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Genhichte eines Rischlerjungen

von

( 12. Fortsetzung.)

Zum Verwechseln gleich standen am anderen Tage die beiden Särge, mit schwarzem Flor und silbrigen Beschlägen verziert, liefer­bereit in der Sonne; nur die muchtige Kehlung, erhob den der Bürgermeisterin über den des alten Schmiedes,

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Als nun Heinrich am darauffolgenden Tage mit dem Meifte: den blitzblanken Sarg zum Rathaus trug, fühlte er ein wenig mit leid für den Alten. Denn mie würde er sich gegenüber dem be­deutendsten Mann der Stadt rechtfertigen. Wird er sein Versehen eingestehen? Und wird der Bürgermeister seinen Wunsch der auch vielleicht der Wunsch der Verstorbenen war so mir nichts dir nichts umbiegen lassen? Ein Zittern fuhr dem Jungen durch die Glieder, als Timm dreift zur Lüge griff, indem er, auf den Ein­mand des Bürgermeisters furz erklärte: man habe wohl zuerst zwischen schwarz und eichen erwogen, doch zuletzt habe der Bürger­meister sich bestimmt für schwarz entschieden. Im übrigen wäre ihm die Ausführung in Eichen viel angenehmer gewesen, denn schwarz erfordere bedeutend affuratere Arbeit. Es wirte allerdings auch viel vornehmer, zumal wenn eichen wie in diesem Falle nur mit dem Pinsel aufgetragen jei. Nach dieser forretten Beweisführung entschuldigte der Bürgermeister seine irrige Meinung mit seinem Zustand, in dem sich infolge der Trauer seine Nerven befänden.

Heinrich fonnte nicht recht ins Reine kommen, warum der Meister so unehrlich vorging. Auch Jakob verurteilte dieses Ber­halten. Zumal feinerlei Gefahr bestand, daß der Bürgermeister etwa die Annahme des Sarges verweigert hätte.

Es mar ein Sonntag hell und flar.

Die Sonne lag schon voll auf Heinrichs Deckbett, als er ermachte und zu seiner Verwunderung wahrnahm, daß Jatobs Bett leer war. Erst beim Ankleiden befann er sich, daß er heut den lang ersehnten Sonntag vor sich hatte.

Obgleich die letzten Tage ihn sehr müde gemacht hatten, wälzte er sich gestern abend lange im Bett, ehe er Schlaf finden konnte. Die beiden Toten ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder schraf er im Halbschlaf auf, als berühre er die eiskalten Füße der jungen Mutter. Und offenen Auges starrte er ins Finstere, wenn der alte Schmied mit grauem Stoppelbart und den Kupfermünzen auf den Augenlidern gar zu deutlich vor ihm stand. Doch nun bei hellem Sonnenschein war aller Spuf der Nacht verschwunden. Ein frohes Lieschen pfeifend, eilfe er hinunter zur Werkstatt.

Ein verirrtes Bienchen stieß summend gegen die lichten Scheiben und die Gefangene fegelte ftracks in die Morgensonne hinein, als er das Fenster öffnete.

Ihr sehnsüchtig nachschauend, schlug er die Hemdärmel hoch und begann den Wochenstaub von einer Reihe Stiefel zu pußen.

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Nachdem er dann alle Mannen und Bober der Küche vont Marftbrunnen voll Wasser getragen hatte, reichte ihm die Meisterin dankbaren Blides das Gemmellörbchen.

Alls er mit frischem Gebäck zurückkehrte, schmückte Frau Rosi den weißgedeckten Kaffeetisch mit einem süßduftenden Lindenstrauß, während der Jakob einen schönen Gruß von den Förstersleuten aus­richtete.

Gleich trat auch Meister Timm mit einem ,, Grüß Gott" durch die Tür, sich den Seifenschaum vom freirafierten Rinn trodnend. ,, Alte, Alte, du wirst ja immer vornehmer."

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Bitte sehr, Alterchen, ein Morgengruß aus dem Fürsterhaus." Die Meisterin wies lächelnd auf Jakob, der von seinem Morgen Spaziergang zu erzählen begann.

