Beilage Freitag, 30. August 1929
Auf der Ueberfahrt von Stettin nach Helsingfors trafen mir fie, um derentwillen wir die Reise in das unbekannte Land der tausend Seen unternommen hatten, zum erstenmal an: finnische Bauern und finnische Arbeiter. Burschen und Mädel aus dem Volf, das Abzeichen des großen internationalen Jugendtreffens der SAJ. in Wien auf ihren Kitteln, so standen sie an der Reling unferes Dampfers und schauten den fernen Blinkfeuern von Gotland entgegen, die grüßend über den nachtschwarzen, samtenen Spiegel der Ostsee huschten. Freundschaft!" Ein leichtes Erstaunen, dann ruft es fremdartig und doch vertraut zurück: Freundschaft!" Weiter nichts. Aber es genügt, den magischen Stromkreis der Kameradschaft um uns zu schließen. Wieder flingen ihre Lieder auf, die uns hergelodt haben. Dunkle Melodien in Moll, ein wenig sentimental, wie das Bulk im Norden sie liebt. Gute Jugend, durámeg blond, helläugig, und, in scharfem Kontrast dazu, mit unverkennbar fremdem, da und dort leicht mongolischem Gesichtsschnitt.
Hinter uns im Dunst der Zwischendeckskajüte hockt schweigend eine Runde deutscher Jungen. Gymnasiasten aus Chemnitz , ebenso wie wir auf Fahrt nach Finnland . Sechzehn-, siebzehnjährig, in Wanderfluft, figen fie mit gespannten Gesichtern um den Tisch gereiht und dreschen beim Glase Bier ernsthaft ihren Stat.
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Wir flüchten zu unseren Finnen. Das also sind sie, diese Rasse, deren unverbrauchte Energien in allen Stadien der alten und der neuen Welt über jedes Training und jedes Raffinement unserer Sportler, einerlei, ob Arbeiterturner oder bürgerliche Jugend, zu triumphieren gewöhnt sind. Das also ist ein Stück jenes kleinen Bauernvoltes im hohen Norden von Europa , an Gesamtzahl ge= ringer noch als etwa das Stadtrolf von Berlin , über einen Raum rerstreut, der der Fläche des Deutschen Reiches , nur menig nachsteht, länger als die Hälfte des Jahres unter Schnee und Eis vergraben, hinter sich einer fast tausendjährigen Kampf gegen den Unterdrüder Rußland, und doch ein Volk von heher Allgemeinbildung und reifer politischer Kultur. Ein Bolt, das zu 80 Proz. auf dem Lande wohnt, zu zwei Dritteln Bauernwirtschaft betreibt und trotzdem der Sozialdemokratie bereits einmal, vor der Spaltung allerdings, die absolute Mehrheit in seinem Parlament gegeben hat. Ein Volf, das unter denkbar, großen SchwierigFeiten seine Arbeiter und Bauern genossenschaftlich vorbildlich zu organisieren vermochte. Ein Volf endlich, das 1918 im Bürgerfrieg Arbeiterschaft gegen Bourgeoisie sich selbst mit unerhärtem Fanatismus zerfleischte; 30 060 Menschen wurden das Opfer der Blutbäder. Ein Volk und ein Land also, das kennen zu lernen, den politischen Menschen reizen muß.
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Der Finne ist schweigsam. Sehr ruhig, sehr wortfarg, sehr gemessen in seiner Haltung. In den ungeheuren Wäldern seiner Heimat, in den fargen Dörfern, den spärlichen Höfen verlernt ma it das Reden. Wer aus den brodelnden, fiebernden Städten Europas in dies Land der Wälder und Seen gerät, taucht in feme Ruhe wie in ein fühles Bad hinein. Stundenlang fährt man
durch die Birkenwälder Kareliens, stundenlang auf einem der Schnellen und reißende dunkle Ströme im Norden, fast ohne Menschenwerk und Menschenspur zu sehen. Hin und wieder ein einsamer Lachsfischer, ein Holzflößer, eines der rotweißen Blockhäuser am Ufer, sonst nichts als Wald und Wasser. Eine Welt der ganz tiefen Stille.
