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Beilage

Freitag, 11. Oktober 1929

Der Abend

Spalausgabe des Vorwärts

Nachdenkliches zum Burenkrieg

Zum dreissigsten Jahrestag seines Ausbruchs- Von Hermann Wendel  

Der füdafrikanische Krieg, der vor einem Menschenalter, am 11. Oftober 1899, mit dem Eindringen der Buren in die britische Kolonie Natal   begann, um erst am 31. Mai 1902 mit ihrer Waffenstreckung zu enden, bietet einer Generation, die von 1914 bis 1918 den organisierten Massenmord in weit phantastischérem Maßstab erlebt hat,

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an militärischen Problemen wenig Fesselndes. Durch die Burentaftif ganz dünne Feuerlinien, Verwendung von Schüßengräben und als Folge von beiden ,, Beere des Schlachtfeldes" wurde er zum Vorläufer des Weltkrieges, aber die damals be­rüchtigten Lydditgranaten der Engländer wirken wie Kinderspiel. zeug neben den an unserer West- und Ostfront beliebten Blaufreuz-, Grünkreuz- und Gelbkreuzgeschossen. Auch erschien es nicht als Wunder, daß zwei kleine Staaten, die knapp 50 000 Kämpfer auf die Beine brachten, am Ende dem britischen Riesenreich erliegen mußten, das schließlich über 200 000 Mann nach Südafrika   geworfen hatte.

Beit denkwürdiger ist denn der Burenkrieg, weil er wie fein anderes außenpolitisches Ereignis zwischen 1870 und 1914

das deutsche   Volk in Atem hielt. Die Schlachtberichte von Colenso, Tugela- River, Magersfontein und Spionstop wurden mit einer Leidenschaft verschlungen, als gehe es um deutsches Schicksal, und die burenbegeisterte Front begann nicht mit Ludwig Thoma  , der im ,, Simpliziffimus" fang:

Es ist ein guter Grund zum Zechen,

Benn deutsche   Bauern für die Freiheit fechten,

und endete nicht bei Wilhelm Liebknecht  , der in der letzten Rede seines Lebens den südafrikanischen Krieg brandmarkte als den niederträchtigsten Raubfrieg, der jemals geführt worden ist". Immerhin hielt sich die Sozialdemokratie, obwohl sie in dem impe­rialistischen Drang nach einem britischen Afrita von Kairo   bis zum Kap die tiefere Ursache des Konflikts erkannte, im wesentlichen frei von der Burenschwärmerei sonder Maß und Ziel, in der der deutsche   Pfahlbürger schwelgte. Denn weder hatte die Freiheit, für die Transvaal   und Oranje   fochten, mit dem Freiheitsideal des zwanzigsten Jahrhunderts sehr viel gemein, noch waren die Buren die biederen und harmlosen Hirten und Jäger, als die jeder schwarzweißrote Stammtisch sie anprostete. Sprach schon die durchgängige Käuflichkeit und Bestechlichkeit ihres Beamten beredt genug gegen das: In der Steppe gibt's ta Sünd!, so war das Bolk als folches

eine herrschende Minderheit von Sklavenhallern! Die Rechtlofigfeit der farbigen Eingeborenen als Hauptstüd im fleinen Katechismus dieser frommen holländischen Großfarmer bildete eine Quelle steten 3wistes mit den Briten  , die, freilich auch nicht aus christlicher Nächstenliebe, dem Schwarzen ein Mehr an Freiheit und Bürgerrecht ließen. Auch daß die nach Entdeckung der Goldminen am Witwatersrand   ins Land geströmien Fremden namentlich britischen Stammes zwar Riesensteuern ausspuden, aber der politischen Rechte entbehren mußten, mar eine eigen tümliche Art republikanischer Freiheit, und schließlich gehörte Expansionsluft auch bei den Buren zu den Kriegsgründen; obwohl der Präsident von Transvaal  , Ohm Krüger,

