Rr. 447 46. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Kampf um die Reichsbant.
Spekulantenentschädigung auf Reichskosten?
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Es ist anzunehmen, daß Herr Schacht seine Meinung inzwischen nicht geändert hat. Die Anteileigner haben ihm deswegen schon Daumenschrauben angesetzt. Sie meinen, das neue Reichsbankgeseh - das hoffentlich dem Reiche gibt, was des Reiches ist müffe ihnen, den Aktionären, zur Genehmigung vorgelegt werden. Und sie möchten nur genehmigen, wenn ihnen
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Ein Unterausschuß des Young- Organisationskomitees hat den definitiven Dawes- Regelung eine andere Regelung gefunden Entwurf über die Anpassung des heutigen Reichsbant werden muß." gesezes an den neuen Zahlungsplan auszuarbeiten. Dieser Unterausschuß wird in Berlin tagen. Angeblich herrscht- so berichten die Handelsblätter deswegen in den Kreisen der Inhaber von Reichsbanfanteilen seit Wochen große Aufregung. Der Kurs der Reichsbankanteile, der von 192( Januar 1928) schon bis auf 340( Frühjahr 1928) gestiegen war und seitdem„, abbröckelte", ,, tanzt" jetzt Jazz. Es ist verständlich, daß das die Besitzer von Reichsbankanteilen ärgert. Sie haben zwar von 1924 bis 1926 je 10 Proz. Dividende bezogen und für 1927 und 1928 jogar je 12 Proz. aber sie wollen mehr! Sie haben, wie sie meinen, ein Mitanrecht auf die Reserven der Reichsbank
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erworben und das wollen sie entsprechend angemessen abgegolten haben, wenn das neue Reichsbankgesetz eine Aenderung der Gewinnverteilung vornimmt. Vom Reingewinn der Reichsbant
entfielen:
1913..
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1924.
auf das Reich 31,0 Mill Mt 55,6
1925.
12,2
1926.
4,2
5,5 5,2
1927 1928
auf die Anteileigner Divid. in Broz. 15,2 mill. Mt.
9,0
"
12,3
12,3
8,43 10 10 10
P
PP
"
12 12.
14,7 14,8
Nun ist die Reichsbant teine beliebige Attiengesellschaft, die sich nicht um das Reich zu fümmern braucht und nur an ihre Aktionäre zu denken hat. Sie hat vom Reiche das Noten privileg über tragen bekommen. Das ist ein Monopol. Dafür sind entsprechende Gegenleistungen an das Reich zu tragen. Das neue Reichsbankgesez von 1924 hat dieser Verpflichtung bei weitem nicht ausreichend Rechnung getragen. Die Gründe dazu lagen nicht nur im Dames- Plan. Die damalige von Luther start beeinflußte und dann geführte Regierung dachte und handelte privatkapitalistisch nach dem Grundsay: Fort vom armen Reich! Man meinte wohl auch, es sei gut, das Kapital der Reichsbank durch gute Gewinn aussichten für das Ausland reizvoll zu machen.
Die tatsächliche Entwicklung hat dann nicht vorausgeahnte Wege eingeschlagen. Das auf dem Rotenbanfprivileg aufgebaute tonfurrenz und rififolose Reichsbankgeschäft brachte von Jahr zu Jahr steigende Gewinne. Im Geschäftsbericht 1928 heißt es deswegen auch ganz offen und ehrlich, daß der wiederum gestiegene Gewinn sich aus den gegenüber dem Vorjahr
erkläre.
erhöhten Zinssätzen
Aus den nicht ausgeschütteten Gewinnen sind inzwischen bei der Reichsbant beachtliche Reserven entstanden. Es find das für Ende 1928:
gesetzlicher Reservefonds
Delfrederefonds( Reserve für etwaige unsichere Forderungen)
Rüdlage für Notenneudrud
Baureserve
48,8 Mill. M?
75,0
Spezialrefervefonds f fünftige Dividendenzahlg. 45,8
"
"
35,0 35,0" 239,6 Mill Mt. Die Reserven sind heute also schon höher als das gesamte a us- gegebene Attientapital( 122,8 millionen Mart). Hierbei laffen wir die im Reichsbanfschatten etwas versteckte Golddistontbank der Einfachheit halber ganz außer acht.
