Reynaud und die Deutschnationalen. Sie haben sich zu ihm gedrängelt.

mittiert werden könnte.

Die deutschnationale Pressestelle nimmt den Enthüllungen über die Verhandlungen Klönnes gegenüber eine merfmür­dige Haltung ein. Daß die Doppelzüngigkeit deutschnationaler Politik damit bloßgestellt ist, daß die Berlogenheit der Heze gegen die Verständigungspolitik offenfundig ist, berührt sie weniger start als der Umstand, daß Hugenberg tompro­Sie verteidigt nicht ihre Partei, sondern Herrn Hugen­berg, und zwar nach der Formel: Hugenberg ist nicht schuld, da die Verhandlungen im Jare 1927 stattgefunden haben. Zwischen den Zeilen lieft m...: haltet euch an Westa r- p. Diese Methode bestätigt nur den Eindruck, daß die Deutsch­ nationale Volkspartei ein Privatbetrieb Hugen bergs geworden ist.

Indessen hat diese Hugenberg - Verteidigung ein Loch. Der Jungdeutsche" enthüllt weiter und stellt fest, daß auch im Jahre 1929 verhandelt worden ist:

"

,, Wir können von dieser deutschnationalen Stelle mur sagen, daß sie alles andere als gut unterrichtet ist, und wir behaupten dem gegenüber, daß deutschnationale Abgeordnete und Politiker, die uns dem Namen nach bekannt sind, noch im Jahre 1929, also in diesem Jahre, also in einer Zeit, wo die Deutsch­nationalen nicht in der Regierung sind, als Bevollmächtigte der Deutfcnationalen Bolkspartei mit offiziellen französischen politischen Kreisen verhandelt haben.

Außer den genannten Herren Rönne und D. d. Lippe nennen wir vorläufig noch den deutschnationalen Reichstagsabgeord neten Treviranus, der auch im April dieses Jahres in Berlin mit dem Beauftragten Poincarés zusammengewesen ist. Neben Herrn v. Mede.m als Bertreter des Stahlhelms hat aber noch ein weiterer hervorragender Stahlhelmvertreter mit Poincarés Sendling verhandelt, nämlich Herr v. Alvensleben. Damit Paul Reynaud aber auch den Eindrud mit nach Hause nahm und feinem Auftraggeber Poincaré mitteilen fonnte, daß er mit der gesamten deutschen Rechten Fühlung genommen hatte, fand sich auch für den deutschnationalen Landbund jemand zu den Ber­handlungen mit Herrn Reynaud ein, und zwar Herr Direttor Krießheim. Auch Herr v. Gleichen mit seinem Kreis wollte da nicht zurückstehen, und auch er erflärte, ebenso wie alle vorher Genannten, sein Einverständnis mit einer deutsch - französischen Bo­litik im Sinne der bekannten Rechbergschen Bedingungen. Als größten Achtungserfolg- wenn auch nicht als größten politischen­brachte Herr Reynaud wohl die erstaunliche Mitteilung nach Baris, daß auch der bekannte& a pitän Ehrhardt mit ihm zusammen­getroffen, und daß auch Ehrhardt auf der Basis der Rechbergschen Bedingungen eine Politik mit Frankreich für richtig hält."

Nach diesen Enthüllungen hat man den Eindruck, daß die Deutschnationalen sich gedrängelt haben, um von Paul Reynaud der Ehre einer Unterredung gewürdigt zu werden, fie müssen vor seinem Empfangszimmer direkt Schlange ge= standen haben!

Sie wollten alle nur ein, Defensivbündnis"! Dr. Rönne bittet anläßlich der Pressemeldungen über seine Verhandlungen mit fremden Diplomaten um die Verbreitung folgender Mitteilung:

1. Ich habe niemals einem franzöfifchen Militär oder Po­litifer ein Militärbündnis angeboten. 2. Eine deutsch englisch - französische Zusammenarbeit unter der Boraussetzung der Berücksichtigung der deutschen Lebensnotwendig feiten stellt nach meiner Auffassung einen Att der Selbst= verteidigung der drei großen nordeuropäischen Mächte gegen wirtschaftliche und ideelle Angriffe dar, gleich gültig, von welcher Seite sie ausgehen. Eine derartige Zusammen arbeit hat feine offensive Spize gegen andere Länder. In Sonder­heit verspreche ich mir feinen Erfolg davon, eine geistige Bewegung, mie sie der Bolschewismus darstellt, mit Kanonen zu beschießen. 3. Ich habe das Auswärtige Amt über alle Verhandlungen, die ich führte, restlos unterrichtet.

