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Berlin   marschiert KCl0; zum Schillerpark! Antreten zur Demonstration 14'/« Uhr am Leopoidplatz- Eröffnungskundgebung/ Jugendfeier/ Aufführungen/ Ansprachen
Kietemal und die Miiielheide. Das Berliner   20-pfennig-Wochenende. Die Verbindungen nach Köpenick   gestatten nicht nur einen Aus- flug in da» östlich und südlich sich eröffnende Wasiergebiet, auch für den da» Trocken« mehr liebenden Naturfreund ist gesorgt: an der großen Umsteigestelle Köpenick-Lindenstraße geht man mit seinein Zv-Pf.-Billett auf die Linie 8Z über, die über Bahnhos Köp�nck nordwärts führend in Mahlsdorf   am Bahnhof chr Ende erreicht. Eine jener Querverbindungen zwei große Ausfallstraßen ausschließend. die bisher noch spärlich um den Raich von'Groß- Berlin gezogen sind, da die Eisenbahn diesenKleinkram" ablehnte und erst die Zeit kommen mußte, in der ein« voraus- schauende B e r k e h r» p o li ti t die Linienwahl be- stimmte. Wi« lange noch und das Gebiet zwischen Mahlsdorf  und Köpenick   ist eine bewohnt« Fläche Desgleichen das sich an- schließende Gebiet Kaulsdorf-Köpenick, das jetzt auch durch den Omnibus 27 erschlossen ist. Mahlsdorf-Süd und die zunächst von der Linie 8Z durchfahrenen Siedlungen Wolfsgarten und Uhlenhorst liegen an und im Waldgebiet, das links den Namen Köpenicker   Dammforst, rechts M! t t e l h« i d e führt. Wo Mahlsdorf-Süd beginnt, verlassen wir die Linie 83 und beginnen nach rechts ein« Wanderung, die uns über Kiekemal an das Mühlen  - fließ führt. Liekemal- so«cht berlinisch märkisch wie sein Name, ist da» Wenige an Gebäuden, das sich dem Blick« darbietet: auch die Weisung, daß Kafseekochen nur an den ungedeckten Tischen gestattet ist, gehört zum märkischen Bilde. Froher Kinderjubel schallt uns beim Weiterwandern von einer großen Waldlichtung ent- gegen: gleich daraus sind wir am Mühlensließ: vor ihm die Ravensteiner Mühle, hinter ihm das Säuglings- un! Kleinkinderheim von Berlin-Lichtenberg. Etwas Idealeres als diese ruhige, von Waldlust durchsetzte, ungefährliches Spiel allenthalben darbietende Atmosphäre ist nicht zu denken. Und dabei doch so nahe dem menschlichen Verkehr, dem wir auf der Prachtchaussee Dahlwitz Friedrichshagen zustreben, deren ein« Fußgängerseit« sogar mit Ruhebänken reich ausgestattet ist und bei der di« Waldbekleidung für ein Wandern im Schatten sorgt- Bald sind wir in Friedrichshagen   und Wasser, und Landoerbin- düngen stehen zur Rückfahrt in reicher Zahl zur Verfügung. Karte Nr. 10 de« 30.Pf..Führer» der~
Vier Arbeiterhäuser niedergebrannt. Bufchenhagen(Kreis Franzburg  , Pommern  ), 12. September. In einem zum Gute Bufchenhagen gehörenden Arbeiter- wohnhaus entstand gestern nacht gegen H12 Uhr Feuer, das auch«in daneben liegendes Arbeiterwohnhaus mit Stollung ergvisf. Beim Eintreffen der Stralfunder Berufsseuerwehr standen bereits
vier Gebäude in Flammen, und die Feuerwehr konnte sich nur noch auf das Ablöschen der Gebäude beschränken. Di« vom Brande b«trossenen acht Familien erleiden erheblichen Schaden, da sie nicht versichert sind und«in großer Teck des Mobiliars, sowie der Holz-, Kohlen- und Viehfuttervorrat mitverbrannt ist: auch einiges Kleinvieh ist in den Flammen umgekommen. 22 Klugzeuge verbrannt. Großfeuer in einer posener Flugzeugfabrik. Warschau  , 12. September. wie aus Posen gedrahtet wird, ist am vounerstag morgen in der dortigen großen Flugzeugfabrik Samolot et« Rlesenseuer ausge­brochen. Obgleich sämtliche Brandzuge sofort anrückten, war es in- folge der große« hihe und der explodierenden Benzin. und Oelbehälter außerordentlich schwer, au da» in Flammen gehüllte Fabrikgebäude heranzukommen. Die Löscharbeiteu mußten darauf beschränkt werden, eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Zu den Rettungsarbeiten wurde Militär und Polizei aufgeboten. Soweit bisher bekannt ist. sind 22 Flug- zeuge verbrannt, und zwar vier Flugzeuge der polnischen Lnftverkehrsgesell schaff Lot. sechs eben erst sertiggeslellle und zehn halbfertige Moschinen. Ebenso wurde werlvolles Material und die Einrichtung der Fabrik ein Opfer der Flammen. Der Schaden soll etwa 10 Millionen Zloty betragen. Die Ursache de» Großfeuer» konnte bisher nicht ermittelt werden.
