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Daszinsfi gegen Pilsudsti.

Eine Erwiderung des Gejmmarschalls. Warschau  , 24. September.

Sejmmarschall Daszynfti beantwortet heute in einem längeren Auffag den letzten Artikel des Marschalls Pilsudsti. Daszynski  bestätigt, daß er im Juni dieses Jahres Marschall Pilsudski auge fsucht, ihn auf die schwere Wirtschaftslage aufmertfam ge macht und hierbei auch die Möglichkeit einer Mehrheitsbil. dung erörtert habe. Niemand habe ihn, so schreibt Daszynski  , zu

Königliche Möbel.

Bon Ferdinand Künzelmann.

Salon in Berlin  . Militärs des alten Heeres, hohe Beamte in Pension und ihre Damen, ein paar Künstler, die in jedem Gespräch erzählen, daß nur die Juden ihren Ruhm und Ruf verhinderten: mit einem Worte eine Gesellschaft, die sehr unzufrieden mit der Gegenwart ist, aber von den hohen Ruhegehältern der Republik  

Biljublagefandi,& r set in bas Belvedere  - Schloß einfach beshalb sons behaglich lebt.

Er

gegangen, weil dort ein Mann wohne, der seit dem Mai 1926 die tatsächliche Macht in der Hand habe. Er habe nicht so lange warten mollen, bis die wirtschaftliche und politische Lage des Landes so un­erträglich würde, daß man wieder Kanonen auf die Straßen bringen und Blut vergießen müffe. Seine Borschläge jeien von Marschall Pilsudski abgelehnt worden. Der Ministerpräfi­dent Major Switalsti und der Führer des Regierungsblocks Oberst Slawet seien überdies nachher nach Frankreich   gefahren. Erst jezt habe man ihm die Ehre angetan, auf feine Anregungen einzugehen. Er glaube aber, daß der Sejm  , selbst wenn er sich unter merfe, teine Gnade vor den Augen des parlamentsfeindlichen Marschalls Pilsudski   finden merde.

Besprechungen Moskau  - London  .

Dowgalewski bei Henderson.

London  , 24. September. Der Pariser Botschafter der Sowjetunion  , Dowgalemiti, der die Berhandlungen über die Biederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen England und Sowjetrußland führen foll, hat heute morgen dem Foreign Office einen Besuch abgestattet und mit Dem Staatssekretär des Aeußeren Henderson eine erste Be­sprechung gehabt.

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Berspätete Entdeckung.

Streifbrecher" 3nferate im Vorwärts".

Die PD. läßt nichts unversucht, um den Lesein ihrer Presse die Auffassung zu suggerieren, alle im Deutschen   Metallarbeiter. verband organisierten Rohrleger und Helfer, deren Lohn- und Ar­beitsbedingungen durch einen für allgemein verbindlich ertlärten Tariffchiedsspruch geregelt sind, seien Streit. brecher. Und zwar einmal deshalb, weil sie die Spaltung der Rohr­legerbranche durch Niederkirchner   nicht mitgemacht haben, jerner, meil sie sich nicht des Tarifbrudes schuldig machen wollen und weil sie mit dem wilden Streit nichts zu tun haben wollen, den die APD. angezeitelt hat.

Ein wilder Streif, der nicht auf dem von der Oppo­fition sonst so sehr befürworteten Wege der Urabstimmung beschlossen wurde. Ein wilder Streit, dessen Spize sich meit weit weniger gegen die Unternehmer richtet. sondern in erster Linie gegen die zufiändige Organisation, den Deutschen Metall­ arbeiterverband  .

