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f�oman von Ülax ßarfkel

(20. Fovsegung.) Sie machen sich wohl selbst den Traum oor.«vtwortete Bencke, und auf dem Weg durch die dunkle Straße sagte er:Sie machen ihn sich wohl selbst vor... Ich habe da eine kleine Geschichte von einem Chinamann gelesen, die rührend und erschütternd ist. Sic ist besser als ein Film. Soll ich sie erzählen?" Ich warte darauf." Der Chinese Tschang war zweiundzwanzig Jahre alt. als er mit zwanzig Kameraden nach Berlin kam. Er wurde wie sie Händler und verkaufte schlechte Perlen und billigen Tee. Er lernte zehn Worte deutsch und klapperte die Häuser ab. Dabei verliebte er sich in eine hübsche, blonde Berlinerin. Immer wieder, fast jeden Tag, besuchte er jenes Haus, in dem sie wohnte, aber die Frau kauft« nichts, niemals kaufte sie etwas, sie ist unfreundlich, wenn der kleine Chinamann kommt. Sie schlägt ihm die Türe vor der Nase zu. Tschang opferte in der Dachkammer seinen Göttern, aber die Götter nahmen das Opfer nicht an: die Frau blieb unfreundlich. Einmal, er war schon zehnmal dagewesen und hatte nichts vcr- kauft, sie hatte noch niemals gelächelt, einmal stellte er seinen Fuß in den Türspolt. Da schrie sie auf. Tschang stemmte sich gegen die Tür, er hatte große Dinge vor,«r wollte ihr eine Perlenkette schenken, er wollte nur ihre weiße Hand berühren, weiter gingen seine Wünsche nicht. Aber die.Frau schrie gellend um Hilfe, als der Chinese sich gegen die Tür « stemmte. Die Nachbarn laufen zu­sammen, ein mutiger Mann schlägt dem Tschang di« Faust ins Ge- ficht, dann wird die Polizei geholt. Die schleppt ihn fort. Bei der Verhaftung zerreißt die Kette, die Perlen fallen über die Treppe. Tschang muß vier Wochen in Untersuchungshaft sitzen. Er träumt von der jungen Frau. Dann wird er wegen Sittlichkeits- vergehen angeklagt. Kein Mensch versteht seinen Dialekt, endlich findet man einen Dolmetscher, und die Verhandlung beginnt. Die Belastungszeugin tritt auf, sie erzählt, daß Tschang viele Mal in das Haus kam, daß sie niemals was getauft habe und daß der Chinese ihr habe Gewalt antun wollen. Andre Zeugen sagen, sie haben ihn gesehen, wie er in die Wohnung habe eindringen wollen. Dann erzählt Tschang seine Geschichte, der Uebersetzer gibt sie weiter, die Frau lächelt verächtlich, die Richter glauben ihm nicht. Der kleine Tschang muß vier Wochen absitzen, sein« Ausweisung wird mit Mühe verhindert. Als er endlich freikam, war sein erstes, d«r Frau, die er liebte, eine neue Perlenkette zuzuschicken. Und die Moral: so machte sich Tschang aus Chma in der fremden Stadt seinen Traum vor..." Weißt du noch mehr chinesische Märchen, Alfxed?" fragte Glaß.Deine Geschichte ist ein rührender Bildstreifen: Die Perlenkette." Ja. Als wir unseren Chinesen die Hände schüttelten, bekam ich ein Geschenk. Eine Kugel Opium." Das ist unerhört! Wir wollen sehen, wie das Volk lebt, wir sind herablassend und gnädig, und nun kommt heraus, daß diese Nkenschen hier zu uns herablassend und gnädig sind. Daß sie uns einen Traum vormachen." Das Volk macht uns unseren Traum vor, Meister," begann Bencke und wurde philosophisch,ich denke an die kleinen Mädchen, die aus der Tiefe wachsen und für uns da oben da sind, ich denke an die Hull, auch die Hull macht Lyssander einen Traum vor..." Sie gingen weiter. Sie kamen noch an einigen anderen Destillen vorbei, die durch ibre phantastischen Schriftzeichen von ihren gelben Gästen berichteten. Hinter der dunklen Straße lockte die Reklame eines kleinen Varietes, sie gingen in die Singspielhalle und