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Die Bombenverbrecher in Berlin . Oer Generalstaatsanwalt beantragt gerichtliche Voruntersuchung.

englischen Tribut an Amerika , der durch das un- selige Baldwin-MelloN,Abkommen entstanden ist. Für diese englische Zinsen- und Tilgungslast gegenüber Amerika würden die interalliierten Schulden an England um so weniger einen Ausgleich bilden, als England, wie Snowden im Haag mit eindrucksvollen Zahlen nachgewiesen hat, Frankreich und Italien gewaltige Nachlässe gewährt hat. Kann man es unter diesen Umständen der Arbeiterregieruna verdenken, wenn sie es ablehnt, die Konsequenzen au Beschlüssen der Jntarnationale zu ziehen, deren Boraus s e tz u n g bis auf meiteres ein frommer Wunsch bleibt. Ueberdies sind Resolutionen der Internationale, die in einer bestimmten polik�chen und wirtschaftlichen Situation ge- saßt wurden, kein Dogma, an dem auch dann starr festzuhalten ist, wenn sich diese SAuation nach Jahren wesentlich ver- ändert hat. Mir scheint aber, daß die Voraussetzungen, unter denen im Jahre 1922 iu Frankfurt a. M. der Vorrang, ja die A u s s ch l i e ß l i ch k e i t bei den Reparationen dem Wiederaufbau der zerstörten Gebiete verliehen wurde wohlgemerkt: immer unter der Vorbedingung einer allge- meinen Kriegsschuldenstreichung nicht mehr vorhanden sind. Damals waren die zerstörten Gebiete noch ein einziger Trümmerhaufen, England dagegen erschien relativ als das gelobte Land, das vom Krieg verschont geblieben war und dessen Arbeiterklasse im Vergleich zu der deutschen und selbst zu der französischen und belgischen ein aristokratisches Dasein führte. Wer wollte leugnen, daß die Verhältnisse sich seitdem gründlich verschoben haben, daß Frankreich und Belgien heutzutage sozusagen restlos wiederaufgebaut sind, keine Arbeitslosigkeit kennen, geringere Steuern aufbringen, und daß selbst die d e u t s ch e Arbeiterklasse(bis auf die aller- dings leider noch sehr erhebliche Schicht von Arbeitslosen und Kurzarbeitern) den Vergleich mit der englischen nicht zu scheuen braucht? Wem könnte es entgangen sein, daß das Schicksal von Millionen englischen Berg- und Textilarbeitern zu den düstersten Stellen des wirt- schaftlichen und sozialen Gesamtbildes Westeuropas gehört? Daran ist gewiß die englische Bourgeoisie zum großen Teil selbst schuld. Aber die Einwirkung der bisherigen europäischen Reparationspolitik auf diese rückläufige Entwicklung der eng- tischen Wirtschaftslage ist unbestreitbar. Deshalb vermag ich auch nicht die hartnäckigen Versuche Grahams und Snowdens im Haag, eine Herabminderung der deutschen Sachleistungen zu erzielen, als einen Ver» stoß gegen internationale Beschlüsse anzusehen. Gerade vom Standpunkt der deutschen Arbeiterklasse sind diese Ver» suche und ihr relativer Erfolg beklagenswert. Aber der objektive internationale Sozialist wird zugeben müssen, daß die englischen Labour-Vertreter im Haag gegenüber der eigenen Arbeiterklasse zu diesen Bemühungen verpflichtet waren. Ich bin nicht einmal ganz sicher, daß darin«in Ver- stoß gegen die