(5. Fortsetzung� Heinrich war froh: Die Wege trennten ihn von der Alten: sie fuhr den Wiesensteg hinüber zum Niederdorf. Hier«rtanntc er wieder einmal, wie der Menschen Urteil zu- meist vom eigenen Nutzen oder Schoden abhängt. Denn hätte die Hosfmann an Stelle ihrer vier Mädel vier Jungen, würde es be- stimmt anders ausfallen. Heinrich fuhr erschrocken aus seinen Gedanken. Er blickte sich um, dann schaute er hinauf zur großen Eiche, die schon Jahrhunderte lang an der Neuhofer Feldgemarkung Grenzwache hielt. Aber immer wieder rief's seinen Namen in oller Nähe. Plötzlich sprang's lachend hinterm dicken Stamm hervor. Gleich mit beiden Händen crtoßtc Otto Heinrichs Recht«. Ein Weilchen blickten sich die Brüder fest in die Augen, dann lochten sie laut auf vor Freude. Ein eifriges Frage, und Antwortspiel begann. So lieb hatten sich beide noch nie unterhalten wie heut«. In der Stube war niemand. Otto sprang hinaus. Alles er- schien Heinrich so eng und klein. Die Türklinken, die Fensterbretter: an die Stubendecke konnte er mir der Hand reichen: olles kam ihm so niedrig vor, und«s deuchtet ihm. als ob er um Kopfeslänge ge- wachsen sei. Hannchen kam hereingestürmt. Sie umhalste ihren Bruder und wirbelte mit ihm. herum vor Freude. Sie war auf ein halbes Stündchen a'l�gekniffen vom Schloßhose, wo sie als Äüchenmädchen in Stillung war. „Nu biste mir doch durchgeschlüpft." Die Mutter setzt« den Korb mit weißem Stubensand vor sich nieder und drückte ihren großen Jungen herzlich an sich.„An d' zehnmal Hab' ich zur großen Eich« nüber g'sehn. Nu is aber recht gutt, daß d' hier bist." „Grüß'ch Gott, mei Jung! Sieh einer an, rot« Backen!" Voter Schwarzboch trat mit einem halbfertigen Rechenbalken in der Hand aus dem Schuppen herein in die Stube. Die roten Backen waren ihm ein Zeichen von Heinrichs Wohlergehen und daß ihm sein Handwerk zusagte. Er legte das Rechenholz aufs Fensterbrett und reichte seinem Jungen beide Händ« zum Gruß. Hannchen konnte ihren Bruder gar nicht genug betrachten.„Wie a richtiger Stadthcrr, mit Schl'ps und Spazierstöckchcn. Kannst auch schon vornehm sprechen?" „Besser als du!" gab Otto zur Antwort, wobei er Heinrich zur Tür hinauszog, um ihm 5)of und Stall zu zeigen. Freudig winselnd bäumte sich der alt« Ami an der Kette hoch. Sanft streichelte ihm Heinrich Kopf und Rücken, wobei der Hund treuen Blickes freundlich knurrend mit ihm zu reden begann. Auch die schwarz- und weißgefleckte Katze kam unterm ScheuneMor hervor- gekrochen und rieb,«in wenig neidisch, den Kopf an Heinrichs Beinen, bis«r auch ihr kosend übers Fell strich, was Ami heute gutlaunig übersah. Das Vieh muhte einen leisen Gruß, als er in die Stalltür trat. Die alte Blässe leckte ihm die Hand, während er sich an ihren warmen Hals lehnte. Auch all die anderen streckten ihm sehnlich die Köpse entgegen, und jedem mußt« er einige liebreiche Worte sagen, es am Kinn krauen und das Fell streicheln. Diese stumme. aufrichtige Freundschaft tat ihm wohl. Aus aller Augen sprach solch wahre Freude des Wiedersehens, daß er sich gar nicht trennen konnte und sich immer noch einmal an den Hals der Blässe und Blüte hängte. Als Otto ihn endlich gewaltsam hinauszog, wandten olle ihr« Köpfe und muhten ihm wehmütig nach. Am Nachmittag drängte Otto zu einem Spaziergong ins Dorf. Schon alle hatten'noch Heinrich gefragt, nun sollten sie ihn auch selber sehen. Stolz schritt Otto neben seinem zwei Iahra älteren Bruder einher. Mit einem Schwärm Schulkameraden ließen sie sich auf Grundtebouers Bauholz nieder. Auch«ine Schar Mädchen kam herbei und reichten Heinrich die Hand.