Welten der Kartoffelftauben verfolgen fönnen, ein Gärtchen, das von ihnen selbst gepflegt wird. Blumengeschmüdt sind alle Räume, und wenn die Kinder abends aus ihrem ,, Sonnenhaus" nach Hause gehen, so müssen sie nicht in dumpfe Hinterhauswohnungen zurück: Auch die kleinste der Wohnungen hier hat 1½ Zimmer und ein eigenes Bad, so daß das Bad im Kinderhaus fehlen kann.
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Diese Siedlung ist nicht städtisches Eigentum, nein. Aber eine absolute sozialistische Majorität in der Stadtverordnetenversammlung würde auch das ermöglichen: Städtische Siedlungen nach diesem Vorbild, mit fädtischem Kindertagesheim und hier könnte ein Geschlecht groß gewachsen, das seine Jugendkraft nicht zur Hälfte dazu das alle verbraucht ,,, Kindheitserinnerungen" zu überwinden Kraft bewahrt und sie nötig haben wird für den letzten großen Kampf zwischen Kapital und Arbeit. Und jede sozialistische Stimme im Wahlkampf ist ein Baustein für das Fundament der Sonnenhäuser, die wir unserer Jugend bauen wollen!
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Die Pflicht zur Sparsamkeit.
Zu den Maßnahmen des Magiftrate.
Ueber Urfache und Umfang der vom Berliner Magistrat für nötig gehaltenen Sparmaßnahmen haben wir bereits in der gestrigen „ Abend"-Ausgabe furz berichtet. Der Magistrat wird in den nächsten Tagen den Bezirksamtern und allen städtischen Dienststellen folgende Verfügung zugehen lassen:
,, Die Lage des Geldmarktes im Ausland wie im Inland hat im Laufe des Jahres eine andauernde Verschlechterung erfahren, so daß mit der Aufnahme von Anleihen bis auf weiteres nicht gerechnet werden kann. Dies im Verein mit der allgemeinen ungünstigen Wirtschaftslage macht es der städtischen Verwaltung zur unabweisbaren Pflicht, in allen Ausgaben die größte Sparfamfeit zu üben und alle Ausgaben, bei denen dies überhaupt möglich ist, auf einen späteren Zeitpunkt zurück zu stellen. Der Magiftrat hat demgemäß beschlossen,
die 3nangriffnahme jeglicher Neubauten vorläufig zu unterlaffen und erneut zu prüfen, ob und inwieweit bei den im Bau befindlichen Arbeiten, eventuell nach Fertigstellung eines Bauabschnittes, eine vorläufige Einstellung erfolgen fann. Insbesondere ist auch bei den Arbeiten der Tiefbauverwaltung, der Straßenbauten, bei Bauten der Kanalisation usw. eine Zurückstellung notwendig, auch dann, wenn an sich die Mittel für diese Bouten bewilligt sind. Bei der Notwendigkeit, auf die Inangriffnahme von Neubauten vorläufig zu verzichten, erscheint die Bearbeitung neuer Projekte für weitere Bauten als ein unangebrachter Aufwand an Arbeitskraft und Kosten, der mit dem Gebot äußerster Sparsamkeit nicht vereinbar ist. Es wird den Bezirtsämtern und allen Dienststellen zur Pflicht ge= macht, mit allem Nachdruck auf eine sparsame Bewirtschaftung des Haushalts zu dringen und nach gründlicher Prüfung sämtlicher Bauvorhaben bis zum 11. Oktober an die Finanzverwaltung zu melden, in welchem Umfange Zurückstellungen von Bauvorhaben ermöglicht worden sind."
Dem Städtischen Nachrichtendienst ist ferner folgendes zu entnehmen:
Ein kommunistisches Morgenblatt veröffentlicht einen Bericht über die gemeinsame Sitzung des Magistrats und der Bezirksbürgermeister am Mittwoch voriger Woche. Dieser Bericht ent spricht in seinem entscheidenden Teil nicht den Tat sachen. Eine Gefahr für die Fortführung der Gehaltszahlungen besteht um so weniger, als diese Gelder regelmäßig aus eingehenden Steuermitteln bereitgestellt werden. Eine völlige Einstellung der Bauten ist wie bereits ausgeführt ebenfalls nicht be= absichtigt.