Bürgerliche Verkehrspoliiik. Llnd ihre tatastrophalen Folgen. Köln  , 12. September.  (Eigenbericht.) Infolge der verkehrsfeindlichen Politik der bürgerlichen Rathousmehrheit in Köln  , die vor einigen Monaten die Strahenbahnpreij« erheblich erhöhte, befindet sich der Straßenbahnoerkehr in ständigem Rückgang. Im Monat Juli dieses Jahre» wurden auf den Kölner   Straßenbahnen rund 13 710 lX>0 Personen befrödert, im Juli des Borjahres betrug die Zahl 13 230 000. Auf den Vorortbahnen"wurden im Juli 1 700 000 Personen befördert, während im gleichen Monat des Vor- jahres 2 345000 gezählt wurden. Im Durchschnitt beträgt der Rück- gang mehr als 26 Proz. Die neue Zugendlesehalle in Berlin  -Mitt«. Zu unserem gestrigen Bericht über die Eröffnung der neuen Jugendlesehalle im Bezirk Berlin  -Mitt« möchten wir noch nachtragen, daß in der Lese- Halle sechzig Kinder bequem Platz finden. Unser Artikel sprach infolge eines Druckfehlers von einem Raum, der sechs Kindern Platz biete.
Schwere Lichtstörung bei piscator. Im Theater am Nollendorfplatz, der Piscatorbühn«, explodierte kurz vor Zlnfang der Pause beim Heruntergehen des Borhanges mit lautem Knall e in« Sicherung, wodurch das Theater mit einem Schlag dunkel wurde. Um eine Panik zu vermeiden, ermahnte ein Schauspieler das Publikum zum Sitzen- bleiben. Zur Beruhigung spielte die Kapells die Paus« hindurch bei dunklem Theater. Er st nach ungefähr einer dreiviertel Stunde wurde ein Scheinwerfer auf di« Bühne gestellt, wodurch da» Parkett notdürftig beleuchtet wurde, so daß«in Teil des Publi- kums die Ausgänge erreichen konnte. Nach einer weiteren Pause von ungefähr einer halben Stunde war der Schaden behoben und di« Dorstellung nahm ihren Fortgang.
Neue Arbeiter-Wohifahrtslotterie. Der Minister für Dolkswohlfahrt hat im Einoer- nehmen mit dem Finanzminifier dem Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt in Berlin   die Genehmigung erteilt, zur Erfüllung seiner Wohlfahrtsaufgaben in Preußen ein« Wertlotterie mit einem Spielkapital von 434 500 M. zu veranstalten. Di« Zahl der Lose beträgt 989 000 Stück Preis je Los 50 Pf. Ziehungstage sind der 18. und 19. Dezember 1929.
Das Flugboot»Nohrbach-Romar� gesunken. Da» Flugboot.Mohrbach-Rom ar" ist am Dienstag,«ie di« Lufchanfa mitteilt, durch Leckwerden des Bootskörpers in der Lübecker Bucht   gesunken. DieRohrbach-Romar" unternahm an dem genannten Tag einen Probeflug und befand sich gerade in geringer Höhe über dem Wasser, als plötzlich der Motor aus- setzt« und eine Notlandung sich al» unvermeidbar herausstellt«. Nachdem das Flugboot sich auf dem Wasser niedergesetzt hatte, stellt« sich heraus, daß einer der Schwimmtanks ein Leck erhalten hatte, in das das Wasser sofort eindrang. Di« 13 Mann starke Besatzung Fahrgäste befanden sich nicht an Bord hatte das Boot vorher verlassen können. Die Bergungsarbelten sich noch in vollem Gange. Von einem Ziegelstein erschlagen. Gestern nachmittag ist der 42jährige Bauarbeiter Albert A r f ch u t aus der Reichenberger Str. 84 auf tragische Weise um« Leben gekommen. A. war auf dem Neubau Au g u st st r a ß e 11 mtt dem Abladen von Steinen beschäftigt. Die Steine wurden durch einen Aufzug nach oben befördert. Plötzlich löste sich ein Ziegel- stein und fiel vom 4. Stockwerk durch die Rüstung in die Tiefe. Arfchut wurde beim Abkarren von dem niedersaufenden Stein ge- troffen. Mtt zerschmetterter Schädeldeck« blieb er liegen: bereits out dem Wege zur Charit« erlag er seiner Verletzung. Die Leiche wurde beschlagnahmt.
& CIE. AG- BURG B. M.