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(2. Forts egung.). Großartig wäv's, erlernte der Heinrich alle diese Künste, dachte Boter Schworzbach, indem er mit seinen dicken Fingern die Teil« eines zerlegten Uhrwerks berührte. Timm kratzte die ölige Staubschicht von einem Rädchen.Da wundern sich die Leute, wenn ihr alter Freund den Dienst oersagt, obwohl sie immer öfter mit der Baumölfeder in sein Inneres hin- einfahren. Doch geben Sie mal acht." Er warf die vor Schntutz und Grünspan klebrige Gewichtskett« in ein Gefäß, streute Schlemm- kreide darüber und goß«ine säuerlich riechende Flüssigkeit hinzu, wonach es wie kochend brodelte und zischt«. Dann nahm er die Kette mit einer Zange heraus, rieb sie in Sägemehl trocken und breitete sie goldglitzernd auf die Hobelbank. Potztausend!' Schwarzbach stieß mit dem Stock auf. Das ist ja die rein« Zauberei, dachte er und bereut« im stillen sein voreiliges Urteil gegen die abseitsliegenden Künste des Meisters. Adchen, Adchen!" Der graue Kopf der Meisterin schob sich durch den Türspalt.Nickelbauers Amandus und dessen junge Frau warten auf dich. Sie wollen in die Lebensversicherung." Hagel-, Feuer-, Trichinen- und Lebensoersicherung: Uhrmacher-, Glaser-, Maler-, Stockmacher-, Schlosserarbeiten und weiß Volt was noch alles hier getrieben wird wirbelte es Dater Schwarzbach durch den Sinn, als er mit der Hand über den goldslammenden Glanz eines Birkenschrankes fuhr. Ja, gewiß," sagte Timm noch rasch ergänzend, als habe er Schwarzbachs Gedanken erraten,so etwas lernt er selbstverständlich hier auch. Ein solch umfangreiche« Handwerk läßt sich eben in so kurzer Zeit nicht erschöpfend erklären." Schnell fuhr er mit dem Handfeger über Schürze und Stiesel. Dann ging es hinüber zur guten Stube. Nach einem kurzen Imbiß wies der Meister auf den umrahmten Spruch über seinem Schreibtisch, den Heinrich laut vorlesen mußte: Beweget Frohsinn dein Gemüt, Geschick und Fleiß ein jedes Glied Beim Hobeln und beim Sägen, Blüht's Glück dir allerwegen. Danach mußte Heinrich mit den Männern zur Befiegelung dauernder Freundschaft ein Gläschen Branntwein leeren. Beim Hobeln und beim Sägen", ahmte Schwarzbach nach, als beide auf die Straße traten. Davon hatte der Meister fast nichts erwähnt, und darauf kam es doch an. Jedoch beruhigte er sich auch darüber. Denn eigentlich erschienen ihm nun diese Hantierungen so selbstverständlich für einen Tischler, daß sie weiterer Erörterungen nicht bedursten. Und im übrigen konnte er sich auf den gesunden Sinn seines Jungen verlassen. Die er st« Arbeit. Siehst du. Di« erste Bedingung für gediegene Arbeit hättest du erfüllt." Der Meister griff eine Handvoll Holznägel aus der Kift«, die auf Heinrichs Hobelbank stand.Wenige Gesellen können das." Heinrich blickte den Alten erwartungsvoll an Bier Wochen lang stand«r nun schon, den rechten Fuß aus den Bankknecht gesetzt, das lange Heft des Schnitzers aufs rechtwinklige Knie gelegt, und säbelte mit der haarscharfen Schneid« Span um Span von fingerlangen Stäbchen.Ich glaub's schon, mein Junge, möchtst Abwechslung." Der Meister bohrte zwei Probelöcher verschiedener Größe in ein Brett und trieb die Holznägel hindurch.Gut so. Tadellos. Etwa fünftausend von jeder Sorte, dann halten sie einige Jahr« vor. Aber kannst es selbstverständlich mal versuchen, wenn du dich stark genug fühlst. Bold brauchen wir Stuhlholz, da wird es den Josef freuen, wenn du ihm die Kloben vorrichtest. Auf einen Span mehr kommt«« dabei nidst an: daran kannst du dich üben." Der Alte begann von einem der Klafterscheite, die hoch- geschichtet in einer Ecke lagen, mit dem Handbeil die gröbsten Un- ebenheiten abzuhauen. Spielend l«icht«rschi«n es Heinrich, als der Meister Zug um Zug kringelnde Späne herunterschrubbte und ihn dabei belehrte:Immer gerodedurch, ein Stoß neben den anderen, nicht im Bogen, wie beim Grasmähen. So. Wenn du's satt hast, greifft du wieder zum Schnitzer." Sogleich nicht, dachte der Junge. Denn das Hobeln, Sägen, Stemmen war es ja. was ihn zum Tifchlerhandwerk hinzog, wohin- gegen das andauernde