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vereins

Plöhlicher Tod. In einer Schankwirthschaft ist am Sonn­tag Vormittag um 10%, Uhr der Tischler Wilhelm Theiser ants der Auguststraße plöglich gestorben. Der Mann hatte sich in cinem Lokal am Koppenplay eben ein Glas Bier bestellt, als er auf seinem Stuhle todt zusammenbrach.

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Im Alexanderplatz- Theater wird wegen Verhinderung des Fräulein Szilaffy die Operette Pitts auf einige Tage vom Repertoire abgesetzt und dafür Offenbachs Nr. 66 gegeben.

Ein Orgelvertrag bei freiem Einlaß findet wieder am Mittwoch, den 19. Februar, mittags von 12-1 Uhr, in der Marienkirche statt.

Gegen

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die Ans

er

wurde gegen 4/2 Uhr früh durch starken Brandgeruch in seiner ein gesucht täppisches Spiel künstlich geweckt zu werden brauchte.[ befehl von 30 m., der zweite Borsigende der Schule Otto Holz Wohnung im ersten Stod eines kleinen Hofgebäudes in der Da war sie groß, mochte sie den Spitfindigkeiten der Hofdamen als Unternehmer und Vorsteher der Versammlung ebenfalls einen Schönebergerstr. 17 wach und eilte mit einem Schlafburschen oder den friegerischen Zärtlichkeiten des Kaisers wehren. Da solchen über 30 M., die Herren Buchdrucker Königs, Tischler nach dem Erdgeschoß, wo in der Küche ein Brand ausgebrochen fonnte man selbst vergessen, daß man ein Stück wie Madame Trompler, Arbeiter Fratscher, Dreher Hager als war. Nachdem die Thür der Küche, in der eine Frau schlief, Sans Gêne bereits zum wiederholten Male genießen mußte. Borsteher bezw. Ordner der Versammlung jeder einen Straf eingeschlagen war, eilte B. zur nahen Feuerwache, bei deren An- Belle- Alliance- Theater. Schiller's Wilhelm befehl von je 15 M. tunft mehrere Personen vermißt wurden. Mannschaften des Tell" hat am Sonntag Nachmittag in einer von Julius diese sechs Strafbefehle hatten 9. Zuges der Feuerwehr drangen nun von außen durch die Fenster Türk geleiteten Boltsvorstellung eine, wie zu erwarten geklagten Einspruch erhoben. In der Verhandlung in das Erdgeschoß und holten den 68jährigen Arbeiter Ludwig war, sehr warme und fast begeisterte Aufnahme gefunden. Ein gab sich, daß Holz das Arrangement des Festes übernommen, Baulicke, der schon bewußtlos in der Wohnstube lag, heraus. gut Theil des Beifalls, den das volle Haus nach jedem Att und daß Schulz ihm gefagt, er möge die Versammlung anmelden, da Gleichzeitig retteten Feuermänner der dritten Kompagnie aus der nach jeder Verwandlung in reichlichem Maße spendete, war er nicht wiffe, ob er nicht in seiner Festrede öffentliche An­Dachwohnung den 64 jährigen Dienstmann Adolf Meier, dessen wirklich verdient. Die Vorstellung bot viel mehr, als bei den gelegenheiten berühre, Holz aber die Anmeldung unterlaffen 65 jährige Ghefrau und noch eine Frau. Die Geretteten wurden bescheidenen Mitteln dieser Bühne zu verlangen ist. Eine starte hatte, nachdem ihm im Polizeirevier auf seine Fragen, ob eine durch Samariter der Feuerwehr wieder ins Leben zurückgerufen Wirkung ging von der Szene auf dem Rütli und von der Apfel- Festrede angemeldet werden müsse, gesagt worden, das sei nicht und befinden sich bereits außer Gefahr. Ueber die Entstehung schuß- Szene aus. Besonders in der letzteren pflanzte nöthig, übrigens sei die Polizei ja sowieso anwesend. des Feuers konnte noch nichts ermittelt werden. Holz sowie die letztgenannten vier Angeklagten bestritten, fich die Spannung und Erregung während der Vor­Wie Verbrecher durchsucht wurden auf dem Polizei- bereitungen zu dem Schuß von der Bühne in den Zuschauer- daß sie überhaupt in der Versammlung" im Saale   gewefen und feiner der vernommenen vier Polizeibeamten, welche das präsidium einige der Genossen, die am letzten Montag wegen raum hinein fort. Von den zahlreichen Mitwirkenden trug angeblicher Fortsetzung der Thätigkeit des geschlossenen Wahl- jeder sein bestes zum Gelingen der Sache bei. Verdienten Beifall Fest überwacht hatten, vermochten dies zu bekunden. Der Staats­des 2. Berliner   Wahlkreises in der Admiralstraße fanden in erster Linie Mischka Präger als Tell, Hedwig anwalt beantragte nun selbst die Freisprechung dieser vier lett­fiftirt worden waren. Sie mußten sich dort bei der Leibes. Margot als Tell's Frau und Rudolf Hoc( den wir her- genannten Angeklagten, denen gar nichts nachgewiesen sei. Gegen visitation in der Belle völlig nackt ausziehen, dann auf vorheben möchten) als Geßler. Von den drei Führern des Nütli- Holz und