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7tr. 453* 46. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Kreitag, 27. September 4929

ie neue M'esenbank. Die erste Welle der kommenden Konzentrationsflut.

Der völlig überraschende Zusammenschlnh der beiden gröfjlen deutschen Vankkonzernc. der Deutschen Vant und der D i s c o n t o g e s e l l s ch a f l. ist ein ErÄgni, von ungeheurer wirtschaftlicher Bedeutung. Zur Durchführung der Verschmelzung wird die Deutsche Bank ihr Kapital von tS0 Millionen aus 2S5 Millionen Mark erhöhen, hierzu kom- men noch die offenen Reserven der beiden Konzerne in höhe von 156 Millionen. Die Umsähe bei der Deutschen Bank und der Disconlogesellschaft erreichten im lehlen Geschäslsjahr 1328 fast die 400-Milllorden. Grenze. Räch der lehlen Monalsbilanz Ende August 1323 befanden sich in den grossen Geldsammelbccken der beiden Gesellschaften über chZ Milliarden an fremden Geldern. Dies sind fast 30 Proz. der Ginlagesummeu bei sämtlichen deutschen Aktienbanken. An Ueberraschungen hat es die Wirtschaft im letzten Jahrzehnt wirklich nicht fehlen lassen. Dafür sorgte schon der durch sämtliche Wirtschaftszweige laufende Konzentrat ionsprozeß, die Gründung von Riesentrusts sowie die Bildung weltbeherrschender internationaler Kartelle. Kaum ein Ereignis hat aber so eingeschlagen wie die von keiner Seite erwartete Verschmelzung der beiden bisher völlig getrennt marschierenden Großbanken, der Discontogesellschaft und der Deutschen Bank. Die Ueberrumpelung sämtlicher Wirt« schaftstreise sowie der gesamten Oeffentlichkeit ist vollkommen. Nicht einmal an der Börse, wo man bekanntlich das Gras wachsen hört, bestand auch nur etwas Aehnliches wie eine Vorahnung von dieser Aktion. Der Kreis der Eingeweihten war also derart eng gezogen, daß bis zum Tage der Entscheidung auch nicht dos geringst« nach außen durchgesickert ist. Jetzt, wo die Aktion der beiden Großbanken die Oeffentlichkeit vor vollendete Tatsachen stellt, erkennt man erst, daß die Rede des Bantdirettors Kehl auf der Düsseldorfer Unternehmer« tagung bereits deo Schallen kommender Ereignisse vorauswarf. Kehl , da» jüngst« Vorstandsmitglied in der Deutschen Bank und der Benjamin der deutschen Großbankdirektoren, hotte in der Einleitung seines großen Referates kurz und klar die Tatsache einer offensichtlichen Üebersetzung des deutschen Bankenappa- rates festgenagelt. Er hat auch zugegeben, daß dadurch die Selbst» kosten der Banken, die natürlich die Zinskosten entscheidend be- cinflusten, zu hoch gehalten werden. Kehl forderte ferner umfassende Zusammenschlüsse in einer ganzen Reihe von Industrien, um die Arbeit künftig noch rationeller zu gestalten. Er vertrat die Ansicht, daß sich die Erkenntnis der Zwangsläufigkeit weiterer Kvnzentra- tionen unaufhaltsam durchsetzen werde. Di« Deutsche Bank setzt also die Forderungen, die ihr Leauf- ttagter in Düssewdrf vor 3000 Unternehmern aufstellt«, wenige Tage danach bereits in die Praxis um. Es ist gar nicht daran zu zweifeln, daß nach diesem gewaltigen Auftakt mst einer neuen stürmischen Konzenlrallonswelle in der deutschen Wirtschaft gerechnet werden muß. Welch« enorme'Macht das zusammengeschweißte Finanzkapital der Deutschen Bank und der Discontogesellschaft verkörpert, sollen einig« Zahlen beweisen. Das Kapital der beiden Unternehmungen zusammen beträgt 283 Millionen, hierzu kommen noch ISS Mil- lionen offener Reserven, so daß sich die eigenen Kapitalien des neuen Unternehmens auf über 310 Millionen Mark stellen. Nach der letzten Monatsbilanz vom August 1929 besaß die Deutsche Bank an fremden Geldern(Kreditoren) einen Bestand von 2SZ1 Millionen, die Discontogesellschaft von 1778 Millionen Mark. Der neue Bankries« verfügt also mit zusammen 4,3 Milliarden fremder Gelder über 40 Proz. der gesamten Einlagen bei den Berliner Großbanken und fast 30 Proz. der Einlagen von sämtlichen 101 deutschen Aktienbanken. Das letzte Geschäftsjahr 1928 schlössen dies« beiden Großbanken mit folgendem Ergebnis ab: Deutsche Bank Discontogesellschaft Umsatz 225.1 Milliarden 165,9 Milliarden Rohgewinn.«»... 130,0 Millionen 71,2 Millionen Reingewinn,»,»« 2-5,7. 15,3. Dividende...... 10 Proz. 10 Proz Aussichtsratstantieme. 677 419 Mk. 656 756 Mk. Es ist auch notwendig, sich bei dieser Gelegenheit die Männer etwas näher anzusehen, die als Bankdirektoren und Zlufsichtsrät« dieses Kapital verwalten. Wie wir in jedem industriellen Großkonzern heute die führenden Bankiers vertreten sehen, so

