Niederkirchner ift verhandlungsbereit.
Zuerst die Hauptsache: wieder einen Stundenlohn für die wild streikenden und zahm arbeitenden Niederfirchner- Rohrleger. Dann Balfenzeile: der Rohrlegerstreit wird verschärft. Folgt Beschluß der geftrigen Streifversammlung: den Unternehmern die Verhandlungsbereitschaft mitzuteilen.
Das ist nicht etwa ein schlechter Scherz, sondern in der„ R. F." heute, Freitag, nachzulesen. Man muß das zweimal lesen: Die revolutionär- fommunistische revolutionär fommunistische Leitung des wilden Rohrlegerstreits rutscht von der bolschewistischen Linie ab und begeht das refor mistische Verbrechen", sich verhandlungsbereit mit den Unternehmern zu erklären, um den Streit abzuwürgen". Falls jedoch die Unternehmer von diesem revolutionär selbst losen Angebot, sich an der Streifabwürgung zu beteiligen, feinen Gebrauch machen, dann, dann soll die Fortführung des Kampfes bedeutend verschärft werden.
Schon jetzt haben ,, Duzende am Streif beteiligte Rohrleger und Helfer die mündliche und schriftliche Erklärung abgegeben, auf jede Streitunterſtügung zu verzichten". Diesem guten Beispiel der so heroischen proletarischen Streifenden, die nach sechs Streitwochen auf jede Streitunterstügung verzichten, werden zur Verschärfung des Kampfes alle Niederkirchner - Leute folgen. Die arbeitenden Rohr leger aber, d. h. nicht etwa die unter den tariflichen Bedingungen ihrer Organisation, des Metallarbeiterverbandes, arbeitenden
Soeben erschienen:
1
HEFT 1929-30
DAS FREIE
WORT
SOZIALDEMOKRATISCHES DISKUSSIONSORGAN
AUS DEM INHALT
yotiče
Carl Sevaring: Schutz der Republik Otto Egger stedt:„ Mit krachendem Putschhell" Karl Renner : Oesterreichische Wirren/ Theodor Lelpart: Unfehlbarkeit der ökonomischen Vernunft Kurt Heinig : Achtung, neue Rationalisierungswalle
,, Streitbrecher", sondern die revolutionären auf Vermittlung von Niederkirchner arbeitenden Streit- Rohrleger, werden zur Verschärfung des Rampfes ihre Arbeit einstellen müssen.
Noch einmal wird den Unternehmern bedeutet: sollten fie Berhandlungen ablehnen, dann wird der Kampf verfchärft und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln fortgeführt.
Hat Niederkirchners Streifleitung es bisher verabsäumt, den Kampf mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu führen? Dann wäre das von vornherein eine sträfliche refor mistische" Abweichung von der revolutionären Linie. Mit allen Mitteln hat Niederkirchners Garde die beim Metallarbeiterverband gebliebenen Rohrleger bekämpft, wenn sie die mit seinem wilden Streit nichts gemein haben sich zu arbeiten erlaubten. Die Unternehmer aber hat er bisher geschont und sie nicht mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft! Das müssen wir uns merken!
-
1
Uns scheint, die Berhandlungsbereitschaft ist ein Zeichen dafür, daß die Herrschaften mit ihrem wilden Streit am Ende ihres repolutionären Lateins find, trog aller spießbürgerlichen Talg und Margarine spenden und der Erbsen und Linsen. Es war von jeher leichter, einen wilden Streit anzufangen, als ihn zu einem guten Ende zu führen, ihn abzumürgen". Warten wir auch hier ab, was bei der„ revolutionären" Aktion herauskommt.
Es ist kein ehrlicher Kampf, der hier geführt wird, sondern eine fommunistische mache gegen den Deutschen Metallarbeiter.
verband, den die KPD . ſelbſt dadurch zu schädigen sucht, daß sie feinen Neubau jabotiert. Der Baugewerksbund soll für Gestalt von Streitunterſtügung zahlen. Die„ Revolutionäre " schimpfen nicht schlecht, weil er ihr Ansinnen abgewiesen hat.
Ministerauto überschlägt sich.
Balesti zog die Bremsen zu scharf an. Warschau , 4. Oktober.
