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Hülf von Jpsheim.

Das Nachstehende läßt sich nur im Wortlaut genießen:

Fanfarentlang aus Franken

Son berbericht der Deutschen Zeitung"

Bergschloß Hohened bei Jpsheim( Mittelfranken  ), 5. September. Bon einer Sedan   und Tannenbergfeier wurde an den General  feldmarschall vo Hindenburg   folgende Kundgebung gefandt: Die zur Sedan   und Tannenbergfeier im Heldenhain von Hohened versammelten Franken rufen ihrem verehrten Reichs­präsidenten dasselbe zu, was ihre Borfahren ihrem Regimentsführer, als er in der Schlacht von Hohenfriedberg schwankte, ob er feine Ansbach  - Dragoner zum Siegel- oder Todesritt einsehen dürfe, zuriefen:

Haben Sie feine Angst, Herr Oberst von Schwerin  , ein preußischer Dragoner tut niemals nicht flieh'n!" Nun setzte Schwerin   seine Dragoner ein und 57 feindliche Regi­inenter wurden in unaufhaltsamem Ansturm zusammengeritten und die 57 eroberten Fahnen trug das Regiment am Alten Friz vorbei. Heute handelt es sich nicht nur um eine Schlacht, heute handelt es fich darum, ob unser verehrter Feldmarschall

Henderson fordert Reformen.

3m Bölkerbund wie in seiner Verwaltung.

W. S. Genf  , 6. September.  ( Eigenbericht.) Am Montag oder Dienstag werden die Führer der europäischen   Delegationen eine Aussprache über den Plan einer europäischen   Staatenvereinigung abhalten. Es wird angenommen, daß Briand   die Schaffung eines Studienkomitees vorschlagen wird, das für die nächste Völkerbundsversammlung konkrete Vorschläge ausarbeiten soll. Macdonald ist bereits abgefahren. Briand   wird Genf   voraussichtlich am Mittwoch verlassen, da er Donnerstag Kabinettssitung hat. Stresemann wird voraussichtlich Sonnabendvormittag in der Versammlung sprechen.

Nachdem in der Völkerbundsversammlung beute morgen der finnische Außenminister, Prokopé, den Beitritt seines Landes zu der Generalatte verfündet hatte, begann der britische  

Außenminister Henderson, der frühere Vorsitzende der sozialisti schen Arbeiterinternationale, seine Programmrede mit dem Hinweis

auf

die englische Rheinlandräumung, den Schlußffrich unter den Weltfrieg.

felbft an feinem Bolte verzweifelt feinen Na­men unter den Tributvertrag sett, der zwei Gene­rationen des tapfersten Boltes der Welt versklaven soll und der dem deutschen   Bolte seine Ehre nimmt. Wie bei Hohenfriedberg   dem Oberst von Schwerin  , rufen wir Henderson kritisierte dann die Zusammenfegung des Bölkerbunds unserem Generalfeldmarschall von Hindenburg zu:

Haben Sie feine Angst, Generalfeldmarschall, Ihre Wähler bringen den Feind zu Fall!"

fetretariats, das eine Körperschaft von unabhängigen unb international gesonnenen Beamten fein müßte. Der Beamte des Bölkerbundes müsse die Treue zu seinem eigenen Lande mit der Treue zu den im Völkerbund vereinigten Nationen ver­Nicht nur Ihre Wähler, alles, was noch deutsch denkt und fühlt, einigen, deshalb müffe ihm eine unabhängige Laufbahn steht wie ein Mann zu Ihnen. im Rahmen des Gefretariats gewährt werden. Jetzt gebe es weder eine Organisation des Nachwuchses, noch eine Organisation der Be­förderung im Sefretariat. Der ganze Zustand des Sefretariates müsse untersucht werden, um eine ständige internationale Beamtenschaft zu schaffen; eine gute Beamtenschaft set die erste Bedingung für die Erfolge für die Durchführung von Regierungs­maßnahmen.

Daher vorwärts mit Gott   und der Sieg ist unser!

gez. Hülf, Bürgermeister von Jpsheim. Offensichtlich leidet Herr Hülf- nach großem Bcrbild auch an Herzattaden. Daher die mutige Sprache

Abmarsch der Franzosen  .