,, So, so, das tun Sie auch; ich dent, das ist bloß was für Ge­studierte, mie der Herr Schöneich einer ist." Der Alte sah den Jakob über die dampfende Kaffeetasse hinweg prüfend an, als dieser Dersonnenen Blids weiter sprach, wie er in früher Dämmerung bem aufsteigenden Sonnenrot entgegenschritt:

Oft stand er, kaum atmend, in Ehrfurcht lauschend. Am Mühl­berge hielt er Raft, auf der Wurzel einer alten Birke sigend. Zu Füßen die weiten Wiesen und Felder, links aufwärts den schwei genden Wald.   Geschlossene Feldblumen neigten ihre Köpfchen noch schlafend der Erde zu. Uebermächtig ergriff ihn die Stille. Kein Blatt, fein Halm regte sich, fein Laut, meder nah, noch fern...

Heller und heller ward's mit dem aufsteigenden Rot im Osten. Ein frischer Odem blies porüber, und im Raub der Birte begann es zu lispeln.

Eine Ameise fam, unsicher tastend, an seinem Schuh hoch, ein Weilchen zu ihm aufschauend. Dann machte sie schnell fehrt, rannte hinüber zu einer jungen Kiefer, stieg eilends hinauf und schlürfte mit ihren Kameraden den füßen Morgentrant von frischen Nadeln.

Bereinzeltes müdes Piepsen der Meisen und Finten ging bald in lebhaftes Pfeifen und Zwitschern über, und aus den Feldern jubilierten Lerchen himmelan.

Warm strahlend wuchs die feurige Glut höher und höher. Die Blumen erhoben die gesenkten Röpfchen, die fich wie Wimpern schlafender Augen öffneten. Dann schauten sie lächelnd, wie erwachende Kinder, ins wärmende Licht.

Meister Timm brach die knusperige Semmel auseinander, wäh rend Frau Rösels Hände noch gefaltet im Schoß ruhten. Sie blickte fragend zu ihm auf. Er aber wehrte ab: Laß gut sein; das war Morgenandacht genug." Und alle begannen zu essen, ohne das an Sonntagen übliche Morgengebet zu verrichten. Wär' ich jung". fuhr der Alte fort, gleich wanderte ich mit hinaus in die schöne Gottesmelt."

Nitschke

Wilhelm mus

Clement

,, Jawohl, so ist es!" stimmte er ihr lebhaft zu: ,, Ein junger Baum muß verschnitten und gerichtet werden, soll er gute Früchte tragen." Aus Rücksicht auf das Alter der Beiden vermied Jakob, die Unterhaltung weiterzutreiben. Auch war er sich der Zuneigung des Heinrich ohnehin sicher. Wenn auch der Junge in legter Beit oft widersprach, so war ihm das nur ein Beweis, wie ernstlich dieser schon über Lebensfragen nachzudenken begann.

Eine Stunde später traten Timms Gefelle und Lehrbube aus der Haustür. Während die Gläubigen beider Richtungen mit fühlem Gruß aneinander vorbeiliesen, verschmolz fich das Glodengeläute ihrer Kirchen. in Cassen und Winkeln zu einer berauschenden Har monie. Das alte Glogauer Gesangbuch in der Hand, schritt Heinrich neben Jafob her, der ebenso fichtlich ein fein säuberlich mit Umschlag versehenes Buch trug. Faust" hieß es, und der Dichter des Erl­fönig habe es geschrieben, erklärte der Jakob. Den Erlkönig fannte Heinrich aus seiner Schulzeit, jedoch deffen Dichter hatte er ver­geffen.

Unter Rotdornbäumen lenkte Heinrich hinüber zur Schindel­firche, während Jakob über die Dchelbrücke und links ab den Wiesen­steg am Flüßchen entlang eine fleine Anhöhe hinaufstieg.

Vor dem Haupteingang wandte sich Heinrich um und schaute dem Gesellen ein Weilchen nach. Da packte ihn Glaser Franzke am Arm und zog ihn vorwärts. Um Gottes willen, nimm dich vor dem da in acht, mei Jungel. Der treibt ein gar freventlich Spiel mit' m Herrgott", flüsterte er Heinrich zu, als er zum Chor hinaufstieg.

Bor Jakob in acht nehmen? Warum denn? Der ist ja besser als ihr alle!- Gemiß, beten mag er wohl nicht, aber er flucht auch I nicht und bringt überhaupt fein unanständiges Wort über seine Lippen. Er spielt nicht Karten, trinkt feinen Branntwein. Und

der Franzke ist gerade der Rechte: Läßt die armen Lehrjungen die schweren Glasraffel immer allein tragen und stolziert wie ein Baron mit dem Stock nebenher, wenn's über Land geht. Dann sigt er im Dorffrug, während die Jungen das Dorf nach Arbeit abflappern müssen. Behe, springt mal eine Glasscheibe beim Schnitt an unrechter Stelle, dann flucht und tobt er und phrfeigt sie vor allen Leuten, daß sie vor Scham vergehen möchten. Und so einer will den Jakob schlecht machen?...