Der polnische Außenminister 3 alejti hat am Donnerstag nachmittag auf der Strecke Warschau - Lowicz in der Nähe der Eisenbahnstation Ozarow einen schweren Autounfall gehabi, bei dem er verlegt wurde. Der Minister, der am Steuer saß, wollte einen Wagen überholen, als ihm plöglich ein Bauerngefährt den Weg versperrte. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, zog Zaleski die Bremse so scharf an, daß sich sein Auto überschlug und die drei Insassen unter sich begrub. Augenzeugen eilten sofort zu Hilfe. Außenminister Zalesti tam mit einem Schlüsselbeinbruch davon. Seine beiden Begleiter, ein Geistlicher und ein Abgeordneter, trugen am Kopf und an den Händen Schnittwunden davon. Der Geistliche war außerdem infolge einer leichten Gehirnerschütterung bewußtlos. Die Berletzten wurden in einem Privatauto nach Warschau gebracht, wo der Außenminister seine Wohnung aufsuchen
fonnte.
Ein Engländer Athener Polizeipräsident. Der englische Oberst Cecil Coke ist nach Athener Meldungen vom griechischen Innenminister zum Leiter der Athener Stadtpolizei ernannt worden.
|
Von unserem Sonderberichterstatter.
Vorträge und Vorführungen.
,, Die Schulmufit fämpft um ihre Anerkennung gegen zwei Fronten: gegen die ihr feinen Raum gönnenden gesamtpädagogischen Kräfte und gegen die Unterschätzung in den Reihen der offiziellen Tontunst und ihrer Institute, nicht zum wenigsten der musikalischen Tages- und Fachpresse." Prof Kesten berg hat dies programmatische Wort, das in einem Sag die gegenmärtige Situation anschaulich umreißt, der Tagung in Hannover zum Geleit gegeben, ein Wort der Mahnung an alle, die berufen find, am Wert der Schulmufitreform mitzuschaffen. 3um achten Male ruft sie die Reichsschulmusikwoche" an die Arbeit. 1921 in Berlin als ständige Institution geschaffen, als Konzentration aller schaffenden und aufbauenden Kräfte, tritt das Parlament der Schulmusiker jährlich in einer deutschen Stadt zusammen, der Schulmufiter vom Grundschullehrer bis zum Hochschulleiter aus allen Teilen des Reiches. Nun ist man, zum ersten Male wieder seit vier Jahren, auf preußischem Boden versammelt. Wobei zu vermerken ist, daß dieje über Landes- und Landschaftsgrenzen ausgreifende Zusammen fassung des gesamten Schulmufitmesens, dieser großzügige Plan und Verfuch einheitlicher Gestaltung wesentlich durch die
Jaifiafive Preußens
bewirkt worden ist; wie denn auch die vom preußischen Kultus
ministerium gegebenen ,, Grundlinien für den Schulmusikunterricht das Leitmotiv bildeten, das, vielfältig abgewandelt, den größten
Teil der Referate und Debatten beherrschte.
Die erste Hälfte der Woche, der erste Abschnitt liegt hinter uns und bietet sich, geschlossen, rückblickender Betrachtung. Thema: die Schulmusik ist die Zukunft der deutschen Mujit um nichts Geringeres ging es und geht es heute. Nicht in ästhetischen oder fachlich- formalistischen Bereichen, sondern auf jozial- ethischem Gebiet vollzieht sich die große Mufitrevolution unseres Zeitalters: das unverpflichtete Mufitgenießen eines bedrohlich schrumpfenden Privilegiertenkreises wird abgelöst bom Musikerlebnis der Massen.