Resylutionen der SAJ. liegt, denn danach sollte das System der Sachleistungeninnerhalb der Grenzen seiner Anwendungsmöglichkeit" angenommen werden, und diese Grenze endet wohl dort, wo dieses System Arbeitslosigkeit und Elend für die Arbeiterklasse eines der beteiligten Länder zur Folge hat. Ich darf endlich bemerken, daß der Versuch der Arbeiter- regierung, den Spa-Schlüssel wieder herzustellen, in- sofern durchaus unserem internationalen sozialistischen Ge- samtziel entsprach, als er sich praktisch fast nur gegen die saschistische Regierung Italiens richtete. Diese war fast die einzige Nutznießerin jener aus der Pariser Sachver- ständigenkonserenz durch eine rücksichtslose Erpressung Virellis erzielten Abänderung. Es ist in höchstem Grade be» dauerlich, daß die Regierungen Frankreichs und Belgiens im fiaag mit der durchaus anfechtbaren Begründung, daß der Poung-Plan einunteilbares und unabänderliches Ganzes" bllden müsse, sich in«ine gemeinsame Front mit Italien hineinmanövrieren ließen. Die 37 Millionen Mark jährlich, die Italien in Paris erpreßt hatte, dienen ja faktisch letzten Endes doch nur dazu, die Miliz und die Lockspitzel zu finanzieren, die gegen die italienische Arbeiterklasse eine niederträchtige Anwendung finden. Als Sozialist freue ich mich über jede Million, die Snowden schließlich der italieni - schen Delegation wieder abgerungen hat, und ich bedaure nur, daß es nicht viel mehr sind. Indessen muß man dem Genossen Bandervelde durchaus zustimmen, wenn er aus diesen jüngsten Ereignissen und D'S- kussionen den Schluß zieht, daß eine straffere Fühlungnahme -wiscben den sozialistischen Parteien bei� der Fassung und bei der Durchführung internationaler Beschlüsse notwendig ist. Er weist auf die Konferenzen und Resolutionen früherer Jahre hin. Aber ich möchte bemerken, daß im Februar dieses Jahres in London eine Zusammenkunft statt- fand, an der leider weder er noch Genosse Leon Blum teil- nehmen konnten, in der Philipp Snowden mit aller Eindeutigkeit und Rücksichtslosigkeit die Politik angekündigt hatte, die er nun als Schatzkanzler der Arbeiterregierung im Haag befolgt hat. Wer seine damaligen Ausführungen ge- hört hat, dem wird fein Auftreten im Haag keine lieber- raschung gewesen sein, wohl aber wäre Snowden berechtigt, sich darüber zu wundern, daß sich manche Sozialisten des Auslandes jetzt so erstaunt gezeigt haben. Die Vottspartei und Preußen. Sie will in die prenßenreglerung aber will die Arbeits' losenversicherung abbauen. Die Preubensrciktion der Deutschen Volkspartei hat eine Tagung in Bad Kreuznack abgehalten, auf der die Sehnsucht der Volkspartei nach der großen Koalition in Preußen zum Ausdruck kam. Der Vor- sißeitde der Landtagsfraktion, Abg. Stendal, forderte, daß die Partei, wenn sie im Reiche die Verantwortung mittragen müsse, auch in Preußen nicht mehr länger von der Regierung und Verwaltung ausgeschaltet werden dürfe. Staatssekretär a. D. K e m p k e s bezeichnet« das Kompromiß über die Arbeitslosenversicherung als unannchm- bor. es fei die Gefahr einer Reicksiagsauflösung vorhanden.

