(�pmcn von Ulax ßarlliei
Die Versuchung. Der Gimmel scheint In einer tleinen Stadt der Erde viel näher zu sein als in Berlin , und wenn diese kleine Stadt in der Nähe des ' Bodensees liegt, kommt der chimmel an den schönen Sommertagen bis auf die Erde und berührt die Wälder, Hügel und Wiesen, gliiht in den Blumen und leuchtet im nahen See und in den fernen, wild- gezackten Bergen der Schweiz . Das Leben geht seinen gelassenen Gang, und auch der Briefträger Hull in jener kleinen Stadt ging seinen gelassenen Gang. Jeden Tag wanderte er durch die Straßen, ein Bote des Schicksals, und oerteilte Licht und Schatten, Freude und Leid. Hull war ein stolzer Mann, er kannte die Welt und hatte viele Freunde, aber sein größter Stolz war seine Tochter Marianne. Sie war schön und in ihrer strahlenden Gesundheit wie eine kleine Madonna anzusehen. fjull war ein stolzer Träumer. Seine Frau war gestorben, aber sie schien in ewiger Jugend in ihrer Tochter auferstanden zu sein. In seinen früheren Jahren hatte Hull als Matrose die Meere befahren und viele Andenken von seinen Reisen mitgebracht. Und wenn der Vater von den fremden Ländern erzählte, da war es, als ob die Stube gläserne Wände hätte. Die Lackarbeiten, die Holz- schnitzereien und Matten belebten sich und waren mehr als Kulisse schöner Berichte. Die schwäbische Sommcrsonne erfüllte das Zimmer und rückte Amerika , Australien und Asien in ihre Glut. Und wenn der Vater als Bote des Schicksals seine Post verteilte, stand Marianne bei den fremden Gegenständen und hörte die Stim- men fremder Länder und Meere. Ihre Kinderseele war aufrühre- risch, ihre kleinen Gedanken jagten in die Welt und suchten das Abenteuer. Vor ollen schönen Dingen liebte sie einen kleinen chinesi- schen Gott, sie nannte ihn: Herr Du. Der Vater, der die Lieb« des Kindes sah, schenkte ihr den steinernen Götzen. Damals war sie dreizehn Jahre alt. Die Puppen liebte sie nicht mehr, sie trieb sich mit den Iungens im nahen Wald und manchmal auch am See herum, sie konnte schwimmen, laufen und klettern wie ein Junge. Ihre blonden Haare flogen um das erhitzte tdesicht wie eine Flamme. Jeden Tag kam eine alte Frau, die das kleine Haus in Drd- nung hielt. Manchmal half auch Marianne mit, ober sie lag lieber in den Wäldern oder auf dem Wasser. Der Vater ließ ihr allen Willen und liebte sie zärtlich. Marianne wurde vierzehn Jahr«, und an ihrem Geburtstag kamen Zirkusleute in die Stadt. Der große Krieg war schon lange vorbei. Der Direktor der weißen, wehenden Zelte nannte sich Pierre Marteou und stellte wilde Tiere, Hanswürste und Seiltänzer zur Schau. Mit dem Vater und der Wirtschafterin besuchte das Mädchen jenen Zirkus, die alte Frau schrie, als die Seiltänzer über die dünnen Seile liefen und tanzten. Marianne schrie nicht, sie legte die weiße Hand in die rote Klaue des Vaters und besah sich mit kühlen Au�en die Löwen und Tiger, die schwarzen und die weißsn Pferd«. Sie bewunderte auch die chinesischen Gaukler, die mit Feuersbrünsten und Schwertern arbeiteten. „Gelt, dos ist schönt" sagt« der Vater und erzählte dann leise von Schanghai , der großen Stadt, in der sich die all« Welt und die neue Welt wie zwei haftig« Gewitter treffen. Marianne wußte nichts von der alten und nichts von der neuen Wett, aber als sie die gelben Leute mit den Schwertern und den Feuern hantieren sah, wurde das Schwert für sie die alte und das Feuer die neue Welt. Sic lächelt« den Vater an. Hull lächelt« zurüch Kein Liebespaar tonnte sich ohne Worte besser verstehen als Eugen und Marianne Hull. Dann kamen zwei Artisten, die sich bunte Bälle zuwarfen und das Spiel schön und bunt ausbauten. Das Mädchen ließ den Vater allein. Sie