Mit 169 Personen in der Luft.
Refordleistung des Großflugschiffes Do X.
Das Großflugschiff Do. X ist entgegen der gestern ge äußerten Absicht der Dornier- Werke, eine stabile Wetter lage für den Rekordflug abzuwarten, heute vormittag 11,15 Uhr, die augenblickliche Aufklärung ausnügend, überraschend gestartet. An Bord befinden sich 150 Fluggäste und 19 Mann Besatzung.
Abschiedsbriefe nach eingestandenen Unterschlagungen.
Seit einigen Tagen ist der Rechtsanwalt und Notar Dr. I gehen eines Agenten S. Beiser, der früher bei dem Bantgeschäft Siegfried Aron, Kaiser- Wilhelm- Straße 46, mit feiner Frau Niedlich in Berlin tätig war. aus Berlin verschwunden. Nach hinterlassenen Briefen trägt sich Dr. Aron mit der Absicht, sich außerhalb Berlins das Leben zu nehmen:
Nach fast einstündigem Flug landet Do. X um 17,07 Uhr vor der Werft Altenrhein . Es wurde der ganze Bodensee in der Runde beflogen. Rohrschach, Abon, Kreuzlingen , Konstanz , Meersburg , Fridrichshafen, Lindau , Bregenz .. Mit dieser Leiffung haf Do. X alle bisherigen Rekorde in der Beförderung von Personen durch die fest, ebensowenig, in welcher Richtung sie sich bewegen. Dr. Aron hatte fügungsrecht über sein Konto ein, und als die Geschäfte äußerst
Cuff gebrochen.
Die Motoren wurden in furzer Zeit angelassen und um 11.15 Uhr erhob sich unter großer Begeisterung der Mitfliegenden und Zuschauer das majestätische Flugschiff mit einer bisher noch nie in der Geschichte der Luftfahrt beförderten Personenzahl von 19 Mann Besagung und 150 Passagieren in die Luft. In sicherem Fluge zog das neueſte Wunderwerk der Technit seine Kreise über dem Bodensee , der vom Sonnenglanz überstrahlt wurde. Nach längerem Fluge, der unter dem Kommando des Dornier- Chefpiloten Wagner und des Flugkapitäns Merz von der Lufthansa erfolgte, wurde wieder auf das Wasser heruntergegangen.
Der Bootskörper setzte glatt auf dem See auf, so daß die Landung von den Passagieren faum gespürt wurde. Die zahlreichen Teilnehmer waren von dem Fluge überaus befriedigt, besonders die große Zahl der mitfliegenden Werkangehörigen, die an dieser letzten Schöpfung Dr. Dorniers mitgearbeitet haben. Es zeigte sich, daß das Flugschiff„ Do. X" seine Belastungsprobe glänzend be= standen hat.
Räuber in der U- Bahn.
Ueberfall auf die Stationsfaffe Sophie- Charlotte- Platz.
Durch das umsichtige Verhalten einer Fahrkartenveräuferin wurde in der vergangenen Nacht ein räuberischer Plan auf die Stationstasse der U- Bahn am SophieCharlotte- plah in Charlottenburg vereitelt. Die Täter hatten einen Wächter gefesselt und bedroht und versucht, die Schalterbeamtin aus ihrem Raum herauszuloden. Das Mädchen schöpfte aber Verdacht und gab Alarmzeichen. Die Täter flüchteten darauf ohne Beute und entfamen. Der 59 Jahre alte Wächter R. Kain hatte in der Nacht auf dem Untergrundbahnhof Dienst. Gegen 3 Uhr befand er sich gerade in einer dunklen Ecke, als er plötzlich von drei Männern gepackt wurde. Er hat sie nicht kommen hören, fie trugen alle wahrscheinlich Schuhe init Gummisohlen. Sie schleppten ihn zu einer Bank und feffelten seinen Oberkörper an die Lehne. Durch Bedrohungen mit Schuß maffen zwangen sie ihn, sich ruhig zu verhalten. Während zwei Männer bei ihm stehen blieben, ging der dritte nach dem Fahrkartenschalter und flopfte an. Der Verkäuferin, der 23 Jahre alten Margarete Janke, rief er durch die Tür zu: ,, Fräulein, Sie möchten ans Telephon kommen." Die Verkäuferin, die Nachtwache hatte und mußte, daß alles bereits gesperrt war, schöpfte sofort Verdacht, um so mehr, als sich in ihrem Raum ein Fernsprecher befindet. weigerte sich herauszukommen, sah durchs Schlüsselloch und erblickte vor der Tür einen breitschultrigen Mann, der eine Schirmmüße und einen blauen Sweater frug. Er war ihr unbekannt und fie setzte jeßt die Alarmglode in Bewegung. Der Rufer lief jetzt zu feinen Komplicen zurück und alle drei verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. Dem Wächter gelang es, sich zu befreien. Inzwischen war das Ueberfalltommando erschienen, aber von den Räubern war feine Spur mehr zu finden. Wie sie entschlüpft find, hat sich noch nicht feststellen laffen. Eingestiegen sind sie wahr scheinlich durch einen Notausgang, der sich vor dem Hause Kaiserdamm 40 befindet. Hier war das Schußgitter auf dem Bürgersteig mit Gewalt aufgerissen.
