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durchschnittliches Lebensalter von 44 Jahren und 16% Dienftjahren. Von den 108 Verstorbenen sind zusammen 20,3 Proz. durch Betriebs­oder sonstige Unfälle ums Leben gelommen. Im Reichs durch­schnitt betrug der Hundertsag der tödlich Berunglückten im Jahre 1923 mur 3,9 Proz. und 1924 genau 4 Proz. Hinzu kommt noch die große Zahl derjenigen, die infolge von Erkrankungen der Atmungs­organe und der Nerven vorzeitig ihren Dienst quittieren müffen. Diese Zahlen bedürfen feines Kommentars, denn sie zeigen mif unverhüllter Deutlichkeit, daß der Beruf des Feuerwehrmannes wirklich nicht beneidenswert ist.

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Schließlich sei noch auf die Besoldung dieser im Dienste der Bevölkerung stehenden Menschen hingewiesen. Die Feuerwehr männer stehen in der Besoldungsgruppe VI a mit einem Anfangs­gehalt für Berheiratete von ungefähr 250 Mart und einem End­gehalt nach 18 Dienstjahren von 364 Mart. Die Oberfeuer wehrleute sind in die Besoldungsgruppe Vb eingereiht mit einem Anfangsgehalt von 278 Mart und einem Endgehalt von 390 Mark. Bei den Brandmeistern, die als Truppführer oder stell­vertretende Zugführer eine ungeheure Verantwortung tragen, herrscht eine tiefe Erbitterung darüber, daß man sie in zwei Be­soldungsgruppen eingereiht hat, und zwar einen Teil in die Gruppe Va und den anderen in IVc. Dabei wird von allen Brand meistern die gleiche Arbeitsleistung verlangt. Jedenfalls ist die Besoldung der Feuerwehrleute nicht so glänzend, daß sie nicht verbesserungsbedürftig wäre. Auch den Feuerwehrleuten ist bei der Besoldungsneuregelung im Dezember 1927 bitteres Unrecht zugefügt worden, das durch die kürzlich ausgezahlte Käite­zulage für den letzten Winter in Höhe von 200 Mart nicht gut gemacht wird.

Die Feuerwehrleute wollen für sich feine Extrazugabe haben, sondern nur in ihrer Arbeit so gewertet werden, wie es ihrer schweren und gefahroollen Tätigkeit zukommt.

Bater Bartelt neunzig Jahre alt! Genosse Wilhelm Bartelt, Große Frankfurter Straße 21, im Nikolaus Bürger- Hospital wird heute neunzig Jahre alt. Ein ganzes Menschenalter schon ist er Mitglied der Partei. Bis heute noch ist er in der 38. Abteilung für die Ideen des So­zialismus aftio tätig. Bei teiner noch so anstrengenden Demon­stration der SPD.   fehlt Bater Bartelt; Flugblätter will er nach wie vor ſelber austragen, jede Rücksichtnahme auf sein Alter weist er entrüstet zurück. In den Zahlabenden und Mitglieder versammlungen ist Alt- Genosse Bartelt beileibe nicht nur Hörer, sondern Discussionsredner, der seinen jüngeren Mittämpfern viel zu fagen weiß.

Bei Bater Bartelt muß man sagen: Seine Energie bannt das Alter. Er will den weiteren Aufstieg der Partei miterleben. Wünschen wir von Herzen, daß die nächsten zehn Jahre seines Lebens in diefer Hoffnung ihm reiche Früchte bringen! 1800

Erziehungsarbeit an der Jugend.

Eröffnung einer neuen Jugendlesehalle.

Die Stadtbücherei Berlin- Mitte, vormals Deffentliche Biblio. thef und Besehalle" in der Adalbertstraße 41, die als Stiftung des hochverdienten Genossen Hugo Heimann vor 30 Jahren ins Leben gerufen wurde und nach ihrer Uebernahme durch die Stadt im Jahre 1919 im Sinne des Begründers weitergeführt worden ist, wurde jetzt durch eine Jugendlefehalle und Jugend bücherei erweitert. Diese Neueinrichtung wird allen Freunden der Heimannschen Bestrebungen eine große Genugtuung be reiten, handelt es sich doch darum, den Kreis der Lesergemeinde zu erweitern und der Jugend die Möglichkeit geistiger Fortbildung zu geben.

