MM aus den italienischen Thronfolger. Am Tage der Verlobung in Brüssel. — Prinz unverlehi.— Täter verhastei. Brüssel , 24. Oktober. Auf btn Kronpriuze« von Italien wurde heute vormittag, als er am Grabe des Unbekanuteu Soldaten erschien, ein Revolverschuß abgegeben. Der Prinz blieb unverletzt. Der Tater wurde v e r» haftet. Der Prinz war in Brüssel zwei Tage zuvor eingetroffen, um sich mit der Prinzessin Marie-Ios6 zu verloben. Di« Verlobung war am Vormittag im Amtsblatt offiziell bekanntgegeben worden. Wie der Anschlag geschah. Brüssel . 24 Oktober. lieber das Attentat auf den italienischen Kronprinzen werden folgende Einzelheiten berichtet: Zn dem Augenblick, als der Prinz am Songrehplah sein Auto verlieh, lief ein mit einem Revolver be. waffneter Unbekannter aus der Menge auf ihn zu. Ein Polizist stürzte sich auf den Angreifer und schlug ihm in dem Augenblick aus die Hand, als er einen Schuh abgab. Die Kugel schlug aus das Pflaster ans ohne jemand zu verletzen. Der Täter wurde sofort verhastet und trotz seines Widerstandes auf das benachbarte Polizei- revier gebracht. Das Pubfikum bekundete nach einem Augenblick der Verblüffung feine Empörung und bereitete sodann dem Prinzen Humbert eine begeisterte Ovation. Dieser halte sich inzwischen mit grosser Ruhe an dos Grab de. Unbekannt ca Solda- len begeben, um einen Lorbeerkranz niederzulegen. Der Töter ist Im Zahre tS08 in Mailand geboren and heißt Fernando de Rosa . Bei seiner polizeilichen Vernehmung erklärte er, er sei Student und heule mit dem Rachlzug aus Paris in Brüssel angekommen. Er habe beabsichtigt. als Protest einen Schuh in die Luft abzugeben. Er wurde sofort dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Der König von Belgien hat sich, sobald er von dem Attentat Kenntnis erhielt. In die italienische Botschaft begeben, in der der Prinz wohnt. * Der Kronprinz Umberto trägt den Namen seines Großvaters, der im Jahre 1900 von einem italienischen Anarchisten ermordet wurde. Wir stehen nicht auf dem ge» mütvollen Standpunkt, der nach dem mißglückten Anschlag eines Maurergehilfen auf das Leben des jetzigen Königs Victor-Emanuel III. im Jahre 1911 öffentlich verkündet wurde, daß„Attentate die berufliche Gefahr der Monarchen sind, ebenso wie das Abstürzen vom Gerüst die berufliche Gefahr der Maurer ist". Dieser kaltschnäuzige Ausspruch fiel damals aus dem Munde Benito Musso- l i n i s, der als extrem-reoolutionärer Sozialist den Aus- schluß zweier namhafter aber gemäßigter Führer der Partei, Biffolati und Bonomi beantragte und durchsetzte, weil sie dem König zu der glücklichen Ueberwindung des lebensgefährlichen Anschlages gratuliert hatten! In diesem Fall ist der Revolverschuß auf den italienischen Thronfolger um so sinnloser und bedauerlicher, als er diesem höchst bedeutungslosen jungen Mann zu einer unverdienten Popularität verhelfen wird. Diese Volkstümlichkeit wird in weiten Schichten des italienischen Volkes durch sentimentale Gesichtspunkte noch gesteigert werden, weil das Attentat am Tage seiner Verlobung mit der Tochter des belgischen Königspaares erfolgt ist. Das faschistische Regime, mit dem der Kronprinz auf viel besserem Fuße steht als sein sozusagen regierender Vater, wird natürlich den ausschließ- lichen Nutzen aus diesem individuellen Terrorakt ziehen. Darüber hinaus steht zu befürchten, daß Mussolini diese Tat seines allzu gelehrigen Schülers mißbrauchen wird, um eine neue Welle der Verfolgung Unschuldiger aus» zulösen. So läßt sich unter jedem Gesichtspunkt die Handlung des Studenten de