2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 41.
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Dienstag, den 18. Februar 1896.
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13. Jahrg.
die Arbeiter und Arbeiterinnen
aus
war, geäußert habe, daß die Regierung jetzt nicht mehr an die Durch| besonnenen Handlungen und Ausschreitungen hinreißen zu lassen. führung der Februarerlasse denke und schließt mit der Aufforderung Nach einem Hoch auf die allgemeine Arbeiterbewegung ging die an die Versammelten, den Sympathien der bürgerlichen Kreise nicht imposante Versammlung in musterhafter Ruhe auseinander. zu trauen, vielmehr sich einig und fest zusammen zuschließen, um durch gewerkschaftliche und politische Organisation das zu er Im Rösliner Hof war der Saal schon um 9 Uhr zur rreichen, was ihnen das Mitleid der herrschenden Klassen nicht Hälfte gefüllt, so daß, um für die immer neu Hinzuströmenden Bu einer großartigen Kundgebung zu gunsten des Ron gewähren fönne. Der oft von Beifall unterbrochenen 5/4 ftün- Blazz zu gewinnen, Tische und Stühle aus dem Saal entfernt fektionsarbeiter- Streits gestalteten sich die fünf Versammlungen, digen Rede Fischer's wurde auch am Schluß stürmischer Beifall werden mußten. Als die Versammlung eröffnet wurde, waren die die Lohnkommission der Schneider zc. am Sonntag einberufen gezollt, worauf mehrere Redner und Rednerinnen aus den Reihen gegen 2000 Personen anwesend, welche mit steigendem Interesse hatte. Obwohl die größten Säle Berlins zur Verfügung standen, der Streikenden ihre Mitkämpfer zu treuem Ausharren auf dem Vortrage des Reichst.- Abg. Wurm folgten. Die Darlegungen Ein Konfektionär, Herr Hammer meldete des Referenten rissen die Menge wiederholt zu lauten Beifalls bezeu war doch der Andrang zu allen Versammlungen so start, daß forderten. die Lotale zum theil lange vor Beginn der Versammlung fich als Gegner der Ausführungen Fischer's und bezeichnete gungen hin, fo, als derselbe in humorvoller Weise die sozialpolitische polizeilich abgesperrt wurden. Ueber den Verlauf der die Schilderungen des Arbeiterelends als vielfach übertrieben, giebt Weisheit des Herrn Pastor Schall illustrirte, die rührende" einzelnen Bersammlungen erhalten unsere Leser ein Bild durch jedoch zu, daß viele im Glend leben.( Rufe: Alle.) Er ver- Sympathie der nationalliberalen Partei beleuchtete und das nachstehende Berichte. theidigt die Zwischenmeister, die nöthig seien, um die Industrie Mitleid der besitzenden Klaffen mit dem Elend der Armen als Im Feen- Palast war wohl noch nie eine so große auf ihrer Höhe zu erhalten, und meint, wenn die Forderung die blaffe Furcht vor eigener Schädigung fennzeichnete, Redner Menschenmenge anwesend als am Sonntag. Der Riefensaal war der Betriebswerkstätten aufrecht erhalten würde, müsse die Be- führte den Versammelten den Ausspruch der nationalliberalen in allen Theilen bicht gefüllt. Nicht nur im Parterre waren selbst wegung scheitern. Zu einer prozentualen Lohnerhöhung seien Deutschen Arbeiter Beitung" vor Augen, welcher dahin geht, die äußersten Winkel besetzt, sondern auch beide Gallerien standen die Konfektionäre bereit. Ferner bedauert der Herr, daß die Sozial- daß garnicht daran zu denken sei, daß der Streit gewonnen könne, denn gedrängt voller Menschen, so daß nach unparteiischer Schäßung demokratie den Streik protegire. Fischer widerlegte in treffender werden weit über 4000 Personen, Frauen und Männer, anwesend waren. Weise die Ausführungen dieses Redners und betonte, daß die seien ja nicht organisirt; er ermahnte diese, Gegen 10 