Besucher aus allen Weltteilen.
40 000 haben Klingenberg besichtigt. Wir leisten praktische Kulturarbeit.
Seit die Bewag den ersten Grundstein für das Großkraftwerk Klingenberg gelegt hat, ist diesem Werk sowohl während seiner Erbauung als auch nach der Inbetriebnahme von allen Seiten das regste Intereffe entgegengebracht worden. Besser als Worte beweift Das Bezirksamt Friedrichshain , deffen rühriger Bürgerdies eine Besucher statistit, die seit Inbetriebnahme des Groß meister der Sozialdemokrat mielih ist, hat mit der Ausstellung kraftwerks im Mai 1927 geführt wird. Hiernach betrug die Zahl„ Die billige und schöne Wohnung" eine fulfurelle Tat der Besucher im Großkraftwerk Klingenberg im Jahresmittel ungevollbracht. Ueber die Eröffnung der Ausstellung, die unter der fähr 45 Besucher pro Tag. Insgesamt konnten über 40 000 Be fünstlerischen Leitung Professors Spannagels, des Ceiters der sucher gezählt werden. Wohl ziemlich alle prominenten Vertreter städtischen Tischlerschule, steht, hat der Vorwärts" bereits berichtet. der Weltwirtschaft und der damit zusammenhängenden fomJu ganz besonderer Weise hat sich um das Zustandekommen der Vermerziellen und industriellen Berbände haben die Anlagen besichtigt. anstaltung Genosse Gensch verent gemacht, der als unbefoldeter In der Reihe der Prominenten des Auslandes finden wir Namen Stadtrat dem Dezernat für Vadung und Schulwesen im Bezirkswie Lord Lindsay, den englischen Botschafter, Präsident King amt Friedrichshain vorsteht. Erst wenige Tage ist die Ausstellung von der Republik Liberia , Dr. Yuan, chinesischer Unterrichtsminis geöffnet, und schon find Tausende von Besuchern durch die Räume fter, König Amanullah , Exzellenz Bahram, Kabinettschef des Königs gegangen. Sie fann für sich in Anspruch nehmen, der Propagievon Persien und viele andere mehr. Neben Vertretern der deutrung einer wahren Wohnungskultur der werktätigen Bevölkerung fchen Staats- und Kommunalwirtschaft, hervorragenden Partei- und unschähbare Dienste geleistet zu haben. Die im Friedrichshain verWirtschaftspolitikern sowie Künstlern und Gelehrten des In- und anstaltete Schau ist nur ein winziger Teil der gewaltigen Arbeit, Auslandes sei aber besonders hervorgehoben, daß auch die breite die die Sozialdemokratie an allen Stellen für die arbeitende BeMasse des Laienpublifums einen sehr hohen Prozentsatz der Bevölkerung leiffet. Aber gerade dieser Teil unserer Arbeit ist von sucherzahl stellt. Ein besonders reges Interesse wird von seiten der außerordentlicher Wichtigkeit. In den kommenden Wochen werden technischen Hochschulen, Universitäten und Mittelschulen den wir nicht verfäumen, die Wähler auch auf die Erfolge diefes maschinellen und elektrischen Einrichtungen entgegengebracht. Zweiges sozialdemokratischer Gemeindearbeit hinzuweisen. Alles was an Wohn-, Eß-, Schlaf- und Küchenmöbeln in der Ausstellung gezeigt wird, entspricht den Bedürfnissen der großen Massen, das heißt, dem schmalen Geldbeutel und dem engen Wohnraum. Die Preislagen für eine Zimmereinrichtung bewegen sich etwa zwischen 400 und 800 m. Wichtig ist, daß alle Möbel auch einzeln getauft werden können. Damit wird das System der fertigen 3immer", wo der Möbelfabrikant vorschreibt, was zu einer„ tompletten Einrichtung" gehören mußte, auch wenn was zu einer„ kompletten Einrichtung" gehören mußte, auch wenn man es gar nicht brauchen konnte, durchbrochen. Man tann also nach Bedarf und eigenem Geschmack selbständig tombinieren. 3war find auch 400-800 m. noch eine Menge Geld, aber alles ist leichterungen erworben werden. Was gezeigt wird, hält im Rahmen der Preisgrenze bis auf fleine Entgleisungen ein hohes Niveau. Neben privaten Firmen beteiligten sich besonders Haus.
