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Ein Stück Es gibt immer noch Verteidiger t Der Strafrcchtsousschuß des Reichstages nahm gestern nach den Ferien seine Arbeit wieder auK Berichterstatter Abgeordneter hahnemann(Dnat.) stellte sich auf den Standpunkt des Entwurfs, der in 27t) mit Gefängnis nicht unter 8 Monaten den Z rr> e i k a m p s mit Waffen bestraft, durch den«in Ehrenhandel auegetragen werden soll oder wenn«r unter Bedingung«» stattfindet, mit denen Lebensgefahr oder die Gefahr eines erheblichen Schadens für die Gesundheit regelmäßig verbunden ist. Der Berichterstatter führte aus, daß die S ch l ä g e r m« n f u r einen Ehrenhandel nicht darstelle, auch nicht lebensgefährlich fei und deshalb wie der Box- kämpf als Sportübung betrachtet werden sollte und straflos fein müsse. Abgeordneter weymann(Z.) trat diesen Ausführungen ent. gegen, er betonte, daß die Schlägermensuren als Bestimmungs- menfuren ausgefochten würden und trotz ihrer jetzigen Strafbarkeit von den Gerichten nicht verfolgt würden. Es fei ungerecht, mit f weierlei Maß zu messen und eine bestimmte Kategorie von Men- che», die solche Mensuren betreib«, straflos laff«, obgleich es strafbar ei. Das Duell sollt« überhauvt verschwinden. Abgeordneter Dr. Alexander(Komm.) wanWe sich gegen das Privileg gewisser Kreise, straflos duellieren zu können. Mensuren und Duelle müßten bestrast werden wi« gewöhnliche Tötun- gen und Körperverletzungen. Abg. Landsberg(Soz.) begründete einen sozialdemokratischen Antrag, der schlechtweg jeden Zweikamps mit Waffen mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten bestraft wissen will. Die Bestimmungsmensuren müßten strafbar sein, denn sie seien die Voraussetzung für das Fortbestehen der Duelle. Die Freigabe der Bestimmungs- menfuren müßte abgelehnt werden, da es sich bei ihnen nicht um sportliche Veranstaltungen handele. Denn beim Sport sei niemals das Bestreben, dem Teilnehmer am Spiel Verletzungen bei- zubringen. Auch die Boxkämpfe seien keine erfreuliche Erscheint'« g. Solange sie beständen, müsse man davon absehen, mit Verachtung auf die Stierkämpfe in Spanien herunterzuschauen. Di« Fechtkunst sei eine schöne Kunst, aber man könne sie auch mit stumpfen Waffen und bei völligem Schutz des Gegners vor Verletzungen betreiben. Den Zweikampf werde man nicht ausrotten, wenn man die Be- stimmungsmenfuren straflos lasse. Der Staat gebe sich selbst auf, wenn er eine Auffassung sich ausbreiten lasse, die dahingehe, daß es eine Schande sei, sich bei Beleidigungen an den Richter zu wenden. Nach dem Ehrenkodex des studentischen Waffenringes müsse jede Herausforderung angenommen werden. Das sei unerträglich. Die Strasversolgungsbehörden sollten die heutig« Nachsicht gegenüber den Mensuren aufgeben. 3n einem demokratischen Staatswesen könne nicht eine Kaste ge- duldet werden, die ihre Ehrbegrisse durchsetzen wolle ohne Rück- ficht aus die Gebote der Sittlichkeit und die vestimmungeu de, Gesetzes. Nach sozialdemokratischer Auffassung müsse bei einem Zweikampf auf Gefängnis erkannt werden. Die Ehrenstrafe der Einschließung sollte ausgeschlossen sein. Auch sollte in das Gesetz geschrieben werden, daß bei Bestrafung wegen Zweikampf aus Verlust der Amts» f ä h i g t e i t erkannt werden müsse. Gerade dies« Straf « sei ein besonders geeignetes Mittel zur Ausrottung der Duelle. Ministerialdirektor Schäfer wies darauf hin, daß im letzten Jahr nur 71 Bestimmungsmensuren strafrechtlich oerfolgt worden seien, während zweifellos tausende solcher Menfuren vorgekommen seien. Cr gehe nicht so weit, schon jede Bestimmungsmensur zu bestrafen, di« allerdings der Nährboden für dir herrschenden Anschochrngen. vom 'fptI6{r fei.*-.»»*»«i.e j A w W j»ZV 4 Ai Abgeordneter Leukheuher(D. 2p.) vertrat die Auffassung de,

