1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 147.
Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Gotha . Der Redakteur des„ Gothaischen Voltsblattes", Genosse Joos, wurde vom Schöffengericht wegen Beamten beleidigung zu einer Woche Gefängniß verurtheilt.
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Sonnabend, den 27. Juni 1891.
8. Jahrg.
Konsulat, um sich hier Rath und Hilfe zu holen. Auf dem Flur Herrn Sagert eingeschritten wurde, steht am 2. Juli, Vormittags daselbst traf er einen Landsmann, der später als der Landschafts- 10/2 Uhr, vor der zweiten Strastammer, Saal 49, Termin an. maler v. E. ermittelt wurde. Dieser nahm sich freundlich des besorgten Familienvaters an und erbot sich, mit ihm zur Der Vorsteher der Neisser deutschen Reichsbank- Nebenstelle Bolizei zu gehen und Nachforschungen nach den abhanden Gottlieb Mayer wegen vielfacher Unterschlagungen und Gekommenen anstellen lassen. สิน Unterwegs eröffnete schwerer Urkundenfälschungen vor den Geschworenen. er dem betrübten Landsmann, daß es hauptsächlich darauf an ( Fortsetzung.) tomme, Depeschen nach allen Richtungen gehen zu lassen, was Neisse , den 25. Juni 1891. Der Andrang des Publikums ist ein ganz enormer. Den allerdings schweres Geld kosten würde; er erbot sich zugleich, die Aus Schlesien . Die Berufung des vom Schöffengericht in einleitenden Schritte dazu zu thun, wenn ihm der Landsmann Gerichtshof bilden: Landgerichtsrath Gentz( Präsident) und die Reichenbach fürzlich wegen Beleidigung eines Geistlichen zu sechs das nöthige Geld gleich einhändigen wollte. Dieser erklärte sich Landgerichtsräthe Beier und Fritsch( Beisigende). Die königliche Monaten Gefängniß verurtheilten Redakteurs des sozialdemo- bereit und meinte, zunächst mit 5 M. loszukommen; doch erklärte Staatsanwaltschaft vertritt Gerichtsassessor Alter, die Vertheifratischen Proletariers aus dem Eulengebirge", M. Baginski, der Maler, daß er mindestens 32 M. dazu gebrauche und ohne digung führt Rechtsanwalt Grzimet. Der Angeklagte ist ein sehr hat den Erfolg gehabt, daß die Gefängnißstraße auf sechs Wochen Zahlung dieser Summe seine Zusage zurückziehen müsse. Der stattlicher Mann, der jedoch durch die lange Gefängnißhaft törpervon der Strafkammer zu Schweidniß herabgesetzt ist. Fremde zahlte wirklich die 32 M. und hat sie natürlich verloren, lich sehr gelitten hat. Der Präsident bemerkt nach Aufruf der Geschworenen, daß Altona . Die mit Ueberwachung der Versammlungen be- Frau und Kinder jedoch ohne den Maler wiedergefunden. Der die Zahl der Geschädigten noch nicht vollständig festgestellt sei. auftragten Beamten verlangen Da die Verhandlung ergeben dürfte, daß der Geschworene, ohne Zweifel im Auftrage Schwindler iſt verhaftet worden. ihrer Vorgesetzten-, daß die Versammlungsbesucher das Lokal Eine Entführungsgeschichte. In einem hiesigen Hotel Rittergutsbesitzer Freiherr v. Faltenhausen, ebenfalls zu den Gesofort verlassen, sobald der Vorsitzende ordnungsgemäß geschlossen war, wie eine Lokalkorrespondenz meldet, am Dienstag eine schädigten gehört, so beschließt der Gerichtshof: diesen von der hat, ganz ohne Rücksicht darauf, wie spät es ist. Diese Praris, elegant gekleidete junge Dame in Gesellschaft eines Herrn, der Geschworenenliste zu streichen. Als Sachverständiger wohnt welche aus der sozialistengesetzlichen Zeit herrührt, scheint sich sich für ihren Gatten ausgab, angeblich aus Königsberg i. Pr. Reichsbank- Direktor Mannowsky( Breslau ) der Verhandlung bei. auf