Die andere Seite.
Deutsches Künstlertheater.
Mit diesem Kriegsstück, das nur von Männern gespielt wird, eröffnete das Deutsche Künstlertheater die Saison.
stinkt, rülpst und sich laust.
Ort der Handlung: Ein Unterstand in der englischen Grabenstellung vor St. Quentin. Ein sogenanntes ,, Rattenloch". Stellungstrieg. Diesen Graben bewohnen vier englische Offiziere, R. C. Sherriff greift drei Tage aus dem Kriegsgeschehen heraus, man glaubt, er will Bericht erstatten. Das dumpfe, nervenzerreibende Einerlei, das durch den Alpdruck des Todes nur auf den gegenwärtigen Augenblic eingestellte Leben. Ein Leben, das fein Gestern und nur ein ungewisses Morgen tennt. Ein Leben, das breit und viehisch in der Gegenwart steht. In der Gegenwart die Männer - ich vermute den guten Zweck des feindlichen Unterstandes ,,,, die andere Seite" menschlich näher bringen. Er bleibt aber, trotz einem gewissen, etwas erzwungenen Versuch zur Primitivität( o, es geht nichts über ,, naive" Kunst) naturgemäß einseitig. Er fann das Typische, jenes erschütternd Triviale dieses Lebens in der Stellung nicht zeichnen. Denn das wäre kein gutes Theater. Es gäbe feine Pointen. Kein Grufeln liefe das Rückenmark herunter. Keine Träne schnalzte. Kein tragischer Knoten, sorgfältig vorbereitet, fände Zeit, sich zu schürzen. Denn dieses Leben war ein langes Nebeneinander von lauter Augenbliden, von Gegenwartsteilchen.
Er mill uns
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Obenhin gesehen ist die Tendenz lobenswert. Gegen den Krieg natürlich. Fein. Aber von einer gefährlichen Sentimentalität. Nicht mißverstehen. Es wird hier gutes Theater gemacht. Aber eine Krokodilsträne lauert im Hintergrund. D, Helden! Helden werden durch solche Stüde gezüchtet. Solche Helben, wie wir sie
nicht brauchen können. Man hat ungefähr das Gefühl, als wollte
Sherriff sagen:„ Gewiß, es ist das eine böse, elende Sache mit dem Krieg! Aber seht, welch interessante Menschen! Helden, ohne 3meifel!"
Aber gutes Theater. Die Besetzung ausgezeichnet. Eine weitere Gefahr für den verschleierten Kern der Sache. Mathias Wie= mann als Kompagnieführer Stanhope mit munden, bis zum Zerreißen angespannten Nerven, erschütternd echt. Eine wunderbare Rolle, aber auch eine seltene Leistung. Friedrich Kangler als Osborne, ein Berg der unerschütterlichkeit, ein sich erfüllendes Schicksal, nicht abhängig vom Geschehen. Erhard Siedel als soeben aus dem Kleinbürgerehebett gehofter, ewig auf das Leibliche bedachter Spießer, aber guter Kamerad; Hans Brause wetter, triebhafte Furcht im Herzen. Ludwig Stöffel als phlegmatischer Offiziersdiener und Mädchen für alles, einer besser als der andere. Auch die kleinen Rollen: Der Feldwebel ( Heinrich Marlow ), der Oberst( Paul Otto ), Offizier Hardy ( Werner Schott ) und der deutsche Soldat( Jürgen D. Alten) find großartig gepact.
Zulegt und besonders ist von Hans Joachim Möbis zu sprechen, der zum erstenmal in so wichtiger Rolle Herrliches leistet.
Theater, Lichtspiele usw.
Staats- Oper
Unter d. Linden
Beginn der neuen Spielzelt Sonnig.. den 1. September
Staats- Oper Am Pl.d.Republ. Beginn der neuen Spielzeit Sonntg., den 1. September
Freitag, 30. 8.
Städt. Oper
Bismarckstr.
20 Uhr Turnus I
Die schwarze Orchidee
Staatl. Schausph.
am Gendarmenmarkt
Beginn der neuen Spielzeit Sonnab., den 31. August
Staatl. Schiller- Theater, Charith.
Beginn der neuen Spielzeit Sonnabend, den 31. August
SCALA Uhr
Barb. 9256
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orig.- amerikanische Revellers usw.
Sonnabend 2 Vorstellungen
5 u. 82 Uhr. 5 Uhr ermäßigte Pr.
PLAZA
Tägl. 5 u. 815
Sonnt. 2, 5 u. 815
Direktion
Dr. Robert Klein Deutsches Künstler- Theater Täglich 8 Uhr Die andere Seite
von R. C. Sherriff Regie: HeinzHilpert
Berliner Theater
Dienstag, 3. Sept.
