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Zersetzen und zertrümmern.

Das fommunistische Gewerkschaftsprogramm.

Die Ankündigung in der vertraulichen Funktionärver­jammlung der KPD. für Berlin  , Brandenburg   und der Causih, daß in einer Reihe von Organisationen demnächst die Spaltung vollzogen werden soll, wird verwirt. licht. Zunächst sind die Tabatarbeiter an der Reihe. In der Berliner   Ortsverwaltung des Deutschen Tabalarbeiter verbandes mußte im Frühjahr die tommunistische Ortsverwaltung megen Unterschlagung von Verbandsgeldern abgesetzt werden. Nach dem die Ortsverwaltung mehrere Monate tommissarisch verwaltet worden ist, wurde am 24. September von der Erweiterten Drts­verwaltung und am 27. September von der Funktionärfonferenz der Genosse Nedes zum Bevollmächtigten der Berliner   Orts­verwaltung gewählt. Genosse Neces war 27 Jahre lang Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes, ist seit 1915 in der Ziga­rettenindustrie als Maschinenführer tätig, war einige Jahre Betriebs­ratsvorsitzender bei Manoli, hat als Mitglied der Branchenkommission der Maschinenführer an sämtlichen Tarifverhandlungen für die Zigarettenindustrie teilgenommen und eine Reihe anderer wichtiger Posten bekleidet. Das hindert die KPD  . nicht, ihn als Sozial­ faschisten  " zu beschimpfen, obwohl sie ihn gar nicht tennt, ja, nicht einmal seinen Namen.

Die ganze Heße ist nur der Vorwand für die ange fündigte Spaltung. Die abgesezte Ortsverwaltung beruft zum 4. Oftober eine Mitgliederversammlung" ein. Es ist ganz überflüssig, die Schwindeleien zu widerlegen, die als Vorwand für

die Spaltung in die Welt gesetzt werden. Die KPD.   hat den Befehl von Mostau erhalten, die Spaltung der deutschen  Gewerkschaften durchzuführen. Diesen Befehl führt sie aus. Es bleibt abzuwarten, ob auch die Mitglieder des Deutschen Tabat­arbeiterverbandes diesem Befehl nachkommen und durch die Spaltung ihrer Organisation sich den Unternehmern ausliefern werden.

Durch den Versuch der Bolschemisten, die Gewerkschaften zu spalten, sie, wie der Abgeordnete Kasper vor den Funktionären fagte, zu zerfeßen und dann zu zertrümmern, steht die deutsche Arbeiterschaft vor einer schweren Nervenprobe. Zur Aus­führung des Moskauer Befehls fehlt es der Kommunistischen Bartei meder an Geld noch an Gewissenlosigkeit. Es wird alles daran. gesetzt werden, um die russischen Geldgeber zu befriedigen.

Die deutschen   Unternehmer, die sich die Zerschlagung der Ge­werkschaften schon eine Stange Gelb haben fosten lassen, brauchen diesmal nicht in den eigenen Geldbeutel zu greifen. Sowjeirußland hat zwar nicht genügend Geld, um seine Arbeitslojen ausreichend zu unterstützen, aber zur Bekämpfung der Gewerkschaften ist noch immer genügend Geld da.

Berliner   Gewerkschaftsschule.

Die Kurse beginnen.

In der Woche vom 14. bis 19. Oftober beginnen die Lehr. gänge der Gewertschaftsschule. Wir veröffentlichen nachstehend einige michtige Lehrgänge, deren Besuch für alle Gemert­schaftsmitglieder und-funktionäre notwendig ist:

Suhr und Dr. Kreißig. Beginn: Dienstag, den 15. Ottober 1929, 19 Uhr. Das

C. 4. Boltswirtschaftliche Arbeitsgruppe für Anfänger. Lehrer: Dr. Otto fapitalistische Unternehmen: Betriebsformen, Unternehmungsformen, Ronzen­tration. Die Organisation der Märtte: Arbeitsmartt, Barenmarkt, Geld­und Kapitalmarkt. Die Wirtschaft als Gesamtprozeß: Rohstoffversorgung,

Breis und Lohnbildung, Stapitalbedarf und Kapitalbildung, Ronjunttur­bewegung. Die Mittel staatlicher Wirtschaftspolitit: Rechtsnormen, Finanz­und Handelspolitif, mirschaftliche Bedeutung der Sozialpolitit, öffentliche Wirtschaft. Balls und Weltwirtschaft: Broblem der Autartie, das Gefälle der

Weltwirtschaft, Internationale Wirtschaftsbindungen.