In neuerer Zeit wird auch reges Interesse der an das Großfraftwerk angegliederten Frühgemüsezucht, in der zurzeit vornehmlich Burten und Tomaten gezüchtet werden, entgegenge bracht. Die Bewag sieht ihre vornehmste Aufgabe gegenüber den Besuchern ihrer Werke darin, nicht nur Eindrücke über die deutsche Ingenieurkunst zu vermitteln, sondern vor allem freundschaft liche Beziehungen zu pflegen, die zu regem und befruchten dem Austausch von Erfahrungen auf dem Gebiete der Krafterzeugung und der Wärmewirtschaft führen.
Heimfehr französischer Austauschschüler.
Am Sonnabend vormittag reiften 63 französische Schüler, die sich während der letzten fünf Wochen in Berlin aufgehalten hatten, in ihre Heimat zurüd. Es handelte sich hierbei um den Einzelaustausch junger Franzosen, die während ihres Aufenthaltes in Berlin bei Familien untergebracht waren, deren Söhne zum Teil bereits an einem Austausch nach Frankreich teilgenommen hatten, oder die demnächst an einen solchen teilnehmen werden. Sie stammten aus den verschiedensten französischen Städten, unter anderem aus Paris und Mar seille . Während ihres Aufenthaltes haben sie industrielle Unternehmungen und eine Reihe öffentlicher Einrichtungen besichtigt. Dadurch wurde ihnen ein Bild deutschen Geistes. und Kulturlebens geboten, das dem besseren Berständnis deutschen Wesens dienen wird. Am Donnerstag bereits hatte Reichsminister Severing im Garten des Innenministeriums zu den jungen Franzosen gesprochen. Deutsche und französische Zeitungen haben über seine zündende Rede berichtet. Genoffin Helene Leroi, die Leiterin des deutsch - französischen Schüleraustausches in Heidelberg , schreibt uns dazu: Als ich vor vier Jahren die ersten Bersuche eines Schüleraustausch es zwischen Deutschland und Frank reich machte, stieß ich auf starten Widerstand. Mehr und mehr hat sich inzwischen die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß das Sichtennen lernen der Jugend ein sehr wirksames Mittel zur Völkerverständigung ist. 1926 hatten wir nur 80 deutsche und französische Schüler aus getauscht. In diesem Jahre hat die von mir vor einigen Monaten neu gegründete Organisation schon weit über 600 Kindern die Möglichkeit verschafft, angenehme und lehrreiche Ferien im ehemals feindlichen Nachbarland zu verbringen. Von Jahr zu Jahr wird naturgemäß diese Zahl steigen. Ich bin überzeugt, daß wir Grund zum Optimismus haben. Die Bedingungen, unter denen wir im Jahre 1930 arbeiten werden, find andere, beffere. Wieviele Hemmungen und Beschränkungen werden zum Beispiel verschwinden, wenn erst der letzte französische Soldat in seine Heimat zurückgekehrt ist!! Die intensive Beschäftigung mit Austausch läßt auch hier ein Austauschschild vor mir erstehen: Abzug der franzöfifchen Truppen und dafür Einzug französischer Kinder Frie
densboten!!
Sonntag für die Arbeiter- Samariter.
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Wer kennt nicht die Arbeiter Samaritertolonne Berlin, die im Intereffe ihrer Mitmenschen täglich und stündlich überall da helfend eingreift, wo es erforderlich ist, sei es beim Basferrettungsdienst in Saatmintel, in den Frei bädern oder bei sonstigen Veranstaltungen. Ueberall sieht man sie fich. in uneigennügiger Weise betätigen. Hat die Kolonne doch mit ihren Mitgliedern im Jahre 1928 in nicht weniger als 17583 Fällen eingegriffen, getreu ihrem Motto: An jedem Ort, zu jeder Beit, find wir zur ersten Hilfe stets bereit. Die Arbeiter- Samariter
Sie dürfen
geizen nicht nach Ruhm und Ehre, sondern versehen in aller Stille ihre manchmal nicht leichten Arbeiten. Besonders an Sonntagen, wo fich alles an der Natur erfreut, steht der Samariter auf Wadyt, um immer helfend einzugreifen. Wenn der Samariter auch nicht auf Dant rechnet, so hofft er doch, daß man ihm die dazu notwendigen Mittel zur Verfügung stellt. Es wird viel gebraucht. um die Not unserer Mitmenschen zu lindern. Darum ergeht die Bitte des ASB. an die Berliner arbeitende Bevölkerung: spendet reichlich für den ASB., geist nicht mit euren Spenden an den Sammeltag am 8. September 1929.