Beginn Anfang Oktober.

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Paris  , 6. September.  ( Eigenbericht.) Der Matin" meldet aus Straßburg  , daß der Abmarsch der franzöfifchen Truppen aus dem Rheinland   in den ersten Tagen des Offober beginnen wird. Das 3nfanteriebataillon, das das besetzte Gebiet als erstes verläßt, wird in Weißenburg   Garnison   nehmen.

Calibans Wut.

Der DOB. gegen 3m Westen nichts Neues". Der Deutsche Offizier Bund teilt mit: ,, Da aus bisher unwidersprochenen Zeitungsnachrichten geht, daß in diesem Jahre als Preisträger für einen Nobel- Preis Herr Remarque für sein M a chwerk(!) ,, Im Westen nichts Neues  " vorgeschlagen sein soll, hat die Bundesleitung des Deutschen Offizier Bundes sich zu einem Schreiben an das Komitee zur Berteilung des Nobel- Preises gewandt und gegen eine berartige, nur als eine Be=

Henderson begrüßte nun die Erklärung des chinesischen Dele­gierten über dauernde Zusammenarbeit seines Landes mit dem Völkerbund. Die neue britische   Regierung werde die Schiedsgerichts­barkeit als Ersatz des Krieges fordern. Sie habe mit großer Ge­nugtuung den Beitritt anderer Länder zur Fakultativklausel und der Generalatte Kenntnis genommen. Das bedeute einen

großen Schriff vorwärts in der Herrschaft des Rechtes in den infernationalen Beziehungen.

deutschen   Vorschlag auf Ausarbeitung von Maßnahmen gegen die Mobilmachung beitreten

Die Lücke im Bölkerbund macht den Angriff möglich, während der Pariser Bertrag den Krieg als Mittel der Politik abschaffen will. Henderson brachte eine Entschließung ein, die erklärt, daß die Völkerbundsversammlung mit Genugtuung den Beitritt fast aller Staaten der Welt zum Kriegsverzichtsvertrag zur Kenntnis nehme und sich veranlaßt sehe, die

Bölkerbundsjahung auf etwa notwendig werdende Reformen von neuem zu prüfen.

Er teilte unter stürmischem Beifall der Versammlung mit, daß bereits Frankreich  , Italien  , Belgien  , Dänemark   und Chile   ihre Unterstützung dieser Entschließung ihm mitgeteilt und die deutsche   Delegation ihre grundsägliche Zustimmung ebenfalls er flärt habe.

Weltgericht und Britenreich.

W. S. Genf  , 6. September.  ( Eigenbericht.)

zeit gemeinschaftlich über ihre Haltung zur Schiedspflicht, der sich Die sieben Delegationen des britischen   Reiches beraten hier zur unterwerfen zu wollen Macdonald im Namen Englands erklärt hat. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, daß innerhalb des Welts reichs der Weltgerichtshof nicht als oberste Rechtsinstanz eingesetzt, sondern weiterhin ein eigen er britischer Gerichtshof rechtsprechen soll. Es besteht wohl jetzt Einmütigkeit hinsichtlich dieser Frage zwischen England und den selbständigen Reichsteilen; nur Irland   als jüngstes und von Cngland lange mißhandeltes Dominion war bestrebt, den Weltgerichtshof auch zwischen sich und dem übrigen Empire einzuschalten, um damit seine Existenz zu ihm zu unterstreichen. Die Formel, auf die man sich einigen muß, läuft alfo darcuf hinaus, daß bei Familienstreitigkeiten der Weltgerichtshof ausgeschaltet, daß aber bei Rechtsstreitigkeiten eines Familienmitgliedes oder der britischen   Gesamtfamilie mit anderen Staaten diefe internationale Instanz entscheiden soll, fel es, daß Eng­land oder ein Dominion oder alle zusammen als Kläger oder als Beklagte auftreten.