Auswärtiges Amt gegen Klönne.

Amtlich wird mitgeteilt: Der Abg. Klönne hat gegenüber den Veröffentlichungen der Nationalliberalen Correspondenz" eine Erklärung über die von ihm geführten Gespräche mit franzöfifchen Politikern verbreitet, in der er u. a. jagt, er habe das Auswärtige Amt über diese Unterhaltungen, obwohl sie rein privater Natur waren, alsbald unterrichtet.

Dazu ist zu bemerken, daß der Abg.& lonne den Staats­fekretär des Auswärtigen Amtes ein einziges mal, nämlich am 26. April d. 3. aufgesucht und ihm hierbei Mitteilungen er gewisse Gespräche gemacht hat, die von ihm unmittelbar vorher mit einem französischen Abgeordneten in Berlin geführt worden waren. Diese Unterhaltungen haben mithin ohne jedes Borwissen des Auswärtigen Amtes fattgefunden.

Auch hat Staatssekretär von Schubert den Abg. Klönne nicht im unflaren gelassen, daß seiner Ansicht nach die in jenen Unter­haffungen erörterten Gedanken für die deutsche Außen­politit nicht in Betracht tommen tönnten.

Staatssekretär von Schubert hat selbstverständlich von der ihm zufeil gewordenen Information auch dem Herrn Reichsaußenminister Kenntnis gegeben.

Die franzöfifchen Sozialisten wollen interpellieren. Paris , 23. September.

Die

Die Abendpreffe bespricht ausführlich die Berliner Veröffent lichungen über private deutsch - französische Verhandlungen. Liberté" nennt in ihrer Besprechung der Angelegenheit die Namen der Generäle Nollet, Walch und Lerond und fordert sie und die anderen Beteiligten dringend auf, sich zu den Gerüchten über ihre angebliche Bereitschaft zu weitgehenden Verzichten gegenüber Deutschland zu äußern. Alle Parteien und das ganze Land hätten, so sagt das Blatt, ein Recht darauf und erwarten mit Ungeduld die Aufklärung der Angelegenheit.

Der„ Soir" druckt einen Artikel des sozialistischen Abgeordneten Frossard ab, in dem es heißt: Es wird behauptet, daß der Ab­geordnete Reynaud revanchelustigen Deutschen , also denen, die Briand in seiner Genfer Rede antlagte, die öffentliche Meinung zu vergiften, die Rückgabe des Danziger Rorridors, und wenn man Rechberg glaube, die Wiederherstellung der deutschen Militärmacht angeboten habe.

Wir wollen wissen, ob das wahr ist,

wir wollen wissen, ob Reynaud uns zu einer Entente führen will, in der Frankreich übers Ohr gehauen wird, und für die Frank reich und der Friede die Roften tragen würden, einer Entente mit den Deutschen , die für den letzten Krieg verantwortlich sind und die

Weltwirtschaftsparlament in Berlin

Internationale Parlamentarische Handelskonferenz im Reichstag Gestern

wurde im Deutschen Reichstag unter der Leitung des| 3011frieden zum Stillstand des gefährlichen wirtschaftlichen Reichstagspizepräsidenten v. Kardorff die XV. Bollversammlung Aufrüstens zu kommen, um dann den Abbau des Protektionismus der Internationalen Parlamentarischen Handelskonferenz eröffnet. beginnen zu fönnen. Und noch größere Pläne drängen ans Licht. Die Konferenz, die aus den Delegationen fast aller Parlamente der Genügt für eine Welt, die durch das furchtbarste Ringen zerstört war, dessen Folgen länger dauern und schwerer sind, als selbst die Welt zusammengesetzt iſt, tagt zum erstenmal in Berlin , und zwar Furcht sie geahnt hat, nur das Negativum: feine neuen Handels­unter regster Beteiligung des europäischen Auslandes und der hemmnisse? Oder ist nicht schon die Möglichkeit gegeben, mit der Uebersee. Die Zahl der Länder, deren Barlamente vertreten sind, Berwirklichung des pofitiven 3deals: wirtschaftliche Kooperation der beträgt nicht weniger als 41; am stärksten sind die Delegationen von Bölfer zu beginnen: Kooperation zunächst vielleicht der Völker, die Großbritannien und Japan ( je 26). Vorzugsweise sind durch Schicksalsgemeinschaft und Nachbarschaft, aber auch durch ihre die Vorsitzenden und Mitglieder ihrer wirtschafts- und handels- Leiden am ehesten dazu gedrängt werden, der Völker Europas . Ein Europa der politischen Ausschüsse entsandt. Der Delegation des Reichstags haben durch die reichere und schnellere Entwicklung seiner Produktivträfte wirtschaftlichen Kooperation wäre fich zahlreiche Abgeordnete aller Parteien angeschlossen. Die diesjährige Tagung weist eine reichhaltige und interessante zugleich der erweiterte Absatzmarkt und der kaufkräftigere Kunde für die übrige Welt. Tagesordnung auf; es werden insbesondere erörtert werden: die Re­organisation der Industrie und ihre Beziehungen zur Arbeiterschaft, das Problem der Rationalisierung, die neuen Grundlagen der Mitarbeit der Arbeitnehmer( Gewinn beteiligung usw.), die internationale Kodifikation des Obli­gationen. die internationalen gationen und Wechselrechts, Sagungen des Radioverkehrs und die Mittel zur Beseitigung der landwirtschaftlichen Notstände.

