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(24. Fortsetzung.) .Willst mit mir spaßen, mein Junge? Gibst deinem Gesellen- stück gax schon einen polnischen Namen." Dabei klppfte er Heinrich verschnigt zwinkernd, auf die Schulter.Gine Vibelhodeg mit Armlehnen. Großartig! Wo man sich nach Feierabend draufsetzc», kann wie puf die Bank vor der Haustür. Hinter sich im Schrank feine Zigarren und einen guten Branntwein, he!" Heinrich mußte lachen.Bücher werden hineingestellt, doch kein Branntwein." Ich weiß, ich weiß, mein Junge." Und der vorspringende Sockel." fuhr Heinrich fort,ist eine Truhe, in die man Notenblätter und Schreibpapier hineinlegen kann und auf deren Deckel.. Man sich niederläßt, um in der Bibel zu lesen. Ich höre schon, mein Freund, du oerstehst deine Sache.   Aber natürlich ist dos bloß was für vornehm« Leute. O, was meinst wohl, ich kenne das. Für Grafen   und Barone   habe ich in der Fremde ge- arbeitet. Sogar auf dem Schloß des Fürsten Bismarck Hab ich «ine Treppenstufe erneuert. Die war von Eichenholz und kein .Hobelstoß durfte zu fühlen sein." Heinrich war sroh, als das Dröhnen der Hobelmaschine des Alten Prahlereien unterbrach. In den darauffolgenden Wochen kamen noch andere Meister, um ihn zu prüfen, sie legten ihr mangelhaftes Fachwissen genau wie der erste an den Tag. Ein Gemisch pon Tag und Nacht herrschte jetzt in Timms Werkstatt, denn tief und grau hing der Himmel über den Dächern. Es war die Leidenszeit der Schwachsichtigen, die verzweiselt zur Lampe griffen, wodurch aber ein Lichtgehräu entstand, das füp ihre schwachen Augen noch unerträglicher wurde. Es war die Jahres? zeit, die den alternden Herbst in den Verruf bringt, er sei grau- sainex als der Winter selber, und in der jeder, der in die Werkstat: trat, ein Weilchen d«n großen Furnierofen streichelte und Hände- reibend oersichert«, das Tischl«rhandwert sei das angenehmste unter der Sonne. Timms Gesellen saßen noch Feierabend um den warmen Ofen und plauderten von ihrer Heimat und ihren Liebschaften. Andere arbeiteten an allerlei Geschenken, durch die sie ihren Neigungen sichtbaren Ausdruck gaben. Im Banne s«iner Gesühle nützte auch Heinrich jede freie Stund«. Wie spielenden Kindern jedes Zeitmaß verloren geht und sie erschrocken aufblicken, wenn ihr Spiel jäh beendet wird, so schloß auch seine Arbeit stets mit einem Bedauern, wegen der so schnell verflogenen Zeit. In einem Zuge hätte er an den Heiden Nähkästchen arbeiten mögen, bis sie blitzsauber vor ihm stünden. Denn das»ine war für Schwester Honnchen bestimmt, die er im Geiste schon voller Freud« ausjubeln hörte und sich von ihr im tollen Tanz herumwirbeln fühlt«. Das andere hatte Freund Wilhelm bestellt. Sein zukünftiger Schwager, der Former Weiß, wollte es der Hedwig zum Weihnächte- aeschenk machen. Mutter Kolbe hatt« im Einverständnis mit dem Freicrsmann die Verlobung endgültig auf den kommenden Fast- nachtstag festgesetzt. Obgleich Wilhelm den Plan mit erkennbarem Bedauern vor- trug, gerieten Heinrichs inneren Gefühl« dennoch in heillofe Ber- wirrung unh stritten mit dem Verstände: ob er angesichts dieses neuen Streiches den Auftrog annehmen dürfe. Um aber s«ine Erregung nicht zu verraten, sagt« er kurzerhand zu, ohne zu wissen, ob«r recht daran tat. Nun freute er sich der Zusage mit jedem Tage mehr. War's doch ein rechtes Zwiesprachehalt«n, dieses einsame Arbeit«n nach Feierabend, bei trübem Lampenlicht. Zuweilen ergriff ihn tiefes Mitleid. Wie konnte Mutter Kolbe ein solch Spiel treiben? Glaubte sie wirklich, ihrer Tochter Zustimmung erzwingen zu können?. Eine Mutter mutz doch ihres Kinde» Seele kennen... So unverbrüchlich fest Heinrich an Hedwig glaubte, war er in solchen Stunden doch hin und wieder von bösen Ahnungen gequält, die, weil sie kein« gedankliche Gestalt annahmen, ihm ein Ansporn waren, immer mehr seine Gefühle mit der ihm so U«bgewordenen