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Das Wirtschaftsleben Palästinas .

Seine soziale Schichtung.

Die Arbeitslosigkeit erreichte zuweilen ein Drittel der Ge famtarbeiterschaft. Seit dem Jahre 1928 beginnt die Wirtschaftskrise abzuflauen, die Einwanderung, die 1925 36 933 Menschen( vor allem aus dem von der Inflation betroffenen Polen ) und 1926 14 656 Menschen betrug, sintt 1927 auf 2713, 1928 auf 2400 herab; der Warenerport hebt sich freilich schon 1927 auf 1,89 millionen engl. Pfund( 1926: 1,30 mill. Pfund), der Arbeits­markt besserte sich, und heute ist die Lage so, daß zum großen Teil geradezu Arbeitermangel herrscht.

Zum Verständnis des blutigen Aufruhrs in Palästina ist auch| Folge der vorangehenden starten Einwanderung aufgefaßt wurde. eine Betrachtung der wirtschaftlichen Verhältnisse notwendig. Sehen wir uns zunächst die jüdische Einwanderung näher an. Sie betrug in den Jahren 1922 bis 1928 92 089 Seelen, denen 23 793 Auswanderer gegenüberstehen, so daß sich ein leber­schuß von 68 296 jüdischen Einwanderern ergibt. Die Zahl der jüdischen Gesamtbevölkerung in Palästina betrug zur Zeit der Abschließung des Waffenstillstandes 1918 55 000; heute leben in Palästina 149 554 Juden. Die Zahl der Palästinajuden hat sich also im letzten Jahrzehnt verdreifacht. Andererseits aber bilden sie gegenüber der arabischen Bevölkerung mit 750 000 Seelen allein in Palästina mur eine schwache Minderheit, die bei der rein arabischen bzw. mohammedanischen Bevölkerung der angrenzenden

Länder den Charakter einer

gewinnt.

,, kleinen jüdischen Insel im arabischen Meer"

Die soziale Struktur der Bevölkerung hat sich im letzten Jahrzehnt scharf verändert. Bezeichnete man Palästina vor 1914 als ein, Greisenland", da dort das reifere Alter überwog, so ist heute genau das Gegenteil eingetreten. Die natürliche 3u­nahme der palästinensischen Juden ist recht hoch. Sie betrug z. B. in den Jahren 1923 bis 1927 13 593 Seelen. ( Man vergleiche damit die oben angeführten Einwanderungszahlen.) Man nimmt an, daß

auf 10 000 Juden in Palästina durchschnittlich 351 Geburten ent­fallen. Die Araber weisen freilich eine noch höhere Geburten­ziffer auf, doch ist die außerordentlich hohe Sterblichkeit zu berück­sichtigen, die in manchen Jahren fast zwei Drittel der Geburten

erreicht.

Was nun die soziale Struktur der jüdischen Bevölkerung anbetrifft, so entfällt etwa ein Fünftel der Erwerbstätigen auf die Landwirtschaft. Die Zahl der jüdischen ländlichen Siedlungen in Palästina betrug 1901: 17, 1922 73, 1927: 104. Die Bevölkerung dieser Siedlungen betrug 1901: 4750 Menschen, 1914: 12 000, 1922: 17 262, 1927: 30 500 Menschen. Einschränkend muß bemerkt werden, daß in den Zahlen der ländlichen Bevölkerung offenbar auch die in den Dörfern und Siedlungen lebenden Handwerker, Lehrer usw. mit einbegriffen sind.

Die Berufsschichtung fann im übrigen durch Zahlen veranschau­licht werden, die dem Bericht der Zionistischen Eretution an den 15. Rongreß entnommen sind, und aus denen ersichtlich wird, in welchen Berufen sich die jüdische Einwanderung des Jahres 1926 in Palästina verantert hat: Landwirtschaft 20,6 Proz., gelernte Arbeiter 47,7 Pro3., ungelernte Arbeiter 10,1 Proz., Raufleute 8,2 Proz., freie Berufe 13,3 Proz.( hiervon Lehrer und Kindergärtnerinnen 2,5 Proz., Schüler 3,6 Proz.!). Daß diese Zahlen indessen nicht ganz der Berufsschichtung der Gesamtbevölke­rung entsprechen, ergibt sich daraus, daß der bekannte Abgeordnete der Labour- Party, Colonel J. Wedgwood, in seinem Buche The Seventh Dominion" die Gesamtzahl der jüdischen Arbeiter in Palä­stina auf Grund einer 1926 vorgenommenen Zählung mit 32 500 angibt, was einem Prozentsaz von etwa 20 Broz. der jüdischen Gesamtbevölkerung gleichkommt. Hiervon waren in der Landwirtschaft beschäftigt 8000 Arbeiter, in der Bauindustrie 6500, in der Holz- und Möbelindustrie 2000, in der Metallindustrie 2000, in sonstigen Industrieunternehmungen 4000, im Transport 1000, auf Eisenbahnen und in Häfen 1500, verschiedene 1000. Interessant ist hierbei, daß von der Gesamtzahl 32 500 nicht weniger als 11 500 Frauen waren. Im übrigen sind in diese Zahl auch 3000 Handwerfer und 1500 Angestellte einbegriffen.