Schulz beantragte er Bestätigung der Strafbefehle. Bei der sozialdemokratischen Gesinnung der Angeklagten und der den Befehl: Kehrt", sich umdrehen, die Arme hoch heben bundes Walther Fürst( William Karfiol  ), Werner Festtheilnehmer sei anzunehmen, daß in der Rede öffentliche Angaben und die Finger spreizen. Die Proteste( z. B. des Stauffacher( Wilhelm Ruff) und Arnold vom Melchthal  einen, daß er rheumatisch sei, des anderen, daß er an chronischem( Julius Türk) wurde der erste am wenigsten, der letzte am erörtert werden sollten und erörtert worden seien. Der Vers Rachentatarrh leide), änderten nichts an diesem Verfahren, das meisten dem Geiste der Dichtung gerecht. Als Bertha von theidiger Rechtsanwalt Herzfeld beantragte die Freisprechung gewiß der Instruktion entspricht, in diesem Falle aber, wo es sich Bruned zeichnete fich Maria Mosler durch temperament: fämmtlicher Angeklagten und führte aus, daß gemäߧ 1 des höchstens um eine vereinsgefeßliche Uebertretung handeln kann, volles Spiel aus, während Friz Pitschau seinen Bereinsgefeges die Voraussetzung für den Anmeldungszwang sei die Erörterung von öffentlichen Angelegenheiten sachlich nach unserer Ansicht und wohl auch nach Ansicht all derer, Ulrich von Rudenz, milde gefagt, noch mehr herabdrückte, nd ferner daß diese Grörterung der vorausbestimmte die nicht polizeimäßig zu denken gewohnt sind, unangebracht erscheint. als es die Rolle vorschreibt. Sehr hübsch spielte Martha 3wed der Versammlung gewesen sei. Beides treffe nicht zu. Man mag Diebe und Gauner mit solcher Gründlichkeit und Rücksichts- Böhm Tell's Knaben Walther. Erwähnt sei noch, daß Iosigkeit untersuchen, Leute, die sich für ebenso ebrenhaft halten die Ausstattung würdig und verhältnißmäßig nobel ist. Ein Schulz habe höchftens öffentliche Angelegenheiten erwähnt und dürfen wie die Polizeibeamten und denen wie gesagt höchstens Theil der Kostüme fam augenscheinlich frisch von der Nadel des ein Urtheil über dieselben( ausgesprochen ohne jede Erörterung. Noch weniger sei diese angebliche Erörterung der vorausbestimmte eine Uebertretung des Vereinsgesetzes zur Laft gelegt werden Schneiders. Zweck der Versammlung gewesen, da Schulz noch kurz vor ders kann, müssen eine solche Körpervisitation geradezu als Schimpf selben dem Unternehmer Holz erklärt habe, er wisse nicht einmal, empfinden. ob er öffentliche Angelegenheiten berühren werde. Erstlich sei Schulz nur als Redner, Holz nur als Unternehmer zu betrachten. Der Gerichtshof erkannte auf Freisprechung sämmtlicher Angeklagten bis auf Holz, der als Unternehmer, und Schulz, der als Redner der Versammlung mit je 15 Mart Geldstrafe Von dem Berliner   Physiker Karl Caroli, welcher dem. eventuell 3 Tage Haft bestraft wurde. Das Gericht nahm an, nächst seine Experimente mit Röntgen'schen Strahlen durch daß sowohl öffentliche Angelegenheiten erörtert worden, als daß öffentliche Vorträge bekannt geben wird, geht hiesigen Blättern dies auch der vorausbestimmte Zweck der Versammlung ge­folgende Mittheilung über eine für die leidende Menschheit wohl- wefen fei. Auch eine Majestätsbeleidigung. In öffentlicher Sigung thätige, in Laienkreisen noch wenig bekannte Neuerung auf diesem interessanten Gebiete der Naturforschung zu. Vermittelst Ans verhandelte am Montag die 8.Straffammer des LandgerichtsT Berlin wendung der Röntgen'schen X- Strahlen ist es bereits auf höchft gegen den Tischler Karl Christian Sund at eine Anklage wegen einfache Weise gelungen, Untersuchungen Weise gelungen, Untersuchungen innerer Theile Majestätsbeleidigung. Der Angeschuldigte zeichnete im besonders für medizinische Zwecke ohne Anwendung der Dezember vorigen Jahres als verantwortlicher Redakteur des Photographie vorzunehmen. Das zu untersuchende Objekt anarchistischen Sozialist". In der Nummer vom 21. Dezember wird in einem dunklen Zimmer so placirt, daß auf der einen vorigen Jahres erschien in dem Blatte folgende Notiz: Das Seite, sagen wir links vom Objett, eine Röntgen- Strahlen allgemeine Ehrenzeichen hat der Füselier B. erhalten, der in aussendende Röhre in Thätigkeit gesetzt wird, während dieselbe Königsberg als Wachposten einen Mann tödtete und einen mit einem schwarzen Tuch umhüllt ist, und daß rechts vom zweiten verwundete. Er ist außerdem zum Gefreiten bes Objekt ein Papierschirm, welcher start mit Bariumplatincyanür fördert worden." Mit gesperrtem Druck war hinzugefügt: bestrichen ist, aufgestellt wird. Der Effekt ist der, daß man durch Nun also! Warum sitzt denn nun unser Genosse Witke?" In