~ Sportund Spiel~
Die bundestreuen Rennfahrer des Arbeiterrad- und Kraftfahrerbundes Solidarität" jahren am Sonntag, 6. Oftober, wieder ihre Trainingsrennen im Stadion Grunewald . Das diese Trainingsrennen die Beachtung aller Freunde des Radrennsports finden, beweist der gute Zuspruch. Da die diesjährige Saijon ihrem Ende entgegen geht, so sind die Rennfahrer bestrebt, jeden Sonntag noch zu benutzen, um auch der Arbeiterschaft Groß- Berlins die Möglichkeit zu bieten, Radrennen völlig kostenlos oder bei kleinem Eintrittsgeldern zu sehen. Am kommenden Sonntag werden die Sprin. ter fich ein Stelldichein geben, um die Meisterschaft über die kurze Strecke auszutragen. Auch wird die Altersklasse in einem Rennen
gegen Spandau 25. Eiche- Köpenick gegen Bormärts 2. Sagonia gegen Lichtenberg II. Bansdorf gegen Kezin. Weißensee gegen Spandau 25 2.
Beginn der Spiele: 1. Mannschaften 16 Uhr.. 2. Mannhaften 14.15 Uhr. Jugend 10.30 Uhr.
Im Berliner Arbeiterschach geht es rustig vorwärts!
Die erste statutenmäßig festgelegte Generalversammlung gab ein erfreuliches Bild der Entwicklung der bundestreuen Freien Arbeiter Schach- Bereinigung. Während im September v. 3. 85 Mitglieder aus den fommunistischen Arbeiter- Schach- Klub J. austraten und die Vereinigung gründeten, ist es im Laufe des Jahres gelungen, 18 Abteilungen mit 230 Mitgliedern neu aufzubauen. Der Geist, der in der Vereinigung herrscht, ist vor
ihre Kunst zeigen. Außerdem ist auch für die Jugendklasse die Meisterschaft ausgeschrieben, so daß es auch hier zu interessanten Kämpfen fommen wird. Die Stadionverwaltung erhebt ein Ein- züglich und die Opferfreudigkeit nicht gering. trittsgeld für alle Besucher des Stadions pon 50 Pf. Die Rennen beginnen 14 Uhr. Die Teilnehmer und Mitglieder müssen um 13 Uhr auf der Bahn sein.
Arbeiter- Tennis.
FTV. Magdeburg gegen Tennis- Rot Berlin 1:12. Im Rahmen der sehr interessanten Magdeburger Sportaus. stellung fommen in Spielveranstaltungen alle Sportarten zum Wort. Die junge Magdeburger Freie Tennis- Bereinigung" ließ es sich nicht nehmen, in recht geschickter Weise für das Arbeiter tennisspiel Propaganda zu machen. Sie verpflichtete die besten Spieler von„ Tennis- Rot" zu einem Vereinskampf, der auf den gut angelegten Plätzen im Magdeburger Stadtpart ausgetragen wurde.
Magdeburg rechnete von vornherein mit einer Niederlage undlegte deswegen feinen Wert auf gleichwertige Gegner, sondern auf bessere. Aus diesem Grunde fonnte Magdeburg auch nur ein Fraueneinzel für sich buchen, während Tennis- Rot die anderen zwölf Spiele für sich entschied. Wenn die Magdeburger auch nicht über die Spielerfahrung der Berliner verfügen, so leisteten sie doch ganz energischen Widerstand und führten gute Spiele vor. Berlin mar durch seine Härte in bestimmten Situationen und seine geschliffene Taftit überlegen. Die Magdeburger werden aus den Spielen viel gelernt haben und werden sich in Zukunft das verschiedentlich aufgetretene Turnierfieber abgewöhnen müffen. Das Rückspiel erfolgt in der nächstjährigen Saison in Berlin , und da Magdeburg über wirklich gutes Spielermaterial verfügt, wird die Freie TennisVereinigung Magdeburg" bestimmt mehr Bunfte für sich erobern. Die Tennisspielzeit schließt mit dem laufenden Monat ab. Be. fanntlich stellt„ Tennis- Rot" seinen Tennisbetrieb im Winter auf Hoden und anderen Ergänzungssport um. Wer im nächsten Jahre Tennis spielen will, melde sich schon jetzt. Alle Barteigenoffinnen und Parteigenossen, die sich dem schönen Tennis- und Hodensport widmen wollen, geben sofort ihre Adresse an Albert Compagnini, Berlin D. 34, Weidenweg 67. Tennis- Rot legt nur Wert auf Mitglieder, die freigemerfschaftlich organisiert sind oder der SPD. an gehören.
