Mythe für einen Sechser. Wenn man gerade Zeit hat und an einem Bücherwogen vorbeikommt, dann stöbert es sich zu schön in diesem gedruckten Kunterbunt. Kein ungeduldiger Ladenbesitzer stört diese Unter- Haltung, der Büchermann ist es gewöhnt, daß seine Kundschaft lange, oft sehr lange wählt und dann zum Schluß— gewöhnlich doch nicht» tauftl Gedruckte Erzeugnisse grundverschiedener Art fallen einem da in die Hände. Detektiv- und Ltebesgeschichten, hausfrauliche oder ärztliche Geleitworte, Pilzkunde und Okkultismus, Landkorten und Wörterbücher. Wer ganz billig kaufen will und keine großen Anforderungen stellt, der findet sich hier als Käufer ein. Eben schwirrt ein Gymnasiast mit einem packenden Detektiv- roman ab, und ein ältliche» Fräulein ist emsig in die Lektüre über die verlängerte Lebensdauer des Einmachobstes vertiest. Der slie- gende Laden hat innerhalb seiner ach so billigen Preis« verschiedene Preisstufen eingerichtet. Detektwromane rangieren am höchsten, nach ihnen kommen alle anderen novellistischen Erzeugnisse monnig- facher Art. Die billigste Stufe ist die„S e ch s e r p l a t t e".'Da wühlt denn auch die Mehrzahl der Kaufkandidaten, aber keiner, außer dem Fräulein mit der Einmache-Wißbegier, findet hier das Passende. Zwischen Gallensteinbekämpfungs-Literatur und Alpen - führer führen Horner und Tocitus ein stillverträumtes Dosein. Eben erscheinen zwei neue Kauflustige aus der Bildfläche. Backfische von heute. Los auf die Sechserplatte und lustig drauflosgewühlt. Die beiden Mädels machen einen recht intelligenten Eindruck, könnten Studentinnen oder so etwas Aehnliches sein; aber der Schein trügt. Auch der Bücherchef schemt so zu denken, und er präsentiert ihnen die Odyssee. Da kriegt er ober einen oerächtlich-spöttischen Blick von den beiden, und die eine davon meint:„Mensch, wir wolln doch een Roman haben!" Bereitwillig öffnet sich den zwei Wißbegierigen die Courts-Mahler-Abteilung, und hoch im Bogen fliegt der arme Homer zurück an seinen alten Platz. Dort kann er weitermodern oder warten, bis ihn ein gütiger Lumpenmann zum Einstampfen holt.
Gin berechtigter Grlaß. Gegen republikfeindliche Ausschreitungen in einer Schule. Hannover . 3. Oktober. (Eigenbericht.) Bon den in Goslar anläßlich der Verfassungsfeiern verteilten Kränzen für die Sieger im Jugendevettbewerb entfernten mehrere Schüler und Schülerinnen die schwarzrotgoldenen Schleifen. Sie wurden dafür von der Anstaltsdirektion mit der Androhung der Verwerfung von der Anstalt bedroht. Inzwischen hat der preußische Kultusminister eine eingehende Untersuchung des Tatbestandes vornehmen lassen und daraufhin an das Provinzial- schulkollegium in Hannover einen Erlaß gerichtet, in dem es heißt: „Bis auf weitere» entziehe ich dem Städtischen Realgymnasium und Gymnasium in Goslar das Recht, die Reifeprüfung in dex Schule selbst durch den eigenen Lehrkörper vorzunehmen und dem Städtischen Lycoum dos gleiche Recht für die Abschtußprüfung. Ich bitte, dafür Sorge zu tragen, daß der Prüfungsausschuß, vor dem die Goslarer Schüler ihre Prüfung nunmehr abzulegen haben, gerade dte Ergebnisse staatsbürgerlichen Mnlerrlchls und staatsbürgerlicher Erziehung besonder» sorgfältig feststell«. Ich bin ferner zu einer wirksamen Umgestaltung der beiden Lehrkörper gezwungen, deren EinzÄheiten ich in kurzem bekanntgeben werde. Die Bestäti- gung dadurch notwendig werdender Neuwahl behatte Ich mir vor. Jedoch ist der Stadtvertretung schon jetzt zu eröffnen, daß nur solche Persönlichkeiten Aussicht auf Bestätigung haben, die genügende Ge- währ gegen die Wiederholung derartiger beschämender Vorkommnisse bieten."