Ein wilder Sireit. der dem eigeren Laden Nieder­firchners aufhelfen, der kommunistischen gewerkschaftsfeindlichen Splitterorganisation der Rohrleger die Anerkennung als I ariff partei verschaffen soll, durch denselben wilden Streif, der trog und gegen Tarifvertrag unternommen wurde; gegen einen für all­gemein verbindlich erklärten Tarifvertrag, von Drahtziehern, die es als eine Lebensaufgabe der Arbeiter bezeichnen, die Tarifver träge zu durchbrechen und sie durch gelegentliche Forderungen auf ,, Wirtschaftsbeihilfen" oder zwischentarifliche Lohnregelungen" zu unterhöhlen.

Die Leitung des wilden Streifs, die sich von einzelnen Betrieben ihre außertariflichen Forderungen durch Einzel tarifverträge vorläufig bewilligen und ihre Streifenden arbeiten läßt, die Leitung der kommunistischen   Gewerkschafts­Gegenzentrale, nimmt sich heraus, unsere Gewerkschaftsgenossen der Rohrlegerbranche im DMV. als Streifbrecher zu beschimpfen und ihren ganzen Anhang auf diese Streitbrecher" zu heben.

Der bolichemistischen Diktatur gegen das Proletariat werden die gemerkschaftstreuen Rohrleger sich nicht unterwerfen. Sie haben in jeder Beziehung, insbesondere auch in moralischer Beziehung ein Recht zu arbeiten und alle Gemeinheiten gegen sie, dei ein Niederkirchner mit seinem Namen deden muß, reichen nicht aus, fie zu Streitbrechern" zu stempeln.

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Der Borwärts" brachte am 15. September fünf Inserate mit Arbeitsangeboten für Heizungsmonteure und Helfer und am 22. Sep: tember wiederum drei solcher Anzeigen. Die KPD  . Breffe gibt jezt eine dieser Anzeigen vom 22. September als neueste Ent dedung wieder, mit der Balfenüberschrift: Borwärts" und Ceip

ziger Boltszeitung" suchen Streifbtecher, um dem Berliner   Rohr­legerstreit den Garaus zu machen".

Der Borwärts" wird sich durch diese Berdrehung nicht abhalten laffen, auch weiterhin Arbeitsangebote aufzunehmen, da fie durchaus einwandfrei unter tariflichen Bedingungen gemacht werden. Wenn die wild streifenden, von Niederkirchner   in Arbeit vermittelten Rohrleger zu tariflichen Bedingungen arbeiten fönnen, müssen die KPD.  - Herrschaften schon gestatten, daß die im Tarif Derhältnis stehenden freigewertschaftlich organisierten Rohrleger und Helfer ebenfalls arbeiten. Sie werden sich ihr Recht darauf von der KPD  . nicht streitig machen lassen, sondern es trog der fommu nistischen Stoßtrupps zu sichern wissen.

Die Gärung in Palästina.

Araber propagieren Juden- Boykott.

Jerufalem, 24. September.

Der Sonderberichterstatter der Telegraphen- Union meldet: In Jaffa   sind seit einigen Tagen zahlreiche Araber am Werf, durch Berteilung von Flugschriften zum Boykottjüdischer Waren aufzufordern. Die englischen Behörden haben nunmehr eine um­faffende Jagd auf die Werber veranstaltet und zahlreiche Personen verhaftet. In der galiläischen Kolonie Mischmar Hayarden haben Beduinen neuerdings wieder Raubüberfälle verübt.

Reine Araberleichen verftümmelt.

Bel der zur Machprüfung gewiffer Gerüchte durchgeführten Ausgrabung der Opfer der bekannten Unruhen in Hebron   ist nach dem Bericht der arabischen Aerzte an feiner ber 22 Leichen, die untersucht worden sind, eine Berstümmelung festgestellt worden.

Die Dame des Hauses?

