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mit der Zunahme der Bombenattentate läßt sich auch eine Steigerung ihrer Gefährlichkeit feststellen. Bei den letzten muß man wenigstens einen Eventualdolus der Täter dahin annehmen, daß sie auch die Bernichtung von Menschenleben mit ins Auge gefaßt, sich jedenfalls durch die Möglichkeit nicht von der Tat haben abhalten lassen. Auf jeden Fall erwartet die Täter nach dem Sprengstoffgesetz eine außerordentlich hohe Strafe. Das merden sie wohl auá missen und sich in diejent Bewußtsein durch alle Mittel des Terrors bie ja von der D. C. und den Fememorden her noch genügend befannt sind gegen Berrat aus den eigenen Reihen ge­sichert haben. Hinzu kommt, daß die Rechtsparteien innerlich mit den Tätern sympathisieren. Sie bes Streiten das zwar, aber man muß nur einmal lesen, mit welch hämischem Behagen die Rechtspresse jeden Mißerfolg der Bolizei notiert, mit welcher Entrüstung sie sich beschwert, menn irgend ein Unbeteiligter durch eine Haussuchung be­läftigt wird. Die Rechtspresse will angeblich, daß die Boli zei die Täter ermittelt. Aber mehe der armen Polizei, menn fie bei einem medlenburgischen Gutsbefizer, den sein eigener Angestellter der Mittäterschaft beschuldigt hat, eine ergebnis lose Haussuchung vornimmt und dabei z. B. die Betten zu durchsuchen magi! Das Geschrei der Rechtspresse über ein durchsuchtes Kinderbett zeigt, daß sie in Wirklichkeit mit ihrer Sympathie auf feiten der Attentäter steht, sie deckt und ihr Entkommen begünstigt.

Kriegerische Ansprache Ryfows.

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Der neue Weltfrieg fommt!...

Mostau. 6. September.

Nach der Barabe der als Offiziere in die Rote Armee   neu ein­getretenen 2bfolventen der Moskauer   Stiegsichule fand ein Jest bantett staff, bei welchem der Borfigende des Rafes der Bolts­fommiffare, Rytom, die neuen Offiziere begrüßte. In dieser Bede nahm Rytom Bezug auf die actuellen politischen Ereigniffe und erinnerte daran, daß nach dem Weltkriege das revolutionäre Proletariat die roten Fahnen jiegreich entrollt habe. Weiter fagte Antom: Jeht erhebt sich vor der Welt die Gefahr eines neuen Weltkrieges. Es ist nicht möglich, schon jetzt den 3eitpunft seines Beginns genau vorauszusagen. Niemand hätte gedacht, daß die erste Kriegsdrohung von feiten Chinas   ausgehen würde. Es ist möglich, daß unser Konflikt mit China   günstig bei­gelegt wird, das nimmt aber die Frage der Kriegsgefahr nicht von der Tagesordnung. Es ist die Aufgabe des gesamten Weltprole­tariats und der revolutionären Jugend, aus dem Kampf gegen einen aufflammenden imperialistischen Krieg den Kampf um die Diktatur des proletariats zu machen." Ryfom ermahnte die neuernannten Offiziere der Roten Armee, forgfältig alle Neue­Ebenso ist es ein plumper Trid, wenn die Hitlerrungen der Kriegswissenschaft und der militärischen Tech. Bartei jest ausdrücklich ihren Anhängern die Teilnahme nit im Auslande im Auge zu behalten und zu ftudieren. Reine an Sprengstoffattentaten verbietet. Derartige Taten ent- Erfindung zum Zwed der Kriegsführung dürfe unbemerkt bleiben. stehen ebensowenig auf ausdrücklichen Befehl einer Partei, wenn diese Aufgabe gut gelöst wird, so ift die Zeit nicht weit, in wie sie durch Berbot gehindert werden. Sie entstehen aus welcher wir hinsichtlich der Kriegstüchtigkeit unserer Armee das der gesamten Temperatur ihrer Heze und Agitation. Man Ausland einholen und überholen werden." braucht nur im Bölkischen Beobachter" nachzulesen, wie etwa Herr Goebbels   am Schluß seiner Versammlungen seine Anhängerschaft durch Racheschwüre anfeuert: Wir wollen die Ketten brechen wir wollen die Schande rächen, hoch die nationale Revolution!", um sich ein Bild machen zu können, wie solche Heze auf unreise und pathologische Gemüter wirft, zu welcher Art von Taten sie aufstachelt.

