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Ausstellung deutscher Volkskunst. Von Or. Paul F. Schmidt. In den gegen den Pariser Plat, gelegenen Rämnen in der Akademie ist am Dienstag eine Ausstellung eröffnet worden, die oon den Staatlichen Museen gemeinsam mit der Akademie der KÄnste und dem Verband deutscher Vereine für Volkskunde ver- anstaltet ist. Sie.mthält auserlesene Stücke aus der Sammlung für Deutsche Volkskunde und will damit an dos vierz'g- jöstrige Bestehen dieses Museums erinnern, sowie daran, daß es an seinem gegenwärtigen Orte, Klosterstr. 36, nicht mehr lange rmid bleiben können und dringend einer Neuordnung bedarf. In den hellen und schönen Sälen der Akademie kommen die Schütze des Museums derart zur Geltung, wie es in der dunklen und fürchterlichen Enge der ehemaligen Gewcrbe-Akademie niemals möglich gewesen ist. Die Berliner   kennen sie schwerlich anders als aus Kindheitstagen, wo sie in Schulllalsen durch die überstopften, gänzlich unzweckmätzigen chinterräume elnes ehemaligen, auf Schlüters Umkreis zurückgehenden Palais geführt wurden, ohne etwas wirklich sehen zu können. Die wahrhost köstlichen Schätze dieses Bolkemufeums find jetzi zum ersten Male richtig ans Tages- licht getreten. Was sie für uns bedeuten könnten, erkennt man aus der knappen Auslese m der Akademie, die freilich große Gebiete ganz übersehen muß: Bauernstuben und Modelle von Bauern- Häusern, Möbel, Haus- und Landwirtschostcgeröte treten gar nicht in Erscheinung. Im ersten Raum sieht man Trachten, volkstümliche Weberei, Stickerei und Schmuck(unbeschreiblich schöne Fil'gmn- arbeiten!); im zweiten ein« kleine Sammlung von Keramik und Zinngeräten von erstem Rang: im dritten Spielzeug, Holzschi, itzc- roien. Wachs- und Modellgüsse religiöser Volkskunst, geschnitzte Masken, eisern« Dotive, Hinterglasbilder. Krippsrlstguren und andere sehr merkwürdige Erzeugnisse folkloristischer Anschauunzen und Gebräuche. Es ist unmöglich, auf einzeln« Dinge hinzuweisen, es handelt sich hier auch nicht um«ine Schaustellung der üblichen Art: ledig'ich Beispiele und Stichproben aus dem unermeßlichen Schatz der Volks- kunst und Volksgebräuchc Deutschlands   find hier ausgestellt: aller- dings von einer so ungewöhnlichen Qualität, von einer so starken Formschönheit, daß man unbedingt Lust bekommen muß, das Ganze zu sehen. Man soll nicht glauben, dies wären abgetane und ver- altete Dinge, die uns nichts angehen. Dies« Bauerntrachten, Schüsieln, Figurentücher, Schnitzereien, Schmucksachen sind so über- zeugend in ihrer Schönheit wie Gebrauchsfähtgkeit. in ihrem De'o? wie in ihrer geheimnisvollen, uralten Bestimmung, daß sich der Betrachter merkwürdig erregt und bei seinen tiefsten Empfindungen und Instinkten angerührt fühlt. Diese Dinge sind ausnahmslos vollkommen wie Naturprodukte: das Dolk selber hat sie erzeugt, hier und da werden sie vielleicht immer noch hervorgebracht trotz aller Fortschritt« der großstädtischen Technik, die sie fast überall ver- drängt hat. Es steht aber wohl so. daß diese alten Kostbarkeiten. die das Boll sich zum Gebrauch, zur Erbauung und zum Spiel er- zeugte, nicht bloß antiquorisch-künstlerischen Wen haben(dessen» hohen Rang wir eben erst zu schätzen angefangen haben, gleich der Kunst der Nawroölker). sondern daß sie mit tausend Wurzeln in dem Unbewußtsein unserer Volkszugehörigkeit haften, daß wir ihre Notwendigkeit und Schönheit als etwa« sehr Großes und Notwendi- ges blutmäßig empfinden, und daß sie schließlich auch auf unsere Gegenwart wirken können. Nicht als nachzuahmende Vorbilder, sondern durch den vorbildlichen Geist, der die Form aus dem Not- wendigen des Gebrauchs und des Glaubens(an Gott   aber Mode oder Technik), hervorgehen und so die parallelen Möglichleiten unse- rer gegenwärtigen und der uralten Dascinsersordernisse«rkcn-nen läßt. Bewundernswert bleibt die Art, wie diese unerschöpfl che und heut« längst nicht mehr erreichbar« Sammlung herrlichsten Volksgutes zustandegekommen ist. Der Staat hat stets nur die leeren Räume und die Verwaltung dafür geliefert-, seit der B?