Gescheiterte Streifabwürger.
Das Eingeständnis.
Genosse Urich hatte in der Stadtverordnetenversammlung dem Borfizenden der Berliner Zahlstelle des 3immererverbandes, den Stadtverordneten Rep= tommunistischen Abgeordneten und fchläger vorgehalten, daß dieser den Streit auf dem Bau des Metallarbeiterverbandshauses abgewürgt habe. Und nun sucht fich R. herauszuschimpfen. Wohl habe er unterschrieben, daß der Streik tarifwidrig ist und die Arbeit wieder auf genom men werden soll, aber nur ,, um festzustellen, ob sich Krause vom Baugewerksverband dazu hergeben wird, die einmütig kämpfende Belegschaft zu zerfehen und gegeneinander auszuspielen."
Repschläger macht also das bemerkenswerte Geständnis, daß die von ihm vollzogene Streifabwürgung zur Folge hatte, die bisher einmütige Belegschaft zu zersetzen und gegenein ander auszuspielen.
Die Berufung auf Krause ist eine recht dumme Ausrede. Krause als„ Sozialfaschist" tann natürlich revolutionäre" Arbeiter nicht zersetzen". Dazu ist schon ein waschechter Stalinist notwendig. deren Spezialität ja darin besteht, die Arbeiter zu zersetzen und gegeneinander auszuspielen".
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Repschläger erzählt dann einen Roman über die schwarzen Absichten Krauses und rühmt sich nochmals ausdrücklich, im Gegen: Absichten Krauses und rühmt sich nochmals ausdrüdlich, im Gegen jaz zu Krause, der vollständig verstummte", den Arbeitern gerafen zu haben, die Arbeit wieder aufzunehmen. Repschläger möchte glauben machen, Krause habe nur die Hälfte der Arbeiter einstellen wollen. In dem von Krause und Repschläger mit dem Arbeitgeber verband vereinbarten Abkommen heißt es aber, daß die Arbeiter, welche sich auf Veranlassung der Gewerkschaften zur Aufnahme( der Arbeit) bereit erklären, innerhalb von vier Tagen eingestellt werden".
Theater, Kino und Kabarett.
Die erste Mrs. Gelby.
Frigi Maffarn auf der Sprechbühne.
Das Theater in der Königgräger Straße hatte gestern einen großen Tag. Verkehrsstodung, vor dem Theater staut fich die Menge, bildet Spalier. Was hier Anziehungskraft ausübt, ist nicht die Erwartung eines literarischen Ereignisses, es ist die Popularität der Massary und ein bißchen Sensationslust und Neugier: Wie wird sich die Massary auf der Sprechbühne machen?
Die Komödie des englischen Theaterkritikers St. John Er pine ist eins der gewöhnlichen Konversationsstücke, wieder mal über Liebe und Ehe, spannender und ein wenig tiefer vielleicht als die üblichen, wie sie unsere Bühnen seit längerer Zeit über Herr Selby macht sich Sorgen um seine sehr junge zweite Frau Elfie, die von ihm nichts mehr wissen will, weil sie ein paar Lieb haber hat. Deshalb bittet er seine geschiedene Frau, die erste Frau Selby, um praktischen Rat. In derfelben Angelegenheit wendet sich auch Elfie an sie. Sie möchte doch dafür sorgen, daß Herr Selby sich von ihr scheiden läßt und die Schuld auf sich nimmt. Es fommt auch zur Scheidung, aber anders als fich Elfie das gedacht hat. Die erste Frau Selby, die ihren geschiedenen Mann immer noch liebt, bewirkt mit ein bißchen Intrige, daß Elsie alleinschuldiger Teil wird. Ihre Freude über die jetzt mögliche Wiedervereinigung zerstört aber Herr Selby selbst mit der Selbstverständlichkeit, mit der er von ihr Befiß ergreifen mill. Blutenden Herzens lehnt sie seinen Antrag ab, und er geht, scheinbar für immer. Hinterher sieht er ein, daß auch die ehemalige Frau umworben sein will. Er sendet ihr ein kostbares Brillantarmband und zeigt damit, daß er wiede:
fommen wird.
