Das Programm der Landwirtschaft
Schlechte Methoden und schwere Widersprüche.
Auf der Hauptversammlung des Deutschen | bringende Absah, sondern das Bestreben ausschlaggebend sei, durch Landwirtschaftsrats in Münster i. B. nahm Präsident Ausfuhr den Inlandsmarkt und seine Preise zu stügen. Deshalb Brandes Gelegenheit, ein landwirtschaftliches Rentabilitäts- würden die Zölle der Einführländer nur zu leicht über. programm zu entwickeln. Damit gab die sogenannte Grüne sprungen. Front gewissermaßen eine Begründung ihrer Forderungen, die fie vor einigen Tagen der Reichsregierung übermittelte und die in der Hauptsache auf eine primitive und mechanische Erhöhung von Zöllen hinauslaufen. Findet sich eine Mehrheit für dies Programm von Brandes, dann fann man sich auf allerhand gefaßt machen. Seine Verwirklichung dürfte wohl in erster Linie eine neue all gemeine Lohnbewegung hervorrufen. Das Kennzeichen des Programms ist überhaupt der Widerspruch in sich selbst.
Also der Zoll verfängt nicht, aber, nach Meinung des Präsiden: ten des Deutschen Landwirtschaftsrats , der von ihm konstruierte Bezugschein. Eine ausgesprochene Luftkonstruktion. Wenn Brandes die Dietrichsche Preisausgleichsgebühr ablehnt, können wir das verstehen. Nicht verständlich ist, wenn Brandes eine gewisse 3entralisierung für nötig erachtet,
das Staatsmonopol jedoch verwirft
rats ist fein im Kreis herumgelaufen. Bielleicht ist da. für nicht Mangel an Erkenntnis verantwortlich zu machen, sondern der Zwang durch das Viermännerfollegium, Zwang der Tradition, die bedenklichste Erscheinung in unserer Wirtschaft und das größte Hindernis für eine wirtliche landwirtschaftliche Rationalisierung.
Darauf tommt es scheinbar in der Grünen Front auch nicht an. Sie hat durch die Ausführungen des Herrn Brandes offen bekundet, daß sie die Preissteigerung auf jeden Fall, ohne Rückficht auf die Gesamtwirtschaft will. Damit erledigt sich auch unsere zweite Frage, wer nach Auffassung unserer Agrarier die Kosten des Breiserperiments bezahlen soll. Dem Handel molle man nichts anvöllig unangetastet bleiben. Der freie Handel dürfe nicht austun, der freie Handel soll, so wurde von Brandes ausdrücklich betont, fönnen uns denken, daß der Getreidehandel, der sich ja in Magdegeschaltet, auch nicht zum Kommissionär herabgedrückt werden. Wir burg mit ähnlichen Erwägungen geplagt hat, in die dargebotene Hand einschlagen wird, wenn das Kompromiß zwischen Landwirtschaft und Handel nicht schon längst geschlossen und fertig ist. aus:„ Noch ein Wort über die Rüdwirkung der Preiserhöhung landwirtschaftlicher Erzeugniffe auf die Lebenshaltung anderer Bevölkerungsschichten. Kein Berufsstand kann verlangen, daß der Lebensstandard des Bauern dauernd fiefer liegen foll, damit sein eigener Standard auf Kosten des Bauern möglichst hoch liegt."
Im Rahmen seiner Ausführungen in Münster gestand der Präsi- und der Forderung nach Zentralisierung durch seinen Bezugschein Bleiben die konsumenten. Dazu führte Brandes folgendes
dent des Deutschen Landwirtschaftsrates Brandes mehrfach den
Bankerott der traditionellen Zollpolitik
der Agrarier ein, was ihn aber nicht hinderte, sich als Mitglied des Biermännerfollegiums der Grünen Front für Zollerhöhungen in unerhörtem Umfang einzusetzen. Die von ihm vorgeschlagenen Bezugsscheine sind nichts anderes als Dertappter 3011. Für dieselbe Sache ist nur ein anderer
Name gefunden worden. Im übrigen soll die Politik überfeßter Agrarzölle, trotz besserer Erkenntnis großer Kreise in der Landwirtschaft, weitergesteuert werden. Die unbedingten Zollfreunde haben in Münster nochmals gesiegt, obwohl die Gegenseite diesmal durch Brandes öffentlich erklären konnte, daß der starre Zoll zur Erreichung angemessener und stabiler Preise ein untaugliches Mittel sei, und u. a. so weit ging, vor der vor zwei Jahren so heftig propagierten Ertensivierung der Landwirtschaft zu warnen. Das
ausgeglichen.