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Rentendiebin auf Postämtern.
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Seit einiger Zeit taucht am 1. und 15. jedes Monats, wenn die Rentenempfänger und empfängerinnen auf den Bostämtern ihr Geld abholen, dort eine Gaunerin auf, die als Hilfreiche" gute Beute macht. Sie nähert sich den alten und meist gebrechlichen Leuten, führt sie sorglich über die Fahrdämme und steht ihnen bei der Abhebung der Rente an den start besetzten Schaltern zur Seite. Auf dem Rückwege versteht sie es
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Die Stelle, an der sie Fuß fassen sollen, gibt feine Möglichkeit, einen Berbandplag zu schaffen, der einigermaßen geschüßt, der unter der Erde wäre. Die Front ist in Bewegung, das heißt, der Gegner gewinnt Raum.
Die Verhältnisse sind undurchsichtig, beinahe verworren; die Führung ist nervös, nicht eindeutig bereit. Ist auf dem Sprung, von einem schwächlichen Entschluß in einen anderen halben hinüberzuwechseln.
Die Ergebnisse der deutschen Offensiven des Jahres 18 werden auch dem Hartnäckigsten flar: sie zählen nicht. Was gilt es jetzt zu tun? weiter zu murfteln, weil man schrecklichermeise nicht herausbekommt, wie man aufhören könnte.
Der neue Regimentsarzt, Oberarzt Eggebrecht, zieht mit seinen Leuten zögernd umher fast fann man sagen, er irrt umber. Wo ist die' Front, wie verläuft sie, wie lange wird sie halten?
Er wartet. Er wartet auf Befehle, die nicht kommen. Er selbst gedentt Nachricht zu geben, daß er da und da ist, aber er weiß nicht, auf welchen Bunft er seine Ordonnanz zuschicken muß. Endlich erreicht ihn ein Meldegänger vom Re giment, vom Kommandeur, mit der Weisung, man wisse noch nichts Bestimmtes. Er beschließt von sich aus zu bleiben, wo er sich gerade befindet, und seine Laden aufzumachen.
Er befindet sich in Gesellschaft von einigen Bretterbuden, fümmerlichen Baraden am Rand eines Wäldchens. Die Bäume verdecken den Blick dort hinaus, wo die Linie fein muß. Die Buden lagen früher in durchaus friedlichem Bereich. Hier wird ein Nahrungsmitteldepot gewesen sein, aber man hat nichts zurückgelaffen als ein paar riesige Fässer mit einem jauertrautartigen Kohlgeschnitzel.
Jezt ist der Plah nicht mehr harmlos. Artillerie beunruhigt ihn. Ein winziger furzer Graben, faum einen Meter tief, zieht sich dicht an der einen Barade hinals einziges Deckungsmittel. In ihn mögen ehemals die Leute
Pariser Mordskandal Reflametrick?
Urheber und Opfer einer sonderbaren Idee.
Das Ergebnis der polizeilichen Nachforschungen bestätigt, daß es sich bei der Angelegenheit des falschen Marquis de Champaubert um eine mystifikation, die von ihm selbst inszeniert worden sei, handelt.
Die Hypothese, der lebendig begrabene Marquis de Champaubert alias Pasqual Clemens habe mit zwei Kumpanen die ganze Affäre selbst ausgehedt und sei das Opfer eines hyper amerikanischen Reklametrics geworden, findet immer mehr Glauben. Bekanntlich wollte der Marquis seine Memoiren veröffentlichen. Viele Gegenstände, wie das Rohr im Sarg, durch das Luft eindrang, die Schokolade, die Briefe der Ritter der Themis" usw. sind nach dieser Hypothese sehr wahrscheinlich. Anderereits find heute mittag die zwei Kumpane des Marquis, die wie man annimmt den ganzen Trick inszenierten, in Offet verhaftet und nach Paris gebracht worden, wo sie einem eingehenden Verhör unterzogen werden.
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Der Raubüberfall in Charlottenburg .
Ale Täter fommen Jugendliche in Betracht.
Der freche Raubüberfall, der am Freitag abend in der Schlächterei von Gerbsch in der Berliner Straße 68/69 verübt wurde, scheint, soweit man bisher weiß, von Jugendlichen ausgeführt worden zu sein.