Segen die Gchulzerstörer. Seit einiger Zeit werden in der Berliner kommunistischen Presse unter dem Titel.Schulterror, wüste Attacken gegen die von Dn Karsen geleitete Neuköllner Resormschule geritten. Es handelt ssch im besonderen um die Ausweisung eines Schülers aus den Arbeiter-Abiturienten-Kurfen, die als Verjuchsschule dem übrigen Schulganzen angegliedert sind. Die Entlassung erfolgte nach einer Schulgemeinde der Arbeiterkurte, in der der Schüler seiner Freude über die„k o n s p i- r a t i v e Arbeit", die seine kommunistischen Genossen gegen die Schule leisteten, Ausdruck verlieh. Die überaus große Mehrheit der lernenden Arbeiter an der Schule hat sich auf den Standpunkt der Schulleitung gestellt, daß ein Schüler unmöglich zu gleicher Zelt Schüler einer Bersuchsschule sein kann, deren Bestand er durch sein politisches, konspiratwes Wirten dauernd gefährdet. Der„Sozio- listische Schüler-Bund", der völlig im parteikommunistischen Fahr- wasser schwimmt, versucht« am Freitag, dem 27. September, in einer öffentlichen Versammlung in einer Neuköllner Schulaula, für den Relegierten Stimmung zu machen, stieß ober aus den ent» schl ebenen Widerspruch der lernenden Arbeiter an der Karsenschen Schul«. Erst nach Heranziehung kommunistischer Rollkommandos gelang es diesen sonderbaren„Kultur- kämpflern" die Abstimmungsergebnisse günstiger zu gestalten bzw. umzugestalten. Die lernenden Arbeiter aus den Abiturientenkursen brachten in einmütiger Weise zum Ausdruck, allen schulnihilistischen Hetzereien von kommunistischer Seite ihre«igen« Aktivi- tat, die sich aus Bestand und Aufbau chrer Schule stützt, aus da« entschiedenste entgegenzusetzen.
Die Sprache als Mittel der VölkerSersöhnnng. „Die Freunde der Internationalen Klein- arbeit"(Fredita), die ein Teil der internationalen sozialistischen Arbeiterbewegung ist, Hot nunmehr ihr« außerordentlich erfolgreiche Tätigkeit aus dem Gebiete des Besuchsaustausches mit Gleichgesinnten anderer Länder beendet. In großen Beranstallungen im Berliner Gewerk- schaftshause ist die Bereinigung gemeinsam mit ihren englischen Freunden an die Oeffentlichkeit getreten. Es hat sich immer wieder erneut gezeigt, daß der Aufbau persönlicher Freundschaften mit Gleichgesinnten anderer Länder im Interesse der Sozialistischen Inter - nationale notwendig geworden ist. Ebenso hat es sich aber auch gezeigt, daß die Fremdsprache ein wichtiges Mittel zur Völkeroersöhnung ist. Reue Sprachkurse werden>etzl wieder eingerichtet in Englisch , Französisch uns Esperanto. Kroße Wandbilder gestalten die Stunden ungemein interessant. Bei regelmäßigem Besuch der Klassen kann jeder schon nach 2S Abenden zu je 2 Stunden beginnen, vor der Klasse stehend, frei zu sprechen. Bestehende Kurse der mittleren und höheren Stusen können jederzeit einige Neuaufnahmen vornehmen. Sprachkundige Gesinnungssreunde, die die Bereinigung er- fassen nköchte, damit sie ihr Können in den Dienst der Sache stellen. werden alsbald mit ausländischen Freunden in Fühlung gebracht. Der Unterricht wird im Zentrum der Stadt abgehalten. A n m e l- düngen können nur noch berücksichtigt werden, wenn sie schnell- stens erfolgen an den Leiter der Kurse, Genossen W. F l o e r k c langjähriger Lehrer städtischer Fortbildungsschulen in England und Schottland , Berlin SW. 19, Kurstr. 32(Telephon: Merkur 219S). Genosse Floerke erteilt jede gewünschte Auskunst. Aufnahme finden jedoch nur Parteigenossinnen und-genossen, sreigewerkschaft- lich Organisierte und mit uns Sympathisierende.