In diesem Geiste waren auch die Ausführungen des Bürger­meisters Genossen Schneider vom Bezirk Mitte   bei der Eröffnung der neuen Lesehalle gehalten. Er wies auf die enge Berbindung hin, die erfreulicherweise zwischen der Elternschaft und den Schulen besteht. Die Kinder follen den Gefahren der Straße entzogen werden. Man hat ihnen hier ein freundliches Heim geschaffen, in dem sie sich alle fehr wohlfühlen werden. Schon die äußere Aus geftaltung der aus einer Bierzimmerwohnung entstandenen Räume zeugt von diesem Streben. Im Vorraum der Jugendbücherei be­findet sich die Kleiderablage und eine Waschgelegen heit. Jedes Kind darf die Bücher nur mit sauberen Händen benutzen, ein erzieherischer Faktor, der nicht unterschäßt werden darf. Besonders schöne Bücher werden in einer geschmackvollen Bandvitrine aufgestellt.

Die Lesehalle selber besteht aus einem großen lichten Raum, der in freundlichen Farben gehalten ist. Die fünstlerische Ausgestal tung, die halbplastische Wandbemalung aufzeigt, wurde von Prof. Baluschet, Prof. Schnedenberg und den Kunstmalern Knoop und Orlomsti ausgeführt. An runden Tischen und auf bequemen Stühlen können 6 Kinder Plah zum Lesen finden. Kleine Schreibpulte sind für das eigenhändige Ausschreiben der Lesekarte beftimmt. Künstlerische Stulpturen und Blumenschmud forgen weiter dafür, dem Raum einen freudigen Ton zu geben. Wie sehr diese neue Lefehalle einem dringenden Bedürfnis abhilft, geht aus dem großen Zuspruch hervor, den sie schon vor ihrer

offiziellen Eröffnung verzeichnen fomite. Die Jugendlefehalle umfaßt 800 Bände, die im Berichtsjahr noch auf 1000 Werte er höht werden soll; die Jugendbücherei beginnt mit einem Bestand von 2000 Bänden. Später wird man hier über 3000 Werte ausleihen können. In gutangelegten und erläuternden Katalogen lernen die Kinder die Bücher selbst auszuwählen, wobei sie von bibliothekarischen Kräften bestens unterstüßt werden. Die Lesehalle ist werftäglich in der Zeit von 2 bis 5 Uhr geöffnet.

Ein neues Wert fozialdemokratischer Gemeindearbeit ist in den Dienst der Deffentlichkeit gestellt worden. Die Eltern, die jetzt im Bezirt Berlin- Mitte die Möglichkeit haben, ihre Kinder Lefehalle zu schiden, werden am 17. November nicht vergessen, daß ein Sozialdemokrat der Schöpfer dieser neuen Stätte war.

in die

Ein Kurzschluß und seine Folgen.

Durch einen ungewöhnlichen Vorfall wurden gestern abend kurz vor 19 Uhr die Fahrgäste eines Straßenbahnwagens in Schrecken versetzt. Vor dem Hause Große Frankfurter Straße 21 geriet der sogenannte Rontroller am Führerstand des Wagens in Brand. Es entstand Kurzschluß, und mehrere Isolatio nen glimmten unter starter Rauchentwicklung. Der Fahrgäste bemächtigte sich eine begreifliche Erregung, und alles drängte dem Ausgang zu. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand nach wenigen Minuten erstiden. Der Wagen mußte aus dem Berkehr gezogen merden. Die Entstehungsursache des Brandes bedarf noch der Klärung.

Schon wieder einer... in

Ein fanatischer Berteidiger der tommunistischen Bolitif hat vor einigen Tagen die alleinfeligmachende Partei verfaffen. Der 3entrate angestellte und Wanderredner Heinrich

Frische Luft tut not!

wa Frische

Wie es in den Gerichtsgebäuden der deutschen Republik aussieht.

Die Gerichtsferien neigen sich dem Ende zu. Die Gesetzes maschine beginnt in furzem wieder zu klappern. Leider haben wir feinen Grund, mit frohen Hoffnungen den Auswirkungen der er tennenden Justizgewalt entgegenzusehen, denn diese Justizgewalt ist auch in verwaltungstechnischer Beziehung immer noch beeinflußt und durchzogen vom Geifte der Rückständigkeit, des Hinhaltens, der Ermüdungstaktik gegen alle notwendigen und gesunden Neue­rungen. Diese Rückständigkeit ist schon in äußeren Merkmalen erkennbar; ein Beispiel ist das Gebäude des Landgerichts I  und Amtsgerichts Berlin- Mitte an der Grunerstraße.