- gründung eines privaten Komitees unter Führung Dirchows, 1888, seit der Eröffnung des Museums in der alten Gewerbe-Akadem� in der Klosterstroße am 27. Oktober 1889. sind es einzig private Schenkungen und Sammlerliebe gewesen, die den unersetzbaren Schatz zusammengebracht und vermehrt haben. Als eines der ver- dienstvollsten Förderer muß James Simons gedacht werden. Man darf hinzufügen, daß die Kreise, die Vaterland und Nationalismus gepachtet haben und fortgesetzt im Munde führen, sich n c um diese echten Werte des Deutschtums gekümmert habe», und daß sogar 89 Proz. der Schenkungen von Juden herrühren. Die Ausstellung in der Akademie zeigt mustergültig, wie diese Dinge dargeboten werden sollen. Große moderne S�ränke mit glatt durchlaufenden Glasflächen, schön in den Verhältnisien und bis in jeden Winkel überschaubar, und Pultkästen von ebensolcher Einfach- heit sind locker, aber ohne kunstgewerblichen Snob'smus. in gefälli­ger und überzeugender Anordnung gefüllt: das Notwend'ge: Licht kann überall hin. Es«Wäre aber sinnlose Arbeit gewesen, wenn diese drei Wochen währende Schau nicht praktische Folgen haben sollte. Uebrigens muß der alte Bau auch in kurzer Zeit einem Straßendurchbruch geopfert werden. Was soll dann mit dem Mu­seum für deutsche Volkskunde geschehen'? Es gibt allerlei Möglichkeiten, und da gilt es, rechtze'tig die staatlichen und kommunalen Stellen. Parlament und Minister zu interessieren. Einmal wird demnächst die frühere Kunstgewerbe- schule in der Prinz-Albrecht-Strahe frei, die zurzeit an Private vermietet ist. D'c Sammlung käme dort in helle Räume und in die sinngemäße Nachbarschaft der Lipperheideschen Kostümbiblioihek und des Museums für Völkerkunde. Vielleicht wäre aber noch glücklicher ein Freiwftmuseum, ähnlich wie in Stockholm   und Oslo  . weiter draußen, etwa in dem leerstehenden Jagdschloß Grunewald. Aoch entschiedener und rückfichtsloser" Htut Provokation der KPO. Der Ausruf, den die Berliner   Bezirksleitung der KPD  . mit einem Teil ihrer Filialen am 17. Ottober an die Berliner   Arbeiter- fchafterlosien" hat. forderte Bauarbeiter und Zimmerer a u f. die im Deutschen   Mclallarbeiterverband organisierten, zu tarls lichen Bedingungen arbeitenden Rohrleger von den Baustellen zu vertre'.beu. Di« Arbeiter allgemein wurden ansgesordert, solche von der KPD. alsStreikbrecher� bezeichnet« Rohrleger in einem wilden Streik, der sich direkt gegen die freigewerkschoftliche Organi- lation richtet nicht in ihrem Hause zu dulden. Mit anderen Worten, sie nach wie vor al?Streikbrecher" anzuprangern, ihnen beim Verlassen der Wohnung aufzulauern, um sie heimtückisch zu überfallen und schwer zu mißhandeln. vertreibt die Streikbrecher auf bolschewistische Art von den Bau- stellen und aus den Arbeitervierteln! Am nächsten Tage wurde diese komniunistische Hetze gegen ge- werkschastlich organisierte Arbeiter wiederholt, unter der lleberschrist: Jawohl, aus bolschewistische Art! Den gegen die Melallarbeiterverbands-Rohrleger aufgehetzten Bauarbeitern wird die Provokation der KPD. als eigener Wille unterschoben:Die Bauarbeiter wollen nicht mit Streikbrechern zusammenarbeiten, dabei bekommen die Streikbrecher oft die prole- tarisch« Faust zu spüren. Das spricht oon dem glühenden Soli- daritätsgefühl.