49 Todesopfer in St. Charles. Noch vier Leichen aufgefunden. Forbach , 17. September. Bei den Aufräumungsarbeite« in der Grube «t. GharleS wurde« vier weitere Leichen gefunden. Die Gesamtzahl der Toten beträgt mithin 19. Bon den Opfern stammen sieben a«S Preußen«nd dem Saar- gebiet.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat er General st aatsanwalt bei dem Landgericht I Berlin nach Prüfung des Ergebnisses der polizeiliche» Ermittlunge« nunmehr gegen sämtliche Personen, die Wege« der in Berlin und auswärts verübten Sprengstoff- atteutate festgenommen sind, bei dem Untersuchungs- richten des Landgerichts I Berlin die gerichtliche Voruntersuchung beantragt. Es handelt sich um 28 Augeschuldigte, u. a. Timm und die vier anderen seines Kreises Ernst von Sa- lomon, Plaaß, gegen welche bereits durch den Ver- nehmungsrichter in Berlin richterlicher Haftbefehl er- lasse« war, Nickels, Bruno von Solomon, Weschke, Heim, Böhm und H a m k e n s. Die Staatsauwaltscha" legt sämtlichen Angeschul- digten zur Last, sich zur fortgesetzte« Begehung von Verbreche« gegen das Sprengstoffgesetz verbunden zu haben. Gleichzeitig hat die Staatsanwaltschaft beantragt, die bereits bestehenden richterliche« Haftbefehle zu bestätigen und im übrigen gegen die Angeschuldigten Haftbefehl zu erlassen. Der wegen Ueberlastung der übrigen Untersuchungsrichter bei dem Landgericht I Berlin vom Kammergerlchtspräsidcnteu mit Genehmi- gung des Justizministers noch zum Untersuchungsrichter bestellte Landgerichtsdirektor M a s« r hat die Bearbeitung der Sache übernommen. tz- Die richterliche Untersuchung gegen die Bombenver- brecher ist eingeleitet. Das Geschrei der Rechtspresse über angeblche Verstöße gegen die Strafprozeßordnung ist verstummt. Der Presse der Rechten schwindet die letzte Hoff- nung. Sie hatte sich daran geklammert, daß den Verhafteten nicht alles bewiesen werden könnte. Tag für Tag hat sie erklärt, daß Zusammenhänge zwischen den Verhafteten in Altona und den Verhafteten in Berlin nicht nachzuweisen seien. Der Wortlaut der Anschuldi- j gung, daß die Angeklagten sich zur fortgesetzten Begehung von Verbrechen gegen das Sprengstoffgesetz verbunden hätten, läßt erkennen, daß sehr schwerwiegendes Beweismaterial für diesen Zusammenhang vorlieg'. Das Geständnis von Hamkens zerschlägt vollends die Hoffnung, daß die Organisation desLandvolk" nicht hinein- gezogen werden könnte.

Die Rechtspresse ist verstummt. Das gerichtliche Ber - fahren wird nun seinen Gang nehmen, und es ist zu hoffen, daß die Rolle der Hintermänner der Attentate in aller Offen- heit vor Gericht klargestellt wird. Herr Vang schuldigt an. Der verhaftete Syndikus Dr.. W e s ch k e in Itzehoe hat mit dem deutschnationalen Reichstagsangeordneten Bang in brief- lichem Verkehr gestanden. Einer dieser Briefe ist in der kommu- nistischen Presse veröffentlicht worden. Herr Bang benutzt diese Veröffentlichung, um den Beamten des Wtonaer Pollzeiprä- sidiums Bruch des Amtsgeheimnisses vorzuwersen und teill mit, daß er gegen die etwa schuldigen Beamten Antrag aus Strafverfolgung stellen wolle. Herr Bang besitzt für diese Beschuldigung nicht den Schat- ten eines Beweises. Seine Verdächtigung ist ebenso un- bewiesen wie jene famos« Verdächtigung, die Herr Hitler in die Welt setzte, als er eine Belohnung für den ausschrieb, der den Nachweis führen würde, daß Beamte der preußischen Polizei selbst die Bomben gelegt hätten. Die Beröffentlichung des Briefwechsels in der kommunistischen Press« hat inzwischen eine andere A u f kl ö ru n g erfahren. Weschke hatte vor serner Verhaftung im Hamburger Vergnügungsviertel Sankt Pauli eine Nacht durchgezecht. I m S u f f hat er seine Akten- tasche verloren, und die Kommunisten, die sich im Suff mit ihm be- gegneten, haben sie gefunden. Oie Ltnschuld vomLandvolk". Der Landvolkführer Hamkens hat gestanden, über die Vorbereitung der Bombenattentate und die Atten- täte selbst unterrichtet gewesen zu sein. Im Zusammen- hang mit diesem Geständnis verdient hervorgehoben zu werden, was das Organ des HamkensDas Landvolk* am Tage nach der Verhaftung seines Protektors schrieb: Man hat es gewagt, Hamkens, wohl die hervor» ragend sie Persönlichkeit der Landvolk-Be- w e g u n g, zu verhaften. Die Beschuldigungen der Polizei sind so ungeheuerlich, daß eine maßlose Empörung durch unsere Reihen gehen muß. Wir werden nichts unterlassen, um die sofortige Befreiung dieses unschuldigen Opfers einer verrückt ge- wordenen und hysterisch sich gebärdenden Polizei zu verlangen. Di« Derhaftung ist nichts weiter als der vergeoliche und erfolg- lol« Versuch, eine zum Sieg schreitende Bewegung zu hemmen. Die Verhaftung uns nahestehender Männer kann nur eine Lösung haben: Freilassung und Entschuldigung von seilen der Polizei. Wir warten darauf!" Di« ZeitungDas Landvolk" war der Hauptstützpunkt der Bombeiwerbrecher. Das Geständnis von Hamkens enthüllt die dreist« Derlogenheit der Ehren-manirer, die dies Hetzblatt redigieren.

