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Sie letzten Stunden. lieber die Todesursache und den letzten Krankheitsverlaus Dr. Stresemanns machte Professor Hermann Zondek   dem WTB. auf Anfrage folgende Mitteilungen: Dt. Stresemanns Nierenleiden hatte sich in der letzten Zeit erheblich gebessert, dagegen zeigte das Allgemeinbefin- den schon seit längerem starte Ermüdungssymptome und der Blutdruck war sehr in die Höhe gegangen. Professor Zondek führt diese Erscheinungen mit auf die aufreibende und aufregende Tätigkeit Dr. Stresemanns zurück. Er hat den Außenminister immer wieder eindringlich zur Zurückhaltung gemahnt. So ließ er ihn nur mit ernster Sorge zur Haages Konferenz fahren und bat >hn noch gestern früh, doch unter allen Ilm   ständen im B ett-ZU bleiben. Die Mahnung war, wie so häusig, vergeblich bei dem ausopfernden Pflichtbewußtsein und dem Temperament, mit dem Dr. Stresemann sich seiner verantwortungsschweren Tätig- keit hingab, immerhin ging es dem Minister gestern abend ver- hältnismäßig gut. Er sagte auch selbst, daß er sich ganz wohl fühle. Um%.ll Uhr erlitt er dann aber den e r st e n Schlag- an fall, der zu einer tiefen Bewußtlosigkeit führte. Dieser Anfall war so schwer, daß weitere Blutungen befürchtet werden mußten. Deshalb blieben die Professoren Geheimrat Kraus und Dr. Hermann Zondek   die ganze Nacht am Krankenlager. Um Uhr morgens trat mit einem neuen schweren Schlagansall Atemlähmung ein, die den Tod zur Folge hotte. Nach der Ansicht Professors Zondeks mußte mit diesem schmerzlichen Ereignis bereits feit zwei Jahren gerechnet werden. Trauer im Auswärtigen Amt. 3n der täglich stattfindenden Morgenbesprechung der Direktoren des Auswärtigen Amts gedachte Staatssekretär Dr. von Schubert des heute nacht entschlafenen Reichsauhen- Ministers in»iesbewegten Worten. Als Opfer treuefter Pflicht. erfüllung sei er dahingeschieden. Der Schmerz und die Trauer des ganzen Auswärtigen Amtes seien unermeßlich. Der letzte Kampftag. Zum Tode Dr. Stresemanns erfahren wir folgende Einzelheiten: Dr. Stresemann war gestern den ganzen Tag über durch die Verhandlungen über die Arbeitslosenversicherung stark in Anspruch genommen. Zwischen l0 und Ahr   abends erlitt er einen Schlagansall. Die Aerzte hofften jedoch, daß er am Leben erhalten bliebe, obgleich der Schlaganfall so schwer war, daß die rechte Seite Dr. Stresemann» gelähmt wurde, heute früh um b,25 Ahr ist Dr. Stresemann einem zweiten Anfall erlegen. Von den Aerzten wurde seit langem damit gerechnet, daß dieses Ereignis eintreten würde. In den letzten Tagen war Dr. Strese- mann durch einen alten Katarrh ans Bett gefesselt. Er erschien aber gestern vormittag zu einer wichtigen Z r a k l i o n s- sihung der Deutschen Volkspartel, in der die Arbeits­losenversicherung behandelt wurde. 