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~ Sportund Spiel

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Das Werk der Arbeitersamariter.

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Die 1000 freiwilligen Gesundheitshüter von Berlin  .

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Die fechs Zimmergesellen, die sich im Jahre 1888 zusammen-| bis faft nach Oranienburg   von der Stadt für den Wafferrettungs­taten, um nach erfolgter Ausbildung ihren Arbeitskameraden dienst zugewiesen worden. Ein ganz neues Aufgabengebiet mußte bei Unfällen erste Hilfe bringen zu können, haben es sich bestimmt erfaßt werden; ein Gastwirt in Saatwinkel stellte einen- aller. nicht träumen lassen, daß nach 40 Jahren die Arbeitersamariter in dings beängstigend fleinen Raum zur Verfügung. Mit Hilfe der Berlin   ein großes Bureau, große Materialienlager und am Tegeler Stadt und unter riesigen eigenen Opfern wurde das erste Rettungs­See eine massiv gebaute Rettungsstation mit drei großen Motor boot Frei Hilf" in den Dienst gestellt. Heute sind die Arbeiter­rettungsbooten unterhalten werden. Einer von diesen sechs Pio- samariter von der Havel   als Rettungsbringer nicht mehr wegzu­nieren lebt nech, und der 78 Jahre alte Genosse Dietrich hatte denken. Mit dem Ausflugsverkehr und dem Badebetrieb steigen gestern die Freude, Bertreter der großen Berliner   Zeitungen in der die Unfälle. In dieser Saison, die noch nicht zu Ende ist, wurden Geschäftsstelle empfangen zu können. Die Arbeiter Samariter- 563 Fälle in Saatwinkel behandelt; 18 Ertrinkende wurden aus dem folonne Berlin   wagte gestern zum ersten Male den Sprung in die Wasser geholt, 14 davon dem Leben erhalten, bei vieren tam die Deffentlichkeit; die Organisation, die stets selbstlos im stillen ge Hilfe zu spät. Diese Tätigkeit setzt einen großen Apparat voraus; wirft hat, fühlte endlich einmal das Bedürfnis, der Berliner   die Arbeitersamariter haben ihn sich mit städtischer und staatlicher Bevölkerung Zeugnis von ihrer gemeinnügigen Tätigkeit durch die Hilfe geschaffen. Im Frühjahr wurde ein feftes Haus mit Kranten­Breffe geben zu lassen. und Arztzimmern gebaut. Für das leibliche Wohl der Samariter und Arztzimmern gebaut. Für das leibliche Wohl der Samariter hier am Tegeler See  , die feine Entschädigung erhalten, forgt eine allerdings mehr als einfache Küche. Ein Tagesraum und eine Woh­nung für den tagsüber seiner Beschäftigung nachgehenden Verwalter schließen die Parterreräumlichkeiten ab. Im ersten Stock sind die Mannschaftsschlafräume: 3weistödige Betten und für jeben ein Stuhl und fertig ist die Möblierung. Im Bootsschuppen lehen die drei großen Boote fahtfertig, mit allem Rettungsmaterial aus. gerüstet. Fünfunddreißig Mann ist in der Saison am Wochenende die Belegschaft start und wenn der See weiße Rämme fezt oder wenn sommerliche Glut Zehntausende an die Badeufer treibt, bant iſt Hochbetrieb im Rettungshaus der Arbeiterfamariter in Saaf­Und das alles wird von werttätigen Menschen aus Idealismus geleistet und unterhalten. Man stelle sich vor: der Arbeiterfama­riter stellt sich in seiner Freizeit zum Sanitätsdienst zur Verfügung, er opfert Beit, Eigentum und oft auch Gesundheit für seine Mit menschen, die er im Falle der Hilfsbedürftigkeit nicht nach Religion und Geldbeutel fragt. Für diesen Dienst am Bolte zahlt dann der Gibt es etwas Selbstloseres als den Samariter noch Beiträge. Arbeiterfamariter?

