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GREENT

STADT

BEILAGE

11/2 Millionen Zir. Braunkohle

Der Magistrat beschäftigte sich erneut mit der Frage der Kohlenversorgung Berlins  . Stadtrat Dr. Treitel berichtete über eine Besprechung, die am Dienstag beim Reichstohlenkommissar statt gefunden und an der er für den Magistrat der Stadt Berlin   teilgenommen hat. In dieser Beratung war auch das Ostelbische Braunkohlensyndikat durch zwei Direk. toren vertreten.

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Für Berlin  kein Grund zu Befürchtungen

Teil nicht bei den Händlern, sondern schon bei den Berbrauchern Der Stapel sei höher, als je ein Stapel auf den Braunkohlenwerken unterhalten worden ist. Der größte Stapel an Braunkohlenbriketts sei auf den Werken 1926 mit 500 000 Tonnen vorhanden gewesen. Es sei fernerhin durch Umfrage festgestellt worden, daß in den einzelnen Bezirken in Berlin  

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VORWARTS

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Schutz dem Kleinkinde!

Der Kampf gegen die Rachitis.

In den engen Wohnvierteln der Großstädte sind die gesundhett­lichen Gefahren für unsere Kinder am größten. Sehr groß sind die Gefahren für die Verbildung des zarten Knochen­gerüste s. Hier wuchert gerade im zartesten Kindesalter die Rachitis. In proletarischen Bezirken Groß- Berlins wurde festgestellt, daß über 70 Broz. untersuchter Säuglinge und Kleinkinder Anlagen zur Rachitis aufwiesen. Nicht immer entstehen bei den einzelnen Händlern ein Braunkohlenvorraf vorhanden daraus ständig wiederkehrende Erkrankungen und Beschwerden. sei, der für dringende Anforderungen ausreichend erscheine. Dennoch ist ein Prozentsaz von 42 bei 100 Berfrüppelungen, die auf Auf die Umfrage des Reichstohlentommissars hätte ein Teil der Rachitis zurückzuführen sind, ein erschreckendes Ergebnis der Unter­Kohlenhändler nicht geantwortet, von denen nicht anzunehmen ser, suchungen unserer tommunalen Gesundheitsfürsorge. Wesent daß sie keine Braunkohlen haben. Aus den Meldungen der übrigen liche Hilfe wird den Familien, und zwar vor allem den Müttern etwa 2500 Händler habe sich ergeben, daß bei den Händlern eine durch den ständigen Ausbau der Säuglingsfürsorge­Menge von millionen Zentnern Braunfohlenbritetts lagere. stellen in Groß- Berlin zuteil. In den proletarischen Be­Die Bertreter des Kohlensynditats gaben an, daß eine stärkere Bezirken ist die Inanspruchnahme dieser Fürsorgestellen besonders groß, lieferung Berlins   weder möglich noch zweckmäßig sei. ein Tagesbesuch von 150 Besuchern innerhalb von zwei Stunden ist Eine stärkere Belieferung Berlins   wäre nur möglich durch Zurück- feine Seltenheit. Wertvolle Beratung, laufende Untersuchung, Für­sorge mit Nahrungsmitteln, Bestrahlung mit Höhensonne bei be­seßung anderer Landesteile. fonderen Erfrankungen insbesondere auch als Gegenwirkung gegen die Anlagen zur Rachitis sowie häusliche Fürsorge geben schon die Möglichkeit zur Abwehr der gröbsten Schäden. Bei den schlechten Wohnungsverhältnissen wird natürlich bei fortgeschrittenen Erkrankungen vieles illusorisch.

