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Aussperrung der Rohrleger.

Als Folge des wilden Streifs.

Der Arbeitgeberverband der Zentralheizungsindustrie hat seine Mitglieder angewiefen, alle Rohrleger und Helfer zu befragen, ob fie den Tarifvertrag anerkennen, der zwischen dem Arbeitgeberverband und dem Metallarbeiterverband abgeschloffen

wurde.

Alle Arbeiter, die sich weigern, den Tarifvertrag für sich als bindend anzuerkennen, follen heute ausgesperrt werden. Bis jetzt ist noch nicht zu übersehen, ob und wieviele Arbeiter fich gegen den vom Metallarbeiterverband abgeschlossenen Tarif. vertrag, der Parole Niederkirchners folgend, auflehnen und deswegen ausgesperrt werden.

Die Treue zur gewerkschaftlichen Organisa. tion erfordert die Anerkennung des bestehenden Tarifvertrages. Die Weigerung der Anerkennung aus falsch verstandener Solidarität mit dem wilden Streit der Niederkirchner­Gruppe bedeutet Solidarisierung mit den Organisationsfeinden und -ipaltern, Solidarität mit der SPD.   gegen die Organisation, gegen den Metallarbeiterverband.

In den Betrieben in denen die Niederkirchner- Gruppe ausfchlag­gebend ist, haben die verbandsfreuen Rohrleger und Helfer den Terror der Revolutionäre zu befürchten. Trogdem müßten fie fich fo entscheiden, weil es ihnen die Ueberlegung und ihr freigemert. schaftlicher Standpunkt gebietet.

Der Metallarbeiterverband hat mit dem wilden Streif der fommunistischen Sonderorganisation jedenfalls nichts zu tun.

Seipel hetzt weiter.

Die drei Musfetiere."

( Großes Schauspielhaus  .)

Im Anfang war das Drumrum". Zu der Ausstattung, die ihm vorschwebte, einer sehr glänzenden Ausstattung, wie nicht zu leugnen ift, hat Erif Charell, was blieb ihm anderes übrig, sich ein pon Schanzer und Theaterstück schreiben lassen; obendrein Welisch  . Es ist danach geworden, dieses peinliche Spiel aus romantischer Zeit", Typus Seriöse Operette", eine Staatsaftion aus den ersten Regierungsjahren Ludwigs XIV.( über die der ano­nyme Schwäger des Programmheftes sich beffer unterrichten sollte), Also, das Stüd, das gespielt wird, ist nicht ernst zu nehmen. Auch die Musik nicht, die Ralph Benagfy in der manier von Film­illustratoren zusammengestellt hat. Schlimm genug, wenn diese Musikbarbarei, die sich im Kino allein durch das überstürzte Tempo des wechselnden Repertoires rechtfertigen läßt, nun auch im Theater gebulbet werden soll, in einem Theater, das sich für einen Saison. erfolg einrichtet. Und welch ein Mißgriff, welche Instintiverlassen heit und Ahnungslosigkeit des Mufifers, für das Milieu des Sonnen. tönigs den Meister ber bürgerlichen Oper, den Schöpfer der Stummen pon Portici, Auber, zu bemühen!... Ein Theater abend ohne Substanz; daher ohne Stil. Auch unter den Darstellern, die aus allen Lagern zusammengeholt sind, ein Stilwirrwarr ohne gleichen. Ueber die lentende, formende, zusammenfassende Hand des Regiffeurs, der hier vonnöten wäre, verfügt Charell nicht, der Chef des Theatermarenhauses, das er aus Reinhardts Großem Schau Spielhaus" gemacht hat.

Die drei Musketiere". drei mußten es sein, aber zwei mären mehr gemejen. Der Dpernsänger Alfred Jerger  , der den dritten oder ersten steif und humorlos gibt, ist fehl am Ort, und er findet nicht einmal, wie Göta Ljungberg, Gelegenheit, ge fanglich hervorzuragen. Aber der bezaubernd liebenswürdige, Iuftige Mar Hansen und der geistig und törperlich gelentige Sieg­ fried Arno  , tun sehr piel, um den besten Teil des Publikums zu unterhalten; neben ihnen Paul Morgan  , wißig unb menschlich gewinnend auch noch in der dümmsten Rolle, und vor allem die temperamentsprühende, talentstrohende Trude Hesterberg  . Und da sind auch noch die Solotänzerinnen La Jana   und Marianne Winfelstern, außerordentlich jede in ihrer Art. und die amüsanten Harmonita- Bagabounds". Und nicht zuletzt, oder eigentlich zuerst: was Ernst Stern   an Pracht, Prunk und raffinierter Bielfarbigkeit und Bielgestaltigkeit der Figuren und Bilber gefchaffen hat, das ist fesselnd und sehenswert, und es ist Kunst höchsten Ranges.