Die fonservative Regierung Englands hat fünf Jahre lang den Dominien eingeredt, daß friedensrechtlich alles schon zum Besten geordnet sei. Die fortschrittliche, schiedsfreundliche Arbeiterregierung Englands hat es daher nicht ganz leicht, sie vom Gegenteil zu über­zeugen. Die Annahme der Schiedspflicht bedeutet ja nicht nur, daß man dann jeden Staat verklagen kann, der sich ihr unterworfen hat, sondern auch, daß man sich verflagen lassen muß und der Berhand­lung sich nicht entziehen darf. Hier hat bisher insbesondere Australien   Schwierigkeiten gemacht, weil es feit jeher und auch jetzt unter der Ministerpräsidentschaft von Bruce befürchtet, daß dann 3. B. Fragen der Einwanderung international und nicht national von Australien   selbst entschieden werden könnten. Aber es ist anzunehmen, daß bieje Besorgnisse alsbald als ein Mißver

wie

Zur Abrüstung zählte Henderson die einzelnen Waffenarten auf, die beschränkt werden müssen, um das Gefühl der Sicherheit zu ver= breiten. Henderson forderte, daß die Macht des Völkerbundsrates zur Wahrung des Friedens gesteigert würde. Er erklärte seine Zuständnis aufgeklärt werden; nach dem herkömmlichen Bölkerrecht stimmung zu dem Vertrage über finanzielle Unterstützung für den gehöre die Einwanderungs  - ebenso gut oder schlecht wie die Zoll­hervorangegriffenen Staat und erklärte, daß die britische   Regierung dem politik zu den inneren Fragen, über die jeder Staat selbst lange noch? zu entscheiden hat. Wie die Ankündigung Dandurands ursprünglich im Namen Kanadas   am Mittwoch zeigte, ist aber anzunehmen, daß die Arbeiterregierung Englands sich bei den sechs übrigen britischen  Regierungen bald durchsetzen wird. Bedeutet doch die Pflicht, Dor dem Weltgerichtshof erscheinen zu müssen, hinwiederum auch das Recht, im eigenen Namen flagen und plädieren zu dürfen. Diese Stärkung der Selbständigkeit der Dominien durch den Beitritt zur Schiedspflicht, zur Falkultativklausel des Weltgerichtshofes"( so ge­nannt, weil der Beitritt fakultativ, freiwillig ist), wird dann doch wohl dazu führen, daß in einigen Tagen England, Irland Australien  , Neuseeland  , Südafrika  , Kanada   und Indien   die Schiedspflicht unter­schriftlich anerkennen und damit in eine Reihe mit Deutschland   und vielleicht bald auch Frankreich   rücken.

leidigung der alten Wehrmacht( 1) aufzufassende Anregung entrüsteten Brotest erhoben. Sie hat dabei betont, daß weit über die Kreise der ehemaligen Kriegsteilnehmer hinaus eine solche Berleihung bei allen denen eine entschiedene Ablehnung( 1) finden würde, die noch objettiv(?!) zu urteilen vermögen und daher in dem Remarqueschen Buch den schwächlichen Bersuch( 1) er­bliden und verurteilen, durch titschige, maßlos vers zerrte(!) und tendenziöse(!!) Darstellung zugunsten der zweifelhaften Behauptung von der ,, Generation, die vom Kriege zer­stört wurde", das heldenhafte Ringen aller deutschen   Stämme in ben vier Beltkriegsjahren zu entstellen und herabzuwürdigen(!)."

Ostar Wilde hat einmal geschrieben: Die Entrüstung bes zwanzigsten Jahrhunderts über den Realismus ist die But Calibaus, der sein Gesicht im Spiegel sieht."( Calibau ist der Name eines häßlichen Ungeheuers aus Shakespeares ,, Sturm".)

Hier scheinen etliche Herren vom DOB. ihr Gesicht allzudeutlich im Spiegel wiedererkannt zu haben. Im Nobelpreiskomitee wird man über dies sturile Schreiben getränkter Bofeure herzlich lachen.

Bas Seipel England erzählt. Und was das amtliche Nachrichtenbureau verschwiegen hat.

Wien  , 6. September.  ( Eigenbericht.)

Die Arbeiter- Zeitung  " bruckt heute das ganze Interview Seipels mit dem ,, Daily Telegraf" ab und stellt fest, daß einige wichtige Stellen von der amtlichen Nachrichtenstelle nicht wieber

gegeben sind, bor allem die Stelle, an der

Seipel jagt, daß die Waffen der Wiener   Heimwehr   bei der Polizei und die Waffen in Tirol bei der dortigen Landes­regierung lagern.