Mittelalter. er Duette und Schlägermensureu. Regierungsentwurfs. Die studentischen Schlägermensuren seien keine Duelle, sondern«ine sportliche Uebung, die man bestehen lassen solle.. Abgeordneter hergt(Dnat.) hob hervor, daß memand die©traf» losigkeit des Duells wolle, aber die studentischen Mensuren mußten: straflos sein. Die Deutschnationalen seien der Meinung, daß es Fall- schwer st e r Ehrverletzung gebe, bei welchen man cne Ver­letzten nicht deshalb verurteilen könne, weil sie sich auf den Stand-- punkt stellten, daß der Rechtsschutz nicht ausreicht. Ber Beleidigungen reiche dieser Schutz doch wahrlich nicht aus. Der Beleidigte nehme heute oft Anstoß daran, vor den Strastichter zu. gehen, weil er Gefahr laufe, dabei vor der Oessentlichkeit deir kürzeren zu ziehen._ Abgeordneter Bell(Z.) wies auf den unerträglichen Zustand hm. daß trotz bestehender Strafoorschristen in den meisten zzällen gegen studentische Mensuren nicht eingeschritten werde. D.« Rechtsprechung stehe in Widerspruch zum Gesetz., Ministerialdirektor Schäfer teilte mit, daß im letzten Jahre 66 Verurteilungen erfolgt seien wegen Mensuren, davon mehr a.s die Hälfte, 35, allein in Lippe-Detmold(Heiterkeit), in Preußen nur 18, in Sachsen 9, in Mecklenburg-Strelitz 4. in Braunschweig 2. in Bayern , Baden, Anhalt und Bremen je 1 und in den anderen Ländern überhaupt keine. Abg. Ditkmana(Soz.) hob hervor, daß anscheinend das Gesetz überhaupt nur in Lippe-Detmold angewendet werde, denn man werde doch nicht annehmen, daß sich die Raufbolde sämtlich dort konzentriert hätten. Bedauerlich sei, daß die heutige Duelldebatte nicht auf olle deutschen Sender übertragen würde. Würde das geschehen, dann würde das deutsche Volk mit Staunen erfahren, daß es immer noch Politiker gebe, die ein Stück Aliltelaller, alte Kastenprivilegicn, aufrechterhalten wollen, wie da» die Abgeordneten von der Deutschnationalen und Deutschen Volks- parte! getan hätten. Wenn Abgeordneter Hergt gesagt habe, daß auch Sozialdemokraten sich gegen eine Bestrafung der Bestimmungsmensuren ausgesprochen hätten, so seien dos recht sonderbare Sozialdemokraten, an deren Existenz man nicht glauben könne. In der Arbeiterklasse werde man kein Verständnis haben für die besondere Behandlung des Duells. Zwischen einer Kirchweihrauferei und einem Duell sei überhaupt kein Unterschied, höchstens sei die Rauferei der milder« Fall, weil die Leidenschaft eine Rolle spiele, während beim Duell mit Ueberlegung Maßnahmen getroffen würden, die den Kamps in be- stimmte Regeln zwingen. Gegen solche Roheit, wie sie sich bei den Duellen zeige, seien kein« Strafbestimmungen streng genug. Das neue Strafgesetz komm« von vornherein in Mißkredit, wenn es alte Kaftenprioilegien aufrechterhalte. Abg. Landsberg(Soz.) bemerkt« gegenüber dem Abgeordneten Hergt, daß von einer Stählung des Mutes durch die Mensuren keine Rede sein könne. Entweder man bring« den Mut mit auf die Welt. oder man habe keinen: habe man aber keinen, dann könne er auch nicht durch Duelle gestählt werden. Gerade die Ausführungen des Abgeordneten Herat zeigten die tastenmäßige Auffassung seiner Klasse. Solche Auslassung sei heute nicht mehr erträglich. Schließlich hätten unsere Soldaten im Krieg« bewiesen, daß man Mut haben könne, auch ohne Bestimmungsmenfuren geschlagen zu haben. Abgeordneter Zörisseu(Wirtsch-Partei) sprach sich für die Straf- barkeit der Bestimmungsmensuren aus, dagegen der �Abgeordnete Ehlermann von der Demokratischen Partei für die Straflosigkeit. Der demokratische Vertreter vertrat den für sein« Fraktion besonders aUtsälligen Standpunkt, daß die Bestimmung»»« rtstiren kein« Zwei­kämpfe darstellten und deshalb nicht bestrast werden dürften, Fortsetzung der Beratung morgen.

