liche Befreiungspolitit hemmten
dieser
Pläne und haben sie nun durch die Befreiung der befetten Gebiete für immer zerstört.
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Nun soll diese Räumung auf einmal nicht viel bedeuten, eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Aber es sind noch feine fechs Jahre her, da verkündete Herr Poincaré Tag für Tag seine These, die Besagungsfristen hätten noch nicht zu laufen begonnen. Und Deutschland hatte keine Waffe gegen ihn als Jeidenschaftliche Rechtsverwahrung.
Es werden in diesen Tagen sechs Jahre, daß Deutschland an der Ruhr fapitulieren mußte. Militärisch besetzt bis tief nach Westfalen, abgeschnürt vom Reich, die Eisenbahnen in fremder militärischer Regie, die Bevölkerung unter Kriegsgericht und Militärdiktatur, die Beamten von oben bis unten und die Bolksführer ausgewiesen, auch der fümmerlichste Rest der Reichssouveränität am Rhein vernichtet. Separatisten aufstände, die Städte und Dörfer terrorisierten. Im Innern Deutschlands aber ohne jede Rücksicht auf die bedrohten Rheingebiete wilde nationalistische und kommunistische Macht fämpfe. Wieviele von denen, die jezt an dem politischen Ergebnis der Haager Ronfe. renzen mäteln, mögen denn damals daran geglaubt haben, daß im Jahre 1930 das Rheinland noch oder wieder unter deutscher Hoheit stehen, ja daß es von der Besagung geräumt fein würde?
So groß waren damals die Zweifel, daß das böse Wort auffam, die Rheinlande müßten abgeschrieben" werden, um zunächst das übrige Deutschland zu retten. Bis in das Reichsfabinett drangen die Anregungen vor, Zahlungen, selbst sozialpolitischer Natur, in das Rheinland einzustellen. Wohl verstanden: nicht aus leichtfertiger Berantwortungslosigkeit, sondern weil die Vertreter dieser Meinungen feinen anderen Ausweg mehr zur Reorganisation. Deutschlands zu sehen glaubten. Daß Stresemann damals zu denen gehörte, die feinen Augenblick zu solchen Verzweiflungsaftionen neigten, sollte ihm nie vergessen werden.
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Bergts und Westarps Tendenzlügen.
Schwindelhafte Darstellung der Vorgänge von 1924.
Annahme Zu unseren Betrachtungen über die Vorgänge, die zur des Dames Paftes durch durch die Deutschnationalen führten, äußern sich die Mittei lungen der Deutschnationalen Bolfspartei" noch einmal. Sie erklären dies im Einnernehmen mit den dazu berufenen Herren" zu tun. Das tönnen nur die Herren Hergt und eft arp sein. Diese berufenen Herren" also erflären: Richtig ist die schon längst bekannte Tatsache, daß schon vor dem Brief der Deutschen Bolfspartei nicht nur Vertreter der Deutschen Boltspartei, sondern auch solche des Zentrums aus eigener Jnitiative mündlich an die Deutschnafionale Reichstagsfeat. fion das Unerbieten überbracht haben, sie im Falle der Annahme des Dawes- Planes an der Regierung zu beteiligen, und daß über diese Anerbietungen dabei auch gesprochen worden isf. Grund dieser Unerbietungen irgendein Abkommen geUnwahr ist die Darstellung des Borwärts", daß auf schloffen worden fei, weder in offener noch in verftedter Form weder über die Köpfe der Führer hinweg noch mit deren Zuffim
mung.
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Unwahr ist daher selbstverständlich die weitere Behauptung des Vorwärts", daß sich Herr Hergi fofort nach der Abffimmung zum Bollstrecker dieses Abkommens gemacht und den Reichs angler Mart zum Rüdiriff aufgefordert habe.
Richfig ist im Gegenteil, daß der Fraktionsvorsitzende fich dem Angebot der Regierungsteilnahme gegenüber mit aller Entschieden beit für eine einmüfig ablehnende Haltung der Fraffion ein. gesetzt hat.
endlich Anlaß zu der Feststellung, daß auch Herr v. Lindeiner Ein neuer Angriff des Boriväris" vom 4. September gibt feine Verhandlungen dieser Art geführt hat, und zwar weder im ausdrücklichen Auftrag noch im Geheimauftrag mit der Möglichkeit, später von ihm abzurüden, noch aus eigener Initiative.