sahen die Sterne zehnter Größe über der grellen Bühne aufgehen und verschwinden. Die großen pompösen Revuen im Zentrum und im Westen lagen im Sterben, die langweilige Reihe der halbnackten Mädchen interessierte nicht riehr, ober hier in der Vorstadt wurde die Mode von gestern noch aufgetragen. Sie sahen also eine Reihe armer Girls, sie sahen sieben Mädchen die Beine werfen und mit den Popos wackeln, in schimmernden Hanswurstkostümen tanzen und singen. Sie nannten sichTexasgirls" und waren von Herrn Hondt vermittelt worden. Unter den Sieben sang und tanzte auch Flora und warf die Beine. Hondt hatte sie zuerst Herrn Müllex zugeführt, aber der Herr Müller war für jüngere Mädchen und hatte wenig Interesse für sie. Jetzt hatte sie sich auf siebzehnjährig geschminkt und fang und sprang. Sie war lautlos in der großen Stadt untergegangen. Als sie schon strauchelte, versuchte sie, Marianne zu sprechen, aber Marianne war nicht anzutreffen. Manchmal las sie noch di« ge- liebten Dichter Toller, Schiller und Tolstoi , dann rettete sie sich zu den Songs von Brecht, aber sie mußte auch die blödsinnigsten Texte der Schlager auswendig lernen, und manchmal verwirrten sich die Strophen und Gedanken der Dichter mit der Gebrauchslyrik der dunklen Vorstadt. Ts war grauenvoll. Bencke und Glaß verließen bald AieTexoegirls" und machten ihre Glossen. Auf der Straße, in der die leichten Sommerfähnchen der blassen Mädchen leuchteten, wurden sie abgeschätzt und angesprochen. In den Destillen war viel Betrieb, und mitten in dem Jammer hörten sie plötzlich die hymnischen Lieder der Heilsarmee , di« mitten in dem Verfall von Gott und seinem strahlenden Paradies zu singen und zu predigen begannen. Dann kam neue Musik, die Roten Frontkämpfer marslbierten durch die Straße und überdröhnten mit ihren Gelängen die Hymnen der Soldaten von der Heilsarmee . Di« Schalmeien und die Posaunen kämpften miteinander, verwirrten sich und prallten chaotisch zusammen. Siegte in dieser Stunde Gott oder siegt« Lenin ? Das Leben siegte, und als die Musik verstummte, wurden die beiden Wanderer aus dem Westen von einer oerblühten

Copyright 1929 byDer Bücherkreis G- rn b. H", Berlin SW 61 Frau in den vierziger Iahren angesprochen. Sie trat aus einem dunklen Flur, stand wir ein Nachtgespenst vor ihnen und flüsterte: Kommt mit, ihr Freunde." Aber sie gingen nicht mit, sie schritten weiter und kamen'» die dunklen Straßen am Schlesischen Bahnhof , in denen neben der Armut und Arbeit das Verbrechen wohnt. Das eiserne Klirren der Fernzüge und der Stadtbahn war zu hören, die ratternd« Musik aus den Kneipen, das dunkle, ferne Brausen Berlins , das wie eine feurig gerötete Donnerwolke über den Millionen stand. Die kleinen Lampen der Stundenhotels und Absteigequartiere leuchteten, sonst waren die Straßen finster, und sie mußten«s wohl auch sein, denn sie lagen in einer finsteren Welt. Ich kenne schon die Armut," begann Glaß,ich bin auf einer kleinen Schmiere aufgewachsen, und wir haben in Galizien. gastiert, aber hier ist jeder Pflasterstein arm. Was ist das für eine Welt! Wohin gehen wir jetzt?" Ich kenne hier ein Lokal, in dem die sogenannten Verbrecher- vereine ihre Sitzungen abhält«». Vielleicht haben wir Glück, und es ist was los. Einverstanden Meister?" Einverstanden, ich habe Geschichten davon in der Zeitung ver- folgt. Dolle Burschen!" antwortete Glaß und fühlte nach seinem Browning.Du hast recht, Alfred, auch hier ist das nackt« Leben auf der nackten Erde." Sie gingen nach dem Bahnhof und jähen dqrt ein junges Mädchen, das damenhaft vor