Festgestellt ist inzwischen die Herkunft des Autos. Es ist ein fleiner weinroter Opelwagen mit Sommerverded, der einer Frau Grantke aus der Weinheimer Straße zu Schmargen dorf gehört und ihr am Freitag nachmittag vor dem Hause Schiller : straße 104 zu Charlottenburg gestohlen wurde, als sie das Haus zu
dann, den alten Leutchen die paar Mart, von denen sie ihr Leben fristen, zu stehlen und damit zu verschwinden. Leider hat man von der gemeinen Diebin nur eine sehr dürftige Beschreibung. Sie soll etwa 30 Jahre alt und hellblond sein und einen hellen Strohhut tragen. Wer auf einem Postamt an der Rentenzahlstelle eine Frau dieser Art beobachtet hat oder sonst dazu beitragen fann, sie unschäd
einer fleinen Besorgung betreten hatte. Durch Zeugen, die sich bei der Polizei gemeldet haben, ist festgestellt, daß die Diebe mit den Wagen u. a. in der Berliner Straße hin- und her= zuwarten. Sie sind auch von Frau Gerbsch beobachtet worden, die gefahren sind, wahrscheinlich, um den günstigsten Zeitpunkt ab= mit einem Angestellten vor dem Laden stand und das Auto auf und abfahren fah. Gleich, nachdem sie den Laden wieder betreten und sich hinter den Verkaufstisch gestellt hatte, um beim Bedienen zu helfen, erfolgte der Ueberfall. Die Räuber haben also gewartet, bis der Weg frei mar. Die Bestürzung, die der Vorfall bei den Kunden im Laden und bei den Passanten erregte, bringt es mit sich, daß die Beschreibung der Räuber nur ganz oberflächlich ist. Auch über die Zahl der Beteiligten gehen die Angaben auseinander. Einige Zeugen wollen nur zwei, andere wieder vier Personen gesehen haben. Uebereinstimmend aber fagen alle aus, daß die Räuber Burschen im Alter von höchstens 18 bis 21 Jahren Die Verlegungen der beiden Königsberger Damen sind zum Glüd nicht lebensgefährlich, obwohl sie ein Stüd Weges geschleift wurden. Die eine hat einen Unterschenkelbruch erlitten, die andere Hautabschürfungen.
waren.
Schweres Autounglück bei Halle.
Vier Tote, drei Schwer und zwei Leichtverletzte.
Halle a. d. S., 5. Oktober.
Ein von Nietleben kommendes Lieferauto der Firma Cha beso prallte heute nacht am Eingang des Dorfes Bennstedt so heftig gegen einen Baum, daß die neun Insassen aus dem Wagen herausgeschleudert wurden. Vier Personen, darunter zwei Frauen, wurden sofort getötet. Der Wagenführer und zwei Personen wurden schwer, zwei weitere leicht verletzt. Der Führer des Autos soll betrunken gewesen sein.
alle fagbar", erklärte Magnus Hirschfeld . Als Vertreterin der Jugend lehnte cand. phil. Else Unger die Hilfe der Alten ab. Wir wollen uns nicht helfen lassen," sagte sie, wir wollen uns selber helfen."
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lich zu machen, wird ersucht, sich an die Dienststelle C. 3 des Polizei Keine Bestechung städtischer Beamter.
präsidiums zu wenden.
Sexualnot und Sexualhilfe.
Eine Kundgebung der entschiedenen Schulreformer.
