Wie Sowjetarbeiter leben.
Die fulturlose Wohnung.
Das Zentralorgan der russischen Gewerkschaften Trud"| Zutritt. Die Wasserklosetts verursachen im ersten Stodwert ständige ( str. 110) widmet eine ganze Seite der Kulturlosigkeit des sowjet- Ueberschwemmungen, in den oberen funktionieren sie überhaupt ruffischen Arbeiterheimes. Es zitiert die Entschließung des 8. Kon- nicht usw. usw. Das in eben erst erbauten Häusern! gresses der russischen Gewerkschaften: Die erfolgreiche Lösung der mit schneller Steigerung der Produktivität und Intensität der Arbeit verbundenen Aufgaben erheischt nicht bloß eine Gesundung der Produktionsverhältnisse, sondern auch eine Verbesserung der Wohnungsverhältnisse der Arbeiter."
Die Beispiele genügen. Das Charakteristische ist, daß, wie fast jämtliche Arbeiterforrespondenten feststellen, von einer fulturellen Arbeit innerhalb der Arbeiterkasernen überhaupt keine Rede sein kann. Auch das ist bolschewistisch- sozialistischer Kulturaufbau. Man vergleiche damit das rote Wien!
Brillantenschiebung= Todesstrafe.
Die Schilderung der Wohnungsverhältnisse, die das Blatt bringt, spricht allerdings jeglicher Menschenwürde Hohn. Da sind 3. B. die Arbeitshäuser der ersten Mostauer Rattunfabrit, 18 an der Zahl; selbst die ältesten Arbeiter entsinnen Das Gericht fällte gestern das Urteil gegen die Mitglieder einer sich nicht, daß je eine Reparatur vorgenommen wurde. Die Dächer illegalen lettischen Organisation, die sich mehrere sind schadhaft, die Wände rissig, die Fensterrahmen teilweise zer- Jahre lang mit dem Ankauf von Brillanten und Devisen stört. In winzigen Zimmern leben eng aneinander gepfercht 12 in der Sowjetunion und deren Verschiebung ins Ausland bis 15 Menschen, auf Gnade und Ungnade den Quartalsjäufern ausgeliefert. Auf 40 bis 50 Familien kommt eine Küche; so sind hier Gezänt, Geschimpfe und Prügeleien an der Tagesordnung. Zeitungen und Bücher gibt es nicht, dafür aber bei den jungen Arbeiterinnen Lippenstift und feidene Strümpfe.
So in Moskau . Nicht anders im Moskauer Gouvernement. In der Fabrit Krasnyje Osern" ist die Arbeiterkajerne erst vor wenigen Monaten renoviert worden. Man merkt aber nichts davon: überall Staub, Kehricht, Spinnengewebe, Schmutz. In besonders schlimmem Zustand befinden sich die Wasserklosetts; die Becken sind schadhaft, der ganze Unflat fließt samt dem Wasser auf die Fußböden, der Gestank ist unerträglich.
Je weiter vom Zentrum, je schlimmer. Da ist z. B. das zentrale Bergwert Stanilo". In den Arbeiterfasernen tein elektrisches Licht; die Decken schwarz von Lampenruß. Eine besondere Küche gibt es nicht; gekocht wird in den Schlafräumen. Auch die Kleider werden hier getrocknet. Waschbecken gibt es gleichfalls nicht; ein jeder wäscht sich, wo es ihm beliebt. Der Fußboden ist von schmutzigem Wasser überschwemmt. Reinemachefrauen gibt es nicht, wohl aber im Uebermaß Wanzen.
Ueber die Wanzenplage flagt auch ein Arbeiterkorrespondent aus dem ,, Donbaß ".„ Wanzen, Schwaben und anderes Ungeziefer", sagt er, sind Herren der Situation. Der Schmug in den Arbeiterfasernen macht das Leben darin einfach unmöglich. Die Betriebsräte und die Gewerkschaftsorganisationen rühren aber feinen Finger." Ein anderer schreibt aus dem Bergrevier: ,, Die Bettstellen stehen da ohne Matragen und Decken; es gibt weder Licht noch Wasser. Dafür herrscht aber allgemeiner Suff. Leztens wurden in der Kaserne auf einem Scheiterhausen einer nach dem anderen die Koffer der Arbeiter mit allem Inhalt verbrannt."