Genüge zu tun glaubt. Die Sache mit den Bezugscheinen denkt sich Brandes etwa so: Der Getreideimporteur hat neben dem festen Getreidezoll einen Bezugschein zu lösen. Dessen Preis wird so bemessen, d. h. erhöht bzw. erniedrigt, wenn sich im Inlande der oben geforderte Inderpreis nicht ergibt. Damit ist mal wieder der Stein der Weisen gefunden, das Ei des Kolumbus entdeckt. Man frage den Pelz- und es zeigt sich nichts anderes als gleitender Zoll, foeben verworfen hat. Der Präsident des Deutschen LandwirtschaftsPreisausgleichsgebühr usw., haargenau dieselben Dinge, die Brandes
Ergebnisse der letzten drei Jahre.
toffeln und Rüben start beeinträchtigt hat, ist für gewisse landwirt.
Die lang anhaltende Dürre, die das Wachstum von Kar.
น
1927 1928 1929 In 1000 Tonnen
8522
7330
6824
1927 1928 1929 634776373
6996
Kräfteverhältnis hat sich offenbar in der Landwirtschaft noch nicht Wenn man das Rentabilitätsprogramm des Deutschen Landschaftliche Kreise Veranlassung, das gesamte Ernteergebnis wirtschaftsrats auf sich einwirken läßt, hat man das Bild eines dieses Jahres in Bausch und Bogen als ausgesprochen schlecht hinzu monopolisierten Trusts, der aus irgendwelchen Gründen stellen. Das wirkliche Ergebnis im Vergleich zu den Vorjahren nicht zur Senfung feiner Gestehungsfoften fommt und der deshalb, wird durch das untenstehende Schaubild erläutert. ohne Rücksicht auf die Interessen der Gesamtwirtschaft, zu einer hemmungslosen Preiserhöhung greift, wobei er die bedenkliche Folge Deutschlands Ernte in Rauf nimmt, sich ins eigene Fleisch zu schneiden und seinen Absah zu drosseln. Die Art und Weise, wie Brandes in Münster die Steigerung der landwirtschaftlichen Rentabilität durch eine Berringerung der Ausgabentonten behandelte, erinnert an die schlechtesten Methoden der industriellen Rationalisierung in Deutschland . Ziel ist für Brandes nicht die Erhöhung der Einnahmen durch produktionstechnische Leistung, sondern eine mecha nische Streichung der Ausgaben. Selbstverständlich muß der Präfident des Deutschen Landwirtschaftsrats dabei zu dem Schluß tommen, daß sich so eine Steigerung der landwirtschaftlichen Rentabilität ergeben wird. Eine zehnprozentige Senkung der Steuer verringere den landwirtschaftlichen Fehlbetrag, wie Brandes in Münster vorrechnete, um 4 Proz., die gleiche Ermäßigung der Soziallasten nur um 2,2 Pro3., eine Herabjegung der Zinsbelastung von 10 auf 9 Proz. auf 5 Proz. und eine 10prozentige Senkung der Löhne und Gehälter um rund 20 Broz. Bemerkenswert ist der Hinweis auf den Lohn- und Gehaltsabbau, obwohl in der Rede von Brandes an anderer Stelle an die gesunde Kraft des deutschen Landarbeiters appelliert wird. Bei dem Lohndruck, der doch sicherlich schon jetzt groß genug ist, da sich in den letzten Jahren faum eine Schlichtungsinstanz an eine Lohnerhöhung gewagt hat, denkt man auch an eine Einsparung von Arbeitsträften, von der sich Brandes jedoch nicht viel verspricht. Der falsche Ratio nalisierungsplan Bild des schlecht geleiteten industriellen Trusts!- führt von selbst zu der Forderung nach Preiserhöhung! ,, Ohne Preiserhöhung sei das Rentabilitätsprogramm nicht zu lösen." Ueber die Erhöhung von Agrarpreisen läßt sich ohne 3weifel von Fall zu Fall reden. Man hat das z. B. in der vom Reichsernährungsministerium eingefeßten Kommission getan, die sich mit der Stabilisierung der Weizenpreise zu beschäftigen hatte. Die Entwicklung des Roggenpreises auf unseren Märkten
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3854 3270
3347
28392738 2729
Roggen Weizen Gerste Hafer
Z
Tatsache ist also, daß der Refordstand des Jahres 1928 bei feiner Getreideart erreicht wurde. Aber im Vergleich zu 1927 ist der Ausfall nicht ungünstig: Roggen wurde eine halbe Million Tonnen, d. s. nahezu 10 Proz., mehr geerntet als 1927, während das Ergebnis bei Weizen um 10 Proz.( 400 000 Tonnen) niedriger lag. Bei Gerste und Hafer hielt sich die Ernte auf der Höhe des vorletzten Jahres.