Auf dem Chor saßen alle die, die feinen Mietplatz bezahlen fonnten: Gutsarbeiter. Drtsarme, Gesellen und Lehrbaben. Hein richs Plag vorn an der Brüstung gleich neben der Orgel war heut schon besetzt. Er ließ sich gerade am Ende der Bank nieder, als der Meister unten vom Schiff nach ihm Ausschau hielt. Gleich danach nickte auch Frau Ros't befriedigt zu ihm hinauf.

,, Alles, was in unserem Willen ist, das ist böse, und alles, was in unserem Verstande ist, das ist Irrtum und Blindheit."

Die von tiefen Orgeltönen vibrierende Luft stand plöglich still; und wie zur Fruchtbarkeit vorbereitete Erde nahm die Gemeinde den Tert der heutigen Predigt auf.

Wissen sei Ueberhebung, fuhr Pastor Blechschmied fort, und vom Teufel besessen seien alle die Besserwisser. Der liebe Gott lasse sich nicht von elenden Menschlein hinter seine Werke schauen. Sie möchten sich zwar durch allerhand List die Gottesmächte dienstbar machen, um es dem gewaltigen Meister gleichzutun, doch drängen sie zu tief in der Erde   Schoß, verschütte er sie, und versuchten sie gar, sich ihm hoch durch der Lüfte Reich zu nähern, ließe er sie elendiglich herabstürzen. Denn er allein sei der Herr des Himmels und der Erde. Mit unserer Macht ist nichts getan, mir sind gar bald verloren" So schloß der Pastor seine Predigt, die Heinrich so recht den Grund offenbarte, warum der Jafrb nie die Kirche betrat.

In einem Keffel von dichtem Haselgebüsch umgeben lag indessen Jakob ohne Rock und Schuh, sich ganz der Sonne preisgeben. Unter fich filbriges Blätschern am Flußgestein, um und über sich das Singen und Klingen der Vogelwelt. Immer höher träumte er sich in das Himmelsblau hinein, was ihn nachdenklich machte und den ihn umspinnender Schlaf vertrieb. Leis, von fern her, kam der Orgelflang, den Kirchengesang übertönend. Nach kurzem Lauschen schlug er das neben sich liegende Buch auf und begann zu lesen: Was fucht ihr, mächtig und gelind, Ihr Himmelstöne, mich am Staube?

Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind.

Die Botschaft hör' ich mohl, allein mir fehlt der Glaube; Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.

3u jenen Sphären mag ich nicht zu streben, Woher die holde Nachricht tönt;

Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gewöhnt, Ruft er auch jetzt zurück mich in das Leben.

Es war ihm, als hielte er seine eigene Geele in Händen. Dieses Suchen, Sehnen, Ringen, Bekennen des Faust war ja auch in ihm. Sein tiefst Innerstes sah er vor sich in Worte gebreitet... Ein Erleben ward ihm jede Zeile...

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Glockengeläute gemahnte ihn an die Mittagszeit. Ungern erhob er sich. Wie himmelhoch starb dieses Dürsten nach Wahrheit über dem althergebrachten seichten Glaubensgebimmel. Und noch im Gehen las er:

Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen, Wenn es nicht aus der Seele dringt, Und mit urfräftigem Behagen

Die Herzen aller Hörer zwingt.

Sigt ihr nur immer! Leimt zusammen, Braut ein Ragout von andrer Schmaus, Und blast die künnerlichen Flammen Aus eurem Aschenhäuschen' raus! Bewund'rung von Kindern und Affen, Wenn euch danach der Gaumen steht; Doch werdet ihr nie herz zu Herzen schaffen, Wenn es euch nicht von Herzen geht.

Dorfleute, die vom Kirchgang heimfehrten, entblößten ihr Haupt und schlugen des Kreuz vor dem heiligen Florian, der an der Ede des Erfelsdorfer Weges stand und Haus und Hof vor Feuers­not und das Land vor Kriegsgefahr behüten sollte. Aber beinahe ebenso ehrfürchtig erhoben die Frauen ihre Blicke und Männer zogen mit leichtem Gruß ihre Kopfbedeckung vor dem jungen Mann, der barhäuptig mit entfaltetem Buch an ihnen vorüber der Stadt zu ging. ( Fortseßung folgt.)

