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Paßvergehen vor Gericht.

Und was alles dahintersteckt.

Baßvergehen... Es flingt harmlos. Dahinter stecken aber nicht selten schwere Tragödien. Sie sind mehr als un­erlaubte Grenzüberschreitungen, mehr als ein Sichnichttehren an die Gesetze des Landes, dessen, Gastfreundschaft man in Anspruch nimmt. Seelische und materielle Not sind nicht selten der Boden, auf dem diese auf den ersten Blick so harmlosen Bergehen entstehen. Deutschland wehrt sich gegen die Invasion aus den Nachbarstaaten. Es ringt schwer um seine Existenz, fämpft mit Arbeits­Losigkeit und kann sich nicht den Lurus leisten, für fremde Not ein allzu geneigtes Ohr zu haben. So geht es gegen illegale Ein­wanderer vor, die dem Staat zur Laft fallen könnten.

Deutsche oder Polen ?

Natürlich sind sie Polen . Sie nennen sich aber Deutsche . Als ihre Eltern für Polen optierten, waren sie Kinder. Jezt sind fie erwachsen. Ihre Muttersprache ist deutsch , sie sollen im polnischen Heer dienen, das wollen sie nicht. Vielleicht ist es über­haupt Unlust, sich in das Joch der Militärpflicht zwängen lassen zu müssen. Vielleicht wird ihnen erst in diesem Augenblid bewußt, was es bedeutet, nicht mehr zu Deutschland , mit dem sie fühlen, sondern zu Polen , dem sie fremd find, zu gehören. Sie find Bole", sagt der Richter zu einem Einundzwanzigjährigen mit dem Vornamen Bruno, einem Burschen, dem man polnisches Blut nicht anmertt. Nein, ich bin Deutscher ", sagt er. Natürlich ist er Pole. Der Staatsanwalt beantragt drei Tage Haft wegen un­erlaubter Grenzüberschreitung. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Tag Haft. Ob er vielleicht nach Abbüßung der Strafe einen Paß bekommen fönnte? Ich bin doch kein Pole. Weshalb sollte ich dort zum Militär!" Sein Freund ist gleich ihm aus Graudenz . Er war bereits gerade einberufen und ist desertiert. Ich wollte nicht dienen, ich bin Deutscher , ich kann nicht da­für, daß meine Eltern Polen geworden sind." Diesmal beantragt der Staatsanwalt mur noch einen Tag Haft. Nicht anders lautet das Urteil.

Grenzüberschreitung aus Rot .

Dieser einundzwanzigjährige Arbeiter ist schon seit Juli in Deutschland . Vielleicht wollte auch er dem Militärdienst entgehen. Er sagt, er habe Polen verlassen, weil er dort teine Arbeit ge­

Theater, Lichtspiele usw.

Donnerst., 12.9.

Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 188 20 Uhr

Jenufa Donnerst

, 12. 9.

Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus III 20 Uhr

Tyll

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Pl.d.Republ.

R.-S. 164

20 Uhr

am Gendarmenmarkt

A.-V. 167

20 Uhr

Hans im

Salome Schnakenlod

Staatl. Schiller- Theater, Charlth.

20 Uhr

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Regie: ERIK CHARELL

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Theater, Große Frankfurter Str. 132. Bestellkasse: Alexander 3422 Täglich 8.15 Uhr

Die Weber

von Gerhart Hauptmann

Regie: Paul Rose

Garienbühne 8.15 Uhr:

Volksbühne Theater am Bülowolatz

Täglich 8 Uhr.

Dantons Tod

v. Georg Büchner Regie:

Karl Heinz Martin

Staatl. Schiller- Th.

8 Uhr

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Staatsoper am Platz der Republik

8 Uhr

Salome

Piscator- Bühne

814 Uhr

DerKaufmann von Berlin

Die Komödie

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Kolportage

Komödie

von Georg Kaiser Regie: Erich Engel

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funden habe. Bier Wochen hat er an der Grenze gearbeitet, dann turze Zeit in Berlin , bis man ihn verhaftete. Der Staats­anwalt meint nicht mit Unrecht, er solle doch besser nach Frank­ reich gehen, da fehlen immer noch etwa 1500 Arbeiter pro Tag. Deutschland habe genug Arbeitslose, und beantragt drei Tage Haft. Leicht gejagt, nach Frankreich gehen, liegt Deutschland nicht näher?

Er wollte sich in Deutschland niederlassen.

haben. Bielleicht hat sie wirklich nichts bagegen, daß er auf eigene Rechnung fährt.

Die Paßschwierigkeiten sind ein böses Rapitel. Wer weiß, vielleicht sind sie doch unumgänglich.