Vor dem Kriege nur bei der Arbeiterschaft beliebt, von Be. hörden mit scheelen Augen, angesehen, gehegt, gescholten, durch den Krieg organisatorisch zertrümmert, von der Inflation arm gemacht, gezwungen wieder von vorn anzufangen, dann von kommunistischen  Bartelfanatifern im eigenen Hause beschimpft und bekämpft- bas ist der Lebensweg einer Organisation von freiwilligen Helfern im Gesundheitsdienst am Volte. Aber die immer tätigen, von einer verständigen Mitgliedschaft unterstützten Funktionäre haben schließ lich die Freude, die Kolonne halten und ausbauen zu können. Bor.  bildliches Berhalten der gewählten, nicht eingesetzten Führer ist die Grundlage für eiserne Disziplin der Mitglieder. Manch einer, der mit flammender Begeisterung Samariter werden wollte, merkt bald, daß der Dienst bei den Pflastertäften" nicht

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leicht ist; er springt wieder ab. Neue, beffer fundierte, treten an Jeine Stelle. Die Kolonne wächst; heute sind in den 20 Verwal­tungsbezirken faft 1000 Arbeiterfamariter in Abteilungen organi­fiert. In diesem Jahre beteiligten sich 1338 Männer und Frauen an 26 Ausbildungstursen; 14 Fortbildungskurse bildeten die alten Mitglieder weiter. Berufsgenossenschaften laffen Fabritsanitäter.

furse durch die Kolonne abhalten. Bei den verschiedensten Anlässen wurden im Jahre 1929 bis jeht 10 457 Wachen gestellt, die 17 583 Filfeleistungen vollbringen. Daneben helfen die 1000 Mann an ihren Arbeitsstellen, im Hause, im Bekanntenkreise, wo es nötig ist. Seit 1927 ist der Kolonne der Tegeler See   und die Oberhavel

ARBEITER FUSSBALL

Serienspiele am Sonntag.

Der kommende Sonntag bringt in der 1. Klasse Hochbetrieb. Fast alle Mannschaften befinden sich im Spielbetrieb. An Abtei ung A stehen sich in Mariendorf   die Tempelhofer   und Eiche- penid gegenüber. Das Treffen dürfte mit einem tnappen Sieg der Tempelhofer   enden. In der Hehheide in Luckenwalde   erwartet die 1. Abteilung der Ludenwalder die Lichtenberg   I- Mannschaft und die 3. Abteilung die Ruhlsdorfer. Die 5. Abteilung fährt nach Branden burg a. d. H. zur dortigen Turnerschaft. In der Abteilung B Ilegt die intereffanteste Begegnung im Spiel Oberspree gegen Ger­ mania   in der Wuhlheide. Auf der Freifläche des Tempelhofer   Felbes stehen sich Neukölln und Eisenspalterei gegenüber. Hertha 11 und Woltersdorf   treffen sich in Luckenwalde  , während Nowames den

Besuch von Ludenwalde II erwartet.

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Weitere Spiele: 2. Klaffe: Jüterbog   gegen Riofler Zinna. Caputh   gegen Potsdam  . Borussia gegen Cladom. Werder 77 gegen Trebbin  . Vorwärts gegen Saronia. Wansdorf gegen Rei­nidendorf. Altgließen gegen Germania   2. Knoblauch gegen Branden burg Altersmannschaft. Freie Scholle gegen Butab. 2. Mann Ichaften: Brandenburg   gegen Ludenwalde V. Ciche- Köpenic gegen Lichtenberg   I. Neufölln gegen Eisenspalterei. Tempelhof gegen Butab. Nowawes   gegen Schöneberg  . Borwärts- Wedding gegen Karow  . Herzfelde   gegen Oderberg   1. Neukölln 3 gegen Bor wärts 3. Jugend: Brandenburg   gegen Eiche- Köpenid. Lichtenberg II gegen Weißenfee. Rathenow   gegen Vorwärts. Saronia gegen Werder 77. Kegin gegen Spandau   25 2. Beginn der Spiele: 1. Mannschaften 16 Uhr; 2. Mannschaften 14.15 Uhr; Jugend 10.30 Uhr.

Auto- Zielfahrt nach Magdeburg  .