Rosa nur verurteilen, es sei denn. daß man sich auf den brutalen Standpunkt des Mussolini von ehedem stellt. Für die belgische Königsfamilie bedeutet freilich dieses Attentat am Verlobungstag, obwohl es glimpflich verlaufen ist— der Täter selbst behauptet allerdings nachträglich, er habe nur eine unblutige„Protestdemonstration" beab- sichtigt—, ein unheimliches Warnungszeichen. War das Leben italienischer Könige in dem klassischen Lande des Anarchismus sowieso immer gefährdet, so dürfte an» gesichts des s ch r a n ke n l o s e n Terrors, der in Italien seit sieben Iahren herrscht, diese Gefahr«her größer als ge- ringer geworden sein. Oer Täter ein Sozialist? Brüssel . 24. Oktober.(Eigenbericht.) Der in Brüssel im Zusammenhang mit dem Attentat q u f den italienischen Kronprinzen verhaftete Student heisst d e R o s a und ist ein junger Sozialist, der vor ungefähr 15 Monaten Italien verlassen hat. Er wurde vor zwei Iahren in Turin unter dem Verdacht, mit den italienischen sozialistischen Emigranten in Paris in Verbindung zu stehen, verhaftet, aber wegen Mangel an Beweisen wieder freigelassen. Kurze Zeit darauf gelang es ihm, über die Alpen nach Frankreich Kr entfliehen. In Paris studierte er an der Rechtsfakultät der Univer» sität. De Rosa ist M i t a r b« i t e r d e s„A o a n t i*. das Wochenorgan der Italienischen Sozialisten in Paris . Er reiste nach Brüssel . olme einen einzigen seiner Freunde von seiner Absicht zu vee» ständigen. In der Brüsseler reaktionären Press« hat infolge d« miß- lungenen Attentats eine wüste Hetze gegen die italieni » schen Emigranten eingesetzt, deren Ausweisung ver» langt wird. Demgegenüber unterstreicht der sozialistische„Peuple " unter Mißbilligung des Attentats, daß die in Belgien ansässigen Italiener nichts mit dem Attentat gemein haben und nicht für die Tat eines einzelnen zu diesem Zweck eigens aus dem Auslande gekommenen Italieners büßen dürfen. Die ausländerfeindliche Bewegung wird übrigens noch dadurch geschürt, daß am Donnerstag ein Löjähriger russischer Student der Universität L ü t t i ch namens Rikola Gorin den Pr»- fessor der Naturwissenschaft Bertrand durch einen Revolver» schuh tötet«, weil er ihn beim Examen hat durchfallen lassen,•" Die e'me niedriger« Leben shastung besäße«. Dazu komme« dt« Unterschiede zwischen den Eingewanderten selbst, ob sie aus West- oder Osteuropa stammten, aus germanischen, romanischen oder slawischen Ländern. Ueberall Grenzen, die durch die Sprache, den Lebensstandard, die Kulturhöhe, die Lebens- gewohnheiten oder auch nur durch nationale Vorurteile ge- zogen sind. Dazu treten noch die Rassenvorurteile, die den schwarzen, farbigen Arbeiter nicht als Ebenbürtigen anerkennen wollen. Zu alledem kam und kommt, daß in Amerika die Kluft zwischen den gelernten und ungelernten Arbeitern tiefer war, als in Europa , und nicht durch die sozio- iistische Idee einer einheitlichen, allumfassenden Klassenbewe- gung des Proletariats überspannt wurde. So wurden die Gewerkschaften oftmals zünstlerisch und exklusiv und züchteten einen Gruppenegoismus, der ein Hindernis mehr war für die proletarische Einheitsbewegung. Der Verschmelzungs- und Vereinheitlichungsprozeß des amerikanischen Proletariats wurde noch oerzögert durch die nun schon lange andauernde Prosperitätsperiode, die in den Vereinigten Staaten dem Kriege gefolgt ist. Im Jahre 1927 behandelte die for Industrial Dernoeraev" gerade dies Thema der Prosperität. Man setzte ein Fragezeichen hinter die von der Bourgeoisie gepriesene „Prosperity". Denn