Und dann die Stelle, wo Seipel sich geradezu offen als österreichi scher Mussolini   anpreist, indem er sagt: wer glaubt, daß Desterreich teinen mussolini hat, irrt, fich, die Zukunft wird es lehren. Dann noch die Stelle, worin Seipel das Parlament unter den Drud der Heimwehr stellen will. Die Arbeiter- Beifing" bemerkt dazu, daß Seipel offenbar jedes Verantwortungsgefühl verliert!

Die Polizeidirettion ertlärt, daß sie Waffen irgendeiner Heimwehrformation weder besigt, noch je besessen hat.

Wiener   Straßenpolizei an das Land Bien haben

werde.

Ueber den angekündigten Verfassungsreformplan ertiärte Henderson, daß die geltende Bölkerbundsjagung auf der Ver­failler Friedenskonferenz verfaßt, aber von Regierungen abgeschlossen sei, die noch nicht bereit waren, auf den Krieg als letztes Mittel der Politik zu verzichten. Nun hat seitdem die größte Mehrzahl der Bölkerbundsstaaten den allgemeinen Kriegsverzichtsvertrag unter zeichnet und ratifiziert. Es bestehen also zwei verschiedene Arten von Vertragspflichten, die miteinander in Widerspruch stehen.

Kommunistischer Krawall.

Die Erwerbslofen als Sturmböcke.

Dresden  , 6. September.

Am Donnerstag abend hatten die Kommunisten eine Erwerbs: tojenkundgebung veranstaltet. Ein Zug der Teilnehmer bewegte sich durch perschiedene belebte Straßen der Stadt nach dem Rathaus, um bei her dort beabsichtigten kommunistischen   Rundgebung im Stadt

verordnetensaal mitwirken zu können. Als der kommunistische An­trag ,,, bei der Landesregierung und beim Landtag vorstellig zu werden und zu fordern, daß die Gemeinden und Fürsorgeverbände fofort ausreichende Mittel zur Unterstützung für die aus der Erwerbs. lofenunterstüßung ausgeschiedenen Erwerbslosen zur Verfügung stellen sollen", nicht die genügende Unterstützung der Stadtverordneten fand, begann die auf dem Rathausplat harrende Menge zu lärmen. Auf dem Bönischplatz tam es zu einem 3usammenstoß zwischen Teilnehmern der Kundgebung und Polizei. Als das Laft­auto einer Bierbrauerei sich seinen Weg durch die Menge bahnen wollte, wurde ein Kommunist umgerissen. Die Menge ging darauf gegen den Führer des Autos vor und versuchte, ihn von seinem Siz

Ein

zu reißen. Die Polizei griff ein und mußte schließlich vom Gummi­tnüppel Gebrauch machen. Hierbei wurde eine Rommunistin vers leht und mußte nach dem Krankenhaus gebracht werden. Teil der Demonstranten hatte sich mit Holzlatten und dergleichen be waffnet. Eine Anzahl Polizeibeamte wurden verletzt, davon drei schwer; auch mehrere Demonstranten trugen Verlegungen davon.

Streifunruhen in Nantes  .

Ein Toter und sechs Schwerverlette.

Bürgermeister Seiß und Landtagspräsident Danneberg eine Besprechung mit Polizeipräsident Schober geführt. Da seit dem unfeligen 15. Juli 1927 zwischen der Stadtverwaltung und dem Bolizeipräsidenten der schärffte Gegensatz bestand, wird diese Besprechung als Zeichen der Wiederaussöhnung betrachtet. Roch bemerkenswerter ist aber das oben erwähnte Dementi

Paris  , 6. September.  ( Eigenbericht.) Im Laufe des Dodarbeiterstreits in Nantes   fam es am Begen der vielumstrittenen Uebergabe der bis jetzt staatlichen Donnerstag zwischen Streifenden und Streitbrechern mehr­Donnerstag zwischen Streifenden und Streitbrechern mehr­mals zu ernsthaften Zusammenstößen, wobei ein Arbeiter ge­tötet und sechs schwer verlegt wurden. Während des Tages hatte ein starkes Polizeiaufgebot über die Aufrechterhaltung der Ordnung gewacht, als aber gegen Abend die Polizeimannschaften zurüdgezogen wurden, benutten die erbitterten Arbeiter die Ge­legenheit, um einige der Streifbrecher, die gerade aus einem Kaffee­haus tamen, gründlich zu verprügeln. Später nahmen dann die Streitigkeiten einen ernfferen Umfang an.