Die Rolle der ersten Frau Selby hat sich Frizzi Massarŋ
und gelesen wird, das ist mit prachtvollem Tempo veranschauíid ,. Durch die Gitter reichen sich die Liebenden die Hände, ohne sich sehen zu können. Keine alltägliche Situation! Aber ein amerikanisches Kriegsschiff ist bereits herbeigeeilt, es sendet Flugzeuge und Soldaten, und eins zwei drei sind die beiden frei und glückliches Baar.
So wird die Herrlichkeit moderner Technik und die Präzision von Uncle Sams Flotte gleichzeitig gefeiert. Im ersten Teil des Films aber war gezeigt worden, wie ein Taugenichts von Millionärsjohn, eben Don Davis, von seinem Vater verstoßen und Reporter einer großen Zeitung wird. Dem Sohn des Reichen muß natürlich alles gelingen; er macht rasende Karriere, und verliebt sich in Kitty, die ihm bei der Entdeckung eines Mordes hilft. Der Rest ist China . Diefe Tatbestände ergeben freilich kein rechtes Bild von dem Film, der troß seiner amerikanischen Einstellung und Heuchelei filmisd betrachtet voller Reize ift. Sam Wood versteht es, mitten in die Dinge hineinzuplazen, das Momentane einer Situation reftios zu erfaffen und immer Tempo zu halten. Wie lebendig kommt so ein Beitungsbetrieb heraus, wie nett ist das Steudichein in der Bude der Ritty, wie uftig der Zusammenstoß mit der Birtin. Die Landung in China , die Abenteuer mit dem Rifshamann sind allerbester Reportagefilm. Und das Paar: William Haines , der smarte, Junge, der in allen Sätteln gerecht und im Grunde ein liebenswerter Kerl ist, und die hübsche Anita Page , die alle Männerfehnsüchte erfüllt, forgt dafür, daß die nötige Sympathie entsteht.
Das Kabarett„ Katakombe".
Im Keller des Rünstlerhauses, Bellevueftr. 2, sputt es seit dem 15. Oftober, regelmäßig von 10 bis 1 1hr nachts. Dieser Sput ist aber weit entfernt, Menschen zum türmen zu bringen; man fann sich gefahrlos davon überzeugen und ein Versuch ist
Also geschehen am 16. Oftober. Unterschrieben von Repichläger. Drei Tage vorher, am 13. Oftober, hat der 2. Borsigende der Berliner Zahlstelle des Zimmererverbandes und fommunistischer Kandidat bei den Stadtverordnetenwahlen, Schilf, in einer Belegschaftsversammlung der bestreiften Firma sich damit einverstanden ausgesucht. Sie kommt von der Operette, in der sie Triumph: gefehr anzuraten, daß der Sput dort äußerst amüsante Formen erklärt, sämtliche Baustellen dieser Firma zu befeiert hat. Der Operette ist sie entwachsen. Bevor noch ihr Ruhm streiten, falls den Streikenden weiter die Wirtschaftsbeihilfe verweigert werde. Und dann ging Repschläger hin und mürgte den Streit ab. Er hat also nicht nur die Rohrleger schmäh denn der Streit auf dem Metallarbeiter. lich verraten verbandshaus sollte eine Entlastungsoffensive zugunsten der kom munistischen Rohrleger sein sondern auch die Streifenden von Held und Franke. Genau so wie er die Streifenden auf dem Monierbau der Friedrich- Ebert- Siedlung verraten hat. Aber wenn Repschläger, der alle Schandtaten der KPD. mitmacht, so die von dieser angezettelten Streits abmürgt, dann handelt er im Auftrag..
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Halsmannprozeß vor dem Ende.