Uhr erfolgte die polizeiliche Absperrung. Das Sozialdemokratie als Partei mit diesem Streit nicht mehr zu diesem Ausspruche die sich von selbst ergebende Lehre zu Referat hatte der Reichstags- Abgeordnete Fischer, der, an- thun habe, als die anderen Parteien, nur nähme sich jene mit ziehen. Die Arbeiterinnen hätten sich zu organisiren, sich um knüpfend an das Wort Disraeli's : Es giebt nur zwei Nationen, Gruft der Arbeiterforderungen an, was man von diesen nicht das öffentliche und politische Leben zu kümmern. Nicht nur jett die der Armen und die der Reichen, ausführte, daß die Gegen sagen könne. Einer Heße zum Streit durch die Sozialdemokratie sondern auch in Zukunft hätten sie ihre Rechte zu vertreten und fäge zwischen diesen beiden Klassen sich schon von jeher bemerkbar bedürfe es gar nicht, wo die Verhältnisse so erbärmlich seien, dazu bedürften sie der Organisation. Vereinzelt seien sie nichts, gemacht haben, daß sie aber nur bei außergewöhnlichen Gelegenheiten wie in der Konfektionsindustrie. Auch die sonstigen Einwände vereinigt alles. Die vortrefflichen Darlegungen des Referenten zum Bewußtsein der herrschenden Klaffen gekommen seien. Wie des Vorredners wurden vom Genossen Fischer gründlich ab machten einen tiefen Eindruck auf die Versammelten, besonders bei Gelegenheit des großen Dockarbeiterstreits in London die gefertigt, worauf Tim m zur Kennzeichnung des Herrn Hammer, auf die Arbeiterinnen. Eine Diskussion folgte dem Referate bürgerliche Gesellschaft in Staunen gerieth ob des großen Elends, der schon seit sechs Jahren die Interessen der Konfektionäre nicht, da Gegner sich nicht zum Worte meldeten. So wurde die das sich dort zeigte, so sei auch das Staunen eben dieser Ge- gegenüber den Arbeitern vertrete, einiges beitrug und darauf imposante Versammlung mit einem begeisterten Hoch auf das sellschaft erregt worden, als die elende Lage und die erbärm mit einem Hoch auf die folidarische Arbeiterschaft, das in der Gelingen des Streits und die Arbeiterbewegung geschlossen. In lichen Löhne in der Konfektions- Industrie bekannt wurden. großen Menge brausenden Widerhall fand, die Versammlung aller Ruhe verlief sich der gewaltige Menschenstrom, die wenigen Vielen sei ja allerdings das hier herrschende Elend fremd gezur Stelle tommandirten Schuyleute verhielten sich zurückhaltend. schloß. wesen, was wohl begreiflich sei, da sich in unserer Ge- Die Keller'schen Festsäle in der Koppenstraße Im Englischen Garten in der Alexanderstraße hatte sellschaft zwei Welten: die der Besitzenden, Genießenden, waren bereits lange vor Eröffnung der Versammlung polizeilich Frau Greifenberg das Referat übernommen. Sie ent wenig oder gar nicht Arbeitenden und die der Arbeitenden, abgesperrt und wiederum mußten hunderte der Einlaßsuchenden ledigte sich ihrer Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit der Ver Bejiylosen, Darbenden vollkommen fremd gegenüber ständen. Nur den Rückzug antreten. Genosse Schoenlant, der daselbst sammlung, welche ihren Ausführungen mit gespannter Aufder Umstand, daß dieser Streit sich in der Millionenstadt Berlin referirte, beleuchtete eingehend die allgemeine Sympathie, die den merksamkeit folgte und mit ungetheiltem Beifall ent und in ganz Deutschland gleichzeitig abspielt, sei die Ursache, Konfektionsarbeitern und Arbeiterinnen in ihrem Vorgehen selbst gegennahm. In der Diskussion erklärte Zwischenmeister daß die große Deffentlichkeit sich mit demselben beschäftige. Daß aus den höchsten Schichten entgegengebracht werde. Das Empfinden Grün, daß die Schneidermeister mitzustreifen