der ersten Oktoberwoche in Berlin eine gut besuchte Tagung zur Der Bund entschiedener Schulreformer hatte in Erörterung von Segualfragen. Segualerziehung, Aufartung, Lebenshilfe waren die Hauptgedanken, die in neun großen Vorträgen behandelt wurden. Es sprachen Stadtarzt Dr. Löwen stein, Stadtarzt Dr. Hodann, Schulrätin Feuerstad, Dr. Krische, Dr. med. Dehmel, Pastor Hans France, Prof. Dr. Paul Oestreich ( der die Tagung leitete) und andere. Der Freitag brachte eine öffentliche Abendversammlung, an der die Jugend sich start beteiligte. 3wölf Redner und Rednerinnen sprachen über Segualnot und Serualhilfe, u. a. Prof. Dr. Paul Destreich, Studienrat Dr. Bernhard Krakauer, Schulrätin Feuerstad, Sanitätsrat Dr. Magnus Hirschfeld , Dr. Dehmel, Dr. Marta Ruben- Wolf, Dr. Frizz Künnel usw. Besonders von Rednern und Rednerinnen aus der Lehrerschaft wurden über die Segualnot der Jugend manche Beobachtungen und Erfahrungen vorgetragen, die dieses Gebiet grell beleuchteten. Zur Serualhilfe forderte man im wesentlichen nichts anderes als das, was seit langem immer wieder gefordert wird: auf flärung. Nicht nur Kindern und Jugendlichen müsse man hier Aufklärung wünschen, sondern auch noch den meisten Eltern und Lehrern. Nötig sei ein anderes Bertrauensverhält. nis zwischen Alten und Jungen. Diese Dinge find ja
vom Depot für ein Weilchen geschlüpft sein, wenn vielleicht| ausnahmsweise einmal ein Flieger kam, und wenn Gefahr bestand, daß Bomben fielen.
Der Graben märe faft zu schmal für einen dicen Mann, doch das schadet nichts, dicke Männer gibt es ja hier vorne nicht mehr. Mißlicher ist seine geringe Tiefe; fie müssen sich niederfauern, um den Kopf unter der Erdfläche zu haben, wenn sie beschossen werden.
Und sie werden es zunehmend. Der Feind scheint ein Auge auf diese Baraden zu werfen. Sie passen ihm nicht, er will ihren Frieden stören.
Ein höchst geeigneter Platz für den Sanitätsdienst! denkt Funt erbittert. Kein sicherer Winkel weit und breit, dafür aber ist man Augenmert des Gegners.
In der besterhaltenden Bude stehen die Tragen mit Material. Auf einem Tisch ausgebreitet liegt bereit, was für Behandlung und Versorgung nötig sein wird. So will es der Arzt.
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Die Sachen sind bewahrt vor Wind und Regen. Im übrigen sind sie in einer geradezu lächerlichen Weise allem ausgeliefert. Jede Pistolenkugel schlüge durch diese Bretterwände. Wenn Granaten kommen alle paar Stunden kommen fie für eine halbe rennt alles aus der Barade und flieht in das Gräbchen. Mehr kann man nicht tun. Das übrige läßt man stehen und liegen und rechnet mit dem Glücksfall, daß es nicht zerstört wird. Man rechnet ja auch damit, daß der fleine Graben verschont bleibt. Zu solchem Optimismus ist man gezwungen, wie hielte man es sonst nur eine Stunde aus.
Ein Geschoß schlägt in eins der Fässer, es verschwindet vom Erdboden, dafür ist das Baradendach flumpig überjät mit gelben Fladen. Sauerkrautfäden hängen von der Dachpappe herunter mie dünnes Gedärm.
Dann aber trifft es die Baracke selbst. Ein Gewinn ist noch, daß bislang fein Bermundeter hergefunden hat zu diesem Vorbild eines Verbandplages, daß kein Kranfer ihn aufgesucht hat.
So werden menigstens Batienten nicht geschädigt oder getötet. Bernichtet wird nur Material- und der Arm eines Ünvorsichtigen, der zu lange gezögert hat, in den Graben zu friechen. Geschrei bricht aus den Brettern hervor, die zum Teil durch die Luft wirbeln. Dann bricht der Verwundete selbst ins Freie. Der rechte Arm ist ihm abgeschlagen, er wanft im Schock und im Schmerz umher, ganz unglaubwürdig
Die Untersuchung wird fortgefeht.