„Immer schwätz weiter Heini." Die kleine Hoffmannlcne rasftc ihr Kleid hoch und setzte sich neben den Erzähler. „Nun gib man recht acht, machst morgen einen Schulaufsatz noch meinem Geschwätz." „Aber, Heini! Die ist doch Michaeli konfirmiert," bemerkte Großbauers Berta. „Hach, der feine Herr, hat uns in der Fremde schon ganz ver- gessen," sagte Lene muckiert. „Alte Schnattergänse, seid endlich mal ruhig!" fuhr Otto da- zwischen. All« lauschten nun andächtig. Wie auch der Heinrich alles zu schildern verstand: Ja— und der katholische Pfarrer wandle mit seinen Ministranten in der Stadt umher, wie Jesus mit seinen Jüngern. Und eine wundertuende Mutter Gottes fei auch in Deutsch . Wartenberg . Dann führte er die Hörer in den alten Kirchtum, wo da» mächtige Orgelwerk durch den alten Balkentreter in Gang gebracht wurde. Bald war er bei dem zweihundert Jahre alten Uhrwerk äuge- langt, das kaum in Grundkebauers Stube Platz habe und dessen Ziffernblätter dem Haupttor am Schloßhos« glichen. Dann schlich er mit ihnen den geheimen Gang entlang und hinunter zum heiligen Grab«, wo daneben die drei heiligen Kirchenväter lagen, die In der Nacht vor Heil'gen Dreikönige im Turm herumgeistern. Alle hingen förmlich an Heinrichs Munde. Nein, soviel heil'ge Geschichten, die sollte auch ihre Mutter an- hören. Und in einer Pause zog Großbauers Berta den Erzähler mit sich ins Haus, wo er bei Kaffee und Kuchen noch einmal haar. klein von all den heil'gen Dingen berichten mußte... Am anderen Morgen strich Mutter Schwarzbach immer noch mal a» Heinrichs Jacke herunter und band ihm da» Halstuch manier. lich um. Immer wieder ermahnte sie ihn zum Gehorsam, und er möge sich ja vor schlechter Gesellschaft hüten. Endlich, als das Guts« glöcklein bimmelt«, gab sie ihn frei. Am Altschouer Wege kam ihm Hannchen«ntgegengesaust. In aller Eile sagte sie ihm Lebewohl. Und noch einmal winkte sie im Daoonrennen, ehe sie in den Schloßhos einbog. Heinrich suchte da, heiße Drängen in seinen Augen zu über« winden, denn vor ihm fuhren etliche Ochsengespann«, die er über« holen mußt«. Gern wäre er unerkannt oorbeigeschlüpst. Er grüßte eilends. „Na, wann kimmst denn mal wieder?" Heinrich wandt« sich um und reicht« dem Meis« Fried die Hand. „Kannst nu schon an Tisch mach'n?— Nö, kannst noch nich?— Na ja, bist noch zu klein, langst knapp auf die Hobelbank."
Heinrich sah hinauf an den kräftigen Jungen, der nur ein Jahr älter war als er. „Wärst lieber bei uns g'blieb'n. Hie hat es keine Not nich," fuhr der andere fort.„Deine Mutter will halt an fein'n Herrn aus dir mach'n, freilich.— Warst ja auch gestern bei Großbauers zum Kaffee, hihihi..." „Ich hob keine Zeit, Fried, muß eilen," sagte Heinrich mit leichtem Händedruck. „Mit Goot!— Mit Goot!" riefen die anderen Knechte dem Borbeieilenden nach. Hühott, hühott, Peitschcnknipsen, Fragen und Antworten hörte Heinrich noch eine Weile hinter sich. Am Bahnübergang wandt« er sich um und sandte noch einen langen Blick zurück aus seine Heimat... Heiße Tränen perlten über seine Wangen. Die Stadt griff nach ihm und zog ihn wieder an sich... Heinrichs Borbild. Der alte Joseph war vor zwei Wochen auf und davon gegangen,- nachdem er seinen letzten Heller auf der Herberge vertrunken hatte. Ein junger, froher Bursche nahm nun dessen Platz ein. Schlesien war des Neuen Heimat. Ueber Prag . Wien war er nach der Schweiz und ein Stück ins Italienische hineingewandcrt. Am Rhein herunter, über Hamburg nach Berlin : dann zog es ihn wieder nach seiner bergigen Heimat, dem schlesischen Vorgebirge, zurück. Weil er sein Handwerk gut oerstand, ließ ihm Meister Timm freie Hand. „Warte man." sagte er eines Tages zu Heinrich,„ich werde dir sA>on Helsen , damit du auch endlich von der Tischlerei was begreifst. Denn nach der Art deines Meisters wirst du ein Bastler, aber kein Tischler." Und neue Ordnung brachte er in das Ganze. Früh Punkt sechs gings an die Arbeit und abends Schlag sieben war Schluß. Rasch half er Heinrich beim Aufräumen, so daß diesem nach der Besorgung von Küche und Haus immer noch ein Stündchen freie Zeit veblieb. Solch kameradschaftlich Wesen gab Heinrich neu« Lust zur Arbeit.
