Sonntag
8. September 1929
Unterhaltung und Wissen
Bor Straßburg haben die Götter Appenweier und Kehl gesetzt. In Appenweier fpeit" mich der Berliner Zug aus. Nachdem ich lange überlegt habe, ob ich ,, Gepäckträger" oder„ Borteur" schreien soll, schleppe ich mein Gepäck allein, in glühender Hize, zu einem Bügle. Ich weiß aber noch immer nicht, ob es ein Bügle" oder schon chemin de fer ist. Es ist ein Zügle; der grüne Beamte ruft im Bagen: Paß!" und wie er nur den Umschlag sieht, geht er meiter. Es ist ein unglücklicher Mensch, scheint mir; er will offenbar einen bestimmten herzigen Paß sehen, und unsere sind ganz gewöhnliche; so wandert er weiter, von 3ug zu Bug, und sieht sie. alle nicht an. In Kehl jedoch walten viele Kräfte. Es sind Leute da, die schreien: ,, alle aussteigen!", dann Leute, die einen in Baracken treiben, dann Leute die einen zwingen, die Koffer zu öffnen, wo man doch die Schlüssel nicht findet und wenn man sie findet, kann man nicht öffnen, und wenn man öffnet, ist gar nichts zu verzollen, und wenn man zumacht, ist man am Ende seiner Kraft und wankt dem Ausgang zu. Jetzt hat man einen Kreidebuchstaben auf dem Koffer. Heftig sprechen sie rechts und links französisch; ich dente was wird das noch werden, am Ende fann ich auch noch Französisch. Aber wie ich es versuche und einen Beamten französisch anspreche, flopft er mir auf die Schulter: Gehen Sie nur über die Gleise", ich hatte ihn aber um Feuer gebeten. So etwas passiert mir noch öfter in Frankreich , und hat mich immer sehr gefränft.
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In Kehl gefiel es mir sonst sehr gut. Es dauerte 20 Minuten. 3wei französische Soldaten spazierten auf dem Bahnsteig; der eine rauchte, der andere pfiff: das war nach meinem Geschmack. Wenn alle Soldaten anfingen zu rauchen und zu pfeifen, ich meine in jeder Situation, wäre bald Friede auf Erden; aber sie rauchen nur in Mußestunden, und so fommen wir nicht weiter. Eine Riesenbrücke, eine riesige Eisenbrüde ließ den Zug, in dem ich fuhr, dann über sich rollen, und siehe da
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Siehe da, dies war das französische Elsaß, das ich verlassen hatte vor acht Jahren, nicht weit entfernt von dieser Gegend. Und ich sah, es war noch ganz dasselbe Elsaß, nämlich die Felder, die Leute, die drüben gingen, die Straßen, die sauberen, hübschen Dörfer. So furchtbar fremd flingt es: das ist ein anderer Staat. Aber sehr schön winten sie von unten dem Zuge zu; Plakate fünden, wenn auch französisch, Abführmittel an. Sei mir gegrüßt, du Abführmittel, fomm an mein Herz Berzeihung, an meinen Darm,- hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein. Und dann weht die dunkle, steile Flamme des Straßburger Münsters schon über der grünen, fonnigen Landschaft. Ich habe nun einmal feinen Sinn für Politit; für Ideen habe ich Sinn. Es sind, das genügt mir, Menschen da unten, die leben; und dann gibt's vorsintflutliche Beseh- und Herrschaftsbegriffe, Mammute, die das Land verwüsten.
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Wie ich mittags aus dem Buge steige, und auf den Bahnhofs platz trete, ist der Plaz weg. Die Franzosen haben ihn weggetragen. Sie müssen ihn nach Paris gebracht haben oder in ein Museum; jedenfalls, er ist nicht da. Ich erinnere mich deutlich dieses Plages: Er fing mit dem Bahnhof an und hörte mit den Hotels drüben auf; dazwischen waren Anlagen, Bäume, Blumen Grünes , Gelbes, Blaues. Diesen 3wischenraum haben die Franzosen weggetragen. Jetzt ist eine Sandwüste da. Man sagt: Der Play wird neu bebaut.
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Meinetwegen; man kann alles in der Welt einmal ändern; es wird alles einmal etwas langweilig; wenn sie nur teinen General auf den Plaz seßen; lieber einen gewöhnlichen Rummel mit Schießbuden und Karussells.