die Annahme zu stüßen, daß Niemand ein Recht tommend, abgestiegen. Als am Mittwoch Nachmittag das Paar Bei Feststellung der Personalien des Angeklagten ergiebt sich, daß habe, länger in dem Lokal zu verweilen, als die ange in seinem Zimmer ein wenig ausruhen wollte, erschien in dem Letzterer u. A. die Pflegschaft über das Vermögen von Emin meldete Versammlung dauert. Eine haltlosere, mit dem Gesetz Hotel ein älterer Herr in Begleitung eines jüngeren und ver- Pascha geführt habe. unvereinbarlichere Ansicht kann es nun allerdings kaum geben. langte den angeblichen Gatten der Dame zu sprechen. Ghe noch Es wird alsdann der Anklagebeschluß verlesen. Der AngeNur in einem Falle sind die Anwesenden verpflichtet, sich so- der Diener des Hotels die Beiden anmelden konnte, waren flagte bemerkt auf Befragen des Präsidenten: Ich bekenne fort zu entfernen", nämlich wenn ein Abgeordneter der Polizei- fie bereits in das betreffende Zimmer getreten. Der mich schuldig, nur habe ich keineswegs so viel Wechsel gefälscht, behörde aus gesetzlichem Grunde die Versammlung für aufgelöst alte Herr stürzte sich auf die auf einem Divan ruhende als in der Anklageschrift aufgeführt sind; es figuriren darunter erklärt hat(§§ 5 und 6 des preußischen Gesetzes vom Dame, riß sie empor und schrie sie an. Inzwischen hatte eine Reihe Prolongationswechsel. Ich besuchte das hiesige 11. März 1850). Nicht aber ist die Polizeibehörde, wenn die der Begleiter des alten Herrn, der Vater der Dame, den angeb- Gymnasium bis zur Oberprima, so bemerkt der Angeklagte im Bersammlung ordnungsmäßig geschlossen ist, befugt, von den An- lichen Ehegatten an der Brust gefaßt und auf einen Seffel ge- Weiteren auf Befragen des Präsidenten und trat alsdann bei wesenden die sofortige Räumung des Lokals zu verlangen. Vom drückt, wo er ihn niederhielt." Schurke! Räuber!" und Aehn- dem verstorbenen Kaufmann Trefß hierselbst in die Lehre. Im Augenblicke des Schlusses der Versammlung an haben die Polizei- liches schrie er so laut, daß viele der im Hotel anwesenden Jahre 1866 erhielt Trefß die Reichsbank- Agentur und im Jahre beamten keinerlei Befugniß mehr, im Lokale irgend welche An- Fremden zusammenliefen. Der Mann wäre von dem Bräutigam 1877 schließlich die Verwaltung der hiesigen Reichsbank- Kasse. ordnungen zu treffen und Handlungen vorzunehmen, es sei denn, erwürgt worden, hätte nicht der Wirth die Kämpfenden aus- Am 18. April 1881 starb Trefs. Ich bemühte mich infolge dessen daß Gesetzwidriges geschieht, welches sie zum Einschreiten einandergebracht. Nachdem die Ruhe einigermaßen hergestellt um die Stellung als Reichsbank- Vorsteher. Ich reiste nach veranlaßt. Mit welchem Rechte will man den Wirth war, mußte der Inhaber des Zimmers an den Vater des Mäd- Breslau . Von dem dortigen Reichsbant- Direktorium wurde mir hindern, das Versammlungslokal nach Schluß der Ver- chens den Inhalt einer Brieftasche, noch etwa 17 000 Mart, wohl Aussicht gemacht, mir aber gesagt: Es wäre sehr gut, fammlung innerhalb der Grenzen seiner gewerblichen welche die Tochter dem Vater entwendet und ihrem Verführer wenn ich mir eine Empfehlung bei dem Reichsbank- Präfidium in Berechtigung als Gastlokal zu benutzen? Und mit wel- anvertraut hatte, herausgeben. Das junge Fräulein wurde als Berlin verschaffen könnte." Da der Bruder der Frau Trefß, einer chem Rechte erlaubt fich die Polizei, Theilnehmern dann gezwungen, dem Vater und Bräutigam noch an demselben ehemals verehelichten Schnitzer mit dem