Unternehmern Handlangerdienste leisten, sind auch danach. Aber Die Subjekte, die für die Moskauer   Silberlinge den deutschen  Aber wieviel ehrliche Arbeiter werden bereit sein, Selbstmord als Klasse zu begehen? Bei den Rohrlegern, wo die Situation den fchaft, Kommanditgesellschaft, Stille Gesellschaft  ), b) Rapitalgesellschaften Bolschewisten besonders günstig war, ist noch ein schwaches Drittel mit Niederkirchner, dem Angestellten der russischen Handelsgesellschaft, gegangen und führt jetzt einen hoffnungslosen Kampf gegen den Metallarbeiterverband. Bei den Drehern war es schon nur noch ein fleines Grüppchen. Daher auch die Wut der Drahtzieher der KPD. gegen die Dreher und die Drohung, daß rücksichtslos durch Gang eines Kunden. bzw. Fabrikationsauftrages. gegriffen würde.

C. 6. Betriebswirtschaftliche Arbeitsgruppe 1: Die Formen der Unter­nehmung. Lehrer: Dr. 6. R. Barf. Beginn: Donnerstag, den 17. Oktober, 1929, 19 Uhr. Unternehmung und fapitalistische Wirtschaftsform. Rechtliche Gestaltung der Unternehmung: a) Bersonalgesellschaften( Offene Handelsgesell. ( Aktiengesellschaft, G. m. b. S., Aktien- Gef. a. G.), c) Genossenschaften( Ge­schichte der Gesellschaftsformen). Neue Formen: Konzerne, Ennditate, Trusts. Gew. 7. Betriebswirtschaftliche Arbeitsgruppe II: Die Drganisation des Betriebes. Lehrer: Fris Fride. Beginn: Dienstag, den 15. Ottober 1929, 19 Uhr. Die Rentabilität als Riel und Motor des fapitalistischen Erwerbs unternehmens. Die Funktionen des Unternehmens: Finanzierung, Eintauf, Erzeugung, Verkauf, Abrechnung. Der Arbeitsprozeß, fein Verlauf und feine Bedingungen. Der Arbeitsgang und feine Berrechnung. Staltulation. Der Die Abrechnung des Auf­trages. Der Sinn der Buchhaltung und Bilanz. Der Kreislauf des Betriebs­tapitals: Gew. 9. Arbeitsrechtliche Gruppe II: Betriebsräterecht für Fortgeschrittene. Lehrer: Dr. Ernst Fräntel und Dr. Franz Neumann  . Beginn: Montag, den 14. Oktober 1929, 19 Uhr. 1. Zur Soziologie des Betriebstätewefens. 1. Das mertschaften. II. Das Betriebsrätegefet.-III. Die Betriebsräte im Auf­IV. Betriebsräte und Arbeitsvertrag. V. Betriebsräte und Tarifvertrag. VI. Betriebsräte und Arbeitskampf. So. 11. Die beutsche und die internationale Gewerkschaftsbewegung. Lehrer: Sermann Schlimme. Beginn: Mittwoch, den 16. Oktober 1929, 19 Uhr. Ent­widlung der Wirtschaft aum modernen Rapitalismus. Die sozialen Grund lagen der Gewerkschaftsbewegung. Gewerkschaftliche Organisationsformen( Be­rufs-, Betriebs- und Industrieverbände). Rampfmittel und Kampfmethoden der Gewerkschaften. Gewerkschaftliche Ehenorganisationen, Gewerkschafts. Wirtschaftsdemo­

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Nachdem man bei den Tabatarbeitern einen Judas   nicht ge­funden hat, greift die KPD. auf die dunklen Ehrenmänner der ab gesetzten Ortsverwaltung zurüd, die sie zunächst selbst abgeschüttelt mätten und der Artikel 165 der Reichsverfaſſung. 2. Betriebsräte und Ge. hatte. Leute, die die Beiträge der Mitglieder verschleudern, find gerade die richtigen, um die Arbeiter den Unternehmern auszu­liefern. shs

In den anderen Industrien und Verbänden geht die 3er iehungsarbeit weiter. Jede passende und unpassende Ge­legenheit wird ausgenutzt, um die Mitglieder gegen die Organi­sation zu verhetzen. Leider durchschauen oft viele Gewerkschaftsmit glieder nicht das Spiel, das mit ihnen getrieben wird, und geben bei irgendeiner Bahl einen ,, oppositionellen Stimmzettel ab, ohne zu ahnen, daß sie damit den verbrecherischen Spaltern einen Blanko­wechsel zur Spaltung aushändigen.

