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oder andere Schmerzen. Ein Sprißchen gefällig? Und sie erhielten sie. Der Kassierer der war ja von Hause aus Morphinist. So murde drauflosgespritzt. Bis es eines Tages zum flappen fam. Die vielen Rezepte des Dr. M. hatten bei den Behörden Verdacht erregt. Man forschte nach und stellte fest, daß er ohne vorher­gegangene Untersuchung, ja, ohne nur den Verfuch zu machen, die Eheleute Ge. zu einer Entziehungskur zu veranlassen, sie mit Morphium in viel zu großen Mengen versorgte. Dr. M., G., dessen Frau, Bruder, Schwägerin, Friseurgehilfen und Kassierer hatten sich schließlich vor dem Schöffengericht Berlin Mitte wegen Bergehen gegen das Rauschgiftgefes zu verantworten. Die Brüder G. hatten inzwischen eine Ent­ziehungskur durchgemacht und waren vom Morphium entwöhnt. Das Gericht verurteilte Dr. M. zu 1000 Mark Geldstrafe. G. zu 500 Mart. Die übrigen Angeklagten zu Geldstrafen von 10 bis 200 Mart. Das war das Ende der Morphiumhöhle im Friseurladen.

Der verschwundene Rechtsanwalt. Er follie heute als Zeuge in Moabit   erscheinen.

Bor der Berufungsstraffammer des Landgerichts I   stand gestern nachmittag eine Verhandlung an, in welcher der seit einigen Tagen verschwundene Rechtsanwalt Dr. Siegfried Aron eine gewisse Rolle spielt. Er war daher auch als Zeuge geladen worden. Es handelt sich um eine noch heute recht dunkle Schedaffäre.

Der Bankangestellte Siegfried Beiser hatte im Juni 1925 bei der Industrie- und Handelsbank einen Scheck über 150 M., der die Unterschrift Dr. S. Aron trug und der auf das Bankhaus Mol­ling gezogen mar, in Zahlung gegeben. Peiser hatte versprochen, den Scheck am nächsten Tage einzulösen, kam dann aber nicht. Auf Anfrage bei dem Banthause Molling stellte sich heraus, daß Dr. Aron dort nie ein Konto gehabt hatte, wohl aber Peiser, auf dessen Konto fein Guthaben mehr vorhanden war. Gegen Peiser wurde Anzeige erstattet, die Staats anwaltschaft schickte die Akten an die Polizei und als diese zurückkamen, war der Scheckt aus den Akten verschwunden. Das Verfahren zuhte vorläufig, dann aber

Straßenbahnunglück am Königstor

Acht Schwer: und mehrere Leichtverletzte.

Gestern abend ereignete fich in Nordosten Berlins   am Königs­for ein schweres Straßenbahnunglüd, bei dem acht perfonen schwer und mehrere leichter verletzt wurden. Feuerwehr und Rettungsamt forgten für den Abtransport der Ber­letzten nach dem nahe der Unfallstelle gelegenen Krankenhaus am Friedrichshain  . Vermutlich ist das Unglück auf Bersagen der Bremse zurückzuführen.

Gegen 18.30 Uhr näherte sich dem Königstor, von Weißensee fommend, ein Straßenbahnwagen der Linie 63. Der Fahrer hatte bereits die Weiche gestellt und wollte in die Frieden straße, die parallel zum Friedrichshain   läuft, einbiegen. In diesem Augenblid fam ein Straßenbahnwagen der Linie 74 aus Richtung Kniprodestraße heran. Angeblich infolge Bersagens der Bremse, wie der Führer der Linie 74 später bei seiner Ber­nehmung angab,

fuhr der Triebwagen mit großer Wucht und furchtbarem Krach in den Wagen der Linie 63 hinein,

der ziemlich vorn am Führerstand erfaßt wurde. Durch die Bucht des Zusammenpralles wurden beide Fahrzeuge mit den Anhänge wagen aus den Schienen geschleudert. Der Triebwagen der Linie 63 stellte sich quer über den Fahrdamm und nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, daß er nicht umstürzte. In das Krachen der zersplitternden Scheiben mischten sich die Hilfe und Schmerzensschreie der Fahrgäste. Polizei­beamte und Passanten eilten hilfsbereit hinzu und machten sich an die Bergung der Verletzten. Die alarmierte Feuerwehr der Zug

mache Friedrichshain   erschien unter Leitung des Baurats Mener schon nach wenigen Minuten. In kurzer Zeit waren alle Verletzten ins Freie gebracht.