Das Nachrichtenamt teilt mil: Geffern vormiffag fand eine Besprechung zwischen den Herren Staatsanwaltschaftsrat Dr. Weißenberg, Bürgermeister Scholz, Stadtfämmerer Dr. Lange und Obermagistratsrat Dr. Eberty statt, in der die Ergebnisse der bisherigen Ermifflungen durchgesprochen wurden. Es liegt bisher fein begründeter Anhalt für eine Beftech ungeinesfädtischen Beamten vor. Es wird jedoch trotzdem allen Berdächtigungen weiter nachgegangen. Die erforderlichen Ermittlungen werden, soweit Beschuldigungen mit einer strafbaren Handlung in Frage formen, von der Staatsanwaltschaft selbständig geführt. Sofern sich herausftellt, daß strafbare Handlungen nicht nachzuweisen find, werden die Vorgänge zur weiteren disziplinarischen Berfolgung dem Bürgermeister übermittelt werden. Gegen den Profuristen des Berliner Anschaffungsamts, Jakov Liebert, merden jetzt im Zusammenhang mit der Skarek- Affäre erneute Beschuldigungen erhoben. Liebert soll bei der Inventur der Kleidervertriebsgesellschaft zur Uebergabe weiterer Läger an die Gebrüder Staref wesentlich niedrigere Preise eingesetzt haben, als das Cager in Wirklichkeit wert war. Für diese Unkorrektheit foll Liebert von Sflarer eine hypothet auf ein Grundstück erhalten haben. Die Liebert versprochene hypothef ist dann später in Bargeldzahlungen umgewandelt worden, und der Profurist soll im Laufe der Jahre meitere Schecks über höhere Geldbeträge von den Stlarefs ausgehändigt bekommen haben. Die Staatsanwaltschaft wird diesen Dingen nachgchen, um festzustellen, ob
baumelt das weggeriffene Glied hoch oben, nahe der Achsel, an seinem Kleider- und Hautlappen, es ist kaum mehr so viel Stumpf da, daß man abbinden tann.
Ein paar springen bei, darunter der Regimentsarzt, und tun das übliche. Aus durcheinandergeschmissenem, zerfetztem Berbandzeug sucht man hervor, mas noch brauchbar ist. Wer nicht mithilft, ist ein junger Feldunterarzt. Er hodt weiter in der Erdspalte. Durch das Fenster der Barade ist Blut der Verwundeten im Strahl auf seinen Stahlhelm gesprigt. Er wird bleich, weil es ihm rot von obenher in den Schoß tropft. Er begreift nicht, daß es fremdes- er glaubt, daß es eigenes Blut ist. Er beginnt fassungslos zu meinen, er untersucht seinen befleckten Helm mit fahrigen Fingern. Dentt er an eine Gehirnverlegung ohne darüber im flaren zu sein, daß er doch keine Schmerzen emp findet? Bielleicht empfindet er welche. Jedenfalls jammert er. So herunter sind viele, so gelockert die Widerstände der meisten.
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Der Schwerbeschädigte ist verbunden, der weinende Arzt ist aufgeklärt und beruhigt. Dr. Eggebrecht hat beides zuwege gebracht. Im Augenblic plazen feine Granaten, aber man weiß ja von diesem Ort aus Erfahrung: es fommen bald neue. Darum wäre es wichtig, wenigstens den Armlojen wegzufchicken.
Er ist ein Bauer vom Ammersee . Daß er nicht ohnmächtig wird vor Schmerzen? Nein, er ist bei flarem Bewußtsein. Er schlucht um das verlorene Glied. Was er nun anfangen soll? Den Pflug wird er nicht mehr führen fönnen.
Der Regimentsarzt tröstet ihn. Das wird alles wieder, Lorenz. Da gibt es eine Brothefe, mit einem Hafen vorn, in den fann man die Zügel einhängen, mit dem kann man tragen und arbeiten."
So
Er sagt es nicht fehr sicher, er glaubt selbst nicht recht daran, daß es bequem gehen wird ob es überhaupt geht. Wie daher Lorenz den bleichen Schädel verzweifelt schüttelt, verläßt er das Thema und entschließt sich zu dem Befehl, den sehr des Lazarettes Bedürftigen abzutransportieren. Wohin? Zurück aufs Geratemohl. Niemand ist getommen, es scheint auch niemand mehr einzutreffen. menig Hilfbedürftige herfinden, ebensowenig fann man darauf rechnen, Leute von der Sanitätsfompagnie hier auftauchen zu sehen. Man hat feine Verbindung mit ihnen, man hat zu niemand Verbindung. Ob überhaupt und wo Telephonisten in erreichbarer Nähe einen Apparat bedienen, ist unbekannt. ( Fortsegung folgt.)