Nun erklärte der Reichsbankpräsident Dr. Schacht schon im Herbst 1928 öffentlich:
" Die Anteile der Reichsbank werden leider scheinbar von der internationalen Spefulation getrieben, die teilweise wohl Erwartungen hegt, daß bei einer eventuellen fünftigen Aenderung des Reichsbantgesetzes eine Abfindung der Anteilseigner stattfinden müsse. Die Spetulanten vergessen aber, daß bei einer Aenderung des Reichsbankgesetzes, das ja immer deutsches Reichsgesetz bleiben würde, im Zusammenhang mit einer
Die Zechenherren machen scharf. Was der Eschweiler Bergwerfeverein zu berichten weiß Das größte Zechenunternehmen im Aachener Kohlenrevier, der Eschweiler Bergwertsverein , fann für das am 30. Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 1928/29 wieder eine Dividende von 14 Prozent auszahlen. Diese Dividende erfolgt auf Grund des Interessengemeinschaftsvertrages mit dem schwerindustriellen Arbed Konzern in Luxemburg , ist also vertraglich festgelegt. In den verteilten Aktionärsgewinnen selbst tomint also die Entwicklung des Unternehmens nicht zum Ausdruck. Auch der in der Bilanz aus. gewiesene Reingewinn, der mit 3,3 Millionen fast haargenau den Ergebnissen des Vorjahres angepaßt" ist, gibt über die Betriebsentwidlung dieses Zechenunternehmens feinen Aufschluß.
Dagegen laffen schon die Abschreibungen auf die Werksanlagen, die von 3,8 auf 4,24 Millionen herausgeschraubt wurden, erkennen, daß die tatsächlichen Reingewinne des Unter nehmens im letzten Jahre weit höher gewesen sein müssen als in der Konjunktur des Vorjahres. Auch bei den einzelnen Betriebsposten in der Bilang tommt der große Berdienst des Unternehmens zum Ausdruck. Während die Forderungen der Gesellschaft mit 22,7 Millionen sich so gut wie gar nicht verringert haben, tonnten die Schulden um über 1,2 millionen auf 16,2 Millionen gefentt werden. In welchem Maße die Gesellschaft durch die sehr hohen Abschreibungen sich innerlich stärken fonnte, geht daraus hervor, daß die gesamten Anlagen nur mit 47,3 gegen rund 47,8 millionen im Borjahr bewertet sind, obwohl allein im letzten Betriebsjahr, von den vorhergehenden Jahren gar nicht zu reden, 4 Millionen Mart neu indie Anlagen gestedt wurden.
Nach dem Geschäftsbericht konnte die Förderung trotz der sehr guten Ronjunttur im vorhergehenden Jahr nicht nur auf gleicher Höhe gehalten, sondern sogar noch gesteigert werden. Der Eschweiler Bergwerksverein unterscheidet sich also hierin von einer ganzen Anzahl führender Ruhrzechen, die im letzten Jahr den Rekord ftand von 1927 nicht aufrechterhalten konnten.
Alle Belt weiß, daß der deutsche Kohlenbergbau jeit Monaten eine Refordtonjunktur durchmacht Zur Bewältigung der
irgendeine Entschädigung dafür gewährt
wird, daß sie in Reichsbanfanteilen spekuliert haben, weil sie auf weiter steigende Dividende und auf Ausschüttung von Reserven gehofft haben! Die heute vergessen, daß Reichsrecht ihrer Genehmi gung noch nicht unterliegt.
Die ganz Klugen verweisen darauf, daß man doch die Ausländer nicht vor den Kopf stoßen dürfe, und achtzig Prozent der Anteilseigner seien Ausländer. Das stimmt aber gar nicht! Nach den Stammbüchern der Reichsbant waren in den Händen von
31.12.1927 31.12.1928
Inländern
Ausländern Bersonen Mart Personen Mart 9 789 100 520 500 1 300 22 267 600 9 928 100 352 800 1300 22 435 300
Es sind also nur rund 20 Broz. des Kapitals der Reichsbank in den Händen von Ausländern. Man sagt uns, die offiziellen Zahlen des Stammbuches seien in Wirklichkeit falsch, die Reichs bankanteile würden schon seit Jahren gehandelt, ohne daß die Besize änderungen der Reichsbank für ihr Register gemeldet würden. Es würde zu weit führen, wollten wir die geschäftlichen Hintergründe dieser Vorgänge untersuchen. Es sei deswegen unterstellt, daß die offizieller Zahlen über die Berteilung der Reichsbanfanteile falfh find. Man sagt nun, daß
,, der leiseste Schimmer einer Rechtsbeugung" dem deutschen Kredit im Auslande einen schweren Stoß geben würde. Man dürfe also die Erwartungen der ausländischen Spetu lanten auf eine Sonderausschüttung aus den Reichsbanfreserven nicht enttäuschen.