Aus Anlaß der Magdeburger   Sportausstellung veranstaltet der Magdeburger   Automobil- Club e. V., der Club Magdeburger   Auto und Motorradfahrer 1911, der Deutsche   Motor­radfahrerverband, Landesgruppe Mitteldeutschland, der Deutsche  Touring- Club und der Deutsche   Auto- Club, gemeinsam mit dem Magistrat der Stadt Magdeburg   am 29. September eine 3iel fahrt nach Magdeburg  , die mit einem Geschicklichkeitswett­bewerb verbunden ist. Außer einer Ehrenplafette der Stadt Magbe burg stehen für Automobile und Motorräder je 1 Blakette für jeden Teilnehmer, der die Bedingungen der Sternfahrt erfüllt, fowie andere Preise zur Verfügung.

Zu dem Geschicklichkeitswettbewerb sind nur Kraftwagen zu gelassen. Auch hier erhalten die Sieger wertvolle Ehrenpreise. Berechtigt zur Teilnahme an der Zielfahrt find Renn, Sport und Tourenwagen fowie Motorräder mit und ohne Beimagen. Teil­nahmeberechtigt find alle Mitglieder ber Beranstalter. Der Start­ort sowie die Strede sind freigestellt. Das 3iel befindet sich auf dem Ehrenhof der Magdeburger   Sportausstellung. Die Wagen müffen in der Zeit von 12 bis 12.30 Uhr, die Motorräder zwischen 12 und 13 Uhr eintreffen. Gemertet werden Automobile und Motor­räder getrennt, und zwar ausschließlich nach der Luftlinienentfernung zwischen dem Standort und Magdeburg  . Die zurüdgelegte Strecke muß, um zur Wertung zugelassen zu werden, wenigstens eine Luft­finie van 50 Rilometern umfassen. Der Start der Wagen barf frühestens Sonnabend, 28. September, morgens 6 Uhr, für Motor. räber 6,30 Uhr erfolgen.

Arbeiterradfahrerverein Groß- Berlin. Sonnabend, 28. Sep. tember, 18 Uhr, Nachttour nach Angermünde  . Sonntag, 29. Sep­tember, 13 Uhr, Röntgental, Bärwolfftr, Start Baldemarstr. Ede Mariannenplay. Gäste willkommen.

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der Rettungsstation Saatwinkel. Die Zuschüsse der Behörden reichen Etats. Stadt Berlin  , staatliche Behörden, Freunde, Gönner! Helft weder zur Schuldendeckung noch zur Balancierung des laufenden ben Arbeiter- Samaritern und damit dem Bolte!

Die Arbeiter- Samaritertolonne hat 10 000 m. Schulden an

Schnelligkeit! Schnelligkeit!

217 km auf dem Motorrad.

Die Nachprüfung der Refordfahrten von Ernst Henne  - München  auf BMW.- Motorrad, 750 Kubitzentimeter 3ylinderinhalt, hat er geben, daß Henne vier neue nationale Reforde aufgestellt hat. Henne hat gefahren in fliegendem Start:

1 Rilometer in 16,6 Sefunden, das entspricht einer Durchschnitts­geschwindigkeit von 216,87 Kilometern pro Stunde.

1 englische Meile( 1,609 Kilometer) in 26,73 Sefunden, das ent­spricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 216,74 Kilometern pro

Stunde.

Mit stehendem Start erreichte er:

1 Rilometer in 25,18 Sefunden, bas entspricht einer Durch­schnittsgeschwindigkeit von 142,97 Kilometern pro Stunde. Ichnittsgeschwindigkeit von 161,85 Kilometern pro Stunde. Die Reforde sind aufgestellt auf der neuen bayerischen   Rekord­strede auf der Ingolstädter Landstraße in der Nähe Münchens  .

1 englische Meile in 35,795 Gefunden, das entspricht einer Durch

Arbeiterschach.

Um die Kreismeisterschaft.