hatte, als sie klein war, auch mit Bällen gefpiell, jetzt war sie alt. ihr Herz flog anderen Dingen zu. Sie schlich sich fort und kam in ein Extrazelt, in dem der junge Marteau ein Fernrohr bediente und die Besucher in den Himmel blicken ließ. Vor allem ober in den Mond. Es war Abend. Der Mond rollte am Himmel. Kein Mensch war bei dem Fernrohr. Der junge Marteau blickte auf, als Marianne kam. Und Marianne blickte in den Mond. Henry war siebzehn Jahre alt, er war ein schöner Jüngling mit wilden Augen. Er stellte der Vierzehnjährigen das Glas ein und erklärte dann melodisch das bleiche, ferne Gestirn. Sie hörte nur die Musik, nicht den Sinn der Worte, sie sah in den Mond, der im Weltraum rollte und auf seiner Silberkugel die erloschenen Krater, die brandigen Narben hoher Gebirge und die dunkleren Schatten zerrissener Täler zeigte. Das Dach de» kleinen Zelte» war der warme Sommcrhimmel, in dem die Sterne wie Funken stoben. Aus den nahen Stallungen kam das Geknurr der drei Löwen. Hier war die feste Erde. Im großen Zelt tanzten die Bälle der Artisten, Bei- fall und Gelächter kam in den Abend. Ein Clown machte seine Späße. Der junge Marteau wurde unruhig. Er sah nicht« als das Mädchen, die nach dem Mond blickte. Der Wind kam sanft und flüsternd aus dem nahen Wald, und da beugt« sich der Siebzehn- jährige nach der Vierzehnjährigen und küßte sie. Sie zuckte zu- lammen. Der Mond entrollte und fiel in Nichts. Sie war nun auf der Erde, ein junger Bursche legt« seinen Arm um sie undhettelte: »Gib mir einen Kuß." „Laß mich los!" herrscht« sie ihn an,„Du bist ein Feigling. Da hast du deinen Kuß wieder!" sagte sie und stieß ihre Faust vor seine Brust. Dann stürzte sie aus dem Zelt, weinte ein wenig vor Scham, trockenete die Tränen und kam zum Vater zurück. Er hotte ihre Ab- Wesenheit gar nicht bemerkt. Die Artisten waren abgetreten. Ein junges Mädchen raste auf einem schwarzen Pferd durch die Arena. Di« Peits�en knallten, der Elown lief der schönen Reiterin nach und machte tragische Fratzen.
Copyright 19» by„Der BQeherkreis Q. rn. b.H.B, Berlin SW61.
„Wie gefällt es dir, Marianne?" fragte der Vater. „Es ist schon schön," antwortete sie.„und zu meinem nächsten Geburtstag habe ich einen großen Wunsch." „Was ist dein großer Wunsch?" „Ich will ein schwarzes Pferd. Ich will Kunstreiterin werden. Ich will zum Zirkus." Der Vater lachte. „Ich schenke dir einen indsschen Elefanten," scherzte er,„einen richtigen, mit so großem Rüssel!" Dabei zeigte er die Größe des Rüssels und stupste sie an die Brust. Marianne wurde fröhlich, sagte kein Wort von den Küssen unter dem Mond, sie besah sich dann mit dem Vater noch den kleinen Film, der gezeigt wurde, und ging friedferttg nach Haus«. Aber der ferne Mond verfolgte sie noch lange. Sie ließ d>e Freundschaft mit den Iungens, ihr« Augen verschleierten sich, die Hände wurden fahrig, und manchmal wachte sie mitten in der Nacht auf. Do lag die Kammer vor strömendem Licht. Die Sterne waren zu sehen und man hörte auch das ferne Sausen der Welt. Das Mädchen fieberte und war kühl, die kleine Brust hob und senkt« sich, sie fühlte sich einsam und oerlassen. Der Vater war weit und lebte wie auf einen anderen Stern. Die Stadt schlief schon lange, vom Bodensee her hörte man die kurzen Explosionen der Motorboote, die auf Fischfang aus waren. Die Sterne waren fern, der Mond war nahe, das süße, sehnsüchtige Lied eines Nachtvogels im nahen Gehölz begann zu flöten. Und dann kam in die helle Kammer und durch das strahlende Licht ein junger Mensch, der kleine Franzose kam und küßte sie. Solche Wachträume erlebte sie viel, und am Morgen war sie wie zerschlagen. Der nächste Geburtstag brachte kein schwarzes