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Uns gehört die Jugend!

Reichskonferenz der Kinderfreunde in Gera .

Gera ist in der Kinderfreundebewegung nicht ohne Tradition. Hier entstand eine der ersten Gruppen Deutschlands überhaupt und die lange Verbundenheit mit Partei und Arbeiterschaft gab den dortigen Kinderfreunden ein breites Fundament für ihr Wirken. Das fam zum Ausdruck bei der Borbereitung und dem Auftakt zu der diesjährigen Reichskonferenz. Ein eindrucksvoller Fadelzug bildete Vorspiel zur Begrüßungsfeier und Auftoft zur Parteiwerbe moche. Auf dem malerischen Marktplatz beendeten Ansprachen des Sefretärs Weinberger und des Wiener Ge­nossen Tesaref diesen ersten Teil des Abendprogramms, das dann seine Fortsetzung in der oftporstädtischen Turnhalle in etwas umfangreicher Form fand. Kampflieder in wundervoller Präzision und musikalischer Gestaltung boten Männer und Frauen, Ansprachen und Film hielten die Riesenschar der Besucher lang beisammen.

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für alle Bemühungen und beendete ihre angestrengte Arbeit mit

der Internationale".

Opfer ihrer Eifersucht.

Wenn man Liebe durch Gewalt erzwingen will.

August Siemsen , in einem Bericht über die Aufgaben und Aus­bau dieser Zeitung wertvolle. Anregungen. Er forderte, daß unser Material in planmäßiger Weise in die Arbeiterpresse ge­langen muß, und er fonnte mitteilen, daß das Korrespondenzblatt des ADGB. bereit ist, uns Raum dafür zu gemähren. Hans Wein berger nannte in seinem Geschäftsbericht erfreuliche Zahlen über äußeres Wachstum und inneren Ausbau unserer Bewegung. 512 Ortsgruppen mit 120 000 Kindern, 6000 ständigen Helfern, 50 000 Mitgliedern in Erziehungsvereinen als Ergebnis von fünf Arbeitsjahren, vielfache Anregungen und Pläne für Werbearbeit als Aufgaben der nächsten Zeit. Im Zusammenhang mit diesen Ausführungen wurde neben vielen anderen Anträgen- beschlossen, alljährlich( möglichst im Herbst) eine Werbe­woche der Kinderfreunde mit einem Tag des Arbeiter= findes durchzuführen. Die Wahlen bestätigten erneut die Am Sonntag, dem 6. Oktober, um 9 Uhr begann in der Wal- Stetigkeit in der inneren Entwicklung der Bewegung. Kurt halla" die Konferenz, zu, der außer vielen Gästen 116 Delegierte Löwenstein wird mit den bisherigen Borstandsmitgliedern ziel­aus allen Teilen des Reiches erschienen waren. Die österreichischen bewußt weiterarbeiten, Genosse Quadt, Köln , wird dabei als neues Kinderfreunde waren durch Genossen Tesarek vertreten. Wie all- Mitglied ein wichtiges Feld zu bestellen haben. In größter Ein­jährlich, so gab auch diesmal Kurt Löwenstein einen Rückmütigkeit dankte zum Schluß die Konferenz den Genossen Geras blid auf das legte Arbeitsjahr. Die inneren Zusammen­hänge für die ausgeführten Gedankengänge ergaben sich auch, dies mal aus der Kursusarbeit, die in der abgelaufenen Woche Führer und Führerinnen in Iannich vereint hatte. Löwenstein führte aus: Der Kinderfreundegedanke ist( bei einem Rüdblid auf den ersten Kursus in Tännich 1924) aus den engen Grenzen päda­gogisch interessierter Kreise herausgewachsen und zu einer Massen. bewegung, einer sozialistischen Boltsbewegung" geworden, die gerade in lezter Zeit die angespannteste Aufmerksamkeit rechts­gerichteter und fatholischer Kreise auf sich gelenft hat. Dabei sind namentlich von fatholischer Seite Formulierungen geschaffen worden, die Verwirrungen anrichten sollen. Wir haben gerade in diesen Tagen der Wahlvorbereitungen alles daranzusetzen, die bestehende Gegenfäglichkeit zwischen uns und den anderen auf einer anderen Grundlage auszutragen. Wenn uns von den Gegnern vorgeworfen wird, daß wir bestehendes Elend zu Parteizweden ausnuten, daß iie aber aus ethischen Gründen zu den Armen gingen, so dürfen wir uns diese Gegenüberstellung nicht gefallen lassen. Wohl wird von uns die christliche Opferwilligkeit anerkannt werden können. Aber wir müssen sagen, daß diese Opferwilligkeit die der Demat und des Troßes, unsere jedoch die des Erkennens und der Zattrast ist. Wir sind keine Sefte, sondern mir er greifen die Erziehungsaufgabe der Allgemein­heit und unterrichten uns allerdings an den weltlichen Voraus jegungen dieser weltlichen Gegenwart. Deswegen haben wir es auch nicht nötig und haben es nie getan, religiöse Weltanschauungen herabzusetzen: Wir sind nicht Berächter, sondern posi tipe Aufbauer. Eine Zurüfweisung erfordern, auch die An­griffe auf den Koedutationsgedanken, wie er von den Kinderfreunden in den Zeltlagern in verantwortungsbewußter Braris durchgeführt wird. Die schmutzigen Berleumdungen unserer Gegner treffen uns nicht und wir werden gerade auf diesem Gebiete entschieden weiterarbeiten.