den Papierschirm hindurch deutlich dasselbe sehen wird, was man diesem Zusatz wurde eine Majestätsbeleidigung gefunden. Im sonst durch die Photographie erreicht hat. Auf diese einfache September v. J. war ein Vorgänger des Angeklagten, der und schnelle Art haben bereits verschiedene bekannte Berliner   Bigarrenmacher Witzke, von der neunten Strafkammer des Land­Gelehrte den Nachweis von Fremdkörpern in dem menschlichen gerichts I wegen Majestätsbeleidigung zu 3 Monaten Gefängniß Organismus genau nachgewiesen. Der Vorzug dieses Experi- verurtheilt worden und zwar auf grund einer Notiz, wonach ein ments besteht für Aerzte und Experimentirende darin, daß man Gendarm Hoffmann am 25. Gedenktage der Schlacht bei das zu untersuchende Objekt während der Beleuchtung durch Mars la Tour zwei Tagelöhner schwer verwundet X- Strahlen nach allen Seiten hin und her bewegen kann, wo- haben sollte. Diese Mittheilung war mit dem Zufah E3 foll durch eine präzisere Bestimmung innerer Theile und ihrer Lage versehen gewesen: об wundern, möglich ist. Gendarm nicht das nicht das Allgemeine Ehrenzeichen bekommt." Hilflos aufgefunden wurde vor dem Hause Mendelssohn- Elektrische Ausstrahlungen des menschlichen Körpers. Staatsanwalt Ranzow hielt auch im vorliegenden Falle eine In der Mittheilung straße 18 ein unbekannter Mann von etwa 40 Jahren. Der Vor einem kleinen Kreise geladener Gäste hat im Hotel Continental Majestätsbeleidigung für vorliegend. Mann wurde von der Polizei in das städtische Krantenhaus am am Sonnabend der russische Staatsrath Jacob von Narkiewicz- der einfachen Thatsache könne etwas Beleidigendes nicht ge­Friedrichshain gebracht und ist dort gestorben, ohne das Bewußt- Jodko, Mitglied und Mitarbeiter des faiserlichen Instituts für funden werden, wohl aber in dem Zusatz. Es liege darin die fein wiedererlangt zu haben. Der Unbekannte, der feinerlei Aus- experimentalische Medizin in Petersburg   hoch interessante Mit- Behauptung, daß der Kaiser diejenigen Soldaten dekorire, welche weis über seine Persönlichkeit bei sich hatte, hat blaue Augen, theilungen über seine neuen Entdeckungen auf dem Gebiete auf die Bürger mit der Waffe losgingen. Wenn nun ein Soldat in die traurige Lage gekommen sei, so sei cine dicke kurze Nase und eine sehr fräftige Gestalt und trug der Elektrizität, Physiologie und Elektrographie gemacht.- einen starken dunklen Schnurrbart. Sein Taschentuch ist T. M. Es handelt sich um den Nachweis elektrischer Ausstrahlungen es doch klar, daß der Kaiser ihm nur deshalb Anerkennung er seiner Pflicht und Instruttion gemäß gezeichnet. des menschlichen Körpers und deren photographische Auf solle, weil und um ihn vor Gewissensbiffen zu Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich im Grunewald.nahme, die ohne Objektivglas, auch ohne Dunkeltammer gehandelt habe direkt auf lichtempfindliche bewahren. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnißstrafe Platten firirt wird. E2 In der Nähe der Schießstände von Ruhleben waren Arbeiter mit werden auf diesen Platten bei einer Explosionszeit von 1/2 bis von 6 Monaten. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Biber, dem Fällen von Bäumen beschäftigt. Hierbei war ein gefällter 1 Minute deutliche Bilder der ausstrahlenden Körpertheile her- meinte, daß es nicht nöthig sei, den beanstandeten Zusatz so aus Baum auf einen anderen, feststehenden Stamm gerathen und in vorgerufen. Herrn von Narkiewicz' Hypothese geht dahin, daß zulegen, wie es seitens des Staatsanwalts geschehen sei; die Ans der Schwebe geblieben. Bei dem Bemühen, ihn abzubringen, unter dem Einfluß der Luftelektrizität der menschliche Körper flage fomme ihm als zu fünftlich aufgebaut vor und er beantrage wurde ein Arbeiter von jenem Stamm derart gegen den anderen in elektrische Spannung entgegengesetter Natur versetzt wird deshalb die Freisprechung. Der Gerichtshof nahm an, daß der Baum gedrückt, daß ihm der Brustkasten buchstäblich zerquetscht und daß jede Störung des Gleichgewichts zwischen der förper- Angeklagte durch den Zusatz nur habe ausdrücken wollen, daß wurde. Der Tod des Unglücklichen, der eine Frau und vier lichen und atmosphärischen Elektrizität Ausstrahlungen hervor- die frühere Berurtheilung seines Genossen Witzke zu Unrecht ruft, die durch ihre Wirkungen auf lichtempfindliche Blatten erfolgt fei. Die Absicht einer Majestätsbeleidigung liege nicht vor und sei deshalb ein freisprechendes Erkenntniß gefällt worden. Witterungsübersicht vom 17. Februar 1896. sichtbar nachzuweisen sind.

