Einzelbild herunterladen
 

Der Fall Schütz- Leow.

Kommunistische Verlegenheit.

Wie zu erwarten war, hat die Rote Fahne" auch von dem zweiten Schüß- Dokument ihren Lesern feine Kenntnis ge­geben. Sie hält trampfhaft die falsche Vorstellung aufrecht, als ob der Borwärts", gestüßt auf erpresserische Gemährsmänner", einen Berleumdungsfeldzug" gegen den in ,, proletarischer Rein­heit" strahlenden Leow unternommen hätte. Die ,, Rote Fahne " hat nicht den Mut, ihren Lesern die Wahrheit zu sagen.

Wir kennen feine ,, erpresserischen Gewährsmänner" es sei denn, daß das ehemalige Mitglied des Reichstags und der KPD­Zentrale Mar Schüß damit gemeint sein soll. Dieser Mar Schüz hat gegen Willy Leow alle die Beschuldigungen erhoben, die hier miedergegeben worden sind, und er hat sie unseres Wissens bisher auch noch nicht zurückgenommen. Vielleicht aber tut er das noch! Es ist ganz auffällig, wie die ,, Rote Fahne" ihn schont, obwohl er doch der Urheber alles dessen ist, was die Fahne" als Lüge und Verleumdung bezeichnet. Daß durch einen solchen Widerruf die Angelegenheit nicht aus der Welt geschafft werden tönnte, versteht sich von selbst. Das könnte nur durch Zeugen= vernehmungen in aller Deffentlichkeit geschehen. Wie sehr aber die Rote Fahne" die Oeffentlichkeit scheut, geht aus dem Umstand hervor, daß sie sich bis heute nicht dazu entschließen tonnte, die Tatbestände der Affäre Leon ihren Lesern zur Kenntnis zu bringen.

Die von uns veröffentlichten Dokumente haben sich als echt er­wiesen, und wir wollen auch verraten, warum wir an ihrer Echtheit von vornherein nicht im geringsten zweifelten. Ueber Leben und Taten des großen Rotfrontführers Willi Leow werden seit Jahren innerhalb der KPD. sehr merkwürdige Geschichten kolportiert. Zum Beispiel wird erzählt, daß der Vertreter der Moskauer Exe: futive den Ausspruch getan hätte: Leow ist der größte Lump in der deutschen Partei." Das sind Dinge, die innerhalb der KPD . selbst herumgetragen werden, und zwar nicht von den ersten besten. Die Rote Fahne " ist neuerlich dazu übergegangen, Aufrufe an alle zu erlassen, die aus dem früheren und frühesten Leben ihrer politischen Gegner etwas Nachteiliges wissen. Wir denken nicht im entferntesten daran, zu ähnlichen Methoden zu greifen. Es ist uns auch gleichgültig, ob gerade Leom ein Lump ist oder nicht, denn auf einen Lumpen mehr oder weniger in der KPD . kommt es gar

nicht an.

feiner

-

Mag sich der Fall Leow wie immer aufklären, so bleibt doch nur zweierlei möglich. Entweder ist Leow ein Lump, und dann wird er gehalten, obwohl man weiß, daß er einer ist. Oder aber er ist dann wäre der Beweis geliefert, daß auch die Führer der KPD . vor Verleumdungen durch ihre eigenen Gesinnungs­genossen nicht sicher sind. Daß die Berleumdung für die Kommunisten die wichtigste Waffe ist, nicht nur im Kampf nach außen, sondern auch in ihren inneren Auseinandersetzungen, weiß man nicht erst seit heute.

-

Wenn ein Kommunist einen anderen einen Gauner nennt, so ist das nach der Logik der ,, Roten Fahne" ein Beweis für sozial­demokratische Korruption". Vergebliche Mühe! Der Fall Leow bleibt unter allen Umständen eine innere Angelegenheit der kom­ munistischen Korruptions - und Verleumderpartei.

Der Totschlag im Zuge.

Reichsbannerleute in Frankfurt a. d. Oder vor Gericht.