Pferd, sie ging nicht zum'Zirkus, sie kam bald aus der Schule und wurde zu einer Putzmacherin in die Lehre gegeben. Aus dem wstden Mädchen Marianne wurde ein Fräulein Marianne, das um starre Formen belangloser Hüte schwellende und duftige Gebilde baute. Sie schloß sich vom Vater immer mehr ab und fand die Freundschaft einer Neunzehnjährigen, die auch Hüte machte und für das Theater schwärmte. Die Freundin hieß Flora und stammte aus Pforzheim . Sie spielte im Stadttheater in winzigen Rollen und schwärmte von großen Rollen in Berlin . In Marianne fand sie eine willige Zu- Hörerin. Ueber diese Mädchenfreundschaft wäre noch viel zu erzählen, nur das soll gesagt sein, daß Flora und Marianne unzertrennlich wurden, daß Mariann« manchmal das kleine Theater besuchte und einmal in einer stummen Rolle mitspielen durfte. Der chinesische Gott, der Herr Du. war gestürzt, neue Götter wandelten durch ihr Herz, die Schauspieler auf der Bühne, die großen Helden oder schwarzen Schufte auf den weißen Wänden der Lichtspielhäuser, die auch hier zwei große Kinos eingerichtet hatten und das Gesicht der, Menschen umformten. Marianne ließ sich leicht umformen, sie schnitt 1 die schönen Haare ab, sie trug ganz kurze Kleider, sie erregte Auf-
sehen und war stolz darüber. Mit Flora sah sie den ersten Film, die rührende Leidensgeschichte eine» amerikanischen Mädchens, das aus aller Armut und Erniedrigung wie ein Stern aufstteg und am guten Ende über alle Niedertracht siegte. „Das ist Kunst, Flora," flüsterte sie, als sie das Kino verließen. „Das ist Kunst, Flora, und viel mehr als auf dem Theater. Ich will auch Filmschauspielerin werden." Auf der Bühne ist die viel größere Kunst, Mariannle," ont- wartete Flora,„auf der Bühn« muht du reden, und das ist viel, viel schwerer, als nur das Gesicht zu verziehen." Sie stritten sich eine Weile darüber, was die größere Kunst fei. das Theater oder das Kino, und konnten sich nicht einigen. Und vier Wochen später reiste Flora ab, sie ging nach Konstanz und hatte dort an dem Theater eine feste Anstellung für kleine Rollen bekommen. Marianne war wieder allein, sie wurde melancholisch und wetterwendisch wie ein Tag im April. Der Vater bemühte sich sehr um seine Tochter, er erzählte neue Geschichten von seinen Abenteuern, aber diese Geschichten wiegelten nur ihr Herz immer mehr auf. Und einmal fuhr sie nach Konstanz hinüber und kam in eine Gesellschaft junger Leute, denen die Welr ein grandioses Theater und das Theater eine grandiose Welt war, wenn sie auch hungerten. Flora hatte eine Liebschaft mit einem jungen Maler, der Heiligenbilder und neue Sachlichkeit malte, und al» er Marianne kennenlernte, ließ er seine alte Freundin und schwärmte mit der kleinen Putzmacherin durch den schönen Tag. Am Abend gab es Tränen von Flora, und Marianne mußte versprechen, nicht mehr nach Konstanz zu kommen. Sie kam auch nicht mehr nach Konstanz , die Jahre rollten vor- bei und waren unfaßbar schön und unsagbar traurig. Marianne war bald in der kleinen Stadt verschrien. Die Leute schüttelten die Köpfe, wenn sie von ihr sprachen, keiner prophezeite ihr ein gutes Ende. Sie sammelte Autogramme berühmter Filmhelden, und als ihr Herz immer verzweifetter wurde, sie hatte keine Freundin, da lleß sie sich mit einem jungen Kaufmann ein und suchte in seinen Küssen doch nicht» als den ersten Kuß, sie fand kein Glück und da reifte in ihr der Plan, die Stadt zu verlassen. Sie war achtzehn Jahre alt. Die jungen Männer liefen ihr nach. Es war ihr gleich- gültig. Flora war nicht mehr in Konstanz , sie war jetzt in Nürnberg und hatte geschrieben, daß sie nach Berlin wolle. Und Berlin war auch ihr Reiseziel. Sie hatte große