Das Ganze und gerade so weit es gelungen ist, wir dürfen nicht verfennen, daß es aus der Intention Erit Charells hervorgegangen ist. Er sollte bei der Ausstattungsrepue bleiben, das heißt, ehrlich zu ihr zurüdfehren. Dafür reichen seine geistigen Kräfte, seine Bildung und sein können, und dafür hat er, wie wenige, Begabung, Ge­ichmad, Erfahrung. Diesmal spielt er die nicht eben imposante Rolle eines Buchbinders mit literarischen Ambitionen. Klaus Pringsheim  .

Der Altbundeskanzler gegen die Verfassung. London  , 3. September. Daily Telegraph  " veröffentlicht ein Interview seines Wiener  Sorrespondenten mit dem vormaligen Bundeskanzler Dr. Seipel, in dem dieser zwar nicht die Möglichkeit eines Konflifts in Defter reich leugnet, jedoch meint, daß eine gründliche Reform der Verfassung ohne Blutvergießen durchgeführt werden kann. Dr. Seipel sagte, die größte Schwierigkeit bestehe in der weitgehen­den Erbitterung, die zwischen den Barteien herrsche, Nach seiner Ansicht sei die Heimwehr jest unwiderstehlich. Auf die Frage des Korrespondenten, ob nicht diese Bewegung ein Bersuch sei, die Sozialisten unter Androhung einer Heimwehraftion zu zwingen, die notwendige 3weidrittelmehrheit zur Aenderung der Verfassung zu gewähren, antwortete Seipel. er sehe feinen Grund, weshalb das zu einem Bürgerkrieg führen sollte.(!) 3m Gegenteil, alle Parteien schienen sich während der legten Tage dem Gedanken anzupassen, daß eine Berfassungsreform dringend notwendig fei. Weiter erklärte Seipel, eine gewisse Gefahr, daß Unruhen entstehen tönnten, sei vorhanden, aber nur, wenn die Forderung der Heimwehr   nach Berfassungsreform fein Gehör finde. Aber auch dann bestehe noch nicht die Gefahr eines Bürger­frieges. Wenn die Sozialisten die notwendige 3weidrittelmehrheit für Annahme eines Reformgefeges ablehnen sollten, so bestün­den zwei Möglichkeiten: Der Landbund schlage für diesen Fall eine Boltsabstimmung vor, deren Ergebnis die Sozialisten nicht ignorieren fönnten; er( Seipel) fei für eine fofortige Auf lösung des Parlaments. Er nehme mit Bestimmtheit an, daß die erforderliche Zweibrittelmehrheit zufammenfommen Schenfalls jei im Interesse des Landes fofortiges Handeln e forderlich. Die größte Gefahr bestehe in einer Berzögerung der 2ge. Zum Schluß erklärte Dr. Seipel, es würde unmöglich sein, tie Heimwehr und den Republikanischen Schußbund ohne Blutper rieben zu entmaffnen. Er gab zu, daß in Steiermart die Heimwehr ihre Waffen in ihren eigenen Depots aufbewahre, fügte jedoch hin 31, die Krankheit selbst müffe geheilt werden, nämlich die unliebt fich in Bill, den Hauptmann der Horde, und befehrt ihn und durchführbare Berfassung, und nicht nur die Symp tome in Gestalt von bewaffneten Organisationen.

