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Rr. 463 46. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts Doereta 3. Oftober 1929

Neuer 100 Millionen Elektrotrust.

Verschmelzung Ludw. Loewe- Gesfürel.

Am 21. Oktober wird eine Aufsichtsratssitzung der Gesfürel die Bildung eines neuen großen Elektrotrusts beschließen. Das Kapital des Trusts foll 100 millionen befragen. Schon bisher bestand engste Arbeitsgemeinschaft zwischen den Gesell­schaften, so daß ein perfonalabbau weniger wahr­scheinlich ist als bei sonstigen Zusammenschlüssen. Die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen ( Gesfürel), die Ludw. Loewe u. Co. A.-G. und die A.-G. für Gas-, Wasser- und Elektrizitätsanlagen werden verschmolzen. War schon bisher die Gesfürel die bei weitem größte deutsche Finanzie rungsgesellschaft für Elettrizitätsmerte im In- und Ausland, so wird ihre Kapitalkraft und ihr Einfluß nunmehr noch ganz erheblich vergrößert. Die Gesellschaften waren schon seit Jahren miteinander verbunden. Wenn gerade jetzt, unmittelbar nach der Fusion Deutsche Bant- Disconto- Gesellschaft, von den Direktoren der Beschluß gefaßt worden ist, Aufsichtsratssitzungen zweds Fujio­nierung einzuberufen, so ist das wahrscheinlich eine Folge davon, daß

infolge der Großbantenfusion in absehbarer Zeit auch mit einem engeren Zusammengehen der Gesfürel( Disconto- Gesellschaft) und der Elektrische Licht- und Kraftanlagen A.-G.( Deutsche Bank und Siemens) zu rechnen ist, vielleicht auch der ebenfalls zu Siemens gehörenden Elektrizitäts- A.- G. vorm. Schuckert. Die Gesfürel will hierbei erklärlicherweise ein möglichst fräftiger Berhandlungspartner sein. Was den Einfluß des neuen Finanzierungstrufts auf die deutsche Elektrizitätswirtschaft anlangt, so ist er

nach dem Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerk die größte privatwirtschaftliche Elektrizitätsunternehmung

Deutschlands .

Mit Ludw. Loewe und der Gesfürel zugleich wird noch eine dritte Gesellschaft verschmolzen, die A. G. für Gas, Wasser und Elektrizitätsanlagen, eine Gesellschaft, die in verschie denen fleineren Städten Deutschlands Elektrizitäts- und Gasanlagen

betreibt. Nach den Geschäftsabschlüssen für 1928 zeigen diese drei Gefellschaften folgendes Bild( Angaben in Millionen Mart):

Attienkapital. Referven

Amerita- Anleihe

Beteiligungen

Rohgewinn

Reingewinn. Dividende.

Gestirel

Budw. Loewe

A- G für Gas-, Baffer- u. Elet trizitätsanlag.

12,00 0,15

75,01

20,00

8,89

4,50

21,-

81,06

14,98

0,13

11,78

6,32

1,66

2,43

0,81

6%

6,47 10%

10%

Diese drei Gesellschaften find gegenseitig schon bisher start beteiligt gewesen: Ludm. Loewe zu etwa 11 Broz. an der Gesfürel, die Gesfürel zu über 25 Proz. an Ludw. Loewe und zu fast 97 Broz. an der A.-G. für Gas-, Wasser- und Elektrizitäts­

anlagen.

Die große Rolle, die der neue Trust in der deutschen Elettrizitätserzeugung spielt, ergibt sich aus der folgenden Zusammenstellung ihrer Beteiligungen an Elektrizitätsunterneh

mungen:

2-8. für Gas, Wasser u. Elektr Anlagen.

Elektrizitätswert Südwest

( Berlin- Schöneberg)

Nedarwerke A.-G.

Beteilig. v. L. Loewe it. Ges­Jürel zufammru

Stromabgabe 1928 in Mil. Kilowattstd. 11,3

Aftienkapital Min. RM

in Prozent

12,00

96,8

40.00

53,6

78,5

20,00

50,5

105,0

Ampermerte A.- G, Münch.

14,00

43,1

35,7

Oberbayr. Ueberlandzentr.

7,68

45,6

35,6

Elektrizitätsm Schles. A.G.

30,00

55,1

212,1

Schles Elektr u. Bas- 2.- G.