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Wie der Wächter befundet, sagte der eine der Täter, der bei ihm stehen blieb, er habe eben erft 5 Jahre abgemacht" und brauche Geld. Seiner Ausdrucksweise nach schien er ein Bayer zu sein.
Um die Freiheit der Meere. England gibt Durchsuchungsrecht auf-
Angreifer nichts.
Amerifa liefert
Der Sonderforrespondent der„ Sunday Times" in Ottawa meldet, Präsident Hoover und Macdonald hofften, daß noch vor Ende des Jahres, also noch vor der Fünfmächtekonferenz, die alte Streitfrage über die Rechte der Kriegführenden oder die Freiheit der Meere zwischen beiden Ländern geregelt sein wird. Es handle fich um eine Formel, die bejagen würde, daß Großbritannien auf das Recht der Durchsuchung neutraler Schiffe verzichtet, und daß die Vereinigten Staaten sich verpflichten, einem angreifenden Staat feine Waren zu liefern, wobei allerdings Washington allein darüber zu entscheiden hätte, ob der Staat der Angreifer ist.
Peting, 21. Oftober.
s chinesische Kriegsministerium teilt mit, daß nach 27stüngem Kampfe zwischen den Truppen Tschiangtaischets und denen Fengs die Regierungstruppen gezwungen waren, Tschangtfchau, das zwischen Hankau und Tientsin liegt, zu räumen. Tichangtfchau wurde am Sonnabend von den Truppen Fengs befeht. Die chinefischen Regierungstruppen haben mit der Räumung Hanfaus begonnen.
Leipart außer Gefahr.
Das Befinden des Genossen Theodor Leipart hat sich jest erfreulicherweise so meit gebeffert, daß teine unmittelbare Lebensgefahr mehr besteht. Wie der behandelnde Arzt, Professor Bribram aus dem Hildegard- Krankenhaus, mitteilt, dürfte die völlige Wiederherstellung des Patienten, vorausgesetzt, daß Romplitationen nicht hinzutreten, bej dem Alter Leiparts längere Zeit in Anspruch nehmen.
Diese Geschäfte wurden in den Jahren 1925 bis 1926 getätigt, als die Banffirma Gebr. Niedlich hoch im alleinigen Besitz eines Fabrikanten Dinglinger aus Schmalkalden war. Durch Vermittlung Am Sonnabenabend wurde bei der Staatsanwaltschaft Andes Aquisiteurs Beijer, dem nebenbei in mehreren Gerichtsverhandzeige erstattet, daß sich Dr. Aron nach eigenem Geständnis lungen der§ 51 zugebilligt worden ist und der zirka 28mal den größerer Unterschlagungen im Amte und außerhalb seiner Pragis Offenbarungseid geleistet hat, erklärte sich Dr. Aron bereit, der schuldig gemacht habe. Die Höhe der Beruntreuungen steht noch nicht Bantfirma Lombardgelder zu geben, für die er gegen 50prozentige Deckung Effekten bekam. Dr. Aron räumte auch Beiser das Ververlustreich murden, wurde diese Vollmacht widerrufen. Es entwidelten sich dann eine Reihe von Zivilprozeffen, die schließlich im Jahre 1927 bis 1928 zu einem Bergleich führten, der für die Firma, aber auch anscheinend für Dr. Aron recht verlustreidh mar. Der legige Inhaber des Banfhauses Gebr. Niedlich, Jakobi, legt Bert auf die Feststellung, daß diefe Transaktionen vor der Webernahme der Banffirma durch ihn erfolgt find.