Eine Frau, die völlig geistesabwesend in dem zertrümmerten Straßenbahnwagen saß, wollte den auf sie zugehenden Feuerwehrleuten 20 Pf. Fahrgeld in die Hand drücken, sie hatte einen schweren Nervenschot erlitten.

Acht Verletzte, ein Schüler Werner Simon aus der Lands­berger Straße 14, der Fahrer der Linie 63, Friz Pufung aus ein Fräulein Margarete Lichterfelde, Hindenburgdemm Montefiuri aus der Pasteurstraße 21, eine Frau Margarete Hartfe aus der Eibinger Straße 32; weiter ein Hugo Reichert, eine Frau Wilhelmine Levy, eine Frau Marie Kühn und ein Walter Rocktasch, deren Wohnungen nicht bekannt sind, wurden ins Krankenhaus am Friedrichshain   gebracht. Die letzten vier tonnten nach Anlegung von Notverbänden auf eigenen Wunsch in ihre Wohnungen entlassen werden. Außerdem erlitten mehrere Per sonen leichte Quetschwunden und Glassplittervers legungen, so, daß sie sich in ärztliche Behandlung begeben mußten.

Die Eingleisungsarbeiten an der Unfallstelle, die von der Feuer. wehr im Verein mit der Mannschaft eines Hilfsgerätewagens der Straßenbahn vorgenommen wurden, dauerten über 30 Minuten. Der Verkehr war dadurch in der Hauptverkehrszeit längere Zeit empfindlich gestört. Die schwerbeschädigten Wagen mußten abge­schleppt werden.

wurden die großen bekannten Moabiter Attendiebstahle Gegen nationalistisches Volksbegehren! ähen Arbeit zu vertuschen.

aufgedeckt, an denen ein Beamter der Staatsanwaltschaft beteiligt mar, ebenso aber auch Beiser, der in einer anderen Strafsache gegen ihn selbst mit den Beamten Aftenschiebungen vorgenommen hatte. Nunmehr wurde gegen Peiser das Strafverfahren wegen Sched­betrugs wieder aufgenommen. Vor dem Schöffengericht be­hauptete Beijer, daß im Vorzimmer bei Dr. Aron auch ein Dr. S. Aron aus London   gewartet habe. Dieser habe einen Scheck ausgestellt und er, der Angeklagte, habe dann den ihm von Rechts­anwalt Aron ausgestellten Scheck offenbar verwechselt. Als Zeuge hatte Rechtsanwalt Dr. Aron nur aussagen können, daß die ihm seinerzeit vorgelegte Unterschrift auf dem Scheck nicht von ihm stamme. Das Schöffengericht hatte Peiser verurteilt. Dieser hatte aber Berufung eingelegt, um neue Beweise vorzubringen. Zu diesem Zweck war Rechtsanwalt Dr. Aron wieder als Zeuge geladen worden.

Stadt Waldenburg wiederum geprellt.

Die Straffammer fam zu dem Entschluß, daß dem Angeklagten die Beweise nicht abgestritten werden könnten, zumal die Ermitt lungen nach Dr. Aron noch im Gange seien. Der Prozeß wurde da­her auf unbestimmte Zeit vertagt.

Durch die plötzliche Flucht des Berliner   Justizrats Aron iſt, wie fich jetzt herausgestellt hat, die Stadt Waldenburg schwer ge= Ich a ðigt worden. Dr. Aron hatte gegen Hinterlegung von 1,86 Millionen Mark Frankfurter Obligationspapiere der Stadt Waldenburg seinerseits einen Lombard von 1 Million Mart gegeben. Die Stadt hatte sich inzwischen von der Frant furter Pfandbriefbank die Summe von 1 Million Mark beschafft. Dieses Geld follte an Justizrat Dr. Aron gezahlt werden, wofür er die bei ihm liegenden Dbligationspapiere am gestrigen Montag herausgeben wollte. Dieser Verpflichtung hat sich Dr. Aron jezt durch die Flucht entzogen. Die Stadt ist voraussichtlich um 600 000 m. geschädigt worden.

Ausstellung, Kriegsgräberfürsorge".

In der Neuen Wache.