Die deutsche Arbeiterschaft hat einen beispiellos schweren Rampf gegen das Unternehmertum zu führen, das heute in Europa  wohl die fonzentrierteste Unternehmergruppe darstellt. Die mühsam erfämpften sozialpolitischen Errungenschaften müssen immer wieder gegen den Ansturm der Unternehmer verteidigt werden. Unter diesen Umständen eine Spaltung der Arbeiterorganisationen versuchen, ist ein Verbrechen, für das es teine Entschuldigung und teine Beschöni gung gibt. Wir wollen hoffen, daß nunmehr allen flassenbewußten Arbeitern die Augen aufgehen und endlich wiederhergestellt wird, was für die Kommunisten nur Köder war: die Einheitsfront der Arbeiterflaffe.

Rach Jahren endlich Tarifvertrag. und Getränkearbeiter. Der Berbandstag 1904 hatte auch für die

Grundsätzliche Tariffeindschaft im Großhandel.

Daß es die Unternehmer manchmal fertig bekommen, eine Lohn­bewegung um ein halbes Jahr zu verschleppen, ist an sich nichts Neues mehr; daß sie sich aber fast 1% Jahre um die Anerkennung eines Schiedsspruches drücken, ist eine nicht so leicht zu überbietende Rekordieistung. Die Berliner   Leder- und Schuhwarengroßhändler haben diesen Reford aufgestellt. Am 31. Mai 1928 war der mit dem Verkehrsbund abgeschlossene Tarif für die Handelsarbeiter dieser Branche abgelaufen. Alle Berhandlungen zwecks Neu­abschlusses des Bertrages scheiterten an der Haltung der Unter­nehmer. Im Juli 1928 murde schließlich ein Schiedsspruch gefällt, den die Unternehmer ablehnten und der auch nicht vom Schlichter für verbindlich erklärt wurde.

Ein von der gut organisierten Arbeiterschaft dieser Branche im Sommer v. J. aufgenommener Teilstreit wurde auf Grund von Zugeständnissen abgebrochen, die aber nachher nicht eingehalten murden. Nach einer ergebnislojen Schlichtungsverhandlung im Of tober 1928 fällte der Schlichtungsausschuß endlich im Mai dieses Jahres nochmals den gleichen Schiedsspruch, den er bereits elf Monate vorher verkündet hatte. Die Unternehmer lehnten ihn wieder ab. Die Organisation stellte wieder den Antrag auf Verbindlichkeitserklärung. Bei diesen Verhandlungen erflärten sich die Unternehmer schließlich bereit, sich dem Spruch eines Schieds­gerichtes zu unterwerfen, das unter Vorsiß des Regierungsrates Dr. Heuer vom Reichsarbeitsministerium tagen sollte. Dieses Schiedsgericht trat am 27. September, zusammen und verfündete den gleichen Schiedsspruch ab 1. Oftober als für beide Parteien bindend, den die Unternehmer bereits zweimal abgelehnt hatten. Wenn auch die nunmehr in Kraft getretenen Lohnjähe von 43 m. für die Gruppe Leder und Schuhe, 40 M. für die Gruppe Felle und Häute und 50 m. für die Gruppe Bodenleder sehr unzureichend find, so ist es dennoch ein nicht geringer Erfolg der Organisation, die Tariffeindschaft dieser Unternehmergruppe erfolgreich bekämpft zu haben.