Darauf gab der Schriftleiter der Sozialistischen Erziehung",

Das Landgericht I verurteilte den Bädergefellen Lemie der am 4. Auguft d. 3. seine Braut E. leicht verletzte, und sich selbst hinterher zwei Kugeln in den Kopf jagte, wegen versuchten Totschlages zu fieben Monaten Gefängnis. Lemke hatte vor seiner Fahrt nach Berlin einen Abschieds. brief an feine Eltern geschrieben, in dem er seine Absicht, die Braut und sich selbst zu töten, anfündigte. In der Verhandlung erklärte er, daß er seine Braut tatsächlich habe töten wollen. Das Gericht nahm aber trotzdem zugunsten des Angeklagten nicht ver­suchten Mord, sondern versuchten Lotschlag an. Es war der Ansicht, daß 2. zwar den ursprünglichen Vorsatz, seine Braut zu töten, gehabt habe, jedoch im letzten Augenblick davon Abstand genommen habe. Durch die brüste Behandlung, die ihm von feiner Braut widerfahren sei, wäre er plöglich in Wut geraten und habe deshalb auf sie geschossen. Eine Bewährungsfrist wurde dem unglücklichen Bädergesellen in Aussicht gestellt. Man wird dem Gericht in seinem milden Urteil recht geben. Lemke, zweifelsohne ein anständiger Kerl, ist genug bestraft. junge Mädchen, das sich mit ihm verlobte, um gleich darauf eine neue Liebschaft zu beginnen, fällt durchaus ein Teil der Schuld. Aus ganz anderem Holz geschnigt war der Schmied Vogel, der vorgeftern vom Landgericht III wegen Totschlages an dem Ge­liebten seiner früheren Braut zu vier Jahren Gefängnis perurteilt wurde. Auch hier lautete die Anklage auf Mord. Das Gericht fah den Fall jedoch milder an. 3mar hatte Bogel brutaler Mensch die Waffe am gleichen Tage zu sich gesteckt,

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ein

zwar hafte er furz vor der Tat seiner Braut gegenüber Drhun­gen ausgesprochen; eine Absicht, den Geliebten seiner Braut zu töten, hatte er aber nicht. Der Schuß galt seiner Braut, diese blieb aber unverlegt. Die Sachverständige erklärte, daß Bogel fich zur Zeit der Tat im Zustand höchsten Affektes befunden habe.