Die Behauptungen der Herren Hergt und Westarp find bewußt unwahr. Den ausführlichen Beweis dafür zu erbringen, behalten wir uns für jene Stelle vor, an die sich die beiden Herren nun wohl menden müssen, menn fie den Borwurf der bewußten unwahrhaftigteit nicht auf sich fizzen lassen wollen. Einstweilen stellen mir fol
Am 17. September 1924 veröffentlichte die deutschnatio nale Parteiforrespondenz- dieselbe, die jetzt mit dreifter Stirn alles ableugnet einen Auffah, in dem es hieß:
Bor noch nicht sechs Jahren: Damals wurde von sehr ernsthaften bürgerlichen Politikern, feinen Phantasten, sondern nüchternen Männern in hohen und höchsten Stellungen, verlangt, den Friedensvertrag mit Frankreich und Belgien für aufgelöst zu erklären. Man rechnete mit dem atuten oder doch mit dem latenten Kriegszustand, mit der dauernden 3ollgrenze an Rhein und Ruhr , mit der gewaltsamen Bil- gendes feft: dung eines Rhein und Ruhrstaates. Die Männer der Finanz und der Wirtschaft bereiteten eine rheinische Währung vor. Der franzöfifche Obers tommiffar spann seine Fäden überall im Lande. Es gab fritische, überaus fritische Stunden. Wer dachte damals an die Räumung auch nur in Jahren? Wer magte, zu prophe zeien, wie auch nur nach Tagen die politische Gestaltung der Rheingebiete fein würde? Wer fonnte miffen, wieviele Stunden noch die arbeitsloie, hungernde, gequälte, terroris fierte, führerlofe, durch wilde Nachrichten und durch die wahn minigen Butsche der Rationalisten im Reiche vermirrie Beschwerftem inneren Ringen übernommen. Sollten wir Deutsch völkerung dem Ansturm von allen Seiten trogen tönnte?
Man muß fich diese fast troftlosen Zeiten bergegen mättigen, um ein Maß zu gewinnen für den Weg, den wir feither zurückgelegt haben, einen Weg, der troß allem flor und unbedingt aufwärts geführt hat.
Deutschlands Erneuerung war und ist nicht möglich ohne die Riefenfräfte an Rhein und Ruhr. Erhalten wurden uns diese Kräfte allein durch die zähe, friebliche Be fretungspolitit eines Jahrzehnts. 2n bieler geschichtlichen Wahrheit ist nicht.# rütteln.
Aber die Kontrolle der entmilitarisierten Gebiete!. Wir nehmen sie nicht leicht. Indes ist sie im Friedensvertrage vorgesehen, den zu erschüttern gerade deutschnational beeinflußten Regierungen bisher am wenig ften möglich gewesen ist. Unsere Erfüllungspolitik aber hat unvergleichlich gefährlichere Kontrollen über die Rheingebiete verhindert, als eine ferne Schlichtungstommission und den Böfferbundrat. Sie hat abgewehrt: die Rheinrepublit unter französischem Protektorat, die Berewigung der Befagung und die lange von Frankreich angestrebten éléments stables, die ständigen Kontrollorgane am Rhein .
Die Marschbefehle an die Bejagung zeigen uns und der Belt, daß Deutschlands Grenzen so, wie sie der unglückliche Ausgang des Krieges gezogen hat, nunmehr gesichert sind. In diesen Grenzen gibt es zwar noch feine volle deutsche Souveränität, aber doch eine Ausweisung der deutschen Staatshoheit, die noch vor wenigen Jahren gerade von denen für unmöglich gehalten wurde, die jetzt laut ihre Unzufriedenheit befunden.
Nicht ein Besagungsfoldat ist durch nationalistische De monstrationen von deutschem Boden verdrängt worden. Nicht ein deutsches Hoheitsrecht haben uns die Deutschen Tage und Baraden unter schwarzweißroten Fahnen wiedergeholt. Das Ergebnis dieses ganzen Lärmens ist ein großes nichts.