Ungeheißen sprang er dem Jakob zur Hand. Bei dem gab es kein Lamentieren und Fluchen, kein unsicheres Hasten und Rennen. Jeden Hobelstoß, jeden Hammerschlag führte er mit Vorbedacht aus. Willig fügte sich ein Stück ans andere: und von Stunde zu Stunde fonnte sich die Arbeit zu einem Möbel, wie es seinem Schöpfer im Geiste vorschwebte. In aller Frühe mußte heute der Meister zu einem weiten Ge- schästsgang aufbrechen.„Sag dem Jakob, die Wiege fürs Lehrer- malchen ist sehr eilig," gab er Heinrich auf, als dieser ihm die ge- wichsten Stiefel ans Bett bracht«.„Vor Sonnenuntergang werd' ich nicht zurück sein. Helf ihm bei der Arbeit, soviel du kannst." Froh trat Heinrich in die Werkstatt. Gleich sperrte er die Fenster in ganzer Breite auf und ließ die Morgensonnc voll herein. Star und Amsel grüßten von Wachc-Bäckers Gartenzoun herüber. Aber gleich schössen beide herab und verspeisten einige Spazier- gänger, die sich soeben aus dem taufrischen Grase hervorwagtcn, um ihre noch erstarrten Glieder in warmer Sonne behaglich zu strecken. Ein Sperlingschwarm flog vom Bäckerhof« aus und ließ sich geräusch- voll auf den blühenden Apfelbaum nieder. Wonach Bäcker-Iulcs mehlbestaubter Kopf hinterm Bretterzaun hoch schoß.„Lang- schläfer!" rief Iule herüber, streckte seine Rechte seitwärts dem Hintertor zu, zeichnete einen Bogen in die Luft und verschwand. Harmlos für sich hinpfeifend schlenderte Heinrich über den Hof zum Hintertor hinaus. Der Scheunenweg war noch menschenleer. Bor einem dicken Weidenleib am Rohrbach stand er still, spähte nach allen Seiten und griff an der aufgeplatzten Stelle hinein, schob eine gefüllte Tüte hinter den Schürplatz und ging zurück zur Werkstatt. Wohlgefällig betrachtet er die knusprigen Semmeln und biß gierig hinein. Den Rest verwahrte er im Schubkasten seiner Hobelbank. Nun kam auch der Jakob aus der Schlafkammer lzerunter, wusch sich Brust und Kopf mit kaltem Wasser und schaute ein Weilchen zum sonnigen Fenster hinaus. Und als der Sechsuhrpfiff der nahen Stärkefabrik ertönt«, ging es lustig singend an die Arbeit. „Wirf die 5iolznägel beiseite und hilf mir, dann schaffen wir Frau Malchens Wiege fertig, ehe der Alte heimkehrt," sagte Jakob. „Doch erst wollen wir dein Werkzeug schärfen." Heinrich hielt inne mit dem Drehen am Schleifstein.„Der Meister will, ich soll meine Eisen auf dem Rutscher schärfen." „I was! Das tat man vor hundert Jahren, als der Drehstein nach nicht erfunden war. Im übrigen sorge dich nicht, sondern tue das, was ich dir sage. Ich werde auch alles verantworten." Bold lagen Heinrichs Werkzeuge da, mit schlanken Fasen, wie an Rasiermessern. Und mit wenigen Zügen über den Strcichstein brachte der Jakob den feinsten Schnitt zuwege. „Schau." Er zupfte ein Haar von.Heinrichs Kopfe und schnitt es freistehend durch. ,(Fortsetzung folgt.)