tausend und aber tausend Seen der Saimaa, durch schäumende
Dies Bolt hat sich eine natürliche Würde der Form bewahrt, die uns im Getümmel der Straße verloren zu gehen droht. Wortlos, ohne die geringste Geste der Zudringlichkeit, bieten Kinder auf den Bahnhöfen ihre Waldbeeren an. Dreimal an einem Tage wiesen hilfsbereite Hände em Trinkgeld zurück: der Friseur, der Eisenbahnarbeiter, die Scheuerfrau. Wie im kleinen, so im großen! Bollkommen ruhig, ohne die geringste Aeußerung des Beifalls oder Mißfallens nahm das Parlament in Helsingfors in feierlicher Sigung die Eröffnungsrede entgegen. Ein leichter Hammerschlag des Präsidenten genügt, um jeden Zwischenruf zu unterbinden. ,, id die Kommunisten? Lärmen sie bei euch nicht ebenso wie bei uns?" Väino Tanner, Finnlands Otto Braun , schüttelt auf unsere Frage leicht den Kopf: Am Lärmen erfennt man die Kinder. Wer lärmt, wird bei uns politisch nicht ernst genommen"
Zehn Menschen wohnen in Finnland im Durchschnitt auf einem Quadratkilometer gegen 134 auf der gleichen Fläche in Deutschland . Unendliche Wege, fleinste Siedlungen und trotzdem eine Jahrhunderte alte allgemeine Volksschule und eine fast überreiche Entwicklung der Bresse und des Bücherwesens. Die Einsamkeit der Wälder und des Winters hat dies Volk der Bauern, Fischer und Holzfäller zwar nicht das Reden, aber das Denten gelehrt.
Der Finne muß mit seinem Lande fämpfen. Die Natur schenkt thm nichts; er muß fie in stetem Ringen immer von neuem bezwingen. Die Erde ist arm; überall stößt der granitene Bodenpanzer durch die spärliche Humusdede hindurch. Sturz ist der leuchtende Sommer, dessen weiße Nächte einen Tag in den anderen hinübergleiten lassen. Lang der nordische Winter, der See und Wald erstarren macht. Mit Fichtenrinde streckte früher der Finne im Winter sein Brottorn, um nicht zu verhungern. Ende Juli erntet er die ersten Kartoffeln. Seit Jahrhunderten hat die Natur hier rücksichtslos alles tranfe Leben ausgemerzt. Rein Wunder, daß diese Menschen, Produft einer strengen natürlichen Zuchtwahl, förperlich Europas Lehrmeister geworden sind.
Sie sind Fanatifer der Körperpflege. Jedes Haus auf dem Lande, auch das ärmfte, hat seine Saune. sein Bade: haus. Tag für Tag nimmt hier der Bauer während der Erntezeit fein Dampfbad, im Winter mindestens wöchentlich einmal. Im heißen Dampf, deffen Temperatur bis auf 75 Grad steigen darf, peitfcht er feine Haut mit Birtenreisig, um sich dann beaußen in
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GSchnee oder Wasser abzufühlen. Sauber wie der Körper ist das Haus des Finnen. Sauber seine Wirtschaft. Wenn heute finnische Butter, finnischer Käse sich die großen zollgeschützten Märkte Europas erobert haben, so nicht zuletzt dank der Affuratesse, mit der auch der letzte Bauer sein Bieh, seine Milch, seine Geräte behandelt. Daß dies entlegene, rauhe Stüd Erde landwirtschaft lich ein Musterland werden konnte, sollte gerade uns Deutschen zu denken geben.