Die Rettung der Rheinlande und damit Deutschlands , der Abmarsch des fremden Heeres, die Wiederkehr deutscher Staatshoheit und die Festigung der Grenzen des Reichs find die nationalen Erfolge der Republik . Sie hat ihre friedliche Befreiungspolitik zu einem ersten großen Ziele geführt. Wir freuen uns des Erreichten um so mehr, als es zugleich der Befriedung Europas dient.
Was hat der deutsche Nationalismus zur Rettung des Reiches geleistet? Die Phrase.
Die Republit jedoch wird am Tage des Rückzuges der Fremden ohne Triumph, aber mit Stols die heiligen Farben deutscher Freiheit hiffen als Zeichen einer befreien
den Tät.
Die Räumung von Koblenz . Berlegung der Truppenteile nach Elsaß- Lothringen . Frankfurt a. M., 7. September. ( Eigenbericht.) Ein großer Teil der franzöfifchen Garnison in Koblenz wird bereits in den nächsten Tagen nach Frankreich zurückgezogen werden. Am 18. September verläßt das Infanterieregiment N. 151 das Rheinland, um nach me überzufiedeln. Ebenso wird das 23. Infanterie- Regiment nach Hagenau und Weißenburg im Elsaß verlegt. Das in Koblenz stationierte Feldartillerie- Regi. ment Str. 39 foll gänzlich aufgelöst und die Mannschaften in Kürze in die Heimat entlassen werden.
Die Voraussetzung für die 3uftimmung death Regierungsparteien, daß wir den uns zustehenden Untell nationaler Reichstagsabgeordneter war die 3usicherung der an der Berantwortung für die Durchführung des Londoner Battes erhalten würden, wenn wir auch an der Berantwortung für seine Annahme unser Teil übernehmen würden wir haben diefen Tell schweren Herzens und nach nationalen uns nun nicht schauen, diefen Londoner Patt, seine unmöglichkeiten, feine unerträglichen Beftimmungen abändern, verbeffern und ebenso reoldieren fönnen, toie wir das Bersailler Dittat revidieren müffen? Sollten wir nun vor biefer uns gewordenen Aufgabe zurüdschreden? Nein! Hinein in die Reichsregierung heißt deshalb unfere erfte und nächste parole.
Die Schlacht von München . Hitlers Siegesbericht.
München , 7. September. ( Eigenbericht.) Bei der blutigen Schlägerei, die sich am Freitag abend zwischen Rommunisten und Nationalsozialisten abspielte, handelte es fidh ganz eindeutig um einen schweren Fall von Landfriedensbruch , begangen durch die Hitler Leute. Die bisherige Gr bebung ergab, daß die Hitler- S.( Sturm- Abteilung) die Spren gung der von etwa 150 Kommunisten besuchten Versammlung planmäßig vorbereitete und ein Rollkommando 120 Mann zusammenstellten, die mit Gummifnüppeln und Schlag= ringen ausgerüstet, schon eine Stunde vor BersammIungsbeginn die sogenannten strategischen Puntte des Saales befezten. Die Saalschlacht entwickelte sich schon vor Eröffnung ber Versammlung. Das Organ Hitlers gibt darüber folgende Schilderung:
Don
„ Es war ein unaufhörliches Krachen und Knaden, ein klirren und Brechen, Duzende von Biergläsern und Aschenbechern fauften oft zur gleichen Zeit hinein in die wütend Kämpfenden. Das Blut floß in Stromen, bei den unferent, bei den anderen. Es war nichts anderes zu erwarten bei der Erbitterung unserer Leute über den plöglichen leberfall. In bier Minuten war fein Rommunist mehr im Saal. Sie waren über die Treppen geflüchtet wie wilde Tiere, hatten sich selbst heruntergestoßen in ihrer Angst und ihrem Schreden. Dann erschien die blaue Polizei. Sie hatte nicht mehr viel zu tun. Ueberall waren bereits unsere Sanitäter am Werf. Meist waren es schwere Hiebserlegungen auf dem Kopf."