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Die Bombenattentate sind eine ernste Mahnung, der strupellosen Demagogie mit allen Mitteln der fachlichen und vernünftigen Aufklärung entgegenzutreten.

Schutzfragen für Flaggendiebe.

Kurze Antwort auf fleine Frage.

In den Ditjeebädern werden häufig Flaggen in den Reimsfarben gestohlen. Eine Kleine Anfrage  " der Rechts­parteien im Breußischen Landtage lenkt die Aufmerksamkeit darauf, daß solche Diebstahle auch im Badeort Ahrenshoop   in Bommern Borgefommen find. Aber nicht der Diebstahl der Reichsflagge empört die Fragesteller, sondern eine angebliche Aeußerung des zuständigen Landrats, er merde, menn die Dieberei nicht aufhöre, einmal das Reichsbanner zu einem Demonstrationszug der anlaffen.

Wegen dieser angeblichen Aeußerung fühlten sich die Patent­patrioten beunruhigt. Deshalb fragten" sie den Innenminister, nb er die Haltung des Landrats billige und eventuell gleichen Schutz

für das Abhandentommen der alten Kaiserjahnen zusagen wolle. Der Minister hat jest trapp und flar geantwortet, daß die Bes hauptung über die fragliche Neußerung des Banbrats frei er­funden sei. Damit erledigt sich die neugierige Fragerei.

Er schwänzt fast immer!

Statistisches über Herrn Hugenbergs parlamentarische Zätigkeit".

Herr Hugenberg bat feine Baffinität und Abstinenz im parlamentarischen Kampf um den Dames- Plan mit einigen Ver legenheitsausreben zu entschuldigen versucht. Seitdem schmeigt er. Insbesondere ist er die Antwort auf unsere Frage smidig geblieben, marum er bei der Abstimmung über das Entmaffnungs gefes vor zwei Jahren gefehlt hat. Benn es ein Gesetz gibt, auf has ber Ausdrud., Beriflabungsgeje" mit einem gewissen Recht angewendet merden fans, so ist es dieses Gefeß, das Deutsch  land von anderen Mädyten aufgezwungen worden ist, die an die eigene Enhwaffnung nicht denken. Die deutschnationale Reichs tagsfrattion hat aber als Regierungspartei, die sie damals mar, diesem Bersklavungsgefeß" ungespalten zugestimmt, und Herr. Sugenberg hat seine Stimme dagegen nicht erhoben, er war wieder einmal nicht ba.

Db er auch damals nicht als Nörgler erscheinen" wollte oder bb er wieder einmal eine herzattade hatte, bleibe dahingestellt, Bielleicht hängt sein Fernjein nur mit seiner allgemeinen Auffassung Don der Erfüllung parlamentarischer Pflichten zusammen, die es ihm erlaubt, zumeist nicht da zu sein.

Bährend der dritten Wahlperiode, vom Dezember 1924 bis zum März 1928 fanden insgesamt 415 Reichstagsplenarsizungen statt. In 98 Sigungen wurde namentlich abgestimmt. Herr Hugenberg

hat es vorgezogen,

52 diefer namentlichen Abftimmungen fernzubleiben. Er war weder trant" noch beurlaubt" noch entschuldigt". So entgeg er sich der Abstimmung über die entscheidenden Mißtrauens anträge gegen das zweite Rabinett Luther  ( megen der Flaggen verordnung) und gegen die Bürgerblofregierung, die Verlängerung tes Republiticnihgefeges; das Sund- und Schmutzgesez( wahr. scheinlich aus Rücksicht auf seine Nachtausgabe"), das Arbeitsge­richtsgefeß, die Arbeitszeitnotverordnung; das Arbeitslosenversiche rungsgefeß, das neue Befoldungsgeseh, den Etat 1928 um mar bie wichtigsten zu nennen. Bielleicht macht er es in der scharfen Opposition gegen die jetzige Regierung anders? Aber nein.