Hauptschuldfrage lautet auf Mord.
Innsbrud, 18. Oktober.
Am Freitag vormittag begannen die Verhandlungen mit der Berlesung des Fakultätsgutachtens über die Unter suchung des Geisteszustandes Philipp Halsmanns. s Philipp Solsmanns. Die Batultät, jo beißt es tarin, habe feinen Grund, an Der den Charakterschilderungen Angehörigen und übrigen Zeugen, die ein durchaus günstiges Bild vom Angeklagten gegeben hätten, zu zweifeln. Aus der Motivlosigkeit für die ihm zur Last gelegte Tat fönne aber noch nicht der Schluß gezogen werden, daß Halsmann die Tat nicht wirklich begangen habe. Das Gutachten versucht, Aufklärungsmöglichkeiten für eine jäh durchbrechende ge= walttätige Affektentladung zu finden. Darauf ergriff der Staats. anwalt das Wort und erklärte folgendes: Es sei ihm zu Ohren gekommen, daß in Innsbruck Gerüchte umliefen, wonach die Staatsanwaltschaft im geheimen einen Mann verfolge, der als Mörder Halsmanns in Betracht kommen solle. Diese Gerüchte seien unrichtig. Festgestellt könne lediglich werden, daß im Wiener Landgerichtsgefängnis ein gewisser Franz Blazer an den Gendarmerieposten in Mayrhofen einen Brief geschrieben habe, der gewisse An
verblaßt ist, gibt sie die Laufbahn auf, aber nicht die Bühne, die ihr Leben ist. Als Schauspielerin begeht sie nicht den Fehler, dieselben Rollen zu spielen wie sie ihr die Operette geboten hat. Sie bescheidet sich mit einer Mrs. Selby, einer Frau von 40 bis 50 Jahren, einer Figur, die durchaus nicht immer sympathisch wirkt. Und doch gewinnt sie alle Herzen. Sie stellt sich nicht als großen Star heraus und spielt ihre Kollegin nicht an die Wand. Ein eigener Zauber geht pon ihr aus, sie bleibt auch in dieser Rolle die begehrenswerte Frau, die es wohl mit ihrer 22jährigen Partnerin aufnehmen kann. Wenn sie zum Schluß in verhaltenem Jubel mit leifer Stimme, faft flüsternd, sagt:„ Er wirbt um mich," dann sehen wir, hier hat sich die Sprechbühne eine vollendete Künstlerin ermorben.
Die Regie Erich Engels bringt ein glänzendes 3usammen spiel zustande. Alfred Abel , Paul Hörbiger , Peter Wolff und überraschend gut und sehr lustig Maria Baudler haben großen Anteil an dem Erfolg des genußreichen Abends.
Der Massary brachte man in echter Begeisterung Ovationen. Aus dem eisernen Borhang herausgeflatscht, verteilte sie Rosen an ihre Berehrer. Ernst Degner.
Der verliebte Reporter."
Mozartiaal.