Der Deutsche ist hier überall mohlgelitten. Auch der finnische Arbeiter beginnt, die Nera v. d. Golg zu vergessen. Deutsche Bücher, deutsche Maschinen, deutsche Elektro- und Fotoartikel liegen allerorten aus. Das Deutsche ist an allen höheren Schulen als einzige Fremdsprache Pflichtfach. Die fleine Gruppe deutscher Parlamentarier, die in diesem Sommer Finnland besuchte, fand bei allen Stellen die denkbar gaftlichste Aufnahme. Am gaftlichsten beim Genossen Wäinö Wuolijoki, dem finnischen Gesandten in Berlin . In einer der Hauptstraßen von Helsingfors stießen wir auf ein großes Schaufenster, das man von unten bis oben mit deutschen Büchern gepflastert hatte. Zwei Bücher waren es, immer in Reihen übereinander geordnet: Remarques Im Westen nichts
Der Abend
Spalausgabe des Vorward
Neues" und Emil Ludwigs Juli 14". Das neue Deutschland , das aus diesen beiden Buchtiteln das junge Europa hier oben grüßte. Bir alle gute Deutsch- Europäer standen erfreut vor dieser Manifestation des Geistes der fernen Heimat. Und eine leichte Röte der Scham stieg in uns auf, als wir eines Vorgangs ge dachten, der ein paar Tage zuvor uns bedrückt hatte. Wir fuhren, Finnen und Deutsche, den brausenden Ulea elf hinunter. Untermegs stieg, froh empfangen, eine Schar deutscher Wandervögel in unser Boot. Schüler aus Liegnig, mohlerzogen und höflich. Bir baten um ein Lied. Was sangen diese deutschen Jungen dort eben, nahe den Tundren Lapplands , als erstes und bestes Lied der Heimat?„ Siegreich wollen wir Frankreich fchlagen! Ja, ja, ja, ja, ja,.menn's los geht, sind
mir da!"
Wir haben damals fein Bort gesprochen. Unsere finnischen Freunde, alle des Deutschen mächtig, auch nicht. Aber vor der Buch handlung in Helsingfors haben wir uns die Hand gegeben: Deutsche und Finnen , altes und neues Europa . Nirgends spürt man in sich den Bulsschlag des werdenden Europa stärker pochen als auf fremdem Boden.
, Techniker und Sozialdemokrat"
Zum 60. Geburtstag des Grafen Georg von Arco
Man hate schon lange mit größtem Unbehagen bemerkt und auch die Hausangestellten tuschelten es sich in die Ohren, daß der Meine Graf eine ganz bedenkliche Neigung für die technischen Ein richtungen des Gutshofes an den Tag legte. Eine Desschmaschine und die antreibende Lokomobile waren damals selbst auf dem echt junkerlich geführten Arcoschen Gut Groß- Gorschüß, das seit langem in den Händen der Familie gewesen, vorhanden und nichts fesselte den Sohn des Hauses schon als fleines Kind in gleichen Maße wie das dreckige, rußende Ungeheuer, von dem man ihn ebenso rußig und dreckig nur mit Gewalt zu den Mahlzeiten weg holen konnte.
Nun ist man ja an Schrullen in einem gräflichen Hause gewohnt. Jeder Sproß eines echten Sunferhauses zeigt ja irgendwie folche; und wenn es nur Weiber- und Saufgeschichten sind, so faßt man es als ein notwendiges junkerliches Attribut auf. Aber in Groß Gorschütz geschah das Unglaubliche, daß der junge Herr Graf, schon Premierleutnant der königlich preußischen Armee( wie fich das für einen echten Junkersproß gehörte), mit dem Entschluß herausrückte, er wolle Ingenieur werden.
Man nahm das zuerst nicht allzu tragisch. Dennoch schlich alles scheu und topfschüttelnd nur mit einer Phrase auf der Zunge umber: Technifer! Da konnte denn das Fürchterlichste nicht ausbleiben, daß er am Ende gar noch sozialdemokratischen Ideen huldigte; denn das gehörte unbedingt zusammen. So beherrschte nur ein Thema die ganze Familie: Technifer und Sozial demokrat ! Man erinnerte sich wieder an seine Vorliebe für die Lokomobile und den Heizer, der Kohle und Schlacke schleppt, und Dennoch hoffte man, es wird sich auch das wieder geben.
