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Ludendorffs Kandidatur 1924.

Eine geglückte Spefulation auf die Eitelteit.

Die folgende Darstellung wird uns von einem aus: gezeichneten Kenner der Verhältnisse gegeben, der in dieser Zeit in engster Berbindung zu Hitler   und Ludendorff   stand. Bis zu den Thüringer Landtagswahlen im Januar 1924 den ersten Wahlen seit dem gescheiterten Putschversuch vom November 1923- lehnte Herr Hitler   jedwede aktive oder passive Be­teiligung an den Wahlen, sei es zum Reichstag oder zu den Land tagen, mit aller Entschiedenheit ab. Maßgebend für ihn war, neben programmatischen Gesichtspunkten, die Erwägung, daß eine Teilnahme an der Wahl die zahlenmäßige Bedeutungs losigkeit der Nationalsozialisten publit machen müsse und damit die Aktionsfähigkeit der Partei behindern könne. Nachdem jedoch der Marsch nach Berlin  " bereits an der Münchener   Feldherrnhalle   geendet hatte und der Kampfeswille der Sturmabteilungen angesichts des ersten Rugelwechsels gebrochen war, nachdem Hitler und seine Getreuen in den Gefängnissen gelandet waren und feine Plattform für eine legale Betätigung der illegal gewordenen Partei sich mehr bot, da sette Dr. Artur Dinter  das ,, enfant terrible" der Nazis, den Wahlkampf der vereinigten Nationalsozialisten und Deutschvölkischen um den Thüringer Landtag  mit eigener Liste in Szene und fam mit einem gewissen Er folge nieder ein Erfolg allerdings, den er nur der damaligen

chaotischen Zeit verdantie.

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Bon diesem Zeitpunkt an ,, gestattete" Herr Hitler   den National­sozialisten zunächst die aktive und passive Wahlbeteiligung; wenige Wochen später aber, als die Frage der bayerischen Land­tagswahlen und der Wahlen zum Reichstag erörtert murde ,,, befahl" Herr Hitler die Teilnahme an den Wahlen um, wie er ausdrücklich betonte, sowohl den ,, Parlamentarismus Don innen her auszuhöhlen", als auch eine Basis für die zukünftige, durch das Berbot sehr erschwerte Propaganda der Partei und, vor allem, für die Rüdtehr der außer Landes sich befindlichen Flüchtigen vom November 1923 zu schaffen. Es gab jedoch sofort Krach um die Mandate, namentlich bei den Reichstags

mahlen.

Nicht nur, daß es notwendig war, bei der Ausstellung der Kan­didaten für die gemeinsame Bewegung" den ohnehin schon tief gehenden Gegenjaz München  - Berlin   bzw. Hitler­Graefe in irgendeiner tragbaren Form zu überbrücken, sondern diese natürlichen" Spannungen waren auch noch verschärft worden dadurch, daß, während Hitler   sich in Landsberg   befand, die Herren Graefe, Bulle und Henning in gröbster Weise gegen die Graefe, Bulle und Henning in gröbster Weise gegen die Gebote der Taftit und des Tattes sich versündigt hatten" mie Hitler es auffaßte. Tatsache war die, daß die Berliner   Herren feine Mühe scheuten, um die nord- und süddeutschen Nationalsozia­listen unter ihre Führung zu bringen.

So war furz vor den Reichstagswahlen 1924 die Lage ver­worrener denn je; die einzige Autorität, die, von beiden Seiten anerkannt, den Konflikt zu meistern in der Lage gewesen wären, Ludendorff!

mar

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In Ludendorffs Händen also lag der Schlüssel. Doch während noch die Borbereitungen für eine Klärung der Berhältnisse getroffen wurden,

hate herr von Graefe in gefchidtester Ausnuhung der Luden­dorfffchen Mentalität dem General Ludendorff angetragen, die Spitzenkandidatur auf der Reichsliffe der vereinigten National­

fozialisten und Deutschvölkischen zu übernehmen. Herr Alfred Rosenberg  , der damals unter dem. Dednamen ,, Schulz" die Leitung der Parteigeschäfte der Nationalsozialisten inne­hatte, bekam rechtzeitig Wind von Graefes Plänen und schickte, da er selbst besorgt war, verhaftet zu werden, einen Beauftragten zu Hitler  , um deffen Meinung einzuholen.

