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Leichenschänder.

Ein Beispiel nationalsozialistischer Schreibweise

über Stresemanns Tod.

Wie weit die politische Verwahrlosung der nationalsozialistischen Bresse gediehen ist, zeigt ein Beispiel aus dem Donauboten" in Ingolstadt in Bayern , und zwar aus der Nummer 228 vom 3. Oktober 1929:

,, Deutschlands Außenminister Gustav Stresemann , Inhaber des Kontos S. Gustav, wurde, wie an den Telegramm­tafeln heute früh zu lesen war, vom Schlage getroffen. Stresemann war in den Augen aller Pazifisten, der Sozialdemo­traten und aller Stiefellecker der glorreichste" Außenminister, der es verstanden hat, das ganze deutsche Volk zu versflaven und Deutschland selbst zu einer Kolonie der Siegerstaaten zu machen. Ein Aufatmen geht durch das national dentende deutsche Bolt, daß Stresemann nicht mehr ist und daß Gott soviel Erbarmen zeigte, ihn aus seiner fluchwürdigen Tätigkeit jäh herauszureißen. Wir als Nationalsozialisten haben nur zu bedauern, daß es uns nicht mehr gegönnt war, ihn, den Volksverschacherer, vor die Schranken eines Staatsgerichtshofes zu schleppen, um ihm die verdiente Lektion zu erteilen, die ihn so fühlbar getroffen hätte, wie seine Außenpolitik das ganze deutsche Bolt." Das sind die sittlichen Erneuerer Deutschlands ! Das sind die Leute vom ,, Boltsbegehren"!

Reine Fusion der Flotten.

Der Böllerbund hat nichts mit dem neuen Flottenabkommen zu tun.

Washington , 12. Oftober.

3m Staatsdepartement wurde auf eine Anfrage aus Presse­treifen auseinandergesetzt, daß die Londoner Seefonferenz die Re­vision und den Ausbau des Washingtoner Abkommens erstrebe und auf Grund der im Abkommen ausdrücklich enthaltenen Klaufel, die eine vorzeitige Einberufung zu neuer Besprechung vorfieht, zwischen London und Washington vereinbart worden sei. Beschlüsse, die in der Londoner Konferenz gefaßt werden, fönnen alsbald von den beteiligten Mächten ratifiziert und in Kraft gefeht werden, ohne daß es einer formellen Zustimmung durch Genf bedürfe. Stimson befonte, daß die Verständigung zwischen London und Washington fich auf moralische, nicht auf militärische Kräfte beziehe. Eine Ber­einigung der beiden Flotten unter gemeinfamem Kommando sei nicht erörtert worden. Ein im gestrigen Washingtoner Star" veröffentlichter Artikel, der die Fusion der britischen und der amerikanischen Flotte zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens als bereits fest beschlossene Tatsache hinstellte, wurde heute hier offiziell dementiert.

Der Besuch Macdonalds in Kanada .

Ottawa , 12. Oktober. Macdonald foll beabsichtigen, bei seinem bevorstehenden Besuch dem tanadischen Premierminister Madenzie King den Vorschlag zu machen, daß die zurzeit bestehende Flottenbasis in Halifag ge­schleift wird. In fanadischen Regierungsfreisen wird einstweilen noch abgelehnt, sich in irgendeiner Form zu dieser Angelegenheit zu äußern.

Frankreich für die Boote. Borstoß gegen die Flottenstützpunkte Englands. Paris , 12. Oftober.

Der linksrepublikanische Abgeordnete Mottu hat eine Inter­pellation über die Flottenpolitik der Regierung eingebracht. In dem an den Ministerpräsidenten gerichteten Schreiben erklärt er es für notwendig, noch vor der Eröffnung der Flottenverhandlungen im Barlament eine Aussprache über die Frage der Seeabrüstung vor­zunehmen. Er mendet sich scharf gegen die Anregung Englands und Ameritas, die Unterseeboote zu beseitigen, und wünscht, daß die französische Regierung den Antrag stellt, daß auf das Pro­gramm der Flottenkonferenz die Frage der Beseitigung der eng­lischen Flottenstützpunkte im Mittelmeer gesetzt werde, da sie eine dauernde Bedrohung für Frankreichs Sicherheit bedeuten

fönnten.

3talien wünscht Parität mit Frankreich .