32,04

14,3

716,3

Dittrastwert Cosel

15,00

25,0

im Bau

6,00

47,7

50,1

12,00

97,5

24,6

$

Elektrizitätsm. Westerwald Koblenzer Straßenb.- Gef..

Durch die Verschmelzung mit Ludw. Loewe erhält die Gesfürel jetzt bei den Nedarwerken und der Elektrizitätswert Schlesien A.-G. die Aktienmehrheit.

Die gleichzeitige Konzentration von Industriewerken. Auch die verschiedenen Fabritationsbeteiligungen des neuen Trusts ergeben eine ganz ansehnliche Gruppe. Es handelt sich hierbei um folgende Unternehmungen:

Nordd Kabelwerte Neukölln, Ludw. Loewe A- G.

Attienkap. Beteilig. des neuen Beschäftig Mill. Mark Trufts in Prozent. tenziffer 54,1 500 ?

4,00

20,00

3400

Vereinigte Jfolatorenwerte

A.-G. Pankow

1,00

36,8

200

Bolta- Werte Elettriz. A.-G., Waidmannsluft.

0,60

82,0

?

91,5

?

Typograph G. m b. 5.

2,50

Zu den Fabrikationsunternehmungen gehören insbesondere folgende Anlagen: Werkzeugmaschinenfabriken, Werkzeugfabriken ( LudwigLoewe), Kabel- und Gummiwert( Norddeutsche Kabelwerke), Anlage zur Herstellung von Isolatoren für elektrische 3mede, von Tempergußteilen usw.( Bereinigte Isolatorenwerte A.-G.), Anlage zur Herstellung von Motoren und sonstigen elektrischen Erzeugnissen ( Bolta- Werke), Fabrit zur Herstellung von Segmaschinen( Typo­graph G. m. b. H.). Außerdem ist seit kurzem die Gesfürel auch im Aufsichtsrat der neu organisierten Schi cha u werft vertreten. Der neue Trust im Ausland.

Sehr stattlich find die jetzt wieder vorhandenen Auslands­beteiligungen des neuen Trusts; es handelt sich hierbei um folgende Gesellschaften:

1. Rraftwert aufenburg( Schweiz ), eine mit 21 Mil lionen Schweizer Franken arbeitende Elektrizitätsgesellschaft, die 1928 mehr als 380 Millionen Kilowattstunden abgab; die Beteili­gung beträgt etwa 5 Broz.

2. Straßenbahn- und Elettrizitätsgesellschaft von Konstantinopel , deren Aktienkapital 60 Millionen belgische Franken beträgt. Der neue Trust ist an ihr zu etwa 20 Broz. beteiligt.

3. Bereinigte Gas- und Elektrizitätsgesells gesellschaften Lissabon ; Beteiligung etwa 2 Pro3. 4. Chade ( Spanisch- Amerikanische Elektrizitätsgesellschaft), größte füdamerikanische Kraftgesellschaft.

5. Sidro( Internationale Wasserkraftgesellschaft), ein großer Konzern, der an spanischen, merikanischen und belgischen Elektrizitäts­gesellschaften beteiligt ist und 1928 fast 1,2 Milliarden Kilowatt­stunden abgab.

Obwohl die Gesfürel durch den Kriegsausgang gerade in ihren Auslandsbeteiligungen empfindliche Verluste erlitten hatte, verstand sie es, durch neue Interessenausdehnungen und jetzt durch Verschmelzung mit dem Ludwig- Loewe- Konzern ihren Einfluß in Deutschland wie im Ausland aufs neue zu stärken. Es ist damit zu rechnen, daß sie vor allem im internationalen Elektrifizierungs­geschäft eine noch weiter steigende Bedeutung erlangen wird. Erft lebernahme eines dänischen Gaswerks( in Odessa ) zum Ziele hatten. vor wenigen Wochen wurde von Verhandlungen gemeldet, die die Bekanntlich war die Gesfürel auch vor einem Jahr an der Neu­organisierung des großen belgischen Sofina- Konzerns, der als der größte europäische Finanzierungstrust für Elektrizitätsgesellschaften anzusprechen ist, beteiligt und ist auch in deren Aufsichtsrat ver­treten. Auch die Verschmelzung mit Ludw. Loewe ist ein weiterer Schritt zur Machtverstärkung.

-h.