beschlossen hätten bisher so viele achtlos an diesem Elend vorübergingen, das dieses Mitleids sei das Produkt der Agitation der Klassen und zwar deshalb, um die schmutzigen Elemente aus den eigenen sei ein Berdammungsurtheil für die bürgerliche Gesellschaft. bewußten Arbeiterschaft, die durch ihr ermahnendes und warnendes Reihen hinauszubugfiren. Weiter theilte er mit, daß am Mon3weifellos gäbe es tausende von Angehörigen dieser Gesellschaft, Auftreten endlich die Wermsten der Armen aus ihren Kellern tage eine Kommission der Kaufmannschaft mit der Kommission die angesichts der aufgedeckten Mißstände den guten Willen hätten, und Mansarden der tonangebenden Gesellschaft als das Zeichen der Zwischenmeister in Unterhandlungen treten werde. Sodann dem Elend zu steuern. Solche augenblicklichen Regungen tönnten des trasfesten Elends vor die Augen führte. Der Interpellation forderte er zum einigen Festhalten im gegenwärtigen Kampfe wohl eine momentane Linderung des Elends herbeiführen. Eine der Nationalliberalen im Heichstage, der Vertreter der Partei auf. Herr Kohn, Zwischenmeister in der Herren- Konfektion, dauernde Beseitigung desselben sei jedoch nur möglich, wenn die für Wahlmache und Ausnahmegefeße, zusammengefeßt aus Groß- flagte bitter über unwürdige Behandlung, die den kleinen Arbeiter fest entschlossen seien, selber die Besserung ihrer Klaffen- fabrikanten und Grubenbaronen, schenkte Referent bedeutsame Zwischenmeistern in den Geschäften zu theil wird. Redner hielt lage in die Hand zu nehmen. Bei Gelegenheit der Reichstags- Aufmerksamkeit; fast scheine es, als versuchen diese Herren, die von den Konfektionsarbeitern und Arbeiterinnen aufgestellten verhandlungen über die Interpellation betr. der Konfektionsarbeiter indem sie den Mantel der Arbeiterliebe um ihre Schultern hängen Forderungen für vollkommen berechtigt und forderte ebenfalls wären diesen von den verschiedensten Seiten Sympathien bezeugt und auf die Mißstände der Konfektionsbranche hinweisen, die zum muthigen Ausharren auf. Dem gleichen Wunsche schloß sich worden, doch dürfe man nicht vergessen, daß der Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit von ihren eigenen Betrieben ein anderer Redner an, worauf die Versammlung, die vom besten Weg von einer Refolution zum Gesez und von und deren Mißständen abzulenken. Unverblümt, ganz als wie Geist beseelt war, geschlossen wurde. diefem zur stritten Durchführung desselben aus sozialdemokratischem Munde habe man den Volksvertretern ein fehr weiter sei. Wenn man auf jener Seite willens nun endlich von dieser Seite das Elend der unzähligen am Das Lokal Sanssouci , Rottbuferstraße, war gegen ist, zur Beseitigung des Elends etwas zu thun, so würden wir Hungertuche nagenden Geschöpfe vorgeführt, wie es die vor 10 Uhr vollkommen gefüllt. Besonders zahlreich war das weibes nicht hindern; aber in anbetracht des bisherigen Verhaltens neun Jahren unter dem Ausnahmegesetz aufgenommene Enquete liche Element vertreten und ließ sich die Zahl der Besucher auf der Regierung und der bürgerlichen Parteien gegen gezeitigt habe. Die Ausführungen des Ministers von Bötticher, 1500 Personen schätzen. Der Referent, Reichstags- Abgeordneter über den Arbeiterforderungen könnten wir wohl mit recht der seinerzeit die Enquete veranlaßt und heute den Un- Robert Schmidt, schilderte in treffender Weise, wie es immer an dem guten Willen derer zweifeln, die den Arbeitern jest wissenden betreffs der Zustände in der Konfektionsbranche der sehr energischen Anregung aus den Kreisen der Arbeiter ihr Mitleid befunden. Nicht