Dieser Tage wurde in Stettin   der Stichkampf um die Kreis meisterschaft ausgetragen. Er endete nach langem harten Rampfe, in dem beide Gegner ihr Bestes hergaben, mit dem Sieg pon Berlin   über Stettin   6: 4. Berlin   ist somit Meister des 1. Kreises und trifft nunmehr am 6. Oftober wieder in Stettin   in der 1. Bor­runde auf den Meister des 10. Kreises, Danzig  . Die Danziger Mannschaft ist ein völlig unbeschriebenes Blatt, so daß eine Voraus­fage toum möglich ist. Immerhin dürften die routinierten Berliner  wohl das beffere Ende ausmachen. Montag, 30. September, findet bei Ewald, Stalizer Straße 126, die fällige Generalversamm lung statt.

Der Schwindel geht weiter!

Bon der Gauleitung des Arbeiter- Rad- und Kraftfahrer- Bundes Solidarität wird mitgeteilt: Die Ausgeschlossenen veranstalten unter Mißbrauch des Bundesnamens am Sonnabend, 28. September, im Saalbau Friedrichshain ein Saalsportfest, Wir weisen darauf hin, daß diese Veranstaltung mit dem Bunde   Solidarität nichts gemein hat!

Die Freie Turnerschaft Groß- Berlin, Bezirk Neukölln  - Brih, ruft zur Gründungsfeier! Sonnabend, 28. September, treffen sich alle Freunde unserer Bewegung zur Gründungsfeier in den Baffage­Festfälen, Neukölln, Bergstr. 152/153. Turnerisches Allerlei von Männern und Frauen werden neben anderen Darbietungen für gute Unterhaltung forgen. Sum anschließenden geselligen Beifammensein und Tanz find Partei- und Gewerkschaftsfreunde eingeladen.

Arbeiterschwimmverein Hellas. Uebungsstunden des Bereins im Hallenbad Gerichtstraße. Montags: Frauen von 19 bis 20% Uhr, Dienstags: Männer, Jugendliche von 20% bis 21% Uhr, Freitags Don 19 bis 20% Uhr. Der Verein unterhält Kinderabteilung, Jugendabteilung beiderlei Gefchiechts, Abteilungen für Erwachsene. Die Ausbildung erfolgt durch langjährige erfahrene Funktionäre und staatlich geprüfte Schwimmeister. Der Berein ist bundestreu; er bietet allen Mitgliedern, vom Rinde bis zum Erwachsenen, Aus bildung in allen Zweigen des Schwimmfport. Aufnahme neuer Mitglieder an ben Uebungsabenden.

Turnier, Reit- und Fahrwettbewerb auf der 4. Deutschen  Tiermesse. Sonntag, 29. September, 14% Uhr, wird zum sechsten bale bas beliebte Friedrichsfelder   Turnier für Reiter und Wagenbefizer mit zahlreichen Konturrenzen, Reitpferdeprüfungen, Hindernisreiten, Borfahren von Einspännern, Zweispännern und Mehrspännern abgehalten werden. Gebühren für die Beteiligung werden nicht erhoben. Anmeldebestimmungen und Anmeldefcheine find unentgeltlich von der 4. Deutschen   Tiermesse, Berlin- Friedrichs­felde, erhältlich, wo auch jede weitere Auskunft erteilt wird.

Bundes treue Vereine teilen mit:

Freie Schwimmer Groß- Berlin. B. Sauptverstandsfigung Freitag, 4. DL tober, 20 Uhr, Gewerkschaftshaus. Gruppe Reutöln: Sonnabend, 28. Sep tember, 20 Uhr, 25jähriges Stiftungsfeft" im Orpheum, Sasenheide, Uebungs ftunden für Kinder Montags von 19-21 Uhr, Zleine Salle, Stadtbab Neutoun, Ganghoferstraße. Beibliche Jugend und Frauen Dienstags von 20-21 Uhr ebenda. Männliche Jugend und Männer Dienstags von 20-21% Uhr, große Balle. Gruppe Lichtenberg  : Männliche Mitglieder Stadtbab Bichtenberg, Akpodienstraße, große Salle, weibliche Mitglieder ebenda, fleine Salle, Diens tags ab 20 Uhr. Freitags ebenba, leine Salle, gemeinsames Baben. Genppe Friebrichshain: Stadtbad Friebrichshain( Schillingsbrüde), große Salle, Frei tags 20 E.-Gruppe Siemensftabt: Mittwochs von 19-21 Uhr, erstmalig am 2. Oktober 1929, Stabtbad Radelandstraße. Gruppe Oberspree: Stabt bad Friedrichshain, Kleine Salle, Montags 20 Uhr( Arbeiter- Wafferrettungs

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bent). Die für Montag, 30. Geptember, angefekte außerordentliche Gruppen­versammlung findet nicht statt.

