Einzelbild herunterladen
 
Oer Richiertag in Köln  . Begrüßungsfeier und Eröffnung/ 900 Teilnehmer. Köln  , 13. September. Im großen Saale des Gürzenich fand am Donnerstag abend > die offizielle Begrüßung der zum 8 Deutschen   Richtertag erschienenen Gäste statt. Im Namen der rheinischen Richter und Staatsanwälte hieß Amtsgerichtsdirettor Stein die Teilnehmer herzlich willkommen. In seiner Erwiderung sprach Dr. Reichert, Senatspräsident am Reichsgericht. Er entbot dann den fast ölXZ Tellnehmern aus allen deutschen   Gauen namens des 8. Deutschen Richtertages«in herzliches Willkommen in Köln  . Der preußisch« Justizminister Schmidt hielt eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Es ist mir eine hohe Ehre und aufrichtig« Freude, dem 8 Deutschen   Richtertage im Austrage der preußischen Staats- regierung und zugleich namens der übrigen hier vertretenen reichs- deutschen   Länder die herzlichsten Grüß« zu entbieten und Ihren Arbeiten den reichsten Erfolg zu wünschen! Soll das Bewußtsein von den hohen Ausgaben der Justiz nicht schwinden, soll das Vertrauen zu ihr erhalten bleiben und ge­stärkt werden, so wüsten unsere Volksgenossen wissen, daß die­jenigen. die in erster Linie Hüter des Rechtes sind, mitten im vielgestaltigen Leben stehen, dem ewig werdenden und sich ver- jungenden Rechte und damit dem ganzen Volke dienen und dienen wollen, und ernst und ehrlich an den großen Problemen mitarbeiten, die da, rastlose Leben täglich neu entstehen läßt. Wenn Sie über Justiz und Presse verhandeln, so bs> sprechen Sie Fragen, die in unserer praktischen Arbeit im Mittel- punkt des Interesses stehen. Wir Ehess der Justizverwaltungen begrüßen es mit Freuden, daß Sie sür Ihre Tagung Beratungs, gegenständ« gewählt haben, die die unlösliche Verbindung des Richters mit dem praktischen Leben zeigen, und erhosfen sür uns und unsere Ministerien aus Ihren Beratungen reiche Anregung für die eigene Arbeit. Der Reichsjustizminister G u e ra r d erklärt« u. a.: Mein Gruß gilt nicht nur den hier Erschienenen, er gilt der ge- samten deutschen   Richterschaft, die teil hat an diesem Iubliäum. Ich kann nur an das anknüpfen, was ich gestern auf dem Hamburger Anwaltstage gesagt habe. Rechtseinheit ist«in Stück Reichseinheit. In unserem einheitlichen Recht besitzt unser Volk ein Gut von un- schätzbarem Wert. Die hinter uns liegenden Jahre haben auch die Rechtspflege und die, die sie auszuüben berufen sind, vor Aufgaben von einer nie geahnten Größe und Schwierigkei gestellt. In diesen Jeiten, wo die Gesetzgebung mit der Entwicklung nicht immer Schrill halten konnte, siel dem Richter die Aufgabe zu, Mittler zwischen dem starren Gesetz und der Seele des Volkes und damit Träger der lebendigen Rechts- «ntwicklung zu sein. In welchem Umfang« zur Erfüllung Ihrer heutigen Aufgaben «in« freier« Stellung der Richter ahne Hemmung der Richterpersön- ilchkeit unter vollster Wahrung der Unabsetzbarkeit notwendig ist, dos werden Sie bei Beantwortung der Frag«:Bedarf es einer grund- legenden Iustizreform?" erörtern. Daß Sie dies« Frage alz   ersten Punkt auf die Tagesordnung gesetzt haben, zeigt den Geist, in dem Sie auch künstig an der Weiterentwicklung unserer Rechtspflege mitarbeiten wollen. Ich kann es auch nur aufrichtig begrüßen, daß Sie, die Berussvertretung der deutschen   Richterschaft, mit den berufenen Dolmetschern der Volksseele, der Presse, zusammenkommen, um sich über ihr« gegenseitigen Beziehungen, letzten Endes da» große Problem des gegenseitigen Sichverstehens auszusprechen. Sie werden sich zusammenfinden und erkennen, daß Sie dagselbe wollen: Dien st am Bolk«._