Herr Hitler   to bte in der ihm nun einmal eigenen drastischen Weise über das Vorhaben Graefes und erklärte, daß dieser Schach­zug, der die Eitelkeit Ludendorffs berücksichtigt, nur dazu dienen solle, um Ludendorff   ,, vor den Wagen der Berliner   Jongleure zu spannen", um ihn, Hitler, von Ludendorff   zu trennen. Als der Beauftragte Rosenbergs eine flare Entscheidung erbat, da bestimmte Hitler, daß der Beauftragte in seinem Namen bei der Unterredung zwischen Ludendorff   und Graefe zugegen sein und erflären solle, daß die Kandidatur Ludendorffs der Bewegung mindestens eine Million Arbeiterstimmen fosten merde; im übrigen solle Ludendorff   seinen Namen für solche Fälle" reserviert bleiben müsse, Fälle, die bereits in Aus: wirtung des Hitler- Prozesses afut werden fönnten.

Der unsterbliche Goldmacher.

Zu den Münchener Versuchen des Ingenieurs ,, Tausend".

3war haben gewisse Entdeckungen auf dem Gebiet der Atom-| Im 17. Jahrhundert mar einer der berühmtesten Schwarzkünstler lehre des Dogma von der Unwandelbarkeit der Elemente zerstört; der Schotte Setonius  , der von Hof zu Hof   zog, ohne auch nur ein theoretisch ist also die Herstellung von Gold nicht unmöglich. Die einziges Mal die Erwartungen seiner Gönner und Auftraggeber zu Versuche des Ingenieurs" Tausend, der soeben vor einem Kreise täuschen. In Dresden   sollte er dem Kurfürsten sein Geheimnis ver­sachverständiger Männer angeblich Gold hergestellt hat und nun raten, was er nicht tat; er wurde dafür ins Gefängnis geworfen auf Grund diess Erfolges beansprucht, aus der Haft entlassen zu und gefoltert. Es gibt wenige Fürsten der damaligen Zeit, die werden, in die ihn die von ihm geprellten Geldgeber gebracht haben, teinen Hofadepten hielten und nicht jede Empfehlung eines solchen dürften gleichwohl mit größter Borsicht aufzunehmen sein. In der mit Gold aufgewogen hätten. Maria Theresia   hatte drei Gold­jahrhundertelangen Geschichte der Goldmachertunst ist es nur zu macher in ihren Diensten; noch Kaiser Franz I.   förderte Alchimisten häufig vorgekommen, daß geschickte Alchimisten die Aufmerksamkeit die ihm empfohlen waren. Eine große Rolle im Breußen Friedrichs I. der zur Kontrolle bestellten Gelehrten zu täuschen verstanden. Die spielte der Italiener Gaetano de Ruggieri, der von den Fürsten des Reihe der Männer, die vorläufig der Goldmacher Tausend beschließt, damaligen Europa   mit Titeln, Aemtern und Ehren aller Art über­ist endlos lang; es hat zu allen Zeiten seinesgleichen gegeben, die häuft wurde. Er gehörte zu den geschicktesten Bertretern seiner den Anschein zu ermeden und zu erhalten verstanden, als seien fie Sunft; wußte er doch immer wieder selbst erschüttertes Bertrauen im Besitz des Steins der Weisen, nach dem die Menschheit von zurückzugewinnen. Bom König von Preußen wurde er mit Aus­jeher ebenso sehnsüchtig wie vergebens gesucht hat. zeichnungen aller Art bedacht. Jahrelang hielt er den Berliner   Hof durch Ausflüchte hin, und erst als der König ihm den Befehl erteilte, fogleich einen halben Zentner Gold in natura herzustellen, entfloh er nach Frankfurt am Main  , wo ihn die preußischen Häscher erst nach leberwindung großer Schwierigkeiten verhaften konnten. Er wurde nach Preußen zurückgebracht und in einen Anzug von Lein­wand, der mit Rausch- und Flittergold bebedt war, an den Galgen geknüpft.