nat'onale, diese Todfeinde eines jeden Aufstiegs der Arbeiterklasse, wiederum in grösserer Zahl in das Stadt- Parlament einziehen und sich als Bremsklotz für jeden sozialen Fortschritt betätigen könnten. Die Berliner Wähler dürfen nicht vergessen, daß sie die unumschränkten Freiheiten, die sie als Wähler genießen und die sie zum Schmied ihres eigenen Geschicks machen, allein der Sozialdemo- k r a t i e, der Partei des Fortschritts und der Entwicklung. verdanken. Im strikten Gegensatz dazu ist die Deutschnationale Volkspartei bestrebt, überall das Rad der Entwicklung rück- wärts zu drehen. Auf ihrem vorjährigen Parteitag bezeichnete ihr erster Vorsitzender in seinem Schlußwort als das Partei- ziel:Die Befreiung Deutschlands von seiner wesensfremden Staatsform. Unsere Partei bleibt, was sie war. Monarchisch und völkisch, christlich und sozial!" Das Vorhandensein einer so großen, für die Verwaltung einer Arbeiterstadt wahrlichwesensfremden" monarchischen Fraktion würde sich weniger verhängnisvoll auswirken, wenn nicht äm anderen Flügel die Kotnmunisten mit ihren 43 Stim- men säßen. Mehr noch als bei den Deutschnationalen ist bei den Kommunisten die einzige Richtschnur, der sie alle folgen, der .Haß qegen uns. Die Mehrzahl ihrer Wortführer bestreiten ihre Reden aus Angriffen gegen die Sozialdemokratie und verfallen dabei in einen Ton, der niedriger nicht mehr werden kann und parlamentarisches Verhandeln mit ihnen nahezu unmöglich macht. Das Gegenteil von dem, was Lenin in seiner letzten großen Rede gefordert hat, ist bei den Kom- munisten in Uebung.Unser gefährlichster Feind ist der kom- munistische Redner, der an verantwortungsvoller Verwal- tungsstelle sitzt. Von diesem Feinde müssen wir uns befreien... Unsere Agitatoren verstehen, Altes niederzureißen, sind aber unfähig, Reues an seine Stelle zu setzen..." Man lese diese Rede Lenins im Wortlaut, man denke an all die verschiedenen, zunächst verhimmelten, dann verächtlich beiseitegeschobenen ..Führergarnituren", und man wird verstehen, weshalb die parlamentarische Arbeit der Kommunisten sich in der Haupt- fache darauf beschränkt, wohlerwogene sozialdemokratische An- ti-äge in demagogischer Weise zu übertrumpfen, obschon die Antragsteller selbst wissen, daß ihre Anträge nicht durchzu- führen sind. Zum Etat erhoben sie Forderungen, deren Ver- wirklichunq einen Aufwand von 334 Millionen Mark ver- uriacht hätte. Aufgefordert, Deckungsvorschläge zu machen, schlugen sie Steuerquellen vor, die nach der für die Ge- meinden bindenden preußiscken Gesetzgebung n'cht erschlossen werden konnten, und die. lägen gesetzliche Schranken nickt vor. einen kleinen Bruchteil des benötigten Betrages erbracht hätten. Es bedarf keiner weiteren Darlegung, daß mit Deutsch - nationalen und mit Kommunisten, so traurig es ist, letzteres aussprechen zu müssen, die Verwaltung Berlins n i ch t geführt werden kann. Nack» dem demokratischen Nrinzip, das erkämpft zu haben die Sozialdemokratie stolz ist. langen aber die 73 Mandate, die die Berliner Wähler bei der letzten Wabl uns gegeben haben, mcht hin und nicht her. Die sozialdemokratische Fraktion war daber gezwungen, wollte sie nickt den Todfeinden der Demokratie das Feld räumen, sick bei den meisten wichtigeren Maßnahmen zur Mebrheits- b'ld"ng an d'e Mittelparteien zu wenden. Daß