Einen noch durchschlagenderen Erfolg hat der Verkehrsbund gegenüber den Berliner   Salzhändlern erzielt, die sich noch nie einer tariflichen Bindung unterworfen haben. Vor einigen Monaten nersuchte der Berkehrsbund, diese Unternehmer zur Anerkennung des Tarifvertrages für den Lebensmittelgroßhandel zu bewegen. Sie gaben aber ihren Herrn- im- Hause- Standpunkt nicht auf. Sie lehnten auch einen am 2. Juli gefällten Schiedsspruch ab, der die Arbeitsbedingungen feineswegs beffer festsetzte, als fie in ähnlichen Gewerben fdjon seit geraumer Zeit bestehen. Jezt hat der Schlichter non Groß- Berlin diesen Schiedsspruch für verbindlich erklärt und diese Maßnahme ausdrücklich mit der grundsäglichen Tariffeindschaft der Unternehmer begründet.

25 Jahre Verbandsangestellte.

Jim Nahrungsmittels und Getränkearbeiterverband. Es sind jetzt 25 Jahre verflossen, seitdem die ersten Agitations. angestellten im ehemaligen Verband der Brauereiarbeiter ihre Tätig­feit begannen. Die Frage, ob die Agitation wie bislang nur ehren­amtlich betrieben werden sollte oder Kräfte dafür freigestellt werden sollten, wurde im Jahre 1904 auf dem Verbandstag in Frankfurt   a. M. entschieden. Entgegen den finanziellen und sonstigen Bedenken beschloß der Verbandstag die Anstellung von sechs Gau­leitern. Wie in anderen Organisationen, die mit der Anstellung von ligitationsbeamten schon vorausgegangen waren, wirkte diese sich auch im Brauereiarbeiterverband recht günstig aus. Die Organis sation nahm einen viel schnelleren Aufstieg als vordem, und damit war es auch möglich, die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Getränke. arbeiter weit nachhaltiger zu verbessern.

Von den damals angestellten Gauleitern find jetzt noch tätig: Gauleiter Frank Düsseldorf, D. Schrembs Regensburg   und in Berlin   E. Badert, seit Ende 1904 Verbandsvorsitzender mie auch Vorsitzender des jetzigen Verbandes der Nahrungsmittel.

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größeren Zahlstellen Mittel zur Anstellung von Angestellten bereit gestellt. Die Zahlstelle Berlin   machte hiervon im gleichen Jahre Gebrauch und stellte den noch jetzt amtierenden Kollegen 2. Ho da pp zum 1. Oftober frei, so daß die genannten Genossen heute ihr 25jähriges Dienstjubiläum feiern fönnen.

Wir wünschen den Jubilaren noch viele Jahre gleicher erfolg. reicher Tätigkeit für die Interessen der Arbeiter mie bisher. Banfenfusion und Angestelltenabbau.

Besprechungen im Reichsarbeitsministerium.

Wie uns vom Allgemeinen Verband der Bankangestellten mit­geteilt wird, ist er Ende voriger Woche wegen des drohenden Abbaus der Bankangestellten bei der Fusion der Deutschen Bant und der Disconto- Gesellschaft vorstellig geworden. Wie wir erfahren, be­absichtigt nunmehr das Reichsarbeitsministerium, Ende dieser oder Anfang nächster Woche die beteiligten Angestelltenverbände zu einer gemeinsamen Besprechung zu laden.

Einzelhändler gegen Kauffraftsteigerung.

Konflift mit den Handelsarbeitern.

richtungen.

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Wirtschaftsfriedliche Bewegung. Unternehmerorganisationen ( fozialpolitische, wirtschaftspolitische, öffentlich- rechtliche).

tratie und Birtschaftsparlamentarismus.

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SO. 12. Sozialpolitische Arbeitsgruvve für Fortgeschrittene. Lehrer: Otto Bach. Beginn: Dienstag, ben 15. Ottober 1929, 19 Uhr. Wirtschaft und Sozialpolitik. Die Cozialpolitik in Berfaffung und Gefengebung der deut­fchen Republit. Brobleme des Arbeitsmarktes.  - Das Arbeitsschußgefet. Die sozialen Bersicherungen. Unfallficherheit und Gesundheitsschuh. Mieterichuk und Siedlungsmefen als Fattor der sozialen Gefeggebung. Wohlfahrt und soziale Fürsorge. Die internationale Organisation der Arbeit und ihre Einwirkungen auf die foiaalpolitische Gefeßgebung der Länder. Die mit C. bezeichneten Kurse finden im Sophien= 2ŋzeum, Beinmeiſterſtr. 16/17, die mit SO. versehenen im Leibniz- Gymnasium, Mariannenplay, und die mit dem Beichen Gew. fenntlich gemachten im Unterrichtsraum der Ber. liner Gewertschaftsschule, Berlin   SD. 16, Engel ufer 24/25, 2. of 1 Treppe rechts, statt. Anmeldungen fönnen bei sämtlichen Ortsverwaltungen der Berbände und in den Lehr­beratungssprechstunden der Schule( Montags und Freitags von 4 bis 7 Uhr), Engelufer 24/25, 1 Treppe, Zimmer 6, vorgenommen werden. Es ist auch möglich, die Anmeldung am ersten Unterrichts­abend im Kursus selbst vorzunehmen. Der Hörerbeitrag beträgt für je 10 Abende 2 M., für Jugendliche 1 M. Erwerbslose sind vom Hörerbeitrag befreit.