Seit dreißig Jahren schon ist im wesentlichen nichts an sani tären Maßnahmen für dieses Gerichtsgebäude geschehen. Die Entlüftungsanlagen sind im höchsten Grade mangelhaft. Ohn­machtsanfälle von arbeitenden Damen und beim Publikum infolge der verdorbenen heißen Luft sind keine Seltenheit. Seit dreißig Jahren lagert und hängt derselbe Staub an den Regalen, an den Wänden und Decken. Daß es Staubsauger gibt und daß man fie auch gebrauchen fann, ist anscheinend unbekannt geblieben, ist jedenfalls trotz der dringenden bezüglichen Anträge der Personalver tretungen der Gerichte noch nicht in das Erfenntnisvermögen der zuständigen Baudirektion gedrungen. So wandern, während die Preußen in den Terminszimmern ihr Recht suchen, die ,, Schwaben   und Franzosen  " an den Wänden entlang, wo sie nach erfolgreicher Jagd mit dem Lineal erschlagen als Trophäe und Asservat" fleben bleiben.

Und die Rechtsanwälte und das Publitum?- Sie entrüsten sich mit Recht über die zahllosen Wiederholungen der Infignien aus

Ferwig, Neukölln, teilt in einem Schreiben an das Bureau der Bezirksversammlung mit, daß er fein Mandat als Bezirks­verordneter niederlegt und aus der Kommunistischen Partei austritt, da er diese Politit nicht mehr mitmachen tann. Noch in der letzten Bezirksversammlung vor den Ferien richtete er scharfe Angriffe gegen die Sozialdemokratie und steigerte diese Angriffe zu einer maßlosen Hebe, als ihm einige unserer Fraktionskollegen im scherzhaften Tone zuriefen: Heinrich, nicht so wild, wir nehmen dich nicht in unsere Partei auf!" In der Neuköllner KPD  . geht es überhaupt schon seit Monaten drunter und drüber. Ferwig ist der britt e, der in ganz kurzer Zeit der revolutionären Arbeiterpartei"

den Rüden tehrt.

Vatermordprozeß Halsmann.

Liegt Zeugenbeeinfluffung aus Antisemitismus vor? 3nnsbrud, 11. September.

3m Prozeß Halsmann wurden im weiteren Verlauf die Zeugen Frau Witwe Osanna und der Bergführer Alfons Hör­hager, der Führer der Rettungsexpedition, und Obermedizinalrat Dr. Rainer von Fügen vernommen. Obermedizinalrat Rainer schilderte ausführlich die Eindrücke an der Ereignisstelle, die Blut­und Schleifipuren und auch die Beobachtungen an der Leiche, die er jedoch nicht berührt hat.

Es fam darauf zu einem Zwischenfall mit dem Berteidiger Dr. Peßler, der erklärte, der Zeuge Rainer halte ein Blä doyer statt auszusagen. Er fragte den Zeugen: Haben Sie bei der letzten Hauptverhandlung draußen im Gange dem Zeugen Alois Kraus gefagt: Bei den Juden mußt du links ausfagen, bei den Christen rechts?" Dr. Rainer antwortete: Das ist erlogen. Ich habe nur dem Zeugen gegenüber erklärt: Nur nicht das Wort Jude gebrauchen, denn sonst heißt es sofort: Er ist ein Judenhezer." Dr. Peßler erklärte, er stelle seine Behauptung unter Beweis und mache dafür zwei Zeugen namhaft.

Der Staatsanwalt bat um Ablehnung der Anträge, und dem Ersuchen wurde Folge geleistet.

Weekend und Einzelhandel.

Angeregt durch den Aufruf des Polizeipräsidenten Genossen 3örgiebel zum Sonnabend- 5- Uhr- Ladenschluß und die darauf folgenden Aufrufe des ,, Vorwärts", hat sich die Geschäftsleitung des Parteiverlages J. H. W. Die Nach flg. anerkennenswerterweise dazu entschlossen, im Sortiment den Sonnabend 5 Uhr Laden schluß einzuführen. Die Geschäftszeit der Parteibuchhand­lung ist also jetzt durchgehend von 29 bis 19 Uhr, Sonnabends von 9 bis 17 Uhr. Hoffentlich findet das gute Beispiel bald recht viele Nachahmer.

Herbstausstellung in Wilmersdorf  .

Die Kunsthalle Wilmersdorf, Pariser Str. 45, am

Ludwigskirchplatz, eröffnete am Sonntag, dem 15. September, vormittags 11 Uhr, ihre diesjährige Herbst ausstellung, verbunden mit einer Kollettivausstellung früherer und jetziger Werke des Wilmersdorfer   Künstlers Abolf Obst". Der Eintritt ist frei. Besuchszeit: 11-13 und 16-18, Sonntags 11-13 Uhr.