Nägelschneiden ihm große Enttäuschung be- reitet«. Alle Wetter! Das macht warm! Heinrich trocknete sich das schwitzend« Gesicht. Zlber gleich legte er wieder los. Was der Alt« kann, das muß auch ich schaffen, dachte er. Doch immer wieder verstopfte sich der Hobel: mir selten schoß«in Span stracks aus dem Lach. Bald griff er zum Schlichthobel, um die Fläch« zu glätten, doch dieser gebürdete sich noch eigensinniger. Nie faßte das Eisen in ganzer Breite. Und war einmal Aussicht auf einen derben Span, dann oersagte Heinrichs Kraft im halben Stoß und der Hobel faß fest wie ein Wagen im Sonde. Wandt« er den Kloben um, dann ließen sich zwar di« rauhen Stellen mühsam glätten, dafür zeigten sich aber die glatten desto widerspenstiger. Aeste widerstanden gar wie störrische Böcke und stießen ihn förmlich hintenüber. So sehr er sich indessen abmühte, beim zweiten Kloben mußte er sich ergeben, denn schon zeigten sich schmerzhaft« Schwielen an den Handflächen. Widerwillig legt« er den Hobel beiseite, stellt« den Bankknecht zurecht und trennte wieder Span um Span von den vierkantig gespaltenen Stäbchen. Dabei blickte er hin und wider zum Werk- zeugrahmon auf und stellte Betrachtungen an. wieviel Müh und Sorgen ihm wohl jedes Stück noch bereiten werde. Da waren di« beiden Rauhbänke, der Doppel-, Putz-, Sims-, Schiff-, Grat- und Zahnhobel, neben Stemmeisen, Bohrern, Feilen und vielen anderen. Und sede» dieser Werkzeuge hatte sozusagen seinen«igenen Sinn, den er erst unter seinen Willen zwingen mußte. Und das war nicht leicht, dessen war er heut Inn « geworden. Sein Blick haftete«in Zwilchen auf der vor ihm hängenden Säge, di« er wegen ihres widerspenstigen Wesens ganz besonders haßte. Brachte sie ihm doch neulich, als er dem Josef beim An- schneiden der Zapfen und Schlitze helfen nnißte, rein zur Berzweif- lung. indem sie in ihrer Unbändigkeit bald rechts, chald links über den haarscharfen Riß hinweggriff. Und es schien beinah, als stünde sie mit dem Gesellen im Bunde, der ihm In seiner Wut einmal über das andere den Beweis seiner absoluten Unfähigkeit zum Tischler- Handwerk an den Kopf warf. Dabei dacht« er an die Einfachheit anderer Berufe: Ein Schneider braucht Nadel, Schere und Bügel-

eisen, ein Maurer Hammer mck» Kell« und ein Bäcker knetet und formt gar all«s mit bloßen Händen. Ein Ruf der Meisterin stört« ihn aus seinen Betrachtung«,. Als er in die Küche eintrat, schob ihm die Alte einen Apfel hinter den Schllrzlatz.Lauf geschwind, der Meister braucht's nicht wissen", flüsterte sie, ihm einen verschnürten Karton überreichend. Heinrich griff die Turmfchlüssel vom Brett und eilt« zur Post. Nichts umsonst, dachte er, fest in den Apfel beißend. Man gut, heut mußte er ohnehin die Stadtuhr mit der Postuhr vergleichen, so ließe sich der Meister täuschen. Schuster-Paul, den Heinrich schon wiederholt am Marktbrunnen traf, verlieh feinem Abendgruß durch einen Rippenstoß den nötigen Nachdruck. Ein Paar lange Schachtstiefel für den Braumeister hingen über seiner Schulter. Neugierig nach Heinrichs Paket greifend, las er, es van ollen Seiten beschnuppernd: An den Sergeant Theodor Timm, 3. Pionier-Botaillon in Glogau. O Junge, da ist Geld drin!" Doch Heinrich versetzte ihm«inen festen Stoß, als«r es ihm zur näheren Untersuchung entreißen wollte.Bist'n feiger Affe!" sagte er verächtlich.Ich wollte der Alten Geiz schon belohnen. Weißt wohl noch gar nicht, daß das Betrug ist, der bestraft werden muß. Und ich sag dir, wenn wir's rausklau'n, erfährt kein Mensch etwas. Aber du bist ja zu dämlich." Und du bist gemein!" versetzt« Heinrich und schritt fest aus. Doch der andere hielt ihn zurück.Mensch, was rennfte d«nn so? Du mußt doch Spaß verstehn." Schuster-Paul lacht gezwun- gen.Du dachtest wirklich? Re, das hob ich nicht nötig. Einen halben Taler Hab ich schon beisamm'. Es vergeht fast kein Tag, wo ich nicht einen Groschen verdien«. Und Sonntags beim Schafkopf- spiel gewinn ich auch immer. Du, mich mußte«rst kenn' lern': ich weiß Bescheid. Komm man heut abend raus zum Gefchkemüllsr. da ist Hochzeit. Du, da gibt's ordentlich einen. Warst woh noch gar nicht besoffen, was? Rauchen kannfte auch noch nicht? Mensch, bist« dumm od«? fromm oder beides zufamm'?" Lachend bog der Schuster in den Brouhof ein. Der große kräftig« Junge war mit seinem Bater vorher ein Jahr auf Zicgeleiarbeit gegangen, eh« er in di« Lehre trat: dabei hatt« er manches gelernt, was unserem jungen Freunde noch fremd war. Pfui Teufel, ist der gemein, dachte Heinrich, als er allein war. Schnapstrinken, Kartenspielen und obendrein Stehlen. Und das tollste ist, er bildet sich wunder was«in darauf und hält jeden, der