dem Portal promenierte. Sie war in den zwanziger Iahren, und als sie von Glaß angesprochen wurde, zierte sie sich nicht lange und nahm seine Einladung schnell an. Si« verließen zu dritt den Bahnhof und kamen in eine schwarze Straße, in der kein Leben war als das schwere Dasein einiger Strichmädchen und der linde Lärm in einigen Kneipen. Bald saßen sie iu einem Lokal, das sich sehr bürgerlich gab, ober diese Bürger- lichkeit war nur Kulisse. Sie setzten sich und bestellten Getränke. Im Hintergrund lümmelten drei junge Burschen und hoben die Köpfe, als die Fremden kamen. Das Mädchen war keine Berlinerin, sie stammte aus Frankfurt am Main

und hatte ein abenteuerliches Leben hinter sich, ein Leben an den Grenzlinien unserer Gesellschaft. Vor einigen Tagen erst war sie aus dem Gefängnis entlassen worden, nun suchte sie auf der Straße, in der Nähe der Bahnhöfe, das Reisegeld nach Hamburg zusammen. Sie war zum erstenmal nach dem Osten gekommen, und als Glaß nach ihrem Schicksal fragte, erzählte sie mit so kühler Stimme, als berichtete sie von einem fremden Menschen. Ja, Herr," erzählte sie,ich bin in Lausanne in einer Pension groß geworden, als ich achtzehn Jahre alt war, kam ich nach Frank- furt. Dort hat«s mir nicht mehr gefallen und ich bin auf Reisen gegangen." Auf Reisen und allein als junges Mädchen?" Natürlich, ich spreche französisch, englisch und auch spanisch. Sir. Frankfurt ist ein« langweilige Stadt. In Wien und Konstantinopü ist es schon lebhafter. In Wien war ich Sekretärin, in Budapest Kindermädchen, in Bukarest Stenotypistin für französische Korrespon- denz und in Konstantinopel Kinderfräulein ." Bencke mischte sich ins Gespräch und prüfte ihre französischen und englischen Sprachkenntmsse, sie bestand die Probe gut und er- zählte dann von ihren Erlebnissen als Arbeiterin in einem Salz- bergwerk und behauptete, als Stewardeß in Ostafrika gewesen zu sein und auch einmal auf einer Berliner Redaktion gearbeitet zu haben. Sie verschwieg auch nicht, daß sie in einig«» Städten und Ländern mit dem Gesetz in Konflikt gekommen und hier und da einige Monat« im Gefängnis mar. Glaß blieb skeptisch, er hörte sich die ganze Geschichte an, wie er zudringliche Manuskriptschreiber an- hörte, die ihre Ideen entwickelten und von ihm unterstützt werden wollten. Was wollen Sie denn in Hamburg ?" fragte er, als ihr Bericht zu Ende war.Was wollen Sie in Hamburg ?" Auf ein Schiff, das nach Amerika fährt," sagte sie. Und wenn es in Amerika ist? Wenn Long Island Sic nicht durchläßt, was dann?" Ich komme schon durch," antwortete sie lächelnd,ich bin über» all durchgekommen. Ich will nach Hollywood , ich kenne einen Macher von der Paramount , ich will meine Erlebnisse für den Film ver- kaufen." Warum wollen Sie das nicht in Berlin ?" wollte Glaß wissen. In Berlin ?" Sie lachte.In Berlin ist kein Markt dafür. In Berlin kauft man sogenannte Dichtung, aber kein Erlebnis. In Berlin wird bei den Gesellschaften zuviel gestohlen." Glaß knurrte. Sie gefallen mir, Fräulein," sagte er dann,wenn Sie ge- statten, werde ich die Reise nach Hamöurg finanzieren." Er zückte die Briestasche, sie warf einen blitzschnellen Blick auf die Geldscheine, war aber beinahe in gleicher Sekund« das kühle, abenteuerliche Fräulein und dankte für di« Banknote. Dann seufzte sie leicht. Nun kam der unangenehme Teil des Geschäftes. Sie blickte Glaß fragend an: Wollen wir gehen? Ich bin bereit." Warum?" fragte er zurück.Leisten Sie uns noch«in wenig Gesellschaft. Sie sind zu nichts verpflichtet." (Fortsetzung folgt.)

WAS DER TAG BRINGT.

