Kommunistische Gewerkschafisspaliung.
Ehor der Industriellen:, Herrlicher Anblick?- Schade, daß der Kerl so schwächlich if!..
Sie widerrufen. Die Sklavenexportlüge als Fälschung zugestanden! Vor einigen Togen hängten wir einen Artikel der deutschnotio. naken.Kieler Neuesten Nachrichten� niedriger, in dem der Admirol o. D.®. Schmidt auf Grund eines gefolichten Zstats die Aehaupwng aufstellte, der„Vorwärts' habe es als einen großen Fortschritt begrüßt, daß der Doung-Pton der Weltfinanz gestatte, deutsch « Jüngling« und Mädchen als Sklaven aus Deutschland zu exportieren, um deren Arbeitskraft in großen Unternehmungen der Weltfinanz in ausländische Währung übertragen zu lassen. In ihrer Nr. 242 vom 1k. Oktober IS29 sieht sich die Redaktion der„Äieler Neuesten Nochrichten' auf Seit« Z zu folgendem Widerruf genötigt: Zur Auftläruug bemerken wir. daß der erwähnte Artikel de, ..vorwärts' vom 16. ZunI nicht die Aussasiuna vertreten hat. daß nach dem goung-plon deutsche Jünglinge und Mädchen al» Sklaven exportiert werden könnten. Diese Perspektive ist die Aus. fassung des Verfassers, der aus den Darlegungen des „vorwärts' seine Aolgerungen zieht. Selbstverständlich enthielt unser Artikel vom IS. Juni nichts, woraus«n Mensch mit fünf gesunden Sinnen und ohne Fälschungs- absichten derartige Schlüsse hätte ziehen können. Zudem aber war in den„Kieler N..N.' die vom Sklovenexport handelnde Stell« durch (bänscsüßchen ausdrücklich als angeblich wörtliche» Zitat aus dem „Vorwärts' kenntlich gemacht. ■ Hierzu sucht sich nun der Versasier selber, der Admiral a. D. G. Schmidt durch die Ausred« herauszuwinden, daß„durch ein Derschen ' in seinem Manuskript die Gänsefüßchen— und zwar gleich an zwei verschiedenen Stellen!— fortgeblieben seien. Derartige „Versehen' kennt man zur Genüge. Aber selbst ein solches kann Herrn Admiral a. D. G. Schmidt von dem Vorwurf der Fälschung nicht befreien. Sein angebliches„Dorwärts'-Zitat lautet« nämlich: daß„alle großen Finanzmächte der Welt sick gegen Deutschland verbünden, um das deutsch « Volk eines Tages vor die Wahl ru stellen: entweder eine wirtschaftlich« und finanzielle Katastrophe in bisher ungekannten Ausmaßen über sich ergehen zu lassen oder deutsche Jüngling« und Mädchen als Sklaven aus Deutschland zu exportieren, um deren Arbcitskrast in großen Unternehmungen der Deltsinanz in ousländtsche Währung übertragen zu lassen. Wenn wir der Ausrede des Admlrals Schmidt folgen, so sollen in seinem Manuskript hinter dem Wort„verbünden' Gänsefüßchen rortgeblieben sein, die angezeigt hätten, daß nur die ersten zehn Wort« des Zitats dem„Vorwärts' entstammten. Auch dann bliebe das Zitat eine glatte Fälschung. Derartige Gänsefüßchen mitten in einer Satz- tonstruttion. deren wichtigster Teil erst folgt, können beim Leser unmöglich die Vorstellung hervorrufen, daß hier das Zitat bereits ende! Im vorliegenden Fall geht das um so weniger, als sich an das Wort„verbünden' eine„um-zu'-Konstruktion anschließt. Di« Dort«„rnn-zu' bedeuten nun gerade, daß das Folgend« im Sinne des Vorangegangenen gesagt ist. sie