Die Diebe, welche die Kaffe der Spandauer   Artillerie werkstatt um 4500 m. bestahlen, sind verhaftet worden. Es sind dies der Schreiber Peschke, der Heizer Wichmann und der Schloffer Dombrowski. Das geraubte Geld ist zum theil noch vorhanden.

Auf offener Straße hat sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag der 23 jährige Bautechniker Gustav Mangelsdorf aus Breslau   vergiftet, der hier seit vier Monaten in der Annen­straße 12 beim Schankwirth Hiebscher wohnte. Mangelsdorf, der Sohn eines Agenten, lebte sehr leichtsinnig, hatte feine Be schäftigung und kümmerte auch sich gar nicht darum, sie zu be­tommen. Für die Miethsschulden war der Vater aufgekommen. Am 29. Januar verließ Mangelsdorf seine Wohnung und trieb sich seitdem planlos in Berlin   umher. In der vergangenen Nacht um 22 Uhr fam ein Mann auf die Unfallstation V in der Brüderstraße und rief:" Rettung, vergiftet!" Dabei schlug er mit beiden Händen an seine Brust. Auf der Unfallstation pumpte man ihm sofort den Magen aus und schickte gleichzeitig zum Bureau des 1. Polizeireviers. Ein Schuhmann von dort brachte den Bergifteten in die Charitee, wo er fast hoffnungslos darnieder liegt. Er hat bisher noch nicht vernommen werden tönnen. Mit Selbstmord gedanken scheint sich Mangelsdorf schon länger getragen zu haben; wiederholt hat er geäußert, er werde fich vergiften, wenn sein Vater ihm kein Geld schicke.

fleine Kinder hinterläßt, trat auf der Stelle ein.

Stationen.

Barometer

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke NLANAAAAw( Stala 1-12)

Wetter

bedeckt

Nebel bedeckt wolkenlos wolfenlos

Temperatur

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Hot Doc IOLID43884

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Wiesbaden  .

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Cort

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Aberdeen. Paris  .