Es gab in Palästina noch vor wenigen Jahren eine große Arbeitslosigkeit, die mit der starken Wirtschaftskrise von 1926-27 zusammenhängt, welche ihrerseits in zionistischen Kreifen als die

Tariferhöhung der Reichsbahn abgelehnt

Die Entscheidung des Reichsverkehrsminifters. Der Antrag der Reichsbahnverwaltung auf eine neue Er. höhung der Eisenbahntarife ist jetzt vom Reichsverkehrs. minister abgelehnt worden. Diese erfreuliche Entscheidung des Reichsverkehrsministers stüßt sich auf die inzwischen eingetretene und noch anhaltende günstige Bertehrs- und Ein nahmeentwicklung bei der Reichsbahn.

=

Die Deutsche Reichsbahn hatte, wie beim Publitum und bei den in Mitleidenschaft gezogenen Wirtschaftskreisen noch gut in Erinnerung sein dürfte, erst im September vorigen Jahres eine er hebliche Herauffegung ihrer Tarife vorgenommen. Auch der Antrag der Reichsbahnverwaltung auf Erhöhung der Personen und Gütertarife im vergangenen Jahre war von der Regierung abgelehnt, in letzter Instanz aber von dem Reichsbahn gericht zugebilligt worden. Die Deutsche Reichsbahn stützt sich Diesmal bei ihrem neuen Antrag auf den starken Einnahme= verlust infolge der langen Frostperiode im Winter, sowie auf im April durchgeführte Lohnerhöhung. Wir haben bereits des öfteren darauf hingewiesen, daß die Verluste des Winters durch den starken Verkehrsaufschwung seit Ende März mehr als ausgeglichen sind.

Auch kann bei dem durchaus günstigen Verkehrsstand der Reichs bahn den ganzen Sommer über die Reichsbahn nicht im Ernst be haupten wollen, daß die Lohnerhöhung vom April in vollem Um fang eine zusätzliche Belastung darstelle, denn in den letzten vier Monaten sind erheblich höhere Einnahmen in ihre Kassen ge= floffen als im vergangenen Jahr. Um so mehr ist die Entscheidung des Reichsverkehrsministers zu begrüßen, wodurch eine neue Be­I aftung des Publikums und der Wirtschaft verhindert wird.

Wachsende Zinnproduktion. Die Beltzinnproduktion zeigt von Monat zu Monat steigende Ziffern; der Juli übertraf mit 16 134 Tonnen den Monatsdurchschnitt des ersten Halbjahres 1929 von 15 946 Tonnen, der beträchtlich über den Durchschnitts­ziffern von 1928 liegt. 5auptzinnproduzent ist Asien ( Malanische Staaten) mit 10 731 Tonnen im Juli; es folgen Amerika mit 3900 Tonnen, Afrifa mit 878 Tonnen, Europa mit 425 Tonnen und Australien mit 200 Tonnen.

Die jüdischen Arbeiter Palästinas sind durchweg gut organisiert. Es bestehen in der Hauptsache drei Parteien: 1. Hapoel Hazair( d. h. Der junge Arbeiter"), der sich an die Richtung der sog. ,, Einigkeit" anschließt, welche nicht auf dem Boden des Klassen= tampfes, fondern des konstruktiven Sozialismus steht und die Schaffung entsprechender wirtschaftlicher Produktionseinrichtungen schon im gegenwärtigen Palästina anstrebt; 2. Achduth Haawodah" ( d. h. Einheit der Arbeit"), anschließend an den rechten Flügel der marristisch orientierten ,, Arbeiter von Zion" und der 3. die linken Boale Zion. Alle die drei Parteien find indeffen in der

Allgemeinen Jüdischen Arbeiterorganisation zusammen­

geschloffen

Die Entwicklung im Berliner Konsum. Auch im Sommer Mitgliederzugang und Umsatzsteigerung.