Rom , 12. Oftober.

Mehrere Blätter suchen Frankreich zu veranlaffen, fich mit Stalien über die Londoner Konferenz vor deren Beginn zu ver­ständigen, wobei allerdings Vorbedingung sei, daß Frankreich zur See die Parität mit Italien annehme. Wenn dies zugestanden mürde, könnten beide Mächte gegenüber Amerika und England darauf hinweisen, daß die Abrüstung zur See mit der Abrüstung zu Lande und in der Luft zusammenhänge.

Die Schuldigen beschuldigen.

Die Reihe der ungedeckten Schecks bei der Stadtbant. In Moabit gehen heute die Bernehmungen der Ange­schuldigten und der Zeugen, die bereits in stattlicher Zahl ge­laden worden sind, weiter. Die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich auch mit den Geschäften zwischen den Stlarets und der Stadtbank, nachdem May Sklaret von seiner bisherigen Tattif. überhaupt nichts zu wissen, endlich ab­gegangen ist.

Stlaret stellt jetzt die Dinge so dar, als ob er bei der Bei­bringung von Unterlagen geradezu von einzelnen Beamten der Stadtbank aufgefordert worden sei, wertlose Be= Tege beizubringen. Er belastet in dieser Beziehung den Ab­teilungsleiter Schröder von der Stadtbank und behauptet folgen­des: Die Stadtbank habe von der KVG. Sicherheiten verlangt, und zwar hätte der Abteilungsleiter Schröder den Stlarefs selbst den Rat gegeben, doch eigene Schecks zu hinterlegen. Das ist auch tat­sächlich geschehen, ebenso wie von der KVG. Postschecks hinterlegt murden, die drei bis vier Monate vordatiert waren. Bei den Bank­schecks waren zwar am Tage der Uebergabe ausreichende Deckungs­

Emmen vorhanden, doch haben die Angeschuldigten häufig schon

wenige Tage nachher ihre ganzen Guthaben gezogen, so daß die Schecks, die die Stadibant als Sicherheit im Trefor liegen hatte, ungedeckt waren und überhaupt teine Sicherheiten mehr darstellten. Bon diesen Manipulationen habe nach Angabe der Sflarets die Direktion gewußt. Hierüber werden die Stadtbankdirektoren jegt sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch im Disziplinar verfahren von Oberregierungsrat Tapolsti eingehend vernommen merden.

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Fer deutschnationale Reichstagsabgeordnete Bruhn ersucht uns um die Aufnahme folgender Berichtigung: Die in Nr. 477 des

Sowjetunion in der Weltwirtschaft.

Vier Jahre Rußlandvertrag.- Deutschlands Sowjetexport.

Bor vier Jahren, am 12. Oftober 1925, murde nach langen und der schwierigen Berhandlungen Handelsvertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion abgeschlossen, der auch heute noch in Kraft ist. Die Reichsregierung ftimmte dem Ab­fommen an dem Tage zu, an welchem die Locarno - Delegation von Berlin abreiste. Deutschland ließ durch den Vertragsabschluß bei den Westmächten feinen Zweifel darüber aufkommen, daß durch die Ver­ständigungspolitik im Westen seine flare Friedenspolitit gegenüber Sowjetrußland in feiner Weise beeinflußt

wurde.

Die internationale Bedeutung dieses deutsch - russischen Wirtschafts­abtommens liegt darin, daß Deutschland die erste Großmacht war, die einen