um das Elend der Konfettions spielte, veranlaßten den Referenten, diese Verhältnisse bedarf, ehe die Regierung und die herrschenden Klaffen arbeiterinnen, das ja die Betheiligten am eigenen Leibe erfahren näher zu beleuchten. Referent verweist nun noch auf die Initiative ergreifen, um eine Linderung auch nur der hätten, zu schildern, sondern um nachzuweisen, daß gerade die den Aufruf der Schriftsteller aller bürgerlichen Parteien unerträglichsten Zustände herbeizuführen. Die Erfahrung jenigen, die jetzt die Fahne des Arbeiterwohls schwingen, bisher und zieht daraus den Schluß, daß die Sympathie des human zeige sich auch diesmal, denn die Lage der Konfektionsnichts gethan haben, um dem offenkundigen Elend abzu denkenden Bürgerthums fich in diesem Kampf auf feiten der arbeiterinnen fonnte nach konnte nach der Enquete vom Jahre 1887 helfen, führt der Redner eine Reihe von Aus Unterdrückten befinde. Aber dessen mögen sich alle Betheiligten nicht unbekannt sein. So aber wie es damals die Reichslaffungen der Fabrikinspektoren der verschiedenen Industriebezirke bewußt sein: feine Gnade wollen die aufgerüttelten, im Kampfe regierung bei der guten Absicht bewenden ließ, sei zu befürchten, al, worin die überaus traurige Lage der Konfektions - befindlichen Ausbeutungsobjekte, sondern das Recht, das ihnen daß wenn es wirklich von dem geäußerten Wohlwollen zur That arbeiterinnen amtlich anerkannt und bestätigt wird, daß diese als Mensch zusteht. Darum kann und darf es kein Stillſtehen geht, wenig erfprießliches für die Arbeiterinnen erlangt wird; wegen des niedrigen Lohnes vielfach gezwungen find, in der mehr geben, auch der Kampf wird dazu führen, die nach denn gerade in letzter Zeit habe sich in den Kreisen der Regierung Prostitution einen Rebenerwerb zu suchen. Für diese durch die Freiheit strebenden Chancen bedeutend zu vergrößern. eine sehr reaktionäre Strömung auf sozialpolitischem Gebiete tapitalistische Ausbeutung verursachten sittlichen Schäden habe Die Beichte der Geldprozen im Reichstage ist bezeichnend für geltend gemacht. Nachdem Redner in Kürze die Zustände in der die bürgerliche Gesellschaft nur heuchlerische Entrüstung und rufe, die Schuld der besigenden Klasse, die sie auf ihr Gewissen ge- Konfektion geschildert und die gute Stimmung unter den Streifenwie beim Fall Heinze nach Lattenarreft und Prügelftrafe, anftati laden, und nicht eher wird diese gefühnt sein, als der Völker den lobend anerkannt hatte, giebt er der Hoffnung Raum, daß durch soziale Reformen die Ursachen dieses Uebels zu be- frieden in seine Rechte getreten, dem das zielbewußte Proletariat, ein festes Zusammenhalten und die Einmüthigkeit im Handeln seitigen. Der Redner tennzeichnet ferner den Wider- voran das Banner des Sozialismus, im Sturm zueilt. Der der guten Sache der Arbeiterinnen zum Sieg verhelfen möge. stand der konservativen sowie der Zentrumspartei gegen Beifall, der den Ausführungen folgte, war ein äußerst lebhafter In der Diskussion nahmen mehrere Redner Gelegenheit, einige über einer Erweiterung der Arbeiterschuh- Geseze und deren An- und zeugte von der gehobenen Stimmung der Anwesenden. Von recht traffe Zustände ihres Berufes zu kritisiren. Nach einem wendung auf die Hausindustrie, erinnert daran, daß Minister einer Diskussion wurde laut Antrag Abstand genommen, und er. lebhaften Appell, im Kampf auszuharren, schloß der Vorsitzende v. Berlepsch, der zur Durchführung der Sozialreform berufen suchte der Vorsitzende Pfeiffer zum Schluß, sich nicht zu un, die vom regen Eifer ihrer Theilnehmer zeugende Versammlung.