-
In der Bolts- und Arbeiterchorbemegung findef diese Bewegung elementaren, überwältigenden Ausdrud. Aber wie die Zukunft unserer Arbeiterchöre, mit denen Schritt zu halten man im bürgerlichen Lager fich schon ernstlich müht, dem Sängernachwuchs, der Jugend also, gehört, so gilt es nicht allein, diese Jugend im Schul mufitunterricht für ihre große Aufgabe vorzubereiten, sondern es bedarf dazu neuer Formen der Musikerziehung, anderer, als jene waren, mit denen allenfalls die rezeptiven Kräfte eines bildungs mäßig- verständigen Zuhörens, nicht aber die aktiven Kräfte unmittelbaren und produktiven Erlebens gewedt werden. Musit als Lebenselement oder Arbeitspensum, Mittel der Lebensgestaltung oder Gegenstand des Erlernens-, der grund fäßliche Gegensatz der Meinungen und Einstellungen, den Prof. Frik Jöde, selbst überzeugtester, tätigster Vorfämpfer des
,, Gestaltungs"-Prinzips,
in erfrischender Klarheit präzifiert hat, ist in diesen Tagen mehr als einmal fühlbar geworden. Gewiß wird das zu erstrebende Biel in der Mitte liegen müssen, nämlich in der Verbindung der Gegenfäße, die nicht unüberbrückbar sind, und in ihrer Vereinigung zuletzt. Aber nicht darum jucht die fortschrittliche Pädagogit die starren Formen der alten Lern- und Arbeitsschule zu lockern, nicht darum soll im Lehrplan der preußischen Schulen der Musik breiterer Raum gewährt werden, damit sie nur die Fächer des strengen Lernens und Arbeitens um ein weiteres vermehre. Formulierungen wie Musi talische Ertüchtigung der Jugend" laffen jedenfalls einen Geist vermuten, der uns nicht der rechte scheint.
-
Musik als eine der Kräfte, die ,, einer entwickelten Kultur Einheit und lebendigen Zusammenhalt verbürgen", als ethosbildende, gemeinschaftwirkende und wir wollen uns an das Wort erinnern als politische Kunst: so stellte Prof. Freyer sie in die Diskussion, der sein einleitender Bortrag das wissenschaftliche Fundament und für ihren weiteren Verlauf den Grundton ernstesten Bemühens gab. Auf der geistigen Höhe seiner fulturphilosophischen Ausführungen vermochten freilich die folgenden Referate sich nicht durchaus zu halten, die vor allem den praktischen Fragen der Schulmusit, nun nicht mehr allgemein ihrer Problematit, sondern ihren
Naturalismus im Thalia- Theater.
Frih Stavenhagen:„ Mutter Mews".
In dem Drama des jungperstorbenen niederdeutschen Dichters Frig Stavenhagen dreht es sich nicht um große weltbewegende Schicksale. Was wir auf der Bühne jehen, ist eine Tragödie des Alltags, wie wir sie alle an uns selbst oder bei unseren Freunden erleben, an der wir achtlos vorübergehen oder- an der wir zerbrechen.
Mutter Mems, durch die Not des Lebens hart und alt ge=
einzelnen Problemen gewidmet waren. Vertreter fast aller Schularten kamen zu Wort( der„ Pädagogischen Akademie" ist einer der kommenden Tage vorbehalten); unter allen bestand Einmütigkeit im Berlangen nach Vermehrung der Musikstunden und im Bestreben, die Musik in allen Klassen als Pflichtfach durchzusetzen. Uns interessiert an erster Stelle, wieder im Hinblick auf die Arbeitersänger der Zukunft, die Frage, wie in den
Bolksschulen
Mufit gelehrt und getrieben wird. In Hannover , das zugleich ais Tagungsort und Beispiel des Schulwesens in einer preußischen Großstadt gewählt war, steht es gut, man durfte sich davon überzeugen. Magistratsschufrat Könede mußte von einer Menge sehr erfreulicher, systematisch errungener Neuerungen der jüngsten Zeit zu berichten: von Schul- und Schülerkonzerten, Rundfunkveranstaltungen, Grammophondarbietungen, organisiertem Opernbesuch, Anschaffung von Konzertflügeln schon für eine Reihe von Schulen, endlich erzielter Einigung über den Lehrmeg. man nicht allerorten so weit. Und vor allem von der Errichtung einer städtischen Singschule für Begabtere, die, durchaus ohne Besuchszwang, feit 1925 die Zahl ihrer Klaffen von zwei auf neun erhöhen konnte. Besonders lehrreich war der Einblick, den Schufrat Behrens- Celle in die, dem Städter unbekannten Arbeitsbedingungen und-methoden der Landschulen gewährte.