Aber es gab sich nicht. Georg bezog, von allen Mitgliedern der Familie mit größtem Mißtrauen über seinen Geisteszustand scheu betrachtet und verachtet, die Berliner Technische Hochschule und ſtudierte, von Professor 36. Dann wurde er Maschinenbau und Elektrotechnik: 1893 bis
Riedler ermuntert,
mertvolle Mithilfe hätte bringen können. Zwar hatte die USPD. , der er namentlich durch Baege und den Autor nahestand, ihn zum Boltsbeauftragten in das Preußische Handelsministerium delegiert, aber Arco fand an dem dortigen behördlichen Betrieb so menig Geschmad, daß er seine Tätigkeit gleich wieder einstellte.
Wie es nicht anders sein kann, stellt Graf Arco eine merkwürdige Mischung von Feudalismus und Freidenkerfum
dar.
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gewaltig das ist die junkerliche Ader, die ihm die Natur gegeben Als er Offizier war, imponierte ihm der militärische Betrieb hatte. Er hat sich davon bis auf den heutigen Tag nicht ganz frei machen können. Dazu trug allerdings bei, daß er vom Bater etne starte Impulsivität, große Leidenschaft und Jähzorn geerbt Denn andererseits ist er außerordentlich weichherzig. Charakte hat. Aber auch in diesen Dingen zeigt er vollkommene Gegensätze. ristisch dafür ist ein fleines Vorkommnis aus der Kriegszeit, als mir nachmittags und abends bei ihm Gäste
maren.
Um am Abend nicht zu früh an den Aufbruch gebunden zu sein, holte unser dienstbarer Geist den kleinen Sohn Gerhart abends ab. Aber Gerhart wollte noch nicht. Und so erhob sich betrachtete der Graf wehmütigen Blicks die Situation, sprang schnell denn ein flägliches Kindergeheul im Bestibül. Einen Augenblic entschlossen die Treppen hinauf und kehrte wieder mit einem geliebten Jugendspielzeug, einem kleinen Dampfer mit bigillierendem 3ylinder, den er beruhigend dem kleinen Brüller in den Arm steckte. nöten wollte nach dem verlorenen Kriege Arzt werden! Und dieses Weichherz gegenüber menschlichen Schwächen und
Für ärztliche Dinge hatte er schon immer eine große Borliebe gezeigt. Und seine Bibliothek enthält mehr biologische, medizinische und psychiatrische Bücher, als technische. Als Deutsch land 1918 zusammengebrochen war, sah es auch trotz der ehedem glänzenden internationalen Beziehungen Telefunkens böse um die deutsche drahtlose Tenchit aus. In diesem Stadium erwog Graf Arco ernsthaft und lange den Gedanken, sich dem ärztlichen BeAſſiſtent bei Professor Slab y. Dieser Umstand hat seiner Lebens- rufe zu widmen. Aber auch hier bewährte sich die bei Slaby gebetätigung die Richtung gegeben. Denn obwohl er seine besondere lernte und von diesem allen seinen Schülern immer dringlichst Eignung im Maschinenbau erblickte, für den er ein ausgezeichnetes empfohlene Wahr- und Weisheit: Es wird überall mit Woffer ge Raumvorstellungsvermögen und starte Begabung in bezug auf Befocht!" Wir alle waren seitdem Zeugen von dem glänzenden Aufwegungsvorgänge( Dampfmaschinensteuerungen u. dgl.) mitbrachte, stieg der drahtlosen Technik, namentlich in ihrer neuen Form der bestimmte doch eben seine Arbeit bei Slaby sein ganzes späteres Radiotechnit, unter der Telefunken in großen Teilen des europäischen Leben. Kontinents eine beherrschende Rolle gewonnen hat. Der in der ganzen Welt bekannte Repräsentant dieser Tatsache ist Graf Arco.