dort wieder ZU Schiff nach Seattle gelangten, von wo sie nach New Park weiterflogen. Im Jahre 1323 wurde dieser Rekord von Meats auf einer zweiten Weltresse auf 23 Tage 15 Stunden ge- drückt und jetzt hatZeppelin" mit 21 Tagen 8 Stunden 2(5 Minuten die bisher kürzeste Zeit in der Weltumkreisung erreicht. Die Schiffskaize. In diesen Tagen stoppte bei stünnischem Wetter ein von New Aort abgegangener 17 000-Tonnen-Dampfer mitten auf dem Ozean. Ein Boot wurde zu Wasser gelassen und ein Offizier mit 6 Matrosen nahm darin Platz. Was war geschehen? Der Schifsskater hatte

Weltreisen und Schneliigkeitsrekorde. Im Anschluß an die Weltreise des Zeppelinluftjchiffs bringen amerikanische Blätter einen interessanten Uebcrblick über die zu- nehmende Schnelligkeit in der Weltumkreisung während der letzten Jahrzehnte. Sie gehen dabei von dem bekannten, im Jahr« 1872 erschienenen Roman Jules Vernes aus:Eine Reife um die Erde in 80 Tagen", die in dieser kurzen Zeit damals von jedermann für unmöglich gehalten wurde, mit Ausnahme des Zeitungsbesitzers Politzer aus New Bork, der daraufhin eine Mitarbeiterin seines Blattes, Nellie Bly , beauftragte, den von Verne aufgestellten Rekord um einige Tage zu schlagen, und wirklich gelang es ihr auch, den Erdball in 72 Tagen und 6 Stunden zu umkreisen. In den neunziger Iahren des vergangenen Jahrhunderts begann dann die Sport- bewegung, die Reise um die Welt in der denkbar kürzesten Zeit zu machen. 1890 brauchte Francis Train 67 Tage und 12 Stunden dazu, 1901 Charles Fitzmorris, ein Polizeibeamter aus Chikago, 60 Tage und 13 Stunden, 1903 war di« Zeit schon aus 54 Tage und 7 Stunden gejunken und 1907 legte der Oberst Burnlcy-Campbell die Strecke in 40 Tagen und 19 Swnden zurück, konnte dies aber nur dadurch ermöglichen, daß er die sibirische Bahn zu seiner Reise benutzte. Ein französischer Journalist, Iaeger-Schmidt, brauchte 191l"nur noch 39 Tag« und 19 Stunden und 1913 ein Amerikaner, John Henry Meats, 35 Tage und 21 Stunden. Dann kam der Weltkrieg und unterbrach die Hetzjagd um den Erdball, bis 1924 die Reise um die Erde von«inigen amerikanischen Militärflugzeugen wieder aufgenommen wurde, die dabei aber solches Mijjgdschick er­lebten, daß ihre Reife nahezu ein halbes Jahr, 175 Tage, dauerte. Im Jahre 1926 gelang es zwei Amerikanern, den von Meats auf- gestellten Rekord um T�Tag« zu schlagen, da sie zu ihrer Weltreise nur 28 Tage und 14 Stunden brauchten, indem sie zu Schiff nach Cherbourg , von da mit dem Flugzeug zur sibirischen Küste und von

. Dieastag, 15. Oktober. Berlin . 16.05 Dr. Friti Gcraihewobi. Plauderei über die Redekunst. 16.30 Blasorcbesterkonzert. 17.30 Dr. Wolfganz Hoffmann Harnisch und Rudolf van Laban über den Tanr. 18.00 Rechtsanwalt Dr. Fritz Weinberz: Maetsalleriei. 18.30 Unierhaltunzsmusik. 19.00 Stunde mit Büchern:.Gestalten aus dem deutschen Katholizismus."(Am Mikrophon: Dr. Hans Qrundei.) 19.30 Schallplatten. 19.50 Wovrtt man spricht(Redner und Thema werden durch Rundfunk bekannt- gegeben). 20.15 Aus dem Ufa-Palast am Zoo;Die Frau im Mond". Bei der Urauffüb- runt vor und im Theater. 20.50 I. Josef Haydn: Quartett Q-Dur op. 77 Nr. I. 2. Ernst Toch : Ouartett Nr. 3 op. 34. 3. Maurice Ravel : Quartett F-Dnr. Anschließend Presseumschau des Drahtlosen Dienstes(am Mikrophon: Dr. Josef Rauscher). Nach den Abcndmelduagen Bildfunk. KSnlgswustarhaasen. 15.45 Ursula Scherz. William Waner: Künstlerische Handarhrjt-n für Frauen. 16.30 Uebertraeunz von Leipzig . 17.30 Günther: Geschichte der Fabel. 18.00 Mersmann: Musikveistehen 1. Stufe. 18.30 FranzÄsisch für Fortgeschrittene. 18.55 Dr. Jahnke: Gutes Deutsch für jedermann. 19.20 Ob.-Reg.-Rat Albrecht: Das Aufspeichern von Wirme und Arbeit in der Natur und in der Technik. 20.15Hans SonnenstSBers HSUenfahrt." Von Paul Apel . Regie: Pao! Apel». Q.