teine andere Politit als die Bibel

Ein Friedensfreund

Zum 5. Todestage von Anatole France  Am 13. Oftober 1924 wurde im Panthéon der Grabstätte der ganz großen Persönlichkeiten Frankreichs  , ein Mann zur emigen Ruhe getragen, der als Kommunist die Augen schloß, der das letzte Jahrzehnt seines Lebens und länger als Sozialist gedacht und gefühlt hatte, und vor dessen menschlicher Größe und Reinheit sich das offizielle Frankreich   wie der letzte unbekannte Leser irgendeines zivilisierten Landes der Erde in Ehrfurcht neigten. Zehn Jahre nach Beginn des schrecklichsten aller Kriege schien sich die Welt, die in gehetzterem Tempo als je dahinrast, einen Augenblick zu befinnen, um in gemeinsamer Ergriffenheit ein europäisches Genie, mehr: einen europäischen   Menschen zu feiern.

Fünf Jahre sind seitdem dahingestürmt, aber wenn je die mate­rialistische Wahrheit gilt, daß die Unsterblichkeit eines Menschen in seinem Wert als seiner sprechenden Hinterlassenschaft besteht, so gilt diese Wahrheit für Anatole France  . Und es gilt im beson deren Maße für ihn, daß nur die llebereinstimmung von Werk und Bersönlichkeit den toten Buchstaben mit Geisteslebendigkeit und Fülle durchtränkt.

Sollen mir, um ein Streiflicht auf diesen großen Menschen zu werfen, die zahlreichen Bände vor uns auflegen, die wir ihm als undergängliches Erbe danten? 3mei Blätter mittleren Um fanges genügen, um den Rahmen für sein Bild zu spannen. Der tleine Beter", der autobiographische Roman, der die ersten Jugendjahre Anatole Frances schilbert und Die Bormittage der Villa Said", das die von Baul Gjell gesammelten Ge­spräche mit einem Vorwort von Heinrich Mann   enthält.

,, Du fleines, liebes Kinderzimmer! Zwischen deinen vier Bänden fuchten mich nacheinander die farbigen Schatten der Wissen­schaft heim und die Illusionen, die mir die Natur verborgen haben und zwischen der Natur und mir einen immer größer werdenden Wall bildeten, je mehr ich sie zu entdecken suchte: zwischen deinen vier mit Blumen besäten Wänden erschienen mir, zuerst unbestimmt und fern, die fürchterlichen Trugbilder von Liebe und Schönheit." In diesen Worten Anatole Frances findet eine zwar wesentliche, aber nicht beherrschende Seite seines Menschtums Ausdrud: seine Stepsis allem menschlichen Geschehen gegenüber. Aber diese Stepfis findet nicht einen erlösenden Ausweg in transzendenten Spukulationen oder in irgendwelchem mystischen Jenseitsglauben, jie findet ihre Ergänzung, he wenn man das Hegelche

zu fennen vorgab, schwebte manchem seiner Berater ein großes| teinen bedrohten Bruderstamm, er verhielt sich fusch, und dem alten holländisches Südafrika   vor, zu erreichen, wenn man die Engländer ins Meer geworfen hätte.

Auf der anderen Seite erwiesen sich die Briten   feineswegs als die schnöde Krämernation der alldeutschen Hezpresse. Mit Recht hatte Chamberlain  , einer der fanatischsten Kriegstreiber unter den britischen Imperialisten, vorausgefagt, daß es ein langer Krieg, ein bitterer Krieg, ein verlustreicher Krieg" sein werde, denn Eng­land zahlte die Eroberung von Transvaal   und Oranje

mit 22 000 Toten, darunter über 1000 Offizieren. Aber während des härtesten Ringens erheben sich bei den gleichen Engländern, deren angebliche Parole: Righ or wrong, my country! Recht oder Unrecht, ich steh zu meinem Vaterlande! unseren Natio­nalisten so wohlgefällt, auch außerhalb der Arbeiterpartei die Stimmen heftigster Anklage gegen den Krieg. Hätte in Deutschland   in ähnlicher Lage eine Partei ein Hundertstel dessen zu fagen gewagt, was täglich in den Reihen der liberalen Opposition tagtäglich gesagt wurde, wäre das Geheul der Hurra- Kanaille über die Landesverräter" zum Orfan angeschwoller, aber unverzagt geißelten die Campbell Bannermann, Stanhope, Harcourt, Bryce, Morley die verbrecherische Politit des fonservativen Kabinetts, Männer von Rang und Namen wie der Feldmarschall Sir Neville Chamberlain   oder der Vizekönig von Indien Marquis of Ripon protestierten öffentlich gegen die Niederbrennung der Burenfarmen und die Schrecken der Konzen trationslager, und als 1900 das Bolt an die Wahlurnen trat, errang zwar die Regierung mit 2,5 millionen Stimmen so etwas wie einen Sieg, aber 2,4 Millionen Wähler entschieden sich, vom Kriegsfieber nicht angeſtedt, für die Opposition!