Wirtschaftsvertrag mit Sowjetrußland

auf breitester Grundlage abschloß. Handelspolitisch sieht der Ver­trag die gegenseitige meist begünstigung bei der deutschen und russischen Einfuhr vor. Außerdem aber enthielt dieses Abkommen, das ein umfangreiches Wert darstellte, ein gesondertes Nieder­lassungsabkommen, ein Wirtschafts-, Eisenbahn- und Seeschiffahrts abfommen, ferner die Regelung der Handelsgerichtsbarkeit und des gewerblichen Rechtsschutzes. So wurde eine umfassende Regelung der gegenseitigen deutsch - russischen Beziehungen auf breitester Rechtsbasis getroffen. Da der Vertrag wegen der besonderen Bedingungen, unter denen sich das Wirtschaftsleben in Sowjetrußland abspielt, nicht alle Möglichkeiten der Praxis im voraus regeln fonnte, hat er sich im Laufe der Zeit als reform bedürftig erwiesen. Ende vorigen Jahres wurde daher das Abkommen in neuen Ber­handlungen mit Rußland in verschiedenen wichtigen Punkten aus­gebaut. Ein wichtiger Punkt dieser Berhandlungen von 1928 war eine Verstärkung der Rechtssicherheit für deutsche Staatsangehörige, damit sich Vorfälle, wie in dem bekannten Donez - Prozeß nicht wiederholen. Außerdem wurden gewisse Schwierigkeiten, die sich aus dem russischen Konzessionssystem ergaben, für die deutsche Wirtschaft beseitigt. Mag auch an dem Vertrag von 1925 noch manches auszusetzen sein, so zeigt die schnelle Verständigung bei den Wirtschaftsverhandlungen im letzten Jahr doch, wie wertvoll der vor vier Jahren abgeschlossene Bertrag als Grundlage für den Ausbau der deutsch - russischen Wirtschaftsbeziehungen ist.

Die Frage liegt nahe, wie sich seit dem Abschluß des Handels­vertrages mit Rußland

der deutsche Export nach der Sowjetunion entwickelt hat. Man kann natürlich nicht die deutsche Ausfuhr nach Rußland in den letzten Jahren mit der Zeit vor dem Kriege ver­gleichen, wo das alte Rußland im Jahre 1913 für annähernd 2,7 mil. lionen Goldmart Waren in Deutschland kaufte. Einmal hat Ruß­ land im Besten seines Reiches große Gebiete, wie Polen , Finnland . und die drei baltischen Randstaaten verloren. Außerdem aber befigt die Sowjetunion ein Außenhandelsmonopol, das die Ein­und Ausfuhr nach bestimmten Plänen regelt und dessen Tätigkeit der großen wirtschaftspolitischen Linie der Sowjetunion unterge ordnet ist. Oft genug hat es sich in den letzten Jahren ergeben, daß bas Außenhandelsmonopol aus währungspolitischen Gründen unter Zurüdstellung wirtschaftlicher Notwendig. feiten feine Auslandsfräfte auf das stärkste drosselte, auf der anderen Seite aber zur Attivierung seiner Handelsbilanz 3mangsexporte durchführte.

Nach der Handelsstatistit der Sowjetunion entwidelte sich die Einfuhr aus Deutschland in den letzten vier Jahren folgendermaßen:

1925 1926

1927

1928

261,5 Millionen Mark 350,8 401,1" 498,3

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"

" "

,, Vorwärts" vom 11. Ottober 1929 enthaltene Behauptung, ich hätte mich wochenlang auf Kosten der Sflarefs in einem Bad aufgehalten, ist unwahr. Wahr ist vielmehr. daß ich meinen Kuraufenthalt jelbit bezahlt habe."

Böß antwortet.

Heute mittag ist das Antworttelegramm von Ober­bürgermeister Böß auf die geftrige Mitteilung des Bürger­meister Scholtz aus Lo Angeles eingetroffen. Oberbürgermeister Böß telegraphiert:

Amerifatommiffion tritt gemäß vorgesehenem Reise­plan Rüdweg an. Borzeitige Rüdfehr nicht beabsichtigt, da fachlich schädlich, technisch schwierig und neue Borbereitungen in Städten. Neues Jnterview falsch. Böß hat stets betont, Borgänge in Berlin feien sehr wichtig, würden von ihm genau verfolgt. Bitte Berichtigung fordern.

Das Interview, auf das sich Oberbürgermeister Böß hier bezieht, war das gestern in mehreren Blättern veröffentlichte der Associated Preß , das in folgender Form in Berlin an gekommen war: Oberbürgermeister Böß erklärte ausdrücklich, es sei ihm ganz gleichh, was in Berlin sich abspielt. Er selbst sei in keinen Skandal verwickelt, und er habe die feste Absicht, den ursprünglichen Reiseplan durchzuführen.

In dem Kabel, das Bürgermeister Scholz gestern nach Los Angeles gesandt hat, das den augenblicklichen Stand der ganzen Angelegenheit sehr eingehend darlegte, war auch der Wortlaut dieses Interviews mitgeteilt.

Maffenermission von Emigranten.