Und wie mein liebes Herz das noch erwägt, erblicken meine selbständig funktionierenden Augen ein großes Beinenplakat, das sie quer über den Plaz gezogen haben, bemerken, aufmerksam, wie sie unter meiner Regierung geworden sind, eine Anzahl Wimpel und Fahnenbündel, und ich lese: Es ist eine Ausstellung und eine Kirmes in der Stadt, die Kirmes mehr draußen. Ich entscheide mich für die Kirmes. Dies tue ich feineswegs, um den Handel und die Industrie herabzusehen, sondern aus Bosheit. Der Handel und die Industrie lassen mich links liegen, und ich ste. Und stolz fahre ich in einer gemieteten Elektrischen durch die bewimpelten, musitschallenden Straßen am Kleberplay vorbei, wo sie mit Riesenplataten mich ermahnen, beschwören, auszusteigen, aber ich bleibe ſizen, hartnäckig, hartleibig; ich steige nicht aus; ich biühe und der Handel blüht. Ich fahre mit vielen Menschen, die fast alle gemütlich Dütsch sprechen, einschließlich des Schaffners. Manche welschen auch, ein bißchen mehr als früher. Dann gibt es einen großartigen Radau,
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Was ist das aber für ein Radau? Wie er sich in der ganzen Welt als Rummel vorfindet. Mal ist es Lunapart, mal Jahrmakt, mal Kirmes; immer erfreut er die kleinen Leute, und es läßt sich schön da bummeln. Versäum' es nicht, liebes Herz, das dies liest, hinzugehen und durch die Rummel zu bummeln. Es ist ein Ausflug aus der Stadt in die Provinz, in die geistige. Die Straßburger Kirmes fing mit einer Serie Drehorgelspieler an, verlängerte sich in Konfiserien und machte sich mit Schießbuden, Photographieständen und Karussells komplett. So viel Karussells, wie ich da sah, gibt es in der ganzen Welt nicht, und die Straßburger Kirmes verdient darum, vor tausend anderen gerühmt zu werden. Staunft du noch eben, daß sich eins dreht, so fliegt schon ein anderes, so wiegt schon das dritte, so schaufelt schon das vierte. Und eine Musik pompöser als die andere. Tosta habe ich gehört und Fortrott und Tannhäuser. Es fonnte niemand widerstehen.
Die Menschen waren von weither nach Straßburg gekommen, um das Ding zu erleben. Ich sah in Straßburg auf der Kirmes ein Publikum von wunderbarer Kompliziertheit. Abgesehen von mir, waren biedere Elsässer da, und Elsässerinnen mit Hauben, luftige Franzosen, bemalte Französinnen und waschecht von der Natur imprägnierte und appretierte Braune, Schwarze, Gelbe. Die trugen alle Uniformen, auch rote Räppis. Und alle schunkelten isoliert oder mit vorübergehend isolierten Damen. Wer dieses Menschenvergnügen aller Couleurs gesehen hat, zweifelt nicht an einer glücklichen Zukunft.
Abends ging ich in die Stadt, faß, wie im Krieg, im Café Broglie; man hätte mich beinahe aufgefegt, da ich immer sehr still herumfige und leicht übersehen werde. Gin folossaler Bumms war in der Stadt bis in die späte Nacht: der sechste Concours fédéral de Musique. Sie machten in feinen Trupps, auf Wägelchen, mit und ohne Fahnen, einen vergnügten Lärm, sching- bumm- trara. Auf der Kirmes passierte abends noch ein Malheur: Jean Quartier vom 155. Artillerieregiment stürzte vom Karussell des Herrn Lapp, eine Rette riß; der Mann flagte nachher über Leibschmerzen.
Walther Appelt: Sächsische Skizzen
Die Schildkröte.
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Oh Godd, jetzt bin ich awr erschroden. Was iẞn das? Das iß unsre Schildfreete. Die hat mei Mann dn Kindern mitgebracht. Aus dr Schdadt. Die tost zwee Mart.
Ja, das Schbielzeich iß so teier. Besondersch, wo a Mechanismus brinne iẞ.
Da iß doch fee Mechanismus drinne. Zu was soll dn da ä Mechanismus drinne finn?
Nu, zum Offziehn.
Die Schildkreete?