WAS DER T mimMmimrammmiiimMiiuunnwmiMimuiwainmniuuimimumniiiimuinmwi Der Kampf ums Hemd. Im Schnellzug Bodenbach Prag . Ich will in den Speisewagen gehen. Es ist heiß und ich habe mir die Jacke ausgezogen, bilde mir aber ein, daß ich mit Oberhemd, Kragen und Schlips sehr anständig aussehe. Kaum habe ich mich hingesetzt, als der Kellner an meinem Tisch erscheint:Wollen Sie sich bitte den Rock anziehen?!" Ja, aber weshalb denn?"Das ist so Vorschrift!"Hat sich denn jemand beschwert?"Das nicht, aber es ist eben Vor- schrift!"Rufen Sie mir doch bitte den Kontrolleur!" Der Kontrolleur kommt und bestätigt, daß es in den Speise- wagen der Internationalen Speisewagen-Gesellschaft taffächlich eine derartige unsinnige Vorschrift gibt. Ich bin in mein Abteil zurückgegangen und habe darauf ver- zichtet, mir für den Besuch des Speisewagens extra den Rock an- zuziehen. Als ich wieder in Deutschland war und den Speisewagen der Mitropa im Oberhemd aufsuchte, fragte ich den Kellner, ob b«i ihnen auch eine derartige Borschrift bestünde und ob ich auch hier meinen Rock anziehen müßt«. Aber diese deutsche Speisewagengefellschast scheint vernünftiger zu sein:Rur , wenn sich jemand darüber be- schwert, müßten wir Sie ersuchen, Ihren Rock anzuziehen!" Bei einigem guten Willen geht es also doch! Verbrecher sind in den Adelsstand zu erheben I Wie wir wissen, herrschte der Adel bis zum Jahr« 1848 in Deutschland uneingeschränkt und absolut. Mit denbürgerlichen Eanaillen", wie die Aristokraten damals alle nicht adligen Bolls- genossen nannten, wollten sie nichts zu tun hoben und machten daraus nirgends ein Hehl. Das Boll pfiff zwar auf die Wert- fchätzung des Adels und sein« Arroganz, aber es seufzt« unter den mannigfachen Schikanen, denen es allenthalben durch die Aristo- kraten ausgefetzt war. Es fühlte sich mit Recht in feinet Entwick- lung gehemmt und unterdrückt, und es kann daher niemand wunder- nehmen, wenn es sich im Jahre 1848 endlich an seinen Peinigern rächen wollte. In Wien hängt« man den verhaßten Kriegsminister Latour an die Laterne, und in Deutschland stellten Volksvertreter Anträge auf Aushebung de« Adels uizd feiner sämtlichen Vorrechte, und«in Antrag ging sogar soweit, allen Ernstes vorzuschlagen, daß man die Berbrecher in den deutschen Gefängnissen und Zuchthäusern in Masse adeln soll«. Nach ihm sollten lebenslängliche Zuchthäusler zu Grafen, gewöhnliche Zuchthäusler zu Baronen und Gefängnis- insossen zu einfachen Adligen ernannt werden. Auf dies« eigen- artige Weis« hoffte der Antragsteller, den Adel in Deutschland für ewige Zeiten zu erledigen. Der Antrag, der übrigen» keinesfalls ironisch aufgesaßt sein wollte, befindet sich angeblich noch heute in Akten der Frankfurter Nationaloersammlung. Die Hölle der Filmateliers. Die größte Plage bereitet den Filmdarstellern die außerordent- liche Hitze, die während der photographischen Aufnahmen in den Ateliers herrscht,«ine Unbequemlichkeit, die mil dem Auftreten des Tonfilms noch ungleich größer geworden ist. Aber das Schlimmste scheint den Filmdorstellern noch bevorzustehen, denn Sachkundige versichern, daß bei der Aufnahme von Photographien in natürlichen Farben die Temperaturen im Atelier noch ein« weitere Erhöhung erfahren werden, da es, um farbig« Ausnahmen zu machen, einer doppelt so starken Beleuchtung wie bei den Schwarzweißbildern be- darf. Als die amerikanische Hundstagstemperatur ihr Maximum erreicht hatt«, stieg die Hitze In den Ateliers oft genug bis zu 27 Grad Celsius.