* In Wirklichkeit spricht es sür die zweiselhaftenErfolge" der KPD. der es gelungen ist, organisierte Arbeiter gegen ihre eigenen Ecwerkschastsgcnossen zu verhetzen. Ein Teil der sreigewerkschostlich organisierten Arbeiter läßt sich von der Kommunistischen Partei so weit herabwürdigen, die Parolen dieser Partei höher einzuschätzen als ihr« gewerkschaftlich« Organisation: läßt sich so weil herab, gegen ihre Gewerkschastrgenossen die Hand zu erhebe«. um den gewerkschaftsfei'idlicher! Plänen der KPD  . Vorschub zu leisten! Am Sonnabend wurden die Handlanger der KPD., die sich ihr als Streikleitung des wilden Rohrlegerstreiks zur Dersügung stellen, verhaftet. Die KPD.   trat nun offen hervor und schickte ihren Per- treter zu den in den unsinnigen Streik gegen den Deutschen Metall- arbeiteroerband gehetzte» Rohrlegern, um deren Versammlung zu leiten und ihnen neue Parolen der KPD. zu übermitteln. Die Verhaftung der Streikleitung, die die KPD. selber provoziert hat, benützen ihre Drahtzieher zu neuer hetze gegen den Metallarbeiter. verband. Heute gibt dieRot-: Fahnc" die neue kommunistische Parole als:Die Antwort!" der Arbeiter aus, indem sie so nebenbei be- richtet: Außerdem haben die größten Berliner   Baustellen scharse Protestresolutionen angenommen(Nicht etwa gegen das verbreche- rrsche Treiben der KPD  , sondern gegen die Festnahme derStreik- leitung". D. Red.) und beschlossen, die strcikbrecherische« Rohrleger noch entschiedener und rücksichts- loser al» bisher oon den Baustellen zu eutferoeu". Rücksichtsloser als bisher" ist wohl kaum möglich. Roch rück- sichtsloser kann kaum mehr die kommunistisch« Hetze betrieben werden als bisher.* S Abernoch entschiedener und rücksichtsloser" als bisher können und müssen uusere Gewerkschastsgenossen dem verbreche- rischeu Treiben der SPD. begegnen, das auf die Zerschlagung der deutschen Gewerkschaften hinaustäuft. Um in Moskau  «in« große Nummer zu bekommen, sind die Angestellten der Berliner   Moskausiliale jeden Tag bereit, die reformistischen" Interessen der deutschen Arbeiterschaft zu ver- raten. Und nur diesem Zweck dient der von der SAD. angezettelte wilde Rohrlegerstreik gegen den Melallarbeilerverband. Herr von Ggan-Krieger. Auch er will von der«publik leben. Der Geschäftsführer des Reichsausschusies für dos Volks- begehren. Major a. D. v Egan-Kireger, ist staaatlicher Lotterietollekteur w Potsdam  . Major a. D. v. Egon- Krieger zeichnet einen großen Teil der Flugblätter des Reichsou». fchusses für das Volksbegehren verantwortlich. Das preußische Finanzministerium hat angeordnet, daß ihm seine Kollekte wieder entzogen wird. Sie spucken aus die Republik   aber leben wollen sie alle von ihr! Es sind walzrhast vornehm« und ausrechte Leute, die Trabanten Hugenbergs! Wieder einer. Wegen Ueberschreitung seiner Befugnisse und persönlicher Be- leidigung des Landrots in Glogau   gelegentlich der Agitation für das Volksbegehren ist der A m t s o o r st e h« r o. D. gleicher in Sa- lisch Kreis Klogau, vom Amte suspendiert und gegen ihn dos Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Metisteitter Jeiiung. Auch ein Amssblott. DieA l l e n st e i n e r Zeitung". Verkündungsblott für amt­liche Bekantmachungen der Staats- und Gemeindebehörden, setzt ihr« Propaganda sür das Inslattonsbegehren und gegen die preußisch« Staotsregierung unbekümmert sort. Der Besitzer der Zeitung ist zugleich preußischer Lotterieeinnehmer. Oer Tod der Greisin. Kein Mord in dir Elisadethstraße Gestern abend war in der Clisobethstroß-. wi» herBanvärts" bereit» berichtete, das Gerücht von eln«m Morde verbreitet. Di« 7Zjähng« Wilwe Ottilie Roth« war in ihrer Kellerwohnung tot ausgesunden worden. Frau R. war schon seit Iahren bettlägerig und wurde von einer Nachbarin betreut. Ein Teil der geräumigen Wohnung war an mehrere Schlafburschen abvermietet. Als gestern abend die Nachbarin noch dem Rechten sehen wollte, fand sie ihren greisen Pflegling im Bett tot aus. Der Arzt der nächsten Rettungs- stell« tonnt« die Todesursache nicht feststellen: die Leiche wurde aus diesem Grund« zur Obduktion ins