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tätig sind, im zweiten Stock des Hauses Kaiser Wilhelm Straße 46. Seit zwei Jahren unterhielt er eine Bureaugemein schaft mit dem Rechtsanwalt am Rammergericht Dr. Badrian. Dr. Badrian betreibt seine Zivilpraris. Er hat den Notar nur felten im Bureau gesehen, zum legtenmal am Freitag, dem 11. Dftober. Die Tätigkeit des Dr. Aron war vielseitig, er war Straf verteidiger, Notar und bearbeitete außerdem Fälle der freiwilligen Gerichtsbarkeit wie Pflegschaften und Vormundschaften. Am vergangenen Mittwoch übergab Dr. Aron seiner Schwester, die in seinem Bureau auch tätig ist, einen größeren Brief mit der Weisung, ihn am Sonnabend zu öffnen, falls er bis dahin nicht zu rüdfomme.
Dieser Brief enthielt außer dem Geständnis der Verfehlungen Abschiedsworte.
Aehnliche Abschiedsbriefe hat der Notar auch an Bekannte gerichtet. Im Einverständnis mit der Staatsanwaltschaft wurden die Bureau räume einer kurzen Durchsuchung unterzogen und hierauf vorläufig versiegelt. Dr. Aron bewohnte eine Mietsvilla in der Humboldt straße 33 im Grunewald. Mit seiner Frau lebte er in glüdlicher, tinderloser Ehe. Er galt allgemein als sehr solide, noble Bassionen waren bei ihm nicht bekannt, er trieb auch feinen gejell schaftlichen Aufwand. Ob Dr. Aron mit der llebergabe des Briefes und der Weisung, ihn erst am Sonnabend zu öffnen, sich einen Borsprung zur Flucht sichern wollte, erscheint fraglich. Man neigt vielmehr zu der Ansicht, daß er in der Tat Selbstmord außerhalb Berlins verüben will. Nach einer Aeußerung wollte er Breslau aufsuchen; dort ist er aber, wie Nachfragen ergeben haben, nicht aufgetaucht.
Die Untersuchung erstreckt sich nunmehr auf die Fragen, wie hoch die Unterschlagungen find, in welcher Richtung sie sich bewegen und zu welchen Zwecken Dr. Aron das Geld ver wendet hat. Es scheint, daß er sich in Börsengeschäfte ein gelassen hat, die unglüdlich verlaufen sind. Die von der Kriminalpolizei bisher vernommenen Zeugen fonnten zur Klärung der Angelegenheit nichts beitragen. Wer irgendwelche Auskünfte, auch über den Aufenthalt des Ehepaares geben kann, wird ersucht, sich an die Staatsanwaltschaft oder an die Kriminalpolizei, Abteilung IV, Dienststelle F. 3, in der Georgenfirchstraße 30a, zu wenden.
Millionenverluste.
Wie wir erfahren, hat Rechtsanwalt Dr. Aron vor seiner Abreise auch ein Schreiben an Rechtsanwalt Dr.. Alsberg. gerichtet, in dem er ihn bittet, seine Veriretung zu übernehmen. In diesem Schreiben gibt Dr. Aron die Höhe feiner Berbindlichkeiten selbst auf 2 Millionen Mart an und erklärt, daß er in eine sehr erhebliche Verschuldung gekommen sei durch das Vor
Gefaßte Wechselfälscher.
Eine Wechselaffäre, die bis zu einem gewissen Grade durch die Festnahme des Hauptbeteiligten geflärt ist, beschäftigt seit August d. I. die Kriminalpolizei. In diesem Monat tauchten in Berlin Gerüchte auf, daß von dem Fuhrunternehmen Georg Schulz aus Weißensee Wechsel in Umlauf seien, die eine Höhe von rund 250 000 Mark erreichen sollten. Da aber festgestellt wurde, daß die Firma überhaupt teine Wechsel ausgibt, so fonnte es sich nur um Fälschungen handeln. Nach und nach wurden auch die Leute bekannt, die sich mit den Fälschungen befaßt haben mußten; es wurden bei ihnen aber feine Wechsel gefunden. Jetzt sind alle Beteiligten, soweit man bisher übersehen kann, feſtge= nommen. Als Haupttäter fommt ein 47 Jahre alter Kaufmann Emanuel Misch najewsky in Betracht, der seit 6 Jahren wegen Hoch sta pelei und Wechsel- und Scheckbetruges von der Kriminalpolizei gesucht wird.