Dienstag, 24. GSeptember 1929
Bielmehr liegt auch hier die Ursache der erhöhten Erwerbslosigkeit in einer verstärtten Freiseßung menschlicher Arbeitskräfte durch die Mechanisierung der Betriebe.
Im einzelnen war der Kräftebedarf der Landwirt schaft für die Kartoffelernte bereits sehr start, fonnte jedoch durchweg befriedigt werden. Der Braunfohlenbergbau blieb wie bisher gut beschäftigt, uneinheitlich dagegen war die Entwicklung in der Industrie der Steine und Erden, die besonders infolge von Absatzschwierigkeiten in der Glasindustrie ungünstig für den Arbeitsmartt war. Bezeichnend ist, daß in der Metallindustrie weibliche Arbeitskräfte noch gut unterzubringen waren, während die Aufnahmefähigkeit für männliche Arbeiter start nachließ. Im Holz- und Schnigstoffgewerbe sowie in der Papier - und Lederindustrie konnte ich eine leichte Belebung durchsetzen. Das Bekleidungsgewerbe blieb gegenüber der Borwoche unverändert, desgleichen die Spinnstoffindustrie, die ihren uneinheitlichen Beschäftigungsgrad beibehielt.
Die abgeblikte£ fa.
Emelfa- Mehrheit von der Commerzbank gekauft.
Wir hatten bereits des öfteren auf die zwischen der Hugen= bergschen Ufa und der Münchener Emelta schwebenden Verhand lungen hingewiesen. Der Zweck dieser Verhandlungen war durchsichtig genug. Der Ufa- Konzern, der bereits mit mehr als 100 Lichtspieltheatern in Deutschland eine durchaus beherrschenbe Stellung in der deutschen Filmpolitik einnimmt, zielte in den Berhandlungen mit der Emelfa darauf ab, auch dieses Unternehmen mit seinem hochwertigen Besig von etwa 45 großen und modernen Lichtspieltheatern in die Hände zu bekommen. Eine beabsichtigte Aufsaugung der Emelta wurde zwar stets von der Ufa- Direttion ab gestritten, doch war nach dem Inhalt der Verhandlungen nicht daran zu zweifeln, daß trotz eines Weiterbestehens der Emelta als selbständiger Gesellschaft der Ufa- Konzern den entscheidenden Einfluß auf die Filmpolitit dieses Unternehmens gewonnen hätte.
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Jetzt kommt die überraschende Nachricht, daß die Attien mehrheit der Emelta von einer Bantengruppe unter Füh rung der Kommerz- und Privatbant aufgekauft worden ist. Das Kapital der Emelka beträgt zur Zeit 5 Millionen Mark und hiervon sind 2,6 Millionen in die Hände der genannten Bantengruppe gelangt. Die Ulfa ist also mit ihren Plänen bei der Emelfa voll ständig abgeblikt, was filmpolitisch von größter Be deutung ist.
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Da hinter der Kommerz und Privatbant als Käufer des Angesichts solcher Argumente muß man sich daran erinnern, Emelta- Attienpatetes die beiden führenden Tonfilmkonzerne, bie daß eben erst die deutschen Banken und die Handelspreffe den Stand. Klangfilm 2. G. und das Deutsche Tonbild syndikat punft vertreten haben, daß diejenigen Schweizer Finanzleute und stehen, so scheinen in diesem Falle die Tonfilmproduzenten rechtenglischen Kreditgeber, die der Frankfurter Allgemeinen " viele Milzeitig zugegriffen zu haben, um eine Monopolbildung bei den Lichtlionen Mart geliehen hatten, auch am Berluft beteiligt werden spieltheatern, also bei ihren Kunden, zu verhindern. müßten. Jest plößlich sollen diejenigen Ausländer, die auf ihre Reichsbankanteile pünktlich hohe 3insen bekommen haben, sogar Anspruch auf den Erfolg ihrer Spekulationen haben!