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ARBEITER FUSSBALL
Spiele am 6. Oktober.
Der tommende Sonntag bringt nur wenige interessante Spiele. Im größten Teil der angesetzten Treffen stehen die Sieger fest. So sollte Luckenwalde V in Röpenid gegen Eiche glatt gewinnen. Auch Weißensee hat im Stadion Fauler See" gegen Nomawes leichtes Spiel. Etwas schärfer dürfte es im Mariendorfer Volkspart , Chauffeestraße, hergehen. Hier stehen sich Tempelhof und Lichten berg I gegenüber. Die Tempelhofer sind auf eigenem Blah ein schwer zu schlagender Gegner. In Bantom, Andreas- Hofer- Play, spielen Germania und Hertha 11. Hier ist die Frage nach dem Sieger vollkommen offen, doch sollte die größere Ausdauer Herthas den Ausschlag geben.
So beteiligte fich die Bereinigung zahlreich an die Werbeveran staltungen in Grünau , Potsdam , Luckenwalde und Brandenburg . Trotz der hohen Kosten wurde eine Mannschaft von zehn Mann Ostern 1929 nach Breslau zu einem Städtewettkampf Wien - Berlin beordert, der unentschieden 5: 5 endete, was immerhin ein Zeichen nicht geringer Spielstärke der jungen Vereinigung ist. Außerdem wurde die Bereinigung durch die Kreiswettkämpfe des 1. Kreises start belastet, wenn auch die Berliner Mannschaft als Kreismeister aus Stettin zurückkehrte. De hlschläger gab einen Bericht über den Schachkongreß der Russen in Leningrad , auf dem einstimmig, also mit der Stimme des Berliner Vertreters Schwenke, beschlossen wurde, aus der Schachinternationale auszutreten und einen eigenen Laden aufzumachen. Damit ist das Geschrei nach der Einheitsfront glänzend illustriert.
Arbeiter reisen
mit den Naturfreunden.
Das Reisen gehörte in früheren Zeiten zu den Privilegien reicher Leute. Seit der Touristenverein„ Die Naturfreunde" Ende des vorigen Jahrhunderts ins Leben gerufen wurde, ist auch der werftätigen Bevölkerung Gelegenheit gegeben, Reifen in die weitere Heimat und in fremde Länder zu unternehmen.
In den Reihen der Naturfreunde befinden sich in größter Anzahl erfahrene Wanderer und Bergsteiger, die als Führer der Ferienreifen tätig sind. Tausende von Ortsgruppen in allen Ländern Europas stellen sich freudig in den Dienst der Sache, und gerade dadurch ist es möglich, die Ferienreisen der Naturfreunde interessant, angenehm und vor allem auch billig zu machen. Die diesjährigen Reifen haben wiederum die erfolgreiche Arbeit der Naturfreunde auf diesem Gebiet vollauf bestätigt. Die Teilnehmer waren voll Begeisterung über die Erlebnisse. Die Reisegesellschaften bildeten har monische Einheiten und erhöhten so die reichen Erlebnisse durch das gemeinsame Erleben. Von den diesjährigen zahlreichen Ferienreisen feien einige besonders erwähnt.
Zwei Reisen führten per Schiff von Passau nach Wien , dann in das an Naturschönheiten reiche Salzkammergut, auf den Dachstein, nach Salzburg , woselbst ein Salzbergwert besichtigt wurde, und über Berchtesgaden - Königsfee zurüd. In die Schweiz mur den gleichfalls zwei Reisen geführt, die den Teilnehmern die monumentale Schönheit der Alpen vor Augen führten. Eine weitere Reise brachte eine Reisegesellschaft nach der Wasserkante, in die Welthafenstadt Hamburg , nach dem vielgerühmten Helgoland, an den Strand der Ostsee und in die Lüneburger Heide .