Arbeit zu verweben. Mild und weich' rundete und glättete«r jede Kant«. Immer noch ein wenig half er den Schattierungen mit dem Säure�tift nach, bis einen die Blumen und Sterne, mit denen das Innere der Kästchen ausgelegt war, grundlos wie wahre Herzensf«nsterchen anschauten. Das ganze glich bald einem schonen Frauengesicht, bei dessen längerer Betrachtung dem Beschauer Lust anwandelt«, es einmal recht fest an sich zu drücken. Lange stand Wilhelm eines Abends vor dem fertigen Geschenk. Als Heinrich den Deckel anhoh und das alabasterweihe Fächerwert mit seinen- in allen Farben strahlenden Hölzern erglänzte, sagt« er bewegt:Du, da wird Hedwig doch wohl endlich anderen Sinnes werden.. Groß sah Heinrich seinen Freund an, als der nach dem Preise fragte. Fest, als gelte es eine arge Beleidigung abzuwehren, erwiderte er:Nichts tostet es!" Nichts? Ich hob's doch für den Former Weiß bestellt! Der ist reich und zahlt gern, was d» forderst." Ich will aber dessen Geld nicht haben!" Mag der Weiß selber zusehen, wie er mit dir ins reine kommt." Wilhelm packte das Geschenk vorsichtig ein und ging von dannen. * Endlich war der langersehnte Tag da. Heinrich putzt« mit feinem Haarpinsel jedes Stäubchen aus Winkel und Ecken seines Gesellenstückes, das nun im Magazin stand und dos Herrenzimmer für Herrn Oberamtmann Brauer vervollständigt«. Zuerst standen die drei Prüfunflemeifter ganz benommen davor. Dann unterbrach Schöpke das Schweigen, den Zweck pnd die Vor- züglichkeit dieses Schrein» erklärend. Die Meister beäugten es pon allen Seiten, öffneten und schlössen Türen und Schubladen und suchten ihr« Ai/gen durch Fühlen und Streichen mit den Fingern zu unterstützen. Doch olles war dicht ineinandergefügt und-glatt und sauber bearbeitet, auch Schlösser und Bänder verliefen mit dem Holz in eine Fläche. Nachdem auch Hobel und Sägen auf Schnitt und Gangort g«- prüft worden waren, ging es hinüber zum Ratskeller. Dort saßen die Böttcher, Stellmacher und Drechsler mit ihren Jung- und Alt- gesellen im Innungsstübchen beisammen.
Schöpke nahm eine Priese und ließ� die Dose herumgehen. Dann begann er zu berichten. Am Zusammenbau und an der Bc- arb«itung des Gesellenstücks sei nichts zu tadeln, und die Arbeit könne dem jungen Gesellen wie seinem Meister zur höchsten Ehr« gereichen, wäre sie nach altem Handwerksbrauch hergestellt: so ober habe«ine dem Handwerk feindliche Krast mitgewirkt und das Berdienst der beiden sehr geschmälert. Die arideren nickten zustimmend.Ja die Maschinen." Wonach Meister Preuß ergänzend«insetzte:Wären Gesimse und Kehlungen mit Meisel, Feil« und Kratzer hergestellt nach üblichem Brauch, dann wär's eine Leistung.   Aber so: kein Zapfen, kein Schlitz von der Hand geschnitten, kein Loch gestemmt. Gewiß, ich Hab die Sägen probiert, sie gehen wie in Butter, aber im Grund« kommt's doch darauf an, ob er sie führen kann. Auch Fasen und Schnitt der Hobel und Stemmeisen ist gut. Doch kinderleicht ist es, das Eisen in eine Lehre festschrauben und diese gegen den von der Maschine getriebenen Schleifstein drücken. Auf Rutscher noch altem Brauch Werkzeug schärfen, so wie es heut, Gott sei Dank, zumeist noch üblich ist, das ist die rechte Grundloge zum tüchtigen Tischler." Zu klagen keine Ursach, nein! Auch ich nicht," erhob sich zuletzt Meister Winkelmanns dünnes Stimmchen.Ein Glanz klar wie Wasser. Doch nicht mit weißem Bimsstein vorgeschliffen. sonst mühte hie und da ein Schrämmchey hervorlugen. O nein, mit feinstem Glaspapier um Kork   gelegt, so hat er's mit leichter Müh bewältigt. Nicht von der Traufe Schneewosser aufgefangen, mit Blau- und Gelbspohn in Pottasche zusommengekocht unh so das Birkenholzes Flammen in feurige Forben gleich versetzt ach nein, es ist ein Holz, das überm großen T«ich gewachsen, da hat er gleich drauflos poliert, wie's der Herrgott eb«n schus.K.Mit Schwefel, Kalk und anderen