FÜR DEN KLEINGÄRTNER. iwiuuiiiiiiinuiinuiuiuiiiuiiuMniiiiiiiiiiMiiumuiiiuiuiiiimiiimiiiiiniiuiiiiiiiiiiiiiiniinwiiiiiuiiiuiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiinmiii:iiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiJiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiimin
Die flerbstkohlaussaat. Neben der Heranzucht von Frühgemüse durch heizbare Glaskul- turen gibt es noch einen Weg, Weiß, und Wirsingkohl möglichst früh aus den Markt zu bringen. Dort, wo zumeist mild« Winter herrschen, im westlichen und südlichen Deutschland , sät man Ende August, Anfang September aus und pikiert nach dem Erscheinen des dritten Blattes auf 10 Zentimeter Entfernung. Im Oktober wird dann ausgepflanzt, so daß vor Eintritt der größeren Kälte Anwachsen stattfindet. Diese Methode ist für unser östliches Gebiet nur in Ausnahmefällen anwendbar: man muß sich schon größere Mühe geben, die das Durchwintern der, wie oben beschrieben, ausgesäten und pikierten Iungpflanzen im kalten K a st e n erfordert. Bei Eintrit der Winterkälte muß dieser durch Fensterauflegcn und Bedecken mit Strohmotten geschützt werden. Ist aber im Winter wärmeres Wetter, so muß gelüftet werden, da- mit di« Pflanzen abgehärtet werden. Vor allem mutz darauf ge- sehen werden, winterlichen Sonnenstrahlen keinen Zutritt zu ge- statten: durch zeitweise» Saftoufstieg und anschließende Wachstums- stockung wird das„Schießen" der überwinterten Kohlpflanzen her- vorgerufen. Um das im Spätherbst oft nicht gerade angenehme Pikieren im Freien zu vermeiden, gibt es zwei Wege: Man sät so vorsichtig resp. verdünnt, daß die Sämlinge im Saatbeet stehen- bleiben können und hinreichend Raum zum Wurzelmachen erhalten, oder man topsi die Sämling« ein in den kleinen Tontops oder ent- sprechenden Papptopf und stellt diese Töpfe dann in das leere Mist- beet usw. Zu beachten ist, daß zwischen Pflanze und Glas ein ziemlich großer Raum bleibt, damit die Erwärmung von Decken und Glas durch die Sonnenstrahlen nicht bis zu den Pflanzen ge. langt. Frischer Mist oder Düngung hat natürlich zu unterbleiben. Wer Glasfenfter hat und die Mühe nicht scheut, sollte«inen Versuch mit dieser Frühgemüse-Anzucht machen: gerade im späten Frühjahr, wenn der Spargel und die Erbsen für die wohlhabenden Klassen Abwechselung im Speisezettel geben, wird namentlich der Wirsing. kohl auch für derbere Ernährung willkommen sein. Des Kohlrabi, der als erstes Volksfrühgemüse austritt, ist man Ende Mai, Anfang Juni, wo man den Kohl ernten kann, bereits einigermaßen über- drüfsig geworden. Uebrigens sei noch bemerkt, daß Kohlrabi auf
Donnerstag, 29. August. Berlin . 16.00 Verkehrsunfille(Amts- und Landrichter Werner Klefiel). 16.30 Novelle. verlaUt und gelesen von Dr. Langhelnrlch-Anthos. 17.00 Unlerhaltungsmusik. Anschlieficnd Mitteilungen des Arbeitsamtes Berlin-Mitte. 18.50 Marguerite Perras als..Madame Butterfly "(Bildfunk). 19.00 Die chemische Industrie in der Volks- und Weltwirtschaft(Qeneral- dlrektor Dr. Pittrkowski). 19,35 Das Reouislt der Bühne(Cmii Pirchan). 19.50 Aus der Stidtlscbeq Oper Charlottenburg:„Madame Butterfly ". Nach den Abendmeldungei bis 0.30: Tanimnsik(Welntraub-Syncopators). Wahrend der Paus« Bildfunk. Königswusierhauseu. 16.00 Gertrud CloS und Dr. Bruno Klopfer: Musik und Gymnastik des Kleinkindes. 16.30 Artnr Sllgergleit, Einleitung; Tran» Konrad Hoefert, Raaitation: Der- Rundfunk in der Dichtung. 18.00 Dr. Theodor Heuß ; Friedrich Naumann gum 10. Todestaga. 18.30 Spanisch für Fortgeschrittene. 18.55 Dir. Memied: Rationallserung der landwirtschaftlichen Betriebe. 19.20 Dr. med. Schindler: Individualpsychologie und Psvchoanalvse In der Praxis. 20.00 Orchesierkonzert,