Von ihr ist zu sagen, daß sie aus gutem fleinen hannoverschen Landadel stammt, daß sie als Malerin vor dem Kriege etwas geleistet hat, daß sie überhaupt ein ganz vernünftiger Mensch mar, bis sie in jenen merfwürdigen Jahren, die Karin Michaelis   das gefährliche Alter nennt, einen viel jüngeren Mann heiratete, einen schneidigen Offizier, der ein Jahr nach dem Waffenstilstand schon bei den Roß­bach- Leuten gelandet war. Seitdem ist sie halt ein wenig gestört, denn getreu dem Spruche: Wo du hingehst, da will ich auch hingehen", ist sie ihrem Manne von den Roßbach- Leuten zum Stahlhelm und von dort zu den neuesten Formationen gefolgt, die im Stahlhelm schon wieder eine müde, zahme Alterserscheinung sehen..

Ihr Salon ist mit erlesenem Geschmad eingerichtet, ihr Teetijd ist nicht nur entzückend gedeckt, sondern es lohnt sich auch, von seinen Herrlichkeiten zu foften. Niemals fehlen bei ihr die ausgesuchtesten ausländischen Leckerbissen der Jahreszeit. Einmal fällt das Wort: ,, Deutsche Zigaretten find gut für Kriegervereine.

Alle Gespräche un diesen Tisch flagen die Gegenwart an und bejammern die Berelendung, der man" anheimgefallen ist.

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Eine Zuspätgekommene seht sich aufgeregt nieder und fragt: ißt ihr, wen ich gesehen habe?"

Eine alte Jungfer, die noch nicht weiß, daß Hindenburg für diese Herrschaften längst abgetan ist, weil er nicht geputjcht hat, fragt mit bevender Stimme: Etwa Hindenburg  ?"

Man lacht und freut sich über die naive Seele. Dann jagt die Aufgeregte, nachdem sie sich wirkungsvoll in ihren gestreiften Sessel zurückgesetzt hat: Scheidemann  . Er stieg vorm Adlon   aus einem Auto."

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Ein entrüsteter Chor erhebt sich: man einigt sich darauf, daß sie" damit scheinen linksstehende Parlamentarier gemeint zu sein wieder einmal bei Adlon   eine Drgie feiern.

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Dabei muß eine Dame belennen: ihr Mann hätte diesen Scheide mann neulich einmal irgendwo getroffen. Er hätte einen ganz fugen, vor allen Dingen einen ganz manierlichen Eindruck gemacht

Die Dame des Hauses steht, düster, wie Medea nach dem Kinds mord anzusehen, mitten im Raum, zieht die Augenbrauen hoch, rect die Stupsnase zum Himmel und sagt: Für mich ist dieser Mensch, dieser Scheidemann  , ein für allemal erledigt, denn er hat sich mit

Die stärkere Macht." Capitol.

Im fernsten Rußland  . Die fibirische Bahn ist eben fertig geworden. Der erste Brobezug jol nach Mostau gehen. Im Zuge fizt der Militärgouverneur Fürst Bagarin mit seinem Gefolge, das int Luguswaggon eine Eeftorgie feiert. Aber im Zuge befindet sich auch ein revolutionärer Lokomotivführer und der Sträjiing Segorom. Sie haben dem verhaßten Despoten den Untergang ga schworen. Der Zug ist auf ein falsches Geleise gelenkt worden und wird über eine noch nicht vollendete Brüde ins Wasser stürzen. wird über eine noch nicht vollendete Brüde ins Baffer stürzen. Der Lokomotivführer springt ab, Jegerom soll ihm folgen; da ent­deckt er, daß seine Tochter Marfa auch im Zuge ist.( Der Gou­verneur, der sie zunächst zu verführen gedachte, will sie von seinem Sohne trennen, der sich für sie eingesetzt hat. und verschickt sie aus­gerechnet mit diesem Zug.) Jegerom toppelt unter Lebensgefahr die Lokomotive von dem übrigen Zug los, überläßt sie ihrem Schicksal und rettet die Zuginsassen. Rechtzeitig trifft der Sohn des Gouverneurs ein, der von der falschen Beichenstellung gehört hatte und Marfa retten wollte. Alles endet in Butter. Das junge Paar liegt sich in den Armen, der Gouverneur begnadigt Jegerow.