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werde,

Der Friedensprediger", der Prälat, der sich als Retter feines Landes feiern läßt, droht hier noch dazu por britischem Publitum mit dem Aufstand der Faschisten, menn man sich ihrer Forderung nach Berfaffungsänderung nicht unterwerfe. Bis jetzt sind Anträge auf Berfassungs­änderung im Nationalrat nicht eingebracht, man fennt mur das allgemeine Geschrei gegen die ,, marristische Sauerei" und einige ebenso allgemeine Forderungen, die der Landbund tem indestanzler vorgetragen hat. Dieses Programm läuft dara hinaus, den Bundesrat zu einer Art Ober­hau zu machen und nicht mehr durch Berhältniswahl der Landtage, sondern irgendwie berufsständisch zu fammenzufegen ja jogar für den Nationalrat   wird so etwas gewünscht, also die Beseitigung der Grundlage der Demokratie, des allgemeinen, gleichen und proportionalen Wahlrechts! Da ist es nur logisch, wenn auch eine Macht­erweiterung für den Bundespräsidenten   und seine direkte Wahl durch das Bolf verlangt wird. Es wird nicht näher bezeichnet, wie groß die Macht des Bundespräsidenten  fein foll, aber gemeint ist schon so eine Art Dauerregime nach Artikel 48 der reichsdeutschen Verfassung, während Deutsch  österreich   in seinem Grundgesez meder eine solche Bestim­mung, noch überhaupt einen Ausnahmezustand fennt. Schließlich soll auch noch Wien   den Charakter eines Bundes­landes verlieren!

Das Gegenteil der Wahrheit ist es, wenn Seipel indirekt behauptet, auch die Sozialdemokratie sähe die Notwendigkeit derartiger Berfassungsänderungen ein. Nichts berechtigt ihn zu einer solchen Behauptung, im Gegenteil hat das Hauptorgan der Partei selbstverständlich allen folchen Plänen schärfften Kampf angesagt. Nie und nimmer werden die Sozialdemofraten, bie weit mehr als ein Drittel der Man­date haben, die Zweibrittelmehrheit für einen Abbau der Demokratie ermöglichen; Neuwahlen fönnten ihnen nur will fommen sein, und wie sie auch ausgehen eine 3weidrittel mehrheit werden die Antisozialisten nicht erlangen.

Die Andeutung Seipels, daß das Beharren der Sozial­demokratie bei ihrem überzeugungsgemäßen Widerstand die Heimwehrattion hervorrufen würde, scheint menn Seipel die Chriftlich- Soziale Partei hinter sich haben sollte- jenen Fall zu bezeichnen, den Otto Bauer   auf dem Linzer Partei tag 1927 als ben tritischen bezeichnet hat: Wenn im Gleichgewicht zwischen Bürgertum und Proletariat die Bour geoisie zur Gewalt greift, um die Demokratie abzu chaffen, von der es die sozialistische Mehrheit be fürchtet dann allerdings müßte auch das Proletariat sich feines Lebens mit gewaltsamer Abwehr eines gemalt famen Angriffs wehren! Indessen ist nicht zu verkennen, daß ein großer Teilber Bauern pon den Dittatur und Gewaltplänen der Seipelschen Heimwehrfaschisten nichts wissen mill. Der Beitritt des chriftlichsozialen Bauernbundes in Niederösterreich   zur Heimmehr soll sie gerade in frieblichen Bahnen halten.

Eine Kaschemmen- Revue.

Happy end  " im Theater am Schiffbauerdamm. Dies ist ein zweiter Aufguß der Dreigroschenoper  ", ähnliches Milieu und ähnliche Zurichtung, aber leider nicht ein ähnlich großer urf. Bert Brecht   und eine gemisse Elisabeth Haupt. mann haben das Stüd aus einer kurzen Magazinerzählung von Dorothy Lane   zusammengestellt. Es ist eine blutige Ber­brechergeschichte aus einem Groschenheft: Ein mysteriöses Weib, im Stüd ,, die Dame in Grau" genannt, hält eine Rolonne dunkler Gestalten fest am Schnürchen. Ben sie um Feuer bittet, der muß in den nächsten drei Stunden sterben. An diese Gesellschaft geriet die Heilsarmee. Ihr hübscher Beutnant, die Hallelujah- Lilian, ver

feine Rumpanen zu Heilsarmeefoldaten.

Die Handlung wird von Brechtschen Chansons unterbrochen, die poetischen Gehalt durch burschitosen Ausdruck und fernig herzliche Sprache erfegen, mie bie folgenden Koftproben zeigen,

Oder:

Du hast mich betrogen, Bonny, zur ersten Stund', Ich hasse dich,

Wie du dastehst und grinst, Sonny,

Nimm die Pfeife aus dem Maut, du Hund.

Nur nicht immer so fein sein,

Immer ruhig raufgehauen auf die Nuß, Nur teine Noblesse,

Sondern rin in die Fresse.

Einen Tritt und dann Schluß.