verstorbenen Reichsbantder Versammlung zu verbieten, zu verbieten, nach Schluß derselben Abend in die Heimath zu folgen. Präsidenten von Dechend gut bekannt war, so wurde ich Herrn sich daselbst als Gäste noch aufzuhalten? Das ist ein Eingriff in das Haus- und Gewerberecht des Wirthes und in die persön- Die Leiche eines unbekannten jungen Mannes wurde v. Dechend empfohlen und erhielt auch sehr bald meine BeStallung. Präs. Sie haben einen Amtseid geleistet? liche Freiheit der Gäste, ein Gingriff, den man sich unter der vor einigen Tagen im Jagen 189 der Friedrichsthaler Forst geklagter: Jawohl, allein ich war auf viermonatliche Kündigung Herrschaft des Sozialistengesetzes glaubte gefallen laffen zu zwiften Swinemünde und Ahlbeck aufgefunden. Der Verstorbene, ohne Pensionsberechtigung angestellt.- Präs. Sie fühlten sich müssen, gegen den jetzt aber entschieden Stellung genommen welcher etwa 20 Jahre alt, mittelgroß und schlank ist, hat kurz doch aber als Beamter? Angeklagter: Das kann ich eigentlich gehaltenes blondes Haar und einen blonden Schnurrbart. Das Oberhemd, sowie eine mit Perlen gestickte Haarbürste tragen die nicht sagen. Da ich nicht fest angestellt war, so konnte ich mich auch nicht als Beamter fühlen. Präs.: Wodurch sind Sie nun Buchstaben H. H. und eine bei dem Todten befindliche filberne auf die Bahn des Verbrechens gerathen? Angekl.: Meine Cylinderuhr ist mit beur eingrauisten Namen„ Dende Einnahmen betrugen wenig über 2000 m., ich hatte aber an die Stettin deutet darauf hin, daß der Unbekannte, dessen Todesursache noch nicht ermittelt worden ist, aus Berlin stammt.
werden sollte.
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Die Polizei gewinnt bei dieser Praxis nichts; der Vorsitzende braucht, um den Anwesenden längeres Verweilen im Lokal möglich zu machen, ja nur die Versammlung beliebig auf eine derung der Räumung des Lokals nach Schluß der Versammlung erregt die Polizei nur böses Blut, zumal diese Maßregel doch, genau betrachtet, recht kleinlich erscheint und um so mehr unangenehm empfunden und durchaus nicht zu Gunsten der Polizei beurtheilt wird. Sollte die Polizei in dera längeren Verweilen der Versammlungsbesucher im Lokal eine„ Gefahr für die Ordnung" wittern, nun, so hindert sie ja nichts, die Gäste durch ihre Organe beobachten zu lassen. Denen wird ihr Glas Bier trotzdem munden.j
Tokales.
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räumlichkeiten zu zahlen. Die ersten 2 Jahre gelang es mir wohl, mich nothdürftig durchzuschlagen, im Jahre 1883 wurde Die Leiche eines Berliner Selbstmörders wurde vorgestern meine Lage jedoch eine solch bedrängte, daß ich mich schließlich Vormittag im Berlin - Charlottenburger Verbindungskanal, ungefähr verleiten ließ, falsche Wechsel zu machen.- Prás. : Sie machten 100 Meter unterhalb der zum Gutsbezirk Plößensee gehörigen aber nicht blos falsche Wechsel, Sie unterschlugen auch große Königsdammbrücke von Schiffern aufgefunden und ans Land ge- Summen von den Ihnen amtlich anvertrauten Geldern? bracht. Nach der Leichenhalle zu Plößensee überführt, wurde der Angefl.: Allerdings, ich wurde eben, als ich die VerbrecherTodte als der vor einigen Tagen aus seiner Schumannstr. 