unter der Leitung von Righelli in Deutschland   gemacht murde. Das ist der sensationelle Höhepunkt dieses Ruffenfilms, der Er arbeitet mit längst gewohnten Kontrasten und Spannungen. Hier das offizielle in Uniformen strahlende Rußland  , dort die ge= fnechtete und mißhandelte Schar der Berbannten, die in Ketten harte Fronarbeit leisten muß. Dem grausamen unerbittlichen G perneur ist der gerecht Denkende und mit den Unteren empfindende Sohn gegenübergestellt. Der Bau der Bahn durch die Verbannten, ihr Leben, ihre Verfolgung und Beinigung ist in breiten Szenen ausgemalt und im Gegensaz dazu der Lurus und die Sittenlosigkeit der regierenden Klasse gezeigt. Aber alles ist schon dagewesen und im Berhältnis zu den echten Ruffenfilmen fehlt der lezte entschei­dende Anhauch der Echtheit. Friz Koriner ist der Gouverneur, aber er überzeugt feineswegs immer in der Rolle dieses grimmen beste darstellerische Leistung gibt Theodor Loos   als Sträfling, der Tyrannen, der zu Hause den zärtlichen Bater spielen möchte. Die das junge Baar: Alma Taylor  , einfach und ohne Bose als dem Empörerwillen fräftigen Ausdrud verleiht. Sympathisch ist Tochter des Sträflings, und Will Freshman   als Gouverneurs­Tochter des Sträflings, und Will Freshman   als Gouverneurs sohn, jugendfrisch und mitfühlend.

Man sollte den russischen Film definitiv den Russen überlassen.

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r.

Ein neues Wert von Paul Raynal  . Der Dichter Baul Raynal, in Deutschland   befannt vor allem durch sein Stüd ,, Das Grabmal des unbekannten Soldaten", arbeitet zurzeit an einem neuen Wert, das ursprünglich den Titel La Marne" führte und nun vom Autor in La Francerie"( ein vom Dichter frei erfundenes Wort) um­Februar geplant ist, schweben zurzeit Verhandlungen für die baldige getauft wurde. Während die Pariser Aufführung für Mitte Uraufführung des Werkes auch in Deutschland  .

Paderewski   operiert. Der Pianist und ehemalige polnische Staatspräsident Paderewski  , der sich zurzeit auf seiner Besitzung Morges   am Genfer See   aufhält, wurde in der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag in eine Lausanner   Klinik gebracht, wo er sich unverzüglich einer Blindarmoperation unterziehen mußte. Die Operation hat einen guten Berlauf genommen.

föniglichen Möbeln ausgestattet, als er nach Kassel   ga kommen ist."

Ein ehemaliger Oberst fühlt sich doch verpflichtet, begütigend zu sagen: Es ist festgestellt, Bnädigste, daß er sie bezahlt hat..." Alles schreit: In der Inflation... Mii seinem Stadtpapier­geld... Möglich.

Die Dame des Hauses mintt ab: Bezahlt? Was liegt daran? Das fümmert mich nicht. Es waren fönigliche, also unantastbare Möbel, sie waren ohne die Einwilligung Seiner Majestät nicht zu verkaufen. Wer anderer Auffassung ist bitte, nach Belieben. Ich sehe in der ganzen Geschichte Raub und Diebstahl." Dabei trifft mich ihr Blid, und da sie lange auf die Gelegenheit wartet, mich zu zer­schmettern, denn sie weiß genau, wie sehr weit feit einem fernen damals freundlichen Bertehr unsere Bege auseinandergegangen sind, reder fie mich an und fragt mit Richtermiene: ,, Und Sie?"

Ich bin auch für den Raub und den Diebstahl", sage ich sehr gelassen. Nur meine ich, daß er längst vor Herrn Scheidemann und von ganz anderen Leuten begangen ist."

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Sie fragt höhnisch: Wieso? Ich bin neugierig, auf welche Sophisterei das wieder hinausläuft."