Im chinesischen Aufstandsgebiet figen 3elle an 3elle die Tänzerin Kitty Ballone und der Reporter Don Davis im Gefängnis. Sie soll enthauptet werden, weil ein chinesischer Offizier ihr feine eigene Mordschulb aufladen will. Er ist nach einer kurzen Liebesepisode in San Franzisko ihr nachgereist und hat zu ihrer Befreiung funten telegraphisch Kunde von der Gewalttat hinausgeschickt. Wie die Nachricht in New York und Frisko und in der ganzen Welt empfangen, im Handumdrehen bis in die fleinste Stadt verbreitet, gedruckt
angenommen hat. Man tennt sogar die Namen der Gespenster : das Medium sozusagen, auf dessen Wort sie sich eingefunden haben, ist der Leiter des Vereins Berliner Künstler, Karl Nierendorf; man muß ihm zu seiner Mitternachtsschöpfung gratulieren. Der Ansager ist der Dichter Werner Find, der nicht nur den Humor eines ganz voraussetzungslosen Conférenciers von Natur befizt, sondern auch heitere und geistreiche Scherze beigesteuert hat und mit Deppe( den man von der Revolte im Erziehungshaus" fennt)
ans
ein überwältigend echtes„ Laienspiel " vom Wandervogel Glück und Leid zelebriert. Da sind Ruth Pölzig und die sehr junge Schwedin Tina Lindblad, die etwas Kesses vom Fer appeal flüstern; die Tanzschwestern Edith und Trude und Hedy Sdhoop, deren Ausdrucksgrotesten an die besten Frühzeiten Don Hilde Schewior erinnern, aber ganz aus Eigenem und Jugendlichem bestritten werden, der mißige Sänger A. Schröder und vor allem die fabelhaften Blue Boys, die das Ganze musikalisch untermalen und Tibor und Hanno vorschicken, um uns am Klavier eine ganz herrliche Parodie auf die Revellers und sonstige Jazzgefänge mit Geist und eminentem Können vorzusingen. Den Beschluß bidet eine in ihrer teß- frassen Blödelei vollendete Imitation des Blauen Bogels"; wenn man nicht schon vorher ganz erschöpft vom Lachon wäre, müßte man sich hier einen Klapps holen.
Daß uns blasierte Mitteleuropäer ein neues Kabarett noch mit einer solchen Frische attackieren fann, liegt an dem Elan ganz unverbrauchter Jugend, die den Enthusiasmus des Erstmaligen befigt. Alle mitwirkenden Gespenster sind so fern von schau spielerischer und fabarettlicher Routine wie ein Neugeborenes; aile geben ihr Beftes aus unbändiger Lust an der Sache. Hier ist wieder etwas Aehnliches erstanden wie zu Zeiten Wolzogens und der Münchener Scharfrichter und als Trude Hesterberg ihren wunder baren Betrieb aufmachte; es übertrifft die besten Zeiten des Küta und hat den Vorzug unpolitischer Heiterkeit vor den Wespen des Ostens.
P. F. S.
gaben über den Mord enthalten habe. Man habe Blazers An- Bengt Bergs Jagd mit der Kamera".| 3oppot, die allein eine Zunahme von 19 500 zu verzeichnen haben,
gegen
3u gleicher Zeit mit dem herrlichen Adlerfilm, der am Botsdamer Blag läuft, zeigt Bengt Berg eine Auslese aus der Welt seiner Tieraufnahmen bei Wertheim , in dem großen Drientiaal am Leipziger Play. Es liegt nicht nur an dem schönen und leicht zu gänglichen Raume, daß diese großen Photos einen ununterbrochenen Menschenstrom anlocken; aber es ist sehr gut, daß man sie gerade hier zeigt, wo die bequemste Zugänglichkeit diese Köstlichkeiten der breitesten Masse nahe bringen fann. Die Popularität der Photographie kann sich gar keine bessere Rechtfertigung wünschen als die Meisterbilder eines Mannes, der mit Bliglicht", aber gottlob ohne Büchse, der verschwiegensten Heimlichkeiten der Natur ins Herz schaut und sie für uns weniger Begnadete mit ber Kamera für alle Zeiten festhält. Es sind fast nur Bögel, die Bengt Berg in ihren intimften Augen bliden, aus unbegreiflicher Nähe figiert hat; Adler, Möven, Störche, Waldtauz, Reiher, Abu, Markub, Geier, Regenpfeifer und was der Waldkauz, Reiher, Abu, Markub , Geier, Regenpfeifer und was der Reichtum der Natur an gefiederten Herrlichkeiten in Europa und Afrika nur bietet. Das restlos Beglückende an diesen Aufnahmen ( die vorzüglich bis zum weit leberlebenden vergrößert sind) ist ihre Spontanität; ist das Gefühl, der Kreatur in ihrem heimlichsten Privatleben so nahe zu kommen, wie unsere schwachen Sinne und unser Herz ihnen nahe tommen fönnen. Unser Dank für den großen Naturfreund Bengt Berg besteht in schweigender Andacht, P. F. S.