derartiges in böckstem Maße unerwünscht ist. weil es natürlich obne Konzessionen binübe? und herüber nickt abaeht. ist klar. Die soz-ald<'mok''.atische Fraktion, die zu solcher Mehrh-'tsbildung die a'-ößte Gruppe stellte., hat indessen keine Konzessionen ge- wackt. gegen die erhebliche Einwendungen erhoben werden kännteni Zeitweil'g ging ei» bei den verschledenen Verhand- lungen io hart auf bark. daß unsere Gegner rechts und links schon Morgenluft witterten. X);e bisherigen Darlegungen werden gezeigt haben, unter wie schwierigen Mchrheits- und Finanzverhältnissen die Stadtoerordnetenfraktion seit der letzten Mahl zu arbeiten gehabt hat. Sie kann trotzdem vor die Berliner Wähler treten und guten Gewissens auf die Ergebn'sie und Erfolge ihrer Tätigkeit hinweisen. Wenn heute in Berlin in allen Verwaltungsaebieten frisches Leben aufblüht, wenn mehr als d'e Hälfte aller Ausgaben den bedürftigsten Bevölkerungs- schickten zugeführt wird, wenn eine Grund- und Bodenpolitik getrieben wurde, die die Voro'issetzungen für planvolle und zielbewußte Wohnungs- und Berkehrsvolitik geschaffen hat, wenn heute das Merksvermögen der Stadt 1409 Millionen Mark beträgt und nicht ein Groschen Privatkayital ein- a-drunaen ist. wenn die Millionen Berliner mit Wasser, Gas, Elektrizität und Verkehrsmitteln in m u st e r g ü l t i- a e r Weife bedient werden, wenn Kunst, Bildung und Wissen- ichaft von Gemeinde wegen jetzt in ganz anderer Weife als früher gefördert w'rd, so sind, um nur einiges zu nennen, das Erfolge, die sich sehen lassen können und die ohne Sozialdemokratie niemals erreicht worden wären. Selbstverständlich bleibt noch vieles zu wünicken übrig, das bei besserer Finanzlage und anderen Mehrhsitsoerhältnissen hätte erreicht werden können, und das in Zukunft erreicht werden muß. Mögen daher alle, die Zufriedenen wie ins- besonder? auch die Unzufriedenen, zu ihrem Teil und durch eigene Arbeit mit daran schaffen, daß die Massen der Be- vösterung nach ihren Klasseninteresien, d. h. sozialdemokratisch »vählen. und so die neue Fraktion unabhängig von ollen Beziehungen zu bürgerlichen Parteien stellen. Dann wird aus dem Wenigen bald ein Mehr werden. Die deutschen Wähler haben nach den Bestimmungen der Weimarer Verfassung d i e Regierungen und Gemeindever- tretungen, die sie haben wollen. Tut jeder in der Zeit bis zum Wahltag seine Schuldigkeit, so wird es gelingen, das Ziel zu erreichen, das jeder Berliner sozialdemokratischen Stadtverordnetenfraktion unverrückbar gesetzt ist: Nicht nur Erfolge im einzelnen zu erzielen, sondern unser großes Gemeinwesen so auszubauen, daß es als Hort kulturellen Fortschritts auf a l l e n Gebieten dasteht. Vwck der Mitte. Wahlbündnis von Demokraten und Zentrum für die Kommunalwahlen. Die Deutsche Demokratische Partei und das Zentrum haben für die Prooinzlallandtagsr>x»hl«n ein Wahlbündnis ge- schlössen und die Aufstellung gemeinsamer Listen sür die Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt a. d. O. beschlossen, wobei d!« Demokraten dem Zentrum die Wahrung seines bisher!- ?en Besitzstandes an Mandaten zugestanden haben. Die gemein- .'".men Listen beider Parteien werden unter der FlaggeBlock der Mitte" kegeln. lieber die Ausdehnuiq dieses Wahlbündnisses auf die Kreis» tags- und Gemeindewahlen sind Besprechungen im Gange.