dient unigekehrt auch der Aufsichtsrat einer Großbank als Sammel- decken für die Industrieniagnaten. So finden wir unter den 63 Aufsichksräten der Deutschen Dank Max S t e I n t h a l, Vorsitzender, früherer Leiter der Deut« schen Bank, A. v. Gwinner, gleichfalls srüherer Leiter der Deutschen Bank, Generaldirektor Bierwes, Mannesmann-Konzern, Fritz Blüthgen, Generaldirektor des Glanzsioff-Konzerns, Ernst v. Dorsig, Leiter des Borsig-Konzerns. Fahrenhorst, Generaldirektor des Phönix, E. Fickler, Generaldirektor, harpener Bergbau, Fürst v. hatzfeldt, schlesischer Magnat, Philipp Heinecken, Präsident des Norddeutschen Lloyd , Aron Hirsch , Leiter des Hirsch. Kupferkonzern», Paul Reufch, Generaldirektor der Gutehoffnungshütt«, C. F. v. Siemens, Paul Silverberg , Generaldirektor des Rhein . BrmmkohleN- konzerns. Unter den 44 Zlufstchts raten der Disconlo: Emil Kirdorf , Gelsenkirchener Bergwerke, Wilhelm Cuno Generaldirektor der hapag, Louis Hagen , Bankier, Dr. haslacher, Generaldirektor bei Rheinstohl, Peter Klöckner , Leiter des Klöckner-Konzerns, F. Springorum, Leiter des Stahlkonzerns hoesch. Unter den leitenden Direktoren der Deutschen Bank sind am bekanntesten Herr v. Stauß, Oskar Wassermann und die Direktoren Kehl und F e h r. Herr v. Stauß hat in den letzten Jahren mehrfach bei den Kreditgeschäften mit der Ufa und mit Daimler-Benz eine recht unglücklich« Hand gehabt. Herr F e h r war nach dem schwarzen Börsenfreitag im Mai 1927 in der Oefftnt« lichkeit eine sehr umstrittene Persönlichkeit. Man erinnert sich, daß die ganze Wut der enttäuschten Börse sich auf sein« Per- son konzentriert«. Herr Kehl , das jüngste Mitglied im Borstand der Deutschen Bank, stammt aus dem Westen Deutschlands und ist mit der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie verschwistert und ver- schwägert. In den Händen von Oskar Wassermann ist wohl auch heute noch das Börsengeschäft der Deutschen Bank zusammen. gefaßt. Bei der Discontogesellschaft sind die leitenden Männer weitaus aller, und die Entwicklung bei dieser Bank Hot gezeigt, daß der Ueberalterungsprozeß in dem dortigen Vorstand ziemlich« Fort- schritte gemacht hat. Es wird bereits jetzt behauptet, daß die Ge« schäftsinhaber Urb ig und Dr. Solomons ohn sich überhaupt vom akttoen Geschäft zurückziehen wollen. Es ist ganz klar, daß sich dieser zu Rotionolisierungszwecken durchgeführt« Zusammenschluß der beiden Großbanken in allererster Linie gege« die 20 000 Mann starte Angestelltenschast der beiden Gesellschaften auswirken wird. Durch Vereinfachung der Verwaltung, Zusammenlegung von Depositenkassen und Lereinhett« lichung des Geschäfts wird eine neu« Abbouwelle über die Bankangestellten hereinbrechen. Bei der Discontogesellschaft haben bereits 400 Angestellte da» Kündigungsschreiben in der Tasche. Um so unglaublicher mutet die Nachricht an, daß sämtlich« 107 Auf« s i ch t s r S t e, die bisher in beiden Banken oertreten waren, ge» schlössen in da« neue Unternehmen mitübernommen werden sollen. So also sieht die Rationalisierung an der Spitze au», deren Ueber- füllung da» Unkostenkoillo der Großbanken stärker belastet, ol» dies eine Lohnerhöhung bei einigen 1000 Angestellten tun würde. Jedermann weiß, wie erbärmlich die soziale Log« der Bankangestellten heute in Deutschland ist. Die Bankangestellten ge« hören zu den ganz wenigen Gruppen der Arbeitnehmer, deren Gehäller sogar nominell noch unter Lorkri«g»z«tt liegen. Dabei hat die Ausbeutung der Arbeitskraft in den mechanisierten Bureaubettieben Jahr für Jahr zugenommen. Wenn daher jetzt wieder da» Gespenst de» Abbaue» über den Angestellten der Großbanken schwebt, so mutz zum mindesten gefordert werden, daß die vom Abbau betroffenen unglücklichen Angestellten«ine der- artige Abfindung erhalten, datz sie in der Lage sind, sich ein« neu« Existenz zu gründen. Di« übrigen Angestellten aber, die im Be- triebe einem neu«n verschärften Rationolisierungsprozetz aus- gefxtzt sind, müssen sich zu 100 Proz. in ihren Organisationen zusammenschließen und sich eine menschenwürdig« Existenz erkämpfen. K. B.