Die Bertonung durch Kurt Weill   bringt in die Lieder den richtigen Schmiß. Die aufrüttelnde, melancholische, oft im Leier taftenstil gehaltene Mufit flingt allerdings häufig an die Dreis groschenoper" an. Sämtlich büßen die Chansons durch ihre Länge an Durchschlagskraft ein. Bon der ersten bis zur letzten Szenie ist das Stüd auf Broteste eingestellt. Es gibt manche luftige Spig bubenszene im urgemütlich aufgefaßten Verbrechermilieu und vor allem in der Verhohnepiepelung der Heilsarmee  .

Ostar Homolta hat als Haupt der Bande durch die Mehr­zahl der Szenen betrunken zu torfeln. Er ist zwar überzeugend und echt, fann aber dadurch kein Tempo auflegen. Kurt Gerron  dagegen läßt durch seine bravouröje Wucht den unbedeutenden In­halt der Strophen vergeffen und erzielt ben nachhaltigsten Applaus des Abends, der eigentlich der Hallelujah- Lilian, der Carola Ne her, gebührte. Sie ist bezaubernd, wenn sie ihre auswendig gelernten Heilsarmeepredigten losläßt, fie ift entzüdend in ihrer natürlichen Selbstverständlichkeit, aber leider fann sie nicht fingen. Zum Schluß gab es einen regelrechten Theatersfandal. Das Stüd endet nach Biscator- Manier mit einer antifapitalistischen Volks rebe, die sehr gut gemeint ist, aber in den Ultcharakter des übrigen nicht paßt. Das Bublitum, gelangweilt durch die endlosen Gefänge und die schwunglose Handlung, erhob lärmenden Widerspruch, und nur mit Mühe tonnte die letzte Szene zu Ende gespielt werden. Ernst Degner.

,, Hannibal ante portas."

Theater in der Königgräßer Straße.

Für den Amerikaner Robert E. Sherwood  , Millionärssohn und Literat, ist es selbstverständlich, daß Hannibal Rom einer Frau megen verschonte. Das geht seinen in Film- und Magazinphantasien groß gewordenen Bandsleuten auch beffer ein ais irgendeine Militär. revolte oder eine andere abwegige Geschichte. Außerdem erkennt Hannibal plöglich, daß die ganze Siegerei feinen moralischen Zwed hat. Er wird auf zwei Minuten zum Hamlet. Psychologie im Schnellzugstempo! Die Frau, die die Wunder vollbringt, ist die Gattin feines römischen Gegners Fabius Magimus, Zauderer und Dittator von Beruf, humberprozentiges Mitglied bes ehrenwerten

amerikanischen   Genats.

Diese fleine Amythis, ein Flapperchen, eine Neuauflage pou Kaisers Jüdischer Witme", sucht den Helden, den beliebten milden Mann. Sie langweilt sich bei ihren stocamerikanischen Römern zu Tode, sie will etmas anderes, eine Sensation. Hannibal, der exotische Gent, fiegt gerabe im rechten Augenblick, und sie pilgert still ent­schlossen zu ihm. Das erste Zusammentreffen der beiden wirkt faft wie eine Parodie auf" Judith" oder Coriolan".

Das Ganze, übrigens Komödie genannt und der größte Erfolg auf amerikanischen   Bühnen, ist ein Witz, allerdings ein recht billiger. Unentwegt prasseln Bonnots oder Aphorismen, die es gerne fein möchten und es manchmal auch sind. Sherwood präsentiert sich als ein Mann, der Shaw fehr aufmerksam gelesen hat und genau weiß, wie eine Sache geschmissen werden muß, aber er übernimmt nur die äußere Form, das Räuspern und Spuden". Cäsar ist ein großer Mensch, Hannibal bleibt dagegen in der hübschen Theatermaste stecken. Dazu etwas pazififtische Gesinnung als schmackhafte Sauce. Eine liebenswürdige Abendunterhaltung, die den Geist nicht start in Anspruch nimmt.

Brachtvoll ist unter Schwetfarts Regie die Aufführung: Maria Bard  , die Amythis, eine schwingende, fapriziöse Melodie, Egon Friedell  , ein römischer, nertrottelter Rentier, mit den Allüren eines Truftmagnaten, der für den Präsidentenposten der USA  . fandidiert, Paul Hörbiger  , das fleine, hoffnungsvolle Brüderchen Hannibals  , jungenhaft, grotest und liebenswert fchnoddrig, Adele Sandrod, eine Frau Uta aus der fifth avenue" als Römerin verkleidet, Bressart, Schaffettlin und Ettel Raritaturen auf die Dummheit der Generäle im allgemeinen. Deutsch als Hannibal sieht aus wie ein sehr schöner und kulti­vierter Indianerhäuptling auf Genttum ftilifiert. Sonst bleibt er ohne ausgeprägte Physiognomie, eben meil Sherwoods Hannibal teine hat.