Volksbegehren mii Zotternpn'nzen. Hugenberg - Versammlung im Sportpalast. nieder mit der Iudenrepublit und Stresemann! Auf der Erde liegen massenhaft verschmutzt«, zertrampelte Zettel, die für HugenbcrgsTag", für HugenbergsNachtausgabe", für Hugenbergs.Lokal-Airzeiger", für HugenbergsWoche" und für den großen Politiker Alfred Hugeirberg selbst»erben. Erste große Kundgebung im Sportpalast für das Volksbegehren! Hitler -Kolonnen und Stahlhelm-Jugend rücken ein nnt einem Liede, in dem am Schluß die Iudenrepublik vernichtet werden soll. Die Judenrepublik, deren höchster Bevollmächtigter der frühere Gencralfeldmarschall Herr von Hindenburg ist Militärmärsche ertönen. Der Versammlungsleiter hält die Begrüßungsansprache: Ganz besonders begrüße ich Ihre königlichen Hoheiten, die anwesenden Mitglieder des Hohenzollsrn- Hauses." Ja, sie sind da, sie wollen auch Bolksbegehren spielen, ausnahmsweise rechnen sie sich diesmal mit zum Boll. Dann beglückwünscht der Versammlungsleiter Herrn Hu gen- b e r g, der nicht auf die Neider geachtet habe, die vor Bedenken nicht das Wenn vom Zlber unterscheiden können.(Zuruf: Mah- raun!) Herr Seldte vom Stahlhelm nimmt das Wort:Front- s o l d a t e n." schmettert er. Unsereins, selbst wirklicher Frontsoldat. der Knochen und Gesundheit zu Markte trug, schaut sich um. Diese Stahlhelmer sind zu etwa 50 Prozent um die 29 herum, die damals, 14 bis 18, noch in die Schule gingen. Jungens, Jungens. wenn ihr einnial, uxis wir Sozialdemokraten verhüten werden, durch eure Seldtes, eure Düsterbergs und euren neueston Freund Hugenberg Frontsoldaten würdet und mit blutendem Leid im Graben läget, ihr würdet eure Führer verfluchen! Nachdem Seldte eine Weile von einem oierköpfigen Kalb ge> sprachen hatte, wie eine Zeitung den Reichsausschuß genannt hatte, sagte er. daß dieses Kalb ein gesundes Kalb sei und aus ihm einmal «in kräftiges Rindvieh werden würde. Natürlich sagt er beschönigend: Stier. Im übrigen bekannt« er sich osfen zur Dik­tatur. Er begrüßte die österreichischen Heimwehren, die ausgestanden wären, und er sagt«, daß der Stahlhelm, wenn er einmal nnt Frankreich verhandle, andere Töne anschlagen werde als diese Kleistertöpf«. Meint er mit den Kleistertöpfe.» ttma Herrn Klönn«? Der deutsche Frontsoldat Seid»« versteigt sich zu dem Satze, daß der Erbfeind innerhalb der deutschen Grenzen und nicht außerhalb wohne..Wer dieser Erbfeind ist, das ist klar: die Republikaner . Dann nimmt der große Mann der Zukunft, Geheim rat Hugenberg, da» Wort:Eine Politik, durch die Verträge wie der Poungsch« Versklävungsvertrag abgeschlossen würden, sei eines anständigen Volkes unwürdig." Aber Herr Hugenberg, Ihre Par- tcigenossen, die' im August 1S24 für den Dawes-Vertrag, den Sic vorher gleichfalls Versklävungsvertrag nannten, gestimmt haben, sind dann ja auch unanständige Menschen gewesen.Diese Methode»st verbunden mit dem Namen Breitscheid und Strese- mann." Zuruf«:Juden! Nieder mit Stresemann !" Hugenberg ruft dann laut nach der Dawes-Krise. Er»oill den Bankerott mit allem Drum und Dran, mit aller Inflation, mit aller Berelendung.