Daß derart der britische Imperialismus im eigenen Lande auf ernste Widerstände stieß, verschwiegen

die Schrittmacher des deutschen Imperialismus wohlweislich, denn ihnen, in erster Reihe den Aldeutschen, lieferte der Burenfrieg erwünschte Gelegenheit zu tobjüchtiger Hege gegen alles, was englisch hieß. Für die nationalistische Presse war 1899 die Generalprobe für 1914 mit seinem lächerlichen: Gott strafe England!; nichts fehlte bis zu dem Geblödel vom Raffenkampf, der von den germanischen" Buren gegen die feinschen" Engländer geführt werde. Bor den Karren dieser Heyze wurde auch Wilhelm II.   gespannt und nicht ohne Grund! Als Anjang 1896 die Buren einen Borstroß des britischen fapitalistischen Freibeuters Dr. Jameson gegen Johannesburg   aufgefangen hatten. wünschte ein Telegramm des Hohenzollern   dem Ohm Krüger Glüd, daß es ihm gelungen fei,

,, ohne an die Hilfe befreundeter Mächte zu appellieren", die Unabhängigkeit des Landes zu wahren. Hinter dieser Kund­gebung stand das Auswärtige Amt mit seinen unerforschlichen Rat­schlüffen, aber fie paßte fo gut zu der wilhelminischen Politik der Blöglichkeiten, daß Freund und Feind die Verantwortung dem un­verantwortlichsten Monarchen Europas   zuschab. Darob in England tiefste Verstimmung und bei den deutschen   Kriegshezern Jubel und das Gelöbnis ,,, daß

die ganze Nation hinter ihrem Kaiser

steht, wenn er seine starke Hand schüßend über den bedrohten Bruderstamm in Südafrika   hält". Aber während des Burenfrieges fannte Wilhelm II.   angesichts der Großmama auf Englands Thron

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Wort in diesem Zusammenhang gebrauchen darf schlägt um in die edle Leidenschaft, mit der France   als Bürger zunächst und später als Sozialist für Recht und Gerechtigkeit eintritt, eine Leidenschaft von nicht geringerem Pathos, ais es einst den großen Steptiter des 18. Jahrhunderts und Geiftesvorgänger Frances, Boltaire, beseelt hatte.

Bei der Dreyfus Affäre, ein von den traurigsten Ber­irrungen erfüllter Abschnitt in der Geschichte Frankreichs  , aus dem der Anklagefchrei Zolas bis in unsere Tage hinübergellt, legt er das Band der Ehrenlegion ab aus Brotest gegen den Ausschluß 3olas. Ich weiß nicht, warum die Franzosen das Kreuz der Ehrenlegion so sehnsüchtig begehren. Sind sie eitler als andere Menschen? Nein, das glaube ich nicht; die Menschen sind überall gleich. Ich glaube lediglich, daß die Aeußerungen der Eitelkeit bei jeder Nation anders find. Die Italiener sind auf tönende Titel Die Italiener sind auf tönende Titel stolz: Cavaliere, Commendatore; die Deutschen   auf: Herr Doktor,

Herr Professor und die Amerikaner auf ihr Scheckbuch: der eine ist eine Million wert, der andere zwei."