Es ist bekannt, daß Slaby ehedem Maschinenbauer gewesen ist und sich durch seine Untersuchungen über die Gasmaschine weiteren Kreisen bekannt gemacht hatte. Erst später war er von der Wärmetechnik zur Elektrotechnit übergegangen. Die Bersuche, die ihm Marconi , der kleine italienische Reisende im väter lichen Weinbaugeschäft, zeigte, hatten ihn mächtig interessiert und er wandte sich der Sache, mit bekanntem Erfolge zu. Intimer Mitarbeiter war Slabys Assistent, Graf v. Arco. Und als beide durch zahlreiche zuerst vielfach auch frause Versuche auf dem mert. würdigen Gebiete schließlich einen Weg gefunden hatten, nahm Slaby seinen Assistenten unter den Arm und
meldete mit ihm gemeinsam das Knallfunkenpatent an, das erste deutsche grundlegende Batent auf dem Radiogebiet. Arco hatte wie immer in seinem Leben Glück. Das System Slaby- Arco wurde mit dem System Braun, bei Siemens fchaft für drahtlose Telegraphie gebildet, die später u. Halste beheimatet, zusammengeworfen und daraus die Gesell den Namen„ Telefunken" erhielt. Graf Arco wurde der erste und den Namen„ Telefunken" erhielt. Graf Arco wurde der erste und technische Direktor. Aber selbst die fachlichen und gesellschaftlichen und später auch die klingenden Erfolge haben es erst allmählich vermocht, die feudale Familie mit der Rolle des Technifer- Grafen aus zusöhnen. Mit der des Freidenfers hat man sich nie befreunden können. Namentlich ist es die Großindustrie, die trotz allen Respekts für die Person die politische und denterische Linksstellung Arcos gefliffentlich negiert. Aber welche wichtige Rolle hätte dieser Mann, der schon vor dem Kriege Freunde und ausgezeichnete Beziehungen in der ganzen Welt gehabt hat, für die Wiederanknüpfung der diplomatischen Beziehungen nach dem Kriege spielen können, als man den Deutschen überall als Boche ansah und nicht wußte, mo man neue Leute auftreiben sollte, die in der Lage waren, bei den ehemaligen Feinden Bertrauen zu ermeden. Hier hat sich Deutschland eine Chance entgehen lassen, die dem Bande
Man schleift ihn nun durch die gesamte Telefunkenreklame, was manche seiner Freunde mit wenig Behagen fonstatieren. Es ist etwas zu amerikanisch, daß auf jeder Packung der Millionen Telefuntenröhren das Porträt erscheint, mit dem man etwas allzu haftig Raubbau treibt.
Wenn man bei ihm übrigens von Freunden" spricht, so fann Quedfilbrigkeit seines Wesens, die immerwährend neues verlangt, man das nur mit einer bestimmten Einschränkung tun. Bei der hat er auch einen starten Verschleiß an Menschen und Bekanntschaften. Beständigkeit in einer großen Freundschaft liegt ihm des halb nicht. Er hat selbst einmal seine Theorie moderner Beziehun gen von Menschen zueinander beschrieben:
Das Heut hat seinen Wert in den zahlreichen, interessanten Berührungen mit anderen Menschen. So lernt man deren Eigentümlichkeiten schnell tennen und erlebt und lernt viel und schnell.
Früher dagegen hingen sich die Menschen fürs Leben aneinander, trieben dide Freundschaft und schleimten sich in hunderten und tausenden Briefen gegenseitig aus.
Andererseits hat dieser Sinn fürs Neue auch seiner Lebensarbeit starte Impulse gegeben. Raum ist eine Erfindung gemacht, so strebt, er Neuem, möglichst etwas anderem entgegen. So treibt er sich nicht nur selbst, sondern alle seine Mitarbeiter unaufhörlich und zumeist nicht ganz sanft zu hastiger Weiterarbeit an. Es hat allerdings den Anschein, als ob nach und nach fein Draufgängertum erlahmt. Wir bedauern nur allzusehr, daß auch seire humanitären und politisch freiheitlichen Bestrebungen darunter leiden. Nicht etma in dem Sinne, daß er ins gegnerische Lager abschwenkt- davon ist fiene Rede-, aber mir haben doch ganz gern gesehen, daß ein Mann seiner Qualität und Leistungen mit uns in verwandter Rich tung marschierte und dabei manchen, die es fonft nicht gewagt hätten, Beispiel und Anfporn gab,
Felix Linke.