Zum zehnjährigen Bestehen zeigt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge E. V.   in einer Ausstellung seine bisher geleistete Arbeit. Die Säulenhalle der Neuen 23a che am Zeughaus ist mit reichlichem Grün ausgeschmückt und wird bei Einbruch der Dunkelheit von 32 Fackeln würdevoll be­leuchtet werden.

Am Eingang ist eine Gedenktafel, die demnächst in Frank reich auf einem Friedhof zur Aufstellung fommen foll, eingelassen. Die Innenräume sind weiß ausgeschlagen. In der größeren Halle stehen ausgewählte Bilder der Friedhöfe, die bisher vom Bunde gebaut und betreut werden. In Bildern wird der neue Ein­gang zum deutschen   Sammelfriedhof Cair, das Sammel­grab auf dem Friedhof Cheppy, der Eingang zum deutschen   Ehren­friedhof De Ruyter   und die Ehrenstätte für die Bejagung des " U 12" in Tarent   gezeigt. Einige Modelle und Grundrißzeich nungen geben ein anschauliches Bild von Friedhöfen, wie fie in der nächsten Zeit in Frankreich   hergerichtet werden sollen. In der zweiten Halle liegen mehrere Mappen aus, die die gesammelten Bhotographien der vom Auswärtigen Amt   betreuten Gräber und Friedhöfe enthalten.

Wir warnen voll tiefer und ernster Besorgnis..."

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Eine große Anzahl führender Persönlich feiten in der Provinz Brandenburg   und der Stadt Berlin   erläßt gegen das Volksbegehren derer um Hugenberg und Goebbels   einen Aufruf, der darauf hinweist, daß mit den Mitteln der Verfassung diesen gehört das Volksbegehren niemals gegen das Diftat von Versailles   vorgegangen werden könne. Die Weimarer  Berfassung sage im Artifel 178 flar, daß sie den Friedensvertrag nicht berühre. Der Aufruf fährt dann fort:

Das dem Volksbegehren zugrunde liegende Gesetz kann weder nach außen noch nach innen eine Wirkung ausüben. Es kann aber unsagbaren Schaden verursachen. Es wird eine Lage geschaffen, durch die die Vorteile der bisherigen Ver­handlungen, wie die alsbaldige Räumung der Rhein  lande, die vorzeitige Räumung des Saargebietes und die zeit­liche und ziffernmäßige Begrenzung der Zahlungen an die Gläu­bigerstaaten gefährdet werden. Seibst die Verteidiger des Boltsbegehrens geben zu, daß im Falle seiner Annahme zunächst eine Krisis die Folge sein würde. Sie behaupten, diese wäre nur vorübergehend. Wer will das Maß von Not und Elend, das diese Krisis für Volk und Staat bringt, vorausbestimmen?

Die Verteidiger des Volksbegehrens tennzeichnen die Gläu biger Deutschlands   als hart und eigensüchtig und fürchten im Falle der Annahme des Young Blans von ihnen immer neue Be drudung. Glauben fie, daß fie gegenüber diesen Gläubigern wirf lich Milde, Einsicht oder gar die Anerkennung deutschen   Rechtes ,, erzwingen" fönnen? Mit welchen Mitteln sollte das ge= schehen und zu messen Leid und Kosten? Wir fürchten, alle Be­mühungen zur Erleichterung von Deutschlands   Lage würden bei Annahme des Boltsbegehrens auf lange Zeit vereitelt werden. Wir warnen Doll tiefer und ernster Besorgnis, fich dem Volksbegehren anzuschließen, mögen noch so sehr Not, Mißmut und Unzufriedenheit hierzu verlocken."

Der Aufruf ist u. a. von folgenden Persönlichkeiten unterzeichnet

worden:

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Regierungspräsident Bartels, Frankfurt   a. d. O. Ritterguts­befizer von Bethmann bollweg, Hohenfinow  . Staatsminister Dr. Dr. h. c. Drews, Präsident des Preußischen Oberverwaltungs­ gerichts  . Reichsminister a. D. Dr. Bernhard Dernburg  , Berline Grunewald. Oberbürgermeister Dr. Fresdorf, Brandenburg   a. d. H. Dr. Ludwig Fulda  , Vorsitzender des Verbandes Deutscher   Bühnen schriftsteller und Bühnenkomponisten, Berlin  . Ministerialrat a. D. Albert Faltenberg, M. d. R., Vorsitzender des Allgemeinen Deut schen Beamtenbundes, Berlin- Friedenau  . Alexander Flinsch  . Vor­fizender des Vereins Berliner   Staufleute und Industrieller, Charlotten­ burg  . Bankdirektor Karl Fürstenberg. Geschäftsinhaber der Ber­ liner   Handelsgesellschaft, Berlin  . Stadtverordnetenvorsteher Sab, Berlin  . Prof. Leopold Jeßner  , Generalintendant der Staatlichen  Schauspiele, Berlin.- Prof. Dr. h. c.   Mar Liebermann, Präsident der Deutschen Akademie der Künste, Berlin  . Dr. Maier, Ober­präsident der Provinz Brandenburg   und von Berlin  . Franz von Men­ delssohn  , Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Berlin  . Justizrat Dr. h. e. Albert Pinner  , Berlin  . Dr. Artur Salomon john, Geschäftsinhaber der Diskontogesellschaft, Berlin  . Sobernheim  , Direktor der Commer; und Privatbant, Berlin  . Erster Bürgermeister Stoll, Fürstenwalde. Bürgermeister Scholt. Berlin  . Dr. Christian Schreiber, Bischof von Meißen, Apostolischer Administrator von Berlin.- Prof. Franz Schrefer. Reftor der Sochschule für Mujit, Charlottenburg  . Franz Scheffel  , M. d. M., Vorsitzender des Einheitsverbandes der Eisenbahner. Dr. Zigges, Präsident des Kammergerichts, Berlin  . Frizz Tarnow, M. d. R., Mitglied des Reichswirtschaftsrats, Vorfikender des Deutschen Solz­Karl Ballauer, Präsident der Deutschen Büh nengenossenschaft, Charlottenburg  . Bolizeipräsident von 3izewik, Botsdam. Polizeipräsident Karl 3örgiebel, Berlin  .

arbeiterverbandes. In den nordöstlichen Randstaaten Litauen  , Lettland   und Livland   sind die Arbeiten des Auswärtigen Amtes beendet. Die Ausstellung ist bis zum 27. Oftober geöffnet, wird aber auch am Totensonntag dem Publitum zugänglich sein.

Eröffnung der Arbeiterbildungsschule. Gestern abend wurden in den neuen, schön ausgestatteten Räumen der Arbeiterbildungsschule in der Linden­straße 3 die zentralen Kurse des diesjährigen Winterhalbjahres er öffnet. Genosse Franz Künstler begrüßte im Namen des Bezirksvorstandes die erschienenen Hörer und Lehrer. Es sei nicht leicht gefallen, führte er aus, der Arbeiterbildungsschule ein neues Heim zu schaffen, der Bezirksvorstand habe aber die nötigen Opfer gebracht in der Erkenntnis, daß viel mehr als bisher für die systematische Schulung der Parteigenossen getan werden müsse. Es müsse erreicht werden, daß unsere Schule, wie in der Vorkriegszeit, zu einem geistigen Mittelpunkt der Berliner   Ar beiterbewegung gemacht werde und mit ihrer Tätigkeit hinausstrahle in alle Gebiete unserer Arbeit. An den Genossen und Genossinnen liege es mun, durch eifrigen Besuch der Schule thren weiteren Ausbau zu fördern, der dem Bezirksvorstand steits am Herzen liegen wird.

Nach dieser Begrüßung, die programmatisch die Stellung der Berliner   Parteileitung zur Bildungsarbeit umreißt, begann Genoffe R. Abraham feinen Kursus Einführung in die Staatslehre": Mettere zentrale Kurse beginnen täglich( mit Ausnahme von Mittwoch und Sonnabend) um 19 Uhr in denselben Räumen. Anmadungen im Bildungssekretariat oder im Rurfuslotal.

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Die Frauen werben für die GPD.