Felix Scherret.

Deutsches Volkstheater.

Gerhart Hauptmann  : Der arme Heinrich  ."

Als Rudolf Rittner   um die Jahrhundertwende den Heinrich von Aue spielte, ahnte man nicht, wie sehr das Stück aus der Zeit Der Borhang geht auf und wie die Zeit vergeht, wird einem immer fam und wie wenig es dem Anmarsch der Jahre standhalten werde. unbehaglicher zumute. Man geht schließlich fort mit dem Gefühl, gestohlen! Ich erinnerte mich lebhaft an ein Puppentheater aus daß einem etwas gestohlen wurde. Was? 3eit wurde einem Pappe und Holz. Es hatte viele Atteure, bunt, mit lächelnden, weis nenden, gleichgültigen Gefichtern, Könige, Fürsten  , Bettler eben­

Nicola Perfcheid,

der bekannte Berliner   Pholograph, einer der Begründer der künstlerischen Photographie, begeht in diefen Cagen fein 50 jähriges Berufsjubiläum.

falls aus Pappe. Wir spielten damit, als Kinder. Aber unser Glaube ließ papierene Täler im jungen Frühling erblühen, gemalte Flüsse rauschten durch das Land und die Fanfaren des Königs Hadebu ertönten zur Hochzeit seiner schönen Tochter Grifelbe. Sie war blond und trug Gretchenfrisur, genau so wie Ilse Beermald als Ottegebe. Aber hier war fein echter Kinderglaube in uns. Wir hörten nur die Botschaft

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Wir hörten nur ein paar Leutchen auf der Bühne sich unge­möhnlich geschraubt miteinander verständigen. Töbliche Langeweile beschlich unser Herz. Man verzeihe es mir aber es trifft mich fchwer, wenn jemand heute, nach dem Krieg, nach der Revolution, nach gehetzten, zerquälten Jahren sich hinstellt und sagt: ,, Als ich in mein Gezimmer trat

"

Der arme Heinrich   soll heute nicht auf die Bühne. Bielleicht tommt seine Zeit wieber, eine helle Zeit, die im Dunkeln ausruhen will. Unsere Zeit ist dunkel, wir brauchen helle Dinge, Fackeln, die

uns leuchten.

Diese Neuinszenierung war ein Mißgriff Joachim von Dft aus.

Es ist daher auch schwer, von den Darstellern zu sprechen. Eugen Klöpfer   als Heinrich von Aue war ungleich im Spiel, die gebundene Rede scheint ihm nicht zu behagen. Straff und voll flang Friz Reiffs Hartmann.

Das angenehme, flare Organ Stahl- Nachbaurs( Bater Benedikt) war oft Erholung. Ludwig Jubelsty( Pachter Gottfried), Frigga Braut  ( Brigitte  ) machten den Eindrud, als spielten sie mehr aus Gefälligkeit.  

jo

Ferdinand Hart   gab einen ternigen Ottacker.

Ilse Baerwalds Ottegebe ist mit Liebe gestaltet und wirft gut, als hier möglich.

Lothar Windspergers Musif paßte zum Gesamteindruck. Gerd Richter stellte die Silhouetten zweier Bäume auf die Bühne, die aussahen, wie ungründlich entfedertes Geflügel. Alexander von Sacher- Masoch.

Ernste Erfranfung Edisons.

Ueber den Gesundheitszustand Edisons tommen neue beun ruhigende Nachrichten von seinem Wohnfiz Best- Organge. Die Aerzte, die ihn untersuchten, stellten Anzeichen einer Lungenentzün­dung fest. Edison, der sich am 11. Auguft eine Erfältung zuge­zogen hatte. hütet seitdem bas Bett. Wegen seines hohen Alters 82 Jahre hegt man ernste Befürchtungen.

amerikanisches Konsortium hat von der Oberammergauer   Gemeinde­2merita fauft sämtliche Eintrittskarten für Oberammergau  , Ein verwaltung fämtliche Eintrittskarten für die im nächsten Jahre stattfindenden Baffionsspiele zu 80 Prog. ihres Gesamtwertes über­

Inommen