nicht mitmacht, für einen Dummkopf. Am liebsten hätte er ihm feine Meinung sogen mögen, doch die Frechheit der Burschen schüch- tertc ihn ein und außerdem war er aucki viel stärker als Heinrich. Die Turmuhr. Es begann z» dunkeln, als Heinrich sich des Postauftrags ent- ledigt hatt«. Im Laufschritt klappte er mit seinen Holzpantinen die Straße hinunter zur Kirche. Die klein« Tür zum Kirchaufgang war nur angelehnt. Die Holzpantinen in der Hand, lief er in Strümpfen di« kleine Wendel- treppe im Nebentürmchen hinauf..Lesses Maria!" Es war das klein« Hausmädchen d«s Kantors, das zum Abendläuten ging, dos Heinrich im finsteren Gange, der zum großen Turm führt, beinah überrannt hätte.Gott behüt' mich! Du bist es Timm-Heinrich! Kommst angeschlichen wie ein Gespenst!" Doch Heinrich stürmte ohne Erwiderung vorbei zur Balkenkaminer. Du sollst nicht!" Si« stieß ihn weg, als der Bursche nach einem der herabhängenden Taue griff.Wenn's jemand erfährt, geht es dir schlecht", drohte sie. Doch Heinrich ließ sich nicht ver- drängen. Mit ein paar kräftigen Zügen brachte er di« Abendglocke in Schwung. Es machte ihm heillosen Spaß, tausende Menschen bis weit ins Land hinaus zur Andacht auf die Knie zu zwingen und allen Männern, vom Bürgermeister bis zum Nachtwächter, die Mütze vom Kopf zu läuten.Gott nein, so hör doch endlich auf! Willst gleich ein Morgenläuten draus machen?" Sie stieß ihn energisch beiseite und ließ sich am Tau auf und nieder schwingen, bis der letzte Glockenton verklungen war. Hoho, den letzten sollst du haben!" Heinrich jagte ihr im Dunkeln nach und gab ihr den Klapps zurück, den er als Gutenacht- grüß erhielt. Indes noch flinker hotte er den Schlag wieder, die Tür zum Außenturm flitzte zu und lachend sprang die kleine Läuterin die Wendeltreppe hinunter. Gleich am ersten Sonntag hatten sich beide im Turm getroffen. Si« stieg mit ihm hinauf zur Uhr: weil es zum Abendläuten noch zu früh war, wollte st« sich dieses mächtige Wert auch mal betrachten, das größer als der Webstuhl ihrer Mutter sein sollte. Sie half Heinrich die schweren Granitblöcke, die als Gewichte an langen Tauen tief im Schacht hingen, in die Höhe winden. Dann stiegen sie hinauf zum Glockenstuhl. Fledermäuse flatterten piepsend umher, und Tauben räusperten sich im schweren Gebälk. Nachdem beide gemeinsam die Glocke in Schwung gebracht, überließ sie Heinrich das Läuten allein. Unterdessen hüpft« sie von einem Schalloch zum anderen, bis sie zu dem gen Westen gelegenen suchend hinausspähte. Während der von der Abendsonne golden überhauchte Glocken- stuhl noch vom Geläute nachtlang, lehnten sich di« beiden Kinder über di« Brüstung der Turmmauer und hielten Ausschau noch ihren Heimatdörfchen. Mariechen jauchzt« freudig auf. Ganz klar lag das ihrige an der Berglehne mit seinen schneeigen Dächern. Suchend wie» auch Heinrich linksseitig über Neusalz hin. wo er, in graue Dämmerung gehüllt, sein Dörfchen vermutete.Da ist doch der Freystädter Kreis. Bist wohl evangelisch?" fragte sie rasch. Hein- rich bejahte. Danach zog sie ihr Köpfchen schnell zurück und rannte mit kurzem Gruß die Treppen hinunter. lForlsetzung folgt.)