drücken die innere Absicht der geschilderten Handlung aus. Damit besteht zwischen Vorsaß und Nachsatz em so inniger Zusammenhang, daß der Leser beides— trotz Gänsefüßchen— als geistige Einheit werten muß. Und das ist auch die Absicht dieser verzwickten Zitiermethode! Mü oder ohne Gänsefüßchen bleibt das Zitat des Admirals a. D. G. Schmidt ein gewissenloser Fälschertrick, den seine Ad m i r a l s u n if o r m offenbar nicht an solcher Unehrlich'e't hiMertl-:....- r Oer Reichsernahrungsminifier spricht. Zurückweisung der Landbuudpropogando im Rundfunk. Reichsernährungsminister Dietrich sprach gestern abend im Nundfunk über das Thema.Landwirtschaft und Volts- begehren'. Cr wies die Unrichtigkeiten de« Aufrufs des Reichs- landbundes für das Volksbegehren nach und kennzeichnet« mit treff- lichen Argumenten die Unsinnigkeit der Hugenberg-Aktion. Die Kreisblätter. Di«„A l l e n st« i n e r Zeitung', die sich L« r k ü n d i- gungsblatt für amtliche Bekanntmachungen der Staats- und Gemeindebehörden' nemrt, veröffentlicht an der Spitz« ihrer lldummer 243 einen Aufruf für das Hugen- bergsch« Inflationsbegehren, zugleich mit beschimpfenden Angriffen gegen die Reichsregierung und die preußisch« Staatsregierung. Hitler -Anleihe bei der KPO. Nationalsozialisten veranstalteten in Breslau einen Sprechchor frei nach Thölmann-Remmele: „Deutschland erwach«! Wer hat euch verraten! Die Sozial- demokraten. Loht euch nicht betören, stimmt sür das Volks- begöhren.' Di« innig« Gemeinschaft im Stumpfsinn zeigt sich bei Haken- kreuz und Sowjetstern allerorten. Fälschung bei Hugenverg. Inserat im„Cottbusser Anzeiger': „In dem gestern veröffentlichten Volksbegehren sind ohne deren Einwilligung die Nomen verschiedener Geschäftsleute aufgesührt. Wir weise» eine derartig« Handlungsweise ouss schärfste zurück und denken nicht daran, als Mittel zum Zweck zu dienen. Wir stehen auf dem Standpunkt: Keine Stimm« dem Volksbegehrens' Ei« greifen zur Fälschung, roeil sie selbst an ihrem Erfolg vcr- zweifeln.__ Oas wahre Gesicht des Stahlhelms. Zllirdr'ge Gesinnung und schmutzige Gemeinheit. In einer in Eisleben abgehaltenen Versammlung für da? Volksbegehren führt«&er zweite Vorsitzende des Stahl- Helm», D u e st« r b« r g. u. a. aus: ..So frei sind wir jetzt, daß sich bei uns in Deurfchland jede-t S-bw-in in seinem Dreck h«umsudeln kann. Herr GrzesinSti macht sich zum Ausführungsorgan der Feind. mächte. Hoffentlich verleihen fi« ihm auch die Ehreickegion. in« er dann auf den Frack heften tonn, damit man ihn b« i seinen Gelagen vom Oberkellner unterscheiden kann. Herr von H a r n a ck. der neue Regierungspräsident von Merseburg , ist auch so einer. IudasIschoriotist mirlieber, denn er hangt« sich wenigstens nach seiner Schandtot ousi Hongen Sie in Verl «- bürg«ine Hose aus. in der nichts darin ist und schreiben Sie S« o e r i n g daraus. Dann gehen Geheimrätc katzbuckelnd vor diesem neumodischen Geßlerhut worbei." Di« Gemeinheit dieser Agitation ist nicht mehr zu überbieten. Dies« Burschen kennzeichnen sich selbst und ihre niedrig« Gesinnung dazu.