Oer Rennplatz Die Millionenunierschlagung bei Nach mehr als einjähriger Voruntersuchung hat nunmehr Oberstaatsanwalt Tehlafs in der ausseheuerregendeu Unter- schlagungsafsäre bei der Kommandantur Berlin Anklage erhoben. Der Oberzahlmeister Hermann Alartin ist an- geklagt, in der Zelt von tSZS bis 1SZS rund eine halb« ZNillioa Amtsgelder unterschlagen zn haben. Zn Wirklichkeit hatte Marlin in dieser Zelt nach und noch nahezu 900 000 Mark der ihm anvertrauten Kasse entnommen. er hat aber etwa 400 000 Mark zurückgezahlt. Die entstandene Schädigung betaust sich genau auf 490 500 Mark. Martin war seit dem 1. Mär 1925 Obersekretär beim Heere»- wirtschasts- und Rechnungsamt der Kommandantur Berlin . Durch falsche Anforderungen hat er nach und nach die großen Summen hinterzogen. Er trug Zahlungen an wachtkompagnien ein. die niemals in Berlin gewesen waren. Durch falsche Buchführung wußte er seine Betrügereien ZU oerdecken. Es kam ihm dodei zustatten, daß sein direkter Borgesetzter, der Oberinspektor Woitschach je de Kontrolle unterließ, weil er angeblich keinen Anlaß zu Miß- trauen hatte. Im Laufe der Voruntersuchung hatte sich noch ergeben, daß Woitschach durch Zahlungen in Form von.Darlehen", die er von Martin erhielt, ein Interesse daran hatte, ein Auge zuzudrücken. Cr hat auch zugegeben, daß er fett dem Jahre 1927, als der Fehl- betrag erst 170 000 Mark betrug, gemerkt habe, daß die Zahlungen von Martin nicht aus eigenen Mitteln, sondern aus der Reichskasse erfolgt sind. Oberinspektor Woitschach ist daher auch mitangeklagt, Martin wissentlich Beihilfe geleistet zu haben, er wird ferner der Hehlerei beschuldigt. Außerdem hat ssch auch ergeben, daß Woitschach auf eigene Faust aus dem Kanttnenfonds etwa 7000 Mark unter- schlagen hat. Martin behauptet, daß er von den unterschlagenen Geldern nichts mehr besitze, er will alles restlos beim Buch- macher verwettet haben. Tatsächlich war Martin ein leiden- schaftticher Wetter, bei einem Buchmacher all.nn hat er 1928 bis zu seiner B erHaftung eine viertel Million auf Pferd« verwettet. Er pflegte 1300 Mark auf ein Pferd zu setzen und bedient« sich dabei
Schreckensfahrt eines betrunkenen Chauffeurs. Zwei Kinder überfahren. Ein schwere, Autounglück, da» ein Todesopfer forderte, ereignete sich gestern abend in Neababelsberg. Der Kartosselhändler Erich Heil au» der Karlstraß« 34 kam mit seinem Lieferauto durch Neubabelsberg , um nach Nowawe» nach Haufe zu fahren. An der Kaiser-Wilhelm-Stroh« fuhr er zwei Kindes vor den Augen der Mutter an. Es war der 7 Jahre alte Olaf K l e i s i n g e r und seine 13 Jahr« alte Schwester Inge. Der Knabe wurde auf der Stell« getötet. Die Kinder weilten mit ihrer Mutter in Neubabelsberg bei Be- kannten zu Besuch: sie wohnen am Kottbusser Ufer 41 in Berlin . Der wilde Fahrer jagte weiter und überfuhr an der Karl- Eck« Müllerftraße«inen Arbeiter Otto D o r g e l, der dort mit seinem Handwagen stand. Endlich gelang es, den rasenden Autofahrer an- zuhalten und festzunehmen. Auf der Wache stellte es sich heraus, daß er vollkommen betrunken war. Es war bisher unmöglich, ihn zu vernehmen. Das schwerverletzte Mädchen sowie der Arbeiter Dorgel wurden ins Krankenhaus gebracht/ Moiorradungjück in Adlershof . Gestern abend eretgnete sich in Adlers Hof ein schweres Motorradunglück. Auf der Rudower �Hausse«, an der Kreu- zung der Verlängerten Bismarckstraße fuhr ein Motorradfahrer in vollem Tempo in ein zweispänniges Pferdefuhrwerk hinein. Der Führer des Motorrades, der 27jährige Obergerichtsvollzicher Wilhelm Bliesch aus der Spreestraße 4 in Niederschöneweid« wurde in hohem Bogen auf das Straßenpflaster geschleudert, wo er mit einein Schädelbruch und schweren inneren Verletzungen bewußtlos liegen blieb. Ein Pfert» wurde auf der Stelle getötet. Der Kutscher des Gespannes, das angeblich schlecht beleuchtet gewesen sein soll, blieb unverletzt. Bliesch wurde durch die Feuerwehr in dos Köpenicker Krankenhau« gebracht, doch konnte bei seiner Tinlieferung nur noch der Tod festgestellt werden. Gestern abend geriet ein Teschäftsauto infolg« des schlüpfri gen Asphalts an der Rordseit« des Leipziger Platzes, unmittelbar an der Stroßenbahnholtestell« auf den Bürgersteig und fuhr gegen die eifern« Umfriedung de» Rasens. Drei Personen, die an der Haltestelle aus die Straßenbahn warteten, wurden von dem Auto erfaßt und zum Teil erheblich v e r- letzt. Die Verunglückten wurden zur R e t t u n g» st e l l e in der Eichhornstrahe gebrocht, wo ihnen die erst« Hilfe zuteil wurde.