Charles schlägt Diener ko.
Weber 35 000 Besucher im Poftstadion.
Die gestrige Veranstaltung im Poſtſtadion war das größte bogsportliche Ereignis der letzten Jahre, das sogar die befannten Großkampftage im Sportpalast noch weit in den Schatten stellte. Der Andrang war ungeheuer. Etwa 35 000 bis 40 000 3uschauer hielten den Innenraum und die Tribünen besetzt. Ein großer Erfolg für den Veranstalter Dam fti, dem anläßlich des Jubiläums seiner 25. Beranstaltung verschiedene Ehrungen zuteil wurden. Die Organisation allerdings ließ mehr als zu wünschen übrig, und es fam zu recht unerquidlichen Szenen.
Pierre
In sämtlichen Kämpfen gab es harten und ausgezeichneten Sport. Das Hauptinteresse tonzentrierte sich natürlich auf den Rampf um die Europa - Schwergewichtsmeisterschaft. Charles hatte seinen Titel gegen seinen Herausforderer Franz Diener zu verteidigen. Charles wog 95,5 Rilo, während Diener nur 86,5 Rilo in den Ring brachte. Charles beherrschte den Kampf fast vom ersten Gongschlag an. Es war für Diener von Beginn an eine ziemlich aussichtslose Sache. Der Belgier war, man fann es ruhig sagen, um eine Klasse besser. Diener mußte unheimlich vie! einsteden, von der 7. Runde an war der Kampf für ihn bereits offensichtlich verloren. Die 9 Kilo, die Charles mehr mit in den Ring brachte, und vor allen Dingen seine überlegene Reichweite waren für seinen Sieg mit ausschlaggebend. In der 19. Runde mußte Diener dreimal zu Boden, nur der Gong rettete ihn. In der 1 Runde tam dann das Ende. Gleich zu Beginn wurde Diener noch völlig groggy durch einen Rechten über die 3eit zu Boden geschickt. Diener hat einen heroischen Kampf geliefert, einem Charles konnte er aber niemals gefährlich werden.
In den Rahmentämpfen siegte Schönrath( 87,5 Rilo) über Maurer( 86,5 Kilo) hoch nach Punkten. Der Italiener Jaco pa 33i( 72,3 kilo) und Harttopp( 71,4 Rilo) trennten sich nach einem flotten und schönen Kampf unentschieden.
nicht versäumen, meine Ausstellung:
>> Die neuen Modestoffe
für Herbst und Winter<<
Geöffnet täglich von 9-19 Uhr
zu besichtigen.
rat Gildenhall, Hausrat Sachsen , die Tischlerschule Berlin und vor allem die Ronsumgenossenschaft mit zahlreichen guben Proben. So zeigt der Konfum eine erstklassige Rücheneinrichtung für 360 M.
Die Beteiligung der Konsumgenoffenschaft ist besonders erfreulich, weil hier in der Tat eine große Aufgabe der Konfumvereine liegt: durch Schaffung moderner, gediegener Möbel zu billigen Preisen die Preisgestaltung zu beeinflussen und die Massen auf diese Weise vom Möbelspekulanten abzulenten und zur Hebung der Wohnungskultur beizutragen.
Was zum Beispiel die Ge ha g rein ästhetisch mit ihren Siedlungen erreicht hat, könnte die Konsumgenossenschaft mit Möbeln erreichen, durch Entwürfe hervorragender Architekten und rationeller Maffenherstellung. Und wenn der schöne saubere Rahmen des Neubaues noch wegfällt, dann braucht die Hinterhausstube erst recht eine freundliche und zwed mäßige Einrichtung.