3n dieser Sitzung hielt er eine längere Rede. Den Nachmittag über stand er mit der Fraktion»- leitung dauernd in telephonischer Verbindung. Gerade die letzten Tage seines Lebens waren für Dr. Stresemann mit ungeheurer Arbeit ausgefüllt, von dieser Arbeit wurde er abberufen, ohne daß es ihm bewußt war. Frau Stresemann   und die beiden Söhne weilten die Nacht über am Krankenbett. Die Volkspartei ohne Kührer. Wi« im Reichstag verlautet, wird der Parteivorstand der Deutschen   Volkspartel heute nachmittag zusammen- treten, um die Loge zu besprechen, die sich für die Partei durch den Tod ihres langjährigen Führers ergaben hat. Es ist damit zu rechnen, daß der Parteivorstand beschließt, den für die zweite Oktoberhälft« in Mannheim   angesetzten Parteitag ausfallen zu lassen. Stresemanns Lebenslauf. Dr. Gustav Stresemann   wurde ani 10. Mai 1878 in Berlin  geboren. Nach dem Besuch des Andreas-Gymnasiums studierte er in Berlin   und Leipzig   Geschichte, Staatswissenschaften und Lite- rotur. In den Iahren 1902 bis 1918 war er Syndikus des Ber  - bondes sächsischer Industrieller, von 1914 bis 1923 geschäftsführendes Präsidiatmitglied des Deuts ch-Ameriknnischen Wirtschastsverbandes. Im Jahre 1907 wurde er erstmals als Abgeordneter der N a- tionalli beraten Partei in den Reichstag   gewählt. Nach dem Krieg« begründete er die Deutschs Volkspartei. Vom 13. August 1923 bis zuni 30, November 1923 war Stresemann   Reichskanzler und Reichsminister des Auswärtigen  . In dem dann folgenden Kabinett Marx übernahm er das Amt des Außenministers, das er bis zu seinem Tode betbehalten l)at. Im Februar 192ö leitete er mit dem Vorschlag eines Sichcrheitspaktes an Frankreich   die Politik ein, die im Oktober 1923 zur Konferenz von L o c a r n o und am l. Dezember desselben Jahres zur Unterzeichnung des Sicherheits- Paktes und der mit ihm verbundenen Schiedsverträge in London  führte. Am 10. Dezember 1926 wurde Stresemann   zusammen mit Briand   und Chamberlain der Frieden- Nobelpreis zu- erkannt. Anfang März 192? führte er als erster Deutscher   den Vorsitz einer Tagung des Mlkerbundsrates in Genf  . Am 23. Januar 1928 wurde er von der Universität Heidelberg   zum Ehrendoktor ernannt. Am 3. August 1923 beging er das fünfjährig« Jubiläum als Außenminister. Am 27. August 1928 begab sich Stresemann  zur Unterzeichnung des Kellogg  -Paktes nach Paris  . Eine neue schwere Erkrankung des Reichsaußanministers im Frühjahr 1929 machte einen längeren Kuraufenthalt in Bühlerhöhe   notwendig. Im August diese Jahres nahm Dr. Stresemann an der Haogcr Kon- ferenz teil, im September fuhr er nach Genf   zur Teilnahme an der Völkerbundsversammlung. Van 1906 bis 1912 war der Verstorbene auch Stadtverordneter in Dresden  . Den Vorsitz in der Reichstagsfrakiion der Deutschen Vollspartci führte er von 1920 bis August 1923. Rundfunk- Trauerfeier für Gtresemann. Aus Anlaß des Ablebens des Reichsaußenmi nisters Dr. Stresemann stellt die Funk-Srunde, Berlin  , ihr heutiges Programm auf ernste Darbietungen um. Heute, 20 Uhr. findet eine Trauerfeier zum Gedächtnis des ver- storbencn Reichsmini st crs statt. Näheres hierüber wird durch Rundfunk bekanntgegeben.
Trauersitzuna des Reichstags.
Gin Kämpfer für fein Volk.