gaben nachgeprüft. Dabei habe sich aber herausgestellt, daß diese Angaben unmöglich seien. Der Mann habe schließlich zugegeben, daß die ganze Geschichte von ihm erfunden sei. In der Nachmittagsfizung wurde die Berlesung aus den 11ntersuchungsaften Blazer Dorgenommen. Daraus geht hervor, daß Blazer nach seinem Geständnis von zwei Herren, die er in St. Margarethen in der Schweiz kennen gelernt hatte, zu seiner Angabe verleitet worden ist. Die beiden Herren seien dann mit ihm ins Zillertal gefahren, und dort sei im Gelände bei Lanersbach die Stelle vereinbart worden, an der er, Blazer, angeblich den Wilderer getroffen haben sollte. Er habe in Wien Er habe in Wien von ihnen 100 Schilling erhalten. Im Falle, daß die Sache gelingen foute, erhalte er 8000 Schilling in Wien postlagernd angewiesen. Als er wegen einer früheren Straftat verhaftet wurde, habe er schließlich den Brief geschrieben. Während der Staatsanwalt die Vermutung äußerte, daß Blager von der Familie Halsmann angestiftet worden sei, erklären die Verteidiger, daß. hier eher ein Eingriff von der Seite vorliege, die in den letzten Wochen anti- Afrika nur bietet. semitische Blafate gegen Halsmann anbringen ließ. Am Schluß der Freitagverhandlung beschloß der Gerichtshof, eine Hauptfrage zu stellen und zwar auf Mord, ferner eine Eventualfrage auf Totschlag, die damit begründet wird, daß die FakultätsGutachten die Möglichkeiten einer Affefthandlung ins Auge gefaßt hätten.
Glücksspieler in Frankfurt a. Main . Gin 100 000- Mart Gewinn auf Nr. 148 479. Die Ziehung der 1. Klasse der 34 Preußisch Süddeut Preußisch- Süddeutichen Klaffenlotterie begann Freitag vormittag. Wie immer hatten sich am ersten Tage der Biehung zahlreiche Losinhaber eingefunden, die der Einschüttung der Lose und Gewinnrollen mit großem Intereffe folgten. Eine Anzahl Losinhaber überführte sich auch, ob ihre Nummer mit eingefchüttet wird. Da die Lose genau nach der Nummer fortiert sind, war es für die Beamten leicht, jedes Mißtrauen zu beseitigen: die Losroller wurder unter den Augen der Losinhaber in die Trommeln geschüttet. Der erste Tag der 3iehung bradyte gleich einen Hauptgeminn, und zwar murde auf die Nummer 148 479 ein 100 000- Mart- Gewinn, der größte der 1. Klaffe, gezogen. Die Nummer wurde in Mannheim und Frank furt a. M. in Biertel- und Achtellofen gespielt. Am zweiten Tage der Ziehung heute vormittag-murde der 10 000- Mart- Gewinn gezogen, den die Nummer 99 798 erhielt. Der Gewinn bleibt in Berlin . Die Ziehung der 1. Klasse wird heute nachmittag beendet sein. Es bleibt als größerer Gewinn nur noch der 75 000Mart- Geminn zu ziehen.
Klubabend der Lupe.