Daß die Kommunisten die Hakenkreuzler überfallen haben, ist natürlich ein dummbreister Schwindel. Die Histerianer geben ja felbft zu, daß sie unter allen Umständen die Durchführung der Versammlung verhindern wollten, und zwar mit allen Mitteln der Gewaltsanwendung, weshalb sie ja auch thre Sanitäter zum Ueberfall mitgenommen hatten.
Ueber die Zahl der Verletzten sind noch keine sicheren Angaben zu erlangen. Außer den 10 der Polizei gemeldeten und in die Krankenhäuser Transportierten hatten beide Parteien noch eine weitere erhebliche Anzahl Verwundeter, die sie aber bei ihrer Flucht bor ber anrüdenden Bolizei mitnahmen. Hitler selbst gibt die Baht feiner. Berlegten mit 18 an. Mertwürdigerweise hat die Polizei bei der Saal- und Straßenräumung von jeder Berhaftung ab gesehen. Der amtliche Bericht erklärt, Berhaftungen wären unmög: lich gewesen, weil es in erster Linie darauf anfam, der Schlägerei ein Ende zu bereiten. Inzwischen feien aber Erhebungen eingeleitet worden, um die Täter festzustellen.
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Die Tribüne.
Martel Athard:„ Bollen Sie mit mir spielen?" Drei Afte hoffnungslos philosophische Betrachtungen über die Liebe. Ort der Handlung: eine 3irfusmanege. Die Darsteller machen gleichzeitig Clownkunststüde, was beim Bublifum tieferen Eindrud hinterläßt als der Snhalt des Stüdes. Der.
Die deutschnationale Partei hat also nach Bekundung ihres offiziellen Organs unter der Borauslegung, daß fie dafür in die Regierung fommen merde, ihren Teil an der Berantwortung für die Annahme des DamesBlans übernommen. Sie hatte die 3 usicherung, daß sie in die Regierung aufgenommen würde, wenn sie die Voraussehung dafür erfülle, von den Regierungsparteien erhalten. Sie hat sich dann auf diese Zusicherung berufen. Ungesichts dieser Tatsachen das Bestehen eines Abkommens" zu leugnen, dazu gehört schon eine eiserne Stirne!
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Nach derselben deutschnationalen Parteiforrespondenz hielt Herr Hergt zur selben Zeit in Gleimig eine Rede, in der er sagte, daß wir einen Anteil an der Durchführung des Battes erhalten sollten, wenn wir auch an der Berantwor Dazu bemerkte damals die Deutsche Zeitung": tung für seine Annahme unser Teil übernommen" hätten.
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Damit schließt sich Exzellenz Her gt selbst unseres Wissens
zum erstenmal ausdrücklich in die Verantwortung für das Ja
der 48 ein.
Der Bericht der deutschnationalen Korrespondenz und die von der Deutschen Zeitung" daraus gezogene unbedingt schlüssige Folgerung fanden damals keinen Widerspruch von feiten des Herrn Hergt.
Am 16. September veröffentlichte der Vormärts" einen Justinian" gezeichneten Artikel, in dem der juristische Beweis erbracht wurde, daß der zwischen Deutschnationalen und Volkspartei geschlossene Vertrag nichtig sei, meil er mit der Behauptung, daß ein solcher Vertrag nicht bestehe. gegen die guten Sitten verstoße. Die deutschnationale Preffe antwortete darauf feineswegs Sie erklärte vielmehr, daß der Bertrag bestehe und gültig sei. So in des Grafen Westarp Kreuz- Zeitung" Dom 19. September ihr juristischer Mitarbeiter Dr. Rittera lded:
So fämpft der„ Borwärts", menn er juristisch auftritt! Er gibt zu. daß die Deutschnationalen ein„ Angeld" auf den Bertrag geleiffet häffen, also ein Recht auf Gegenleiffung ihnen nicht abzuffreiten fei,
er rät aber, ihnen mit einem Fußtritt zu antworten, stati mit der Gegenleistung. Womit die Sozialdemokratie die ganze Schwärze ihrer Seele enthüllt, womit fie erweist, was sie von der Heiligkeit der Berträge hält und damit, was man von ihr als Vertragsgegner zu erwarten hat.