Di« für 10 Uhr angesetzte Pollsitzung des Reichstags begann infolge des plötzlichen Ablebens des Reichsaußenminifters mit einer Verspätung um eine Viertelstunde. Der Ministerplatz Dr. Strefe- manns war mit schwarzem Flor umhüllt: auf dem Platze selbst lag ein Blumenstrauß. Auf dem Abgeordnetenplatz Dr. Stresemanns war ein großer Strauß weißer Chrysanthemen niedergelegt worden. Am Regierungstische hatte Reichskanzler Müller Platz ge- nommen, mit ihm die anderen Mitglieder des Reichskabinetis. Die Kommunisten und Nationalsozialisten wohnten der Sitzung nicht bei. Vizepräsident Dr. Esser eröffnete die Trauersitzung mit folgenden Worten, während der Reichstag   sich erhebt:Trauer erfüllt heute die Herzen des deutschen   Volkes. Em treuer Hüter seines Lebens- und Kampfeswillens ist in den Sielen gestorben, unser Gustav Stresemann  , Reichsminister des Auswärtigen  . Der Deutsch  « Reichstag   trauert um eins seiner hervorragendsten Mitglieder, Dr. Stresemann gehört« dem Reichstag feit 1914 an. Sein« über- ragende politische Befähigung und sein« ausgezeichnete Rednergab« brachten ihm auch die Führereigenschast. Schon im alten Reichstag war er Borsitzender der Nationalliberalen Fraktion, von 1920 bis 1923 leitet« er die Fraktion der Deutschen Bolkspartei, die heute den Heimgang ihres langjährigen Führers beklagt. Mit außerordentlichem politischem Geschick übernahm seine hervorragende Persönlichkeit am 13. August 1923 das Reichskanzleramt in einem Augenblick, als der Ruhrkampf abgebrochen werden mußte. Daß Dr. Stresemann vor schweren Ausgaben nicht zurückschreckte, und daß er mit zäher W i l l e n s k r a s t den bis dahin in der Innen- und Außenpolitik ihn ablehnenden gegenübergestanden und sich für seine Politik eingesetzt hat, bleibt sein geschichtliches Verdienst. Nach der Niederlegung des Neichslaiizleramtes blieb er in der Regierung und war Minister des Aeußeren bis auf den heutigen Tag. Was er auf dibsem schwierigen Posten für Deutschland   geleistet hat, steht in ehrenden Lettern in das Lebensbuch unseres Volkes und ZZatcr- landes eingetragen. Das deutsch  « Volk dankt dem Dahingeschiedenen, daß er bis zum Ende seiner körperlichen Kräfte das Wert der Befreiung Deutschlands   weitergeführt und zum inner- politischen Wiederaufbau unseres Vaterlandes sehr viel getan hat. Der Deutsche Reichstag hat diesem Danke hiermit tief bewegt Aus- druck gegeben. Darauf nimmt Reichskanzler Müller das Wort, um folgendes auszuführen: Tief erschüttert steht die Reichsregierung, stehen die Regierungen der Länder mit dem Reichs­tag an der Bahre Gustav Stresemanns, dieses Staatsmannes, der seine Kraft im wahrsten Sinne des Wortes für sein Boll und für sein Land verzehrt hat. Es ist ein tragisches Geschick, daß er den Abschluß des Werkes nicht erlebt, dem er die letzten Zahre und die lehte Kraft seines Lebens gewidmet hat. Es war immer sein Ziel, die Befreiung Deutschlands   zu erreichen. Gerade nach dem Abschloß der Konferenz
im Haag, die der Regelung der Kriegsschulden und die der Räumung der besehten Gebiete gewidmet war. muß ein unerbittlicher Tod ihn au» unseren Reihen reißen. Stresemann   war ein Streiter und ein Kämpfer. Ihm tat der Kamps wohl. Er war ihm Lebensbedürfnis und er hat wie alle Streiter und Kämpfer Gegner und Feinde die Menge gehabt. Die Reichsregierung ist der Ueberzeugung, daß dereinst die Geschichte, die weniger beeinflußt sein wird vom Streite der Parteien in der schweren Nachkriegszeit, ihm gerecht werden wird als einem Manne, der erfolgreich gearbeitet hat für sein Boll, der für sein Land und