-

Frankfurt a. d. O., 24. Oktober. ( Eigenbericht.) Vor dem Landgericht Frankfurt a. d. D. vor drei Berufs: richtern und sechs Laienrichtern( Schwurgericht) begann heute morgen die auf zwei Tage berechnete Verhandlung gegen die Breslauer Reichsbannerleute, den 21jährigen Ar­beiter Herbert Stirn, den 20jährigen faufmännischen Angestellten Günther Hahn, den 21jährigen Bäder Otto Jaschet und den Tischler­gesellen Herbert Mascharet. Die Anklage lautet auf gemeinschaft­liche Körperverlegung mit Todeserfolg. Den Vorsiz führt Landgerichtsdirektor Ebert, die Anflage vertreten Oberstaats­anwalt Rothe und Staatsanwalt Dr. Wagner; anwalt Rothe und Staatsanwalt Dr. Wagner; die Verteidigung liegt in den Händen der Rechtsanwälte Dr. Friedensburg Breslau, Dr. Rehab Frankfurt a. d. D., Dr. Cohn Breslau und Dr. Hirschberg Frankfurt a. d. O.

#

=

Der Vorfall, der zur Anklage steht, ist noch in aller Erinne­rung: In dem Zuge Berlin - Breslau , auf der Rückkehr von der Verfassungsfeier in Berlin , entstand zwischen den Angeklagten und dem Fleischer Johannes Rademacher eine Schlägerei, in deren Verlauf Jaschek Rademacher einen Messerstich in den Ober: arm versetzte, und zwar so unglücklich, daß er die Schlagader traf. Rademacher verblutete.

Nacht: Der Zug fuhr nachts vom Schlesischen Bahnhof ab. Für Als erster Angeklagter schildert Jaschet die Ereignisse jener die Reichsbannerleute waren drei Wagen zur Verfügung ge­ftellt; diese waren überfüllt. Kurz hinter Fürstenwalde merkte Jaschek, daß Stirn nicht mehr im Wagen war. In Briefen stieg er wieder zu und erzählte, daß in einem Abteil 2. Klasse ein müsse den Betreffenden zur Rede stellen. Mann nach ihm geschlagen habe. Jemand meinte, man In Jakobsdorf stiegen Stirn, Jaschet, Mascharet und Hahn aus dem Wagen und begaben sich zu dem Abteil 2. Klasse. Das Abteil war verdunkelt, auf der Bank saß oder lag ein Mann. Stirn wandte sich an ihn mit den Worten: Entschuldigen Sie, weshalb haben Sie vorhin nach mir geschlagen?" Als Antwort faßte der Reisende Stirn an die Kehle und griff nach seinem Stod, der im Gepäcnez lag. Jaschef ver­setzte dem Reisenden ein paar Schläge ins Gesicht, während dieser auf Stirn einschlug. Jaschet griff ihm nun mit der linken Hand an die Kehle, der Reisende pacte Jaschets Kopf und zog ihn fest an sich. Jaschet griff jetzt nach seinem Messer, das an der linken Seite hing und stach nach dem Reisenden. Wohin er getroffen hat,

Das fonservative Schattenfabinett. Die Labourregierung vor Mißtrauensanträgen ficher.

London , 24. Oftober.

Die in politischen Kreisen mit beträchtlicher Spannung er wartete Tagung des konservativen Schattenfabinetts fand am Mittwoch in den Räumen des konservativen Parteihauptquar­tiers in London unter Vorsiz Baldwins statt. Am Schluß der zweieinhalbstündigen Verhandlungen wurde nur folgender Bericht ausgegeben: Im Hauptquartier der fonjervativen Partei fand heute eine unverbindliche Zusammenkunft zwischen Baldwin und scinen

Zigeunerschlacht am Spandauer Bock. men früheren Rabinettstollegen ſtatt." Die Liste der Teilnehmer

Bier Schwer und elf Leichtverletzte.

Die wandernden Zigeuner sind von jeher die unruhigften Gäste Berlins gewesen. Immer wieder geraten fie anein­ander und es ist fast ein Wunder, wenn es bei den Zu­fammenstößen teine Toten gibt. In der vergangenen Nacht fam es am Spandauer Bock zu einer wahrhaften Schlacht, die von 1 Uhr bis 3 Uhr dauerte.