Und wieder ein Arbeitertorrespondent schreibt: In dem Gemeinschaftshause der Metallarbeiter werden Schweine und anderes Vieh gehalten. Die Kanalisation ist öfters schadhaft. Ueberall unjagbarer Schmutz." Aus Kineschma: ,, Die Arbeiterfaserne hat 44 3immer; die einzige Reinemachefrau ist natürlich außerstande, für Sauberkeit zu jorgen. Es mangelt an heißem Wasser, die Defen taugen nichts, sie verursachen Dunst und Rauch; im Winter herrscht in den Kasernen bitterste Kälte. Hier, wie fast überall, von Kulturarbeit nichts zu merken."
Zum Schluß ein Arbeiterbrief aus Kolomna ( zwei Stunden Bahnfahrt von Moskau ). Der Arbeiter schreibt an seinen Mos kauer Genossen in der Hoffnung, daß es diesem gelingen würde, eine Alenderung der Zustände herbeizuführen. Es sind da nämlich 20 zweistöckige neue Arbeiterhäuser erftanden. Die Wände, schreibt der Arbeiter, sind so dünn, als wären sie aus Pappe. Die Fensterhälften stoßen beim Deffnen aufeinander, so daß das Glas entzwei geht; die kalte Luft hat durch die Fensterrahmen freien D
Spar Credit Verein
laasia
Sturm auf die Sparbank
In diesem Bureau des„ Berliner Spar und Kreditvereins", Schicklerstraße 7, spielten sich erregte Szenen ab, teil die Einleger vergeblich ihre Gelder zurückverlanglen. Der Verein hat Konkurs angemeldet.
befaßt hatten. Die Angeklagten Samuel Taiß und Abraham Kleiner aus Mostau wurden zum Tode und die Angestellte der lettländischen Gesandtschaft, Berta Aschmann, zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Weitere 20 Angetlagte, bie meiſt
Klienten dieser Organisation waren, wurden zu verschiedenen Gea fängnisstrafen und Zwangsarbeit bzw. Geldstrafen verurteilt. Drei Angeklagte wurden freigesprochen.
Der Regierungsrat mit dem Hakenkreuz Nach der Beförderung bespuckte er die Republik . Aus dem Sekretariat der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion wird uns geschrieben:
Vor einigen Tagen erschien in einigen Blättern eine Notiz, wonach der Rechtsanwalt Stephan Fabricius vom Reichsfinanzminister Hilferding zum Regierungsrat beim Landesfinanzamt Brandenburg ernannt worden sei. Diese Ernennung sei erfolgt, trotzdem Fabricius bis dahin Rechtsanwalt beim Kammergericht in Berlin gewesen sei, der Nationalsozialistischen Partei angehöre und, die Republik in Hakenkreuzlerischen Blättern wiederholt beschimpit
habe.
Nach unseren Ermittlungen sind die Angaben in dieser Notiz nicht ganz zutreffend. Fabricius ist schon seit Ende 1920 bei Reichsbehörden tätig gewesen. Zuerst war er Referent beim Reichsbeauftragten für die Ueberwachung der Ein- und Ausfuhr. Im April 1922 wurde er Angestellter der Reichszollverwaltung. September 1927 begann er eine fünfmonatige Probebeschäftigung beim Landesfinanzamt Brandenburg. März 1928 wurde er Regierungsassessor und damit Be a mt er. November 1928 ist er zum Regierungsrat ernannt worden.
Wie man hieraus ersieht, hat Fabricius die übliche Laufbahn zurückgelegt, bis er beim Landesfinanzamt Brandenburg in der Abteilung für Zölle und Verbrauchssteuern angestellt wurde. Beamter ist er bereits im März 1928 geworden, also zu einer Zeit, in der Genosse Dr. Hilferding noch nicht Finanzminister war. Die Beförderung zum Regierungsrat im November 1928 war die Konjequenz seiner bereits vorher erfolgten Anstellung als Beamter. Wichtig ist außerdem, daß erst nach seiner Beförderung zum Regierungsrat seine Tätigkeit in republikfeindlichen Organifationen und Zeitungen bekannt wurde. Der von Beleidigungen gegen die Republik strohende Artikel im Völkischen Beobachter" iſt ebenfalls erst im August 1929 erschienen.
Die Behauptung, daß der Reichsfinanzminister Dr. Hilferding einen völtischen Rechtsanwalt zum Regierungsrat gemacht habe, ist demnach unzutreffend. Richtig ist vielmehr, daß ein völkischer Beamter, gegen den bis zu seiner Ernennung ungünstige Tatsachen nicht bekannt waren, nach seiner Er nennung zum Regierungsrat heftige persönliche Angriffe gegen Republik und Regierung erhoben hat.