Aeue Attacke der grünen Krönt. Wieder ein Goforiprogramm. Wie wir erfahren, will die unter Führung des Reichstand- bundes stehend«„Grüne Front' der landwirtschaftlichen gnteresien- Vertretungen einen neuen Angriff gegen Reichsregie. rung und Parlamente vortragen, um die Forderung des auf der letzten Tagung des Deutschen Landwirtsck)aftsrates entwickelten Rentabilitätsprogramms durchzusetzen, von dem Herr Dr. Brandes selbst gesagt hat, daß die Landwirtschaft auf andere Berufsstände keine Rücksicht nehmen könne. In der Tat würde die Durchführung dieser Forderungen, mit denen keineswegs nur wirtschaftliche Ziele verfolgt zu werden scheinen, wieber einen großen Teil des deutschen Handelsvertragsystems über den Haufen werfen und die deutsche Exportsituation ohne Vorteil sür die Landwirtschaft noch bedeutend erschweren. Auch hier wird wieder mit einem„Sosortprogramm' gear- bettet, da? entweder wegen der bestehenden hondelsvertraglichen Bindungen nicht durchführbar ist oder für die erstrebten Ziele ver- sagen würde. Weder ist aus die Dauer eine vernünftig« Agvar- polüik zu machen, noch überhaupt ein« industriell« Ausfuhrpolitik mit den Sosortprogrammen der Männer der Grünen Front rnög. lich. Der neuen Attacke muß man deshalb schon jetzt skeptisch gegenüberstehen._ Keine Mcktriiisabsichten Macdonalds. Er ist nvr durch die Reise ermüdet. ' London . 1«. Oktober, s Eigenbericht.) Eine Bemerkung Ramsan Macdonalds in einer in Ottawa (Kanada ) gehaltenen Rede, in der er den anstrengenden Ehoratter seiner offiziellen Reise beklagte, hat einer Reihe Londoner Abendblätter Anlaß zu sensationellen Rleldungei» über an geb. liche Rücktrittsabsichten de» sozialistischen Ministerpräsidenten gegeben. Der»Daily herald' ist van Macdooald zu der Erklärung ermächtigt worden, daß Macdonald kein es- wegs an einen Rücktritt denke. Ivi« das Blatt der Arbeiterpartei «eiler erfährt, ist Macdonald zwar durch die Anstrengungen seiner Reise ermüdet, alle Rachrichl-n. nach denen der Ministerpräsident »einem Zusammenbruch nahe sei', wären jedoch gtattersundcn.
Oeuischlands Vermittlung gescheiieri. fHa Rußlands Weigerung/ China war einverstanden. Die deutsche Vermittlungsattion in dem russisch- chinesischen Konflikt ist infolge der ablehnenden Haltung Rußlands ergebnislos verlausen. Die chinesische Nationalregierung hat sich dagegen im Prin- zip bereit erklärt,„den deutschen Vorschlag anzunehmen, un- geachtet der Tatsach«, daß die in China zurzeit in Haft befindlichen sowjetrussischen Staatsangehörigen wegen des Verdachts der Der- letzung der chinesischen Gesetz« in Hast genommen wurden und ein Verfahren vor chinesischen Gerichten gegen st« eingeleitet ist, die chinesischen Staatsangehörigen dagegen, die in Moskau und anderen Plötzen Ruhlands oerhaftet wurden, friedlich« und rechtsliebend« Kaufleute und Arbeiter sind, die nur mit dem ausgesprochenen Ziel verhaftet wurden, Repressalien aus« zuüben'. Stalin weist die Vittenden zurück. Trotzkis Gesuch um Wiederaufnahme in der russi- schen Kommunistischen Partei ist von der russischen Parteileitung abgelehnt worden. Inzwischen hat Stalin nach einer Mitteilung der linkskommu- nfftischen Opposition in Deutschland Ralows kl auf Grund seiner Kapitulotionserklärung in Saratow oerhasten und nach Barnaul in Sibirien . 350 Kilometer südlich von Tomsk , deportieren lassen. Diese Maßnahme wird als ein« scharst Absage an Trotzki bezeichnet. R a d« t ist dagegen in Gnaden wieder aufgenommen worden. Jetzt darf er Artikel gegen Trotzki und seine Freund« schreiben. Leiiland im Sireik. Die Aktiva vollkommen gelangen. 8110 a, 18. Oktober,(Eigenbericht.) Der vo« der Sozialdemokratischen Partei und de« Gewerkschaften durchgeführte eintägige General- st r e ick ist in ganz Lettland glänzend gelungen. S0 Prozent aller Fabrikarbeiter streikten. I» Riga ver- kehrte» weder die Straßenbahn noch die Autobusse; auch der Hafen lag still, viele Streikpofte« wurde« von de« Polizei terrorisiert.
Massaker in Süd-Algerien. 50 Fremdenlegionäre getötet. Paris . 18. Oktober.(Eigenbericht.) Ja Algerien waren am Tonnerstag schwere blutige Zusammen st öße zu verzeichne«. Der Kriegsminister gibt dazu in einem offiziellen Kommunique bekannt, daß eine Abteilung der Fremden- legiou in Südalgerien von Aufständischen augegriffen» in den Hinterhalt gelockt und vollständig aufge» rieben wurde. 80 Frcmdenlegionäre wurde« massakriert. 21 verwundet, nur siebe« konnten un» versehrt entkommen. Ein Militärflieger, der Zeuge des furchtbaren Blutbades war, konnte den nächsten Militär- Posten alarmieren. Die herbeieilende Verstärkung mußte sich darauf beschränken, die Verwundeten zu bergen und die»»Verfolgung des Feindes aufzunehmen".