14b laufbahn einmal betreten, von einem Verbrechen zum anderen belegenen Wohnung verschwundene 73jährige Almosenempfänger getrieben. Ich machte falsche Wechsel, um mir Geld zu verKarl Uhle erkannt. Nahrungssorgen scheinen den alten Mann schaffen und beraubte die Bankkasse, um die Wechsel zu decken in den Tod getrieben zu haben. und suchte andererseits wiederum durch gefälschte Wechsel die Kassendefekte zu decken. Die Lokalkommission von Wilmersdorf giebt den Ge- Präs. Sie waren doch aber auch gerichtlicher Konkursmassennossen Berlins und Umgegend bekannt, daß das Lokal Pietschs Verwalter und hatten auch als solcher Einnahmen? Angefl.: Wenn auch die nen geschaffenen Gewerbe- Schieds. Volksgarten" den Arbeitern zu Versammlungen wieder zur Ver- Allerdings, diese Gelder gingen nur nicht immer gleich ein. gerichte noch viel zu wünschen übrig laffen und den fügung steht," Vorwärts" und" Teltower Voltsblatt" liegen Präs.: Ihre Frau soll auch vermögend sein? Angell.: Meine Wünschen der sozialdemokratischen Arbeiter noch lange nicht ent- dafelbst aus. Im Viktoria- Garten Wilhelmsau liegt der Vor- Frau hatte zur Zeit noch kein Vermögen. - Präs.: Jedenfalls sprechen, so sind diefelben doch immerhin noch besser, als die bis- wärts" aus, jedoch ist der Saal zu Versammlungen nicht zu hatten Sie doch Aussicht, Einnahmen als Konkursmassen- Verwalter herigen Gewerbegerichte der Gemeindebehörden, welche in Lohn- haben, weil der Wirth befürchtet, sonst die in seinem Garten zu erhalten, Sie befanden sich mithin doch nur vorübergehend in -Vorwärts" und einer bedrängten Lage; war es Ihnen denn nicht möglich, fich ftreitigkeiten zwischen Arbeitern und Unternehmern die Vorinstanz spielende Kürassier- Kapelle zu verlieren. der ordentlichen Gerichte zu bilden hatten. Wenn schon in" Volksblatt" liegen ferner aus in der Restauration von Gräz, Geld zu leihen. Sie waren doch in hiesiger Stadt eine sehr großen Städten seitens der Arbeiterschaft vielfach Klage zu führen Brandenburgischestraße und Landhaus, Berlinerstraße und Kaiser - geachtete Persönlichkeit und haben auch hier Verwandte? Angefl.: Ich konnte mir von meinen Verwandten und Bewar über diese Art Gerichtsbarkeit, so war dies noch viel mehr allee- Ecke. tannten nichts leihen. Auch meine Frau war äußerst streng, ich in ländlichen und kleinstädtischen Distrikten der Fall. Was man Polizeibericht. Am 25. d. M. Morgens wurde ein Arbeiter in mußte ihr genau über alles Rechnung legen und durfte ihr nicht da so mitunter erleben konnte, dafür hier ein fleines Beispiel aus jüngster Zeit: Der Tischler P.( Berlin ) sah sich anfangs dieses seiner Wohnung, in der Eisenbahnstraße, erhängt vorgefunden. sagen, daß ich für die Bureaulokalitäten 2000 M. zahlen müßte. -Als Nachmittags der Arbeiter Rosenkranz am Nordhafen Präs. Sie haben auch Börsendifferenz- Geschäfte gemacht? Jahres genöthigt, den Tischlermeister S. in Trebbin gemäß der Bestimmung 120a der Gewerbe Ordnung beim dortigen große Flaschen mit Salzsäure auf einen Wagen lud, zersprang Angefl.: Jawohl, das geschah aber erst später.- Präs.: Gie Magistrate wegen Arbeitslohn zu verklagen. Es wurde denn auch eine derfelben, und ergoß sich die ausfließende Säure über seine hofften dadurch Gewinnen zielen p Angell. Gewiß.- ein Zermin auf den 8. Februar D. J. anberaumt. Wer aber nicht füße, so daß er schwere Berlegungen erlitt. Vor dem Hause Präs.: Das gelang Ihnen aber nicht?- Angel.: Nein.