Dampf- und Glekiroautobus. Reue Versuchswagen der VAG. Ein Mittagsblatt oervfkentRcht ein« Mitteilung Über Dampf- a« t o b u s s«, die angeblich bei der DBG.«ingeführt werden sollen. Dazu ist folgendes zu bemerken: Es hat lediglich ein« Probefahrt mtt einem Mäindampf-Personenwagen stattgefunden. Dieser Wagen ist mit einem Kessel ausgerüstet, der mit 100 Atmosphären U eberdruck arbeitet und«ine kleine, schnellaufend« Dampfmaschine betreibt. Der Abdampf wird über«nen Kondensator wiederum dem Kessel zugeführt, so daß das Kesselspeisewasser erst nach längerer Betrieb»- dauer ersetzt zu werden braucht. Ob die BDB. zu dem Entschluß kommt, Dampfautobusse in ihren Dienst zu stellen, kann nach dem augenblicklichen Stand der An- gelegenheit noch nicht gesagt werden. Dagegen sind die Pläne de- züglich der elektrischen Oberleitungsomnibusse so weit gediehen, daß mit dem Bau von zwei Dersuchswagen begonnen werden kann. Die Wagen werden auf einer wenig in Anspruch ge> nommenen Außen st reck« ausprobiert werden.
Wiedereröffnung des Deutsch-Amerikanischen Theaters. Bor kurzem öffnete das Deutsch -Amerikanisch « Theater in der Köpenicker Straße in geschmockooller architektonischer Neugestaltung (Architekt Alex Ferenczy) wieder sein« Pforten. Der neugeschaffene Zuschauerraum, in einem warmgehaltenen braun-goldenen Ton mit blauen Lichtbändern gehalten, wirkt in seiner schlichten Pornehmheil angenehm und gemütlich. Bei der Eröffnungsvorstellung sprach Georg Alexander herzliche Begrüßungeworte und wies bei dieser Gelegenheit mif die rcichbewegte künstlerische Vergangenheit dieser Bühne hin. Woher stammt der Name Deursch-Ämerikanisches Theater? Die Aelteren aus der dortigen Gegend wissen es wohl, nicht mehr aber die Jungen. Bor etwa einem Lierteljahrhundert wurde an dieser Bühne amerikanisch« Theater- und Bairietekunst
als Verführer. der Kommandantur vor Gericht. gleichzeitig mehrerer Buchmacher. Sein.System" ging dahin, durch «inen Außenseiter einmal einen außergewöhnlich großen Gewinn zu erzielen. Auf Antrag von Rechtsanwalt Walter Heyn ist Martin auf seinen Geisteszustand untersucht worden. Der Gcrichtsarzt, Professor Dr. Strauch, hat ihn jedoch für völlig zurechnungsfähig erklärt. Martin und Woitschach werden sich demnächst vor dem Großen Schöffengericht Berlin -Mitt« zu verantworten haben. Die Hauptverhandlung wird hoffentlich Ausschluß geben, wie es möglich war, daß diese Riesenbetrügereien vier Jahre lang unentdecki «bleiben tonnten. Geraubte Einschreibebriefe im Postkurswagen. Der Postschaffner Rechen war Bahnpostbegleiter in einem Postkurswagen der Eisenbachnstrecke Berlin — Frankfurt am Main . Er hat mehrfach Einschreibebriefe, in denen er Geld vermutete, beiseite geschafft und zu Hause ihres Inhalts beraubt. Die Briese selbst keß er durch seine Frau vernichten. In einem der geraubten Briese, einem Einschreibebrief aus der Schweiz , fand er 2300 Mark. Einschveibsbriefe, die für ihn unverwertbare Wechsel oder Schecks enthielten, schloß er wieder und sieh sie von seiner Frau außerhalb von Berlin in einen Briefkästen werfen. Rechen, der jetzt vor dem Schöffengericht Charlottenburg wegen Amtsunterschlagung und Urkundenfälschung angeklagt war, wollte au» Rot gehandelt haben. Es wurde ihm aber nachgewiesen, daß er «inen großen Aufwand getrieben hat. So hat«" seiner Frau einen sehr teuren Pelz gekauft, auch«in Klavier, Teppiche und mehrere gute Anzüge angeschafft. Das Schöffengericht verurteilte den unge- treuen Postschaffner zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus. Auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Jacques Abraham wurde der Haftbbefehl jedoch aufgehoben und die Mitangeklagte Ehe- frau erhielt wegen Beihilfe und Hehlerei einen Monat Gefängnis mit Bewährungsfrist.