ist recht aufschlußreich. In thr ist unter anderem Lord Birken head nicht aufgeführt, was die Bermutung bestätigt, daß Baldwin den Begriff des fonservativen Schattenfabinetts stritt auf diejenigen Persönlichkeiten beschränken wird, die dem Gesamtkabinett vor dem Rücktritt der Regierung angehört haben. Sir Austen Chamber­ lain und der frühere Kriegsminister Worthington Evans sind so, obwohl beide inzwischen nach der City abgewandert sind, Mitglieder eines engeren, und trotz der Parteirevolte in eigent­Inhalt der Verhandlungen verlautet zuverlässig, daß die innen- und außenpolitische Lage erörtert wurde. Die Arbeitslosenfrage stand naturgemäß im Mittelpunkt der Verhandlungen, doch ist über die Einbringung eines Mißtrauensantrages gegen die Regierung nicht entschieden worden. Ob es hierzu tommt, wird davon ab: hängen, welchen Eindruck die konservative Partei von den Dar­legung der Regierung über die bisherigen Schritte zur Berringe rung der Arbeitslosigkeit haben wird. Größere praktische Bedeu­tung wird einem Mißtrauensantrag ohnehin nicht zu­kommen, da es so gut wie ausgeschlossen ist, daß bereits jetzt ein ernst gemeinter Vorstoß gegen den Bestand des Kabinetts Macdonalds von den Konservativen unternommen wird.

Auf dem Kampfplay blieben 4 Schwer und 11 Leichtlichem Sinne entscheidenden Parteiausschusses geblieben. Ueber den verlegte. Auf dem Grundstück Sophie- Charlotte- Straße 8 wur­den vor 3 Wochen zwei Zigeunerstämmen von dem zu­ständigen Polizeirevier Pläge zum Auffahren der Wohnwagen an­gewiesen. In den Abendstunden waren mehrere Zigeuner und Frauen in einem Lokal in der Spandauer Straße 24a einge­tehrt. Hier hatte ein 34 Jahre alter Mag Zimmermann aus der Spandauer Straße 28 mit den Zigeunerinnen schön getan und da durch die Eifersucht der Männer erregt. Er wurde tätlich angegriffen und mit mehreren Messerstichen schließlich ins Bestend- Krankenhaus gebracht. Als die Gesellschaft zu ihrem Blaze ging, waren alle mehr oder minder angeheitert. Jetzt gerieten die Männer untereinander in Streit. Kaum hatten sie die Tür der Umzäunung hinter sich geschlossen, da ging die wüste Schlägerei auch schon los. Durch das Gebrüll der Kämpfer angelockt, fanden sich bald fast 100 Zuschauer ein, die durch die Zaunrißen und Astlöcher den Hergang der Schlacht aufmerksam verfolgten. Nach der Aussage der Augenzeugen sollen die Männer von den Frauen angegriffen worden sein. Mit allen möglichen Gegenständen gingen sie aufeinander los. Vom zustän­digen Polizeirevier 125 und vom Nachbarrevier 132 wurden Bo lizeibeamte herangeholt, um dem Getümmel ein Ende zu

machen.

=

Gegen 3 Uhr morgens war es geglückt. Drei schwerver legte 3igeuner wurden auch nach dem Westend - Krankenhaus gebracht, sind aber gleich wieder entlaufen, nachdem man ihnen

Berbände angelegt hatte.

Das Einsturzunglück in Beuthen . Bier Arbeiter als Leichen geborgen. Der folgenschwere Einsturz einer Betondecke beim Neubau des städtischen Hallenschwimmbades ist nicht, wie zuerst berichtet, auf eine Bodenfentung, sondern allem Anschein nach darauf zurückzuführen, daß die Berschalung der eben fertiggestellten Dede zu früh abgenommen worden war. Nach dem Einsturz der Decke gaben auch die beiden Seifenwände nach und stürzten zu­sammen. Bald nach der Katastrophe erschien die Feuerwehr an Ort und Stelle, der sich die Grubenrettungswehr mit zwei Schneide­folonnen anschloß. Die Unglücksstelle, die auch in den Abendstunden noch von einer großen Menschenmenge umlagert wird, ist in weitem Umkreise durch die Polizei abgesperrt. Die noch unter den Trümmern begrabenen vier Arbeiter fonnten im Laufe der Nacht nur noch als Leichen geborgen werden. Fünf Arbeiter find schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Graf Zeppelin " heute wieder im Heimathafen. Um 11.20 Uhr überflog das Luftschiff Graf Zeppelin " auf der Kücher von seiner Spanienfahrt vom Elsaß kommend Baje! und nahm Richtung rheinaufwärts, dem Heima t- hafen entgegen.

Monarch Stalin.

Alle Prominenten find in seinen Aften.