Konflikt im Kartoffelgroßhandel.

Dem Verein Berliner   Kartoffelgroßhändler ist vom Berkehrsbund das Lohnablommen für alle in dieser Branche be. schäftigten Arbeiter zum 30. September gefündigt worden, um eine Aufbefferung der Löhne durchzusetzen. Die Verhandlungen mit den Unternehmern über den Neuabschluß des Lohntarifes sind ge= icheitert, weil die Unternehmer nicht nur die Lohnforderungen glatt ablehnen, sondern darüber hinaus noch einen Abbau der Löhne verlangten! Die Organisation hat daraufhin den Schlichtungsausschuß zur Entscheidung angerufen.

Internationale Unfallbekämpfung.

Der zurzeit im Arbeiterschußmuseum in Berlin- Charlottenburg  tagende Unterausschuß für Unfallverhütung beim Internationalen Arbeitsamt in Genf   beschäftigte sich Montag vormittag unter dem Borsig von Geheimrat e y mann mit der Frage der Erweiterung seiner Arbeiten. Es wurde angeregt, dem Verwaltungsrat des Inter­nationalen Arbeitsamts in Genf   vorzuschlagen, den Kreis der Sach verständigen in diesem Ausschuß durch Hinzuziehung von Bertretern der Behörden, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, der Unfall. perficherungsträger, der Leiter der Arbeiterschußmuseen zu er weitern. U. a. wird sich der Ausschuß auf seiner Berliner   Tagung auch mit der Frage der Unfallverhütungspropaganda durch der Film befassen. Weiter hat das Internationale Arbeitsamt zur Durchführung seines Planes, internationale Mono: öffentlichen, den Sachverständigen den Entwurf einer Monographie über die Unfallverhütung bei Herstellung und Verwendung vor Azetylen vorgelegt.

Auf Beschluß der Funktionäre der Handelsarbeiter des Berliner   Einzelhandels hatte der Verkehrsbund das Lohnablommen für diese Branche zum 4. Ottober gefündigt und eine Erhöhung der Löhne um 10 Prozent gefordert. Außer- graphien über wichtige Einzelfragen der Unfallverhütung zu ver dem wurde verlangt, daß der Zuschlag für die Kraftwagenführer, der bisher 8 Mart auf die Löhne der Handelsarbeiter betrug, herausgesetzt wird. Der Arbeigeberverband im Einzelhandel machte sich die Lohnverhandlungen sehr bequem, indem er der Organisation schriftlich mitteilte, daß seine Lohntommission die Forderungen ein­stimmig abgelehnt habe und es aus diesem Grunde wohl überflüssig fei, überhaupt erst Verhandlungen darüber auf­zunehmen.

Mit dieser herausfordernden Stellungnahme der Unternehmer haus eine überfüllte Versammlung der Handelsarbeiter, die über des Einzelhandels beschäftigte sich am Montag im Gewerkschafts­das Verhalten der Unternehmer äußerst erregt mar. Biele Redner vertraten die Auffassung, daß unverzüglich alle Borbereitungen für die Aufnahme des Kampfes um die Durchsetzung der berechtigten Forderungen getroffen werden müßten. Die Versammlung stimmte aber schließlich mit großer Mehrheit einem Antrag zu, wonach erst noch der Schlichtungsausschuß angerufen und dann nach dem Vorliegen eines Berhandlungsergebnisses die weiteren Be­schlüsse gefaßt werden sollen.