gezeigt. Deutsche Direktoren, die nach Amerika gegangen waren, importierten die dortige Theaterkunst. Man gab amerikanische Revuen— die Revue ist also älter als wir denken— und auch ernstere Bühnenwerk«, die das Schicksal deutscher Auswanderer be- handelten. Später wurde es dann zum Kino umgewandÄt. Run fiel die Frag«: Soll es seinen alten Namen behalten oder irgend- einer neumodischen, phantastischen Benennung Plitz machen. Es erging ein Preisausschreiben an das Publikum und einstimmig ward der alt« Name wiedergewählt. Die Borführung de» Films.Ich lebe für Dich", eine Bearbeitung des»Zouberberg" von Thomas Mann und Franz von Suppes.Schöne Galathse", als fröhliche Miniatur- travestie, leiteten den ersten Abend in unterhaltsamer Weis« ein.
Fahrt der Kinder nach Gohrisch . Die Reisezeit ist jetzt vorüber, aber noch immer gibt e« Kinder, die dringend eines Erholungsurlaubes bedürfen. 65 000 Ber« liner Kinder, die im Jahr verschickt werden, können ja nicht alle gerade in den großen Ferien rankommen. Di« Bezirke Kreuzberg , Prenzlauer Berg und W e d d i n g hatten unter ihren Kindern erneut erholungsbedürftige ausgesucht, und in den letzten schönen Herbsttagen trat die junge Schar die Resse nach dem August-Bebe l.5nnder heim der Berliner Arbeiter- wohlsahrt an.„Zunehmen!" Wie ein Befehl riefen es ihnen die Eltern noch durchs Fenster zu. Und wenn man sie sah, schmal und blaß, glaubte man an die Notwendigkeit dieses Zurufes. Die Kinder waren guten Mut». Fröhlich traten sie die Reise nach Gohrisch an. Kameraden hatten ihnen erzählt, wo» dort los sst, und sie freuten sich nun auch, für 6 Wochen in die Sächsisch« Schweiz zu kommen. Manchen in erstaunlich frühem Pessimismus erschien es nur be- dauerlich, daß 6 Wochen auch einmal ein Ende haben. Aber keiner von den Buben und Mädels, die da die Fahrt in« Säcksische antraten, wird enttäuscht von dem August-Bebel-Heim in die Groß- stodt zurückkehren. Sie werden gekräftigt für den Winter heim- kehren, um anderen Erholungsbedürftigen Platz zu machen.
«lkazar. Im Hause de» Metropol-Theaters, zeigt wieder ein« stattlich« Reihe von Attraktionen. Ein wahres Riesenoufgebot musikalischer und gesanglicher Stimmungskanonen sorgt dafür, daß das Tanzparkett auch nicht einen Augenblick verwaist sst. Zu schmissigen Iozzrhythmen wirbeln abwechselnd 5künstler und Publikum über die TanAläche. Das fidele Tänzertrio L i t t l e P i t ch u. Co. gefällt in seinem ungemein lebendigen technisch ausgezeichnet durch- geführten Groteskakt ganz besonders gut. In flott-übersprudelndem Tempo werden Bauchtänzerin und Schlittschuhläuferin, ein schmalziger Walzer und ein feuriger Krakowiak, vermischt mit allerhand tänzerischer Allotria, slott und schmisstg hingelegt. Di« beiden Plastons bringen gut« Antipodenspiele, Belley zeigt tollkühne Kopsbalance auf dem Trapez. Auch alle anderen Darbietungen zeigen gute, originelle Leistungen.
,,Ou bist wirklich zu nervös! Wenn Du nun mal zu den Menschen gehörst, die das Coffein Im Bohnenkaffee nicht vertragen können, so mußt Du eben coffeinfreien Kaffee trinken. Kaffee Hag schmeckt ebenso gut wie anderer Bohnenkaffee bester Qualität. Seine besonderen Vorzüge werden heute von fast allen Ärzten anerkannt. Ich sehe deshalb nicht ein, warum wir nicht, wie Millionen andere, nur noch Kaffee Hag trinken wollen. Besorge ihn bitte sofort.*