Hermes Trismegistos   wird als der Vater der Schwarzkunft bezeichnet, der im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung in Aegypten   lebte. Bei der Eroberung Aegyptens   lernten die Araber diese Kunst kennen, und von ihnen stammt ja auch die Bezeichnung Alchimie, die nichts anderes als ,, bie Chemie" bedeutet. Bon den Arabern gelangte die schwarze Kunst nach Europa  ; namentlich in Deutschland   und Desterreich hat sie viele Nachläufer und Gläubige gefunden, dem ,, nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!" Die Alchimisten besaßen selbst in den höchsten Kreisen ihre Klienten, fie genossen gerade bei Königen und Fürsten   das Ansehen von Zauberern, denen man zutraute, mit einem Schlage die Mittel zu Bauberern, denen man zutraute, mit einem Schlage die Mittel zu schaffen, die den emigen Geldverlegenheiten der Regierenden ein Ende machen konnten. Ein solcher Alchimistenschutzherr war Kaiser Rudolph II., der seine Residenzstadt Brag zu einem Sammelpunkt aller Schwarzkünstler der Welt machte. Das Alchimistengäßchen auf dem Hradschin legt noch heute Zeugnis ab, mie nahe in des Wortes verwegenster Bedeutung die Goldmacher unter denen ja nicht nur Schwindler, sondern auch Gelehrte waren dem kaiser lichen Thron standen. Eine gekrönte Alchimistin war Barbara, die Gemahlin des Kaisers Sigismund  , die bei dem Bersuch, Kupfer durch Arsenik in Silber zu verwandeln, eine weißschimmernde Le gierung gewann, die sie als echtes Silber verkaufte. Bei den sächsischen Kurfürsten stand lange Zeit ein gewisser Sebaldus Schwerzer in hohem Ansehen. Er war nicht der einzige Hofadept.

Los- Harold- Los!"

Gloria Palaft.

Eine Pferdebahn inmitten des modernen Großstadtverkehrs wirkt an sich schon grotest. Wird diese Pferdebahn nun noch von Harold Lloyd gelenkt, dann entstehen Situationen, die den Höhe­punkt der Komit erreichen. Es ist selbstverständlich, daß das nette Pferdchen immer dann bodt, wenn der Berkehr am stärksten ist und daß Harold Lloyd niemals auf naheliegende Lösungen tommt, sondern das Berkehrteste wählt.

Groteske Romit umrantt eine Handlung mit triminellem Ein­schlag, denn die Pferdebahn foll von einer Elektrischen- Straßenbahn Gesellschaft aufgetauft werden. Diese Gesellschaft will jedoch nicht den vereinbarten Preis zahlen, deswegen versucht sie durch Inirigen den Wagen aus dem Verkehr zu ziehen, und Harold Lloyd, der sonst immer fehl am Blag ist, oder das tut, was andere Menschen in einer ähnlichen Lage niemals hun würden, rettet im entscheidenden Augen­blick die Situation.

An sich wirkt der Film außerordentlich frisch, aber man ist zu der Feststellung gezwungen, daß Harold Lloyd im Aufbau seiner Filme in der Gefahr schwebt, schematisch zu werden. Einzelne Szenen erinnern schon zu start an den unvergeßlichen ,, lm Himmels willen". Es finden sich dazu Parallelen, die einen kritischen Zu­schauer bedenklich stimmen.

F. S.

Die Schwindler unter den Alchimisten gingen sehr raffiniert vor; sie benutzten Schmelztiegel mit doppelten Böden, zwischen denen der Golbstaub verborgen war, verwendeten zusätzlichen Samen", 3innober oder Eisenoxyd dem Gold beigemengt mar, oder Quecksilber, das Goldamalgam enthielt. Der befannte Leonhard Thurneisser  , einer der berühmtesten Alchimisten des 16. Jahr­hunderts, machte sich durch erfolgreiche Kuren einen Namen; so ge­wann er Bertrauen, Glauben und ein großes Bermögen, das er allerdings später mieder in Prozessen verlor. Nicht alle Alchimisten sind jedoch Schwindler gewesen; es gab viele ehrlich Strebende unter ihnen, deren Mühen belohnt wurden, die zwar fein Gold fanden, sondern eine andere nüzliche Entdeckung machten. Böttger, um den sich zwei Könige stritten, erfand in seinem Laboratorium das Borzellan; ein anderer Alchimist, der Hamburger Brand, entdeckte bei der Suche nach dem Stein der Beisen in den Bestandteilen des menschlichen Körpers den Phosphor; Barazelfus, der auch zu dieser Gilde gehörte, wurde als Entdecker der Kohlensäure berühmt.

bermittelt.