Der Konsumgenossenschaft Berlin und um­gegend schlossen sich im August 2849 Haushaltungen an. Für den Schluß des Monats ergibt sich ein Bestand von 176 634 Mit­gliedern.

Der Gesamt umsag im Auguft belief sich auf 6,41 Millionen Mart, ist also gegenüber dem August 1928 um 1,57 Millionen oder um 32,6 Pro 3. gestiegen. Besondere Fortschritte wurden bei den Fleisch abgabestellen erzielt, deren Umsatz sich gegen­über August 1928 verdoppeln fonnte. Besonders erfreulich ist die regere Anteilnahme der einzelnen Konsummitglieder, deren Durchschnittsumjah je Kopf von 32,14 m. auf 36,31 M., alfo um mehr als 12 Pro 3., stieg.

Auch die Spartaifeneinrichtung des Konsums nahm an dem allgemeinen Aufstieg teil und es fonnten fast 3300 neue Der Einlagebestand ist um Sparkonten errichtet werden.

1,4 auf 37,6 Millionen Mark gewachsen.

An neuen Warenabgabestellen sind im August dem Verkehr übergeben worden: eine Lebensmittelabgabestelle in Lichtenberg Friedrichsfelde , Miquelstraße 52, und drei Fleischabgabestellen: Staaten Gartenstadt, Am Markt Weißensee , Buschallee Ecke Gartenstraße; Berlin N., Rhinower Straße 5.

Vor dem Ende des Braujahres.

Wie werden die Gewinne der Brauereien sein? schließt ihr Geschäftsjahr am 30. September ab. Das letzte Betriebs­Die überwiegende Anzahl der deutschen Brauereien jahr hat infolge der elementaren Kälte- und Hize= wellen ziemlich starke Schwankungen erlebt.

Die praktische konstruktive Einstellung der palästinensisch - jüdischen und gehen zumeist in den praktischen Aufbaufragen zusammen. Arbeiter äußert sich auch in der Schaffung von Gilden oder Pro buttiogenoffenfchaften der Arbeiter, deren bekannteste die städtische Baugenossenschaft ist. Auf dem Lande, in den kleinen Siedlungen, nimmt die Produktivgenossenschaft leicht ein en tombuftion recht erheblich fant, brachte der Sommer eine Während in der langen Frosiperiode im Winter die Pro­der Produktionsmittel, die gemeinschaftliche Kinder= munistischen Anstrich an. Die gemeinschaftliche Benutzung ganz überraschende Erhöhung des Bierausstoßes. Es kann erziehung usw. erklärt sich aber durch die äußerste Primi also mindestens mit dem gleich guten Ergebnis wie im letzten der Trockenlegung von Sümpfen sich widmende Siedlung mitten in tivität der Lebensbedingungen, unter denen 3. B. eine Jahre gerechnet werden. Das bedeutet, daß die Brauereien auch in dem Betriebsjahr 1928/29 wieder Rekordgewinne erzielt einer Einöde leben muß. haben und Dividenden ausschütten können, mit denen kein anderer Industriezweig mitkommen fann.

Der allgemeinen Arbeiterorganisation angegliedert ist eine zentrale Krantentasse und Konsumgenoffen= schaft. Die Genossenschaft der Landarbeiter leistet Hilfe bei Ar­beiteransiedlung. Die Kulturfommission organisiert an allen Plätzen Abendturje zur Erlernung der hebräischen Sprache und der Landes­funde Palästinas . Kurz, die jüdische Arbeiterschaft ist ein überaus wichtiger Faktor des wirtschaftlichen und kulturellen