zahlreiche Arbeiterschichten und auch die Farmer hatten damals durchaus keinen Anteil an der be- haupteten Wirtschaftsblute, die nur einzelnen, allerdings wichtigen Industrie- und Handelszweigen der Finanz zugute kam. Trotzdem: in dem jetzt erschienenen Buch der Liga wird die amerikanisch« Prosperität im ganzen als unbestreitbare Tstsache behandelt. Der amerikanische Wirtschaftsaufschwung existiere wirklich, die Löhne seien faktisch gestiegen, sogar als Reallöhne. Und wenn auch die Totallohnsumme gegenüber dem Werte der Nationalproduttion nachweislich nicht größer geworden sei, so ändere das nichts an dem Faktum der höheren Löhne, der verbesserten Lebenshaltung, des ge- wachsenen Komforts der amerikanischen Arbeiterschaft. So- lange die Arbeiterschaft, wenigstens ihr intelligentester, tat- kräftigster Teil, allem Anschein nach die Aussicht habe, auch innerhalb des kapitalistischen Systems seine Klassenlag« zu »erbessern, vielleicht sogar aus der Arbeiterklasse in die Be- sitzerschicht emporzusteigen, sei sie für eine sozialistische Klassen- Politik nur schwer zu gewinnen. Trotzdem ist der amerikanische Sozialismus durchaus nicht entmutigt. Alle Stimmen unseres Buches be- weifen das. Und nicht nur deshalb, weil, wie Hillquit und andere hervorhöbe«, die amerikanische Prosperität vielleicht nur ebenso eine vorübergehende Kriegsfolgeerscheinung ist, wie umgekehrt die Wirtschaftskrisen Eurooas durch den Krieg verschuldet sind. Denn man ist sich darüber durchaus nicht «■nig. ob der moderne Kapitalismus an jenen inneren Widersprüchen zugrunde gehen muß. die seinerzeit Marx für den Kapitalismus einer weit unentwickelteren Form oufgedeckt hat. viele amerikanische Sozialisten trauen dem Kapitalismus von heute und morgen eine solche Anvassungs- fähigkeit zu, daß er möglicherweise auf absehbare Zeit schwere Wirtschaftserschütterungen vermeiden, ja, den proletarischen Massen einen weiteren Ausstieg ermöglichen werde. Aber, ob- wohl man jede Zusammenbruchstheorie ablehnt, setzt man nleichwohl in die wachsende Klasseneinsicht der amerikanischen Arbeiter volles Vertrauen. Denn das kapitalistische Wirtschaftssystem enthalte andererseits soviel Schwächen, Widersprüche, Hemmungen »nd Ungerechtigkeiten, daß der Sozialismus imstande sein müsse, nicht nur in der Kritik, sondern auch in der Praxis seine lleberlegenheit zu beweisen. Schon werde die Schaffung einer sozialen Gesetzgebung, einer gesetzlichen Kranken-, Alters- und Hinterbliebenenoer- ficherunss unter den Massen als immer dringlicher empfunden. nicht mmder die einer staatlichen Arbeitslosen- Versicherung. Das gleiche sei der Fall mit der Per- staatlichung und Munizipalisierung.der Eisenbahnen, der Straßenbahnen, der Kraftversoraung »nd anderer Betriebe. Der Sozialismus müsse und könne bier Schritt für Schritt dem privatwirtschaftlichen System Boden abgewinnen und den Massen selbst die Richtigkeit und Notwendigkeit der Gemeinwirtschaft beweisen. Die mit soli- barischerem Klassengeist zu erfüllenden Gewerkschaften, die Genossenschaften und eine starke e i n h e i t- liche sozialistische Partei müßten das Rückgrat dieser sozialistischen Betätigung werden. Um aber all diese Aufgaben erfüllen zu können, fordert man schärfste Einstellung der sozialistischen Bewegung auf die Probleme der G e g e n w a r t. Nicht daß man die Theorie mißachte und einer flachen Gelegenheitspolitik das Wort rede: im Gegenteil, man weiß und betont, daß ein erfolgreicher Sozialismus von einer großen Idee beflügelt sein muß. Aber man fordert das Studium des