Gestern veranstaltete die Lupe E.- 2. für ihre Mitglieder einen besonders gelungenen Gesellschaftsabend. Der Schauspieler Leo M. Faerber rezitierte Aphorismen von Bolgar und Gedichte von Busch, Ringelnas, Tristan Bernard und Kurt Schmelzer. Faerber ist ein Bortragstünſtler, wie es wenige gibt, er geht im Dichter auf, den er rezitiert. Er ist heiter mit den Heiteren, wuchtig mit den Buchtigen und still mit den Stillen,
Senta Sillert tanzte drei wunderschöne Tänze, einen Balzer von Brahms, dann eine Phantasie nach russischen Bolks: weisen und schließlich nach altfranzösischen Schäferliedern. weisen und schließlich nach altfranzösischen Schäferliedern. Das Bublikum spendete stürmischen, verdienten Beifall.
v. S.-M.
Die Bevölkerung der Freien Stadt Danzig . Nach der Volkszählung vom 18. August 1929 ergibt sich für den gesamten Freistaat Danzig feit der letzten Bolfszählung( 1924) ein Bevölkerungszuwachs von 23 634 Personen. Während 1924 im Freistaat nur 383 995 Personen gezählt wurden, hat die diesmalige Zählung eine Gesamtbevölkerung von 407 629 Personen ergeben. Im einzelnen entfällt der Hauptzuwachs auf die Städte Danzig und
während die Landkreise nur mit etwa 4000 an der Bevölkerungszunahme des Freistaates beteiligt sind. Ausgewandert sind im Jahre 1928 über Danzig 35 283 Personen, davon 31 568 Polen und nur 3. Danziger Staatsangehörige. 9686 Personen sind nach den Ber einigten Staaten, 25 484 nach Kanada und 113 nach anderen Ländern ausgewandert.
Herstellung von synthetischem Kautschut?
Luganeser Zeitungen berichten von einer aufsehenerregenden Erfindung, die dem in Lugano ansässigen Baseler Chemifer. E. Kleiber gelungen ist. Es handle sich um ein Verfahren zur Herstellung von synthetischem Kautschuf. Der nach dieseni Verfahren hergestellte Kautschut soll einen Preis von nur 50 Centimes je Kilogramm haben. Ueberbies sei der Bafeler Chemiter gegenwärtig noch mit Versuchen zur Herstellung von synthetischen Petroleum und Benzin beschäftigt.
Preisausschreiben für Geschäftsdruckfachen.
Der Bildungsverband der Deutschen Buch. Drucker hat einen Breiswettbewerb über 1000 mart ausgeschrieben für mustergültige und normgerechte Briefbogen, Rechnungen, Briefumschläge, Boftfarten und Geschäftstarten. Der 3wed ist, die für Geschäftsdrucksachen bestehenden Format- und Vordrucnormen mehr bekannt zu machen und zu zeigen, daß auch bei strenger Einhaltung der Normvorschriften noch genügende Möglichkeit für eine individuelle und fünstlerische Ausgestaltung der Geschäftsdrucksachen bleibt.
Das neue Institut für Arbeiterrecht, das erste seiner Art in Deutschland , dessen Leitung dem bekannten Schlichter Professor Dr. Görges übertragen wurde, ist nunmehr in alle eröffnet worden. Das der staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität angegliederte Inftitut bezweckt die wiffenschaftliche Erforschung der bestehenden arbeitsrechtlichen Vorschriften, Auswertung der Ergebnisse für die Praris und die Lehrtätigkeit, sowie die Errichtung einer lückenlosen Sammlung aller vorhandenen arbeitsrechtlichen Zeitschriften und Beröffentlichungen.
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Der Meinetesche Männerchor Berlin 1900 beranfialtet am 20., 16 11gr, et tongert in der Staatlichen goiule für Musik. Klaus Bringsheim hat einen Syllus Arbeiter lieber für eine Singitimme und Orchester vollendet, der demnächst in Berlin zur Uraufführung gelangt.
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bas Programm für das Binterhalbjahr 1929/30 herausgekommen. Näher Austunft bei der Geschäftsstelle Schöneberg, Grunewaldstr. 6/7, von 9 bis 14 Uhr( 2ükom 6600).
Bon der Studiengemeinschaft für wissenschaftliche Heimatlunde ist soeben