72 Uhr
Uraufführung
Zwei Krawatten
Sein junger Offizier, ber foeben von der Schulbant gehalte, treuherzige, begeisterte, allen Eindrüden offene Junge ist von be zaubernder Echtheit. Man staunt über die Fähigkeit, etwas so zu gestalten, das man nicht von außen nach innen projiziert spielen fann. Sein eigenes, jungenhaftes Ich. Wir gratulieren. Aber die Regie ist antiquiert.
Alexander von Sacher- Masoch.
Seine Gefangene.
Mozartsaal.
Dieser Film ist für einen Europäer von einer faum faßbaren Naivität. Möglich, daß die Vorlage, eine Novelle von Donn Byrne , beſſer war.
Die deutsche Kunstgesellschaft.
Den Propagandawert deutscher Kunst für das Ausland hat man eigentlich erst nach dem Kriege bei uns eingesehen und dann auch danach gehandelt, sobald es nur möglich war. Seit 1922 find, trotz unzureichender Mittel, in wachsendem Maße Konzert- und Orchesterreisen, Theateraufführungen und Kunstausstellungen nach vielen ausländischen Staaten organisiert und unterstützt worden. Die besten Namen unserer Musik- und Theatermelt haben dergestalt durch ihre große Kunst für deutsche Kultur im Ausland geworben: der Leipziger Thomaner und der Dresdner Kreuzchor , der Berliner Domchor, Furtwängler , Bruno Walter und Hößlin mit ihren Orchestern und Opernensembles, Reinhardt, Wegener u. a.; von Ausstellungen, solche im Haag, in Stockholm , London , Benedig, Rom , Zürich , Amsterdam ; Kunstgewerbe in Monza und New York , Graphit in Barcelona , MaAlso im Rahmen einer Gerichtsverhandlung wird folgendes drid, Zürich , Barschau und Paris ; ja bis Buenos Aires und Hollän-Milton Sills gibt ihm ein gedisch- Indien sind Banderausstellungen geschickt worden. gezeigt, ein Polizeisergeant, strafft männliches durch plötzliche Liebenswürdigkeit erhelltes Aussehen, reist in die Südsee, um dort auf einer der fleinen Inseln ein junges Mädchen zu verhaften, das in New York einen überflüssigen, reichen Nichtstuer erschoß. Ein Schiffbruch setzt zur rechten Zeit ein, und beide werden auf eine absolut einsame Insel verschlagen, wo die junge Dame im Laufe von sieben Jahren die Wandlung zu einer Heiligen durchkoftet. Es geschehen sonderbare Intermezzi, die ein Robinsonleben eben mit sich bringt, bis endlich ein Schiff vorbeifährt. Das Pflichtgefühl fiegt, man fehrt trotz großer Liebe nach Amerika zurück, und es erfolgt eine Verurteilung mit der Aussicht auf Begnadigung.
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Das ist alles unglaublich naiv gemacht, allein in Hinblick auf ein Publikum, das völlig in puritanischen, verlogenen Moralbegriffen lebt, außerdem sieht Dorothy Macaill aus wie das angelsächsische Postkartenideal. Der Regisseur. George Fiß
maurice unterstreicht das Rührsame, Moralische, ohne besondere
Einfälle zu haben, die bei einem solchen Stoff auch den erfindungsreichsten Kopf verlassen müssen.
F. S.
Der Schauspieler Alfred Meyer gestorben. Wiederum haben die sächsischen Staatstheater einen herben Verlust zu beklagen. Der Schauspieler Alfred Meyer, der unverwüstliche Humorist am Schauspielhaus in Dresden , ist am Donnerstag nachmittag im Johannstädter Krankenhaus infolge einer Herzschwäche im Alter von 52 Jahren gestorben. Alfred Meyer war an einer Grippe erkrankt und konnte sich seither trotz wiederholter Kuren nicht mehr vollständig erholen.
Die Borstellungen der Bollsbühne E. V. nehmen am 1. September ihren 7-8 Borstellungen in dem eigenen Haus des Vereins, dent Theater am Anfang. Die Mitglieder der Bolfsbühne erhalten im Spieljahr 1929/30 je Bülowplak, außerdem einige Opernaufführungen in der Staatsoper am Blaz der Republit und Aufführungen des Schiller Theaters. Bei den .Sonderabteilungen" treten. an Stelle einiger Borstellungen des Hauses am Bülowplaß Aufführungen der Piscator- Bühne. Anmeldungen zum neuen Spieljahr werden in beschränktem Umfange noch in allen Zahlstellen entgegengenommen.
Winter Garten⭑
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8 Uhr Zentr. 2819 Rauchen erlaubt Internat, Varieté Jmmer neu, immer gut Sonnabend u. Sonntag je 2 Vorstellungen 380 und 8 Uhr. 30 kleine Preise.