Aus der Skepsis, so zitiert Heinrich Mann em   schönes Wort Anatole Frances, wird Hilfsbereitschaft; denn die Erkennt­nis der menschlichen Schwäche und des sinnlosen Leidens, das Menschen einander zufügen, müsse im Denkenden Mitleid erwecken und ihn zum hilfreich Handelnden machen. Dies ist der Wert un nachgiebigen Dentens. Wer dagegen immer nur befchönigt, ab schwächt, nergemütlicht, fommt nie zu der Ehre, bessern zu wollen. Je hübscher die Belt in den Büchern ist, um so häßlicher pflegt sie sich mirklich aufzuführen." Auf diesem Wege des Mitleidens, des Mitfühlens tommt France zum Sozialismus. Pariser  Arbeiter wollen den Genoffen Anatole  " als Abgeordneten auf ftellen; aber France   lehnt ab. Er bewundert die Männer der Bolitit, doch er tann ihr Amt nicht teilen. Seine Miffion ifter fühlt es richtig andersartig zu anderen Zielen.

Wenn Literatur nach dem guten Wort Heinrich Manns  nur die Gültigkeit und Bedeutung hat, wo sie zur sozialen Literatur wird, so erfüllt sie diesen ihren eigentlichen Sinn im Lebenswert Anatole Frances im weitesten Ausmaß. Denn die Ironie, die in der Dichtung Frances stärkstens zum Ausdruc tommt und für ihn mindestens so charakteristisch ist wie die Stepfis, hat nichts mit der Ironie etwa der Romantifer zu tun, wie wir fie insbesondere von der deutschen Romantit her tennen. Sie schlägt bei France   leicht in jenes Pathos um, daß der romanischen Raffe eigentümlich und ihr mindestens ebenso geiftesverwandt ist, wie die Mare Logit der Gedanten. Dieses Pathos aber gewinnt bei France  die Größe, die dem Genie eignet. Und von der Batte des jozial

Krüger, der im Winter 1900, ein hilfeflehender Greis, feinen Stab nach Europa   fezte, blieb das Tor des Berliner   Schlosses wie einem lästigen Bettler verschlossen. Als der politische Pastor Bodel­schwigh darauf einen Petitionssturm gegen den Kaiser entfeffein wollte, befahl Wilhelm in unverfälschtem Raschemmenjargon,

,, ihm den Bauch so zu polieren,

daß er fürs erste ein Eingreifen in meine Privilegien durch Bolts abstimmungen in Form eines von Pastoren, Junkern und alten Romteffen geleiteten Ronvents gefälligst unterläßt". Aber im Herbst 1908 fam es noch besser, als Wilhelm II.   einem Engländer porprahlte, er habe damals

einen Feldzugsplan gegen die Buren entworfen und nach London   gesandt. Herrschte da Heulen und Zähneklappern bei Aldeutschen und Nationalisten, daß unser Kaiser, unser Kaiser unverblümt für die britischen ,, Händler" gegen die burischen, Helden Partei ergriffen hatte!

Doch auch die Buren selbst zahlten für die fazengoldene Freundschaft, die die deutschen   Englandfresser ihnen entgegen­gebracht hatten, gebührenden Lohn. Nach der Eingliederung von Transvaal   und Oranje in das britische   Reich bekamen nämlich ihre Bewohner, anders als Polen  , Dänen, Elsässer und Lothringer   in der deutschen   Zwangserziehungsanstalt, ein gestrichenes Maß Selbstverwaltung. Da 1908/09 die beiden Staaten mit Natal und Kaptolonie zur füdafrikanischen Union   verschmolzen, jezte§ 137 der neuen Bundesverfassung die

unbedingte Gleichberechtigung der beiden offiziellen Sprachen, Holländisch und Englisch  ,

fest, so daß jenes gegen die Zeit vor dem Krieg sogar an Boden gewann. Diese staatsmännische Behandlung bewirkte, daß die Buren 1914 für die Ziele des britischen Imperialismus zu den Waffen griffen und, mit ihren eben erst vom deutschen Phalbürger angeschwärmten Führern an der Spize, Bruderstamm hin, Bruder stamm her, den Engländern Deutsch- Südwest   eroberten. Botha starb als britischer Feldmarschall.