Donnerstag,

Devisentäufe. Der Umlauf von Noten stieg um 712,3 auf 4914,3, Das der an Rentenbankscheinen um 42,3 auf 432,7 Millionen. Dedungsverhältnis der Noten ist nach wie vor glänzend. Die Goldbestände vermehrten sich um 20,0 auf 2212 Millionen, die Summe der deckungsfähigen Devisen um 8,5 auf 335,1 Millionen. Durch Gold allein waren die Noten mit 45,0 gegen 52,2 Prozent in der Borwoche gedeckt, durch Gold und deckungsfähige Devisen mit 51,8 gegen 59,9 Prozent.

Die Lage der Reichsbant läßt sichere Schlüsse auf eine große Geld fülle in Deutschland zu. Freilich befindet sich darunter sehr viel Auslandsgeld, von dem aber trotz der englischer Diskonterhöhung teine großen Beträge abgezogen worden sein können. Bedauerlich ist, daß trotz dieser reichlichen Geldversorgung Deutschlands die pro­duktive Wirtschaft nicht durch eine Diskontfenfung ermutigt werden tann, neues Rapital zu investieren. Diese Diskontermäßigung wäre aus innerdeutschen Gründen möglich, verbietet sich aber wahrschein­lich aus internationalen. Sicher würde bei einer deutschen Diskont­ermäßigung im gegenwärtigen Augenblick viel Auslandsgeld ab-. tontermäßigung wieder illusorisch würde. fließen, wodurch bei der folgenden Geldmarktspannung jede Dis=

Saisonverschlechterung.

Reichsanſtalt ſchäht Ende September 8000 neue Arbeitslose

Deutscher Hafer nach Kanada ! puntte für eine sichere Beurteilung der Konjunkturgeftaltung noch

Blüten des Einfuhrscheinsystems.

In diesem Erntejahr zeigt es sich recht deutlich, welche Blüten unser Einfuhrscheinsystem zu treiben vermag, durch das bei der Getreideausfuhr Vergütungen aus den Zolleinnahmen bei anderem Getreide gezahlt werden. Seit dem Beginn der neuen Ernte exportieren wir bereits im großen Umfange Hafer, und zwar mit einer Exportvergütung von gegenwärtig 50 Mart, je Tonne. Der bisher exportierte Hafer ist zu einem Teil nach der Schweiz , zum überwiegenden Teil nach England gegangen, und diese Prämienausfuhr hat bei der Landwirtschaft dieser Länder die

heftigsten Klagen ausgelöst. Insbesondere ist die englische Band

wirtschaft betroffen, welche dieses Jahr eine schlechte Ernte hat, so daß der englische Landwirt bei geringem Ernteertrag noch einen vernichtend niedrigen Preis erhält, und zwar vor allem auf Grund des billigen Angebots von deutschem Prämienhafer. Die Preise, welche wir bei der Haferausfuhr nach England erzielt haben, be­wegen sich etwa in der Höhe von 140 mart je Tonne frei englischen Hafen, so daß diese ganze Ausfuhr vom volkswirtschaftlichen Stand­punft unzweifelhaft verlust bringend ist.

Das Tollste jedoch ist vorgestern geschehen, wo mehrere tausend Tonnen deutscher Hafer nach Kanada exportiert wur­den, und zwar angeblich zu einem Preise, der ab deutschem See. hafen mur etwa 130 Mart für die Tonne, d. h. 6,50 Mart für den 3entner, beträgt. Der deutsche Landwirt kann bei diesem Export von dem Preis, welchen das Ausland zahlte, nur höchstens 5,50 m. für den Zentner erhalten haben, wozu dann allerdings 2,50 Mart für den Zentner als Erlös des Einfuhrscheines, d. h. eben als Er

portprämie, treten.

#

Man stelle sich vor: Auf der einen Seite Kanada , das ausge­( prochene Getreide a us fuhrland mit seinen meiten Getreide steppen und seiner dünnen Bevölkerung, auf der anderen Seite das dicht bevölkerte Deutschland , das ausgesprochene Getreide z us chuß gebiet mit dichtem Biehbestand. Zwischen diesen beiden Ländern wird nun Hafer ausgetauscht, aber nicht auf dem natürlichen Wege, daß Getreide von Kanada nach Deutschland geht. Die Export pramte unseres Einfuhrscheinsystems in Verbindung mit einer reichen Haferernte in Deutschland und mit einer tnappen Getreide­ernte in Kanada , hat den Kreislauf d.s weltwirtschaftlichen Güteraustauschs rückwärts gedreht:

4000 bis 5000 Tonnen deutscher Hafer zu 8,30 holländischen Gulden cif Montreal nach Kanada verkauft!