Alle Reisen sind vorzüglich verlaufen und alle Teilnehmer tehrten zurüd mit reichen Erlebnissen, förperlich gefräftigt und mit neuem Rüstzeug für den Kampf um das Dasein. Allen bleibt lebenslänglich in Erinnerung ihre Ferienreise mit den Naturfreunden. In degeisterten Worten brachten viele Teilnehmer Dank und Anerkennung für die gute Durchführung der Reiseleitung zum Ausdruck. Die Teilnehmer setzten sich zusammen aus 46 Pro 3. Arbeitern, 32 Bro3. Angestellten, 12 Broz. Hausfrauen, 10 Broz. Beamten; ein Zeichen dafür, daß wirklich breite Kreise der werftätigen Bevölkerung an den Naturfreunde- Ferienreisen teilnehmen.
Für das nächste Jahr sind wiederum Reisen in die verWeitere Spiele: Ludenwalde gegen Rathenow. schiedensten Landschaftsgebiete Deutschlands und der Nachbarländer Luckenwalde II gegen Oberspree. Karom gegen Woltersdorf. vorgefehen. Im Frühjahr erscheint wie für die diesjährigen Reifen Schöneberg gegen Potsdam . Lichtenberg II gegen Kloster 3inna. eine ausführlich ilustrierte Broschüre Ferienreisen mit Reinickendorf gegen Werder 77. Trebbin gegen Bansdorf. ben Naturfreunden". Eine Winterreise nach der Schweiz ist 3weite Mannschaften: Weißensee gegen Karom. Nowawes vorgesehen, um Gelegenheit zu geben, die Schweizer Bergriefen und gegen Knoblauch 1. Eiche- Köpenid gegen Rathenow . Potsdam ihre grandiose Schönheit auch einmal im Winter fennenzulernen. gegen Oberspree. Germania gegen Vorwärts. Bormärts 3 gegen Anfragen sind zu richten an: Reichsleitung des Touristenvereins Die Butab. Schöneberg gegen Spandau 25. Jugend: Vorwärts| Naturfreunde", Reiseabteilung, Nürnberg , Webersgaffe 1.
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Tumultszenen beim Boxen.
Man korrigiert die Punktrichter mit Schlüsseln.
Bei dem gestrigen Kampfabend des„ Ständigen Boxringes" fam es zu Skandalszenen, wie man sie im Berufsborsport seit langer Zeit nicht mehr erlebt hat. Es drehte sich dabei um den Kampf des Heidelberger Schwergewichtlers Dr. Ba ch gegen Egon Stief Berlin . Dr. Bach, der in den ersten Runden des Kampfes sehr paffiv wirkt, war seinem Gegner zum Schlußz start überlegen. Nach dem ganzen Verlauf des Kampfes wurde demzufolge Dr. Bach als Punktsieger erwartet.
Das Punttgericht entschied aber anders. Egon Stief wurde zum Sieger über den Süddeutschen erklärt. Der Ansager hatte knapp ge= endet, als ein Lärm ausbrach, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellte: Hausschlüssel wurden gezückt; auf den Ring ging ein Hagel von allen möglichen und unmöglichen Wurfgeschossen nieder. Minutenlang dauerte dieser Tumult, einige Borfport"= anhänger gebärdeten sich wie rasend. Zugegeben, daß die Empörung der Zuschauer berechtigt war, aber was sich dort gestern eine große da die Sportdisziplin, von der so viel gesagt und geschrieben wird? Bahl der Anwesenden leisteten, ist ein Skandal für sich. Wo blieb Ein Tumult von diesen Ausmaßen wäre im Arbeitersport einfach nicht möglich und man kann den Krakeelern von gestern daher nur einmal empfehlen, eine solche Veranstaltung zu besuchen, sie werden dann vielleicht Augen machen! Schließlich beruhigten sich aber die erhigten Gemüter allmählich, als bekanntgegeben wurde, daß sich irrt(!) habe und das Urteil vom Sportausschuß der Borsporteiner der Punttrichter beim Addieren der Punkte ge= behörde revidiert werden würde.