Nur auf ein geschichtliches Faktum. Diese Möbel in Rassel, die Sie mit einem Pathos, um das Klara Ziegler   Sie gewiß be= neidet hätte, königliche Möbel nennen, leben in meiner Erinnerung zunächst einmal als furfürstlich hessische Möbel, die freilich im Jahre 1866 gestohlen wurden, mitjamt den Schlössern, mit der Stadt Kassel  , mit dem ganzen Kurfürstentum dazu. Damals wurden die Hohen= zollern Hausherren im furfürstlichen Schloß zu Staffel es ist mir nicht bekannt, daß sie dem pertriebenen Kurfürsten die Möbel ab. getauft hätten. Sie meinen: das sei elmas anderes. Sie wollen sagen: die Annegion Hannovers   und Hessens   wäre eine deutsche   Not­wendigkeit gewesen? Möglich. Aber dann erlauben Sie mir zu glauben, daß auch die Ereignisse von 1918 eine Notwendigkeit für Deutschland   gewesen sind, und feien Sie mir nicht böse, wenn ich Ihnen bekenne, daß mir jedes Möbelstück, das sich Herr Scheide­ mann   gekauft hat, tausendmal lieber ist als jede:' andere, mit dem ein viel zu geduldiges Volk das Haus Doorn   eingerichtet hat. Womit ich die Ehre habe, mich Ihnen zu empfehlen."

Ich bin sicher, daß man, als ich fort war, sehr liebevoll von mir gesprochen hat.

Der Hofprediger. der uns ganz im Anfang des schönen Tees ergreifend von dem pruntvoll- schlichten, würdevoll- gemütlichen Leben im Hause Doorn   erzählt hat, wird, hoffe ist, gleich den großen Bann über mich ausgesprochen haben. Was zu tragen sein wird.

Arbeiterfulfur auf Schallplatten.

Die Arbeitermelt in Wort und Musit" heißt eine Serie von Schallplatten, die die Neue Truppe" herausge­bracht hat. Zum erstenmal ist hier der Versuch gemach:, auf die Schwarze runde Platte, die bei dem heutigen Stande der Techni formvollendet große Opern- und Orchestermusif vermittelt, die auch durch die Majjenverbreitung der öden und geistlosen er zur Trägerin der Unkultur geworden ist, den Rhythmus jaar tampfbegeisterten klassischen Dichtung zu bannen, in der sich Die Aufwärtsentwicklung der deutschen   Freiheits- und Arbeiterbe wegung widerspiegelt.

Damit ist die Schallplatte in den Dienst der Arbeiterkultur­bewegung gestellt. Alfred Beierle  , als Schauspieler und Rund­funtsprecher auch den Berlinern wohlbekannt, war für eine ganze Serie von Platten der Sprecher. Frei igrath( requiescat) und Herwegh  ( Die Partei) begeistern uns wieder oder viel­mehr immer noch durch den unerhörten Schwung ihrer Gedichte; da wird durch das genial in den Rhythmus gebannte monotone Auf- und Niedergehen des Webstuhls in eines Anklage Die Weber" zum furchtbaren Klageschrei und erschütternden Erlebnis; der Atem unserer Zeit meht durch die Schöpfungen der heutigen Arbeiterdichter: Mat Barthel( das Achtstundengedicht Der rich ersch( Ein Kamerad"); große Hammer"), Ernst Preczeng( Hans Jörg"), Hein= rich Lersch( Ein Kamerad"); die hiftorischen Bedenttage der deutschen   Freiheitsbewegung sind berüdlichtigt: 1848 durch er= megh( Achtzehnter März") und Freiligrath  ( ,, Die Toten an die Lebenden"); 1918 durch Otto Meier  ( ,, 9. Norember"); der Verfassungstag durch Karl Bröger  ( Bekenntnis") und Herwegh  ( Hoch die Republit"). Nicht nur fünstlerisch hoc­wertig, sondern von agitatorischer Wirkung sind Beranger( Die heilige Allianz   der Völker") und die( Fragen an eine Arbeiter­frau"), Blatten, die bei allen Werbeaktionen der Partei, besonders auf dem Lande, eine erwünschte Beigabe werden können.