fünftelt und mit raffinirtem Sinn für den Effekt gemacht u. f. w. Jdeen- und Gefühlswelt seiner Zeit den kräftigsten, unverfälschtesten Bur vierzigen Wiederkehr von und zum Schluß heißt es dann: Ausdruck gegeben, in deffen Dichtung sich der Charakter seiner Goethe's Lyrit hat eminent befruchtend auf die ganze Zeit am Klarsten wiederspiegelt, als der größte anzusehen ist. Heine's Todestag. spätere 2yrit eingewirkt, überall sehen wir, daß die Beruht doch z. B. die Bedeutung der Leiden des jungen Vierzig Jahre sind nun bereits verstrichen, seit der schwarze späteren Lyriker wieder auf ihn zurückgehen, wieder gleich ihm Werther" und der Schiller'schen Jugenddramen zu nicht geringem Thanatos" den tranten Dichter aus seiner Wiatraßengruft mit aus dem Quell echter Volkspoesie schöpfen, während Heine zwar Grade auf eben diesem Umstand. Wenn man das aber zugesteht, leidsvoll hinwegholte, und noch immer tobt der Kampf um den eine Anzahl unbedeutender Nachahmer gehabt hat, im übrigen wie kann man dann verlangen, daß Heine's Lyrik den nämlichen großen Lyriker und Satiriker. Wir meinen nicht die tindischen aber fein wirklicher Inrischer Dichter in seinem Stile gedichtet Charakter tragen soll, wie die Goethe's! Freilich übersehen wir Schmähungen und Verkleinerungen, die der große Todte noch hat. Wenn die guten Leutchen doch einsehen möchten, daß so dabei nicht, daß es außer den Zeitumständen auch noch sehr viel tagtäglich in der Tagespresse der Ordnungsparteien" zu erleiden ziemlich alles das, was sie Heine als Schwächen und Mängel auf die persönlichen Umstände ankommt, damit der hat was die Stöcker und Konsorten in den Spalten ihrer aurechnen, gerade dessen Vorzüge ausmacht und Heine's dichterische Dichter zum Verkündiger der Schmerzen und Leiden, des Blätter über Heine verbrechen, kommt für die literarische Werth- Originalität und Genialität beweift! Man ist heutzutage in der Dranges und der Hoffnungen seiner Zeit wird. Der junge schäzung des Dichters ja nicht in Frage, sondern die lebhaften literarischen Diskussion so ziemlich darüber einig, daß Ursprünglichkeit Goethe freilich war ganz ein Kind seiner Zeit, das beweist literarischen Plaidoyers, die noch immer pro und contra Heine und Eigenart zu den wesentlichsten Merkmalen eines dichterischen sein Werther", und Heine vielleicht in noch höherem Grade. und seinen Dichterruhm gehalten werden. Während die Zahl Genies gehören. Daß der Charakter der Heine'schen Lyrik von dem der Die Zeit, in der der junge Goethe lebte und seine schönsten der Verehrer Heine's ständig gewachsen ist, hat auch die Zahl Goethe 'fchen so erheblich abweicht, beweist also doch gerade die lyrischen Gedichte schuf, war keine Zeit politischer und sozialer seiner Widersacher feineswegs abgenommen. Und zwar haben Stärke der Begabung Heine's. Und daß kein anderer Lyriker im Kämpfe, auch keine Zeit durch die politischen und sozialen Ver diese Widersacher nicht nur an dem Menschen Heine, an seinem Stil Heine's dichtete und zu dichten vermochte, ist ebenfalls nur hältnisse bedingter schwerer seelischer Konflikte. Kein Wunder Charafter, seinen religiösen, sozialen und politischen Ansichten ein Beweis für die Eigenartigkeit und Unnachahmlichkeit des deshalb, daß bei der genußfreudigen Frohnatur Goethe's dessen allerlei auszusehen, sondern sie versuchen, Heine allen Ernstes Dichters. Freilich wird wieder von anderer, obschon auch Gedichte jenen Geist harmlos- frohen Genießens athmen, den seinen Dichterlorbeer streitig zu machen, indem sie ihm höchstens gegnerischer Seite behauptet, die Art keines Dichters laffe fich so manche Heinekritiker bei diesem Dichter vermissen. Die Zeit, in ein gewisses Formtalent zuerkennen, im übrigen aber feine leicht topiren, als die Heine's. Das ist aber einfach nicht wahr! Zwar der Heine lebte, war aber eine ganz andere. Das Bürgerthum Manierirtheit" unerträglich finden. Der besondere Tric dieser fann man in den belebtesten Versmaßen des Dichters reimen, man war infolge der damals zwar noch