Sind es denn überhaupt Ausländer, für die plötzlich so eifrig eingetreten wird? Alle Bermutungen sprechen dafür, daß sich hinter ihnen ganz brave und nationalgesinnte Inländer in erheblicher Anzahl verbergen. Wir empfehlen strengste Revision des Stammbuches unter Ausschaltung aller ,, Neben" buchungen.
Manche der heutigen Anteilseigner erklären, ihr(!) Kapital sei durch die Zusammenlegung der Reichsbantaftien im Berhältnis von 2: 1 seinerzeit so geschädigt worden, daß sie jetzt zum min desten den
Anspruch auf die doppelte(!) Mindeftdividende hätten. Die einen meinen dabei 8, die anderen 12 Proz. zukünftig gesicherte Dividende. Das wäre hundertprozentige Sonderauf wertung. Ueber diese Forderung sollte man die Kriegsanleihebefizer abstimmen lassen!
Die Gewinne der Reichsbank gehören vor allem zuerst dem Deutschen Reich. Die spekulativen Käufer von Reichsbantanteilen sind gewarnt worden, und dazu von autoritativer Stelle. Wer bei rotem Licht über die Straße geht, tut das auf eigene Berantwortung! Soll das Reich auch noch fehlgeschlagene Spe fulationen entschädigen? Die Reserven der Reichsbant, soweit sie bei the entbehrlich sind, braucht das Deutsche Reich für die Erfüllung des Young- Planes und seiner sonstigen Aufgaben. Welche Partei will das im Reichstage bestreiten?
Die franke Börse.
Das Berliner Banfenfartell greift ein. Monatelang haben die Berliner Großbanken der nahezu tatastrophalen Entwicklung der Aktienkurse an der Börse tatenlos zugesehen. Die Kurse der deutschen Industrieattien haben um Baufe dieses Sommers einen Reford tiefstand erreicht, der meder durch die allgemeine Lage der Konjunktur in Deutschland noch durch andere wirtschaftliche oder politische Teilerscheinungen begründet war.
Die Stellung der großen Berliner und Provinzialbanken zur Börse war dadurch gekennzeichnet, daß sie sich so gut wie gar nicht mehr um sie fümmerten. Erst jetzt, wo die Entwicklung so bedrohlich geworden ist, daß die Banten selbst Haare lassen müssen, haben sie den Entschluß zu einem Eingreifen gefunden. So hat das Berliner Bankenkartell, die sogenannte Stempel vereinigung, gestern in einer Sitzung beschlossen, eine durchgreifende Hilfsaktion zur Stüßung der Börse einzuleiten. Die Stüßungsaktion ist so gedacht, daß das sogenannte Stüßungstonfortium an all den Stellen eingreifen soll, wo dies Kurseinbrüche besonders erfordern. Das Eingreifen der Banten wird sich aber nicht allein auf eine sogenannte Kurspflege beschränken, sondern weit darüber hinausgehen, d. h. durch starte Käufe von Attien die besonders zusammengebrochenen Kurse bestimmter Papiere wieder aufzubeffern.
Man wird die Beschlüsse der Großbanken abwarten müssen. Da die Abneigung des Publikums gegen die Börse auf bestimmten Ursachen beruht Willkür und Diktatur des Vorstandes, ungenügende Aufsicht und ungenügende Kontrolle, Niedrighaltung der Dividende usm.-, die nicht durch den Zusammentritt der Großbankgewaltigen zu beseitigen sind, dürfte nicht viel dabei heraustommen. Notwendig ist eben eine grundlegende Attien rechtreform, die auch vor allem die Forderungen der Arbeiter
Aufträge wurden seit dem Frühjahr troh der Mechanisierung der Bergwerke und troß der gang erheblich gestiegenen Mehrleistungen je Mann und Schicht über 12 000 Bergleute neu eingestellt. Diese glänzende Entwicklung erstredt sich nicht nur auf das Kohlenbeden an der Ruhr, sondern in fast gleichem Aus maß auf sämtliche deutschen Kohlenrepiere, also auch auf das Aachener Gebiet. Wenn die Verwaltung des Eschweiler schaft nach ausreichender Kontrolle berücksichtigt. Bergwerksvereins dann trotzdem in ihrem Geschäftsbericht zu be haupten wagt, daß das laufende Geschäftsjahr infolge der neuen Belastung durch Lohnerhöhung und Arbeitszeitverfürzung sich schlechter stellen würde als bas vergangene, so zeigt dies nur, daß auch Refordtonjunkturen von den Unternehmern ins Gegenteil verdreht werden. Im übrigen nehmen wir zugunsten der Eschweiler Berwaltung an, daß sie selbst nicht glaubt, was fie im Geschäftsbericht geschrieben hat.