Volksbegehren gegen Hindenburg . Es soll geleimt werden. Die Nationalsozialisten bestehen auf(Scheidung.

Der Krach in der Hugenberg-Front ist so groß geworden, daß eine Einigungssitzung einberufen wird. Die Front muß geleimt werden. DieDeutsche Allgemeine Zeitung" teilt mit: Wie wir erfahren, wird dos Präsidium des Reichs- ousichusses für dosVolksbegehren gegen die Versklavung Deutsch- londs" einberufen werden, um sich mit den Z w i st i g k e i t e n zu beschäftigen, die insbesondere durch die Formulierung des Ge- setzeetextes entstanden sind. Auf dieser Tagung wird auch über dos Verlangen des Reichs- landbundes und der Ehristlichnationalen Bauernpartei, den Z 4 d e s Gesetzentwurfes(Landesverratsbestimmungen) wieder zu streichen, entschieden werden." Diese Entscheidung wird den Herrschaften nicht leicht fallen. Hugenberg hat den Landgerichtsdirektor L o h m a n n bemüht, der zur engeren Hugenberg-Clique gehört, und der hat sich im Schweiß seines Angesichts bemüht, mit Hilfe von juristischen Spitzfindigkeiten zu beweisen, daß der 8 4 nicht auf den Reichspräsidenten ausgedehnt werden könne. Seine geistige Arbeit aber wird von derDeutschen Tages- z e i t u n g", die dem Reichslandbund nahesteht, mit einer Handbewegung beiseite geschoben: Hinsichllich der j u r i st i s ch e n Verantwortlichkeit dürfte die Auslegung des Z 4 durch den Reichsausfchuß durchaus ver» t r e t b a r sein. Schwieriger scheint freilich die Frage hinsichtlich einer politischen und moralischen Mitverantwvrt- l i ch k e i t de s Reichspräsidenten zu liegen. Auf die Aus- doutungsfähigkeit des§ 4 gehen u. a. ja auch die Bedenken zurück. die namhafte Teste des Rcichsausschusies geltend machen." Das ist es eben, und die Beweisführung des Herrn Loh- mann läuft darauf hinaus, daß Müller und Stresemann f ü r Hindenburg ins Zuchthaus müßten, als die parlamen- tisch verantwortlichen Prügelknaben. Die Nationalsozialisten aber genieren sich nicht vor der Parole: Hindenburg muß als Landesverräter ins Zuchthaus, und sie machen allen Anstrengungen, die Risse in der Hugen- berg-Front zu kleistern, prompt einen dicken Strich durch die Rechnung. Der Hauptschriftleiter desVölkischen De- o dacht er", A. Rosenberg , schreibt: Wie nun deutschnational« Angstmeier mitteilen, haben sich in ihren und ihnen nahestehenden Reihen bereits wieder etlicheBedenken" eingestellt. Sie wollen den 84 weg- h a be n. weil, wie sie den jüdischen P o u n g- G a z e t t« n nachschwatzen, unter umständen selbst Hindenburg unter Anklage wegen Landesverrats gestellt werden könnte. Ganz abgesehen davon, daß ja in der Weimarer Ver- fassung selb st diese Möglichkeit eingeräumt worden ist, sind derartige Stimmen Beweis dafür, daß gewisse Herren doch nicht alle Brücken zur Stresemann-Politik abbrechen wollen. Es sind jene tapferen Sst Proz. Deutschnatio- nalen. die einen Lebenskampf der Nationmit Zurückhaltung" 'ühren wollen, bereit, mit einem Bein sofort wieder zurückzuspringen, wenn es brenzlich und ernst zu werden beginnt. Diese Leute schmerzt also der§ 4, der in sich die Forderung schließt, mit keinem' M. d. R. der Deutschen Volkspartei an einem Tisch zu sitzen, solange diese die Poung-Politik mit den Bar- teien des tonzentrierten Landesverrats(Zen-