Funkwinkel.z

Das Schallplattentonzert legt einen Querschnitt durch die Programmusit. Unbekanntes steht neben trivial gewordenem. Im großen und ganzen erhält der Hörer einen Ueberblick über die Höhe­punkte dieses Genres. Sehr interessant die Wiedergabe einer Ravel­schen Komposition in der Interpretation durch Otto Klemperer  ,

einer Komposition, die impreſſioniſtiſche Stimmungen mit einem starten Ausdruckswillen vereint. Abgesehen davon, daß Schallplatten im Radio mindestens ebenso gut flingen wie Originalmujit, ist die Leitung in der Lage, mit erstklassigen Solisten und Orchestern ein ausgezeichnetes Konzert zusammenzusetzen. Die aktuellen Liebes: lieder, die der Tenor Kurt Mühlhardt   in den Abendstunden singt, zeigen, daß die alten Liebeslieder, felbst der butterweiche Gelang jogenannten Kompositionen als For oder Blues. Der Hörer fann Nur eine Nacht sollst du mir gehören" doch noch beffer find als diese feststellen, daß mit diesen Songs tatsächlich ein felten erreichter Tief ftand gekommen ist. Die Celloporträge von Mauriz Frant, be gleitet von Bruno Seidler- Winfler, erfreuen durch einen breiten, gesättigten Strich und durch einen beseelten Vortrag. Abends wird als Sendespiel Müller- Schlössers Komödie Schnei= der Bibbel" gegeben. Die Darsteller gehören dem Düsseldorfer  Originalensemble des Dichters an. Die Aufführung ist ausgezeichnet in ihrer scharfen Herausarbeitung der Situationstomit, die auch im Rundfunt, also ohne Bühnenbild, zu einer starten wirtung gelangt. F. G.

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der wilhelminifchen Zeit auf diesen Tapeten, fie verstehen es heute nicht mehr, daß vor dreißig Jahren ein wildgewordener Byzantinismus, die Knechtseligkeit, es sich nicht nehmen ließ, in Tausenden und aber Tausenden von Wiederholungen durch das ganze Gebäude hindurch die ,, Kronen" anzubringen- Kronen in Schmiede­eifen an den Irrgartengeländern der Lichthöfe, Kronen in den Zwischenhöfen, wo sie trog neuerlicher Wandreparaturarbeiten und Aufstellung eines teuren Gerüftes nicht etwa entfernt, nein viel­mehr- o du herziger Schalt von Malermeister!- ausgerechnet r c t überstrichen wurden, in hundertfacher Wiederholung Kronen auf den Fußbodenfliesen der Lichthöfe, Kronen insbesondere in den Tapeten! Es ist nicht wahrscheinlich, daß das Justiz ministerium mit der Berewigung dieser Geschmacklosigkeiten einverstanden ist, im Gegenteil. Auch in den Richterkreisen des Land- und Amtsgerichts beginnt man sich der Erkenntnis nicht zu verschließen, daß es so nicht weitergehen kann. Bisher vergebens: Wiederholt ist schon, zulegt von der republikanischen Beschwerdestelle, auf diese öden Wandbekleidungen hingewiesen und außerdem aus hygienischen Gründen ihre Entfernung gefordert worden. Der Antrag fam über die ersten Instanzen nicht hinaus und wurde durch einen enorm hohen Kostenvoranschlag der Bau- und Finanzdirektion, dessen Höhe aber fachlich in feiner Weise gestützt werden kann, abgedrosselt.

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Wird man sich nun immer noch nicht entschließen, reinen Tisch zu machen? Hinaus mit allem, was den Geist der Rückständig teit atmet, aus den Gerichtsgebäuden des republitanischen Staates. Ein fräftiger Luftzug muß endlich die verstaubten Justizstuben säubern.

Zeppelin fommt nicht nach Berlin  .

Fahrt ins weftfälische Industriegebiet.

Friedrichshafen  , 11. September.

Der Start des Graf Zeppelin" zur bereits angekündigten Fahrt in das rheinisch- westfälische Industriegebiet ist von der Schiffsleitung auf heute nacht um 11.30 Uhr anberaumt worden. Ein Besuch Berlins   fommt, wie jetzt feststeht, diesmal nicht in Frage. Das Luftschiff wird vielmehr von Hannover   ab wieder füdlichen Kurs in Richtung Braunschweig   nehmen. Auf der Heimfahrt follen auch die Städte Kalbe an der Saale  , Jena  , Erfurt  , Gotha  , Meiningen  , Erlangen  , Dinkelsbühl   und Ahlen   überflogen werden.