Mitteln bracht ex einen Glanz zustand, wie ich ihn selten sah. Sollt er mit Leinenzeug in Spiritus genetzt das Oel   zum Schwinden bringen, ich glaub er brächt'? bei Gott nicht fertig." Stirrirunzelnd nahm Obermeister Baih dos Wort:So gerecht unh ehrbar auch euer Urteil klingt, jedoch den Freisperuch kann's nicht hindern. Denn nicht auf's Wie kpmmt's an: nach Gesetz und Recht bestimmt Erfolg allein." Laut und vernehmlich verlas er den Gesellenbrief. Einen Taler vierundzwanzig Silbergroschen zählte Heinrich vor dem Lodemeister auf, bevor der ihm unter Handschlag den Freibrief übergab. Freigesprochen!... Endlich frei... Heinrich schritt über den verschneiten Marktplatz. Eigentlich hätte er warten müssen, bis ihn sein Meister verabschiedete, doch im Gefühl des Freisein» kam ihm dies« Anstandsverletzung gar nicht zum Bewußtsein. Lange betrachtete er oben auf her Gesellenstube den Freihrief. Frei? Er ließ sich auf die Bettkant« nieder. War es nicht vielmehr ein S ichlossprechen der Alten von den Jungen? Ein Hinauestellen des Jungen ins Leben? Niemand übernimmt noch Verantwortung für sein ferneres Tun, er ganz allein soll abwägen, was Recht und Unrecht ist. ... Gewiß, die gute Mutter sorgte sich im stillen sicherlich noch um ihn, aber offen wagte sie schon lange nichts mehr gegen
den Willen des großen Jungen einzuwenden. War ek doch hoch- hinau-gerückt über alle dt« anderen,- denn er konnte etwas, was mit vieler Mühe erlernt werden mußte und sogar Verwunderung er­regt«. Und die ganze Nachbarschaft kam am Christfest angelaufen, um Hamichens Nähkästchen zu betrachten. Sogar Meister Fröhlich hatte staunend davorgestanden und die Arbeit als eine Geheim- tunst bezeichnsl. Vater Schwarzbach dachte schon lange nicht mehr daran, sich über das Forlkommen seines Aeltesten Gedanken zu machen. Wer hatte sich um ihn gekümmert? Seit dem dreizehnten Lebensjahre stand er allein in der Welt. Und der Heinrich hat ein Handwerk gelernt, ist achtzehn Jahre alt und hat«inen Kopf wie ein Schulmeister. Nein, nein, um den braucht sich niemand sorgen. Diese Gedanken machten den jungen Gesellen heut einsam. Er las den Freibrief noch einmal bedachtsam durch, wobei ihm der Hinweis:Alle Gewerksgenossen sollen den Gesellen überall nach bestem Können zu seinem Fortkommen verhelfen," Trost gab. So fühlte er sich longsam hinein in die Zukunft. Der Anblick der untersten Verzierung des Freibriefes gab seinem Gedanken eine neue Wendung. Da war ein romantisäies Berggelände zu sehen, auf dessen gewundener Straße ein junger Bursch mit Stab und Ranzel frischen Muts dem nahen Dörfchen zuwandert«. Dieser Anblick erweckte geheim« Sehnsucht in ihm. War er doch auch nun ein freier, ungebundener Bursch! Nur der Ausgang de» von Mutter Kolbe geplantenFastnachtsspiel" konnte die Richtung bestimmen, in der er eines Tags aus der Stadt hinaus« marschiren würde. Der erste G«sell«nlohn. Am darauffolgenden Sonntag lag Heinrichs erster G«s«ll«nlohn neben seinem Eßteller. Der alte Josef, der wieder mal Winter- quartier bezogen hatte, streckte sich nach dem Mitagessen behaglich aufs Bett.Was wirfte nun machen?" fragte er Heinrich, der im neuen Anzug inmitten der Gesellenstube stand.Das Rumstehen mit den Lehrjungen an den Straßenecken hat nun aufgehört! Nun bist du Kollege ünd hast dich dementsprechend zu benehmen." Der Alt« erhob sich und kramte in seiner an der Wand hängenden Reisetasche.Was gibjtc?" Eine halblange Tabak- pseise hielt er in der Hand.Nimm se man, ich schulde dir ja noch zwei Böhm für den Branntwein von damals. Kauf dir ein Päcksl Tabak dazu, dann siehst« wenigstens nach was aus. Zum Abend kommfte rüber auf die Herberge, damit ich dich vorstellen kann." Unten im Magazin stand nun Heinrich und bließ dicke Rauch- wölken vor.einem großen Spiegel. Wirklich, ganz mannbor machte ihn die Pfeife mit dem bemalten Porzellankops. So ließ sich wohl ein Gang