Paris, 24. Oftober.

erzählt im Matin": Der persönliche Einfluß, Stalins iſt gegen­Der bisherige Botschaftsrat an der Sowjetbotschaft, Bessedowski, wärtig größer als der Lenins in seiner besten Zeit Stalin iſt ein ideologische Ehrlichkeit und sein Talent als Organisator, durch das absoluter Monarch. Er hält seine Umgebung durch seine Märchen, daß sein Abgang die Katastrophe herbeiführen würde, und durch die Furcht in Schach. Diese Furcht ist begreiflich. Das poli­tische Bureau der Dritten Internationale, dessen sich Stalin bedient, ist mit den Personalaften der hervorragenden Parteimit glieder angefüllt. Solange eine Persönlichkeit sich ruhig verhält, schlummert das Aftenstück. Beim geringsten Widerstandsversuch jedoch fördert das Aktenstück Berichte zutage, die ausreichen, um die Ungnade, die Verbannung, zuweilen auch die Hinrichtung herbei. zuführen. Keine europäische Polizeidirektion besize, so schloß Besse­dowski, so schöne aftenmäßige Unterlagen wie Stalin.

Chinagenerale gegen Abrüstung.

Feng revoltiert, um seine Armee zu behalten. gegenwärtigen politischen Lage:. Die Nationalregierung der Chinesischen Republit erklärte zur

führen, beschlossen, ihr ständiges Heer von 160 auf 80 Dipi Die Nationalregierung hat, um ihr Aufbauprogramm durchzu­

=

weiß er nicht. Auch hat er nicht gemerkt, ob er blutete. Der Wagen blieb stehen, Stirn lief davon, er hinterher, hörte noch Schimpfrufe und Pfeifen. Sie liefen den Zug entlang, Stirn rief: Hier, hier", eine Hand zog ihn in das Wagenabteil hinein. Hier fragten ihn Samariter, was los fei, ob er nicht verlegt sei. Als er sein Messer betrachtete, war es blutig. Er übergab es zuerst dem Samariter, dann warf er es aus dem Fenster hinaus. Er wusch sich die Hände und wechselte sein blutiges Hemd. In Frankfurt a. d. D. wurde der Reisende ausgeladen. Kurz vor Sagan, wo Hahn und Stirn zurüdgehalten wurden, sagte ihm ersterer:" Beruhige dich, sie mer­den dich nicht in die Sache mit hineinziehen." In Breslau wurden die Reichsbannerleute, darunter auch er, untersucht; man mertte nicht, daß auch seine Hose blutig war. Bei der Schwester zog er sich dann um.

Auf die Frage des Borsigenden gibt der Angeklagte zu, daß er und Stirn vor der Abfahrt aus Berlin zwei Schnäpse und ein Glas Bier getrunken hätten. Jaschet zeigt, wie er sein Meffer an der inten Seite trug, und es ergibt sich, daß das Herausziehen absolut feine Schwierigkeiten bereitet. Ein Geschworener will wissen, ob Stirn das Messer auch zum Schneiden von Lebensmitteln benutzte. Jaschet bestätigt dies.

und habe sich auch während der Berliner Tage die ganze Zeit an ihn gehalten. Da die Wagen überfüllt waren, so begab er sich mit Hahn auf die Suche nach einem freien Abteil. Sie sekten sich einige Augenblicke in ein Abteil dritter Klasse, aber auch dieses Abteil war überfüllt, und so begaben sie sich in ein Abteil zweiter Klasse. Hier fahen fie einen Menschen schlafen.

Stirn erklärt, er sei mit Jaschet seit Ostern 1928 befreundet

Als Stirn den Wagen verließ, sah er, wie irgend jemand nach ihm ausholte. Ob der Mann ihn geschlagen hat, kann er nicht mehr sagen. Er fehrte nun zu seinen Kameraden zurück und erzählte hier, daß jemand nach ihm geschlagen habe. Als er dann später den Reisenden ansprach, sprang ihm dieser gleich an die Kehle und mürgte ihn. Er bekam Nasenbluten und versette dem ihn Würgen­den einen Schlag gegen die Brust und einen anderen ins Gesicht. Er versuchte auch die Notbremse zu ziehen, fonnte sie aber nicht fassen.

Es folgt die Vernehmung der beiden legten Angeklagten, Hahn und Mascharef.

unter dem Kommando von Fengyuhsiang steht, vorzunehmen, hezte Feng wieder Changfatuei und die Kwangsie- Generale zur Revolte auf, und die ihm unterstellten Offiziere stellten sich sofort auf seine Seite. Die Regierung hat trotzdem die Oberhand behalten.