diese Weife zu„versrühen" nicht möglich ist, er würde„schießen", da er wiederholtes Verpflanzen nicht verträgt. Als Sorten für diese Winterkultur seien genannt: Weißkohl: Erfurter früher, Dithntarscher, Ruhm von Enkhuyfrn: Wirsingkohl: Eisenkopf und Kitzinger. Es sind dies Frühsorten. Gurkensortierung. Nach dem Obst hat man auch die Gurken„standardisiert"— sie werden vor der Ablieferung an den Handel einer Sortierung unterzogen, di« die minder gute Ware ausscheidet. Wenigstens in L i e g n i tz, einem der Hauptsige der Gurkenanzucht. Daß dieses Bestreben, in letzter' Linie dem Publikum zu nützen, wenn auch naturgemäß der Wunsch da ist, für die sortierte Ware einen höheren Preis zu erzielen, von der Konkurrenz mit scheelen Augen angesehen wird, erscheint unfaßbar, wird aber durch eine jüngste Veröffentlichung im offiziell«» Verbandsblatt der beut- schen Gärtner bestätigt. Es zeigt sich immer von neuem, daß die bequemen oder auf dem alten Standpunkt:„Für den Städter ist das Schlechteste gut genug!" stehenden Element« den wahren Hin- derungsgrund für den schnellsten Aufstieg der deutschen Land- und Gartenbauwirtschäft bilden. Sache des Kleinsiedlers wird 6s sein, einmal durch eigenes Beispiel vorbildlich zu wirken, dann aber auch durch aufklärende Arbeit in den Vereinigungen für den Sieg ratio- nellen Denkens und— Handelns einzutreten. Die Pumpe im hause. Die Wassernot des letzten Winters muß uns lehren, für die Siche- rung des unentbehrlichen nassen Elements das Größtmögliche aufzu- wenden. Wenn ganze Dörfer und alle Häuser einer langen Straß« wachen- und monatelang aus einen Brunnen angewiesen waren, ist ein solcher Zustand eine Kalamität schlimmster Art: man denke nur an die Gefahr, die der kleinste Stubenbrand für Dutzende von An- wesen hervorbringt. Der bei minus 34 Grad im Betrieb gebliebene Brunnen war ein solcher, der sich im Hause befand, wo von der Küche aus«in Rohr senkrecht nach unten ging, das natürlich. da es im Keller offen lag, so geschützt werden tonnte, daß ein Einfrieren der Leitung unmöglich war. Für Siedler und Lauben- kolonisten, die sich anbauen, sollte darin«in Fingerzeig liegen, auf alle Fäll« vor dem Bau einen solchen Brunnen herzustellen, der auch für das anliegende Land von Bedeutung fein wird. Da im Keller aus dem dort befindlichen, senkrecht in die Erde gehenden, gemauerten Schacht ein Schöpfen möglich ist. Sollte das Grundstück groß genug sein, um einen zweiidn Brunnen am anderen Ende des Terrains zu rechtfertigen, so wird die doppelt« Ausgabe doch dem Besitzer die Gewähr geben, daß er gegen alle Wechselfälle der Witterung geschützt ist. Aber auch in vorhandene Baulichkeiten kann man nachträglich einem solchen Hausbrunnen einbauen— sicher zur großen Freude der Hausfrau, der die unangenehmen wintcr- lichen Gänge zum Hofbrunnen erspart bleiben. Wie die Gemüse heißen. In den verschiedenen Landesterlen haben die meisten Gemüse- arten eigene Namen. Wir geben hier eine Zusammenstellung: Bleichzichorie— Ehicor«: Blumenkohl— Karfiol. Erbsen Echo- ten, Wicken: Feldsalat c= Rapunzen, Rabinschen, Schasmäulchen: Grünkohl— Krauskohl. Winterkrauskohl. Winterkohl. Braunkohl, Blätterkohl: Kohlrabi=: Oberkohlrabi, Glastohlrabi: Kohlrüben := Erdkohlrabi, Wruken. Steckrüben: Lauch— Porree: Mangold --- Beißkohl, römischer Kohl: Mohrrüden Möhren, Spcisemöhrcn (rote und gelbe), gelbe Rüben. Pferdsmöhren: Puffbohnen— Saubohnen. dicke Bohnen: Rosenkohl-c Sprossenkrhl: Rote Rüben — rote Beete, Salatrüben: Rotkohl~ Rotkraut, Blaukohl, roter Kopfkohl: Stoppelrüben— Wasserrüben, Herbstrüben; Weißkohl -- Weißkraut, Kraut, Krautkohl, Kopfkohl, Kappus: Wirsingkohl — Savoyerkohl, Börskohl, Adventskohl: Zwiebeln= Bollen, Zipollen.