langsamen Entwickelung der Leute besteht vornehmlich darin, daß sie den naiven, fann dies oder jenes Mittelchen, das man Heine abgeguckt, anwenden, tapitalistischen Produktion bereits in eine Opposition zu schlichten, im Volksliedton dichtenden Goethe dem fenti allein dem Original wird man ebenso wenig nahe tommen, wie eine Feudalismus und Absolutismus gerathen, die Ideen der mentalen, gezierten, nach dem Effekt haschenden, manierirten schlechte Kopie, die schließlich jeder Farbenklerer herstellen kann, französischen Revolution hatten, nachdem der Begeisterung Seine gegenüberstellen. Da nun schon genug über Heine als einem wirklichen Kunstwerk gleichzukommen vermag. Es fehlt der Freiheitskriege ein arger Katzenjammer gefolgt war, Seher des Sozialismus und auch genug zu deffen moralischer eben der Geist des Originals, jene einzige Treffsicherheit im wenigstens in einem Theil der Jugend, namentlich Ehrenrettung geschrieben worden ist, kann es vielleicht nicht Ausdruck, jene feine Abtönung im Kolorit und Rhythmus, jene der studentischen Jugend Wurzel geschlagen bie schaden, einmal ein wenig näher das Anrecht Heine's auf einen unnachahmliche Grazie, die der Heine'schen Lyrit ihren un- Junirevolution und Hegel's Philofophie thaten das übrige, um Ehrenplatz in unserer Literatur, und zwar mit besonderem Hin- vergleichlichen Reiz verleiht. Unwahr ist übrigens auch, daß die den Zündstoff in Brand zu sehen. Freilich, zur selben Zeit, als blick auf die gegnerischen Angriffe, zu untersuchen. übrigen bedeutenden Lyriker der Goethe'schen Art näher ständen, Heine in seinen Gedichten der Zerrissenheit und dem konvulHeine's Hauptbedeutung liegt auf dem Gebiete der Lyrik und als Heine. Wer denn? Vielleicht Zenau? Vielleicht Eichen- fivischen Drängen seiner Zeit so genialen Ausdruck gab Satire, erst in zweiter Linie fommt der glänzende, blendende dorff? Vielleicht Freiligrath ? Bildet nicht jeder dieser Dichter gnügten sich die Singerlein der schwäbischen Dichterschule Künstler des Prosaftils in betracht. Den Lyriker Heine sucht man nun für sich eine scharf ausgeprägte Individualität, deren damit, von Gelbveiglein und anderen harmlosen Dingen zu dadurch herabzusetzen, daß man ihm den Lyriker Goethe gegenüber- Büge entfernt an Goethe erinnern? Es ist ganz singen. Heine war allerdings kein Sohn des gemüthlichen stellt. Nun sind wir zwar der Ansicht, daß Heine einen solchen Ver- selbstverständlich und diefer Dichter, Schwabens, sondern ein Sohn des Rheinlandes, das an den dem so ist; allein dem thörichten Gerede gleich ganz und gar nicht zu scheuen hat, müssen aber lebhaft daß der Stürmen der großen Revolution und der Napoleonischen Zeit dagegen Einspruch erheben, daß der Vergleich in der Weise vor literarischen Heinevernichter gegenüber muß man selbst an die theilgenommen hatte und obendrein ein Jude! Ja, genommen wird, wie das den Neidern von Heine's Dichterruhm offenkundigsten Thatsachen erinnern. der Umstand, daß Heine ein Jude war, ist nicht leicht hoch genug beliebt. Da heißt es, wie ja schon angedeutet, zum Beispiel: Daß die poetische Physiognomie eines Dichters durch das anzuschlagen, wenn es sich darum handelt, den Charakter feiner Goethe ist der naive Dichter, Heine ist reichlich sentimental Milieu, d. h. also in erster Linie durch die Zeit, in der er lebt, Poesie nach Inhalt und Form daraus berzuleiten. Wie in ( wenigstens in seinen Jugendgedichten), Goethe ist selbst in seiner ihr Gepräge aufgedrückt erhält, ist nicht minder ein in der Börne und später in Bassalle das erste, primitivste revolutionäre Sinnlichkeit noch feusch, Heine's Sinnlichkeit ist ungesund und literarischen Diskussion ziemlich allgemein anerkannter Satz. Ja, Empfinden durch die Bedrückungen hervorgerufen wurde, denen frivol, Goethe's Lyrik ist von schlichter Anmuth, die Heine's ge- der Say wird sogar dahin erweitert, daß der Dichter, der der damals die Juden noch ausgefekt waren, so auch bei Heine.
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das Verdienst