3m neuen Reichstag fanden bisher in 25 Sigungen namentliche Abffimmungen ffatt. Herr Hugenberg war nur in 13 anwesend. Seit 1920 hat er niemals auch nur ein Wort im Reichstagsplenum gefagt. Bergebens fucht man ugenbergs Namen auch nur in einem der 24 Reichstagsausschüsse. Er bat mit seinem eigenen Ausschuß für das geadelte Boltsbegehren mahrscheinlich genug zu tun.

Neue Beschuldigungen Mostaus gegen Nanting. Aus Oftsibirien einlaufende Nachrichten darüber, daß, unge­achtet der von chinesischer Seite ausgegangenen Anregung zu Ber­

handlungen chinesische Truppen an die Gomjetgrenze trans  portiert merden( z. B. die 61. Division nach Bogranitschnaja), führen dazu, daß die Lage hier wieder pessimistischer beurteilt wir Das Ausbleiben einer chinesischen Antwort auf den Moskauer Bone schlag einer teilmeisen Abänderung der geplanten Deflaration über die Regelung des Stonflifts trägt ebenfalls zu einer solchen Besorg nis bei. Dieser gab auch Zitmin om heute in einem Interviem Ausdrud: er bebauerte das zögernde Berhalten der chinesischen Ros gierung, wodurch der Verdacht entstehen könne, daß es China   mit seinen friedlichen Vorschlägen nicht ernst set.

Die Behandlung der verhafteten Kommunisten. Mutden, 6. September.

Nach einer amtlichen( chinesischen) Erklärung befinden sich 1114 Romununisten, darunter 71 Frauen, in einem Gefangenen fager nördlich des Fluffes Sungari. Jeher Gefangene erhält täglich 2 Pfund Brot, Gemüse, Suder und Ted Ein Krantenhaus ist im Lager. Die Gefangenen werden gut behandelt Ihre Berwandten und Freunde dürfen ihnen Lebensmittel und Kleider bringen, jedoch sind Gespräche und Korrespondenz untersagt. Die 1114 Fälle werden von neu Richtern in­dividuell(!?) behandelt. Begen der großen Zahl der Gefan­genen wird die Erledigung der Prozesse eine gewisse Zeit in

Anspruch nehmen.

3 mei Russen, Leiter des telegraphischen und des telepho. nischen Dienstes der Ostchinesischen Bahn, wurden unter der An­fchuldigung verhaftet, Nachrichten über militärische Angelegen. heiten von Charbin   nach Chabarowsk   gefunkt zu haben.

Auslieferung von Pletschkaitis gefordert?

Eine unmögliche Zumutung.

Kowno  , 6. September.

Dem memeler Dampfboot" wird aus Romno ge drahtet: Die Meldung über die Berhaftung Pletschtatis' und feiner fünf Kompficen hat in Romno großes Huffeben erregt. Der Berhaftung wird insofern große Bedeutung beigemeffen, als man bei den sechs Personen zahlreiche Gemehre und Sprengstoffe ge funden hat. Auch in hiesigen maßgebenden politischen Kreisen wird hie Ansicht vertreten, daß Bletschtaitis gegen Wolbmaras bei feiner Rüdtehr aus Genf   ein Attentat ausführen wollte. lleber die Berhaftung Pletschtaitis wurde Woldemaras in Genf   von Kowno  aus informiert. Im Außenministerium merden über diese Angs legenheit die Anweisungen von Woldemaras erwartet. Welche Schritte die litauische Regierung in dieser Angelegenheit bei der deutschen Regierung unternehmen wird, ist noch nicht befannt, mie aber verlautet, wird die fitauische Regierung die Auslieferung Pletschlaitis' von Deutschland   verlangen, pbgleich zwischen Litauen   und Deutschland   eine Ronvention über die Aus­lieferung politischer Berbrecher nicht besteht. Hier wird jedoch barauf hingewiesen, daß es sich bei Bletschtaitis um einen frimi nellen, aber nicht politischen Verbrecher handelt. Bräsident Smetona  , der seit Wochen in Polangen zur Kur weilte, ist heute früh nach Romno zurüdgefehrt.

Eine Auslieferung von Pletschfaitis und Genossen durch Deutschland   an Litauen  , tommt überhaupt nicht in Frage. Abgesehen davon, daß es noch gar leinen deutsch  - litauischen Auslieferungsvertrag gibt, so ift die Be hauptung, daß Bletschtaitis fein politischer, sondern ein frimi neller Verbrecher sei, unhaltbar und geradezu grotest. Eine Auslieferung an die litauischen Behörden fäme einer Aus

Die Gaisonarbeiterfrage.