Arbeiterpariei und Krankreich. Erklärungen Mordonaldel. Pari», 13. September.  (Eigenbericht.) Der.Petit Parifien" veröffentlicht ein Interviow mit dem Premierminstter Wacdonald, das in erster Linie die englisch  - sranzösifchen Beziehungen zum Gegenstand hatte. Macdqnald er- klärte, die Polllik der Ao»rseroativen hatte nicht in einer gleich- berechtigten Zusammen arbqit mit Frankreich  , sondern in einer Unterordnung bestanden. Di« ösfentliche Meinung Eng- lands sei über diesen Stand der Dinge so irritiert gewesen, daß selbst wenn keine wirklich« Reibungssläche bestand, es früher oder später zu einem Konstikt hätte kommen müssen. Ein gründlicher Wechsel in der Methode und in der Haltung Englands mußt« vorgenommen werden. Die Allianz der Borkriegszeit sei im Geiste jener Zeit gehallen gewesen: Mit der Spitze gegen an- der«. Di« Politik der A-r b e i t e r p a r t e i aber verlange, daß die Freundschaft von Volk und Volk niemals gegen dritte Völker gerichtet werden dürfe. Es fei daher notwendig gewesen, die Sprach« und die Formeln von damals den neuen Ideen und der neuen Zeit anzupassen. Dies sei auch der Sinn der Regierungserklärung der Arbeiterpartei gewesen, die von einer Erstarrung der Entente cordiale   sprach. Die veraltete Formel müßle durch eine der Heuligen Zeit an­gepaßte erseht werden, ohne daß damit eine Feindseligkeit gegen Frankreich   ausgedrückt wird, für das Macdonald nach wie vor die sreundschasllichsten Gefühle hege. lieber die englisch  -amerikanischen Flottenverhondlungen befragt, er- klärt« Macdonald, er habe niemals daran gedacht, mit irgendeinem Staat über ein Bündnis zu verhandeln, von dem Frankreich   aus- geschlossen oder das gegen Frankreich   gerichtet sei.
Oeuischlands Schuld in LtSA. Fast gleich seinen FUtxuotioneUahlungen. Washington  . 13. September.(Eigenbericht.) Einer Mitteilung der amerikanischen   Handelsbank zufolge borgte Deutschland   in den letzten fünf Jahren seit der Verwirklichung des Dawes-Planes in Amerika   1179 OOO 060 Dollar, während Deutsch­ land  ? Reparationszahlungen in der gleichen Zeit 1990000 000 Dollar betrugen. Amerika   und die �eparationsbonk. ' New Aork. 13. September.(Eigenbericht.) pi« amerikanischen Finanziers Raison, Reynolds und Malvin Traylor sind zu Mitgliedern des Internationalen , Finanzkomitees ernannt warden. dessen Ausgabe ist. die Gründung der Reparationsbank vorzubereiten.
Luryfreie Kunffschau 1929.
ll Einzelne Künstler.
Die große Ueberraschung der Iuryfreien sind die Italiener. In den letzten Jahrzehnten traten sie mit großem Apparat als Revolutionäre auf, mit dem letzten Ziel einer Revision nach rechts. Marinetti   war ein flagranter Vorläufer des Faschismus; m den Futurismus seiner Anhänger kann man ebenso wie in der Malerei der Valori Plastid die militante Tendenz des heutigen Italien  symbolisiert sehen. Von all diesen intellektuellen Experimenten scheint man sich radikal befreit zu haben. Der Riesensaar des Moabiter   Glaspalostes. der die Bilder der Vereinigung N o v e- cento Italiono enthält, bietet das Bild eines durchaus klaren und einheitlichen Kunstwollens. der auf gute Malerei ohne alle Problematik gerichtet ist, und ein höchst respektables Können. Ein solches Maß von Qualität ist seit dem Ausgang des Rokoko nicht mehr von italienischer Seite ausgebracht worden. Man freut sich mit besonderer Intensität, dies feststellen zu können, wenn man an den früheren Elaboraten der Marinettischule heftige und begründete Kritik geübt Hot(wie in meinem Falle). Darstellerisch überwiegt die geschmackvoll gerundete Kampa- sition aus dem Leben, von allen Phantasmen hat man sich gründlich abgekehrt. Es gibt eine ausgezeichnete, in Farbe. Technik, Bild- Zusammenschluß vollkommene Akt- und Porträtkunst; ihre wesent- lichsten- Vertreter: M. Sironi, der ausgezeichnete Earena Muchi(der die Ausstellung glänzend gehängt Hot). M. Tozzi, dessen konzentrierte Form an unseren Schlemmer denken läßt. Vielseitige Meister, fast ist man versucht zu sagen Virtuosen: C a s o r a t i(mit merkwürdigen Stilleben und Kompositionen), Zanini, Achill  « Funii   zu den Landschaften zählt, neben Tosi, de Graba, Salietti und d e P i s i». vor allem E o r r», der das Erbe Renoirs würdig verwaltet. In die Masse der eigentlichen Iuryfreien qmrd« nur wenig Disposition gebracht. Man unterscheidet die kecke Malerfurie und