Die Rahmenkämpfe boten nichts besonders Aufregendes. BoenischLeipzig vermochte gegen den debutierenden Samson- Schüler FranzBerlin nur ein„ Unentschieden" zu erzielen, mit dem gleichen Ergebnis trennten sich auch der Anfänger Fortmann- Berlin und der Kölner Sensen. Pfizer- Berlin siegte gegen den Königsberger B. May bereits in der ersten Runde durch Abbruch, der Hamburger ruse kam in der zweiten Runde zum Siege, da sein Gegner Thriene- Hannover wegen dauernden Haltens disqualifiziert wurde.
Vor einigen Tagen teilten wir mit, daß sich unter dem Namen ,, Metropol- Ring" ein neues Geschäftsunternehmen für Borsportveranstaltungen gebildet hat. Jezt ist der Krach schon da. Der Metropol- Ring hat einen Boyer engagiert, den der schon länger be stehende Ständige Ring" nicht freigeben will; man hat dem Boger den Boykott für alle Ringe Deutschlands angedroht und so mußte er zu Kreuze friechen. So werden also die Berliner Borsportanhänger wahrscheinlich in den nächsten Tagen einen Borkampf der Direttoren erleben fönnen. Das Bestreben Geld zu verdienen, schließt eben auch bei Bogsportunternehmern den Futterneid nicht aus.
Landbund und Leibesübungen
NO
Daß der Landbund immer mehr zu einem Hort der Reaktion geworden ist, brauchte nicht erst durch seine Beteiligung an dem Hugenbergschen ,, Bolts".Begehren bewiesen zu werden. Daß er sich auch für die Leibesübungen interessiert, ist bisher weniger bekannt geworden. Und doch ist diese seine Neigung auch feineswegs erst neuerlich hervorgetreten. Es ist noch jedermann in der Erinnerung, daß die Baltikumer und Angehörigen anderer Freischaren auf den Landgütern liebevollste Aufnahme gefunden haben. Später hat dann die sogenannte Schwarze Reichswehr diese Elemente aufgenommen, und auch sie war ein Lieblingsfind der Junker. Befanntlich sind dann auch gewisse Schulen in den verschiedensten Gegenden des Reiches entstanden, die von einem Wolfsbund" für Leibesübungen getragen und von ehemaligen Offizieren geleitet wurden. Ueber die Tätigkeit dieser Schulen durfte man früher nicht sprechen, ohne Gefahr zu laufen, als ,, Landesverräter" belangt zu werden. Der Boltsbund" und seine Schulen verfielen mit der Bereinigung der Nachkriegsatmosphäre. Das ganze Unternehmen fand schließlich Unterschlupf bei der Deutschen Turnerschaft", die sich zuvor politisches Wohlverhalten" ausgebeten hatte.
Nun stehen verschiedene der damals eingerichteten Schulen vor dem Zusammenbruch, und es verlautet, daß der Landbund sich dafür recht lebhaft intereffiert. Ob man beabsichtigt, den Desperados der Landvolkbewegung, die sich jetzt durch ihre Bombenlegertätigkeit ausgezeichnet haben, ein Asyl zu schaffen, oder ob auch heute noch wilhelminische Offiziere ein Unterkommen brauchen, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls muß ganz deutlich erklärt werden, daß der Volksbundunfug nun ein Ende haben muß. Unter feinen Umständen dürfen noch öffentliche Gelder für diese Schulen verwendet werden, denn ihre Tätigkeit hat auch heute noch das Licht der Oeffentlichkeit zu scheuen. Es gibt gutgeleitete Schulen der Leibesübungen genug, in allen Sportspißenverbänden sind sie vorhanden. Der Landbund dürfte aber kaum ein sachliches Interesse an der Erhaltung dieser Schulen haben. Gewiß müssen die Leibesübungen auf dem platten Lande eine stärkere Verbreitung als bisher finden. Aber die finden sie gewiß nicht auf dem Wege über die Schulen, die schon wegen ihrer dunklen Bergangenheit das
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