Ins Rollen fam die Angelegenheit dadurch, daß im Auguft ein schwedischer Kaufmann bei einer Berliner Bant einen Wechsel, der angeblich von der Firma Schulz ausgestellt war, diskontieren lassen wollte. Er hatte ihn von Löwenthal erhalten. Dieser hatte ihm erzählt, daß ein Ingenieur Döschminfler ein neues Rranpatent an die Firma Schulz verkauft habe. Er habe in bar 250 000 Marf und die gleiche Summe in Wechseln erhalten. Die Wechsel mole er nun zu Geld machen. Als die Bank durchblicken ließ, daß sic bei der Firma anfragen werde, sträubte sich Löwenthal mit der Begründung, daß es der Firma peinlich sein würde, da sie die Absicht habe, die ausnahmsweise ausgestellten Wechsel selbst einzulösen Das Geschäft zerschlug sich jetzt. Döschminkler mar in wirklich= teit niemand anders als Mischnajewsky. Bei einem zweiten ähn lichen Verfuch wurden Heeringen und Löwenthal festgenommen. Sie bestritten, die Fälscher zu fein und behaupteten, daß Ange stellte der Schulzeschen Firma ihre Hand im Spiele haben müßten. Das taten sie nur, um die ganze Sache noch verwirrter zu machen. In der Nacht zu Sonntag murden nun in der Uhlandstraße MischnaEine Dur jemsty und Hohenstein ebenfalls fest genommen. suchung der Wohnung des Mischnajewsky am Brager Blag ergab wichtiges Beweismaterial Sier fand man die gefälschten Firmenstempel, die zur Herstellung der Wechsel benutt worden waren.
Sie flagen über Terror...
und üben ihn selbst, wo sie können!
Urnswalde, 21. Oftober.( Eigenbericht.)
In der vergangenen Woche berichteten wir über den Aufruf des Landbundes im Kreise Arnswalde , in dem offen zur gesellschaftlichen und dadurch natürlich auch zur wirtschaftlichen Rechtung aller derer aufgefordert wurde, die sich an dem Hugenbergschen Boltsbegehren nicht beteiligen. Wie wir erfahren, ist von republikanischer Seite aus gegen den für den Aufruf Verantwortlichen, den Gutsbefizer Freiherrn v. Bothmer, Anzeige bei der Statsanwalt schaft wegen Nötigung erstattet worden.
In den Städten und namentlich in den Dörfern der märkischen Kreise Landsberg , Friedeberg, Arnswade und Königsberg beherrscht die Reaktion das Feld. Auf dem Lande besteht für die Sozialdemokratie fast keine Möglichkeit, an den Landarbeiter propagan distisch heranzukommen, da der Druck, der von den Gutsbesizern mit ihren Inspektoren und Verwaltern ausgeübt wird, zu start ist. mit ihren Inspektoren und Verwaltern ausgeübt wird, zu start ist. Auf den Gütern der Neumark sind fast alle Knechte freiwillig oder unfreiwillig Mitglieder des Stahlhelms.
Bekennt sich der eine oder andere zum freigewerkschaftlichen Landarbeiterverband, so hat er die Aussicht, wie es beispielsweise mehreren sozialistisch eingestellten Mitgliedern landwirtschaftlicher Betriebsräte ergangen ist, herausgeschmissen zu werden, und für sich und seine Familie Arbeit und Brot zu verlieren. Führt er eine arbeitsgerichtliche Entscheidung herbei und erhält wegen unberechtigter Entlassung durch den Arbeitgeber Recht, so zahlt der Gutsbesitzer den vom Gericht erkannten Lohnrückstand, die Entlassung bleibt bestehen und der Arbeitnehmer tommt auf eine Art ungeschriebene schwarze Liste": Spricht er auf irgendeinem Gute der Umgegend um Arbeit vor, so fragt man ihn: Wo waren Sie vorher beschäftigt?" Dann genügt eine telephonische Rückfrage, und mit Sicherheit erfolgt die Antwort an den Arbeitsuchenden:„ Wir haben leider feine Beschäftigung für Sie!" Diese Zustände führen erklär licherweise dazu, daß auf den Gütern sich zahlreiche Arbeiter in die Listen für das Boltsbegehren aus Sorge um das tägliche Brot gegen bessere Ueberzeugung eintragen, um nicht das Wohlwollen des Gutsherrn und seiner Angestellten und damit ihre Beschäftigung und ihren Arbeitslohn zu verlieren. Der Terror auf dem Lande geht soweit, daß Funktionäre und Anhänger der Sozialdemokratie offen
erflären:
"
Flugblattverteilung auf dem Lande ist für uns eine lebensgefährliche Angelegenheit."