Der Kampf um die Nansen- Baraden.

Der Streit um die sogenannten Nansen- Baraden in der General- pape- Straße , in denen russische Flüchtlinge untergebracht sind, ist jetzt in ein neues enf­scheidendes Stadium getreten.

Nachdem der Völkerbund und der Fiskus bereits einige

Die deutsche Einfuhr nach Sowjetrußland ist also seit 1925 Jahr für Jahr gestiegen. Wesentlicher aber als diefe Tat­sache ist, daß

=

Deutschlands Anteil an der Gesamteinfuhr Rußlands Don 1925 bis 1927 sich von 16,4 auf 28,3 Proz. erhöhte. Er ging dann im letzten Jahr leicht auf 28 Proz. zurück. Da das russische Wirtschaftsjahr von Oktober bis September läuft, ist der abschließende Bericht für das letzte Wirtschaftsjahr 1928/29 noch nicht bekannt­gegeben. Dagegen läßt der Bericht für das vorhergehende Jahr 1927/28 ertennen, daß Deutschland für bestimmte Waren als stärkster, teilweise sogar als fast ausschließlicher Liefe rant in Frage fommt. So lieferte Deutschland in dem Berichts­jahr rund 81 Pro 3. der gesamten Farben und Farbstoffeinfuhr, 65,4 Proz. der Maschinen und Apparateeinfuhr, 62,8 Proz. an Maschinenteilen und an optischen sowie physikalischen Instrumen ten 77,5 Proz. der Gesamteinfuhr. Auch die deutsche elektrotechnische Industrie lieferte fast zwei Drittel der Gesamteinfuhr Rußlands an elektrotechnischem Zubehör. Der Anteil Deutschlands an der gesamten sowjetrussischen Fertigwareneinfuhr flieg in dem betreffenden Berichtsjahr von 49,6 auf 56,4 Proz.

Andererseits ist auch die russische Einfuhr nach Deutsch­ land seit dem Abschluß des Handelsvertrages Jahr für Jahr ge­fliegen. Sie betrug 1925 nod) 252,4 mill., dagegen im letzten Jahr schon fast 725 mill., fonnte sich also im Laufe von vier Jahren fast verdreifachen.

Allerdings hat Deutschland im letzten Jahr auch im Rußland­geschäft die Konkurrenz des Auslandes immer fühlbarer zu spüren bekommen. Noch 1922 lieferte Deutschland fast zin Drittel der russischen Gesamteinfuhr, an zweiter Stelle folgte England mit 19 Proz. und die Vereinigten Staaten mit 14 Proz. Andere Einfuhrländer wie Frankreich , Desterreic und die Tschechoslowakei hingen weit zurück. In dem Wirtschaftsjahr 1927/28 hält zwar Deutschland mit einem Anteil von 29,3 Proz. at der Gesamteinfuhr Sowjetrußlands immer noch die Spize, jedoch sind ihm die Vereinigten Staaten , die ihren Anteil an der russischen Einfuhr bis auf 22,1 Proz. steigern fonnten, schon ziemlich dicht auf den Fersen. Infolge des politischen Konflikts mit der Sowjetunion ist die Einfuhr Englands auf 5,5 Proz. zurückgegang n und steht erst an vierter Stelle hinter Argentinien mit 5,9 Proz.

Nach den vorläufigen Ergebnissen hat sich die deutsche Ein. fuhr nach Sowjetrußland in dem am 30. September abgelaufen' n Wirtschaftsjahr 1928/29 verhältnismäßig gut gehalten. B:- sonders das letzte Jahr stand in Rußland aus währungspolitischen Gründen

im Zeichen der Einfuhrdrosselung

Umständen die Einfuhr Deutschlands nach der Sowjetunion nur und der zwangsweise gesteigerten Exporte. Wenn sich unter diesen der russischen Gesamteinfuhr als verhältnismäßig günstig Don 400 auf 392 Mill, Mark verringert hat, so kann dies im Rahmen bezeichnet werden. Allerdings wind trotz der Sicherungen, de Deutschland im Handelsvertrag mit Rußland erhalten hat, die amerikanische Konturrenz immer gefährlicher, weil die Amerikaner mit ihren unerschöpflichen Geldquellen in der Kreti frage, die für Rußland immer noch ausschlaggebend ist, weitaus großzügiger operieren fönnen als Deutschland .