Riffchafuli gegen Straßenbahn.

Pefing, 24. Oftober.

Im Zusammenhang mit den Unruhen und Zusammenstößen zwischen Riffchafulis und den Befinger Straßenbahnführern sind ungefähr 1400 Kulis einfchließlich ihrer Gemertschaftsführer ver Beting zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen worden. Der haftet worden. Straßenbahnverkehr ruht in den Abendstunden vollständig und Patrouillen durchziehen die Straßen. Von den insgesamt 90 vor­handenen Straßenbahnwagen sind 60 schwer beschädigt worden.

Straßenbahnunglück in der Bülowstraße.

Sieben Fahrgäste erheblich verletzt.

Heute früh gegen 29 Uhr ereignete sich in der Bülow. ffraße ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen zwei Straßenbahnwagen der Linien 91 und 92. Sieben Fahr­gäfte erliften dabei erhebliche Verletzungen.

An der Haltestelle vor dem Hause Bülowstraße 20 hielten dicht hintereinander zwei Straßenbahnwagen der Linien 53 und 91. Un­mittelbar dahinter folgte eine Straßenbahn der Linie 92. Als der Fahrer furz vor der Haltestelle bremsen wollte, versagte plöglich, nach seinen Angaben, die Bremse, und der Wagen prallte mit großer Wucht auf den Vorderwagen auf. Der Zusammenprall war so heftig, daß auch noch der Straßenbahnwagen der Linie 53 in Mitleiden. schaft gezogen wurde. Zahlreiche Scheiben wurden zertrümmert. Sieben Fahrgäste hatten durch herumfliegende Glassplitter Ver­legungen im Gesicht und an den Händen erlitten. Sie wurden zum nahegelegenen Elisabeth- Krankenhaus gebracht, von wo sie nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen entlassen werden

fonnten.

Die schwerbeschädigten Wagen mußten aus dem Berkehr ge­zogen werden. Durch den Vorfall trat eine Verkehrsstörung von fast halbstündiger Dauer ein.

Houng- Plan in Sachsen.

Stresemanns Parteifreund noch nicht schlüffig".

Dresden, 24. Oftober.( Eigenbericht.) Der Sächsische Landtag lehnte am Mittwoch einen so­gialdemokratischen Antrag ab, in dem die Regierung ersucht wurde, ihre Vertreter im Reichstag anzuweisen, für die baldige Ratifi­3ierung des Young Plans einzutreten und der lügne­rischen Heze der Rechtsparteien gegen den Young Plan in der gleichen Form wie die Reichsregierung entgegenzutreten. Der erste Teil wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Demo­fraten, der zweite Teil gegen die Stimmen der Sozialdemokraten

abgelehnt.

0

Vor der Abstimmung erklärte der von den Nationalsozialisten abhängige voltsparteiliche Ministerpräsident Bün­ger, daß sich die Regierung über ihre Stellungnahme zum Young­Blan noch nicht schlüffig geworden sei.

Protest von der Gaar.

Saarbrückener Stadtverordneten brandmarken das Ber: ftlavungsbegehren.

Saarbrüden, 24. Ottober.( Eigenbericht.)

ionen zu reduzieren. Dieser Entschluß wurde nach langen Konferenzen aller militärischen Führer, darunter auch Fengyuhsiang, getroffen. Aber als die Regierung begann diesen Beschluß durch zuführen, hetzte Feng die Kwangsi Armee zur Revolte auf, Die Stadtverordnetenversammlung von Saarbrüden nahm am welche aber glüdlicherweise binnen turzer Zeit unterdrüdt Mittwoch auf Antrag der Sozialdemokratie eine Entschließung an, murde. Daraufhin 30g Feng seine Truppen zurück und zerstörte die die sich scharf gegen das Bolksbegehren richtet und die Sabotage Eisenbahn an vielen Stellen. Er sollte auf Befehl bestraft werden, der Rüdgliederung der Saar durch Hugenberg an aber auf seine reuige Erklärung hin wurde er rehabilitiert. Als Als den Pranger stellt. In der Entschließung werden Reichs- und Staats vor einem Monat die Nationalregierung einen Kommissar zu den regierung aufgefordert, gegen die Katastrophenpolitit Nordwestprovinzen sandte, um die Reduzierung der Armee, welche Hugenbergs mit allen zu Gebote stehenden Mitteln vorzugehen.