stand al» zu Ende de» vorige» Bettieb-jahres festgestelli. Im ein­zelnen ergaben sich folgend« Endzahlen: Es wurden 114P Million«» Oappelzcntncr Rüben(1927/28 nur 106,6 Millionen Topvelzentixr) verarbeitet, die bei einer Zucker- ausbeute von 16 Proz.(1927/38 gleich 15,3 Proz.) 18,64 Millionen Doppelzentner(16,75 Millionen Dapp«lz«ntner) Rohzucker lieierten. Eingeführt wurden in diesem Betriebsjahre 0,78 Millionen Doppelzentner Rohzucker gegen 0,42 Millionen Doppelzentner im Borjahre. Dt« erhöht« Einfuhr«rsolgte in den Monaten September bis Dezember 1928, da seit der Zollerböhung im Dezember l928 nur noch verschwindende, fast ausschließlich zollbegünstigte (Donzig) Mengen eingeführt werden. Die Ausfuhr stieg von 1,5 auf 2,2 Millionen Doppelzentner Rohzucker, während d«r Ver- brauch von lb,2 auf. 16,9 Millionen Doppelzentner Rohzucker an- wuchs. Die Derbrouchssteigerung um 4L Proz., die zweifellos bei weniger großer Arbeitslosigkeit und besserer Massen- k a u s k r o f t stärker gewesen wäre, übertrifft immerhin d i e d u r ch j ch n i t t l i ch« V« r b r a u ch s st e i g e r u n g in Europa von 3,3 Proz. Die Bestände haben mit 2,56 Millionen Doppetzentner Rohzucker(einnflahr früher 2,24 Millionen Doppelzentner) die Höh« des deutschen Verbrauchs in fast zwei Monate» erreicht.

London verteuert den Kredit. Dank von England erhöht Diskont von SV, auf S'/, proz. Die fett Monaten gefürchtet« Verteuerung de» Kre- dites in England ist jetzt durch die dortig« Notenbank voll­zogen worden. Diese Maßnahme der Bant von England ist«ine Folge des starken Goldabflusses nach Paris und New Uort. Di« sofortige Heraufsetzung des Diskontsatzes der Bank von England um ein volles Prozent auf 6,5 Proz. kann natür- lich auf die internationalen Geldmärkte nicht ohne Folgen bleiben. Schweden ist bereits dem Beispiel Londons gefolgt und hat seinen Diskontsatz gleichsalls um 1 Proz. auf 5,5 Proz. erhöht, und auch in Deutschösterreich wird mit einer Heraussetzung des vsfiziellen Zinssatzes um ein Prozent in den nächsten Tagen ge- rechnet. Welche Folgen diese Maßnahm« der Bant oon England für Deutschland haben wird, läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen. Soviel scheint wenigstens sicher, daß mit einer Senkung de» Reichsbankdiskonts bei der gegenwärtigen Situation nicht mehr zu rechnen ist._ Die AEG. in Südamerika . Uebernahme eines NrofiwerteS? Entsprechend verschiedenen Meldungen, die über den Erwerb eines südamerikanischen Kraftwerkes durch die AEG. zu berichten wissen, teilt die Verwaltung der AEG. jetzt mit, daß ein Bevollmächtigter des Konzerns in Südamerika sich befindet, um mft