Wie Stadtrat Dr. Treitel mitteilte, führte der Reichskohlen­tommiffar in dieser Besprechung aus, daß seiner Meinung nach in den legten Monaten Angsttäufe vorgenommen worden seien. Wer sich die Lagerung eines Vorrats leisten fonnte, habe sich Kohlenmengen eingelagert. Ein Borrat von Braunkohlenbriketts sei auf den Werken nicht vorhanden. Dies liege aber nicht etwa an einer verminderten Produktion, sondern an der veränderten Geschäftspolitik. Früher habe man im Sommer Braun­tohlenbriketts auf den Werken aufgestapelt. Man fei jetzt aber dazu übergegangen, die Stapelung auf den Werken zu unterlassen und zu Sommerpreisen in die einzelnen Gebiete zu liefern. Dadurch werde Der Reichsfohlentommiffar faßte seine Meinung dahin zusam­verhindert, daß im Spätherbst und im Winter die Bahnen, die schon men, daß Angsttäufe auf alle Fälle unberechtigt feien. mit anderen Dingen belaftet, feien, weiter belastet würden. Im Im Die Meinung, daß es zu einer Rohlennot im tommenden Winter Laufe des Sommers 1929 seien mindestens 800000 Tonnen tommen könne, sei, wenn der Winter nicht außergewöhnlich hart Brauntohlenbritetts vom Dstelbischen Brauntohlensyndikat werde, vollkommen unbegründet. nach Berlin   verschickt worden. Wenn man annehme, daß von diesen 800 000 Tonnen 200 000 Tonnen in den vier Sommermonaten verbraucht worden sind, sei ein Stapel von etwa 600 000 Tonnen in Berlin   vorhanden. Dieser Stapel befindet sich aber zum größten

Um die Arbeitslosenversicherung.

4. Bezirt- Prenzlauer Berg  .

Der Magistrat nahm von diesem Bericht Kenntnis. Er stellte feft, daß Schulen, Krankenhäuser und andere städtische Gebäude mit Rohlen soweit eingedeckt seien, daß irgendwelche Befürchtungen Rohlen soweit eingedeckt seien, daß irgendwelche Befürchtungen nicht bestehen.

eine starte Belastung der Kommunen herbeiführen würde, besonders in Bezirken mit start erwerbstätiger Bevölkerung. In einem von unserer Fraktion eingebrachten Antrage solle daher von den gefeßgebenden Körperschaften gefordert werden, daß allen Bestre­bungen auf Verschlechterung der schärfste Widerstand ent­gegengefegt werde.

Seifenblasen und Luftanträge.

12. Bezirk Steglitz.

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Die Bezirksordnetenversammlung am Mittwoch ehrte vor Ein­tritt in die Tagesordnung den verstorbenen Genossen Benn. An feine Stelle ist Genoffe Miethte nachgerückt. Zur Berhandlung standen mehrere Borlagen, in denen über den Ausgang früherer Beschlüsse berichtet wurde, u. a. daß die Oberpostdirektion versuchen merde, auf dem Postamt 55 durch bauliche Veränderungen des Schalterraumes eine Berbesserung der Abfertigung herbeizu- Die Vorlage der Gewährung einer einmaligen Beihilfe von 2000 Mart an den Verein für Gesundheitspflege zu den führen, und daß auf den Grundstücken Greifswalder Str. 153 und Roften des weiteren Ausbaues des Luft- und Schwimmbades Naugarder Str. 1 5ilfs poststellen eingerichtet worden sind.- auf dem Schöneberger Südgelände   wurde gegen den Einspruch Ein Antrag, für den Ringbahnhof Prenzlauer Allee einen zweiten der Kommunisten im Stegliger Bezirksparlament angenommen. Ausgang nach der Dunderbrüde herzustellen, ist von der Reichsbahn. Ebenfalls wurde die Bewilligung erteilt von 16 500 M. aus Borbe direktion abgelehnt; sie vermag nach einer vorgenommenen Verhaltsmitteln für die Errichtung eines Gebäudes zur Aufnahme eines fehrszählung eine zwingende Notwendigkeit dafür nicht anzuertennen Rindergartens und eines Kinderhorts. Für die Verlänge rung der elektrischen Vorortbahn über Lichterfelde   hinaus stimmten und eine nur wünschenswerte Anlage wegen der damit verbundenen hohen Kosten nicht auszuführen.- Eine Forderung um Ber sämtliche Parteien. Zur Beschlußfassung stand eine Vorlage des Bezirksamts, die den Borentwurf eines Rentnerheims in besserung der Verkehrsverhältnisse in der Prenzlauer Allee und den Ringlinien 4, 5 und 9 hat gleichfalls feinen Erfolg gehabt. Bon Steglig betrifft. Der Antrag wurde ohne Einwand ange­unferem Genoffen Garn wurde der Vorschlag gemacht, die Omnibus­Dann wurde finie 4 bis zur Warschauer Straße weiterzuführen. beschloffen, beim Magiftrat die Einrichtung einer eigenen Krüppelfürsorgestelle im Institut der Stadt Berlin   für Knochen- und Gelentirante, Eberswalder Str. 37/52, zu beantragen. -Der Herrichtung eines Rinderspielplages Danziger Straße und Ede Diesterwegstraße wurde zugestimmt. Für die Einrichtung einer sozialen Arbeitsstube als Sonderbücherei des Bolts. bildungsamtes in der Königstädtischen Oberrealschule wurden die dazu nötigen Mittel bewilligt.