Aufbaus

des jüdischen Palästina. Aber darüber hinaus hat ihr ökonomischer Kampf auch die Lage des arabischen Arbeiters ver= bessert, dessen Lohn fast verdoppelt wurde. Diese Gemein­famkeit der wirtschaftlichen und sozialen Interessen betrachtet der Labour- Abgeordnete Wedgwood als die Gewähr eines Friedens zwischen Juden und Arabern, während er in den Beduinen sowie in den arabischen Intellektuellen( in letzteren aus Konkurrenz gründen die gegebenen Feinde der jüdischen Einwanderer erblidt. Der jüdische Landwirt und Arbeiter sind die besten Ver­mittler zwischen den beiden Völkern", schrieb auch Ramsay Mac­ donald in seiner 1924 erschienenen Schrift In Palästina. Altes und Neues". Leider haben die jüngsten Ereignisse gezeigt, daß blinder Nationalhaß die Oberhand über

wirtschaftliche Vernunft und Klassensolidarität davongetragen hat. Aber wie charakteristisch ist es doch, daß selbst das Organ der jüdischen Kommunisten in der Sowjet­ union ,,, Emeß", anläßlich der Unruhen in Palästina erklärte, es sympathisiere zwar mit den Zielen der arabischen Nationa liften, vermöge aber ihre Methoden" nicht zu billigen!

E. Hurwicz .

Sparkassen und Arbeiterbanken.

Die Sparfaffentagung in Königsberg . Gestern hat der Spartassentag 1929 unter Beteiligung von Vertretern aus allen Teilen des Deutschen Reiches in Königs­berg begonnen. Präsident Dr. Kleiner, der den Verbandsbericht erstattete, betonte, daß seit der Kieler Sparkassentagung die Rück­fehr der Sparkassen zur normalen Geschäftspolitik durchgeführt worden sei. Die inzwischen getroffenen Vereinbarungen zwischen öffentlichen und privaten Kreditinstituten hätten sich durchaus be­währt. Die Banken hätten fürzlich den Versuch unternommen, die Mündelsicherheit, eine bisher völlig unangefochtene Position der Sparkassen, zu erschüttern. Für die Sparkassen sei die Mündel­sicherheit ein ganz wesentlicher Bestand ihrer Tätigkeit und eine selbstverständliche Auswirkung ihrer Sicherheit und ihres gemeinnüßigen Charakters.

Zu der Frage des Kommunalkredites bemerkte der Redner, daß die von verschiedenen Seiten erhobenen Bedenken gegen die Beratungsstellen für Auslandsanleihen beim Reichsfinanzminifterium in dem Bericht des Enqueteausschusses weit gehend ihre Bestätigung gefunden hätten. Diese zwangsmäßige Regulierung der Anleihewirtschaft der öffentlichen Hand sollte sobald wie möglich durch eine freiwillige ersetzt werden. Zum Schluß befaßte sich Präsident Kleiner mit den Beziehungen zwischen Spar­affen und Arbeitnehmerschaft. Die Sparkassen fänden sich mit der Gründung eigener Banken durch die Arbeitnehmerschaft ab. Formen der Zusammenarbeit seien. im Hinblick auf gleich­lautende wirtschaftspolitische Ziele durchaus denkbar. Diese 3u­fammenarbeit fönnte sowohl für die beiden Gruppen wie auch für die Volkswirtschaft nur ersprießlich sein.

Diese Ausführungen wurden noch durch einen anderen Referen ten, Dr. Engelhard, unterstrichen. In seinem Referat ,, Arbeit nehmerschaft und Sparkassen" wies der Redner auf ein Zusammen­gehen von Sparkassen und den Spezialbanken der Arbeitnehmerschaft auf dem Gebiete des Geldverkehrs und Kommunal tre dites hin. Durch die Anlehnung an die mächtige Sparkassen­und Giroorganisation würde eine solche lose Gemeinschaft auch für die Geldanstalten der Arbeitnehmerschaft manchen Vorteil bringen. -Wir kommen auf den Sparfaffentag in Königsberg noch aus­führlich zurüd.

Wollen Sie sich einen Genuss verschaffen.

Sie

Sinfende Kauffraft Rußlands ?

Die Maschineneinfuhr starf zurückgegangen.

Die Zahlen über Rußlands Außenhandel in der Zeit vom Oktober 1928 bis zum Mai 1929, die von der russischen Zoll­statistik bekanntgegeben werden, zeigen einen überraschenden Rüd gang der Maschineneinfuhr gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamteinfuhr von Maschinen und Apparaten ging von 56 000 Tonnen im Werte von 126,5 Millionen Mark in der Zeit von Oktober bis Mat 1927/28 auf 42 800 Tonnen im Werte von