Mannesmanntruft meldet Glanzgeschäft

Zur Lage des Arbeitsmarktes im Reich wird berichtet: Die üblichen jahreszeitlichen Einflüsse sind gegen­wärtig am Arbeitsmarkt deutlich ausgeprägt, doch sind Anhalts­faum zu finden. Die Entlastung durch die Anforderungen für die Hadfruchternte ist vorübergehend. Die Besserung in der Spinnstoff industrie und im Bekleidungsgewerbe ist ungleichmäßig. Die lebhafte Beschäftigung im Kohlen- und Kalibergbau hält an, dagegen sind die Hütten- und Walzwerke nicht aufnahmefähig, der Maschinenbau hat einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. Nach dem Bericht der Reichsanstalt ist die Zunahme für die Woche vom 23. bis 28. Sep­tember auf 8000 Arbeitslose zu schätzen. Beachtlich ist, daß in mehreren Industrien neuerdings wieder Kurzarbeit in stärkerem Maße eingeführt wird.

Quertreibereien auf dem Kupfermarkt. Preisfampf in der Zinkwirtschaft.

Die amerikanischen Kupfertönige sind mit ihrem Profit jezt sehr unzufrieden. Obwohl ihnen die augenblicklichen Preise einen Nugen von mehr als 100 Broz. lassen, versuchen fie fortgesetzt, die Kupfer­preise hoch zu treiben.

Der amerikanische Anaconda- Konzern versuchte inner. halb der letzten Wochen eine Preiserhöhung für Amerifa und für Europa beim Kartell durchzudrücken, ist aber mit seinem Borstoß vor­läufig gescheitert. Der größte Gegner einer Preiserhöhung ist augenblicklich die belgische Ratanga- Gesellschaft, die im ver­gangenen Jahre ungefähr 127 000 Tonnen von einer Welterzeugung von rund 1,693 Millionen Tonnen hergestellt hat. Diese Gesellschaft

ist gewissermaßen schon seit Bestehen des Kartells als Außen­feiter zu betrachten und hat vor der Gründung ständig den Amerikanern an den europäischen Märkten die schärffte Kon= turrenz gemacht, da sie verhältnismäßig billig produziert und auch aus diesem Grund zu geringeren Breisen abgeben kann. Nach stehende Tabelle zeigt die Entwicklung der Metallrohstoffpreise während der letzten Wochen:

100 Kilo fofteten am: 28. Auguft 23. September 30. September Elektrolytkupfer 171,- 170,75 m. 47,50 47,50 416,-

Blei. Zint. Zinn

170,75

47,-

50,-

428,-

48,-

48,80

417,-

"

"

"

Die amerikanische Gruppe bombardierte den Markt mit Gerüchten über eine bevorstehende Materialknappheit, was aber den Tatsachen absolut nicht entspricht. Die Frankfurter Metallgesellschaft A.-G. gibt jetzt nicht nur jährlich, sondern auch monatlich Berichte über die Zusammenstellung der Erzeugungsziffern, der

vier Metalle: Kupfer, Blei, Zink und Zinn heraus, die man als

wertvolle Unterlagen für die tatsächlichen Verhältnisse ansehen kann. Die Kupferhüttenproduktion der Welt betrug im Monatsdurchschnitt für 1928 nach diesen Berechnungen 146 827 Tonnen und in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 168 259 Tommen. Ueber den Verbrauch liegen teine Zahlen vor, aber es steht fest, daß sich der Abfaz von Mitte April an schon wesentlich verschlechtert hat, so daß von einer Waren­fnappheit keine Rede sein tann.

Der Aufsichtsrat des Mannesmann- Röhrentrusts hat sich von seinem Vorstand über den Verlauf des ersten Halbjahres 1929 be­richten lassen. Neben den alten Hauptbetrieben waren auch die neuen Betriebe in Hudingen mit gutem Erfolg tätig, und es wird gesagt, daß sich alle an die neuen Betriebe geknüpften Erwartungen voll erfüllten. Bei den Hüttenwerken sowohl als auch bei den Zechen sind in dem ersten halben Geschäftsjahr gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres die Verladungen noch gestiegen und auch das geldliche Ergebnis hat sich erhöht. Bemerkenswerterweise war der Ueberschuß der Kohlenbergmerte größer als im Vorjahr, während bei den Hüttenwerfen infolge des Rückganges der Berkaufspreise eine Berringerung des Ueberschusses eingetreten sein soll. Borsichtig wird gesagt, daß bei normaler Weiterentwicklung auf das erschränkungsquote von 10 Broz. Die Schwierigkeiten bleiben aber höhte Aktienkapital die Vorjahrsdividende von 7 Prozent verteilt

werden wird.