Profeffor Spannagel hat sich bei seinen eigenen Schöpfungen bemüht, einen Mittelweg zwischen der sich oft zu radikal gebärdenden„ neuen Richtung" und dem„ Allthergebrachten" zu finden. Gleich gegenüber diesen Wohnräumen hat man als„ Gegenbeispiel ein Zimmer aufgebaut, das ein typisches eichenes Dugend Speisezimmer darstellt. Wobei man nicht ver geffen darf, daß die schönen neuen, zweckmäßigen Möbel, wie sie in der Ausstellung gezeigt werden, weit billiger find als die alten mit allem möglichen„ Motivchen" versehenen Bruntstücke. Es ist erfreulich, daß die Ausstellungsleitung von Zeit zu Zeit auch. Vorträge veranstaltet, um den Besuchern zu sagen, welche Ge danfen bei der Zusammenstellung der einzelnen Räume bestimmend gewesen find.
in
der Straßmannstraße( am Baltenplay, in der Nähe der Frank
Die Ausstellung ist bis zum 22. September in der Tischlerschule furter Allee) unentgeltlich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Ber liner ( nicht nur ihr aus dem Friedrichshain ), sie ist wert, daß ihr sie euch anſeht!
Der rückständige Schlachthof.
Er muß modernisiert werden.
In der jüngsten Bersammlung der im Verband der Nahrungs mittel und Getränfearbeiter organisierten, in den Engros[ hlächtereien und Nebenbetrieben beschäftigten Gesellen refe rierte der Stadtarchitekt Stadtverordneter Lempert über das Thema„ Der Berliner Städtische Schlachthof in Gegenwart und Zukunft".
In dem außerordentlich instruttiven Referat bezeichnete der Bortragende die Aufgabe, den Berliner Schlachthof modernen An forderungen entsprechend umzugestalten, als ein Problem, deffen Lösung durch die neuen Bauprojekte ein gut Teil vorwärts geschritten sei. Vor allem fei notwendig, viel unprodut tive Arbeit, die zurzeit infolge der veralteten Anlagen geleistet werden muß, auszuschalten.
In ausführlichen Darlegungen beschäftigte fich der Redner mit den neuen Bauprojekten, vornehmlich dem Rinder- und Schweinehochschlachthaus, welch letzteres es ermöglichen soll, an einem Arbeitstage 10 000 bis 20 000 Schweine zu schlachten, während die heutige Höchstgrenze bei den veralteten Anlagen etwa 3500 bis 4000 beträgt.
Bei den Neubauten soll in dieser Beziehung, dant des fortschritt lich sozialistischen Geistes der Stadtverwaltung, Abhilfe geschaffen werden. Auch an die Schaffung schnellster ärztlicher Hilfe bei Unfällen ist gedacht.
Die Diskussion unterstrich die Ausführungen des Bortragenden durch Forderungen, die sich hauptsächlich mit der unmenschlichen Arbeitsausbeutung in den Vorortschlachthäusern beschäftigen, mo hinter verschlossenen Türen Tag und Nacht gearbeitet wird, troß großer Arbeitslosigkeit unter den Engroßfleischergeselle. Strengste Kontrolle durch die zuständigen Gewerbeaufsichtsämter ist zu fordern.
Ferner wurde bemängelt, daß bei den neuerbauten Hallen auf dem Fleischgroßmarkt für Aufenthalts-, Garderoben- und Waschräume für die zahllosen beschäftigten Fleischereiarbeiter nicht gesorgt wurde. Abhilfe ist hier unbedingt zu schaffen. Man sollte überhaupt in allen einschlägigen Fragen auch Vertreter der Arbeitnehmer hören.
Eine Reihe Redner führten Klage über das Aufsichtspersonal des Magistrats, das in feiner Weise dafür Sorge trage, daß die Anordnungen der Direttion betr. Schlacht- und Räumungsschluß und dergleichen befolgt werden. Hier müßte sofort scharf burchgegriffert werden und, falls feine Abhilfe erfolgt, die Deffentlichkeit mobil gemacht werden.