Wieder 14 Seeleute ertrunken.

Ein belgischer Dampfer gefunfen.

Bliffingen, 11. September.

Der belgische Dampfer Eft e Ila", der sich auf der Fahrt von Antwerpen   nach Hansweert befand, ist in der vergangenen Nacht ungefähr gegen 2 Uhr auf der Westerschelde bei Walsoorden mit einem anderen scheldeaufwärts fahrenden Dampfer, anscheinend deutscher Nationalität, zusammengestoßen und fofort ges unten. Da die Besatzung der Estella zur Zeit des Zusammen stoßes fich größtenteils unter Ded in ben Rojen befand nur zwei Mann hielten sich auf Deck auf und da das Wasser sofort von allen Seiten in das Schiff drang, steht zu befürchten,

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daß ungefähr 14 Mann, darunter auch der Kapitän, erfrunken find. Nach den bisherigen Feststellungen fonnte nur der erste Maschinist und ein Matrose, die längere Zeit auf dem Wasser trieben, ge­rettet werden. Die Leiche des ertruntenen belgischen Lotsen

wurde bereits geborgen. Die Estella", von der nur noch die Masten aus dem Wasser herausragen, ist ein 1919 in Rotterdam  erbauter Dampfer.

Tausend Menschen durch Feuersbrunft obdachlos.

Targoviste  ( Rumänien  ), 11. September.

Im hiesigen serbischen Viertel wurden durch eine Feuersa brunst drei Straßen in Asche gelegt. Den Flammen sind auch große Ernteporräte und Futtermittel zum Opfer gefallen. Feuerwehr und Militär fonnte wegen des starken Windes des Brandes erst nach achtstündiger Tätigkeit Herr werden. Etwa

1000 Einwohner find obdachlos geworden. Der Schaden ist außerordentlich hoch. Die Betroffenen find zum größten Teil serbische Gemüsegärtner.

Die Tagung der Lebensgemeinschaftsschulen.

Bom 29. September bis 1. Oftober 1929 tagt in Berlin   die

Bereinigung der Lebensgemeinschaftsschulen. Am Sonntag, dem 29. September 1929, ist von 10 bis 14 Uhr: Eröffnungsveranstaltung im Städt. Lichtspielhaus Neukölln, Bergstraße: Gesangs- und Sprechchoraufführungen von Eltern, Referate und Aussprache über Elternarbeit in den Gemeinschaftsschulen und ab 16 Uhr: Besichtigung von Schülerarbeiten in Neuköllner Gemein­schaftsschulen. Montag, den 30. September 1929, finden am Vor­mittag Unterrichtsbesuche statt. 16 bis 19 Uhr: Referat Karsen über Unterrichtliche Arbeitsformen" mit anschließender Aussprache. Dienstag, den 1. Oftober 1929, ist am Vormittag Besuch der Halb­jahrsschluß- Beranstaltungen verschiedener Schulen, am Nachmittag finden geschäftliche Besprechungen der Delegierten statt.

Ein Todesopfer von Tiefensee.

Wie wir berichteten, wurden in Tiefensee drei Landarbeiter bei der Explosion einer Lokomobile schwerverleßt in das Kranten

haus in Eberswalde   eingeliefert. Leider erfahren wir, daß ein Arbeiter feinen Berlegungen erlegen ist, während die beiden anderen in bedenklichem Zustande darniederliegen. Der neue Leiter des Berufs- und Fachschulwesens In der Magistratssitzung am Mittwoch wurde der Direktor der Kreisberufsschule in Cisleben, Otto Hofmann  , zum Magi. ftratsschufrat für das Berufs und Fachschulwesen gewählt. Hofmann, der im 47. Lebensjahr steht, mar seit dem Jahre 1912 Gewerbelehrer( Metallgewerbe), dann stellvertretender Direktor in Frankfurt   a. Main  . Im Jahre 1920 murbe er als Direktor an die Gewerbeschule in Eisleben   berufen, und seit 1927 ist er in gleicher Stellung an der Kreisberufsschule des Mansfelder Seekreises tätig.

Typographia! Die Bormittagsübungsstunden Donnerstag, 12. September, und Donnerstag, 19. September, fallen aus.