phantastische Laune der Düsseldorfer   Jugend; den sehr merk, würdigen W. Gilles, Otto Pankoks monumental verwegene Tierzeichnungen, die temperamentvollen Malereien von Hundt, de Haer, Erdls, P. Jansen, dt« zarten Bisionen von Ih. C h o m pi o n(geistreich pointierte Landschaften mit dem Zauber des SelbstverloRnen); die flächenhasten Farbenstimmungen von Otto Hossmann und P u d l i ch geben einen tresflichen Eindruck von diejer immer wieder produktiven Künstlerstadt. Den bedeutendsten. Zankel Adler, der in neuartiger Form einen spirituellen Inhalt gibt(ebenso wie den längst nach Berlin   ge- zogenen W o l l h e i m. den unbezweiselten Führer), muß man bei der Novembergrupp« suchen Seschlossei, treten auch die Dresdener auf; nicht vollständig, ober sehr mteressant. Neben den Gründern der Sezession von 1918: Otto Long«, der ausgezeichnet in Form ist, H e ck r o t t, M. Collande. Winkler.«in guter Nachwuchs: I o h. B e u t n« r, ein sympathisches Talent, zart und derb zugleich. Grundig, naiv-sächsischer Erzähler, der kunstvolle aber akademisch imprägnierte Rosenhauer, und Kriegel, eine Maler-
erscheinung von besonderer, phantasievoller, wenn auch nicht durch- weg angenehmer Art. Zu den durch Reichtum der Technik oder lebhafte Erfindungs- gäbe über den normalen Realismus hinauswachsenden Darstellern gehören Annot  , Heinrich Schwarz  , Ringelnatz  , H. H o e r l e liebt das Rätselhaft-Irrationale, Geigenberger den groß und schön konstruierten Landschaftsraum, I. Kutter«ine breit auftragende Weise voll naiven Inhalts. Sehr fein und empfunden, voll bester Traditon und nobler Materie, sind Bildnisse und Landschaften von H. Reifferscheid; Otto Herbig.  kondensiert seine sparsamen Motive zu tiefer Farbenwirkung; M i ch e l s o n s Landschaften werden bei impressionistischer Technik heiterer und wohliger im Räumlichen. Die veristische Gruppe tritt nicht sehr hervor. Man sieht poesie- volle Landschaften mit der Lieb« zu genauer Linienführung, gemalt von Edith Dettmonn; interessante Kombinationen von Pn- Wirklichkeit und krasser Sachdetaillierung bei F. Meyer, E h m i g, Hugo und vor allem Anton Räderscheidt  . Unter den reinen Zeichnern sollen durch ihre grüblerische Ein- bildungskraft Paul Holz   und S ch a m o n i auf; bei Holz äußert sie sich in diabolischen Deformationen der Tier- und Menschenlinien, bei Schamoni in einem Hexensabbath toller Fratzen, die die Linie H. Basch-G. Dore mit großer Begabung sonsetzen.- Unter den Skulpturen sieht dos rein Plastische bei L. F. Keller. Müller-Oerlinghausen und E m m y Wigmann in guten Händen. Stärker und neuartiger wirken L. G i e s(mit einem zottig-torsohasten Kopf einesPredigers�). Judith Speer- Klausners gedrungene Gestalten, und Wissel mit seinen lieblich-wunderlichen Mädchentorsen und Kopsen aus getriebenem Metall. Motors hat nur sehr schöne Holzschnitte geschickt. Gustav H. Wolfs füllt mit seinen außer- ordentlich gedrängten und ausdrucksvollen Plastiken ein Sonder- kabinett in der Mitte der Ausstellung: neben den interessanten Schreiner und M a r ck s. Ein paar von den. jüngsten Malern schließt man besonders ins Herz, weil sie mit dem ganzen Elan eines jugendstarken Tempera- ment«s den Eindruck eines Beginnens von unten auf, einesaus sich rollenden Rades" machen. Dazu gehören die fast dekadenten Zartheiten Br. G o l l« r s und ihr Gegensatz, die wild und Pracht- voll gemalten Brutalitäten I. R y b a ck s(bei der November- gruppe), die düster anklagenden Fratzen von W. Scholz und die heiteren Landschaften Gertrud Stemmlers. Am reinsten und unschuldvollsten aber prägt sich dieser Charakter jugendhaften Aufschwungs bei Susanne Eisend! eck aus. Ihre Cafe- und Strandszenen, erstaunlich gekonnt, pon süßer Herbheit des Aus- drucks und köstlicher Textur der Farbmalcrie, gehören zum Lieb- lichsten, das ich seit langer Zeit gesehen habe. Man möchte ihr einen glückhaften Ausstieg wünschen; ihr Talent, verwandt der Laurepcin, ganz selbständig, oerdiente ihn. Or. Baus F. Schmidt.