der Eompania Nattonal de Eleetrizidad Panama Verhandlungen über eine engere Interesiennahme zu führen. Da» genannte Kraftwerk, das vollständig mit ASG.- Mo- s cht n e n ausgerüstet ist, soll also offenbar auch von der AEG. selbst künftig betrieben werden. Da die Eompania Nattonal in Panama in Konkurrenz mft der Panama Licht- und Krast«Qes «Oschaft steht, die vollständig von Amerikanern beherrscht wird, ergeben sich hier gewisie Reibungspunkt« mit dem Genervt Electric Konzer», der erst kürzlich ein Akttenpatet von. 30 Millionen von der AEG. er« worden hat. Wie hierzu aber von der AEG.-Verwaltung mitgeteilt wird, schließen Ihre Abmochubgen mit ber General Elec- trlc Eomp. wedereine Konkurrenz in Südamerika noch in anderen Teilen der Welt au».

Das Zuckerjahr-1926/29. Derbrauchssteigerung um 4,3 Prozent. Di« ZeitschriftDie Deutsche Zu ck e ri n du st ri«' ver« öffentlicht soeben die Betriebsergebniss, der deutschen AuckTrfabrike« für das Betriebsjahr 1928/23(vom 1. September 1928 bi» 31. August 1929). Da sowohl die oevardeitete Rübenmeng« wie der Zuckergehalt der Rüben höher al» im Vorjahre war. übertraf die Zuckererzeugung die des Vorjahre» u m mehr als 11 Proz., da andererseii» eine verbraftchK« zunahm« von nur 4,3 Prozent zu verzeichnen war, wurde ttotz erhöhter Ausfuhr am S1. August dieses Jahre» ein höherer Be«

Die Kreditbanken Ende August. Zuwachs der Sinlageu. Di« Monatsbantbilanz«» für den 31. A u g u st zeigen vor allem«ine Steigerung d«r Kreditoren. Lei den sechs Berliner Großbanken liegt gegenüber End« Juü eine Erhöhung von 9.989 Milliarden auf 10,162 Milliarden vor. bei den deutschen Kreditbanken insgesamt ein« solche von 13,274 auf 13,898 Milliarden. Die Steigerung der Kreditoren dürft« zum größten Teil auf den Zufluß von kurzfristigem Auslandsgeld zurückzuführen sein. Infolge der Pariser und der chaoger Konferenz wird also die für unser« Wirtschast so notwendig« Heranziehung ausländischen Kapitals wieder möglich. Diese Besserung kam zum größten Teil der Finanzierung der Wirtschost zugute. So haben sich bei den Berliner Großbanken die Bestände an Wechseln und Schecks von 2.062 Milliarden auf 2,119 Milliarden erhöht, bei den dsutfchen Kreditbanken von 2,674 auf 2,796 Milliarden Mark.