durch die Stadt machen. Dicht unter den Fenstern drückte er sich am Hause seines Meisters hin. Einig« Züge kräftig paffend, bog er hinüber auf die Straße und spuckte und rauchte wie«in rechtschaffener Bürger. Doch bald wurden die Rauchwolken schwächer, und je mehr er zog, desto übler schmeckt«'der Tabak. Bald hielt er die Pfeif« nur noch wegen des Aussehens zwischen den Zähnen. Ein Weilchen trug er sie wie einen Spazierstock. denn an Schwefelhölzer hatte er nicht gedacht. Jenseits der Straße lag das Brauereiwirtshaus, dessen Doppel- bier berühmt war. Er sann ein Weilchen, dann steuerte er stracks hinüber. Di« Gaststube war noch leer. Dicht an der Schenke ließ er sich nieder, strich Feuer am Schwefelbrett, und hell flammt« es aus dein Pfeifentopf, als der Kirchner Brauer selber durch ein« Nebentür gehumpelt kam. Hei'mich zuckte ein wenig zusammen, als der Alte ihn mit scharfem Blick maß, ehe er nach dem Be- finden des Meister« fragt«. Milder fügt« er hinzu, ob Heinrich feine Prüfung auch gut bestanden habe. Erst dann füllte er das Glas, stellte es mit höflichemBittschön" vor den jungen Gast und schob das Zehnpfennigstück mit freundlichem Dank in die Hosen- tasche. (Schluß folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
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Handschuhe und Unfallverhütung. Der Jahresbericht des französischen   Handelsministeriums erzählt, daß eine Reihe Arbeitsunföllc durch dos Tragen von Handschuhen hätte verhindert oder gemildert werden können. Durch dys Tragen von Handschuhen in bestimmten Benifen hätten sich 5 Mil- starben Franken ersparen lassen. Es ist festgestellt worden, daß in besonders schmutzigen Berufsarbeiten leicht« Hautriss« durch Infektionen in schwere Wunden verwandelt worden sind, und in Uebereinstimmung mit den Bersicherungsgesellschaften fordert des- halb das Handelsministerium, daß in solchen Berufen, z. B. bei Bedienung von Maschinen, Handschuhe getragen werden sollen Remarque   und der Nobelpreis. In der Presse, besonders in der skandinavischen, ist Erich Mario Remarque, der Autor vonIm Westen nichts Neues  ", als Nobel- Preisträger vorgeschlagen worden. Die Verleihung des Robelpreises an Remaroue ist in diesem Jahre nach dem Statut unmöglich. Dieses bestimmt, daß das Werk des eventuellen Nobelpreisträgers vor dem l- Februar des Jahres, für das der Preis perliehen werden soll, bei der in Frage kommenden Sektion dxr Robelstiftung angemeldet werden muß. Da der Erfolg des Buches von Remarque   erst nach diesem Zeitpunkt eingetreten ist, ist die An- Meldung unterblieben. Jedem sein eigenes Plugzeug! Die amerikanischeAutomobile Association  ", der eine Sektion für Aviatik angegliedert ist, macht die interessante Feststellung, daß sich Mitte August 8064 Flugzeuge im Privatbesitz in den UL�.. be­fanden. Di« Ziffer ist etwas höher als die Zahl der Automobile. die 1900 die tl8.A. besaßen. In zwei Jahren ist die Privat- benutzung de« Flugzeuges in Amerika   um volle SOO Prozent gestiegen. Der Segen des Achtstundentass. Auf einer Konferenz über Psychotechnit in Utrecht   berichtete M a h q über Untersuchungen während eines Jahres an den 2dOO Arbeitern einer Motorenfabrik. Er fand, wie dieDeutsch  « Med. Wochenschr." mitteilt, daß durch Einführung des Achtstunden, tage» und der 1)4stündigen Mittagspause die Zahl der Unglücke- fälle»ermindert werde. Bor allem fällt auf, daß die Zahl per Unglücksfälle in Pen letzten Arbeitsstunden nicht mehr zu- Nimmt wie früher. Nach ein paar Ruhetagen nimmt die Zahl der Unglücksfälle ab, während sie an dem Tage vor einem Feier, tage zunimmt. Neu eintretende Arbeiter erleiden mehr Unglücks- fälle als älter«: künstliches Licht erhöht die Zahl der Un- fälle. Da manch« Arbeiter immer wieder neue Unfälle erleiden, so ist«ine sorgfältige psychotechnische Untersuchung und Auswahl vor der Berufswohl erforderlich. erx.