Herr Hergt hat sich denn auch zum Bollstreder des Abfommens oder, mit Ritter- Walded zu sprechen, des heiligen Bertrages" gemacht, indem er furz nach der Abstimmung on den Reichsfangler Marr bie brüste Anfrage richtete, mann er denn nun zurückzutreten gedente.
Hinzuzufügen haben wir nur noch, daß die deutschnationale Parteiforrespondenz ihren neuesten Artikel furz und treffendendenglüge n" überschrieben hat. Es han treffend delt sich in der Tat um Lenbenzlügen der Parteiforrespondenz und der Herren Hergt und Bestarp, die wider besseres Wissen die unwahrheit behaupten.
Wollen sie das bestreiten, so wissen sie, wohin sie zu gehen haben!
Revolution, Aufstand, Aufruhr.- Zeitungen verbieten! Der nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Goebbels . schreibt in seinem ,, Angriff"( verantwortlicher Rabatteur Goebbels , . b. 9.) das Folgende:
Jest ist der Augenblid getommen, da die sogenannte natio nale Opposition mit allen ihr zur Verfügung stehen. den Mitteln gegen die Person Stresemanns und feine verwerfliche Außenpolitif zu Felde ziehen muß. Das Boltsbegehren gegen Young erhält nun erhöhte politische Bedeutung, und es ist jeẞt vornehmlich die Aufgabe unserer Bewegung, ihm über den rein taktischen Zwed hinaus, den mir bei einigen ihm angeschlossenen Gruppen vermuten zu dürfen glauben, einen ausgeprägt revolutionären Charakter zu geben. Ist es da ein Wunder, daß wir gegen diesen Irrfinn zu Felde ziehen, den aktiven Aufftand gegen diefes verbrecherische System mit allen Mitteln organisieren und dem Auffchrei eines gepeinigten Boltes zum Durchbruch verhelfen?
Weg mit diesem Berrat an der deutschen Freiheit!
Pflanzt die Fahnen des Widerstandes und des Aufruhrs auf! Die Straße frei!
Damit der Humor nicht fehle, heißt es an einer anderen Stelle des Blattes in einem Aufsatz desselben Berfassers:
Beitungen, die gegen das Gemeinwohl verstoßen, find zu verbieten.
Dies hat jedoch, wohlverstanden, erft zu geschehen, menn Herr Goebbels Minister des Innern ist.
Die Arbeiter fühlen sich betrogen. In der Bayerischen Volkspartei .
München , 7. September. ( Eigenbericht.) Die chriftliche Arbeiterschaft, soweit sie in der Bayerischen Volks partei politisch organisiert ist, befindet sich neuerdings wieder in schweren Auseinandersegungen mit der Parteileitung. Der äußere Anlaß ist die Grbitterung der christlichen Arbeiter darüber, daß thr führer bei der Steubelegung des Landtagsprä fidiums, das bisher immer einer aus ihren Reihen und zuletzt der nunmehr verstorbene Abgeordnete Königsbauer innehatte, bei= feite geschoben werden soll. In ihrem Organ richteten sie deshalb eine geharnischte Drohung an die Bayerische Bolkspartei, in der festgestellt ist, daß der Einfluß der katholischen Arbeiterschaft innerhalb der Partei systematisch zurückgedrängt und mit der Zeit ganz ausgeschaltet werden soll. Zum Schluß heißt es dann wörtlich: ,, Wenn die Dinge so weitergehen, bleibt der christlichen Arbeiterschaft in Bayern nichts anderes mehr übrig, als zur politischen Selbsthilfe zu greifen. Sie hat politisch nicht mehr viel zu berlieren!" Diese Auseinandersegung ist ein neuer Beweis für die alte Tatsache, daß die Arbeiter in der Bayerischen Volkspartei als fünftes Rad am agen behandelt werden und nicht in der Bage sind, ihren politischen und wirtschaftlichen Interessen ent( prechende Geltung zu verschaffen.