Schobers gegen eipel!

Glückwunsch des Reichsfanglers an Reichsminifter Dr. Wirth. Reichsfangler Müller hat aus Bühlerhöhe   dem Reichsminister für die belegten Gebiete Dr. Birth zu seinem 50. Geburtstage in einem herzlich gehaltenen Handschreiben seine und der Reichsregierung Glückwünsche ausgesprochen.

Heute hat der Streit auf auf Bordeaug übergegrif fen. Sämtliche Dodarbeiter von Bordeaug find, nachdem die Ar beitgeber ihre vor einigen Tagen eingereichten Forderungen bis jeht nicht einmal beantwortet haben, in den Streit getreten. Auch ein Teil der Mannschaften der im Hafen ankernden Schiffe hat sich dem Streit angeschlossen.

Gin opferreicher Kampf beendet.

New Orleans  , 6. September.  ( Eigenbericht.) Der 65tägige Straßenbahnerstreit ist nach wochen. langen Verhandlungen, an denen William Green, der Präsident tisch beigelegt. Die Arbeitsaufnahme erfolgt nach Rücknahme der amerikanischen   Gewerkschaftsfederation, teilnahm, proviso= fämtlicher Kündigungen nur mit früheren organisierten An­gestellten. Das endgültige Friedensabkommen und die Festlegung der zufünftigen Arbeitsbedingungen werden in einigen Wochen er­

wartet.

Dementi für die Kleine Entente  .

Prag  , 6. September.

Das Tschechoslowakische Pressebureau teilt mit: Einige auswärtige Blätter veröffentlichen wiederum Nachrichten über die angeblichen geheimen Militärgerträge der Staaten der kleinen Entente, wobei sie sich bemühen, durch die Wieder­gabe verschiedener Einzelheiten dieser angeblichen Berträge den Ein­druck der Glaubwürdigkeit hervorzurufen. In Wirklichkeit handelt es sich um reine Kombinationen, die einige allgemein be­tannte Tatsachen mit offenbaren Erfindungen in Zusammenhang bringen, um Stimmung gegen die Kleine Entente   zu machen.

Stresemann   spricht heute im Rundfunk.

Wie wir bereits gestern abend mitteilten, wird die Funkstunde, heute, Freitag, den 6. September, gegen 7 Uhr abends, eine Sendung aus Genf   bringen, und zwar werden Reichsaußen­minister Dr. Stresemann und die parlamentarischen Mitglieder der deutschen   Völkerbundsdelegation zu den deutschen   Rundfunt. hörern sprechen. Die genaue Beit geben wir noch bekannt, ebenso die endgültige Mitteilung, ob die Reden stattfinde werden. Die große politische Rede Dr. Stresemanns in der Völkerbunds. persammlung in Genf  , die ebenfalls von der Funkstunde durch Rund­funt übertragen wird, wird voraussichtlich erst morgen, Sonn­abend, gehalten. Auch hierüber erfolgt noch näherer Bescheid.

Haftentlassung des Banfiers von Sac.

Bie uns mitgeteilt wird, ist der Bankier Walter von Sad nach feiner Bernehmung durch Staatsanwaltschaftsrat Zimmermann aus der Haft entlassen worden, da ihm ein Bergehen nicht nach­gewiesen werden fann. Dagegen ist sein Adoptiofohn noch weiter in Haft behalten worden.

Der Rechtsanwalt Meizer- Leipzig, der in dem Burgener Ge­flügelprozeß gegen Bürgermeister Boot auftrat, ist National= sozialist. Der Druckfehlerteufel hatte aus Melzer ganz zu un­recht einen sozialistischen Anwalt gemacht.