-
noch ist
Prof. Werner erweiterte das Bild der städtischen Schulmusikpflege nach der historischen Seite. Ergänzt und bestätigt wurde es durch Vorführungen aus der heutigen Schulwirklichkeit. Man erfuhr, wie Knaben des zweiten Schuljahrs vom Lehrer August Schlette in das Erlebnis einer Melodie geleitet werden, und wie Kinder des vierten Jahres unter der Führung des Lehrers Heinz Wasmann ein neues Lied mühelos ,, erarbeiten"; erlebte eine Stunde Mozart im Rundfunk leider mit dem unver meidlichen Uebel des vorher festgelegten und genau einstudierten Tertes, auch im Hin und Her von Frage und Antwort zwischen Lehrer und Schüler; war Zeuge der Vorbereitung von Volksschülern auf den Besuch der Oper ,, Freischütz", hörte sehr respektable Proben polyphonen Gingens und das beherzte Spiel eines Orchesterchens, zu dem die Kinder einer Arbeitervorstadt sich zusammengetan haben. Man hörte auch mancherlei Unvollkommenes, nicht nur unfertige Schülerleistungen, sondern taftende Lehrversuche; aber man spürte als Verheißung und gute Gewähr den Zusammenhang von Liebe, Geduld und Vertrauen.
-W
Zum ersten Male Zeichen der Zeit und ihres schnellen Fortschritts ist nun auch der
-
Chorgefang
mit allen Fragen, die er aufwirft, unter die zentralen Probleme der Reichsschulmufitwoche aufgenommen. Für die Diskussion schuf Prof. Schering Berlin die stilgeschichtliche Grundlage. Prof. Heß Berlin setzte sich als Praftiter und Autorität der Stimmbildung in unmittelbarem Kontakt mit dem Auditorium der Gesangslehrer und Jugendstimmbildner. Lebhaftes Interesse, geSpannte Aufmerksamkeit sand insbesondere Dr. Alfred Guttmann, erfahrenster Fachmann in allen Disziplinen des Chormejens, mit seinem Bortrag über die Entwicklung der jugendlichen Stimme und die Anforderungen des Chorgesanges. Wir müssen ihm auch danken, daß er auf die( oft vernachlässigte) Bedeutung hinwies, die beim Chorfingen, gerade in den Jahren der Erziehung, der Wahl des Tertes zukommt. Mufit, das Wort ist gefallen, ist nun einmal eine politische Kunst"; oder zum mindesten, sie fann es werden, auch in einem recht unerwünschten Sinn, wenn sie sich mit dem Dichterwort verbindet. Das ist in Hannover , am Rande der Diskussion, offenbar geworden. Wir werden auf der Hut sein müssen. Heute aber sehen wir, unbesorgt nicht nur in dieser Hinsicht und mit sehr hohen Erwartungen, einem großen Liederwerf entgegen, das in allernächster Zeit vollendet vorliegen foll: das staatliche Boltsliederbuch für die Jugend, über dessen Geschichte, Beschaffenheit und Bedeutung einer feiner Mitschöpfer, Karl Lütge, ausführlich berichtete. Seine Bedeutung im Rahmen der Tagesordnung bedarf faum der Erläuterung. Denn das Volkslied ist das natürlichste und zugleich stärkste Band zwischen Musik und Schule, zwischen Kunst und Erziehung, deren Zusammenhang zu erfassen und zu gestalten eine unserer wichtigsten Aufgaben ist in dieser, um noch einmal den Genossen Kestenberg zu zitieren, aus geistiger Not, pädagogischen und organisatorischen Zeit".
-
Josefine Dora spielt daher vier Akte hindurch auch nicht den bösen Hausdrachen, sondern eine durch franthafte Veranlagung ungewollt Böses stiftende Frau. Ihre Auffassung entspricht zwar nicht den Intentionen des Dichters, fommt aber unserem Empfinden mehr entgegen. Eine prachtvolle Leistung. Maja Hart spielt hart und ohne aufzutragen die Märtyrerin der Ehefrau, Ernst archom den schicksalhaft hin und her getriebenen Sohn. Efich Nürnberger und Erita Burgin runden das Ensemble zu gutem Zusammenspiel. Der Beifall des ergriffenen Bublifums mar herzlich und echt. Dgr.