Eine Kundgebung gegen den Poung-Plan? Rem! Bor allem eine haberfüllte Kundgebung gegen die Republik«ch die Republikaner !_

Volkspartei und Volksbegehren. Ablehnung und Entrüstung in Sachse». Annaberg . 24. September. Die Deutsch « Dolkspartei des Dahlkresse» Themnitz- Zwickau-Plauen hielt am 21. und 22. September m Annaberg ihren oiesjährigen Parteitag ab. Nachdem Hauptschriftleiter Kockel. körn- Berlin über die Haager Konserenz und Reichstagsabgeord- neter Fii�deisch über Außenpolitik gesprochen hatten, umrde emc) Entschließung zum Bolksbegehren angenommen, in der es heißt: Die Deutsche Bolkspartei im Wahlkreise Chentnitz-Awickau- Plauen lehnt eine Bolksabstimmung über Kriegs-« s ch u l d l ü g e und Poung-Plan ab. Seit der erzamizgenen Unterschrift von Versailles gab es auch für die Deutschnationalen. wenn sie verantwortlich mitregierten, keine andere Befreiungs- Politik als in friedlicher Verhandlung, wirtschaftliches Ansehen und Freiheit zurückzugewinnen. Di« Treiber zum Volks- vegehren wissen selbst, daß im Bolksentscheid keine Mehrheit zu erreichen ist. Minderheit bedeutet ober das Einverständnis des deutschen Volkes mit der Kriegsschuld- lüge und den uns ausgezwungenen Losten. Das Volksbegehren zersetzt die bürgerliche Front. Freude daran haben lediglich die Linksparteien. Seit den Tagen von Versailles haben alle Re- gierungen die Kriegsschuldlüge bekämpft, an ihrer Spitz« der Reichs. Präsident. Eine Abstimmung des deutschen Bolkes ändert nicht, an oen bestehenden Verhältnissen. Eine Ablehnung de» Young-Plan«» aber zögert die Befreiung der Rheinlande noch wester hinaus. M i t Entrüstung weist die Deutsch « Bolkspartei Bestimmungen zurück, nach denen u»ss«rem Hindenburg der Prozeß wegen Lairdes- verrats gemacht werden könnte." * Die Deutsche Bolkspartei regiert in Sachsen gemeinsam mit den Deutschnationalen und hält sich in der Regierung nur durch die Gnade des Herrn Manfred von Killinger , der mit seiner national» sozialistischen Fraktion den Ausschlag gibt. Kill'.nger hat schon mehrfach erklärt:wenn die Regierung nicht pariert, dann trachts", und hat bereits angekündigt, daß er ihr die Frage stellen werde: wie hältst du's mit dem Bolksbegehren? Für die Nationalsozialisten ist die Bolkspartei die Partei des zuchthauswürdigen Landesverrats, was nicht hindert, daß die Volkspartei in Sachsen mit ihnen koaliert ist, und sie mit ihr.

virektlonswechsel beim WTv. Der langjabrige Direktor des- MTB.. Dr. Heinrich M a n t l e r, schcrdet am 1. Oktober aus.«ein bisheriger Mitdirektor Dr. Diez bleibt als politischer Leiter des Unternehmens, neu tritt Herr A. R a w i tz k i als kaufmännischer Direktor ein und Chefredakteur Dr. Stern- Nubarth wird Stell- vertretender Direktor.