Nu ja, wie tann dn die sonst loofen?
Nu, wie loofen dn sie?
Das iß doch gar fee Vrgleich. Ich bin doch ä lewendges Wesen. Unn die Schildkreete?
Das is Fabrikware. Was gloom sie denn, das Schbielzeich werd jetzt alles maschinell hergeschtellt oder wie das heeft. S wundert een bloß, daß's so teischend ähnlich sieht. Meiner Schwester ihr Kleener, der hat enne Ende, die watschelt naturgetreter als wie enne richt'ge. Unn wo mier neilich bei Bekannten war'n, hattense enn Schtorch, der daht eegal das eene Been heem und dn Schnawel off unn zu
flabben.
Das warn wohl Diere aus Blech?
Nu, daß ich nich lieg( lüge): s fann ooch Hols gewefen finn, oder Schtoff. Oder was andres. Jetzt machense solches Viehzeich doch sogar aus Seefe.
Ar das hat doch alles gar nicht mit unsrer Schildkreete zu tun. Warum dn nich?
Nu, weil das enne richt'ge, lewend'ge iß.
Um Goddeswilln, is das wahr? Unn sowas foofen fie then Kindern? Unn so in dr Schtuhwe laffense se rumloofen? Das gäbs ja bei mir nich.
Warum dn nich?
Nee, das gäbs bei mir nich. Unn ob ich noch emal zu ihn' fomm, solange wie sie so ä mildes Dier hamm, das weeß ich Doch noch nich.
Die is boch gans zahm.
Beilage
des Vorwärts
Das gloowich drwegen nich. Amr gähm duhts schon noch welche. Zum Beischbiel Hehnsonne.
Was issn das?
Das is so ä Abberahd, wo mr ne blaue Brille offfezen muß. Wemmer de Gicht hat. oder Gallnschteene.
He, ob der die meent? Bon enn Abberahb hat der nischt gesagt, unn von Gallnschteen ooch nich.
Nu,' s gibbt ooch noch Sonne in dr Bestendasche. Zum Fodegrafiern.
Bon Fodegrafiern hat der doch nischt gesagt.
Ach, jetzt kann ich mrsch denken, was der gemeent hat. Was dn?
Sonne im Herzen.
Wie issn das?
Also das is so: wenn dr was dr Quere gegang is, oder de hast mußte ähm Sonne in Herzen hamm. ne Enddeischung erlebt, oder se wolln drsch Lähm schwer machen, da
Wie macht mrn das?
Nu, da denkt mr, großer Godd, was issn da weiter brbei? Wollt ihr mich filleicht ärgern, denkt ihr denn, mit mir kennt' rich machen? Aus eich mach ich mir gar nischt. Aen alden Dreck!' n Buckel Da habbt'r eich geärrt! Mir tennt' r noch lange nich imboniern. lange nich vrdärm. Was bild'n ihr eich tewrhaubt ein, ihr... fennt' r mr munterrutschen. Von eich laß ich mir meine Laune noch
So, das nennt mr Sonne in Herzen?
Ja.
Du, Babba!
Was dn?
Das flabbt ja großart'g. Wieso dn?
Unser Lährer hat heite nämlich Doch noch gesagt, ich däht wahrscheinlich ze Ostern ſizen bleim.
Was? Du vrfluchter Laufejunge, du fauler Lumb, du miserawler! Laß mich das nich erlähm, ich boch dich trumm unn lahm, wennde heemtommst. Wag dich nich zr Diere rein, das sag ich br! Du...
Babba?! Hm?
Habb Sonne in Herzen!
Pietät.
Is das ä richtger ausgeschtobbter Hund, den sie da hamm? Ja, das is unser Buzzi. Mier hatten uns so an das Dier gewehnt. Unn da hamm mier gedacht, wo' r doht war, mr wollnen wenigstens ausschtobben lassen, daß mrn um uns rum behalten fenn. Das hat zwans'ch Mart getost, das Ausschtobben. Ach, ich gloome, mier hätten ooch fuffz'ch bezahlt. Nee, uns von den Hunde trenn, das hätten mier nich iewrsch Herz gebracht. Dan sinn mier fiel zu biädät'sch v'ranlagt brzu. Mier reden heite noch mit den Hund, unn schtreicheln' n, unn de Kinder, die halten' n sogar manchmal à Schtickel Wurscht an de Schnauze, als ob' r noch lebte.