Ein Borschlag zur Lösung.

Zu dem besonders schwierigen Problem der Saison arbeitslojenjürsorge erhalten wir als Diskussionsbeitrag die folgende Zuschrift:

Aus dem Vorwärts"-Bericht über die Abstimmungen des Reichstagsausschusses über die Arbeitslosenversicherung geht herpor, daß in der Saisonarbeitslosenfürsorge weder die Regierungsvorlage noch irgendein Antrag eine Mehrheit finden konnte. Dieses Ab­stimmungsergebnis sollte veranlassen, zu prüfen, ob die bisher ge­machten Vorschläge nun wirklich der Weisheit letzter Schluß sein müssen.

Für die Saisonarbeit besteht bereits seit einem Jahr eine Sonderregelung, und man will auch bei der jeßigen Reform wiederum Sonderbeftimmungen treffen. Es wird wohl mit Recht barauj vermiejen, daß die regelmäßig wiederkehrende Saisonarbeits­Tofigkeit die Versicherung und domit auch alle Versicherten wesentlich ftärter beloftet als die allgemeine konjunkturelle Erwerbslosigkeit. Bei solchen Betrachtungen wird sicherlich start übertrieben, denn auch die Bauarbeiter sind in ihrer Beschäftigung neben Jahreszeiten auch von den Voraussetzungen der Konjunktur abhängig. Es ist auch nicht richtig, allgemein son den hohen Bauarbeiterlöhnen zu sprechen. Immerhin macht das Argument starten Einbrud, daß die Gruppe der Saisonarbeiter für die übrigen Versicherten ein be fanbers start belastendes Risito darstellt und daß manche schlecht bezahlte Arbeitergruppe mit dazu beisteuern muß, die Unter stügungen für hoch entlohnte Saisonarbeiter mit ihren Versiche­rungsbeiträgen zu ermöglichen.

Jedenfalls bedeuten doch alle bisherigen Borjáhläge für die Sonderregelung bei berufsüblicher Arbeitslosigkeit eine Ein. fräntung der Unterstübungsleistungen, die mit bem befonderen Bersicherungsrifito dieser Berufsgruppen begründet wird. Es ist deshalb vielleicht doch richtig, hier offen von dem er. höhten Risito zu sprechen. Wir missen ja, daß auch in Sowjetruß land eine Sonderregelung für die Saisonarbeiter besteht.

Indes mollen wir gerechterweise neben dem Regativen auch das Bofitive nicht vergeffen. Es gibt auch Abstimmungen, an denen Sugenberg teilgenommen hat darunter eine über die Wahl pflicht Da hat er dafür geftimmt! Herr Hugenberg will aljo Ob es aber richtig ist, die Sonderregelung durch Sonderbestim bie ähler gefeßlich zur Erfüllung ihrer staatsbürgerlichen mungen in den Unterstügungsleistungen durchzuführen, Bilichten zmingen, für die Gemählten aber mimunt er das Recht ist eine andere Frage. Man könnte sich denken, daß bei gleichen in Anspruch, sich den Pflichten, die fie als Wahlwerber freiwillig Unterstügungsleistungen von den Saisonarbeitergruppen ein besonderer übernommen haben, nach Belieben zu entziehen. Risikozuschlag vom Beitrag erhoben wird. Für den Fall der Buzugeben ist allerdings, daß der Reichstag burch die faft Arbeitslosigkeit ist eine eingeschränfte linterſtügung härter za er­ständige Abwesenheit dieses Predigers.altpreußischer Pflichterfüllung| tragen als eine der wirklichen Arbeitslosigkeitsgefahr entsprechende durch die anderen nicht viel verliert. Abstufung des Beitrags während der Dauer der Beschäftigung.

lieferung an den Scharfrichter gleich. Dazu darf und mird sich die Reichsregierung nicht hergeben. Die Rechtslage ist so klar, daß die litauische Regierung gut täte, einen so auss fichtslosen Antrag überhaupt nicht zu stellen, der für sie nur mit einer Blamage enden fann.

Die Aussagen der Berhafteten.