AGC.( Verein für Leichtathletit, Soden, Sandball Gymnastik). Sallen training der Männer- und Jugendabteilungen Freitags von 20-22 Uhr in der Turnhalle bes Gymnafiums am Treptower Rathaus, Reue Rougallee 70. Feet bag, 5. Oftober, Generalversammlung bei Lehnigt, Muhlenstraße Ede Drommn­bride. An diesem Tage fällt das Training aus.

Touristenverein Die Naturfreunde", Bentrale Wien  . Abt. Charlottenburg  : Freitag, 27. Geptember, 20 Uhr, Spreeftr. 30: Das Land der Sehnfudy".- Abt. Cuboft: Freitag, 27. September, 20 Uhr, Briker Str. 27: Abteilungs Abt. Treptow: Freitag, 27. September, 20 Uhr, Elfenfte, 8: verfammlung. Die weltliche Schule" Abt. Neukölln: Freitag, 27, September, 20 Uhr, Flughafenftr. 68: afdhismus. Faltbootabt.: Freitag, 27. September,

20 Uhr, Briger Str. 27: Glasbrenner. Abt. Webbing: Freitag, 27. Sep tember, 20 Uhr, Geeftr. 84: Geologischer Bortrag.- Satustundliche Abt  .: Sonntag, 29. September, Erd- und vorgeschichtliche Wanderung: Werber, Phoben, Räuberberge, Wildpart. Abfahrt 7.25 Uhr Totsbamer Fernbahnhof. Photogemeinschaft: Montag, 30. September, 20 Uhr, Große Frankfurter Straße 16, Gaal: Photographische Fragen( Brof. Maholi- agn). bt. Brik: Binter Montag, 30. September, 20 Uhr, Chauffeeftt. 48: Winterarbeit fahrten Malfunftgemeinschaft: Montag, 80. September, 20 Uhr, Brangel fraße 128: Figürliches Reichnen" Jugendgruppe Often: Montag, 30. Gep tember, 20 Uhr, Echarnweberfte. 29: Gefchäftliches.

Der Großstadtlärm.

Vorschläge zu seiner Abstellung.

Der Berliner   Magistratsbaurat Höltje hat den ersten Preis| unwahrscheinlich großen Rastenaufbauten bie allerkleinsten Motoren in einem Preisausschreiben zur Bekämpfung des einzubauen. Bugegeben, daß für die Inhaber dieser Transportmittel Berkehrslärms erhalten. Baurat Höttje teilt den Lärm als Gesamtheit in Wohnlärm, Betriebslärm und Berkehrslärm ein, deren Bekämpfung gleichzeitig erfolgen müsse. Der Preisträger schlägt die Gründung einer Antilärmabteilung am Heinrich- Herz­Inftitut der Technischen Hochschule vor, wo von frischen, jungen idee reichen Persönlichkeiten auf hochqualifizierten Apparaten und Maschi nen Messungen der einzelnen Lärmarten in den Häusern, in Betrie­ben und auf den Straßen vorgenommen werden müßten. Wetter  sollen nach dem Vorschlag Höltjes an alle Polizeiämter Lärm bezernate angegliedert werden, in denen über Lärmvergehen, Unfug und Nichtbeachtung gewacht werden soll.

Daß die Bekämpfung des Großstadtlärms nötig ist, wird jeber Großstadtbewohner einsehen und zugeben. Vielleicht hat aber Ma­gistratsrat Höltje die Sache zu wissenschaftlich angefaßt. Er wird uns daher nicht böse sein, wenn wir ihm einige Vorschläge zur wirtlich prattischen Betämpfung des Großstadt larms madjen, die den Borzug haben, eine fofortige Abstellung des Lärms herbeizuführen.