heutigen Kapitalis- mus. lebendigen Marxismus statt des Streits um marxistische Formeln, die vor 60 Iahren gefunden wurden. Mit einem solchen Arbeitsprogramm scheint uns der amerika - nische Sozialismus in der Tat auf dem rechten Wege zu sein, um in absehbarer Zeit wirklich«in« stark«, gesunde sozialisti- sche Bewegung zu schassen. Bülow im Gierben. Bewußtlos durch Gehirnschlag. Rom , 24. Oktober. In dem Befinden des früheren Reichskanzlers Fürsten B ü I v rn ist am Donnerstag«tue Verschlechterung einge- treten, die zu ernsten Befürchtungen Anlaß gibt. Bon den behan- d«Inden Aerzten, den Professoren Nazzari und Machiofav!, wird mit- geteilt, daß sich am Donnerstag«ine Herzlähmung mit hef- tigen Atembeschwerden eingestellt Hobe, ym Laufe des Nachmittags hat Fürst Bülow das Bewußtsein verloren und bs? zum Abend nicht wiedererlangt. In der DUla Malta wird nicht mehr mit dem Aufkommen de» Patienten gerech- nrt. Entgegen den bestimmten Abl«ugnungen, die in den letzten Tagen au» der Umgebung des Fürsten der Presse mitgeteilt wurden, liegt nunmehr ein vom Professor Nazzari gezeichneter Bericht vor, «ach dem Fürst Bülow bereits am 15. dieses Monats einen G e- Hirnschlag mit Lähmung der rechten Seite erlitten hat. ?om. 24. Oktober. Fürst Bülow wurde von einem neuen Schlagansall ge- l rossey. der eine Lähmung verschiedener innerer Organe verursachte. Ma, befürchtet, der kranke werde die Rächt nicht überleben. Elemeareau» Kräfte lassen nach. Die Aerzte haben es für not- «endig erachtet, Elemenceau, der eine schlechte Nacht »erbracht hat,«ine Kampfer et nspritzung zu machen. Elemenceau hat zwar sein« Post durchsehen können, jedoch hat er an, Anraten der Aerzte davon abgesehen, heute zu arbeiten. Oer Hakenkreuz-Vegierungsrai. Vom Amt suspendiert. Reichsfinanzminlster Dr. Hilferdlng hat den national- sozialistischen Regierungsral Dr. F a b r i c i u» vom Landes- finanzamt Berlin mit sofortiger Wirkung vom Amt« suspendiert. « Gegen Fabricius war bereits wegen hämischer Angrisse in völkischen Zeitungen auf die Republik das Disziplinarver- fahren eingeleitet und seine sofortig« Strafversetzung an- geordnet worden. Das aber hat diesen Herrn nicht abgehalten, ssch weiterhin in der gehässigsten Weise zu betätigen. Auf Anordnung der Reichsregierung ist am 22. Oktober«in Teil des Aufrufes des Reichsausschusses der Deutschen Dolkspartei vom 50. September 1929 als„S t r e s e m a n n s Vermächtnis" in den Dienst- gebäudcn angeschlagen worden. Das geschah, weil ssch dieser Teil des Aufrufes gegen das Dolksbegehren des Reichsausschusses richtete. Herr Dr. Fabricius hat diesen Anschlag eigenmächtig abgerissen und der Aufforderung des Präsidenten des Landesfinanzamtes, das Plakat wieder anzubringen, zunächst keine Folge gAeistet. Er hat sich außerdem über die Zu- mutung, das Plakat eigenhändig wieder anzubringen, beim Präsidenten des Landesfinanzamtes beschwert. Das hat diesen tapferen Herrn schließlich doch nicht gehindert,— als ihm das Un- zulässige seiner Handlungsweise klargemacht wurde und er fürchtete, zur Rechenschaft gezogen zu werden,— das Plakat später selbst wieder«inzubringen. Seinen Driefwechsel mit seinem vorgesetzten Präsidenten über den Dorfall, der in fveckxem Tone abgefaßt ist und die deutliche Absicht verrät, sein bisheriges Toeiben fortzusetzen, hat dem Reichs- sinanzminister Veranlassung gegeben. Dr. Fabricius sofort seines Amtes zu entheben. Es kam hinzu, daß Fabricius diesen Briefwechsel unter den höheren Beamten seine» Amtes hat zirkulieren lassen. Wir begrüßen den