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wolkig bedeckt

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bedeckt woltenlos

Wetter- Prognose für Dienstag, den 18. Februar 1896. Zunächst ziemlich trübes, etwas wärmeres Wetter mit ge­ringen Niederschlägen und mäßigen nordwestlichen Winden; nachher aufklärend und etwas tälter.

Berliner   Wetterbureau.

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der

Der jüngste Ritualmord", so war ein im antisemitischen Münzenfund in Lothringen  . Wie die" Lothringer 3tg." meldet, wurden in Niederrentgen( Kreis Diedenhofen) 15 000 bis 2. Generalanzeiger" vom 6. Oftober v. J. erschienene Artifer 16 000 römische Münzen aus dem 3. und 4. Jahrhundert im betitelt, auf grund dessen der Redakteur Karl Sedlage dk fich Gewicht von nahezu einem Zentner gefunden. Die Münzen am Montag vor der 8. Strafkammer Landgerichts I Berlin wegen Gotteslästerung und Beschimpfung der jüdischen Religionsge. wurden der Gesellschaft für Lothringische Geschichte überwiesen. sellschaft und ihrer Einrichtungen und Gebräuche zu verant­Ueber Frithjof Nansen's Nordpolfahrt liegen zur Zeit worten hatte. Ein aus dem Orte Garano Ris- Gatto in nur einige Urtheile standinavischer Sachverständigen vor, die Ungarn   gemeldetes Vorkommniß, bei welchem es sich um einen an der Richtigkeit der aufgetauchten Meldungen einige Zweifel angeblichen Ritualmord handeln sollte, hatte Anlaß zu einem erheben. Professor A. E. Nordenskjöld meint nicht, daß das Artikel gegeben. In diesem wird dem Judenthum vorgeworfen, Irkutsk  - Telegramim unbedingt als ein bloßes sensationelles Ge- daß es troß aller schlimmen Erfahrungen der letzten Jahre nicht richt aufzufassen sei. Es sei nicht unmöglich, daß Nansen die einmal von den schlimmsten aller semitischen Verbrechen, Ostküste von Sibirien   erreicht habe; sei dies der Fall, so würde von dem Ermorden christlicher Kinder zu gottesdienstlichen aber dadurch konstatirt, daß Nansen's Berechnungen mit Be- 3wecken ablaffe." Es heißt dann weiter: Und solcher Unthaten ziehung auf die Einwirkung des Polarstromes auf seinen Kurs bedarf das Judenthum alljährlich, um sein Osterfest und seine falsch gewesen seien. Der Kommandeur Kapitän Palander, große Festwoche" mit dem Versöhnungstage" in einer dem bekannt als arktischer Reisender, verhielt sich dem Nansen- Tele- Judengotte wohlgefälligen Weise feiern zu können". Nach weiteren gramm gegenüber etwas steptischer. Er hält es für unwahrschein- Angriffen gegen die Hebräer" sagt der blödsinnige Artikel dann lich, daß Nansen's Schiff gerade die entgegengesetzte Richtung weiter: Und das Blut eines unschuldigen Chriftenfindes wird genommen habe von derjenigen, die vorher berechnet war. dann getrocknet und zu Pulver zerstoßen, und die Agenten des Palander fügt aber hinzu, daß in jenen Gewässern nichts unmöglich ritualen Mörder- Geheimbundes bringen dann je eine kleine, Bille" sei. Auf eine Anfrage des Departements des Innern in der vernichteten Feindesseele den einzelnen Judengemeinden, Chriftiania hat der schwedisch  - norwegische Gesandte in Peters- deren Rabbi die Pille theils im Osterwein, theils im Osterkuchen burg  , Reuterſtjöld, erwidert, daß weder der russische Minister auflöst, um die ganze Gemeinde an dem Feindesmahl theilnehmen Sein Der Angeklagte bestritt seine Schuld. des Junern, noch der sich in Petersburg   aufhaltende General- au laffen." Kunst und Wissenschaft. Gouverneur aus Irkutsk   oder die geographische Gesellschaft Mit Wertheidiger Rechtsanwalt Dosing beantragte, die Herren theilungen über Nansen erhalten habe. Die russische   Regierung Dr. Eder, Professor Dr. Robling, Professor Dr. Rohling, Wahrmund, Frau Hedwig Niemann- Rabe tritt gegenwärtig im Lessing  - habe versprochen, die besten Anstalten zu treffen, um Auskunft zu Dr. Weißbach, Pfarrer Deckert und