trum, DDP. und SPD .) führt. Das könnten den General» direktor oder den geschätzten Syndikus Soundso krönten..." Scheidung! Entscheidung! so ruft Herr Rosenberg, wäh- rend Herr Hugenberg sich um Vertleisterung bemüht. Die Haltung der Nationalsozialisten ist von brutaler Offenherzig- keit. Es ist der innenpolitische Sinn des Volksbegehrens, eine Landesverratshetze gegen die Parteien zu ent» fesseln, die sich für den Doung-Plan erklären werden. Di« wilde, verhetzende Agitation, wie sie gegen Erzberger und R a t h c n a u betrieben wurde, soll gegen die Reichs- minister der gegenwärtigen Regierung neu belebt werden. Schließlich ist es dabei nur konsequent, daß die National- sozialisten diese Hetze auch auf Hindenburg ausdehnen wollen. nachdem sie sie in der widerlichsten Weife gegen den ersten Reichspräsidenten betrieben haben.

Kemeprozeß in der Ounkelkammer? Es soll vertuscht werden. Schwerin , 17. September. (TU.) Am Z7. September um 9 Uhr morgens beginnt vor dem Schwur» gericht Schwerin der Femeprozeß gegen dcn wegen Anstiftung zum Mord« angeklagten Oberleutnant Eckermonn. Der Prozeß wird aller Voraussicht nach noch am selben Tage beendet werden. Der Prozeß Eckermann hängt innerlich mit deni Femeprozeß B o l d t zusammen. In diesem Prozeß wurde die gesamte Ocssent- lichkest, auch die Presse, wegen Gefährdung der Staatssicherheit aus­geschlossen und auch allen Prozeßbeleiligten strengste Schweigepflicht auferlegt. Man nimmt an, daß auch im Prozeh Eckermann mit einem solchen Ausschluß der Oeffentlichkeii bis zur Urteilsverkündung gerechnet werden kann. « Bei dieserAnnahme" scheint der Wunsch der Dater des Gedankens zu sein. Alle Gründe für den Ausschluß der Oesseut- lichkeit in Fememordprozessen sind längst entschwunden. Wer heute noch den Ausschluß der Oeffentlichkeii im Fememord- prozeß Eckermann wünscht, kann nur von dem Bestreben getrieben sein, die viehische Roheit und die beson- dere Gemeinheit, die die Mecklenburger Fememörder an den Tag gelegt haben, zu verdunkeln. Es ist allerdings verständlich, daß eine öffentliche Ge- richtsverhandlung über diese viehischen Mordtaten manchen Leuten in Mecklenburg sehr unangenehm ist. nachdem B o l d t und die übrigen Mecklenburger Fememörder auf Grund eines politischen Handelsgeschäfts mit den Nationalsozialisten von der Mecklenburger Rechtsregierung begnadigt worden sind. Feldwebel llmhofer endgültiq freiaelassen. Hannover , 17. September. Der aus dem Fememordprozeß bekannte Feldwebel U in h o f e r, der hier im Gericht-gefängnis faß. ist am Dienstag morgen aus der Haft entlassen worden. Umhofer mußte sich infolge seiner durch die Zuchthausstrafe zerrütteten Gesundheit in ärztliche Behandlung be- geben. Das Wiederaufnahmeverfahren steht bevor.