Entschluß des Reichssinanzminister». Ein Beamter, der von der Flagge de? Republik nicht ander» als von schwarzrotgelb spricht, der die verantworttichen Träger der Re- gienmgsgewoll in der hämischsten Weise beschimpft, kann im Dienst der Republik nicht geduldet werden. Das G<ahlhelmvervoi. Gefischte üb?? eine Znftiativs des Auswärtig?» Amtes. Nach einer Meidung der sogenannten„Deutschen Führerbriefs", die in der„Ostpreußischen Zeitung" in Königsberg wiedergegeben wird, soll das Verbot des Stahlhelms auf eine Initiative de« Staats- fekretärs im Auswärtigen Amt von Schubert zurückgehen, der seinerseits wieder durch«inen Bericht des Poriser Botschafters von H o« s ch dazu angeregt worden sei. Diese Meldung wird von der Hugenbergschen Telegraphen- Union in größter Aufmachung wiedergegeben. Man merkt die Ab- ficht, einen„nationalen" Propagandafall zu konstruieren. Die Reichsgeschäftsstelle der Deutschen Volkspanei erklärt dazu, daß der geschäftsführende Außenminister Curtius keine Initiativ« entfaltet Hab«. Die Reichsreglerung erklärt, daß die ganze Lngelegetcheft hinreichend geklärt sei durch da» Schreiben de» Reichskanzler« an den Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren in Sachen des Stahlhelmoerbots. Darin war zum Ausdruck gebracht, daß der Reichskanzler durch den Reichsinnenminister über das geplante Ben. bot orientiert und daß auch da» Auswärtige Amt zu de? Sache gehört worden war. Börsenkrach in Ttew-gork. panikvefkäuse— Milliardenverluste. Rem ZI ort, 24. Oktober. Die Rew-Yorker Effektenbörse halte heule einen Groß- k o m p s l o g. Unter panikartigen vcrkänfeu wichen die Kurse inuerhalb de» Börsenverlaufes bis zu 50 Dollar, von Minute zu Minute steigerte sich die fteberhofle Ausregung. die noch dadurch erhöht wurde, daß die technischen Einrichtungen den gewalligeu Umsätzen nicht gewachsen waren. Als die Verwirrung ihr Höchstmaß erreicht hatte, traten die führenden Bankier» zu einer Beratung zusammen, und ihre beruh!- xendcn Erklärungen bewirkten In den Rochmillagsstnnden eine Erholung. Der Akttenuwsah erreichte mit 12881000 Stück eine« noch nie verzeichneten Umfang. Die bisherigen Höchstzissern lagen bei etwa 6 Millionen Aktien. Begegnung. Ort der Handlung: Ein Abieil 1. Klasse im?O-Zug Köln — Berlin . Darin: Ein Herr, der nach seiner Sprache aus Köln stammt, ferner«in Herr, der in nichts Hermann dem Cherusker ähnlich sieht, und auch nicht den Eindruck macht, alz ob aus seinem— keineswegs stahlharten— Herzen dos flammende Schwert Deutschlands herauswachsen könnie. Kurzum: H u g e n- b f rg. Hugenberg(sehr verpimpelt seinen Hals mit einem Schal umwickelnd):.Könnten wir nicht dos Fenster schließen? Ich bin so anfällig gegen Zug. Außerdem besürchie ich eine Herzattacke, falls es in Berlin zu Abstimmungen kommt." Der kölnische Herr:„Mit Vergnügen.— Ich kenn« €*« übrigens: Sie sind Herr Hugenberg aus Berlin ." Hugenberg:„In der Tat. Sehr erfreut, daß Sie mich kennen." Der kölnisch« Herr:„O. das ist tcin Wunder. Ich bin ein großer Verehrer Ihrer Gedanken. Ehe ich von Köln ab- gereift bin, habe ich mich auch noch jür Ihr Volksbegehren eingetragen. Hugenberg(strahlend):.„2lch— also Sie sind der Herr!" lovoth,«. Die marokkanischen Ausfländifchen haben im Kampf mit s-an� zösischcn Fremdenlegionären 50 Tote zu oerzeichnen. Ein Kam- munique besagt, daß die Flieger die Eingeborenen„erfolgreich bom- barbieren". Wieviele Tot« hinter dieser lakonischen Meldung stecken, darüber schwelgt sich bat Kommunique aus.
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