Stallupönen, 6. September, 1 Die Don Affeffor Krieger Stallupönen geführte Untene suchung hat ergeben, daß es sich bei dem Führer der verhaftetes litauischen Bande tatsächlich um den bekannten Pletschtaitis handelt. Es wurden Photographien. ein Baß und Briefe bei ihne gefunden, die feine Identität einwandfrei ergaben. Pletschfaitis mich allen Fragen, die sich auf Woldemaras bezielen fonnten, sehr ge fäjidt aus. Die Verhafteten gaben an, sie hätten sich lediglich nach Litauen   begeben wollen, um von ihren Berwandten Geld zur Reise nach leberjee zu erbitten. Da die polnische Grenze nach Litauen   gesperrt sei, jo hätten sie den Umweg über Deutschland  gemacht. Die Baffen führten sie mit sich, weil auf ihren Ropi eine hohe Belohnung gesezt ist und weil sie sich eine Festnahme mit Waffengewalt entziehen wollten.

Die vorgefundenen Baffen und Gemehre sind umgearbeitete ehei malige Rarabiner des Modells 98, die Handgranaten find fransa fischen Ursprungs, im übrigen handelt es sich um amerito nische Fabrifate.

Es ist anzunehmen, daß die Anflage sehr balb erhoben merbe mird und zwar auf Grund des Paragraphen 8 des Spreng it offgejeges. Die weitere Untersuchung ist dem Landgericht unb dem Oberstaatsanwalt in Insterburg   übergeben worden.

Bom Standpunkt des Arbeiters aus ist gang bestimmt der Beitrags zuschlag vorzuziehen. Wenn zum Beispiel durch eine Sonderrege lung der Saisonarbeitslosenunterstützung insgesamt 20 Millionen Mart Ersparnisse erzielt werden, so wird diefe Summe bei eines besonderen Gestaltung der Unterstützungsfäge voll und ganz Don den Arbeitern getragen werden müssen, und zwar in einer Zeit, in der sie der sozialen Hilfe bedürftig sind. Würde max aber beispielsweise dieselbe Summe durch einen Beitragszuschlag für die Saisonberufe aufbringen, so hätten die Arbeitgeber die Hälfte und die Arbeiter die andere Hälfte, alfo mur 10 M lionen, aufzubringen.

Da heute schon eine Sonderfürsorge bei berufsüblicher Arbeits losigkeit besteht, also das besondere Risiko dieser Berufe vom Gejet geber anerkannt ist, so sollte man prüfen, ob es nicht zwedenb sprechender wäre, einen Ausgleich statt durch Leistungsminderung durch Beitragserhöhung herbeizuführen. Für eine solche Regelung hätten mohl die Saisonarbeiter wie alle übrigen volles Berständnis

Siedlung von Landarbeitern.

Beschlüffe des Reichswirtschaftsrats.

Der Ausschuß für Siedlungs- und Wohnungswesen im Bon läufigen Reichswirtschaftsrat stimmte dem Entwurf eines Gefeßes über 3ushüsse aus Reichsmitteln für die Ansieder lung pon Landarbeitern zu. Der Gejezentwurf sieht vor das Land und Forstarbeitern und ländlichen Handwerkern, die fi die Begründung landwirtschaftlicher Kleinbetriebe Darlehen auß nehmen müssen, aus Reichsmitteln Zuschüsse zu den Zins- und Tib gungsleistungen gewährt merden können.

Diese Zuschüsse sollen in der Regel nur erfolgen, wenn das An mesen als Reichsheimstätte oder dergleichen ausgegeben wird. Di Darlehen für die Zuschüsse follen in Raten tilgbar sein und müffer auf den Grundstüden sichergestellt werden. Die Zuschüsse zu bex Sins und Tilgungsleistungen fönnen für eine Zeit bis zu 10 Jahres gegeben werden. Sie sollen in der Regel in den ersten sechs Jahre fünf vom Hundert der Darlehensfduld nicht übersteigen und dam fortlaufend so finten, daß sie im zehnten Jahre nicht mehr als eing vom Hundert der Darlehensschul betragen.

In jedem Falle muß der Schuldner selbst noch Zinsen und Tik gungsraten in Höhe von zusammen wenigstens vier vom Hunden der Darlehensschuld jährlich aufzubringen haben. Der Reichsarbeits minister hat mit Zustimmung des Reichsrats die zur Ausführun dieses Gefeßes erforderlichen Bestimmungen erlassen.

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