Kurt

Im Rahmen der sozialdemokratischen Werbewoche fand ein Frauen Unterhaltungsabend des 6. Kreises statt. Puggi Mud bot sein Bestes, am Klavier gab Johanna Thoms- Paetom Proben ihres Könnens. Genossin Henny Rewald würdigte in ihrer An­Sprache die besondere Bedeutung der Werbewoche anläßlich der bevorstehenden Wahlen. Die Rednerin gab ein furzes Bild der Arbeit, die die Sozialdemokratie in sozialpolitischer and fultureller Hinsicht im Stadtparlament geleistet hat. Dieses michtige Kommunalpolitik aktiver als bisher zu machen. Es gelte, in dem Material muß den Frauen nahegebracht werden, um sie auch für die bevorstehenden Wahlkampf sich energisch gegen alle Gegner durch zusetzen, um der Sozialdemokratie neue Macht im Interesse der Arbeiter und Angestellten und insbesondere der Frauen zu geben. Erfreulicherweise fonnten zahlreiche neue Mitglieder während der Veranstaltung aufgenommen werden.

Der

In einer gut besuchten Werbeveranstaltung in Mahlsdorf­Süd sprach am Freitag abend Genosse Aug. Niemann. Redner zeigte die wahren Hintergründe der schwarzweißroten Reaktion beim Boltsbegehren auf und bewies, daß es den Kreisen tommt. Treffende Morte fand er gegen die Bütteldienste der um Hugenberg lediglich auf eine Unterhöhlung des Boltsstaates an Rommunisten. Man versuche den nicht scharf genug zu verurteilenden Schieberstandal der Sflarets in einen müsten Berleum dungsfeldzug gegen.die große fozialdemokratische Arbeiterpartei auszubeuten, Durch die Methode versuche man, die Erfolge unserer

T

zähen Arbeit zu vertuschen. Wir stehen allein und das ist gut so, man mag uns vorübergehend hemmen, aber man zwingt uns nicht. Unsere große Idee wird siegreich bleiben.

Geekatastrophe in Norwegen  .

Acht Menschenleben vernichtet.

Ein

Oslo  , 21. Oftober. Aus Bardö wird gemeldet, daß an der norwegischen Küffe eine neue Schiffsfatastrophe eingetreten ist, der acht Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Dampfer der Hafenverwaltung fam kürzlich in den Hafen und brachte die Meldung mit, daß die große Baggermaschine ,, Ruskin  ", die der Dampfer nach Bardö im Schlepp hatte, unterwegs in der Nacht gesunken fei. Es herrschte in der Nacht ein rafender Sturm, und gegen 3 Uhr hörte die Dampferbefehung plötzlich Notschreie von dem Bagger, der einen Augenblic später in den Wellen verschwand. Bier Mann der Besatzung waren an Ded gekommen, wurden aber von dem Wirbel mit in die Tiefe gezogen. Nur ein Mann der Besatzung konnte gerettet werden, acht Menn erfranken.

Neufuhren, 21. Dttober.

Heute früh hat sich hier ein schweres Unglück zugetragen. Von neunzehn in der Nacht auf der Fischfang ausgefahrenen Kuttern ist einer im Sturm getentert. Die vier Fisher sind er­frunten. Die übrigen Boote sind wohlbehalten zurückgekehrt.

Beratung über die Stresemann- Straße  ".

Die nächste Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, dem 24. Oftober( Beginn 16% Uhr, pünktlich), wird sich u. a. mit der Vorlage betr. die Umbenennung der Königgräzer Straße in Stresemannstraße" beschäftigen. Die Deutsch­nationalen haben wegen der Beteiligung der städtischen Beamten an dem Volksbegehren eine Anfrage eingebracht.

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Heute, Dienstag, abends Uhr, Arbeiterbildungsschule. beginnt der Zentralfurjus des Genossen Dr. Ernst Fraentel über Die Bedeutung der Weimarer Verfassung für das politische Leben der Gegenwart". Schullokal Lindenstraße 2, Hof II, 3immer 11.

3m Sekretariat der SAJ., S., Lindenstraße 3, 2. Hof 2 Trp. links, 3immer 2, find Einlaßkarten für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren erhältlich für Dantons Tod", gespielt am Sonntag, dem 27. Oftober, 15 Uhr, in der Boltsbühne. Karte 90 Pf.

Der Präsident des Landesfinanzamies Berlin teilt mit, daß die evangelische Kirchensteuer für das 1. und 2. Bierteljahr 1929 durch Nachnahme eingezogen wird. Bei fleineren Beträgen erfolgt der Einzug durch Mahnzettel.

So feht's im Kochbuch:

... nicht nur überbrühen, den Kathreiner, fondern einige Minuten tochen laffen...

So kommt nämlich richtige

erft der

Kathreinergeschmac zur Geltung!

Kathreiners Malzkaffee