Zum ersten: Die Schußpolizeibeamten müßten mit aller Ener­gie darauf achten, daß jedes Motorrab mit einem richtig funttionierenden Auspuffschalldämpfer versehen ist. Die Industrie, die hochwertige Motoren konstruieren tonnte. wird auch sicher in der Lage sein, gute Schalldämpfer yerzustellen. Der Lärm, der jegt von rajenden Motorrädern verursacht wird, ift unerträglich, aber durchaus abstellbar. Dabei darf darauf aufmerf. fam gemacht werben, daß sich die Motorradfahrer besonders die gegen Abend stiller gewordenen Straßen für ihre rennfportlichen Erperi­mente aussuchen und dabei dem erholungsuchenden Großstadtbesucher mit ihrem Gebnatter erst recht auf die Nerven fallen. Es gibt eine Anzahl renommierter Motorradfabriten, die faft geräusclos arbai tende Maschinen herstellen. Die geringe Herabfehung der Motoren leistung durch einen Schalldämpfer muß sich der Motorradfahrer im Intereffe feiner Mitmenschen schon gefallen laffen; er fährt auch mit Schalldämpfer noch schnell genug.

Ein Zweites: Die Transportradindustrie scheint es fich zum Prinzip gemacht zu haben, in Transport- Dreirädern mit

bie auf einem Motorbreirad laftende Steuer eine Rolle spielt und daß sie deswegen gern die steuertechnisch billigsten Motoren fauft. Aber diese fleinen Maschinen find ständig überlastet und müssen an Straft alles hergeben, um überhaupt ben großen Karren fortbewegen fönnen. Dabei fnallen und ächzen sie in allen Lagern und verbreiten ein Geräusch, das bem der Motorräder durchaus nicht nachsteht. Bielleicht darf man auch hier die Forderung erheben, baß diese Transport- Dreiräder mit Schalldämpfern versehen werben, selbst auf die Gefahr hin, daß dann ber fleine Motor nicht mehr genug Arbeit leistet und ein größerer eingebaut werden muß.

Und zum dritten und legten unserer Borschläge: Die mit Ben­zinegplosionsmotoren versehenen Trattoren, im Boltsmunde elferne Pferde" genannt, find, wie der Augenschein lehrt, nach ben­felben Grundsägen gebaut wie die even beschriebenen Motortrans­porträder. Weil sie nur eine geringe Geschwindigkeit entwidein brauchen, hat man verhältnismäßig schwache Maschi­nen eingebaut, die dann bei bem großen Ueberlegungsverhältnis die angehängten Laften schleppen fönnen. Um aber aus den Maschi­nen den denkbar größten Ruzeffett herauszuholen, jagt man sie auf unwahrscheinlich hohe Louren, so daß die Maschine selbst, darüber hinaus aber auch der Auspuff, außerordentlich starte Geräusche verursachen. Dazu tommt, daß die Motoren völlig frei im Trattor montiert sind, jedes Geräusch fann also ohne Dämpfung gehört werden. Es ist den Traftorenfabrikanten nicht eingefallen, fiarte, langfam laufende Motoren zu verwenden, wie man sie im allgemeinen in Baftwagen findet, und es ist ihnen ferner nicht ein­gefallen, für genügende Schalldämpfung zu sorgen. Die Haupt­ache ist, daß der Traktor billig ist und zieht, das Wie und warum hat man rüdfichtslos außer acht gelassen. Den Bogel   schießt dabei eine amerikanische Fabrit ab, viele deutsche Fabriken geben sich Mühe, dem Berlangen nach Schalldämpfung nachzukommen.

Das sind, wie gesagt, leicht abstellbare Mängel an der Verkehrsmitteln. Herr Baurat Höltje, helfen Sie diese Geräusche möglichst bald abstellen; als Preis werden sie den Dant aller lärm­empfindlichen Großstadtbewohner ernten! M. J.