Wir nehmen an, daß die notwendigen bisziplinarischen Schritte gegen diesen Beamten eingeleitet worden sind, nachdem im Reichsfinanzministerium seine öffentliche antirepublikanische Tätigkeit bekannt wurde. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat sofort nach dem Bekanntwerden der Verfehlungen des Herrn Fabricius den Reichsfinanzminister ersucht, alle Schritte zur Einleitung eines Disziplinarverfahrens zu tun, damit diesem völkischen Mann das Handwert gelegt wird. 體
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23. Abteilung, Achtung! Die Mitgliederversammlung unserer Abteilung findet bereits heute Dienstag, den 24. September, 19% Uhr, im Lokal ,, Steinacker", Geestr. 45, statt. Vortrag: Verkehrsfragen der Stadt Berlin . Referent: Stadtrat Ernst Reuter. ( Nicht, wie irrtümlich angegeben, am Mittwoch, dem 25. September.) Die Funktionärsizung einschließlich der gewählten Kreisvertreter findet erst am Mittwoch, 25. September( nicht heute Dienstag, 24. September) um 20 Uhr bei Grunwaldt, Kameruner Straße 19, statt.
KINO- TAFEL
PROGRAMM
für die Zeit vom
24. bis 26. September
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PROGRAMM
für die Zeit vom
24. bis 26. September
BTL
Moabit
Mariendorf
Artushof- Lichtspiele Ma- Li Mariendorfer
Film- und Bühnenschau
Potsdamer Straße 38 Perleberger Str. 29 und Stendaler Str.
( An der
Rheinstraße 14 Kais.- Eiche)
Der Hund von Baskerville( 7 Akte) Der rasende Ritt( 5 spannende Akte)
Die lustigen Vagabunden
Die Prinzessin und ihr Narr
Welt- Kino
Alt- Moabit 99
Schützet Eure Töchter Drei junge Adler
Charlottenburg
Odeon, Potsdamer Str.75 Schlüter- Theater
Kolonne X mit Reinhold Schünzel Schlüterstr. 17 W. 7 u. 9.15 U., S. ab 3 U.
Die Regimentstochter( 7 Akte)
Turmstraße 12
Alexanderstr. 39-40
( Passage)
Den ganzen Tag geöffnet! Die Regimentstochter( 7 Akte) Wochenend- Ehen m. Monty Banks
Schöneberg
S. ab 3 Uhr
Hauptstraße 49
Beginn ab 6.30 Uhr
Die elffache Witwe m. Dol. Costello Der Benzinjunge mit Bobby Burns
Friedenau
Atrium Beba- Palast
Kaiserallee, Ecke Berliner Straße Beginn 7, 9.15, Sonntags 5, 7, 9.15 Uhr
Erpressung
Bühne: Das Eduardowa- Ballett Ab Donnerstag: Zwischen 14 und 17
Titania- Palast
Steglitz, Schloßstr. 5. Ecke Gutsmuthsstr.
Das grüne Monokel
Auf der Bühne:
P. Scheldon
Witt, Carr und Reed
Hi- Li
Lichterfelde- West
Wochentags 6.30, 9 Uhr Stg. 5, 7, 9U. Stg. 3 U. J.-V. Hindenburgdamm 58 a Bühnenschau
Wings, der große Fliegerfilm Alt- Wien, ein Künstlerleben
Südwesten
Lichtspiele Teltower Str. 1-4
Lichtspiele
Osten
Der Sittenpak
Die letzte Warnung m. L. la Plante Bühnenschau
Süden
Th. am Moritzplatz
Wochentags 6 Uhr, Sonntags 3 Uhr Der Mann. der nicht liebt mit Gustav Diessl , Agnes Esterhazy Der Draufgänger
Auf der Bühne: Bonnes v. Co.
Beginn: W. ab 5 Uhr, Stg. ab 3.45 Uhr Luna- Filmpalast
Filmeck
Südosten
Beginn: W. 5.30 Uhr S. 3 Uhr Skalitzer Straße, am Görlitzer Bahnhof Das Mädel mit der Kamera Die Dame hinterm Vorhang mit R. Novarro
Gufe Bühnenschau
Anf. W. 62, Sonnt. 5 U. Bühnenschau
Luisen- Theater Reichenberger Str. 34
Das Präriehotel mit Tom Mix Rin- Tin- Tins Millionenhalsband Jugendliche haben Zutritt
Urania- Theater Film u.