Die Mitteilung des Mannesmann- Trustes ist die erste offi zielle Bestätigung des glanzvollen Geschäftsganges, den die Schwerindustrie Deutschlands in diesem Jahre zu verzeichnen hat, und zwar trog der teilweisen Verschlechterungen der Lage in an­

deren Industriegebieten.

Geldfülle in Deutschland .

Sehr flarte Reichsbant.- Englische Distonierhöhung ohne Wirkung.

Man hätte erwarten müssen, daß die englische Diskonterhöhung menigstens nicht ganz spurlos am deutschen Geldmarkt vorüberge: gangen wäre. Das scheint aber der Fall zu sein, denn der Ausweis der Reichsbank für Ende September ist außerordentlich günstig. Troß der Berschärfung der Geldfituation in London und neuerdings auch in Paris waren die Anforderungen von Banten und Wirt schaft an die Reichsbank zum Septemberschluß nicht höher als im Durchschnitt der vorangegangenen vier Monate. Die Wechsel­bestände haben sich um 411,6 auf 2528,3, die Summe der Lombard­darlehen hat um 143,1 auf 186,3, und die Bestände an Reichsschatz­wechseln haben um 108,0 auf 113,0 Millionen zugenommen. Die Kundschaftsgelder auf Girokonto blieben nach einem Abzug von 18,0 Millionen mit 501,4 Millionen relativ hoch

Der Umlauf an Reichsbantnoten ist stärter gestiegen als die gesamte Inanspruchnahme der Reichsbank für neue Kredite im Betrage von 662,7 Millionen, aber nur infolge neuer Gold- und

In der 3int wirtschaft hält der Kampf um die Preise an. Das europäische Kartell hatte am 18. und 19. September eine Sigung abgehalten, auf der auch die Frage einer weiteren Ber­fchärfung der Produktionseinschränkung angeschnitten werden follte. Man hat aber die Erledigung dieses Punttes für eine spätere zusammenkunft vorbehalten. Es bleibt vorläufig bei einer Ein­bestehen, denn es scheint, daß nicht alle Mitglieder die Beschlüsse des Kartells durchführen. Auch die amerikanische Produktion, die dem Startell nicht angehört, kann jederzeit die europäischen Erzeuger unterbieten und ihre Erzeugung nach Belieben ausdehnen.

Die Metallgesellschaft gibt für 1928 eine monatliche Durch fchrittserzeugung von 119 073 Tonnen und für die erste Hälfte des laufenden Jahres von über 122 000. Die absoluten Zahlen für Mai, Juni und Juli liegen sogar weit über diesem Durchschnitt. Wirklich eingeschränkt hat man die Erzeugung nur in Belgien . Die jetzt eingetretene Preisabschwächung ist hauptsächlich eine Folge des großen Angebotes und des schlechteren Absages. Das Metall­geschäft, das zu Anfang des laufenden Monats teilweise eine ge­wiffe Belebung zeigte, ist zum Monatsschluß wieder start zurüd­gegangen. Bei Zinn versucht das neugegründete Kartell, das etwa 40 Broz. der Welterzeugung tontrolliert, durch spekulative Beein­fluffung die Preise in die Höhe zu treiben. Biel Erfolg aber haben die englischen Gesellschaften bisher nicht gehabt. Auch hier ist infolge der fortschreitenden Uebererzeugung ein scharfer Druck auf die Preise eingetreten.

Neue Pfandbriefe. Die Hannoversche Bodenkredit­Bant in Hildesheim legt für die Zeit vom 3. bis 25. Oftober 1929 einschließlich den Betrag von 2 Millionen Reichsmart ihrer acht­prozentigen Gold Hypothetenpfandbriefe, Reihe 16 ( derzeitiger Berliner Börsenfurs 97% Prozent), zum Vorzugsfurje von 97 Prozent und den Betrag von 2 Millionen Reichsmart ihrer Sprozentigen Gold Kommunalschuldverschreibungen , Reihe 3( derzeitiger Berliner Börsenkurs 95 Prozent), zum Vor­zugsfurfe von 94% Prozent gur öffentlichen Zeichnung auf

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