Pläne. Das Theater lockte. Aber noch mehr der Film. An jenem Frühlingstag war sie besonders zärtlich zum Dater. Sic küßte ihn und ließ sich wieder küssen. Sie hörte geduldig seine alten Geschichten von der Seefahrt an, sie blickte ihm frei ins Ge- sicht, als wolle sie für immer die guten und oertrauten Züge be- wahren. Dann weinte sie und ließ sich wie ein kleines Kind trösten. Am Abend verließ sie die kleine Stadt. Dem Vater hatte sie einen Brief hinterlassen, einen verzweifelten Brief, der sein Herz rühren sollte. Sie fuhr durch den dunklen Abend, sie reiste durch die lange Nacht, sie kam durch den aufblühenden Morgen und durch yieie Dörfer und Städte. Deutschland war ein schönes Land und war auch dann noch schön, als sich keine Berge mehr erhoben. Berlin , Berlin , hämmerten die Räder der Eisenbahn auf den blanken Schienen. Sie wußte wenig von der Stadt. Sie wußte nur, daß in der Friedrichstraße die großen Filmgesellschaften saßen und Rulmi und Reichtum verteilten. Sie wußte, es gab dort Cafes, in denen Arbeit vergeben wurde. Sie kannte die Geschichte des polnischen Fxäuleins Ehalupcz, das. unter dem Namen Pola Negri wettbe- rühmt war, und die Pola Negri kam auch einmal arm und hilflos in die Stadt Berlin und leuchtete jetzt über der Welt wie«in großes Feuer. Daher dachte Marianne an den Vater. Der Dater würde ihr verzeihen. Ja, einmal würde er stolz auf feine Tochter fein. (Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Salpeterfunde in Südafrika . In Kapstadt erregt die Mitteilung des Professors Smeath Thomas großes Aussehen, der socken aus Südwestafrika zurück- gekehrt ist und nun einen ausführlichen Bericht über ausgedehnte neuentdeckte Salpeterlager in diesem Gebiet erstattet. Danach kann kein Zweifel daran bestehen, daß Südwestafrika in den ernsthaftesten Wettbewerb mit Chile treten wird, und daß auch der künstlichen Stickstoffprcduktion ein gefährlicher Konkurrent entstanden ist. Die Salpeterlager sind in einem ungeheuren Gckiet festgestellt worden, aber noch läßt sich nicht vollständig die Ausdehnung und der Reich- tum der Lagerstätten ermitteln. Professor Thomas schreibt in seinem Bericht unter anderem:„Im Allgemeinen ist Südwestafrita in geologischer Hinsicht Ehlle ziemlich ähnlich. Es ist ein unfruchtbares Land in der gleichen Höhenlage über dem Meeresspiegel, und auch die physikalischen und klimatischen Beziehungen stimmen in mancher Beziehung überein. Wir haben Nitrate in einem Gebiet von wenig- stens 10 000 Ouadratmeilen entdeckt und ermittelt. Das Gelände beginnt bei Mariental im Norden, und wenn man sich SO Mellen östlich in der Richtung auf die Kalahariwüste begibt, so gelangt man zu einem Platz mit dem Namen Stampriet. im Tale des Auob- Flusses. Geht man weiter, so stößt man auf zwei weitere Ströme, den Elefantenfluß und den Nossob. Diese Wasserläufe schneiden in die Ebene«in und bilden dort Kanäle. Hier ist die Stelle, wo man
.�ontox, 23. September, Berlin . 1SJ0 HocWorf:„Der Kerbet un« 61« Qenles".. 15.55 Spitier:„Wohin in Berlin ?" 16.55 Walter Hteeaclever liest kleine Oeschiobtes. 17.00 Tee-Mosik. 18.30 Cnsllsch für Anfänger. 19.00 Dr. Rothe:„Jeder ist seines Glückes Schmied! Ist es so?" 19.30 Unftrhaltant. 70.00 Die vereinigten SUiten von Europa , ein Rückblick von Genf . 71.00 Vom Menuett bis tum Walter. K8nlt»tPBSterb»n*da. M.SO KiDderstunde. 15.00 Ertlehangsberttung; Kleinkinder in der Familie. 15.45 Frauenstunde. 16.00 Schulrat Hylla;..John Devey". 16.30 Dr. Harald Braun : Zeitdichtung alt Zeitspiegel. 18.00 Dtllberg: Schicksale berühmter Gemälde. 18.30 Englisch für Anlänger. 19.30 Otte: Automobillahrkunst. 20.00 Von der Pavane bis tum Menuett. 21.00 Romantik.