Bühne
Wrangelstr. 11, Köpenicker Brücke Woch. 7 und 9 Uhr. Stg. 3, 5, 7, 9 Uhr Der Sittenrichter§ 218 Millionenschatz und die Wolkenkratzer Bühne
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Neukölln
Primus- Palast
Hermannplatz
Beginn 7, 9,15 U., Sonnt. ab 4,45 U. Mutterliebe mit Henny Porten Dazu das gute Beiprogramm Auf der Bühne: Humoristischer Drahtseilakt Inge Bo und Pasch, Tanzpaar
Niederschöneweide
früher
Beginn 6 U. Elysium( Film- Palest
Gr. Frankfurter Str. 121
Das Mädel mit der Kamera Die Frau im Talar m. Fritz Kortner Große Bühnenschau
Concordia- Palast
Andreasstraße 64
Die Nibelungen, 1. und II. Teil Beide Teile in einer Vorstellung.
Kosmos- Lichtspiele
Norden
Müllerstraße, Ecke Seestraße
Manolescu mit Brigitte Helm Revue: Berlin unter der Zeitlupe Film- und
Colosseum Bühnenschau
W. 6.30, So. 5.30, Stg. ab 4 U. Der Sittenpah Links der Isar, rechts der Spree Bühnenschau
Tonfilm Beiprogr.
Elektra- Palast Wiesen-, Ecke Kösliner Straße
Die Fahrt ins Glück Die Vampyre von New York Bühnenschau
Fortuna- Tageskino
Müllerstraße 12c
Beg. 10 U. vorm. Das führende Tageskino ab 10 Uhr spielt nur Spitzenfilme der Weltproduktion
Pat und Patachon auf d. Weltreise Metro- Palast
Der weiße Scheik
Jugendliche haben Zutritt
Große Bühnenschau
Kino Busch Beg. W. 6.15, 8.45, Stg. 5 Uhr
Alt- Friedrichsfelde 3
Nordosten
Elysium"
Prenzlauer Allee 58
Film und Bühne
Bühnenschau
Das letzte Fort mit M. Paudler, George Auss: attungs- Revue: Rund um den Ozean
Weißensee
Schloßpark Film- Bühne
Berliner Allee 205-210
Der Kampf um Paris
Varietéschau
Die Buddenbrooks m.M. Christians
Reinickendorf- Ost
Chausseestraße 30
Meine Schwester und ich Der schwarze Domino m. H.Liedtke
Noack's Lichtspiele Brunnenstraße 16 Wtg. 5 U., Stg. 5 U.
Stg. 3 U. Jugendv.
Gesundbrunnen
Alhambra"
Badstraße 58
Bühnenschan
Nana( Sittenroman nach Zola) Harrys Liebesnest m. Harry Liedtke
Ballschmieder- Lichtsp.
Badstraße 16 Große Bühnenschau Dulderin Weib mit Maria Corda Links der Isar, rechts der Spree Bühne: Napoleon u.d. Kaffeemühle
Humboldt- Theater
Badstraße 16
Große Bühnenschan Venus im Frack mit Carmen Boni Mut Monty mit Monty Banks
Kristall- Palast Prinzenallee 1-6
Palast- Theater Lichtsp.
Breite Straße 21 a
Die Arche Noah
Beiprogramm
Jugendliche haben Zutritt
Prater- Lichtspiel- Palast
Kastanienallee 7-8
Bühnenschau
Bühnenschau
" Film u. Bühne Blankenburger Straße,
Reinickendorfer Str. 14( am Wedding ) Diane mit Olga Tschechowa Unter Gauklern und Bestien Bühnenschau
Skala- Lichtspiele
Schönhauser Allee 80 Irrwege der Leidenschaft Bühne: Reizende Hunderevue
Bürgergarten- Lichtsp. Vineta- Kino
Hauptstraße 51 Bühnenschau Morgenröte, Todesstollen 306. mit W. Fütterer Liebeserwachen
Vinetaplatz 3, Ecke Wolliner Straße Eine tolle Nacht m. Ossi Oswalda und Harry Liedtke
Im Banne der ewigen Stadi
Die Büchse der Pandora Glück bei Frauen