Der Fall Bogel und der fall Lemke haben das eine gemein­sam: hier wie dort sollte ein Mädchen, das von ihrem Berlobten nichts mehr wissen wollte, mit Gewalt zur Liebe gezwungen werden. Vielleicht sprach in beiden Fällen die veraltete Borstel­lung mit, daß die Frau sich unbedingt dem Billen des Mannes unterzuordnen hat und ihr Liebesleben nicht ebenso frei be­stimmen darf, wie ihr männlicher Partner.

Sozialdemokratische Werbewoche!

Der Kreis Tiergarten der Groß- Berliner Partei­organisation leitete die Werbewoche der Partei mit einer großen Werbedemonstration ein.

In den Abendstunden sammelten sich die aus den Betrieben fommenden Genossen im Kleinen Tiergarten. Fahnen und Werbetransparente, die von innen erleuchtet wurden, maren in großer Zahl zu sehen. Um Uhr, als die Dunkelheit schon ganz hereingebrochen war, wurden Fackeln entzündet, und der mächtige Zug setzte sich in Bewegung. Einige Stahlhelmjünglinge und eimge Kommunisten, die meist aus den Kneipen herauskamen, konnten sich nicht enthalten, in unflätiger Weise zu schimpfen, als der riesige Zug als feurig leuchtende Schlange vorüberzog, aber das Intereffe und die freundschaftlichen Zurufe der proletarischen Bevölkerung von Moabit äußerten sich beim Durchzug durch die Straßen start. Unter dem Gesang der alten Kampflieder ging der Zug während zwei Stunden durch die proletarischen Wohnstraßen des Bezirks. Zum Schluß gelangte er in Begleitung einer großen Anzahl von inter. effierten Mitläufern wieder am Kleinen Tiergarten an, wo der Kreisleiter, Genosse Hennig, eine furze Ansprache hielt. Er forderte auf zur verstärkten Werbung für die Sozialdemokratische Partet, die allein die Interessen aller Werftätigen vertritt. Die politisch noch Unorganisierten forderte er auf, in richtiger Erfenntnis ihrer Lebens­interessen, der Sozialdemokratischen Partei beizutreten. Mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie schloß die Kundgebung, in das alle Anwesenden begeistert einstimmten.

Heute Stadtverordnetenversammlung. Die heutige Stadtverordnetenverfammlung, für die sämtliche Tribünenfarten bereits vergriffen sind, beginnt um 16.45 Uhr pünftlich.

Schüler- Sonderveranstaltungen im Deutschen Künstlertheater. Am Donnerstag, Freitag und Sonnabend um 3% Uhr nadm. finden als Schüler- Sonderveranstaltungen im Deutschen Künstler= Theater Gastspiele der English Players mit dem eng­tischen Kriegsstüd Journey's end" von R. C. Sherriff statt. Es gelten fleine Kaffenpreise.

Aus der Partei.

Der belgische Parteivorstand hat die Ortsvorstände beauftragt, noch vor Ende des Jahres gemeinsam Borschläge darüber aus­zuarbeiten, wie der Parteipresse die finanziellen Mittel zu groß zügigem Ausbau beschafft werden können. Es ist geplant, bazu 15 Millionen Franken bereitzustellen. Die Organisation Gent bat bereits beschlossen, dem Genter Parteiblatt Booruit" fünf millionen Franfen zur Verfügung zu stellen.

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das ist die richtige Lösung unseres 15000 M. Wettbewerbs über das Sie bald Näheres von uns an dieser Stelle hören werden.

Nur 49 ganz richtige Lösungen sind ein­gegangen, aber wir wollen zugeben, daß wir Ihnen die Aufgabe diesmal ziemlich schwer gemacht haben.

Um so leichter machen wir's Ihnen aber dafür, sich den neuen Winter- Mantel oder das neue Herbst- Kleid zu kaufen. Dabei gibt's überhaupt keine Nieten. Jeder Kauf bei uns bedeutet einen Ge­winn, einerlei, wieviel Sie ausgeben wollen. Wenn Sie für Ihr Geld den schönsten Mantel oder das eleganteste Kleid kaufen wollen, das man überhaupt dafür haben kann, dann--

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