Stillstand auf dem Arbeitsmarkt.
Die Lage in Berlin und Brandenburg . Die Arbeitsmarktlage im Bereiche des Landesarbeits amts Brandenburg erfuhr in der Berichtswoche vom 9. und 14. September feine wesentliche Veränderung. Die Zahl der aupt unterstüßungsempfänger nahm um 357 Personen ab, die allerdings ausschließlich auf die weiblichen Berufskräfte entfallen,
Transportfrise in Rußland . In dem Riesenreich Rußland ist das Transportproblem von jeher eine der schwierigsten Wirtschaftsaufgaben gewesen. So war auch die große Krise des Jahres 1921, als etwa 8 Millionen Menschen verhungern mußten, nicht zuletzt eine Folge des völlig zerrütteten Transportwesens gewesen. Hier war denn auch in der„ Beriode des Wiederaufbaues" zunächst alle Energie angelegt worden. Jetzt kommen wieder alarmierende Nach= richten, daß sich die Berkehrsverhältnisse frisenhaft zugespitzt haben. Um möglichst schnell viel Getreide auszuführen, damit die so notwendigen Denisen hereintamen, sei die Eisenbahn derart mit Getreidetransporten überlast et, daß alle Transportpläne über den Haufen geworfen feien. Dadurch sei die Ausführung fämtlicher Produktions- und Baupläne fraglich ge= worden. Die Rohstoffvorräte sollen, besonders in der Schwerindustrie, nahezu erschöpft sein, während die Lagerräume der Fertigproduktion nicht geräumt werden fönnten. Der Oberste Boltswirtschaftsrat habe sich veranlaßt gesehen, bei der Regierung auf schleunigste Abhilfe zu dringen.
Börsenkrach in Amsterdam . Die Amsterdamer Börse erlebte gestern einen schwarzen Tag durch den plöglichen Zusammenbruch der Aktien der Margarine- Union. Dieses Unternehmen ist der Die 3aht der Arbeitsuchenden erhöhte sich zwar um 1440 auf 216 052 Personen, jedoch ist der Stand der Arbeitsuchenden bekannte Margarine Welt trust, dessen Aktien infolge der noch um etwa 700 Bersonen geringer als in der Berichtswoche Ende großen Aufsaugeaktion bei den englisch - amerikanischen Seifenfonzernen durch den Margarinetrust sprunghaft in die Höhe August. Die Zahl der Hauptunterstüßungsempfänger letterten. Der Rückschlag, der nach den spekulativen Ausin der versicherungsmäßigen Arbeitslosenunterstügung betrug 106 920, wüchsen der letzten zwei Wochen nicht ausbleiben konnte, ist darauf in der Krisemunterftügung 21 426, zusammen alfo 128 346 Perfonen. zurückzuführen, daß die Großspekulation, die befanntlich das Gras Die Gesamtzahl der Unterstüßten in der entsprechenden Zeit des Vor- wachsen hört, zur rechten Zeit, also zu den höchsten Kurien jahres belief sich auf 96 641, also um gut 30 Broz weniger. Massenverkäufe aufgab, daß die Banten dann plöglich den Wie wir schon des öfteren bei Betrachtungen über die allgemeine Mitläufern die Kredite fündigten und auf diese Art große Zwangsverfäufe stattfinden mußten. Auch dieser Börsenfrach, der sich denn Arbeitstage im Reich betont haben, ergibt sich auch für den Berliner Dugend anderer an den verschiedenen großen Weltbörjen würdig und Brandenburger Arbeitsmarkt irotz der erhöhten Arbeitslosenzahl anreiht, wird aber faum zur Folge haben, daß die Zahl der Mitteine Ronjuntturverschlechterung der Wirtschaft. I läufer an den Börsen sich verringert.