Nach der Begrüßung der Konferenz durch Reichstagsvizepräfi­dent von Kardorff ergriff als erste Redner das Wort

Reichsfinanzminister Dr. Hilferding:

Die Reichsregierung hat mit hoher Befriedigung Ihren Beschluß aufgenommen, diesmal die Hauptstadt Deutschlands zu Ihrem Tagungsort zu wählen, und dankt Ihnen für die Ehre dieser Wahl. Näher rückt das Ziel, das die leitende Idee bei Gründung der Inter­parlamentarischen Handelskonferenz gewesen ist, eine wahrhaft repräsentative Bertretung der wirtschaftlichen Anschauungen und Bestrebungen der Bölker zu werden, des Willens der Welt, den Sie in die Richtung lenten wollen,

die wirtschaftlichen Antagonismen zwischen den Staaten zu über­winden, diese Antagonismen, die so gefährlich werden können für die Erhaltung des Friedens.

Damit wird Ihre Arbeit zur Arbeit für die Fundamente, auf denen sich die Friedensorganisation der Welt aufbauen wird. Und in einem geschichtlich entscheidenden Augenblic treffen Sie sich in Berlin , um diese Arbeit fortzusehen. Denn eine bedeutsame 3eit ist es für alle, die für den Frieden arbeiten, für den dauernden, auf es für alle, die für den Frieden arbeiten, für den dauernden, auf Recht begründeten, durch das Recht gesicherten, die Rüstungen ver­neinenden, den Krieg als Mittel der Politit ächtenden Frieden. Die Haager Konferenz hat den Young Plan prinzipiell an­genommen, und damit hat eine neue Phase der Repara tionspolitit begonnen.

Der Bersailler Vertrag hat für die Regelung der finanziellen und wirtschaftlichen Fragen einen

unlösbaren Widerspruch zwischen den Ansprüchen und Jllufionen der Politik auf der einen Seite und den Realitäten der ökono­mischen Möglichkeiten auf der anderen Seite flaffen lassen.

1

Der Dawes ẞlan führte endlich die Probleme auf das Gebiet zurüd, auf dem allein die Lösung möglich war, auf das Gebiet der Wirtschaft. Aber sein Versuch war provisorisch, die durch den Krieg so schwer und so dauernd gestörte Weltwirtschaft blieb den Gefahren der Unsicherheit ausgesetzt, und die Wirtschaft Deutschlands ftand unter Kontrolle.

=

Der Young Plan versucht die definitive Lösung auf dem wirtschaftlichen Boden. Er räumt den politischen Rest des Dames­Blanes durch Beseitigung der ausländischen Kontrollen aus, und er hat die Liquidation des Krieges gefördert, indem er die Beseitigung der Besetzung erleichtert hat.

Dieses Ergebnis der Haager Ronferens hat sofort feine Rüd. wirkung auf die Friedensarbeit des Bölfer­bundes gehabt.