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Nu ja, de Kinder. Ach, mier Großen ooch. Uns is der Hund genau so ans Herz gewachsen. Wo der doht war, da wollen mier' sch erscht gar nich gloom.
Awr wenn nu mal de Motten neinfomm in das Fell?
Die warn schon mal drinne. Drum riecht der doch so nach Kamfer. Awr wissense, das war drwegen ooch weiter nischt. Sehnse, off der een Seite, da sinn de ganzen Haare abgefressen. Awr seitdem sieht der Hund eegentlich erscht richt'g nadierlich aus. Das is nämlich so: So gerne wie mrn hatten, so ä großer Rumtreiwer war er. Unn wenn der ahmds heemkam, oder frieh, je nachdem, da sah der jedesmal genau so raud'g aus wie dort, wo der Mottenfraß is. Nowr, Buzzi, so eener warscht du? Gloomfes, wenn ichn sowas
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Mich sehnse jebenfalls hier nich sobald wieder. Da iß mier mei frag, wie ähm jetzt zum Beischbiel, da is mir' sch eegal, als miẞte Lähm zu lieb.
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Mutterglück.
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,, Gudense nr, Frau Semf, wiese drinne liegt. Wie ä fleener Engel. Ach, mier finn gans glicklich. Da hamm de Leite immer gesagt, mier wärn zu alt unn das däht uns zufiel Schererei machen ach, woher denn? Ob ses gloom oder nich: mei Mann unn ich, mier zangfen uns jedesmal drum, wer ſe ausbinden derf. wennse... nu, wenns ähm neet'g iß, dasse mal ausgebunden werd aus ihrn Bischbettel unn ausn Windeln. Nee, gucenje bloß! Richt'g in dr Nähe missense guden, tommse nr gans dichte ran! Die zarte Haut. Unn die bumslige Nase, unn iewrhaubt der fleene niedliche Kobb, das iß zuu scheen alles. Unn gescheit iß die. Wennse bedenken: fier Wochen alt unn schon so offn. Damme . Die heert alles, was mr redt, unn orschtehn duht se jedes Wort. Awr die hat schon glei sowas B'rschtänd'ges in Blid. Beowachten fes nr mal, wenn se de Dogen offmacht. Ermgardl, nu mach nr mal beine Guckeln off, de Frau Sems will se mal sehn. Nu, mach nr, Ermgardt, mach nr!( Sie stupft und rüttelt das Kind solange, bis es tatsächlich aufwacht.) Sehnse, alfo was habb ich gefagt! Jebes Bort orschteht das Kind. Sogar in Schlaf. Also wenn ich das mein Mann erzähl, da werd der wieder scheene grinssen, unn ich. ich mit. Nee, so à Glid! Da liegt so a Kind in diefften Schlafe, unn mr sagt gans leise: mach deine Guckeln off, unn weiß Godd, se macht se off. Fressen fennte mr so ä Ding for lauder Liewe.( Sie nimmt das Kind aus dem Wagen.) Jawohl, fressen kennt' ch b'ch for lauder Liewe, du fleener sießer Balch ! Fressen, richt'g fressen. Gans unn gar fressen. Ermgardl, sollch d'ch mal fressen? Ach, du alte Guhde, nee' daß du de Dogen offgemacht haft...( Dem Kinde paßt das aufgeregte Drücken nicht. Es schreit.) Also Frau Semf, finnse nich noch schbraachlos? Jetzt weent se. Nee, mei Buddi, brauchts feene Angst zu hamm , ich freß d'ch nich. Ich wär dich doch nich fressen. Was däht denn da dr Babba sagen? Unn iewrhaubt sowas sagt mr doch bloß, das macht mr doch nich. Heer nr off zu ween! Iffes nich iewrwäft'gend, Frau Semf, jetzt hat das Kind mit fein fier Wochen genau orschtanden, daß ich gesagt habb, ich wills fressen. Ae, wer werd denn ween? Ich habb doch| bloß Schbaß gemacht. Also nein, das Kind! Ich tanns gar nich erworten, bis ich heemfomm, daß ichs mein Mann erzähin tann. Ich bin bloß froh, daß fes mit angesehen hamm, Frou Semf, sonst däht dersch emende gar nicht gloom..."