England bier wie auch bei

103,5 Millionen Mark zurück, wobei die Einfuhr aus Deutsch­ land bei einem Rückgang von 90 auf 59,2 Millionen Mark beſon­ders stark beeinträchtigt wurde. Maschinenteile wurden nur in Höhe von 6200 Tonnen oder 28 Millionen Mark gegen 10 600 Tonnen oder 38,2 Millionen Mark im Vorjahr eingeführt. Besonders starf war der Einfuhrrüdgang bei Elektrizitätsmaschi nen; es wurden nur 9500 Tonnen im Werte von 44 Millionen Mart gegenüber 17 800 Tonnen im Werte von 67,5 Millionen Mart eingeführt. Auch dieser Rücgang geht beinahe restlos zu Lasten Deutschlands , während England hier wie auch bei Maschinenteilen seine verhältnismäßig geringe Einfuhr erhöhen konnte. Die Einfuhr von Eisen- und Stahlwaren ging um ein Drittel, von 70,3 auf 41,7 millionen Mark zurück; die Einfuhr aus Deutschland mit 21 Millionen Marf beträgt nicht einmal die Hälfte des Vorjahres mit 46,9 millionen Mark; prozentual noch stärker ist allerdings der Rückgang der Einfuhr aus den Vereinigten Staaten . Daß die russische Wirtschaftspolitik ihre Hauptaufgabe zurzeit in der Förderung der Landwirtschaft sucht, zeigt die Tatsache, daß allein die Kategorie der Landmaschinen eine, und zwar bedeutend, gestiegene Einfuhr aufzuweisen hat. Es wurden 1928/29 27 200 Tonnen im Werte von 29,3 Millionen Mark gegenüber 14 900 Tonnen im Werte von 16,3 millionen Mart im Jahre 1927/28 eingeführt. Die Einfuhr aus Landmaschinen aus Deutsch­ land hat sich mehr als verdoppelt, sie stieg von 4,3 Millionen Mart auf 10,8 Millionen Mark; die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten stieg um 50 Proz., während die geringfügige englische noch weiter zurückging. Im ganzen eröffnet diese Statistik trübe Aus­sichten für die im Frühjahrsplan vorgesehene baldige Versorgung der russischen Wirtschaft mit Produktionsmitteln.

Schulze- Delitzsch - Genoffenschaften in Stuttgart . In diesen Tagen hielt der Deutsche Genossenschaftsverband( Schulze­Deligsch) seine 66. Jahrestagung in Stuttgart ab. Der Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums, der sich in seinem Referat unter anderem mit der Konsum und Abfagfinanzierung be­faßte, warnte vor einer Forcierung dieses Geschäftszweiges. Das schwere Risiko bei der Absatzfinanzierung fönne leicht zu empfind­Nachteile der Abjagfinanzierung weitaus größer als ihr Vorteile. lichen Rückschlägen führen und, volkswirtschaftlich gesehen, seien die Neue Kauftraft werde durch diese Methode feinesfalls ge­schaffen, sondern nur vorgetäuscht. Bei der Entwicklung des Kreditgeschäftes ist bemerkenswert, daß im letzten Jahr die Ziffern Don 1910 wieder erreicht, also in vier Jahren die Entwicklung von 35 Jahren nachgeholt werden konnte. Die anvertrauten fremden überschritten. Nicht so einheitlich ist dagegen die Entwicklung der Gelder haben zum ersten Male wieder die Milliardengrenze Barengenossenschaften gewesen, wenn auch gegenüber der Vor­friegszeit ein überraschendes Wachstum festzustellen ist. So ist die Zahl von 1913 bis 1928 von 400 auf 1700 und der Mitgliederbestand von 33 000 auf 175 000 gestiegen. Der Umsatz er­höhte sich in der gleichen Zeit von 91 auf 873 Millionen.

Weiterhin guter Produktionsstand bei Glanzstoff. Der starke Kurseinbruch bei den Glanzstoffattien hat auch zu Gerüchten über ein erhebliches Nachlassen der Beschäftigung bei diesem größten deutschen Kunstseidefonzern geführt. Diese Gerüchte entsprechen, wie wir erfahren, nicht den Tatsachen. Im Gegenteil weisen die letzten drei Monate Juni- August Rekordziffern in der Produktion auf, ohne daß dabei etwa die Lagerbestände an­nicht einmal Betriebseinschränkungen saisonmäßiger Art, wie sie bei gewachsen wären. In den Werken des Glanzstofftonzerns sind anderen Kunstseidefabriken zu beobachten waren, vorgenommen worden. Auch in der ersten Septemberwoche konnte der hohe Produktionsstand aufrechterhalten werden.

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