Schauhau» gebracht. Der- lctzungen waren an der Toten nicht festzustellen. Man nimmt an. daß die Greisin an Altersschwäche ge» fiorben ist. FestgenoMme» watte daher bis jetzt niemand. Eine Haupimaun-Gedenkstunde. »Bor Sonnenausgang" im Rose-Theater  . Das Rose-Thsater hat des Tages gedacht, an dem vor vier Jahrzehnten nicht nur ein deutscher Dramatiker den bedeutungsvollen ersten Schritt auf die Bühne wagte, sondern darüber hinaus das gesamte deutsch  « Drama und die deutsche Bühne in ein entscheidendes neues Stadium traten: am 29. Oktober 1889 startete dieFreie Bühne" Paul Schlenthers und Otto Brahms das soziale Drama des jungen Gerhart Hauptmann  Vor Sannenausgang". Man sieht heute wohl schärfer als da-nals die Mängel dieses typischen Erst- lingswerks, das weithin Menschengestaltung durch Lehrhafttgkest und «ine synthetisch« soziale Kritik durch zu stark betont« Einzelmomente 1 Ersetzt. Solche Gesichtspunkte mußten vor vierzig Jahren zurück- treten hinter der Tatsache, daß mit diesem Stück das Drama»ei uns einen neuen Gehalt bekam. Die Bühne erhielt eine revolutio­näre Bestimmung. Die Schilderung des sozialen Elends nimmt in diesem Erstling«inen geringeren Raum ein als die Darstellung der erblichen Belastung. In denWebern  " wird dann das proletarische Schicksal in seiner vollen Tiefe ausgerollt von einem Dichter, der I ein Menschenbildner geworden ist und mit erfchütternber Kraft zu den Herzen spricht. Daß diese Erfüllung kam. dazu war dos Ver. sprechen jenes 29. Oktober nötig. Dazu mußt« zunächst für das sozial« Drama ein« interessiert« Gemeinde ins Leben gerufen werden, die den Dichter durch ihre Zustimmung förderte. Im Rose, Theater wurde großenteils in einem verflossenen dar- stellsrischen Stil, aber mst sichtlicher Liebe gespiest. Der junge Sozialist Willi Roses erhob sich picht aus dem Bereich des Papiers. Dagegen hatte Traute Ros« sehr schöne durchlebte Augenblicke, vor allem In den Liebesszenen, deren Sacharincharaktor sie durch srische Munterkeit milderte. Das Publikum harrte mit Interesse bis in d>e mitternächtliche Stunde aus und nahm di« pietätvolle Er- innerung mit großem Beifall entgegen. W. Seh. « Gerhart Hauptmann   hat dem Rose-Thcater seinen Donk sür di« Emlodung zur Ausführung und für diese selbst ausgesprochen. Ich Hab' mein Herz im Autobus verloren." primus-palast. Ein Backsischfilm mit Sensationen. Sie fährt morgens in die Schul«, und«r nstt einem dicken Geldpoket im Auftrage seines Onkels im Auto zu einem Bankier. Da ss« beide Abenteurer und Tunichtsgut« sind, vereinigen sie sich zu einem Aussluge und ver- gessen alles ander« darüber. Die Polizei wird ihrer habhost, sie kommt in ein« strenge Pension und er ins Kitichen. Ausbruch. Gemeinsame Flucht. Die Abenteuer der Landstraße beginnen, die Picknicks im Freien, die Berkleidungen, di« Autosei, sattonen. Schließ- lich landet dos Pärchen sie ist jetzt auch als Mann kostümiert als Chauffeur in einem vornehmen szause, nachdem man zuvor noch di« herrlichsten Landschaften genossen hat. Die Verkleidung führt zu neuen Konflikten und schließlich zur Enttassung, aber schon naht das Schicksal in Gestalt des Onkels. Nachdem man sich vorher noch als Lebensretter produziert hat, steht dem längst erwarteten Final« nichts mehr im Wege. Solch« Sorgen hat nun der deutsch  - italienisch« Film! Italienisch? Verfasser und Regisseure sind, dazu ausgeboten. Der Hauptdarsteller G a m b I n o. der gleichzeitig Regle führt, Ist ein höchst gewandter, in allen Auto- und anderen Künsten wohlbeschlagener Darsteller, der in seiner Regie Milieu und Landschaft gut auszunutzen weiß. Aber dos best« gibt Truus van Aalten  : sie ist ein bubenhofter Backfisch, der für jeden Slreich zu haben ist und einem immer Spaß macht. r. 3n Theater<n» 1tolle»d«rh»tatz iokl Donnerttag Renibardts Jnizeniermig