- tam, war der Tischlermeister S. Nur der Kläger war zur Stelle. Neue Königsstraße 22 fiel Abends ein Milchhändler in der Präs.: Sie haben Ihre eigenen Werthpapiere verpfändet und um Diesem wurde nun feierlichst eröffnet, daß gegen den Beklagten Trunkenheit zur Erde und erlittt eine so bedeutende Verlegung Ihre Frau darüber zu täuschen, haben Sie ihr stets die Kou-Angekl.: Jawohl. Ich war, wie gesagt, in das Verfäumnißurtheil erlassen werden würde. B. beantragte hier an der Stirn, daß er nach dem Krankenhause am Friedrichshain pons gegeben? Am 25. d. M. und dem darauf fol- berartiger Bedrängniß, daß ich immer weiter auf die Bahn des auf die Zwangsvollstreckung gegen G., blieb aber trok gebracht werden mußte. Verbrechens tam. Ich suchte mich schließlich zu betäuben und eines nach mehreren Wochen eingereichten Erinnerungsschreibens genden Morgen fanden fünf kleine Brände statt. gab mich einem lüderlichen Lebenswandel hin. Der Präsident ohne jedwede Nachricht über den Erfolg der beantragten Zwangserörtert nun die einzelnen Wechsel- und Buchfälschungen und be= vollstreckung. Dieferhalb reichte nun P. am 14. April eine Bemerkt alsdann: Angeklagter, Sie haben anfänglich gesagt, daß schwerde über den Magistrat zu Trebbin bei der vorgesetzten BeSie aus Noth gehandelt haben, Sie haben aber auch bereits selbst hörde ein, auf welche er unterm 27. Mai, vom Regierungsprä angedeutet, daß Sie sehr viel für Ihre eigene Person verbraucht fidenten in Potsdam den Bescheid erhielt, daß der Herr Präs haben? Angefl.: Allerdings, ich habe aber auch sehr viel fident nach stattgehabter Erhebung, sich nicht veranlaßt sehe, der In Bezug auf den bekannten Fall Ziethen geht uns Prolongationskosten und Zinsen zu zahlen gehabt. Präf.: Sie Beschwerde von Aufsichtswegen Folge zu geben. Am 20. Mai erhielt B. glücklich ein Schreiben des Magistrats zu Trebbin , in eine Notiz zu, die wahrscheinlich in der Tagespresse reproduzirt sollen auch zu einer hiesigen sehr bekannten Frau in intimen viel Geld dafür verausgabt welchem ihm eröffnet wurde, daß die Zwangsvollstreckung gegen werden wird, die wir jedoch nicht zum Abdruck bringen, wei sie ver- Beziehungen gestanden und den Tischlermeister S. aus dem Urtheil vom 3. Februar d. I. schiedene offenbare unrichtigkeiten enthält und weil durch der dem haben Sie in einem hiesigen, sehr anrüchigen Lokale haben? Angefl.: Das ist richtig. Präs.: Außervorgedachten Termine gar nicht vorgeladen war, dem- artige indiskrete und tölpelhafte Reporterstreiche der so ernsten verkehrt und dort sehr viel Geld verausgabt?- Angekl.: Ja zufolge auch kein Versäumnißurtheil gegen ihn erlassen und natur- und wichtigen Sache nur geschadet werden kann. Wir erwarten wohl, das war aber nur in der ersten Zeit, in den letzten gemäß auch teine Zwangsvollstreckung vollzogen werden könnte. Wird von dem Taft der Tagespresse, daß sie künftighin in dieser Jahren ist das nur selten vorgekommen.-Präf.: Es soll auch das ganze Verfahren schon durch die Nichtvorladung des S. illustrirt, Angelegenheit die nöthige Diskretion wahren wird, welche der in den letzten Jahren vielfach vorgekommen sein? Angekl.: In den letzten Jahren nur selten. Präs.: Sie sollen im erso wird es dies nicht minder dadurch, daß fast 5 Monate Zeit gebraucht Gegenstand erheischt. wähnten Lokale bisweilen an einem Nachmittag 40 bis 50 Mart wurden, um diesen Lapsus zu entdecken. Nunmehr wurde ein neuer Termin auf den 25. Mai anberaumt, zu welchem nun auch ,, Albertine", die bekannte in der Berliner Volks- Tribüne" perausgabt haben? Angekl.: Jawohl.