Piscator hat sich mit Direttor Klopfer dahin geeinigt, daß er zunächst das Theater am Nollendorfplag verläßt, am 1. November aber wieder zurückkehrt, wenn es ihm bis dahin gelungen ist, neue Geldmittel aufzubringen. In diesem Fall dürfte Klopfer die Direktion niederlegen und Direktor Aufricht vom Theater am Schiffbauerdanum an seine Stelle treten. Inzwischen inszeniert Heinz Goldberg die Novität„ Militärmusit".
worden, aber noch voller Schaffensorang, verbittert der Gedante, Einigung im Piscator Klopfer- Konflikt. von ihren Stindern das der Gnadenbrot nehmen zu müssen. Wo sie aufgenommen ist, macht sie fich müßlich, ohne Freude um sich zu verbreiten. Sie fritisiert hier, sie fritisiert da, sie spricht unbedachte verlegende Worte, dazu leidet sie an überspanntem Selbst bewußtsein, das sich bis zum Beziehungswahn steigert. Harmlose Aeußerungen sieht sie, gegen sich gerichtet, ein Wort gibt das andere und der offene Zwist ist da. Der Frieden ist gestört, wo sie erscheint. So kommt der erste Miston in die bis dahin glückliche Ehe ihres Sohnes. Ununterbrochen stichelt fie gegen ihre Schwiegertochter. Der Sohn, hin und her geworfen zwischen der Liebe zur Mutter und zur Frau, versucht zu vermitteln, aber die Kluft wird immer größer. Eine bösartige Bemerkung der Schwiegermutter treibt die Tochter schließlich zum Selbstmord. Die arme junge Frau tann das Leben nicht mehr ertragen, das längst zum qualvollen Martyrium geworden ist.
Stavenhagens Drama, dessen hochdeutsche Bearbeitung Hans Alfred Kihn übernommen hat, verwendet die Mittel des Naturalismus, die uns heute etwas überaltert vorkommen. Eine dumpfe Strindbergsche Atmosphäre lastet über dem ganzen. Die minutiöse Charakterzeichnung überrascht. Alle möglichen Typen sind gezeichnet, die versuchen, mit den bösen Mißhelligkeiten des Autags fertig zu werden. In der Tragödie lebt fein einziger ganzer Kerl. Fünf Afte lang warten wir auf eine befreiende Tat. Ganz naturalistisch ist auch der zur Katastrophe führende Schluß der Tragödie. In den ersten vier Aften haben wir für die Schwiegermutter noch Verständnis, ihre Fehler erklären sich aus dem Unglück, an dem sie ein ganzes Leben lang getragen hat. Erst im letzten Att mandelt sich ihr Charakter zu offener Bösartigkeit, ein gekrampfter Schluß, durch den die Allgemeingüftigteit des Dramas neciocen geht.
Die erste Staatsanwältin jetzt vier Todesurteile durch. In dem kürzlich in Moskau verhandelten Prozeß gegen mehrere Geschäftsleute, die Brillanten ins Ausland verschoben hatten, wurde die Anflage zum erstenmal von einer Frau vertreten. Frau Njurina tann sich als erste Staatsanwältin bezeichnen, die in einem Prozeß mehrere Todesurteile im vorliegenden Fall waren es vier beantragt und durchgesetzt hat.
Ueber Wellraumfahrt spricht Prof. Dberth am 5., 20 Uhr, in der Deutschen Gesellschaft 1914, Shadowstraße.
Marcell Salzer wird seine im Frühjahr d. I. unterbrochenen JubiläumsAbende am 5. und 6. Oftober im illerja al nachholen.
Dr. Fritz Schiff wurde von der Volksbühne E. V. für zwei Lichtbilder vorträge gewonnen. die am 5.. und 19. Oftober, jeweils 20 Uhr, im Hörsaal des Kunstgewerbemuseums, Prinz- Albrecht- Straße 7a, stattfinden. Gesellschaftstritit in der Thema der beiden Vorträge ist
Bildenden Kunst".
Das
Die erfte diesjährige Tanzmatinee der Voltsbühne E. V. findet am Sonntag, dem 13. Oftober, 11%, Uhr, im Theater am Bülowplatz statt. Jutta Klamt mit ihrer Gruppe wird eine Reihe neuer
Tanzschöpfungen zeigen. Ginlaßtarten zum Preise von 1,30 M. find schon jekt in den Zahlstellen der Bollsbühne E. B. erhältlich.