her.SUketpaat*«»ziehe». SU«u* PUeater wirb, scheint»och«»geWitz. Hans Heiling  ." Repubiikoper Um das Wort Romantik" ist in den letzten Jahren so viel geredet und geschrieben worden, sein Sipn hat dabei so viel Der- änderpngen und Verschiebungen erfahren, daß schon keiner mehr genau zu sagen vermag, was wir heute darunter verstehen sollen. Zlber es Ist besser, sich an Werte als an Worte zu halten: wir sind mitten in der Well der Romantik bei Heinrich Marschner  : in seinem ,F)ans Helling", den gestern die Republikoper in einer schönen, sehr geschlossenen, eindruckevollen Aufführung erneuert hat. Zugleich ist es immer wieder ein Akt historischer Gerechtigkeit, I an dieses nicht nur typischste Produkt einer großen Opernepoche, sondern zugleich bedeutendste, wertvollste Werk seines Schöpfers zu erinnern, der das tragische Schicksal hat, als Bindeglied zwischen zwei Größeren und jedenfalls Erfolgreicheren in die Geschichte ein- zugehen: zwischen Weber und Wagner. WebersFreischütz  ", mit dem der um wenige Jahr« jüngere ,�Hans Helling" den Ursprung der Handlung, die landschaftliche Atmosphäre, das volkstümliche Mllieu, dos beunruhigende Ineinander von Menschen- und Geister- weit teilt, diesen Hang zum Unterbewußt- Dämonischen und zum unterirdischen Dämonenreich hat, wie es scheint, die Möglichkeit des breiten, dauernden, voltetümlichen Erfolgs vorweggenommen. Wie WebersEuryanthe  " imLohengrin  ". so hatHans Helling" un- vcrkennbar imFliegenden Holländer" als Borblld anregend, sa in- spierierend gewirkt: aber dort wie hier ist das Vorbild hinter der Erfüllung des pollkommeneren Nachbildes als Vorstufe zurück- geblieben. Cntwicklungsmäßtg Ist Marschner ohne Zweifel über Weber hinaus fortgeschritten und er behauptet sich als dramatisch« Musiker von echter Persönlichkeit und durchaus eigenem Profil. Musikalische Visionen wie jene düstere Szene des zweiten Aktes ge- hören zu den großartigsten Eingebungen der deutschen Opern- literatur. Die Aufführung befreit das Werk von herkömmlichen Zutaten und vermeintlichen Merkmalen der Romantik: nicht nur sym- bolischer Akt von des Helden dämonisch schwarzem Dollbart, der ihm in unseren Augen wohl eher das Aussehen eines Provinz- hypnotisieurs verliehe. Aber den Geist Marschners, den am Pult Fritz Zweig   mit reichster Partiturtrcue und tief einfühlender Liebe lebendig macht, atmet auch die Inszenierung Ernst L e g a l s, die besonders glücklich in der Gestaltung der Volksszene ist, und in den Bühnenbildern von Rochus Gliefe wirksamste Ergänzung findet. Träger der Hauptrollen und des Erfolges sind neben Friedrich S ch o r r, dem prachtvollen Helling. Mose F o r ba ch, Tilly de G a r m o und der junge Alfred B a r t o l i t i u s, in dessen Stimme sich ein zukunftevoller Heldentenor entwickelt. Und?e>nen Hauptanteil haben neben dem Orchester die von Karl R a n k l ge- lenkten Ehöre in dieser echten Volksoper. K. F. Die(Zdison-Zeier in Amerika  . Der Edison-Aedenttog ist im ganzen Lande festlich begangen worden. In allen größeren Städten wurden abends FestbÄeuch- tungen veranstaltet. Edison beteiligte sich sehr lebhaft an allen Ver- anstaltungen. Am Abend führte Edison, nachdem ringsum alles Licht ausgelöscht worden war, vor der Festversammwng mit seinen alten Mitarbeitern sein erstes Experiment mit der Glühlampe vor. Schließlich hör'en die Festteilnehmer eine Rede Professor Ein« st e i n s, die von Berlin   aus durch drahtlose Telephon!« übertrage» wurde. Ford hat in Dearborn   mit einem Kostenauswanb von 2,3 Millionen Dollar«in Edison-Museum gegründet. Du» etil« Konzen der Volksbühne briuflt Sonntag, den 37. Oktober mittags'lj\2 Uhr. im Theater am külowplat,.Kammermusik und siilm« musst". Äax Butttng. Paul Dessau  . Ernst Toch   haben»u heileren ftilme» paffende Musik komponiert(Uraussührungen). Uuterhaltunglomfik litt»ie