Wer wird Herrn Kenny scheren? per Rew-Norker Milstonä/ William F. K e u n y, der sich eigens einen Rew-Dorker Haarkünfüer nach Europa   kommen ließ, weil die europäischen   Friseure ihm nicht gut genug sind, ist jetzt aus Pari» nach London   gekommen. Der amerikanische   Friseur soll dieser Tage mit demLeviathon" in England«intresscn, aber trotzdem ist es noch nicht sicher, ob er die Möglichkeit haben wird, Herrn Kenny, per übrigens ein« wallende Glatze sein eigen nennt, unter sein Schermesser zu nehmen. Korr Kenny hat ihm nämlich zwar einen Paß und ein Bisum oevschasst, aber er hat vergessen, daß auch ein« Arbeitsbewilligung erforderlich ist. Nun hat die Der- «inigung der Londoner   Friseure eine Eingabe gemacht, in der sie das Aroeitsministerium auffordert, die Einreise des amerikanischeck Friseurs nicht zuzulassen, weil sein Auftreten in England«ine Be- lejüigung süp die englischen Friseure wäre. Das�Arbeitsministerium erklärt, daß die Einwanderungsbehörden iy der Sache zu entscheiden haben. Es kann also passieren, daß Herr Kenny das Geld für die Ueberfahrt des Friseurs hinausgeworfen hat. Selbst die Macht eines Dollarmillionärs hat ihre Grenzen. Zwei Ferpsprechbücher. Bor fast 50 Iahren, am 14. Juli 1881, erschien das erste Berliner Fernsprechbuch. Es war nur ein dünnes Hestchen: Aus 15 Seiten finden wir 153 Fernsprechanschlüsse verzeichnet. Das heutige Berliner Fernsprechbuch ist 1378 Seiten stark, es enthält pie genauen Bezeichnungen der rund 400 000 Haupt- und Neben- anschlusse, die wir in Berlin   jetzt haben. Zur Herstellung der Ge­samtauflage dieses Riesenwerkes werden etwa 80 Eisenbahm Waggon» Papier perwendetl Oerichtspause wegen Zeppelin. Au» Bochum   kämmt di« Kunde, daß derGraf Zeppelin" sogar den Lauf der Justiz aufzuhalten imstande ist. Als derZepp" Bochum   überflog, wurden sämtlich« Sitzungen des Amtsgerichts von den Vorsitzenden auf fünf Minuten unterbrochen, und Richter. Staatsanwälte. Zeugen und Angeklagt« pereinigten sich in aller Eintracht an diln Fenstern, um sich das ungewöhnliche Ereignis nicht«fltgehen zu lassen. Die wahre Ursache der Textilkrise. Als d!» englischen Textilindustriellen beim Schatzkanzler Snpwden vorsprachen, um sich über geeignete Maßnahmen zur Ueberwlndung der Textilkrise zu unterhalten, wußte Snowden für di« Ursache der Krise ein« sehr einfache Begründung:Bisher be- nötigte man, um«in« Frau zu bekleiden, die Wolle von 3 bi» 4 Schafen/ erklärt« Snowden,jetzt braucht man dazu nur«inen Seidenwurm."