Bengt Berg   in Berlin  .

Wer je mit Bengt Berg   in Berührung gekommen ist, sei es, daß er seine Tierfilme gesehen oder seine Bücher gelesen hat, muß Er ist einer unserer besten Tierkenner und-forscher, ihn lieben. niemand kann wie er mit so viel persönlicher Anteilnahme, ja mit so viel dichterischer Hingabe von seinen Tierfreunden erzählen wie er. Man hat das Gefühl, diesem Mann, der auch ein so guter Schriftsteller ist, danfen zu müssen für all die Erlebnisse, die er uns Bir alle möchten auch in das Tierleben eindringen wie er, wenn uns Beruf und Großstadtleben nicht daran hindern würden. Der Zauber, der so von diesem größten modernen Bopu­latifator des Ziererlebens ausgeht, wird noch durch den unmittelbaren Eindruck seiner Bersönlichkeit gesteigert. Wenn er jetzt zu einem seiner besten Filme Die legten Adler", der in den Rammer Lichtspielen wieder aufgeführt wird, den beglei­tenden Bortrag hält, so wird der Genuß des Films um so reizvoller. Gleichzeitig ist eine Ausstellung von Bengt Berg   unter dem Titel Meine Jagd mit der Kamera" im Orientsaal des Sie gibt Warenhauses Wertheim  ( I. Stod) eröffnet worden. aus dem unerschöpflichen Schatz seiner Tieraufnahmen prachtoolle Beispiele. Seine vielen Freunde aus der Tierwelt, nicht bloß der Regenpfeifer und der merkwürdige afrikanische Abu Markub  , nicht nur die Möven, Lummen und Alfen, sondern auch die Wald- und Steppenvögel, die Uhus( besonders grotest wie zmei llhufüfen, die mit Redyt als Trolle bezeichnet werden), die Schnepfen, Riebige usw. erstehen in voller Lebendigkeit auf diesen großen Photo­graphien. Sie find nicht nur Naturdokumente, sondern auch Kunst­lidhtung, Bildanlage usw. ist hier ein wirklicher Bildkünstler am Man hat, rein bildlich genommen, seine helle Freude an diesen Bildern, die mit so viel Ausdauer und Mühe ge­

Manöver" nicht hergeben und bedenken, daß er für besondere Tagung auf der fleinen Sonneberger   Sternwarte im schönen werke, denn in der Auswahl der entscheidenden Faktoren, der Be­