CASINO- THEATER
Lothringer Straße 37.
Täglich 8 Uhr
Musik:
Regie:
Dazu ein erstkl. bunter Teil.
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Vorverkauf auch im Gutschein für 1-4 Personen Pavillon der Reinhardtbühnen, Kurfürstendamm , Ecke Uhlandstraße Bismarck 448/449
Sonstige Preise: Parkett u. Rang 0.80 M Dir. Leo Walther Stein
Deutsches Theater
D.1.
Norden 12310
8 U., Ende gegen 11 Die Fledermaus Musik v. Joh. Strauß. Regie:
Max Reinhardt . Musik. Einrichtung E. W. Korngold . Ausstattg. L. Kainer
Kammerspiele
D.1. Norden 12 310
Eröffnung der Winterspielzeit
Reichshallen- Theater Abend 8 Sonntag Nachm. 3
Stettiner Sänger
Nachmittags halbe Preise! Montag, den 2. September -Jahr- Feier der Stettiner Sänger
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Dönhoff Brettl:
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Mein Kapitän
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712 Uhr
Der
Unwiderstehliche
Gustav Hartung Renaissance- Theater Komödie von
Wiederbeginn Sonntag, I. Sept. 734 Uhr
Die heilige Flamme
v.W S.Maugham. Regie: Gust. Hartung in der Premierenbesetzung
C 1, 0901 und 2583/84.
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N 58, Kast.- Allee 7-9. Tel. Hb. 2246 Gastspiel Gustel Beer, Gretel Lillen Wiener Blut
Operette von Johann Strauß Dazu der große Varietéteil. Anfang Konzert 4 Uhr. Burleske u. Varieté 5.30. Operette 8 Uhr.
Rose
Paul Géraldy und Robert Spitzer
Die Komödie
11 Bismck.2414/ 7516 814 U., Ende geg. 10 Freudiges Ereignis
Täglich 8.15 Uhr
Der kleine Kuppler
Hochzeitsreise
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8.15 Uhr:
Die Scheidungsreise
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schmeckt mir doch am besten!
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Heute, Freitag 7 Uhr Friederike
Das kommt doch
Lotte Carola Hanns Wilhelm
Kottbusser Str. 6 Tägl. 8 Uhr auch Sonnt. nachm. 3 U. EliteSänger
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Diese Bestrebungen zusammenzufassen und mit privater Hilfe zu finanzieren, vor allem auch den Wechselbesuch ausländischer Kunst bei uns zu garantieren, hat sich die Deutsche Kunstgesell= schaft", gemeinnützige Gesellschaft für die künstlerischen Beziehun gen Deutschlands zum Auslande, gebildet. Präsident ist Günther Fürst von Schönburg- Waldenburg , Bizepräsident Dr. H. Michaelis; dem Arbeitsausschuß gehören u. a. Staatsminister a. D. Dr. Südekum, Direktor v. Stauß, Dr. Graf Wolff- Metternich und Geheimrat Dr. Sievers vom Auswärtigen Amt an. Es muß mit besonderer Genugtuung darauf hingewiesen werden, daß die Gesellschaft sich das Prinzip des gegenseitigen Kulturaustausches zu eigen gemacht hat,
damit wir nicht nur von unseren eigenen Schäzen den anderen Völkern mitteilen, sondern auch unsererseits von ihren Bestrebungen Kunde erhalten. Denn nur so, durch gegenseitiges Kennenlernen
ihrer wahren Kulturgüter, können sich die Bölker näherkommen und Betteifer am besten miteinander auskommen.
einsehen, daß sie alle das gleiche Ziel verfolgen und im friedlichen Dr. P. F. Sch.
Wetter für Berlin : Weiferhin warm und vorwiegend heiter, schwache Luftbewegung. Für Deutschland : Im Südwesten strichweise Gewitter, sonst Fortdauer des hochsommerlichen Wetters.
„ Volf und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und " Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei.
( Schluß des redaktionellen Teils.)
Der Webbing im Zeichen des Tonfilms. Nun befikt auch der Wedding ein Rino, in dem Tonfilme vorgeführt werden, und zwar im Elettra- Palast". Rösliner Str. 8. Der Eingang zum Rino führt über einen Hof, der meidlich für Reklamezwecke ausgenugt wird. Der Tonfilm in dem Theater ist als Erfaz für die Bühnenschau gedacht.
Moabit . Von heute ab veröffentlichen wir auch das Rinoprogramm vom Artushof, Berleberger Straße, in unserer Kinotafel.
Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Berlin . Berlag: Vorwärts Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch Sierzu 1 Beilage.
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