WAS DER DER TAG BRINGT.

Steckbrief aus der guten alten Zeit.

In der Frankfurter faiserlichen Reichs- Ober- Poftamts- Zeitung" vom 15. August 1797 befindet sich nachstehender Steckbrief, der von dem Bürgermeisteramt der freien Reichsstadt Nürnberg hinter der Opernsängerin Catharina Schröfl und dem Schauspieler Betrici er­lassen wurde: Es ist eine gewisse Operistin, Namens Catharina Schröfl mit ihrem Amanten, dem Schauspieler Betrici, welche sich beide bei der hier anwesenden, unter hochgräflicher von Fuggerschen Intendance stehenden Augspurger deutschen Schauspielergesellschaft laut eines von ihnen eigenhändig unterzeichneten Contracts d. d. 24. April dieses Jahres, und zwar die Schröfl als erste Sängerin und der Betrici als zweiter Tenorist auf ein Jahr engagiert haben ohngeachtet ihrer ansehnlichen, allwöchentlich richtig erhaltenen Gage, mit einem an die Direction noch über dieses geschuldeten, sehr beträchtlichen Geldvorschußrestes in den jüngst verwichenen Tagen von hier heimlicher und böshafter Weise entwichen und haben durch diese böswillige Entweichung die Direcction in nicht geringen Schaden verseßt. Es war den daher jede Ortsobrigkeit in subsidium Juris et sub oblatione reciproci in similibus geziemend ersucht, die ent­wichene Madame oder Demoiselle Schröfl, wie sie sich zu nennen belieben wird, welche groß und start von Person, dann an ihren schwarzen Haaren und ihrem großen Mund fennbar, gleichwie ihr Verführer Betrici, ein Tyroler von Geburt, der von schlankem langen Wuchs, auch an seinen braunen Haaren und stets gefütterten Waden, wie auch nicht minder an seiner Landessprache, welche er stark durch die Nase spricht zu erkennen ist, auf betretenden Fall zu arretiren und sofort gegen Erstattung der Kosten ohne Weiteres durch eine fichere Gelegenheit anhero ausliefern zu lassen.

Das Bürgermeisteramt der freien Reichsstadt Nürnberg  ." Gotthard Brodt.

RUND­FUNK

AM ABEND

Freitag, 6. September.

Berlin  .

Wie ein Schuster Grat wurde.

In monarchisch regierten Staaten ist es niemals schwer gewesen, durch einen fürstlichen ,, Gnadenatt" zu einem der Edelsten der Nation" zu werden, wurde doch z. B. in Polen   und Ungarn   nach Heer geadelt, woraus sich die erdrückende Fülle des polnischen und einer mehr oder weniger siegreich verlaufenen Schlacht das ganze ungarischen Adels ergibt. Auf eine so eigenartige Weise wie der Schustergeselle Kommissarom im Jahre 1865 ist aber wohl niemals einer zu seinem Grafentitel gelangt. Als nämlich am 16. April 1865 der russische   Student Karatasom in Petersburg   auf Raiser Alexander II. einen Revolver abfeuerte, wurde der auffällig neben Karatasom stehende eben nach Petersburg   gekommene Schuster. geselle Disip Iwanowitsch Kommissarow durch den Knall des dicht neben ihm abgefeuerten Revolvers so erschreckt, daß er ohnmächtig zu Boden fiel. Der neben dem Kaiser gehende Adjutant glaubte mun gesehen zu haben, wie Kommissarom den Arm des Täters zur Seite geschlagen habe und daraufhin von diesem zu Boden ge= schleudert worden sei. Der Retter des Kaisers wurde jegt in über­schwänglicher Weise gefeiert. Als er aus seiner Ohnmacht erwachte, umarmt und gefüßt, und erfuhr, daß er zum Dank für seine mutige befand er sich in einem prunfvollen Saal, wurde von Alexander II  . Tat vom Zaren zum Grafen gemacht worden sei und von jetzt an Kommissarom- Rostromsky heiße, weil er aus dem Gouvernement Kostroma   stamme. Die nächsten Monate verbrachte der junge Graf in einem wahren Traumleben. Er wohnte in einem prunkvollen Balast, wurde von Festlichkeit zu Festlichkeit geschleppt, konnte essen und trinken, was er wollte und der einzige Schatten, der sein Glück umwölfte, waren die Schulstunden, da man ihn zwang, Lesen und Schreiben zu lernen. Bei einer genaueren Untersuchung des Atten­tats stellte sich nun heraus, daß der so überschwenglich gefeierte Schustergeselle nicht nur nicht der mutige Retter des Kaisers gewesen war, sondern ein über den Schuß zu Tod erschrockener Kleinbürger aus irgendeinem vergeffenen Winkel Rußlands  , dessen Bater zudem in den sibirischen Bergwerken schuftete. Nun war die Verlegenheit groß. Den Grafentitel wollte man ihm nicht nehmen, ebenso beließ man ihm die eigens für ihn geprägte Medaille und die vielen aus­ländischen Orden, die der tapfere junge Mann erhalten hatte, aber man versetzte ihn als Stabsriftmeister in eine entfernte Garnison, wo er den Augen des Zaren und der Hofgesellschaft, die ihn in so überschwänglicher Weise gefeiert hatte, für immer entzogen war. Auch das ihm von Alexander II.   verliehene Wappen durfte er be Hydra an der Rehle würgte und die Umschrift trug:

Auch Roll schien ganz begeistert von der neuen Sonntags. heiligung des Jakob. Hast recht, Alterchen", begann sie. ,, Auch mein sel'ger Bater sagte immer, in Wald und Feld sei man dem 16.00. Dr. David Baumgardt  : Zum 200. Geburtstage des Philosophen Moses   halten, das in goldenem Felde einen blauen Arm zeigte, der eine lieben Gott am nächsten. Doch wir sehen und hören wohl nicht mehr fein genug und brauchen einen Vermittler. Darin hätten mir uns schon in der Jugend üben müssen."

Jakob stimmte der Meisterin zu und sprach gleich meiter: ,, Cin Menschenleben reicht bei weitem nicht aus, um das geheimnisvolle Walten Gottes zu ergründen, doch ist man ihm erst mal auf der Spur, lockt es zu immer tieferem Eindringen und schärft die Sinne. Darum wär's auch für Heinrich gut, brauchte er nicht die schönen Sonntage in der trüben Rapelle figen."

Die Alten blickten sich verlegen an. Ich mein' halt", begann Roft, man fann das eine tun und braucht das andere nicht lassen. Doch die Jugend braucht Führung von Gottes Hand, sonst verfehlt fie den rechten Weg."

Timm war froh. Er hätte nicht geglaubt, daß Rof'l mit foichem Geschid seine Entgleijung wieder in die redyte Bahn lenten würde.

Mendelssohn  .

16.30 Orchesterkonzert.

17.50 Bildfunk: Stadttor von Neubrandenburg  . Obering. Tramm  ( Fürstenbers Hand der Vorsehung." 1. d. Mark, Neustrelitz  , Feldberg). 18.30 W. Priwin: Deutschland   spricht mit Uebersee  . 19.00 Abendunterhaltung.

20.00 Elga", Szenen von Gerhart Hauptmann  . Regie: Alfred Braun  . Nach den Abendmeldungen: Bildfunk,

Königswusterhausen  .

16.00 Dr. Axel Neels: Bedeutung der Großen Deutschen   Funkausstellug für

den Schulfunk.

16.30 Mersmann: Einführung in Sonate und Sinfonie.

17.00 Nachmittagskonzert von Leipzig  .

18.0 August Müller: Dänische und holländische Vorbilder für die deutsche Ge­nossenschaftsarbeit.

18.30 Englisch für Fortgeschrittene.

19.20 Wissenschaftlicher Vortrag für Aerzte. 20.15 Sinfonie- Konzert. Dirig.: Bruno Seidler- Winkler  .

18.55 Reichenbach: Die Gesetzlichkeit der Natur.

Die nichtgewaschenen Hemden.

Durch die

In dem historischen Wäscheartikel in der Frauenstimmen", Beilage des Borwärts" von gestern, sei folgende Tatsache nachgetragen, die auch Heinrich Heine   erwähnt: Isabella, die Frau des spa­ nischen   Habsburgers Ferdinand der Katholische  , leistete ein heiliges Gelübde, ihr Hemd micht cher zu wechseln, als nicht die Mauren  ( Araber) auch aus dem letzten Rest Spaniens   vertrieben seien. Es dauerte lange Jahre, bis mit der Eroberung von Granada  dieses Ziel der Christenheit erreicht war. Das Hemb aber, das die Königin jetzt allerhöchstselbst auszuziehen geruhte, hatte jene Cou leur angenommen, die seither ,, isabellenfarbig" genannt wird.-n.