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Der Haushaltsplan für 1930, der mit einer Ausgabe von über 38 Millionen Mart abschließt und in dem allein für Wohl. fahrtszwede über 12% Millionen Mark( also fast ein Drittel der ganzen Ausgaben) eingesetzt sind, wurde gegen sieben fommu­nistische Stimmen angenommen. Gegen Schluß famen dann die üblichen Rundreiseanträge der KPD.   zur Verhandlung, zunächst be­treffend den Gesezentwurf zur Arbeitslosenversicherung. Hierbei ergab sich das ergötzliche Schauspiel, daß nach einer längeren Begründung ein anderer Kommunist seinen Freunden von der anderen Fakultät indem er sich direkt an sie wandte Privatiffimum hielt, in dem er u. a. auch den alten Erfahrungssatz aussprach,

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ein

daß auf die Dauer die Arbeiterschaft nicht belogen werden könne. Genoffe Döhnert wehrte zunächst die erhobenen Angriffe ab und hielt ihnen dann entgegen, daß eigentlich dem Bezirksamt die Arbeits­losenversicherung nichts angehe, daß aber andererseits jedenfalls die Versammlung die Berhandlungen über die geplante Reform mit größter Sorge verfolge, weil eine Verschlechterung der Leistungen

nommen.

Die im 12. Bezirk seit Jahren bestehende Not an genügenden Schulräumen bringt immer wieder die Forderung nach einem Schulneuba u. Wenn eine Partei für die Hebung des Schul­wesens in Groß- Berlin sich eingefeßt hat, so ist es immer die Sozialdemokratie gewesen, die Schulfragen allen anderen vorangesetzt hat. Ohne Gelb fann aber der beste Wille teine Schul­neubauten aufführen, das aber überfah gefliffentlich der nur agitato. rischen Wert besigende Antrag der Kommunisten. Eine Beschwerde der KPD.   über die Verschickung von Schulkindern in Landaufenthalt, wo sie angeblich zu schwerer Landarbeit gemißbraucht werden, war vollständig gegenstandslos. Die Entgegnung des Dezernenten der Jugendfürsorge wies nach, daß im letzten Jahr nur 7 Kinder zu Landleuten auf ihren eigenen Wunsch versandt wurden und daß sie sich dort sehr wohl gefühlt haben. In der Abwehr ihrer häßlichen Angriffe auf unsere Genossen tam man auf die russischen Schul­verhältnisse zu sprechen, deren furchtbare Verhältnisse sich auch nicht durch die wüsteſten Schimpfkanonaden der KPD. hinwegleugnen

laffen.

Der Burgfrieden, der Kommunisten und Deutschnationale ver­band, riß entzwei, als der ebenso bekannte wie berüchtigte Rund reiseerlaß vom Liebknechthaus als Sonderantrag der KPD. zum Schluß zur Verhandlung fam. Galt es doch hier, den Entwurf des Reichserwerbslosengesetzes, wie er jetzt dem Sozialpolitischen  Ausschuß übermittelt worden ist, als einen von der SPD. begangenen Raub von Arbeiterinteressen hinzustellen. Die Versammlung jedoch pflichtete den Ausführungen unseres Genossen Klose bei, der diesen Phrafenerlaß als das fennzeichnete, was er ist, nämlich ein Wisch, der megen seiner inneren unwahrhaftigkeit und Unehrlichkeit selbst von den Antragstellern nicht ernst genommen wird. Der Antrag verfiel der Ablehnung.