Aeußerlich merkt man von der Propaganda für das Bolts begehren hier sehr wenig. Beim Friseur oder beim Gastwirt sieht man wenige Flugblätter für oder wider. Aber die Einwirtung ist um so intensiver: Stahlhelm und Landbund lasten wie ein 2lbdruck auf diesen Kreisen, selbst in Dörfern, in denen jozial demokratische Vertrauensleute vorhanden sind, bleiben die Ber fammlungsräume bei Rundgebungen unserer Partei leer, weil ber
Arbeiter sich sagt, daß der Gutsherr den Daumen auf dem Geldjack hat: er fann ihn lüften oder zuhalten, je nach Wunsch.
Hat man in den Landstädten Gelegenheit, allein mit Gewerbetreibenden zu sprechen, jo, wird im allgemeinen die Ansicht vertreten, daß dieses Boltsbegehren ein Wahnsinn ist.. Trotzdem hat sich der Gemerbetreibende eingezeichnet, weil er wirtschaftlich vom flachen Land und vom Grundbesiz abhängig ist. Der Ortsvorsitzende vom„ Stahlhelm" in Arnswalde , ein Reichsbeamter, Oberpostsekretär seines Zeichens, hat sich oftentativ in die Liste des Boltsbegehrens eingetragen. In der Dienststelle für die Eintragung zum Boltsbegehren liegt in Arnswalde gleichzeitig die Wählerliste für die Kommunalwahlen vom 17. November aus. Einer Frau von foundjo, die nachfragte, ob ihr Name in der Wahuliste für den 17. November stände, wurde von dem Beamten bedeutet: ,, Und wie ist es hier mit der Eintragung in die Liste für das Volksbegehren."
Drei ruhmvolle Orte.
Der Patriotismus ist nach Niemiette geflohen.
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Die Deutschen sind ein unpolitisches Volfsie vermögen die Weisheit der Hugenberg- Politit nicht einzusehen, deshalb bleiben fie in hellen Scharen von der Eintragung in die Hugenberg- Liste weg.
Der Prozentsatz der Landesverräter im deutschen Volke ist erschreckend großer wird sich so um die 90 Broz. herum bewegen. Namentlich im Westen, und vor allem im befreiten Ge biete wohnen nur Landesverräter, die sich über den Abzug der Besagung freuen.
Das wahre Deutschtum und der politische Sinn sind nach interpommern geflüchtet, und so liest man in der Bom merschen Tagespost":
Die ersten Ergebnisse des Boltsbegehrens aus dem Landtreise Stolp liegen vor. Ihnen ist zu entnehmen, daß man überall auf dem Lande sich der Tragweite des Volks begehrensbewußt und nicht gewillt ist, bas deutsche Bolt auf Jahrzehnte hindurch verftlaven au laffen.
Richt weniger als drei Ortschaften haben sich bereits geschlossen in die Liste eingezeichnet. Die Namen dieser Drte, die besonders genannt zu werden verdienen, sind: Lesnie, Niemieste und Grünhagen.
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In Besnie, niemiegte und Grünhagen hat man also Herrn Hugenberg verstanden? Herrn Hugenberg nicht aber bie Herren Gutsbefizer und ihre unverhohlenen Drohungen. Boraus hervorgeht, daß der wahre Hugenbergiche Patriotismus nur dort 311 Hause ist; wo er mit Stodprügeln auf den Magen eingebläut wird. Lesnie, Riemiegie und Grünhagen diese Siege müssen die Inflationsbegehrer über die grandiose Niederlage am deutschen Rhein hinwegtrösten.