Leider gilt das nicht für die Massen der Arbeiter, Angestellten und Beamten, die aus der sehr eigentümziehen haben. lichen Rationalisierung von Münster besondere Schlüsse zu
auch um 0,75 Millionen Marf höher als im Vorjahre erscheint. Und schließlich ist die Gesellschaft mit stillgelegten Fabriten belastet, die viel Zinsen fressen und nichts einbringen. Daher erklärt sich der hohe Posten Bantspejen von 0,87 Millionen. Mart, der allerdings um 0,3 Millionen Mart niedriger als im Vorjahre ist, weil die Gläubiger sich um 5 Millionen Mark auf 14,7 Mart ermäßigten. Wenn auch auf der anderen Seite Schuldner um 3 Millionen Mart zurückgingen, so bleibt doch eine Besserung der Bilanz um 2 Millionen Mark fein schlechtes Zeichen für die Kapitalkraft der Gesellschaft, zugleich ein Zeichen für die fiktive Natur dieses Berlustes!
Den Rursrudgangen an der Berliner Börse in den legten Bochen hat ein älteres Berliner Bankgeschäft nicht standgehalten. Die Bantfirma Siegmund Sternheim ist zahlungsunfähig geworden, weil zu den Kursrüdgängen noch Ausfälle bei Schuldnern tamen. Die kleinen Gläubiger bis zu 4000 Mart sollen voll, die Großgläubiger mit 75 Proz. ihrer Forderungen befriedigt werden, vorausgefegt, daß die Großgläubiger diesem BorSchlage zustimmen und so der Konkurs vermieden wird. Auf alle Fälle wird die Firma aufgelöst werden.
Bayerische Motoren- Werte: Börsenkurs und Geschäftsgang. Bei den Kursrüdgängen der letzten Tage in einigen Spezialpapieren fiel es besonders auf, daß sich auch die Aktien der Banerischen Motoren- Werte( BMW .) darunter befanden, zumal doch das Unternehmen in den letzten Jahren die für Maschinenbetriebe sehr hohe Dividende von 14 Broz verteilen fonnte. Wie jetzt befannt wird, handelt es sich bei diesem Kursrüdgang um nichts weiter als einige mißglüdte Spetulationen; es wurden in den letzten Tagen mehrere Attienposten, die von den Spekulanten nicht abgenommen wurden, versteigert( erefutiert), was zu dem auffälligen Kursrüdgang führte. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, daß der Kurs am Donnerstag sich ebenso plöglich um 10 Punkte ( auf 93%) erhöhte. Uebrigens wird der Geschäftsgang bei den BMW. als befriedigend bezeichnet. Der Flugmotoren= bau, der infolge Ausfalls der Reichsaufträge nicht so gut wie im Vorjahre beschäftigt sei, habe in den letzten Tagen neue Aus= landsbestellungen hereinbekommen. Und wenn der Motorrada bsag nicht so hoch wie im Vorjahr sei, so sei dagegen das Kleinwagengeschäft außerordentlich zufrieden= Seit Beginn des Verkaufs Mitte Juli betrage die monatliche Ablieferung etwa 1500 Wagen.