MUiiuiuimnmmmminmiiumiiiomiimniiiiiniiiuiiiimiiiiiimiiiiiiiniiumiunMiniiu) den Salpeter gefunden hat. Es ist nun anzunehmen, daß die Lager- stätten sich unter dem gesamten Plateau entlangziehen— aber das muß erst noch bewiesen werden. Doch sind die Spuren des Sal- peters in jedem Flußtal gefunden worden, und die Natur des Felsens ist einheitlich: die Annahme, daß die Nitrate also in dem ganzen Gebiet auftreten, liegt deshalb sehr nahe. Es gibt dort Lagerstätten, deren Muster bis zu 86 Prozent Nitrat enthalten. Es gibt auch Wasser in diesem Territorium, wenn auch nicht an seiner Oberfläche. Artesische Brunnen sind sofort in die Erde getrieben worden, die 12 Millionen Gallonen Wasser täglich spenden können. Die Eisenbahnfahrt ist öü Meilen entfernt, aber wenn die Logerstätten erst einmal abgebaut werden, wird die Transportfrage keine Schwierigketten machen Man kann schätzen, daß an jeder Tonne des Materials 66 bis 86 Mark zu verdienen sind. Bibelfest. Ein Kolonialwarenhändler in N. hatte kein Geld zum Steuern- zahlen, aber einen anderen Schatz, der zwar nicht steuerpflichtig, aber gelegentlich gut zu verwenden war— er war bibelfest. So reichte er an das Finanzamt ein Gesuch um Stundung ein und schloß seine Ausführungen mit den Sätzen: „Mir geht es wie dem armen Knecht, dessen Bitte sie in der Bibel, und zwar Mattheus 18 Vers 22 finden werden. Ich hoffe, daß mir das hochvermögende Finanzamt eine Antwort erteilt, wie sie in demselben Kapitel. Vers 27, zu lesen ist." Jetzt war das Finanzamt in Verlegenheit, denn keiner war unter ihnen bibelfest. Selbst der Finanzamtsdirektor versagte und die sollen doch alles wissen. Bücher hatte es zwar genug auf dem Finanzamt, aber keine Bibel. Also wurde zwei Tage bei allen Be- kannten herumgefragt, bis endlich ein Exemplar aufgetrieben wurde Es dauerte geraume Zeit, bis die richtige Stelle gefunden wurde. Matth . 18 Vers 22 lautete: „Herr, habe Geduld mit mir. ich will dir alles bezahlen". Vers 27 aber besagte: „Da jammerte den Herrn desselbigen Knechte, er lies ihn los und dke Schuld erließ er ihm auch!" Da kratzten sich die Herren vom Finanzamt hinter den Ohren und brüteten darüber nach, wie man dem bibelfesten Steuerschuldner ein« ebenso tresfende Antwort geben könne. Aber trotz eifrigen Suchen» in der Bibel haben sie bis heut« noch keine passende Bibel- stell» gefunden. Achtstundentag für Bajaderen. Zur Verbesserung ihrer sozialen Loge und zur Wahrung ihrer Berufeinteressen haben sich die Bajaderen Mittel Indiens zu einer Gewerkschaft zusammengeschlossen. Die Tänzerinnen haben sich, an die britische Arbeiterregierung gewandt und Protest gegen ihre Ausbeutung erhoben und gesetzliche Einführung des Acht- pundentages verlangt.