für sein Volk gelebt hat und gestorben ist. Nicht nur seine Gattin, nicht nur seine Kinder, sondern die weitesten Kreise des deutschen   Voltes trauern um diesen Mann. Wegen dringender Vorlagen wird daraufhin die Sitzung nicht aufgehoben, sondern um ein« halb« Stunde vertagt. Veileiöskundgebung der Sozialdemokratie. Abg. Dr. Breitscheid hat im Austrage der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion folgendes Beileidstelegramm an Frau Stresemann  gesandt: Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion spricht tieferschüttert Ihnen und Ären Söhnen ihr herzlich- st es Beileid aus. Wir trauern tief um den Mann. der feine ganze Kraft opferfreudig in den Dien st seines Bolkes und an das Werk des Friedens gesetzt hat." * Der Vorsitzende des 2luzwörtigen Ausschusses, Abgeordneter S che i d e m a n n, Hot an Frau Stresemann ein Tele­gramm gerichtet, in dein er seine ties« Erschütterung über den Tod de» Außenministers der Republik   zum Ausdruck bringt. Bereits in den frühen Morgenstunden haben sämtliche au?- ländische«Diplomaten in Berlin   ihr Beileid zum Tode Dr. Stresemanns ausgesprochen. Die deutschen   Missionen im Aus- lande haben telegraphisch  « Anweisung erholten, bis einschließlich Sonntag halbmast zu flaggen. Der Reichspräsident, der zurzeit in der Schorfhetde weilt, hat an Frau Stresemann   das nachfolgende Beileidstelegramm gerichtet: Tiesbewegt sende ich Ihnen und den Ihren den Ausdruck meiner herzlichen Teilnahme an den plötzlichen Tod« ihres Gatten, der bis zum letzten Atemzuge so treu für sein Vaterland gearbeitet hat. gez. von Hindenburg." Der Reichspräsident hat sich entschlossen, seinen Aufenthalt aus dem Lande abzubrechen: er wird morgen vormittag nach Berlin  zurückkehren.
Ein Baumeister des Friedens.
Labours Trauer um Sirefemann.
Brighlon, 3. Oktober.  (Eigenbericht.) Zu Beginn der. heutigen Morgensitzung der Arbeiterpartei macht« der Vorsitzende der Partei, Morrison, Mitteilung vom plötz- lichen Tode Stresemanns. Obwohl Stresemann kein Mitglied der Sogialdemokratischen Partei gewesen sei, so wünsche er dennoch, dem toten Stresemann im Namen der Partei seinen Tribut zu leisten. Dr. Strssemonn hat, so suhr der Vorsitzende fort, b e d c u- t e n d e» für den Friedenvon Europageleiste!. Er Hot die Außenpolitik Deutschlands   in versöhnlichem Smn« geführt und nicht der Versuchung nochgegeben, eine Politik der Nadelstich« und Revanche zu führen. Stresemann   hat mit den anderen Ländern, darunter auch mit der britischen Arbeiterregierung, daran zusammen gearbeitet, den Frieden zwischen den Nationen auf einer festen Gnindlage aufzubauen. Der Tod Stresemanns ist nicht nur ein Verlust für Deutschland  . sondern für die Welt. Di« Delegierten erhoben sich als Zeichen der Trauer von ihren Sitzen. Im weiteren Verlauf der Sitzung begann der Schatztanzler S n o w d e n sein« große Rede mit einem Nachruf auf den deutschen  Außenminister. Snowden führte au», daß er zweimal aus der Londoner Konferenz 1921 und im Haag 1929 mit Strese­ mann   in persönlichem Kontakt gekommen und«inen starken Eindruck von seinen bedeutenden Fähigkeiten, seinem Charakter und seinem Idealismus gewonnen habe. Er habe bereits im Haag mit Erschütterung beobachtet, wie der vom Tode gezeichnete wann einen heroischen Kamps gegen seine Krankheit führte. Die Schwer« des Verlustes, den nicht nur Deutschland  , sondern die ganz« Welt durch seinen Tod erlitten, könne nicht übertrieben werden. Henderson über den Verlust der Welt. Der Außenminister Henderson hat dem Londoner Korrespow denten desVorwärts" die