- Präs.: Sie besuchten richtig neben dem Kläger auch der beklagte Tischlermeister er erschienene Novelle war gestern Gegenstand einer Verhandlung das Lokal gewöhnlich Nachmittags, wenn Ihre Frau Sie im er, Gegenſtarts 1. hadbelle Bureau wähnte, während Sie des Abends zu Hause blieben und schien. Hier wurde nun aber P. lediglich wegen seiner Beschwerde vor der dritten Strajkammer des Landgerichts I . Es handelte über den Magiftrat an die obere Berwaltungsbehörde interpellirt, fich um eine Entscheidung darüber, ob die Platten u. f. w., die ihrer Frau gegenüber den soliden Ehemann spielten. Der Anund dann kurz bedeutet, daß ihm das Erkenntniß zugeschickt zur Herstellung des Druckes gedient haben, vernichtet werden geflagte schweigt. Auf Antrag des Staatsanwalts wird fest. gestellt, daß der Angeklagte in seiner Eigenschaft als Reichsbankwerden würde, ohne daß eine weitere Verhandlung stattgefunden sollen oder nicht. Es wurde vom Staatsanwalt der Ausschluß vorsteher 2500 bis 3500 M., außerdem in seiner Eigenschaft als bätte. Am 16. Juni erhielt P. endlich das Ürtheil des Magistrats ber Deffentlichkeit während er noen Genoje gerner, gerichtlicher Konkuvsmassenverwalter vielfach 3000 Wi., aber auch zu Trebbin , durch welches er mit ſeinem Klage- Anspruche abge. Stellen beantragt. He im erschienen, einmal 4300 M. und im Jahre 1885 fogar 7500 m. jährliche wiesen wurde. Nun erst war es P. möglich, beim Amtsgericht indem er hervorhob, daß die Novelle in Buchhandel erschienen Einnahme gehabt hat. Außerdem hat der Angeklagte etwa wiefen eine Klage anzubringen. Man pflegt zwar zu sagen, set, also öffentlich für Jedermann zugänglich, mithin auch fein 100 mi. jährlich als Versicherungsagent gehabt. Präf.: Aus lanajam führe auch zum Ziele, doch erscheinen 6 Monate den Grund zum Ausschluß der Deffentlichkeit borhanden feier Alledem geht hervor, daß Sie sich in einer eigentlichen Nothlage doch etwas gar zu lange, zudem die schließliche Erreichung des Gerichtshof nimmt denn auch hiervon Abstand. Die Stellen Zieles noch sehr in Frage steht, sofern nämlich die offengelaffene werden verlesen und hierauf die Bernichtung der Platten be- nicht befunden haben? Angell.: Ich befand mich schon insozehntägige Berufungsfrist nicht gewahrt wird. Solche und ähn- schlossen. Die Kosten werden der Staatskasse zur Last gelegt. fern in einer Nothlage, als ich meiner Frau nicht sagen durfte, daß ich 2000 M. an die Familie Treft zu zahlen hatte.- Präs.: liche Fälle, wie der geschilderte, sollen, wie uns versichert wird, befanden sich vielleicht in augenblicklicher Geld= Auf Antrag der königlichen Staatsanwaltschaft ist Sie in der ländlichen Praxis" keineswegs zu den Seltenheiten gegegen die Genossen Cassardelli, Prange, Bartel und Reichling verlegenheit, dies konnte sie doch aber nicht veranlassen, hören. Die Anklage wegen Uebertretung der§§ 1 und 12 des Vereins- fremde Gelder anzugreifen. Sie erfreuten sich doch in hiesiger Stadt eines sehr guten Rufes; Herr Stadtrath Thau hat gesetzes erhoben und das Hauptverfahren eröffnet worden. zweifellos Ihnen gegenüber sehr generös gehandelt und hätte sich
nicht habe stattfinden können, weil der Tischlermeister S. zu dem
Ein russischer Auswanderer hatte am 23. d. Mts. hier in Berlin das Unglück, daß ihm im Straßengewühl seine Frau and seine Kinder abhanden famen. Er suchte sie vergebens auf llen Bahnhöfen und Plätzen und begab sich schließlich ins russische
Gerichts- Beitung.
Verlesung der
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Gegen den Schlächtergesellen Aurin und Genoffen, jedenfalls auch nicht geweigert, Ihnen durch ein Darlehn zu gegen die seiner Zeit von der Staatsanwaltschaft auf Antrag des helfen?- Angekl.: Ich glaubte nicht, daß mir Jemand eine