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Zunahme des Energieverbrauchs. Die Großtraftmert Mannheim A.-G., ein unter Führung der Stadt Mannheim
dürfte ähnliche Erörterungen notwendig machen, denn wie lange Deutschland im russischen Außenhandel. stehendes gemischt wirtschaftliches Unternehmen, teilt
in ihrem Geschäftsbericht mit, daß der Stromverkauf in dem am 31. März 1929 abgelaufenen Geschäftsjahr mit 195 millionen Kilowattstunden um mehr als 10 Pro3. höher als im Vorjahr mar trotz der rüdläufigen Konjunktur. Infolge Fertigstellung einer
die Gelder noch zu Roggenstüßungsfäufen ausreichen, werden die verantwortlichen bzw. sich nicht verantwortlich fühlenden Stellen wohl am besten wissen. Die Frage ist nur die, wo der Sta= bilisierungspunkt der Streit in der oben erwähnten Kommission. Ebenso wichtig ift Wirtschaftsjahres 1928/29 ftellte fich der Gesamtbetrag der Hochdruckanlage erhöhte sich der Wert der Anlagen um 6,5 Millionen
die andere Frage, wer
Starter Rückgang des deutschen Exports nach Rußland . In den ersten neun Monaten des laufenden russischen über Grenzen auf rund 1,03 Milliarden Mart gegenüber 0,92 Milliarden in der entsprechen die Laft der Preiserhöhung den Zeit des Vorjahres. Die Einfuhr geht in der Berichtszeit trägt. Irgendwer muß den zusätzlichen Preis für die Erzeuger doch auf rund 0,99 Milliarden gegenüber 1,16 Millfarben im Vorjahr bezahlen. Soll das die Masse der Konsumenten tun, die bis jetzt zurüd. schon in dem übersetzten Brotpreis der Müller und Bäcker einen viel höheren Getreidepreis bezahlt, oder der Handel, von dem ja die Landwirtschaft nicht mit Unrecht behauptet, daß er zu hohe Gewinne einsteckt? Die von Brandes in Münster gegebene Antwort darauf ist der Teil seiner Ausführungen, der hier am meisten interessiert.
Brandes geniert sich wohl, in der Frage des Stabilisierungspunktes eine eigene Antwort zu geben. Er beruft sich auf die Grüne Front, deren Programm als gerechten Preis den Lebenshaltungsinder nennt. Damit wird ein gegenüber dem Borkriegsverhältnis um 50 Broz. gesteigerter Preis gefordert, ungefähr mit denselben Argumenten, wie das Internationale Kupfer fartell im vorigen Winter und Frühling seine unerhörte Preishausse rechtfertigte. Auch die agrarische Presse hat damals von einer hemmungslosen Ausbeutung der Berbraucher durch die nordamerikanischen Kupfermagnaten gesprochen. Ebenso primitiv wie die Fest jegung des Stabilisierungspunktes ist das von Brandes vorgeschlagene Mittel, die Preise auf diesen schemenhaften Sta bilisierungspuntt zu treiben. Mit 3öllen allein sei das
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nicht möglich und jetzt gibt Brandes eine geradezu klassische Be
fämpfung der agrarischen Zollpolitik und die beste Befürwortung des Getreidemonopols. Die gegenüber der Vorkriegszeit underhältnismäßig stärkeren Schwankungen am Weltmarkt seien durch die völlig veränderte Struktur der Weltwirtschaft, insbesondere durch die Entwicklung der Absahmethoden in Ueberfee hervorgerufen worden. Wenn die nordamerikanische Farmerbill die Landwirtschaft der Bereinigten Staaten mit einem unverzinslichen und nicht zurückzahlbaren Kapital von 2 Milliarden Mark ausrüste, so bedeute das eine
ungeheure Stärkung der nordamerikanischen Landwirtschaft
gegenüber anderen Ländern. Gegen Entwicklungen und Zusammen ballungen, wie sie im kanadischen Weizenmonopol zu finden sind, tönnten 3ölle allein nicht helfen. Die überseeischen Ueberschüsse drüdten deshalb um so stärker auf den europäischen Markt, weil bei ihrem Verlauf oftmals nicht so sehr der gewinnAM
Im einzelnen erhöhte sich die russische Ausfuhr nach Deutschland von 255 auf 292 Millionen, während die Einfuhr ziemlich start von 380 auf 273 Millionen zurüdging. Trogdem steht Deutschland im russischen Außenhandel noch weitaus an erster Stelle vor England, das den zweiten Platz ein nimmt. Auch nach England ist die russische Ausfuhr von rund 190 auf 245 Millionen Mart gestiegen, während die schon schwache Einfuhr Englands nach Sowjetrußland sich weiterhin von 65 auf 59 Millionen verringerte. Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten fonnte Rußland gleichfalls von 33 auf über 52 Millionen Goldmark ausweiten, während auch die Einfuhr dieses Landes nach der Sowjetunion um mehr als 20 Proz. auf 171 Millionen Goldmart zurüdging.