Die ftabile Entwicklung des Geschäftes mit der Sowjetunion ist jedenfalls wichtiger als das Gefläff, das die Moskauer und die von ihr abhängige Presse im Ausland von Zeit zu Zeit gegen di Reichsregierung ertönen läßt, um vor den irregeführten Masse 1 das Phantom der kapitalistischen militärisch drohenden Ein­treisung aufrechtzuerhalten.

verweigert. Es fanden zunächst stundenlange Bergleichsverhand­lungen statt, und zwar wurde von dem Vertreter der Tempelhofer Heimstätten A.-G., Rechtsanwalt Moser, der auch vom Richter unter­stügte Vorschlag gemacht, daß die Russen freiwillig die Räume bis zum 30. November räumen sollten. Rechtsanwalt Dr. Maffalski, der die sich gegen die Räumung sträubenden Russen vertrat, versuchte zu erreichen, daß die Räumungsfrist bis zum 31. De­z ember verlängert mird, womit sich die Gegenseite jedoch nicht einnerstanden erklären konnte. Die Vertreter der Heimstättengesell­schaft wiesen auch darauf hin, daß die vor den preußischen Ministerien schwebenden Verhandlungen auf anderweitige Unterbringung der Russen viel eher gefördert werden fönnten, wenn ein vollstreckbares Urteil vorliege, denn auch die Behörden würden es nicht auf den Standal ankommen lassen, daß man die russi schen Emigranten auf die Straße sezen müsse. Obwohl Rechtsanwalt Dr. Maffalsti mehrmals Gelegenheit gegeben wurde, mit seinen Mandanten Fühlung zu nehmen, stimmte diese Gruppe nicht dem an­gebotenen Bergleich zu, den auch der Richter aus den gleichen Gründen befürwortete. Während 17 Parteien, die von Rechts­dem die Wohnungen bis 30. November geräumt werden, mußte für anwalt Krause vertreten wurden, sich dem Vergleich anschlossen, nach die Mehrheit der Emigranten, und zwar einzeln für jede Partei, in die Verhandlung über die Räumungsflage eingetreten werden.. Die Entscheidung des Gerichts liegt bisher noch nicht vor.

Bootskatastrophe am Atlantik .

30 Personen an der mexikanischen Küste ertrunken. Bera Cruz, 12. Ottober. Bei Delacrobe(?) ist gestern ein Boot mit 30 personen infolge des hohen Wellengangs umgeschlagen. Sämtliche Infaffen sind ertrunken.

Los Angeles " in Not.

Paris , 12. Oktober. Räumungsurteile erwirft hatten, tritt jetzt die Tempel foll nach einer Meldung der Pariser Ausgabe des New York Herald " Das amerikanische Marineluftschiff Cos Angeles" hofer Heimstättengesellschaft als Klägerin auf, der in zwischen die Baracken vom Reich übereignet sind. Die Heimstätten bei einer Fahrt über dem Meer Havarie durch Bruch eines gesellschaft fab sich zu dieser Maßnahme gezwungen, weil sie auf Delzufuhrrohres erlitten haben. Das Schiff ist von seiner dem ihr schon seit Jahren gehörenden Gelände Wohnungsbauten Bafis Lakehurst etwa hundert Meilen entfernt. Die Befahung ver. errichten will, für die bereits alle Borbereitungen getroffen sind.| fucht, die Reparatur mit Bordmitteln durchzuführen. Vor dem Mietsschöffengericht Berlin Schöneberg . wurde deshalb gegen 76 Parteien der in den Baraden wohnen- Am Freitag haben 8 Offiziere, 200 Mann, 26 Pferde, Bagagen. den Emigranten verhandelt, die rund 120 Berjon en umfassen. und Feldküchen, die bisher das Fort Kirchbach besetzt hielten, Bei der Verhandlung trat wieder die Uneinigkeit zwischen den russi den Kehler Brüdentopf verlassen. Die zwei zurückgebliebenen schen Emigranten zutage, die in zwei Gruppen gespalten sind, von schen Emigranten zutage, die in zwei Gruppen gespalten sind, von Bataillone werden den Brüdentopf noch bis zum 30. Juni 1930 denen eine besonders hartnäckig die Räumung ihrer Notwohnungen befeßt halten.