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Die Sternfreunde in Sonneberg  . Der Bund der Sternfreunde" fand sich zu seiner diesjährigen Thüringen   zusammen. Trotz ihrer Kleinheit gehört diese Sternwarte Die Besprechung bei Ludendorff sand am darauffolgenden Tage zu den modernst eingerichteten und ihre Lage auf dem Erbisbühl statt; zugegen waren u. a. von Graefe und, zum Teil, der in freier Bergesluft garantiert verhältnismäßig störungsfreie Beob Anwalt Ludendorffs, Dr. Lu etgebrune. achtungen. Ihre Leistungen erfreuen sich denn auch der Aner­Die Unterredung war von allem Anfang an dramatisch; jie tennung wissenschaftlicher Kreise; ist doch ihr Leiter Dr. Hoff meister auf dem Leibniztag der Akademie Anfang Juli mit einem erreichte ihren Höhepunkt, als der Vertreter Hitlers   sich seines Auf- meist er auf dem Leibniztag der Akademie Anfang Juli mit einem trags entledigte: Herr von Gaefe   fuhr in gut gespielter Entrüstung Preis von 5000 m. ausgezeichnet worden. Anlaß gaben seine jorg: hoch ob dieser Beleidigung des großen Feldherrn" und erklärte, fältigen Messungen an veränderlichen Sternen der Milchstraße  . daß der Name Ludendorff   die gesamten Front Ferner gehören zu dem Arbeitskreis dauernde Beobachtungen und soldaten um das Banner der völkischen Bewegung Meffungen an Sternschnuppen, deren Ziel die Trennung dieser scharen werde. Der Bertreter Hitlers   jedoch widersprach dieser Meteore in zwei Gruppen ist, in solche, die man als Reste aufge­Auffaffung mit allem Nachdrud und warnte vor Ueberschäßungen. löfter Kometen ansehen muß, und solche, deren Ursprung außerhalb Ludendorff, der sichtlich betroffen war und in dem die bessere unseres Sonnensystems zu suchen ist. Der Raum zwischen den Fir­Einsicht rang mit der verlegten Eitelkeit, schwieg zunächst und erbat sternen wird heute als erfüllt von einer Unzahl kleiner Körperchen fich Bedentzeit. Und als dann der Diener eintrat mit der Meldung, angenommen, die in großen Wolfen vereinigt, häufig das Licht der Sterne absorbieren und dadurch sternleere Stellen am Himmel vor das Mittagessen sei angerichtet, wurde die Debatte vertagt. Sterne absorbieren und dadurch sternleere Stellen am Himmel vor= Benige Minuten später jedoch fiel die Enttäuschen, die in Wahrheit taum existieren dürften. Des weiteren be­scheidung; als im Beisein von Frau Ludendorff   die Herren fich teiligt sich die Sternwarte an der photographischen leberwachung zum Niederfeßen anschickten, da zögerte Herr von Graefe des Himmels. und fragte in bittendem, Tone und indem er sich gegen Frau Ludendorff   verneigte: Ich darf also die Gewißheit meinen Berliner   Freunden überbringen, daß Euer Exzellenz sich an die Spitze unserer Liste stellen?" und als Ludendorff   schwieg, fügte Herr von Graefe hinzu: Millionen von Frontsoldaten marten auf die Zusage Euer Exzellenz!"

Und in den Protest des Bertreters von Hitler   hinein klang die Antwort Ludendorffs: Dann darf ich nicht nein jagen!" Ludendorff   verneigte fich tief gegen Graefe, weniger tief gegen den Vertreter Hitlers   die Frage war entschieden und das Mittagessen nahm seinen Anfang. Jegliche weitere Aussprache über diesen Bunkt lehnte Ludendorff  ab; nur noch um Formalitäten ging die Debatte.

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Ein Zugeständnis machte Ludendorff   an Hitler  : er ertlärte, daß er sein mandat für den Fall der Wahl nicht ausüben werde. Diese Zusage jedoch hielt er nicht.

Der Beamtenausschuß des Preußischen Landtages   nahm am Donnerstag einen sozialdemokratijchen Entschließungs anirag an, der das Staatsministerium ersucht, die Beamten des Einzeldienstes der Schußpolizei vom 40. Lebensjahre ab von der dienstlichen Verpflichtung zur Teilnahme am Sport und an den Uebungen zur Körperschulung zu befreien.

daß

Interessant war die Mitteilung des bekannten Astro- Phyfiters Prof. Graff  , der jegt die Wiener Sternwarte leitet, bag bort bie Herstellung einer umfaffenden Topographie der Mondoberfläche in Angriff genommen worden ist, bei der durch Anwendung photogra. phischer Methoden viele der gerade beim Mond sehr umständlichen Berechnungen in Fortfall kommen können.

Auf der Sonneberger Sternwarte wurden in letzter Zeit Kurse für Lehrer abgehalten, wo eine Anzahl von einfachen Lehrmitteln zur Himmelstunde durchgesprochen wurde, mit denen Schüler leicht selbständige Messungen anstellen können. Diese Lehrmittel waren auf der Sternwarte ausgestellt und wurden auf der Tagung er­läutert. Sie erfüllen ihren 3wed ungemein gut und find vorzüglich geeignet, auch weiteren Kreisen zu Beobachtungen am Himmel zu dienen und dadurch, dem Zwecke des Bundes entsprechend, die Fraude an den Himmelsvorgängen zu fördern. Nähere Auskunft darüber erteilt gern die Sonneberger Sternwarte.