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der Hund dn Robb rumdrehn unn belln. Se hamms awr ooch scheen gemacht frsch Geld.
off.
Die Dogen sinn wohl aus Glas?
Genau so treiherz'g hat der in Lähm ooch immer geguckt. Gans Ja. Awr wie nadierlich die sinn. Nowr, das fällt Ihn' ooch genau so. Nee, das missense schon einsehn, wenn mier so enn Hund Ich kennte mir nich vorschtellen, daß's solche Menschen gibbt. vrgessen fennten, da mißten mier doch wer weeß wie biädädlos sein.
Da is der wohl an Altersschwäche geschtorm?
gut noch Schticker fünf, sechs Jahre lähm tenn. Ach nee, der war ja noch gar nich so sehre alt. Der hätte gans
Nu, an was issn der da geschtorm?
hätten, hättch's ihn' filleicht nich emal gesagt. Awr ä Geheimnis Ach, das is so ne Sache. Wennse nich direkt drnach gefragt iffes nadierlich ooch nich. Wissense, unsre Frieda, die hat doch korz nachn Krieg geheirat, unn da gabs doch kee Fleesch . Awr lumben laffen wollte mr sich drwegen ooch nich. Enn Braten wollte mr den Leiten doch vorsehen. Schon wegen unsern Schwiegersohn sein heeßt, wenn mrsch hinterher ansieht, da wärsch ja schließlich eegal Brwandten. Was hätten denn die sonst von een gedacht. Das gewesen's hat nämlich alles nischt genigt. Er hat se drwegen wissen. nich lange behalten. Amor das fonnte mr doch damals noch nich
Unn da hamm Sie den Hund...?
gemerkt. Wies feinste Kalbfleesch hat der geschmeckt. Manchmal, Ja, unsern guhden Buzzi. Also ich sag ihn', tee Mensch hat was wenn ich'n so offn Fensterbrett' chtehn feh, unn ich denke dran, leeft mir heite noch' s Waffer in Maule zufamm.
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Erfindermillionen und lachende Erben Ein Ereignis, das an die in Lustspielen so beliebte ,, Ankunft des Onkels aus Amerika " erinnert, wird aus Ruma , einer kleinen Stadt in der jugoslawischen Provinz Syrmien. gemeldet. Ein Serbe namens Nikolaus Bizumowitsch, der aus der Stadt Ruma stammte, starb im Jahre 1906 in London . Er war der Erfinder einer Haarschneidemaschine, die dann ihren Siegeszug durch die Welt antrat und dem glüdlichen Eigentümer des Patents ein Millionenvermögen einbrachte. Da er feine direkten Erben hinterließ, so blieb das Riefenvermögen zunächst in der Verwaltung des englischen Staates. Die jugoslawischen Behörden wurden aber Don England über den Tod ihres früheren Untertanen verständigt, und es sind jetzt Erhebungen über Angehörige angestellt worden, Babba, unser Lährer hat heite gesagt, unfre Sonne, bas war die noch am Leben sind. Der Erfolg war, daß sich aus Ruma und gar nich de eens'ge, dies gibbt. einigen benachbarten Dörfern gegen 200 Personen meldeten, die Dos isse ooch nich. fich plöglich ihrer Berwandtschaft mit Bizumowitsch erinnerten und Da scheint die wohl bloß in Deltschland? Die andern Länder nun ihre Ansprüche nachzuweisen haben werden, um in den fagen mit ihrer Schildfreete. Hoffentlich berein je's nich noch emal. I hanum mohl extra welche? der Millionen zu gelangen.
Ja, wartenfes nr ab! Wo mr eegal folche Sachen in dr Zeitung fieft. Da hat erscht vor à baar Dagen e Bulle enne Kuhmagd tewre falln, unn vun den Pferd, das hammfe wohl nich gelesen, was durchgegang is unn de ganzen Latern umgerissen hat. Unn wo ich fleen war, da hat uns unsre Mutter aus Rußland enne Geschichte erzählt, da hat a Wolf a Kind aus br Wiege geholt. Das wär à Bärwolf.
Warum sagen sie'n das alles eegentlich?
Nu, warum dn? Bestie is Bestie. Unn wenns bei den' ausbricht, da bassiert a Mallär.( Malheur.) Sie wern mrsch wieder
ä
Sonne im Herzen.