In dieser Versammlung wurde auch noch von dem Genossen Bollmeier Bericht erstattet über die Verhandlungen, die mit den Unternehmern über die Auslegung des Manteltarifes geführt worden sind. Eine Einigung fonnte über die strittigen Buntte nicht herbeigeführt werden. Es wurde lediglich vereinbart, daß in jedem einzelnen Streitfalle das Arbeitsgericht an­gerufen werden solle.

Kein Geld für Männeranzüge. Entloffungen in der Breslauer Herrenkonfektion. Breslau  , 1. Oftober.

Der mangelnde Eingang ausreichender Aufträge hat die füh­renden Breslauer Herrenbekleidungsunternehmen gezwungen, teil­weise mehr als ein Drittel ihrer Arbeiterschaft zu kündi gen, nachdem schon in den letzten Wochen zahlreiche Entlassungen vorangegangen sind. Es sind dadurch mehrere hundert 3u. [ chneider, Werkstattarbeiter usw. brotlos geworden bzw. stehen vor ihrer Entlassung. Auch das faufmännische Personal ist davon betroffen. Besonders in Mitleidenschaft gezogen sind die zahlreichen Heimarbeiter, die nur noch in beschränkteftem Maße Be­schäftigung finden fömmen. Um die Stillegung der Betriebe zu vermeiden, ist Kurzarbeit notwendig geworden mit 36stündiger Wochenarbeitszeit.

Franz Bytomski 60 Jahre alt.

Der Genosse Franz Bytomski, erster Raffierer der Ortsverwal tung Berlin des Verbandes der Buchbinder und Papierverarbeiter Deutschlands  , feiert heute bei rüftiger Gesundheit seinen 60. Geburts. tag. Im vorigen Jahre fonnte er bereits sein Jubiläum als Ange ftellter der Zahlstelle Berlin   des Buchbinderverbandes begehen. In der Partei ist er schon seit einem Menschenalter ein tätiges Mitglied ebenso beteiligt er sich an allen Veranstaltungen des Reichsbanners Unsere besten Wünsche dem treuen Kämpfer.

Musikerfestsälen, Kaiser- Wilhelm- Straße 31, die Branchenversamm Achtung, Dreher! Am Donnerstag findet um 19 Uhr in der lung statt. Die Kommunisten, die auf Anweisung der KPD  . die Spaltung betreiben, werden mit Hochdruck arbeiten. Niemand, dem es ernst ist mit seiner Organisation, darf in dieser Versammlung fehlen. Höchste Alarmbereitschaft ist die Parole. el- Hara

innerhalb 14 Tagen in einen mehrstündigen Proteft Die Pariser Postchauffeure sind am Montag zum zweiten Mele streit getreten. Sie fordern eine Lohnerhöhung und die Be willigung eines jährlichen Urlaubs.

Achtung, SPD.- Budbruder! Seute, Mittwoch, von 18 Uhr ab, milffen alle Betriebe vom Gewerkschaftshaus, Gaal 3, wichtiges Material für die Stichwahl abholen. Der Fraktionsvorstand.

Deutscher   Solzarbeiterverband. Einscher! Donnerstag, 3. Oktober, 17 Uhr Rungestr. 30, Bersammlung. Die Ortsverwaltung.

Freie Gewerffchafts Jugend Berlin  .

Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Sentrum: Jugendheim Rehdenider Str. 24-25, Seimbesprechung. Ohne Berbandsbuch fein Ru­fritt. Nordring: Jugendheim, Echule Str. 20. Heim­befprechung. Sutritt nur mit Verbandsbuule Connenbusweis. Weißenfees Gruppenheim Weißenfce, Parkstr. 36. Heimbesprechung. Verbandsbuchkontrolle besprechung. Lieberabend. Butritt nur mit Seimausweis und Verbandsbuch. Süben, Gübweften: Städt. Jugendheim Bordstr. 11( Fabritgebäude). Heim. Renkölln: Jugendheim Bergstr. 29( Sof). Seimbesprechung, Brettspielabend Seimausweis und Verbandsbuchtontrolle.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gevertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Sahitowski: Lokales und Sonstiges: Fri Aarstübt: Anzeigen: Th. Glede: jämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. V., Berlin  . Drud: Vorwärts- Budbruderel und Berlagsanftalt Baul Ginger r. Co., Berlin   GW 68, Lindenstraße 3. Sieran 2 Beilagen und Unterhaltung und Bissen".