General  

Erloschen freilich sind die früheren Gegensäge auch heute noch nicht. In der Union   befehden sich hitzig zwei Richtungen, die mehr holländisch gesinnte mit Herzog, die im wesentlichen die Land­bevölkerung hinter sich hat, und die mehr englisch betonte mit Smuts  , die auf der Stadtbevölkerung fußt. Gegenstand des Streits ist nach wie vor

die Behandlung der Eingeborenen,

denen jene das politische Recht weigert, diese in gewissem Maße zuteilen möchte. Damit aber ist eine ernstere Frage aufgerollt als der Widerstreit zwischen Briten   und Buren, denn in Südafrika  stehen einer und einer halben Million Weißer fünfeinhalb Millionen Farbiger gegenüber, deren Unterdrückung eine soziale Gefahren­quelle ersten Ranges bildet. Wir find," rief im Namen der füda afrikanischen Schwarzen ein Zulu auf dem Brüsseler antiimperia­listischen Kongreß aus,

,, Stlaven in unserem eigenen Baterland!" Entgegenkommen liquidierte Krieg ein untaugliches Mittel war, die Daß sie es sind, zeigt flärlich, wie auch dieser mit Rüdsicht und Probleme des Landes, drehten sie sich nun um Briten  , Buren oder Schwarze, wirklich zu lösen.

bedingten Leidenschaft tommt er mie von selbst zur gesellschaftlichen Kritik, zur Kritik der Gesellschaft. Dieser Dichter, der fich gewiß nie mit Marg beschäftigt hat, ist doch weit mehr als nur gefühlsmäßiger Sozialist! So existiert für ihn nicht das Problem der L'art pour l'art", die Frage, ob die künstlerische Aufgabe auf das Gebiet der Kunst beschränkt sei, oder ob die Arbeit des Künstlers auch anderen Aufgaben und Dingen, die außerhalb der Sphäre des stofflichen Künstlerischen liegen, zugängig gemacht werden kann. Kunst hin, Tendenz her was ein Künstler anpadt, ist und bleibt Kunst, gleichgültig, welche Zwecke er damit verfolgt.

"

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So nimmt France   zu allen Problemen des Tages, die ihne wesentlich erscheinen, Stellung. Stets ist die Politit in den Bereich seines Intereffes gezogen, und gerade für die Gegenwart find seine Worte über Krieg und Chauvinismus von besonderer Bedeutung. Spielt man ein nationales Bewußtsein gegen das andere aus, so treibt man schändlichen Mißbrauch. Die Achtung vor anderen Bölkern führt uns zur Anbetung unseres eigenen Baterlandes. Leider aber ist das Baterland nicht nur eine Zu­sammenfassung lichter Gedanken. Es bedingt auch aus sozialen Gründen eine Unmenge von finanziellen Unternehmungen, von nur wenige billigen kann. Besonders der Kampf zwischen den bisweilen sehr ungerechtfertigten fapitalistischen Begier den treibt die Nationen zu Zusammenstößen und ist die Ursache moderner Kriege. Das ist wohl das Traurigste auf der Welt."

denen man

Und was France über den Chauvinismus gesagt hat, unter dem er mährend des Krieges aufs schwerste litt, das hat er als Bermächtnis allen Bölkern der Erde gesagt: Die Chauvinisten find dumm und halsenswert, wenn sie sagen, daß der Krieg er­haben und die Schule aller Tugenden sei, daß er die Menschen stäble und perjünge, daß die Vorsehung den Würdigeren den Triumph schenke, daß die Größe seines Voltes an der Zahl seiner Siege gemessen werde, das heißt, an den Morden, bei denen mit den Feinden auch die eigenen Landeskinder umkommen."

Dichterstimmen auf Schallplatten.

pr.

Die Bariser Académie Rationale de Musique hat eine Anzahl von Schallplatten aufnehmen lassen, die von modernen französischen   Dich­tern besprochen wurden. Man will so die Stimmen berühmter Lite­raten der Gegenwart auch späteren Generationen erhalten. Es liegen bereits jetzt Platten von Tristan Bernard  , André Dumas, Maurice Rostand, Paul Balern, der Colette   u. a. m. vor. Im An. schluß daran arbeitet der Dichter André Rivoire   an einer sprechenden Anthologie lebender Dichter..