Wetter für Berlin : Weitere Erwärmung und noch vorwiegend heiter, südliche Winde. Für Deutschland : Im größten Teil des Reiches beständiges Better mit weiter ansteigenden Temperaturen, im Westen Bewölkungszunahme.

FUNK UND­

AM ABEND

Donnerstag, 12. September.

Berlin .

Dieser hier hat in Deutschland Beschäftigung gefunden. Auch er zählt nur 21 Jahre, stammt aus Polen , lebte in Holland , erhielt in Rotterdam ein Einreisevisum bis zum Juli 1929, das vom Fremdenamt zuerst auf einen Monat, dann auf einen weiteren verlängert wurde, mit dem endgültigen Bescheid, daß er am 30. August Deutschland verlassen müsse. Er wollte aber nicht reisen. Er hatte hier eine Vertretung für holländische Firmen über­nommen, lebte bei seinem Schwager und fühlte sich wohl. Das Fremdenamt sah sich schließlich gezwungen, ihn den Richter vor­zuführen. Staatsanwalt und Richter meinen, es gehe nicht an, daß er sich das Recht, sich in Berlin niederzulassen, einfach erzwingen 20.00 Kammermusik.( Das Kammertrio: Dr. V. Ernst Wolff, Cembalo; Rein­wolle; das Urteil lautet auf drei Tage Haft

Der Rumäne auf der Durchreise.

16.05 Prof. Dr. Mackowsky: Anselm Feuerbach . Zu seinem 100. Geburtstag. 16.30 Joseph v. Eichendorff.( Gelesen von Erwin Kleist.) 17.00 Fagottvorträge.( Karl Leuschner, Fagott; Erna Klein, Flügel.) 17.30 Unterhaltsames.( Kapelle Alfred Brox.) Anschließend: Werbenachrichten und Mitteilungen des Arbeitsamtes Berlin­Mitte außerhalb des Programms der Funkstunde. 19.00 San.- Rat Dr. Paul Frank: Medizinisch- hygienische Plauderel. 19.30 Volkslieder aus aller Welt( Schallplattenkonzert).

hard Wolf, Viola d'amore ; Eva Heinitz , Viola da Gamba ). 21.00 Groteskes. Heitere Stunde. Mitwirkende: Erna Feld, Max Gülstorff . Nach den Abendmeldungen bis 0.30: Tanzmusik( Kapelle Gerhard Hoffmann). Während der Pause Bildfunk.

Königswusterhausen .

Ein 23jähriger rumänischer Schneider reist von Belgien über Deutschland in seine Heimat. Er legt einen Brief 16.00 Rektorin Irmgard Bär: Probleme der Freizeit für Jugendliche. vor, aus dem zu ersehen sein soll, daß seine Eltern ihn auf­gefordert haben, schleunigst nach Rumänien zurückzukommen, weil Deserteuren, die sich bis zu einer gewissen Frist gemeldet haben, Amnestie gewährt werde. Der rumänische Konful in Belgien verweigerte ihm einen Baß, weil er Deserteur ist. Er überschreitet die deutsche Grenze ohne Papiere und wird gefaßt. Allerdings ist er in Deutschland bereits zweimal wegen Paßvergehens bestraft worden. Der Staatsanwalt beantragt diesmal eine Haftstrafe von zehn Tagen. Der Schneider meint: Wahrscheinlich ist das gerecht, ich sage nichts dagegen. Er bittet nur, daß man ihm ge­ſtatte, auf eigene Rechnung weiterzufahren. Darüber hat der Richter nicht zu entscheiden. In einer Woche, nach Berbüßung der Haft, wird die Abteilung IA sich mit dem Mann zu befassen

16:30 Dichterstunde: Iwar von Lücken.' Einleitung: Albert Ehrenstein . 17.00 Von Berlin : Nachmittagskonzert.

18.00 Prof. Dr. Curschmann: Die Ortsnamen der Mark Brandenburg. 18.30' Gertrud van Eyseren, César Mario Alfieri: Spanisch für Fortgeschrittene. 18.55 Präsident Weber: Katoffelernte und Kartoffelverwertung 1929. 19.20 Georg Hausdorf: Praktisch angewandte künstlerische Werbetätigkeit( II). 20.00' ,, Zeitberichte". Gleichzeitig mit der Frankfurter Uraufführung. Szenen aus dem 14. Parteitag der russischen Kommunistischen Partei. Kampf gegen die Opposition und Ausschluß der Oppositionellen Trotzki und Sinowjew aus der Partei. Anschließend: Die Straße". Ein Ueberblick, Anschließend: Uebertragung von Berlin .

Berantwortlich für die Redaktion: Franz Alühs, Berlin ; Anzeigen: Tb. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G, m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch Sierzu 1 Beilage.

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