Bt.

wonnen sind. Diese weißen Schwäne, diese den Himmel erfüllenden 3üge der Kraniche, die sich ihrem Milieu anpassenden Hühnervögel, freund in gleicher Weise entzüden. Wer Zeit hat, soll sich diese um nur einige Beispiele zu nennen, müssen jeden Natur- und Kunst­Ausstellung ansehen, der Zugang ist umsonst.

In Dietrich Reimers Verlag, Berlin  , erscheint eben ein neues

Zierbuch von Bengt Berg   Die seltsame Infel", die neue Entdeckungen und Abenteuer aus der Tierwelt einer fleinen Insel

an der Küste Gotlands bringt.

D.

die Opernspielpläne 1928/29 ergibt, daß Richard Wagner   mit 1630

Wagner der meiffgespielte Opernkomponist. Eine Uebersicht über Aufführungen an den deutschen   Bühnen die Liste anführt. Die einige Beit lang zu beobachtende Begeisterung für Berdi, Puccini  , Richard Strauß   und auch für Händel   scheint merklich abgeflaut zu sein.

Ein vorhistorisches Bergwerf wurde im Wiener Wald unweit Mauer aufgefunden. Hier wurde der Feuerstein als Material für Handwertszeug und Hausgeräte zutage gefördert. Nach Professor Handwertszeug und Hausgeräte zubage gefördert. Nach Professor Bener dürfte das Bergwert, das nach Anlage und Ausdehnung von Jahren, also vor der Bronzezeit, jahrhundertelang im Betrieb ge­bemerkenswerter tedhmischer Kultur Zeugnis ablegt, vor etwa 5000 Jahren, also vor der Bronzezeit, jahrhundertelang im Betrieb ge­wesen sein. Seine Ausbeute dürfte lebhaftem Handelsverkehr in Mitteleuropa   gedient haben. An der Freilegung des Bergwerfs, mehreren menschlichen Steletten gestoßen ist, wird eifrig gearbeitet. in welchem man in einem Stollen auf eine Begräbnisstätte mit

Affäre Dreyfus  " von René Kestner   wurde von der Boltsbühne zur Uraufführung erworben und wird die nächste Inszenierung von Starl being Martin sein.

Jm Kleinen Theater werden Sonntag, den 13. und 27. Oftober, nach. mittags 4 Ubr, bas bekannte Erfolgsstück Klubleute mit Mar Adalbert zu start ermäßigten Preisen gespielt.

In der Gesellschaft für Erdfunde spricht heute 7 Uhr im Stunstgewerbes museum Brof. G. Qulas( Graz  ) über Das Burgenland   als deutsche Landschaft.

Internationale Kunstausstellung Dresden   1931. Die Jahresschau Deutscher Arbeit, Dresden  , veranstaltet im Jahre 1931 eine große Inter­nationale Kunstausstellung im Städtischen Ausstellungspalast. Kleibers   Mozart- Aufführung in Argentinien  . Mozarts Requiem  , jeinustellung französischer Zurusbrude der Nachkriegszeit.

Der Salon der Bibliophilen der Deutsch  - Franzöfifchen Gesellschaft eröffnet Sonntag in den Räumen von Flatow& Priemer, Bittoriaftraße 29, eine

berühmtestes Beif auf dem Gebiete feiner Stirchenmusif, wurde unter der Leitung Kleibers   im Colon- Theater in Buenos Aires   erstmalig aufgeführt. Die Blätter feiern diese Aufführung als eine deutsche Kulturtat, die die Herzen der Böller einander nahe bringt.

Die Bersteigerung der Kunstfammlung Eduard Simon- Berlin bracie über dreieinhalb Millionen M. Die Kapitalsanlage in alten Stunstwerfen ist also immer noch rentabel, denn der frühere Befizer dürfte sehr viel weniger bafür bezahlt haben.