es bei der Rattenjagd zu eilig gehabt und war über Bord gefallen. Um ihn zu retten, setzten sieben Menschen ihr Leben aufs Spiel. Eine moderne Märebenkönigin. M i ß Mexiko ", die mexikanische Schönheitstönigin, die erst vor kurzer Zeit gekrönt wurde, hat ihren Gatten, den General Vi dal, erschossen, weil er sie mit einer anderen betrogen hatte. Bei ihrer Vernehmung erklärte Miß Mexiko , si« würde, falls sie die Macht dazu hätte, alle Journalisten aufhängen lassen. Sie ist auf die Journalisten deshalb so wütend, weil sie durch die Zeitungen von der Untreue ihres Gatten erfahren hat. Das erinnert an Schnee- wittchens Stiefmutter im Märchen: sie vernichtete das Spiegelein an der Wand, weil es die Wahrheit sagte. Sch wierige Regierungsgeschäfte. Der Gobernador der argentinischen Provinz S a l t a, Julia Cornejo, ist in seine Heimat zurückgekehrt, nachdem er sich in Re- gierungsgeschästen drei Monate in Buenos Aires aufgchalt-n hat. Es waren aber auch wirklich schwierige Regierungsgeschäfts, die ihn an die argentinisch« Hauptstadt fesselten: er hatte nämlich um eine Audienz beim Präsidenten der Republik nachgesucht, die ihm nach drei Monaten auch huldreichst gewährt wurde. Kalitornische Dampfquellen. Die englische ZeitschriftNature" veröffentlicht eine ausführliche Arbeit über die natürlichen Dampfquellen in Kalifornien . Es handelt sich dabei um heiße unterirdische Gewässer, die durch Oesfnungen in der Erdoberfläche mächtige Dampswolken ausstoßen, die man für Heilzwecke nutzbar gemacht hat. Die in Geyser Creek erbohrten Brunnen sind 120 bis 200 Meter tief. Jedem Brunnen entströmen stündlich zwischen 3400 und 23 000 Kilogramm Dampf. Bisher hat man nur in einem Falle ein Nachlassen des Dampfstromes feststellen können: es war darauf zurückzuführen, daß andere Brunnen in seiner Näh««rbohrt wurden und ihm einen Teil des Dampfes entzogen. Omnibus mit Schlafwagen. In Kalifornien find eine Reihe neuer Riesenomnibusse in Be> trieb gestellt worden. Die Omnibusse enthalten unter anderem eine vollständige Schlaswageneinrichtung, sie können genau so viele Reisende aufnehmen wie ein Eisenbahnwagen, bieten dieselben Be- quemlichkeiten wie die Luxuszüge, sind aber nicht an den Schienen- weg gefesselt. Momentaufnahme. Abendliche Eroßstadtstraße. Die grellen Lichter des mächtigen Warenhauses locken die Menschen an/wie Infekten. Vor mir geht ein Arbeiter mit seinem vielleicht zwölfjährig«'' Sohn Wie sie in den Lichtkreis kommen, stockt ihr Schritt. Der Junge will scheinbar an die Schaufenster mit den herrlichen, ach. allzuherrlichen Dingen heran. Der Vater spricht ein paar Wor!e, so leise, daß:ch es nur sehen kann. Der Junge schaut ihn an und es ist, als verbeiße er die Tränen Dann aber nehmen sie sich s«st bei den Händen und gehen in schnellem Schritt über die Straße, um im Dunkel zu ver- schwinden.,.., Veyc.