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Beispielgebend ist, was das unter sozialdemokratischer Leitung arbeitende Gesundheitsamt Friedrichshain   im Stra lauer Stadtviertel schuf. Ein Heim für rachitische Kinder wurde dort vor nunmehr zwei Jahren eröffnet. Im letzten Jahre nahmen allein 256 Kinder dort an der Kur teil. Bei vielen fonnte die Krümmung der Beine eine der sichtbarsten Erscheinungen rachitischer Ertran­fung fast völlig beseitigt werden. Das wird erreicht durch den ständigen Aufenthalt in frischer Luft und Sonne, durch zwed­entsprechende Nahrung und durch Selbstbeschäftigung bei Spielen, ständige Körperpflege, Kleinkindergymnastik und Zweckturnen regen das Wachstum an. Das weitere besorgt die gesunde Tagesein­teilung eines regelmäßigen Lebens.

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Solche Erfolge sozialdemokratischer Arbeit in der Kommune erfordern natürlich Ausbreitung und Bertiefung. Die Bevölkerung wird am 17. November der Sozialdemo= fratie die Möglichkeit geben, ihre Arbeit auch auf dem Gebiete der Kinderfürsorge fortzusetzen und weiter auszubauen.

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gegen

Die Großgarage im Wohnhaus. Bon der eifernen Notwendigkeit der Nachtruhe für die arbeitende Menschheit scheint der Besitzer des Grundstücks Wilhelmsaue 113 nicht so restlos überzeugt zu sein. Er setzte seinen zahlreichen Miets­parteien eine großangelegte Autogarage auf den Hof und vom frühen Morgen bis zum späten Abend beherrschen die verschieden artigsten Motorgeräusche das Grundstück. Daran mag man sich ja allenfalls gewöhnen, um so mehr, da ja die meisten Hausbewohner tagsüber vom Hause abwesend find. Wenn aber die letzten Wagen spät nachts eingefahren sind, treten ganz früh morgens Mit dem nötigen, 4 Uhr die Wagenwäscher ihren Dienst an. unvermeidlichen Krach tritt der große Wasserschlauch in Attion, es wird hin- und hergelaufen, laut gesprochen, so daß die Bewohner unbarmherzig aus dem Schlaf gerüttelt werden. Bon erklärlicher ut erfaßt, werfen manche von ihnen den nächtlichen Ruhestörern nicht nur harte Worte, sondern auch harte Gegenstände an den Kopf, woraus sich naturgemäß zwischen den Parteien ein überaus tem­peramentvoller Dialog entspinnt, durch den dann glücklich das ganze Haus wachgerüttelt wird. Der eigentliche Waschplatz liegt auf der rückwärtigen Seite des Hofes an einer Stelle, wo die Ge­räusche nicht so unmittelbar hörbar sind; doch kann dieser Waschplatz chon längere Zeit nicht benutzt werden, da die Wasserrohre taputt sind und kein Mensch daran denkt, sie wieder instand zu setzen. Daß den Hauswirten Garagen wichtiger erscheinen als Wohnungen, weil ihre Rentabilität eine weit größere ist, ist ebenso bekannt wie die Wohnung zu einer Garage umgewandelt wurde. Jedenfalls aber Tatsache, daß schon Leute auf die Straße gesetzt wurden, weil ihre gehören Großgaragen auf keinen Fall in Wohnhäuser, sondern an eine Stelle, wo der damit verbundene Lärm die Menschen nicht in ihrer Nachtruhe stört.

Die fteinerne Internationale" tagt.

In Berlin   tagt in dieser Woche die steinerne Inter. nationale", die Internationale der Grund- und Hausbesizer. 3wei Professoren, Bredt- Marburg von der Reichswirtschaftspartei und Mestre  - Paris  , werden über den Segen des Privateigen­tums" sprechen; 34 Staaten werden vertreten sein. In Paris   nennt der Bo'ksmund die Hausbefizer Geier". Wann wird es eine Inter­nationale der Gerupften, der Mieter, geben, die llebergriffen des Grundeigentums wirksamen Widerstand entgegenseßen fann?

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