Es war sicher auch ein guter Gedanke der Weltgeschichte auf dem Grammophon eine Tribüne zu schaffen. So hören mir Victor Hugos   große Rede auf Boltaire, Robespierres Rede über die Menschenrechte, den berühmten Brief Zolas an den Präsidenten der Republit j'accuse"( Ich flage an"), Briefe auch von Jack London  , Rosa Luxemburg   und die er­schütternden Abschiedsworte von Sacco und Vanzetti an ihre Söhne. Schließlich sei noch die Totenrede auf Klabund  " erwähnt, die der Dichter Gottfried Benn   selbst auf zwei Blatten ge sprochen hat. Die Platten find auf den Rückseiten mit ent­sprechender Orchestermusit bespielt: Internationale. Sozialisten und Reichsbannermarsch und bei den Briefen mit Klaviersoli von Mozart  und Schubert. Leider sind bis jetzt unsere herrlichen Arbeiterchöre dabei unberücksichtigt geblieben. Wir werden diesen Mangel auf das Konto der Tatsache buchen, daß es sich hier um einen Anfang handelt.

perament und vor allem den Mut, den Kitsch, der neben vielen Aber es ist ein vielversprechender Anfang. Beierle hat Tem guten und technisch vollkommenen Leistungen der Schallplatten­industrie das Publikum verbildet, der Arbeiterbevölkerung ihre Literatur auf Sprechplatten zu bieten. Mit 3,50 Mart ist der Preis für die Platte nicht unerschwinglich. Jedenfalls verdient sein ernstes Streben Würdigung und Förderung

Linienftr. 227, spricht Donnerstag, abends 8, 11r. 9. Duben über Sonderabteilungen der Boltsbühne. Im großen Sigungssaal der Volks. files Theater, bas er auf feiner Stuglandreife tennenlernte. Die erfte Fernratete. Nach eingehender Beratung mit den in Frage fommenden Experten im Reichsmarineamt   wird die erste Fernrafete von Profeffor Oberth in ber ersten Ditoberhälfte in der Nähe der Greifswalder Die abgeschoffen werden.

Erfolgreiche Gletscherforschungen in Zentralafien. Wie Nachbühne, richten aus Seh in Raich   mir besagen, ist es dem halländischen almir. Forscher Biffer, der eine Erpedition in bas Raratorumgebirge und nach Tibet   unternommen hat, gelungen, die ganze gefährliche Gletschergegend östlich vom Nubratale und auch die Hauttaler öft. lich von dem Schnoftale zu erforschen. Mehr als 3000 Quadrat filometer hohe Gebirgszüge, die mehr als 50 bisher unerforschte Gletscher aufweifen, wurden erforscht und auf Karten verzeichnet.

Milde Strafen für pfschläfferne Falchiffen in Rumänien  . In dem Brozeß gegen die faschistischen Butichisten wur den die Führer der Bewegung am Sonnabend mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft 28 Angeflagte wurden freigesprochen.

Bon der Dresdener   Boltsbühne ist für den tommenden Winter eine Ronzertgemeinde geschaffen worden, die zu verbilligten Preisen 16 Symphoniekonzerte veranstalten wird.

Borträge. Dr. Erwin Strani!, im Rahmen des Defterreichisch­Teutschen Bolfsbundes, Mittwoch, 8%, br, in der Deutschen Gefellschaft" Schadowoftr. 6/7), über: Das literarische Jungösterreich und seine Be ziehungen zum Deutschen Reiche  ". Gäste willkommen! Anmeldungen bein Boltsbund, Berlin   N. 40, Stronprinzenufer 19.