AQ BRINGT. Flugzeuge mit Fliegenpapier. Bei der Bekämpfung der schädlichen Insekten hat dos Acker- bauamt der Vereinigten Staaten jetzt ein neues Derfahren eingeführt. Um das Auftreten und die Bewegungen der Infekten festzustellen, deren Larven so furchtbare Verwüstungen in den Baumwollfeldern von Texas und Mexiko anrichten, werden Flugzeug« mit großen Streifen von Fliegenpapier oersehen. Fliegt nun die Maschine über die gefährdeten Gebiete, dann fangen sich zahlreiche Fliegen und ander« Insekten an diesen Papieren. Aus dem Alter der auf dies« Weise gefangenen Tiere, den Verhältniszahlen der Geschlechter, der Richtung des Fluges und der Höh«, in der sie gesangen werden, lassen sich nun wertvolle Anhaltspunkte gewinnen, um sich über das Aus- treten der gefährlichen Larven schon vorher zu unterrichten, so daß bereits zur rechten Zell Maßnahmen zur Bekämpfung getroffen werden können. Wo ißt man am meisten Fleisch? Der Fleischverbrauch, umgerechnet auf den Kopf der Bevölke- rung, weift naturgemäß in den verschiedenen Ländern sehr erheb- liche Schwankungen auf. Zu den Ländern mit dem größten Fleisch- verbrauch gehört Australien . Hier wurden allein an Rind- und Kalbfleisch je Kopf der Bevölkerung 132 Pfund verzehrt, entgegen 64 Pfund in den Vereinigten Staaten von Amerika , 32 Pfund in Großbritannien und 32 Pfund in Deutschland . Aber auch im �on- sum von Hammel- und Lammfleisch steht Australien bei weitem an erster Stelle. Hier kommen 48 Pfund, in Großbritannien 21 Pfund, in Kanada knapp 3 Pfund, in den Vereinigten Staaten etwa 4 Pfund und in Deutschland 1� Pfund aus den Kopf der Bevölkerung. Der Schweinesleischverbrauch ist dagegen in Deutschland mit 44 Pfund je Kopf der Bevölkerung am größten, beträgt beispielsweise in Australien noch nicht«in Viertel davon(etwa 10 Pfund). Journalismus zu Cüsars Zeiten, Ausgrabungen von Mauertafeln, di« in Ostia, dem Hafen des alten Rom angebracht gewesen sein dürften, geben Aufschluß über das Nachrichtenwesen zu Cäsars Zeit Auf diesen Mauertaseln sind nämlich die verschiedensten Nachrichten nicht nur lokaler Art, sondern auch solch« aus dem Ausland, über Schlachten usw. ein- gegraben. Die Tafeln wurden in der Hauptstadt angeschlagen, von wo die Nachrichten in di« Provinzstädt« gelangten. H oliän disch e Hima la ja-Expediti on. Der holländische Gesondtschaftsattachä Ph. E. Bisser begibt sich auf eine Forschungsreise in das schwer zugängliche Gebiet von Karakorum in den Regionen des Himalaja . Ausgangspunkt der Expedition ist Kaschmir , von wo man über den westlichen Himalaja nach Chinesisch-Turkestan gelangen will. Die Expedition beabsichtigt, dort den Winter zu verbringen, um im Sommer 1SI0 die For- schungen im westlichen Kunhun-Gebirge fortzuführen und von dort auf einem neuen Wege nach Indien zurückzukehren. In der Te- gleitung Bissers befinden sich ein Zoologe,«in Geologe, ein indischer Topograph und zwei Bergführer. Die entschleierte Frau, Die Abschaffung des Schleiers in Persien hat auf di« dortigen jungen Männer eine eigenartige Wirkung ausgeübt. Si« scheinen durch den ungewohnten Anblick weiblicher Gesichter derart fasziniert zu sein, daß keine unoerschleiert« Frau sich aus der Straß« sehen lasten kann, ohne sofort von den liebebedürftigen Verfolgern be- lästigt zu werden. Das Unwesen hat derart überhand genommen. daß die Stadtverwaltung von Teheran besondere Beamte zu:'! Schutz« der Frauen angestellt hat, deren Zahl jedoch bei weitem»ich: genügt, um auch nur einen Teil der Unzuträglichieiten aus diesem Gebiete zu verhindern.