Stärker als je hat sich dabei in Genf die Erkenntnis geltend gemacht, daß, so ungeheuer bedeutsam die politische Arbeit an der Organisation des Friedens und der internationalen Sicherheit durch Schiedsgericht und Abrüstung ist, fie nicht allein zum Ziel führen kann ohne die Arbeit an der Beseitigung der wirtschaft­lichen Gegensätze, die die Nationen unter sich und die klaffen innerhalb der Nationen mit immer neuer Unruhe bedrängen. Deshalb das Bestreben des Kampfes gegen den Protet. tionismus und der bedeutsame Plan, zunächst durch einen

entschiedene Borbereiter des nächsten Krieges find? Sind diefe Fragen indistret? Werden wir allein sie eventuell im Parla­ment aufrollen?

Reynaud ist leider jetzt in Amerifa.

Paris , 23. September. ( Eigenbericht.) Der Temps" beruhigt seine Leser am Montag mit einem höchst bureaukratischen Kommuniqué, in dem es heißt, daß Reynaud augenblicklich leider in Amerika auf Reisen sei und er erst nach seiner Rüdtehr im Oktober auf die gegen ihn gerichteten Anwürfe antworten fönne.

Haupt und Elite Deutschlands ." Fauftdicke französische Komplimente an die Deutschnationalen.

Die von Herrn Könne inaugurierte Berständigung der deutschen

und der französischen„ Erbfeinde" macht reißende Fortschritte. Boll jener g'schämigen Berzücktheit, mit der alternde Kokotten Rompli­mente einsammeln, berichtet die Kreuzzeitung ", wie der wilde französische Nationalist Gustave Hervé für die Verbrüderung mit seinen pangermanistischen Gesinnungsgenossen schwärmt und die Deutschnationalen in folgendem Hymnus ummirbt:

Man dürfe nicht vergessen, daß die Deutschnationale Partei die intellektuelle, moralische und soziale Elite Deutschlands darstellt, daß in dieser Partei sich das Herz und das Hirn Deutschlands befinde, nämlich die Großindustrie, der Großhandel, die Universitäten, die Großgrundbesizer in Preußen, der protestantische Adel, die Kreise der alten preußischen Berwaltung. Der Zahl nach sei zwar die Sozialistische Partei größer, aber in der Deutschnationalen Partei befindet sich das Haupt und die Elite Deutschlands .

Sie haben den wirtschaftlichen Problemen seit langem Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Arbeit geschenkt. Sie haben erkannt, daß in der modernen Wirtschaft immer mehr erstartende Tendenzen zur Organisation drängen. Dazu gehören die Probleme der Ra­tionalisierung, mit denen Sie sich auf dieser Tagung be­schäftigen wollen. In dieser Richtung drängt das Streben der werftätigen Massen nach höherem Anteil an dem Ertrag der Arbeit. Dieses Streben muß zugleich auf Steigerung der Produktivität der Volkswirtschaft hinzielen und drängt so wiederum zur Verbesserung der Organi­sation. Und auch dieses Thema wird hier zur Berhandlung stehen. All diese wirtschaftlichen Tendenzen führen über den Rahmen der einzelnen Staaten hinaus und haben schon seit langer Zeit internationale Form und Bedeutung gewonnen. Die Wirtschaft weist hier wieder einmal der Politik den Weg, und die Staatsmänner müssen Sorge tragen, daß die Politik und die Mission des Staatsgedankens nicht hinter dem Vorwärts­drängen der Wirtschaftskräfte zurückbleibt.

als Parlamentarier und als Sachverständige der Wirtschaft sind gerade Sie berufen, bei Ihren Beratungen die Erfordernisse der Lösung unter beiden Gesichtspunkten zu betrachten. Deshalb er= warten wir, erwartet die Welt von Ihren Beratungen wert­polle Anregungen. Indem aber so die Probleme der Wirt­schaft zugleich zu Fragen der Organisation des Friedens und der Kooperation der Völker werden, gilt Ihre Arbeit der Be. leitigung der Kriegsursachen, soweit sie aus den ökonomischen Antagonismen der Staaten hervorgehen, adelt dieser Geist eine Arbeit, die sonst nur als wirtschaftliche und materielle allzu leicht verkannt werden könnte. So stellt sich diese Konferenz in den Dienst der großen Aufgabe der Befriedung der Welt, der Steigerung der Wohlfahrt der Nationen und der Zusammenarbeit aller Bölter. In diesem Sinne feien Sie nochmals der deutschen Reichsregierung und dem deutschen Bolte herzlichst willkommen. Entschließung zur Rationalisierung.

In seinem dem Ausschuß für die Reorganisation der Industrie und ihre Beziehungen zum Arbeitnehmer erstatteten Bericht über die Rationalisierung der Industrie tam der englische Delegierte Hannon zu folgendem Ergebnis:

1. Das Kapital sollte nach wissenschaftlichen Grundsätzen dort angewendet werden, wo es am notwendigsten ist und den größten Gewinn verspricht.