Manetta" Metropol-Theater. An Minderwertigkeit sticht die Operette nicht: sonst wäre sie längst tot. Sie stirbt ab. weil sie- wir wollen darob nicht klagen den Anschluß an die Gegenwart versäumt hat. Sie stirbt hin und lebt nur noch aus Gewohnheit, lebt von der Träg- heit des Theaters und des Publikums, die beide nicht merken wollen, daß die Gattung sich rettungslos überlebt hat. gegen die jahrzehntelang aller Widerjpruch, alle Kritik ohnmächtig war, diese Gattung der seriösen Operette mit der sentimental verlogenen Hoch- dramatik und dem gespreizten Opernpathos. Operette als Halb- bildungsgut. dieses Oper- und Dramenspielen mit geistig und künst- lerisch unzulänglichen Mitteln, es wird sich nicht mehr halten lasten. Die Branche suhlt sich nicht mehr sicher; man versucht es, immer wieder, mit bewährten alt«n Sachen, oder mit neuen Namen für die Sache(wenn schon nicht: neuen Formen). AuchMarietta" möchte keine Operette sein; was sie in Wahrheit ist oder fein soll, darüber gibt der Theaterzettel keine Auskunst. Im französischen  Original war's ein winziges Schauspielchen(von Sascha Guitry) mit Musik von Oscar Straus  ; man erzählt, daß es in Paris  , locker und anmutig hingeplaudert,«in hübscher Theaterabend gewesen sei; jedenfalls«in Serienerfolg. Eine Bagatelle von Handlung: Marietta, kleine Opernsängerin irgendwo in der Provinz, wird die Geliebte des Prinzen Louis Napoleon Bonaparle, just an dem Abend, an dem er Präsident pon Frankreich   wird; als er. drei Jahre später Kaiser wird, muß or die Geliebt«, muß sie ihn aus- geben. In einem Nachspiel wird die Hundertjährige gezeigt, wie sie,«in bißchen rührend,«in bißchen komisch, dem Jugenderlebnis treu geblieben. Man kann das alles nichl leicht genug nehmen. Nun hat«», für Berlin  , Alfred Grünwald   in unser geliebtes Operettendeutsch übertragen, vergröbert, verbreitert, sentimentali- siert, banalisiertr und Oscar Straus   hat sehr viel verschämte Operettenmusik hinzugetan. Musiker von Metier und Routine, die Operettenwelt beglückwünscht ihn zum LSjährlgen Komponisten- jubiläum; aber diese exzessive Gewöhnlichkeit des Musikempsindens, dieses Schwelgen in Plattheit ist auf die Dauer nicht leicht zu er- tragen. Operette? Bei Rotters ist ein Bühnenweihkammerspiel daraus geworden. Dauer; vier Stunden; davon die ersten zwei ohne Unterbrechung, auch die musikalischen Intermezzi in ver­dunkeltem Haus«. Man kommt um vor vornehmer Verhaltenheit und feierlicher Langweil«. Als Prinz Bonaparte ficht Michael Bohnen   auf der Bühne. Verblüffend«cht in der Maske, herrlich anzusehen: kein lauter. aber auch kein lebendiger Ton: halb Wachsfigur, halb Ftüster- baritou. Es war ein Mißgrisf, die Rolle, die nach einem Schau- spieler etwa wie Curt Götz   oerlangt, mit einem Opernsänger zu besetzen, der entschlosten ist, seine Stimm« nicht hören zu lassen. Wenn Lohnen im letzten Bild auftaut, lustig, liebenswürdig, über- mütig wird, sein« Persönlichkeit spielen läßt, isf? zu spät. Das elegant« Premierspublikum, besten Willen», einen ereignishasten Abend zu erleben, bleibt kühl.-.Aber Marietta ist Käthe Dorsch  . Wundervoll, wie immer. Wenn sie im vorletzten Bild ihre große Szene hat. mit der tief schmerzlichen Resignation, hie große Szene, die wir aus der unseligen.Friederike" kennen nur, daß chr Goethe diesmal Napoleon   heißt, dann ist es doch kein verlorener Abend gewesen._ K.?. Der lettische Dichter Roinis gestorben. Der bekanntest« Dichter Lettlands  . Rainis. ist im Alter von 02 Iahren plötzlich gestorben Zahlreiche Werke des Verstorbenen sind in sremde Sprachen über- setzt worden. Mehrer« Dramen von chm, u. a. das Drama.Losevh und seine Brüder", wurden im Ausland« ausgeführt. Raini» lst einer da Hauptgrund« da lettische« Sozialdemokratie gewes«,