folgend« Erklärung zum Tod« Strese- mann» übermittelt: Der Tod Stresemanns ist nicht nur ein Verlust für seine eigene Nation, sondern für die Völker Europas   und der W e l t. Das Werk, dos er in den jüngsten Iahren geleistet, war«in Wert sür Deutschland  , ober es war auch«in Wert für die gesamte Mensch- heit. Stresemann   war ein großer deutscher   Staatsmann, ober er war auch ei» großer europäischer Staatsmann. Er war ein Führer im Kampfe für den Frieden und die Aussöhnung Europa  ». Wir werden niemals den Mut und die Geduld vergessen, mit der er für Deutschlands   Eintritt in den Völkerbund, für jene Politik, die wir die Locorno-Politik nennen und für die allgemein« Sache der Weltentwasfnung und Zusammenarbeit der Völker, einge- treten ist. Wir werden nicht die Geschicklichkeit und den Takt vergessen, den er als Vermittler bewiesen, nicht die große Bision, die er von den wahren Interessen der Nationen der modernen Welt besaß. In seiner letzten erschütternden Red« in Bens hat Stresemann  
vom Heroismus de» Dienst«» am Frieden gesprochen und ihn mit dem Heroismus des Krieges kontrastiert. Stresemann selbst war ein wahrer Held de» Frieden». Sein Tod ist durch Arbeit und Ueberarbeit der jüngsten Jahr« be- schleunigt worden. Selbst schwer« Ertrankung konnte ihn, wie un­längst im Haag, nicht zur Schonung veranlassen. Glücklicherweise hat er noch die Genugtuung erlebt, zu sehen, daß er an den besten Grundlagen für den Ausbau de» Weltfrieden» mitgearbeitet hat. Sein Name wird in der Geschichte als derjenige eines der größten Baumeister der europäische« Solidarität und europäischen   Zusammenarbeit so lange fortleben, al» e» Menschen gibt, die sich der Taten unserer Tag« und unserer Generation erinnern. Vom parteimann zum Staatsmann. Vreitscheid über feine Persönlichkeit. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Reichstagssrak- tion, Abgeordneter Breitscheid. äußert sich im Sozial­demokratischen Pressedienst über den Verstorbenen: Tief erschüttert stehen an Stresemann  » Bahre ohne Unterschied der Parteien olle diejenigen, die in den letzten Jahren am Werk de» Friedens und der Verständigung mitgearbeitet haben. Der Verlust, den der Tod des Außenministers für Deutschland  bedeutet, ist ungeheuer. Bis zum letzten Atemzug hatte der bis ins Mark Erkrankte seinem Lande gedient und es ist für uns alle, die um ihn trauern, ein erhebendes Gefühl, daß er, um einen Bismarck  - sehen Ausdruck zu gebrauchen, in den Sielen gestorben ist. Stresemann   begann sein« politische Lausbahn als Partei- Politiker und lange Jahre hindurch stand er im Gegensatz zu uns, der Sozialdemokratie. Aber er wuchs über den Partei- mann hinaus. Er wurde zum Staatsmann im besten Sinne des Worte». Er löst« sich nicht von seinen politischen Freundin, ober sein Blick weitete sich und gestützt auf die, die eine Welt anstreben, in der das Recht an die Stelle der Gewalt tritt, wurde er zu einem Baumeister des neuen Europa  . Es gab. zumal im Anfang, manch einen, der gewiss« Zweifel an der Ehr- lichkeit dieser Entwicklung hegte. Diese Zweifel waren unberechtigt. Ich, der sein wirkliche; Wesen und Wollen zu erkennen erfreuende Gelegenheit hatte, kann in dieser traurigen Stunde bezeugen, daß er hoch über denen stand, die eine politische Linie aus Opportunitätsgründen oerfolgen. Er war«in Mann, der in hartem inneren Kampf eine unerschütterliche Ueberzeugung errungen hott« und dieser Ueberzeugung dient« er mit hohem persönlichem Mut Auch die Arbeiterschaft hat allen Anlaß, an Tlrcsemannz Bohre grüßend und ehrend ihre Fahnen zu senken."