Kaplan Daß. Theater als Madame Sans Gêne auf, nachdem sie in dieser Rolle erhalten. Der General- Gouverneur habe den Gouverneur in bach darüber zu vernehmen, daß der Ritualmord wirklich schon anderswo im Reiche eine stattliche Reihe Gastspiel- Erfolge Jafutst telegraphisch angewiesen, alles mitzutheilen, was bekannt. existire und daß der Judengott ein anderer Gott fei, als der, errungen hat. Der erste Aft der Sardou'schen Komödie, der Antwort hierauf fönne erst nach einem Monat in Petersburg   ein- der durch§ 166 geschützt werden soll. Staatsanwalt Kanzow bekanntlich am Tage des Tuileriensturmes in Paris   spielt, ging treffen. Reuterstjöld schließt: Wenn die Mittheilung wahr sei, widersprach diesem Antrage, da über den Ritualmord ernsthaft am Sonnabend ziemlich flanglos an der in nicht besonders großer so wird angenommen, daß Nanfen einen nordsibirischen Punkt doch wohl nicht zu debattiren sei. Der Gerichtshof lehnte den Zahl im Theater anwesenden Zuschauerschaft vorüber. War es im Auguft oder September berührt hat. Antrag ab, weil es Sache des Gerichts sei, den Gottesbegriff das matte Spiel der übrigen Mitwirkenden, die nunmehr in zwei nach§ 166 festzustellen; gerichtsnotorisch sei, daß über das Jahren etwa 250 Mal in ihrer Rolle auftraten, oder lag es Vorkommen von Ritualmorden die Gelehrten uneinig seien und daran, daß doch ein Stück Illusion verloren gehen mußte, wenn dem Angeklagten nachgegeben werden könne, daß er an Ritual­diese seit einigen Jahrzehnten gefeierte Künstlerin ein jugendlich- Das am 10. August 1895 abgehaltene Sommerfest morde glaubt. Staatsanwalt Kanzow hielt die Thats tectes Weib voller französischer Lebendigkeit zu vertörpern der Arbeiter Bildungsschule beschäftigte am Montag zum bestandsmerkmale des§ 166 für vollständig erfüllt. hatte? Kurzum, Frau Niemann war Catherine zweiten Male das Schöffengericht. Der erste Termin hatte damit Judengott sei derfelbe Gottesbegriff, wie der der christ Der Artikel richte im ersten Att nur wahrhaft groß, als sie um die geendet, daß die Akten der Staatsanwaltschaft übergeben wurden, lichen Kirche im alten Testamente. Rettung des verfolgten Grafen Neipperg zitterte. Da ver um weitere Belastungszeugen zu ermitteln. Der Borsitzende der sich nicht gegen die jüdische Raffe, sondern gegen die förperte sie in wenigen Augenblicken das Weib in seiner ganzen Schule, Schriftsteller Heinrich Schulz, hatte in dem Saal jüdische Religionsgemeinschaft. Wie jeder Mensch in Deutsch­Empfindungsstala von flammender Erregung bis zum fanften der Bockbrauerei die gestrede gehalten. In diefer stellte er die land verlangen könne, daß niemand seine Sachen oder seine Ehre Schmeicheln und Rosen. Die frische französische   Recheit mochte Fefte der Bourgeoisie denen des Proletariats gegenüber, nannte antaste, so tönne jeder Mensch und auch der Jude verlangen, Frau Niemann aber nicht gelingen, was allerdings für diese die tapitalistische Gesellschaft morsch und abgewirthschaftet und daß man seinen Glauben nicht antaste. Mit Rücksicht darauf, Künstlerin teine Schande ist. das Proletariat deren jugendkräftigen siegreichen Erben. Die daß es sich hier doch um eine recht trübe Quelle handele und in Polizei war nun der Ansicht, daß in dem Saale   eine Versammlung heutiger Zeit dem Rassenhasse und Klassenhasse überall energisch abgehalten worden, in der öffentliche Angelegenheiten erörtert werden entgegengetreten werden müsse, beantrage er gegen den Angeklagten sollten, und Schuls   erhielt als Unternehmer und Stedner einen Straf- i drei Monate Gefängniß. Der Angeklagte und sein

In anheimelnder Drolligkeit gab Frau Niemann die Herzogin von Danzig  . Da tam alles von Herzen in föstlicher Naturfrische, Die wahrlich weder durch raffinirte Kostümirungsfagen noch durch

Gerichts- Beitung.

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