Wir haben also das typische Bild einer forcierten Ausfuhr und zugleich gedrosselten Einfuhr im sowjetruffischen Außenhandel. Wieviel von dieser Ausfuhr sogenannte 3wangs exporte find, läßt sich erst nach Bekanntgabe der einzelnen Außen. handelsposten nach Beendigung des letzten Wirtschaftsjahres sagen.
und erhöhter Anleihezinsen wird wieder eine Dividende von 7 Proz auf die Stammattien verteilt. Eigentümlich berührt es, daß auch dieses gemischtwirtschaftliche Unternehmen sich gemüßigt fühlt, über Lohn- und Steuerbelastung zu flagen. Uebrigens ist die steuerliche Belastung pro Kilowattstunde von 0,14 Pf., von einem Siebentelpfennig, so gering, daß man damit wohl nicht die Tarifverschlechterung entschuldigen kann. Aber die Verteuerung der Rohle vom 1. Mai 1928 um 2 m. pro Tonne oder um 15 Broz. dürfte ganz anders ins Gewicht gefallen sein.
Schlechtes Zeichen für die russische Planwirtschaft. Man macht in Rußland phantastische Pläne, in denen die Produktion bis ins In Wirklichkeit werden nicht einmal die Bläne für das laufende fleinste und bis ins fünfte Zukunftsjahr vorausbestimmt ist. jahres 1928/29 blieb die Kohlenförderung des Donezbedens Jahr innegehalten. In den ersten 11 Monaten des Wirtschaftsmit 23,75 Mill. Tonnen zwar nur um 0,7 Proz. hinter dem Voranschlag zurüd; aber die mechanisierung des Bergbaues erreicht bei weitem nicht den vorgeschriebenen Grad, und, was am wichtigsten ist, die Leistung des einzelnen Arbeiters fonnte längst nicht in gefordertem Maße gesteigert werden. Wenn das schon bei der wichtigsten und noch am leichtesten zu beurteilenden Urproduktion geschieht, wie wird es dann bei den kleinen Zweigen der verarbeitenden Industrie werden!
Verlust- wegen besseren Geschäftsganges? Colonial Ltd. das Recht zur alleinigen Herstellung und zum
Die frühere Stinnes- Domäne, Deutsche Gasolin A.-G., die zum Konzern der J. G. Farbenindustrie A.-G. gehört, meist für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr 1928/29 einen Verlust von zirfa 244 000 Marf aus, so daß sich der Verlustvortrag auf 2,87 Millionen Mark erhöht. Dieser Verlust ist aber einzig und allein ein Produkt der Bilanzierungskunst. Denn nach dem Geschäfts. bericht hat sich das Benzingeschäft mit der Zunahme des Autoverkehrs so gebeffert, daß alle Fabrikbetriebe ausreichend beschäftigt waren. Das künstliche Benzin finde bei den Abnehmern eine sehr günstige Aufnahme; außerdem werden von der Gesellschaft Motalin, der flopffeste Betriebsstoff, Schmieröl, Asphalt und chemische Erzeugnisse vertrieben. Der Verlust hat folgende Ursachen: einmal wird recht kräftig abgeschrieben; dann wird mit dem steigenden Absatz die Verkaufsorganisatoin a us= gebaut, versteht sich über Handlungsunfostentonto, das deshalb
Die Radiointereffen von Siemens. Wie wir hören, hat die Siemens u. Halste A.-G. von der Radio vifor Foreign and Bertrieb von Selenzellen, die bei der Herstellung von Radioapparaten Verwendung finden, für zehn Jahre erworben. Die Siemens 11. Halste A.-G. zahlt an die englische Gesellschaft eine Lizenzgebühr für alle Apparate, die mit diesen Zellen ausgerüstet werden.
Um die russische Konzession der 36.- Farben. Die Meldung der hefannten französischen Zeitschrift Journée Industrielle", die IG. Farben wolle ihre Konzessionsverträge mit Sowjetrußland fündigen, wird als falsch bezeichnet. Zurzeit befinde sich zwecks Berhandlung über eine Konzeffionsverlängerung eine Kommission der JG.- Farben in Rußland . Die Aussichten für diese Verhandlungen wären allerdings wegen der russischen Forderungen nicht allzu rosig.
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gevertschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton : Dr. John Schitowski; totales und Sonstiges: Walter Trojan: Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruceret und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin G. 68. Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Bissen".