Rohstahlkartell wird verlängert. Der Derwoltungsausschuß der Internationalen Roh« st a h l g« m e i n s ch a f t ist in Wien zusammengetreten und Hot beschlossen, für das vierte Quartal das Produktionsprogramm in bisheriger Höh«, d. h. mit etwa 32 Millionen Tonnen, beizubehalten. Di« Versammlung Hot von dem Bericht der Kleinen Kommission, deren Aufgabe es war, Richtlinien für«in« Derlängerung der Internationalen Rohsiahlgemeinschaft über den 31. Oktober hinaus zu prüfen, Kenntnis genommen. Mit Rücksicht darauf, daß eine endgülttge Entscheidung vor Neuhilhung verschiedener nationaler Berbände nicht herbei« geführt werden kann, ist man übereingekommen, die Internattonal« Rvhstahlgemeinschoft bis zum 31. März 1930 zu verlängern. Die Verhandlungen haben bei allen Gruppen den einmüttgen Wunsch erkennen lasien, in Kürze zu einem«ndgülttgen Abkommen zu gelangen. Die nächste Sitzung findet am 14. Dezember in Düssel « darf statt. Höhere Warenhausumsätze im Juli. Wie bi«.Zeitschrift für Waren- und Kaufhäuser' mitteilt, üb»:. trafen die Warenhausumsätze im Juli 1929 die des gleichen Monats de» Borjahres um 3� Proz. Die Hauptsteigerung hoben di« Rahrungv- und Genutzmittel aufzuweisen, die die Umsätze des Vorjahres um nicht weniger als 36 Proz. übertrafen Die Lebensmittelabteilungen haben also ihren Anteil an der Versoc- gung der Bevölkerung bedeutend vergrößern können. Auch der Umsatz in Hausrat unhMöbeln ging wesentlich über den des Borjohres hinaus-, die Steigerung betrug annähernd 14 Proz. In Bekleidung blieb der Umsatz um 0,6 Proz. hinter dem Juli des Vorjahres zurück, was wohl in der Hauptsache aus die A« r l e g u n g de» Sgisonausverkauss in den August zurückzuführen ist. Bemerkenswert ist der Rückgang des Absatzes in B a u m w o l l- waren um fast 20 Proz.: schon seit längerer Zeit bleiben die Zif- fern dieser Abteilung regelm äßig hinter den Dergleichsziffern des Vorjahres zurück. Dies« Erscheinung ist die Folge des ständig wachsenden Absatzes von Kunstseideerzeugnifsen. Di« Be- dentung der M a s s« n t a u s l r a s t für die Warenhausumsätz« geht aus den monatlichen Umsatzziffern mft großer Deutlichkeit hervor. Im Vahr« 1928 übertraf jeder Monat den des Vorjahres, aber m der zweiten Halst«, de« Jahre» 1928 mit der absinkenden K«n- junktur bedeutend weniger als in der ersten. Im Jahr« 1929 blieben von den sieben ersten Monaten nicht weniger als drei hinter twn Dergleichsmönaten des Vorjahres zurück. Die Herren Einzel« Händler hätten die Umsatzzahlen der Warenhäuser wie ihr« eigenen etwa« studieren sollen, ehe sie in Hamburg als Unter» « e h m« r chre Beschlüsse zur Arbeisloseniroge faßten, die nur eine weitere Senkung der Mossentauftrast herbeiführe» könnten.

Amstellong bei Hartman». Die Umstellung bei der Sächst« scheu Maschinenfabrik vorm. Richard Hartma»n A.-G., dem früher bedeutendsten Maschinenunternehmen Sachsen «. ist noch ttn vollen Fluß. Der Lokomotivbau wurde bereits vor einem Jahr an Schwartzkepff abgegeben: die Anlogen in Dre»- den rmlrden stillgelegt und der Betrieb in Ehemnitz konzen- triert. Jetzt hat die Hartmann A.-G., die schon für Spinne« reimaschinen die größte deutsch « Fabrik ist. ihr« überragende Stellung im Textilmaschrnenbau neck' durch Uebernahm« de» Kunstseidenmaschinenbau» der Ratinger Maschinen- fabrik verstärkt. E» solle» aber nicht nur Kunstseidenmaschinen hergestellt, sondern auch ganze K u n st seiden fa b rt k« n voll- ständig«Ingerichtet werden. Mtt den gesamten Modellen, Zeichnun« gen und Unterlagen werden auchdie Fachleute mit ihren Spe- zialersahrungen nach Ehemnitz übernommen. Schwere Verluste bei de» Hausa-Aulomobilwerten. Di« Hansa » Automobllwerk« LA. bei Bremen , die noch im Vorjahr einen Rein« gewinn ausweisen konnten, schließe« das Geschäitchahr 1928 mit einem V e r 1 u st von fast 380 000 M. ab. Nach dem Bericht de» Vorstandes ist ein Teil der Verlust« daraus zurückzuführen, daß sich besonders bei älteren Außenständen erheblich« Verluste ergaben. Die Gesellschast war nicht in der Lage, einen Absatz zu erzielen, der eine Rentabilität de» Betrieb«» ficherstellt«. Di« Absatzstockung hat bereits z»»i««r E»»fchrt»t«»« da» vetriab«»»eßchrt.