2. Doppelproduktion in ein und demselben Gebiet sollte ver­mieden und die Unterhaltung großer Lager auf ein Minimum be­schränkt werden.

3. Angebot und Nachfrage sollten geregelt werden. 4. Preisschwankungen sollten im Interesse des Fabrikanten wie des Verbrauchers in vernünftigen Grenzen gehalten werden. 5. Wirtschaftlichkeit und Gleichgewicht zwifchen Rapital und Arbeit sind am besten im Großunternehmen gesichert.

6. Das Großunternehmen bildet an sich schon die beste Sicherung gegen die Risiken, denen die konkurrierenden Klein­unternehmungen von Zeit zu Zeit immer wieder ausgesetzt sind.

An dieses Referat schloß sich eine lebhafte Aussprache, an der sich das englische Unterhausmitglied Sir Philip Dawson, der französische Deputierte Durand, der tschechoslowakische Se­nator Stodola, der Australier Sir William Lathlaim, das englische Unterhausmitglied Mac Laren, der Reichstags­abgeordnete Dr. Lejeune Jung und der griechische Abge ordnete Papanastasin beteiligten.

Die Aussprache wird am Dienstag vormittag fortgesetzt. Dann soll auch über die Entschließung Hannon abgestimmt werden.

Die Untersuchung gegen die Attentäter.

Die Haftbefehle gegen die Timm- Gruppe bestätigt.

Die Untersuchung gegen die Bombenattentäter und Verdächtigen­ist von dem Untersuchungsrichter, Landgerichtsdirektor Dr. Majur, jetzt so weit gefördert worden, daß auch hier in Berlin Festgenommene eingehend verhört worden sind. Diese Bernehmungen haben zum Ergebnis gehabt, daß Dr. Majur gegen alle fieben, d. h. gegen Ernst v. Salomon und die sogenannte Timm- Gruppe, die vom Ver­nehmungsrichter erlassenen Haftbefehle bestätigt hat, da ihm der vorliegende Berdacht für ausreichend erschien.

Hakenkreuz- Berleumder verurteilt. Landtagsabgeordneter Dr. Len muß ins Gefängnis. Köln , 23. September.

"

Das Gericht verurteilte den Schriftleiter des Westdeutschent Beobachters"; den nationalsozialistischen Landtagsabgeordneten Dr. Len, und den Koblenzer Filialleiter des Blattes, Be­ressen wegen übler Nachrede und Beleidigung zu je einem Monat Gefängnis. Die Verurteilten hatten in einem Artikel zu einem längst erledigten Prozeß gesagt, der in dem Prozeß Frei­gesprochene habe nach eigenem Geständnis bei einem anderen Prozeß seinem Rechtsanwalt ein Faß Wein und dem Staatsanwalt ein Tisch­telephon geschenft. Es werde mit zweierlei Maß gemessen; recht behalte, wer blaue Lappen befize. Das Gericht erblidte hierin den Vorwurf bewußter Rechtsbeugung.

Ausschluß! Ausschluß!

Im Kriege titulierten deutsche und französische Nationalisten Mostau schmeißt den schwedischen KP.- Borsland heraus einander als Halbtiere, Barbaren, Schweine. Wissenschaftlich" Stocholm, 23. September. ( Eigenbericht.) wurde von beiden Teilen die absolute moralische Berkommenheit der Gegenseite bewiesen. Jetzt sind die Halbtiere zur ,, moralischen Elite" Die Romintern haben den Vorstand der schwedischen avanciert, jeder Teil bescheinigt dem anderen die Vollkommenheit| Rommunisten aus der Partei ausgeschlossen, da er es des Geistes. Hervé umschmeichelt die Deutschnationalen, die weit unterlassen hatte, die im vergangenen Sommer in Schweden ange­von jedem Protest entfernt mit Kußhand das Lob einstecken. Klönne triumphiert die nationalistische Internationale marschiert, nur Hugenberg macht Boltsbegehren mit Landesverratsparagraphen gegen wen eigentlich?!

-

fündigte Revolution durchzuführen. Von dem Ausschluß mer den 17 der bekanntesten schwedischen Kommunisten betroffen, fämt­liche Mitglieder der kommunistischen Stadtverordnetenver jammlungen von Stockholm .