Alibi" Terra-Ltchtspiele. Das Publikum ist augenblicklich für Kriminalsilme außerordent­lich aufnahmefähig. Darum durste auch Roland West mit seinem .Alibi" keck, selbstbewußt und auf den Kamps gesamten in der amerikanischen   Dekektivfilm-Serjen-Produktion erscheinen. Der Film ist nach dem MelodramaNighistick" gemacht. Man kann sich vor- stellen, daß dieses die packendsten Gruselszenen enthält. Dt« Tochter des Hauses, die einen Polizisten zum Biter und einen Detektiv zum Verehrer hat, heiratet einen Verbrecher. Sie will ihn auf den guten Weg bringen, er aber wird zum zweifachen Mörder. Aus einer wagehalsigen Flucht endet er selbst durch Todessturz. In seiner Regie spielt Roland West sehr oft Wild-West. gebraucht er doch nahezu barbarische Mittel, um das Publikum zu fesieln. Mitunter ist es ihm nur um den Knalleffekt zu tun. zum Beispiel bei einem brutalen Verhör bei der Polizei, das eher ein« Erpressung al  « ein« Dernehmung ist. Dann schaltet er wieder als er den Polizeispitzel sterben läßt ganz weiche, rührsame Mo- mente ein. Von unerhörter Spannung ist er bei der Festnahme des Verbrechers. Von unerhörter Spannung ist er bei der Fest- nähme des Verbrechers. Seelisch untermalt er, als der Detektiv den Revolverhelden aus privater Rache heraus Todesangst erdulden läßt. Mit Ausnahme von einigen Szenen, die an Theaterdialoge erinnern, wird anständiger Film gespielt. Die Schauspieler sind nur die Schachfiguren des Regisseurs. Bei der Premiere des Films war die Ausnahme sehr geteilt. Di« Zuschauer, die Spannung als Entspannung lieben, waren froh ob des durchlebten Grauens. Die Zuschauer aber, die Inhalt ver- langen, suhlten sich unnötig malträtiert. Warum verschwendet man so viel Kraft sür ganz kühl ausgerechnete Effekte? Könnte man die Aibeitskrast nicht lieber sür wirtlich« Probleme verwerten? e. d.
Das Deutschlandlied in Staatsbesitz. In Nummer 191 desVölkischen Beobachters" wurde behauptet, die Reichsregierung habe sich die Gelegenheit entgehen laflen, bei einer Versteigerung des Dokumentennachlasses des Dichters Hoff- mann von Fallersleben   die Originalhandschrist des Deutschlandliedes zu erwerben. Die Originalhandschrift befindet sich aber schon seit langer Zeit im Besitz« der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin  . Bei dem Schriftstück, das zur Versteigerung stand, handelt« es sich um eine Nachbildung des Originaltextes vom Deutschlandlied. Von dieser Nachbildung sind bereits früher mehrere Stücke für die Hofs- mann-vpn°Fall«rsleben-Sammlung erworben worden, die sich zu- sammen mit anderem für die Geschichte des Deutschlandliedes wich­tigem Material im Archiv des Reichskunstwartes befinden.
Speyer   ehrk Anselm Feuerbach  . Aus Anlaß der 100. Wieder- kehr des Geburtstages des Malers Anselm Feuerbach   wurde das Geburtshaus in der Allerheiligenstraße in Speyer   angemessen instand gefetzt und mit einer neuen Gedenktafel aus Stein versehen. Sie trägt folgende Inschrift: «In diesem Hause ward der Maler Anselm Feuerbach  , de» Archäologen Sohn, des Kriminalisten Enkel, am 12. September 1829 geboren. Die hochstnnigs Frau Henriette Feuerbach   betreute hier den jungen Genius als zweite Mutter von 1331 bis 1830." London   hat fast 3.Millionen Einwohner. Nach der halbamtlichen Zählung, die der Londoner   Stadtrat zu Anfang d. I. durchgeführt Hot, zählt Groß-London   7 805 870 Einwohner/ Man schätzt, daß infolge verschiedener Eingemeindungen London   jetzt 8 Millionen Ein- wohner Hot. vte premlere im SomSdieudou».Scribby« Soppen...» ist auf Sounodend verschoben. Karten behalte» Gültigkeit.