Btuibad in Bolivien . Oer Herr Votschaster in Paris und seine Privatarmee. Pari», 18. Oftober.(Eigenbericht.) Der bolivianischeGcsandte Simon Potino ist am Frei- tag, wie die französisch« Press« meldet, von seiner Regierung plötzlich seine» Postens enthoben worden. Hücker dieser unscheinbaren Meldung verbirgt sich ein« diplomatische Slandqlafsär.o, in« die Arbeilsvethält- nifl« in den südamerikanischen Staaten in furchtbarem Licht er- scheinen läßt. Patino ist Besitzer einer der größten Zinnloger in Süd« omerika, die ihm einen märchenhaften Reichtum und neben- bei auch den von ihm bekleideten Posten eines diplomatischen Der- treters von Bolivien in Paris und Madrid eingebracht haben. Pa- tino hatte der bolivianischen Regierung zur Befriedigung seine» politischen Ehrgeizes vorgeschlagen, die Botschastsspesen aus eigener Tasche zu bezahlen, wenn sie ihm erlaube, den Dipiv- malen zu spielen. Dieser Zustand hat nun aber ein unerwartetes Ende genommen. Palma beschäftigt« in seinen Gruben einige hunderttausend Indioner. die ganz erbärmlich bezahlt wurden und im furchtbarsten Elend-in menschen- unwürdiges Dasein führten. Um den ständig ausbruchbereilen Revolten der Indianer vorzubeugen, mußte sich Patino ein« Privatarme« von nicht weniger als 16 000 Mann hallen, die mit den modernsten Mitteln, wie Flugzeugen, Maschinengewehren und Gasbomben, ausgerüstet war. Trotzdem kam es wiederholt zu Aufständen, d!« auch den Völkerbund beschäftigten. Bei einer der letzten Revolten hat nun die„Armee ' Patino» ein so furchtbares Blutbad unter den Eingeborenen angerichtet, daß der Skandal nicht weiter zu verheimlichen war und die bolivianische Regierung ihren Bot- schafter seines Amtes entheben muhte.
„Verfluchte Chinesen!" Kommun stische Dölkerversöhnnng in ver Praxis. Ein Vorfall, der die Früchte kommunistischer Erziehungsarbelt zeigt, spielle sich am Mittwochabend Ecke Tauben- und Friedrich- straße ab. Ein arnerikontfcher Schriftsteller Dr. G onfalez, der etwa» fremdländischen Typ besitzt, wurde van fünf Kommunisten, die ihn für einen Ehincsen hiellen, überfallen und unter dem Ruf« „Verfluchte Ehincsen. euch werden wir es heim« zahlen' verprügell. Als die Polizei einschritt, flohen die Angreiser und entkamen. Der Uebcrsallene hat nicht unwesentlich« Verletzungen davongetragen. „Siegreich wolln wir China schlagenl' Dos kommunistisch« Verhallen kam, mir oerglichen werden mit dem patriotischen Mob von 1S14, der wahllos alles verprügelt«, wo» er in seiner Einfall als Engländer, Franzosen, Rüsten, Spion usw. ansah. Wer damals auf der Straß« ein Won in fremder Sprach« hören ließ, war seine» Lebens nicht mehr sicher. Daß die kommunistischen „Döllerverjöhner' einen ganz unbeteiligten Amerikaner für einen Chinesen ansahen, paßt, so lächerlich es ist. durchaus in den Rahmen de« Vergleich». Aber selbst wenn der Mann wirklich E h i n« s« ge- »esen wäre hätte es nicht ein Anhänger Moskaus sein können. einer von denen, die man noch vor drei Jahren in allen kommu- nistischen Versammlungen und bei Pisoator aus der Bühne hoch. leben lieh?! Der angeblich«„Klassenkamps' der Kommunisten ist dank der lmperiakistischen Sowjetpropagartdo längst zum ganz gemeinen Völker» und Rastenhaß herabgesunken.„Euch Chinesen werden wir «, heimzahlen,— hoch die dritte Internationale!' Wer lacht da?